Schlechter Tausch: Handy gegen Flyer

Selbst in einem Restaurant ist man vor Trickdieben nicht sicher. Diese lehrreiche Erfahrung machte am Freitagabend ein 20-Jähriger in Hamm. Ein Unbekannter reichte ihm einen Flyer. Danach war das Handy weg.

In einem Restaurant auf dem Hellweg in Hamm-Mitte stahl ein Trickdieb am Freitagabend gegen 23 Uhr ein Mobiltelefon, berichtet jetzt die Polizei. Dazu trat der Unbekannte an den Tisch von zwei Gästen. Er zeigte Flugblätter und deckte damit das Telefon des 20-jährigen Opfers ab. Das hatte er auf dem Tisch abgelegt. Nach einem kurzen Gespräch gab er dem Opfer und seiner Begleitung noch jeweils einen Flyer und verschwand. Das Handy des 20-Jährigen war anschließend ebenfalls verschwunden.

Der Trickdieb wird beschrieben als zirka 20 Jahre alt, 1,75 Meter groß und von schlanker Figur. Er hatte dunkle, leicht gelockte Haare und einen ungepflegten Bart. Er trug einen roten Pullover.




Makiolla bleibt Landrat: Ergebnisse der Landrats- und Kreistagswahlen 2014

Michael Makiolla bleibt Landrat des Kreises Unna. Bei der Kommunalwahl errang der 58-jährige Sozialdemokrat erneut im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Auf den alten und neuen Landrat entfielen 54,22 Prozent der Stimmen (2009 = 53,73 Prozent).

Landrat Michael Makiolla nahm, zusammen mit Ehefrau Gabi, die Glückwünsche des Kreiswahlleiters Dr. Thomas Wilk (rechts) entgegen. Foto: B. Kalle - Kreis Unna
Landrat Michael Makiolla nahm, zusammen mit Ehefrau Gabi, die Glückwünsche des Kreiswahlleiters Dr. Thomas Wilk (rechts) entgegen. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Makiolla war 2004 erstmals zum Landrat gewählt worden. Bei der Kommunalwahl 2014 hatte er vier Gegenkandidaten. Auf Wilhelm Jasperneite aus Werne (Jahrgang 1956) entfielen 28,78 Prozent der Stimmen. Der CDU-Mann war bereits 2009 gegen Makiolla angetreten und hatte damals 32,1 Prozent der Stimmen geholt.

Hans-Joachim Nadolski-Voigt aus Bergkamen (Jahrgang 1954) war für die Grünen als Landratskandidat angetreten und errang 8,94 Prozent der Stimmen. Der Kamener Helmut Stalz (Jahrgang 1953) war erneut von der Freien Wählergemeinschaft, Kreisverband Unna, aufgestellt worden und vereinigte diesmal 3,82 Prozent der Stimmen auf sich (2009 = 4,27 Prozent). Mit Ralf Schaefer aus Lünen (Jahrgang 1970) hatten die Piraten erstmals einen eigenen Kandidaten aufgestellt. Er erhielt 4,24 Prozent der Stimmen.

Neben dem Landrat wurde auch der Kreistag des Kreises Unna neu gewählt. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt die SPD 41,86 Prozent der Stimmen (29 Sitze / 2009 = 30 Sitze), die CDU 29,42 Prozent (21 Sitze / 2009 = 20 Sitze) und die Grünen 11,23 Prozent (8 Sitze / 2009 = 8 Sitze). Die FDP vereinigte 3,40 Prozent der Stimmen auf sich (2 Sitze / 2009 = 5 Sitze). Die LINKE erhielt 4,95 Prozent (3 Sitze / 2009 = 3 Sitze), die Freie Wählergemeinschaft, Kreisverband Unna (FWG), 2,69 Prozent (2 Sitze / 2009 = 2 Sitze), die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Lünen“ (GFL) 2,46 Prozent (2 Sitze / 2009 = 2 Sitze), die Unabhängige Wählergemeinschaft Selm (UWG) 0,96 Prozent (1 Sitz) und die Piratenpartei 3,02 Prozent (2 Sitze).

Wahlberechtigt waren in den 33 Kreiswahlbezirken 325.920 Menschen (2009 = 328.282). Die Wahlbeteiligung lag bei 50,10 Prozent (53,99 Prozent).

Das endgültige amtliche Ergebnis im Kreisgebiet für die Kommunalwahl wird durch den Wahlausschuss unter Leitung des Kreiswahlleiters, Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk, am Freitag, 30. Mai um 11 Uhr im Kreishaus Unna festgestellt. Alle Wahlergebnisse sind auch im Internet nachzulesen unter www.kreis-unna.de.




Tischler-Innung unter neuer Führung

Generationswechsel und „Amtsveränderung“ im Vorstand der „Tischler-Innung Unna“: Helmut Neuhoff (5.v.l., Kamen) trat nicht wieder für das Amt des Obermeisters an, sondern übergab den Titel (nach erfolgreicher Wahl durch die Innungsversammlung) an den 42-jährigen Tischlermeister Matthias Ernst (5.v.r., Fröndenberg).

Der neue Vorstand der Tischlerinnung Unna.
Der neue Vorstand der Tischler-Innung Unna.

Der neue Obermeister erhält Unterstützung durch seinen Stellvertreter Günter Leidecker (4.v.l., Bergkamen). Zum Lehrlingswart wurde erneut Dirk Rieker (2.v.l., Werne) gewählt. In den kommenden fünf Jahren sind außerdem im Vorstand der Innung dabei: Stefan Dettmann (Kamen), Willi Frigge (Ascheberg), Uwe Hemmerling (Unna), Uwe Schäfer (Bergkamen) sowie Martin Walter (Werne). Für seine insgesamt 15-jährige Amtszeit als Obermeister wurde Helmut Neuhoff von der Versammlung zum neuen Ehren-Obermeister gewählt. Erste Glückwünsche von der Verwaltung der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe gab es durch Werner Bastin (Hauptgeschäftsführer, l.) und Volker Stein (Geschäftsstellenleiter, r.).




Neues Leben auf dem Ententeich am Wieckenbusch

Die Nachbarn des Ententeichs am Wieckenbusch in Oberaden lieben dieses idyllische Fleckchen. Eine von ihnen ist  Anita Greinke, die sich über den Nachwuchs bei Familie Kanadagans und Ente freut. Sie hat uns diesen Text und diese schönen Fotos geschickt. Sie verbindet damit den Aufruf an alle Besucher des Ententeichs, dort keinen Müll liegen zu lassen.

Familie Kanadagans am Ententeich in Oberaden. Foto:  Anita Greinke
Familie Kanadagans am Ententeich in Oberaden. Foto: Anita Greinke

„Zwei Kanadagänse haben sich gesucht, gefunden und nun auch eine Familie gegründet. Fern ab von dem Wahltrubel um die Europa- und Kommunalwahl, herrscht eine vorsommerliche Idylle am Ententeich. Die Kanadagänse, die sich im März bereits verliebt umworben haben, sonnen sich mit ihren zwei Kleinen am Aussichtsplateau. Wenn man ganz ruhig bleibt, kann man diesem trauten Familienleben aus nächster Nähe beiwohnen. Die Mutter sorgt für die Sicherheit auf dem Teich, der Vater an Land. Und das alles, damit die zwei neuen Bewohner Bergkamens die Gegend erkunden können.

Enten-Familienausflug. Foto:  Anita Greinke
Enten-Familienausflug. Foto: Anita Greinke

Doch dies ist nicht die einzige Familie auf dem Ententeich, auch eine Entenfamilie hat tatkräftigen Nachwuchs bekommen und zieht seine Runden auf dem Wasser. 

Aufruf zur Sauberkeit

Damit solch ein wundervolles Leben in einer so schönen Natur mitten in Bergkamen aufrecht erhalten bleibt, sollten alle Besucher des Ententeichs daran denken, ihre Abfälle in den Abfalleimern, die zu genüge an den Schotterwegen vorhanden sind, zu entsorgen. Bald sind die kleinen Bergkamener schon so vertraut mit ihrer Umgebung und neugierig genug, um auch alleine den Rand des Teichs zu erforschen. Dabei ist es sehr riskant, wenn sie mit Glasscherben oder Plastik in Verbindung kommen. Jeder kann helfen, dass die Natur Bergkamens geschützt wird, indem er zwei Schritte weiter den Müll in den dafür vorgesehenen Behälter entsorgt.

Wir hoffen, dass sich die neu gegründeten Familien lange wohl fühlen und die Besucher am Ententeich an ihrem Leben teilhaben lassen.“




Bergkamen bleibt „rote Hochburg“: Schäfer und SPD bauen Vorsprung aus

Bergkamen bleibt die rote Hochburg in der Region. Mit einem Stimmenanteil von 69,1 Prozent  konnte Bürgermeister Roland Schäfer seinem exzellenten Wahlergebnis von 2009 noch eins draufsetzen (plus 3,8 Prozentpunkte). Die SPD legte um knapp 3 Prozentpunkte zu und erreichte 59,4 Prozent sowie 26 Sitze (plus 1) im neuen Stadtrat.

Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.
Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.

Angesichts dieser Übermacht konnte aufseiten der CDU allein Rosemarie Degenhard zuerst vor Freude weinen und danach nur lachen: Sie erreichte im kleinsten Stadtteil Heil 58, 3 Prozent und bleibt deshalb Ortsvorsteherin. Für alle anderen Christdemokraten bleibt die Erkenntnis, dass sie zurzeit nicht in der Lage ist, die Sozialdemokraten zu überflügeln und Bürgermeister Roland Schäfer schon gar nicht. Die Enttäuschung dürfte deshalb so groß sein, weil Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke und CDU-Bürgermeisterkandidatin Martina Plath ihr Hauptwahlziel, zumindest eine Stichwahl zu erreichen, bei Weitem verfehlt. Mit 21,1 Prozent erreichte Martina Plath gerade ein Drittel von dem, was ihr Kontrahent Roland Schäfer am Wahlsonntag eingefahren hatte. Die CDU kam auf 24,2 Prozent, 1,3 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahre. Sie wird wie bisher mit 11 Sitzen im neuen Stadtrat sitzen.

FDP ist die große Verliererin

Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.
Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.

Große Verliererin der Kommunalwahl ist die FDP. Sie büßte etwas mehr als 2 Prozentpunkte ein. Sie verlor mit ihren mageren 2,8 Prozent nicht nur eins ihrer zwei Rastmandate ein, sondern auch den wichtigen Fraktionsstatus. Angelika Lohmann-Begander wird künftig allein die Interessen der Liberalen im Stadtparlament vertreten, dies unter erheblich schwereren Bedingungen als bisher.

Nicht viel hat sich bei Bündnis 90/Die Grünen durch den Urnengang am vergangenen Sonntag geändert. Mit 9,4 Prozent und vier Sitzern im Stadtrat fuhren die Grünen genau das gleiche Ergebnis ein wie 2009. Ihr Bürgermeisterkandidat Thomas Grziwotz verlor im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahre 1,4 Prozentpunkten und erreichte 5,9 Prozent.

44 Prozent Wahlbeteiligung sind bedenklich

Hier war sicherlich der SPD-Kandidat zu übermächtig, die eine oder andere Stimme hatte er vielleicht auch an Werner Engelhardt von BergAUF verloren. Er kam bei seiner ersten Kandidatur auf 4 Prozent. BergAUF sammelte 4,2 Prozent der Stimmen ein. Das ist ein Plus von 0,6 Prozentpunkten. Damit bleibt es bei ihren zwei Ratsmandaten. Immerhin hat das Wahlbündnis die FDP als 4. Kraft im Bergkamener Stadtrat jetzt abgelöst.

Spätestens am Tag der Wahl beginnt die Zeit der Nachlese und Analysen. Alle fünf Parteien sollten dabei einen Punkt ganz oben auf die Tagesordnung setzen und sich genügend Zeit lassen, darüber nachzudenken. Mit 44 Prozent ist die Beteiligung an einer Kommunalwahl in Bergkamen auf einen historischen Tiefpunkt gerutscht. Dies etwa auf das schöne Wetter zu schieben oder auf die Europawahl, ist zu billig.

Alle weiteren Bergkamener Ergebnisse der Europawahl und auf Kreisebene sowie in den einzelnen Wahllokalen und Stimmbezirken gibt es hier.




Grafik Kommunalwahl in Bergkamen 2014




Grafik: Bürgermeisterwahl in Bergkamen




Grafik: Europawahl in Bergkamen




Nachfolgemeldung Unfall A 2: Schwerverletzte mit Rettungshubschrauber in Klinik gebracht

Drei Schwerverletzte forderte der Unfall um 13.57 Uhr auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover kurz vor der Ausfahrt Bönen. Zwei wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Die Beifahrerin eines der beiden beteiligten Fahrzeuge brachte ein Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke

Nach Mitteilung der Polizei fuhr ein 64-jähriger Mann aus Berlin fuhr mit seinem Pkw auf dem mittleren Fahrstreifen der BAB 2 in Richtung Hannover. Kurz vor der Anschlussstelle Bönen wollte er auf dem linken Fahrstreifen wechseln. Hierbei übersah er den von hinten herannahenden Pkw-Fahrer aus Hannover. Es kam zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge.

Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab.
Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab. Foto: Ulrich Bonke)

Der 30-jährige Fahrer aus Hannover musste mit einem Rettungshubschrauber einem Krankenhaus zugeführt werden. Ebenso der Unfallverursacher. Die Beifahrerin des Fahrers aus Hannover wurde ebenfalls verletzt und musste einem Krankenhaus zugeführt werden. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von ca. 25.000,– Euro.

Für die Dauer der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge blieb die Richtungsfahrbahn Hannover bis 16 Uhr gesperrt. Es entstand eine Staulänge von ca. sechs Kilometer.

Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke




Schwer Unfall auf der A 2: kilometerlanger Stau!

Ein schwerer Verkehrsunfall auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover mit mehreren Verletzten führt aktuell zu einem Stau von fünf Kilometern länge zwischen dem Kamener Kreuz und der Anschlussstelle Bönen.

Der Unfall ereignete sich kurz vor 14 Uhr zwischen dem Rastplatz Kollberg und der Ausfahrt Bönen. Zur Versorgung der Verletzten waren zwei Rettungshubschrauber im Einsatz.

Viele Autofahrer im Stau nutzten eine für sie nicht zugelassener Ausfahrt in Höhe von Kamen-Rottum, um von der Autobahn herunterzukommen. Dabei wurden sie auf die schmalen Straßen in den Feldern an der Stadtgrenze von Kamen zu Bönen geleitet. Offensichtlich hat dies eine Reihe von Navigationsgeräten überfordert, die sie zu der Behelfszufahrt wieder zurückleiteten. Erheblich gestört wurden durch diesen Umleitungsverkehr von der Autobahn die vielen Radfahrer, die bei herrlichem frühsommerlichen Wetter auf diesen schmalen Straßen Unterwegs waren.




Welle der Hilfsbereitschaft für Flutopfer in Bosnien

„Mit so viel Unterstützung hätten wir nicht gerechnet“, sagt Maida Hodzic. Gerührt beobachtet sie, wie immer mehr Autos an der Maibrücke halten und säckeweise Spenden ausladen. Eine ganze Heerschar von Helfern belädt den 7,5-Tonner, der vor ihrem Friseursalon bereit steht. Am kommenden Wochenende geht sein Inhalt auf die Reise nach Bosnien. Als Hilfe für die Opfer der gigantischen Flutkatastrophe.

Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.
Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.

„Wir sind selbst 1992 als Flüchtlinge im Bürgerkrieg hierher nach Deutschland gekommen und haben Hilfe bekommen“, meint Maida Hodzic. „Deshalb fühlen wir uns jetzt verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in unserer Heimat Not leiden.“ 70 Prozent des Landes seien unter Wasser. Unzählige Menschen haben ihr Leben, das Dach über dem Kopf, ihre Existenz verloren. „Es ist wirklich schlimm, was dort passiert“, betont Maida Hodzic. Sie kann nicht einfach nur zusehen – genau wie Lana Schnack und Adis Bakalic, die gemeinsam mit ihr ganz spontan binnen weniger Tage diese Hilfsaktion auf die Beine gestellt haben.

Hilfen für die ganz lebensnotwendigen Dinge

"H" für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.
„H“ für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.

Freunde aus Hamm hatten die Idee, den Flutopfern in Bosnien wenigstens Hilfe für die ganz lebensnotwendigen Dinge zu leisten. Sie sprachen den Hammer Bürgermeister an, der wiederum eine Halle für das Sammeln der Spenden und den Kontakt zum Roten Kreuz organisierte. Die Freunde fragten die drei Kamener, ob sie nicht mithelfen wollen. So wurde über Nacht eine eigene Sammelaktion aus dem Boden gestampft, die alle Beteiligten sprachlos macht. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen helfen wollen“, sagt Maida Hodzic. „Zuhause sind die Garage und der Gartenschuppen bereits randvoll!“ Wenn die Spendenfreude anhält, können sogar zwei Lkw mit Hilfsgütern gefüllt werden. Die Fahrzeuge hat der Arbeitgeber von Maida Hodzics Bruder zur Verfügung gestellt.

Rotes Kreuz bringt Spenden ins Katastrophengebiet

Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.
Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.

Kleidung, Hygieneartikel, alle erdenklichen haltbaren Lebensmittel, Babynahrung, Windeln, Tierfutter: „Es ist toll, was die Leute alles hierher bringen – das wird vielen Menschen helfen“, sind die Organisatoren der Hilfsaktion begeistert. Alle Kisten, Pakete, Säcke und Kartons werden mit einem großen „H“ gekennzeichnet, das für humanitäre Hilfe steht – damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Am kommenden Wochenende rollen Lastwagen aus Bosnien nach Hamm ins zentrale Lager, laden die Spenden ein und bringen sie über das Rote Kreuz in die Flutregion. Dann werden auch Handschuhe und Mundschutz eingebackt, weil inzwischen Epedemien drohen. Außerdem hat ein Hammer Geschäft den Helfern einen Spezialpreis für den Kauf von Gummistiefeln gemacht. Auch die sind jetzt lebenswichtig.

„Viele Menschen wollen auch Geld spenden – das verwenden wir, um Spenden zu kaufen. Wir belegen alle Käufe mit Quittungen“, schildert Maida Hodzic. Deutsche, Türkische Mitbürger, Bosnier: „Alle wollen helfen – das ist sehr beeindruckend“, ist das Helfertrio sprachlos. „Diese Hilfe ist auch deswegen so wichtig, weil viele Menschen in Bosnien jetzt an die Situation im Krieg erinnert werden. Viele haben damals alles verloren und jetzt erneut – das schafft auch große psychische Probleme“, weiß Maida Hodzic. Dafür hat sie selbst zusammen mit ihrer Tochter an den Türen der Nachbarn, Freunde und Bekannten geschellt, um die Aktion anzustoßen. Über Mundpropaganda ist daraus jetzt eine echte Erfolgsgeschichte geworden.

Das engagierte Helferteam.
Das engagierte Helferteam.