Erster Teilabschnitt der Kuhbachtrasse erhält eine moderne Beleuchtung

Das erste Teilstück der Kuhbachtrasse bekommt noch in diesem Jahr Licht. Ende September beginnen die Bauarbeiten, die je nach Witterung rund acht Wochen dauern werden. Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) Kamen, Bönen, Bergkamen führen die Arbeiten im Auftrag der Stadt Bergkamen durch. Auch der weitere Verlauf des beliebten Geh- und Radweges soll sukzessive in den kommenden Jahren mit Beleuchtung versehen werden.

Bei der Baumaßnahme werden im Grünstreifen neben dem Fahr- und Gehweg die Versorgungsleitungen verlegt und die Laternen aufgestellt. Dadurch wird der im vergangenen Jahr durch den Lippeverband komplett erneuerte Weg nicht in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt werden auf dem ersten Teilstück von der Klöcknerbahntrasse bis zur Heinrichstraße 35 Laternen installiert. Diese sind dank ihrer speziellen Technik besonders klimafreundlich.

Die Laternen sind bei Dunkelheit grundsätzlich auf eine Leistung von rund zehn Prozent heruntergedimmt. Das spart Strom und reduziert den Kohlendioxid-Ausstoß. Erst bei Bewegung erhöhen die Leuchten ihre Leistung. Also nur wenn sich ein Fußgänger oder ein Radfahrer der Laterne nähert, wird es hell. Dann schaltet die intelligente Laterne automatisch für eine vorher festgelegte Zeitspanne auf volle Leistung.

Diese bedarfsgesteuerte Beleuchtung reagiert ausschließlich auf Bewegungen ab einer gewissen Höhe. „Die Sensoren sind so eingestellt, dass beispielsweise Schulkinder erfasst werden. Katzen oder kleine Tiere, die sich auf dem Weg befinden, hingegen nicht“, erklärt Felix Häberle, Mitarbeiter im Bereich Planung und Bau bei den GSW. Der Verzicht auf eine durchgehend taghelle Beleuchtung reduziert die Lichtverschmutzung und schützt Tiere und Pflanzen.




Bushaltestellen und Straßenquerungen „Am Hauptfriedhof“, „Goekenheide“ und „Buchfinkenstraße“ werden barrierefrei ausgebaut

In dieser Woche starten die Umbauarbeiten im Umfeld des Parkfriedhofes in Weddinghofen. Dazu werden an den Bushaltestellen „Am Hauptfriedhof“, „Goekenheide“ und „Buchfinkenstraße“ erhöhte Busbordsteine eingebaut, die den höhengleichen Einstieg in den Bus ermöglichen. Des Weiteren erfolgt der Einbau von taktilen Leitelementen im Gehwegbereich. Die vorhandenen, sehr unebene Betonplattenflächen der Gehwege werden aufgenommen und durch Betonsteinpflaster ersetzt. Die Straßenquerungen im Bereich des Friedhofes werden in diesem Zuge auch durch den Einbau von taktilen Leitelementen barrierefrei gestaltet. Zudem wird es im Bereich der Haltestellen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder geben und drei Buswartehallen mit Dachbegrünung und Solarbeleuchtung errichtet. Die Kosten der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rd. 270.000, – €.

Die Baumaßnahme beginnt am Dienstag, den 19.09.2023 und wird voraussichtlich acht Wochen andauern. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr auf der Straße „Am Hauptfriedhof“ im Bereich des Friedhofes per Ampelanlage geregelt. Der Umbau der Haltestelle „Goekenheide“ erfordert eine Vollsperrung der Straße „Am Hauptfriedhof“ für ca. vier Wochen. Entsprechende Umleitungen werden eingerichtet. Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle passieren.




Wildkräuter-Spaziergang an der Ökostation

Wild wachsende Kräuter begegnen uns überall. Doch oft wissen wir nichts mehr über deren Kräfte und Wirkungsweisen. Für unsere Großmütter war es noch selbstverständlich, sich in der Wald- und Wiesenapotheke zu bedienen, und Kochen ohne Kräuter war undenkbar.

Auf einem Spaziergang an der Ökologiestation in Bergkamen-Heil am Montag, den 25. September, stellt die Wildkräuterexpertin Claudia Backenecker die oft unscheinbaren Helfer am Wegesrand vor. Sie berichtet von ihrer Verwendung in der Küche, als Heilkräuter und erzählt mystische Geschichten, die sich um sie ranken.

Der etwa zweistündige Spaziergang beginnt um 16.00 Uhr. Die Kosten betragen 5,00 € je Teilnehmenden, man sollte an angemessene Kleidung denken. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen notwendig




Katholische Kirche in Bergkamen: „Komm vorbei! – Wir freuen uns!“

So oft wird geklagt, es rege sich nur noch wenig in der Kirchengemeinde, ein Geistlicher sei nur noch selten persönlich zu treffen, auch wenn man eben keine Messe bestellen, keine Taufe anmelden oder eben keine Hochzeit planen möchte. Daher lädt die katholische Kirche in Bergkamen regelmäßig am 4. Mittwoch eines jeden Kalendermonats ein, mit Pastor Vartmann und miteinander über Fragen von Glaube und Kirche ins Gespräch kommen. Dieses Angebot richtet sich an alle Interessierten, gleich welchen Alters, gleich welchen Bekenntnisses, gleich welcher Herkunft, ob Gemeindemitglied oder nicht. Das nächste Treffen findet statt am Mittwoch, den 27. September, von 18.00 bis 19.30 Uhr im Elisabeth-Haus (hinter der Elisabeth-Kirche), Bergkamen-Mitte, Parkstraße 2a. Herzliche Einladung!
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Städtisches Gymnasium Bergkamen erneut erfolgreich beim Stadtradeln

uch im Jahr 2023 ist das Städtische Gymnasium mit insgesamt 12355 erradelten Kilometern wieder Bergkamens fahrradaktivste Schule. Dafür wurde das Gymnasium von Bürgermeister Bernd Schäfer  mit einer Urkunde ausgezeichnet. Außerdem erhielt Schulleiterin Dr. Mirja Beutel  von Michael Krause im Namen der Sparkasse Bergkamen-Bönen einen Scheck über 250€ für die Schulgemeinde, um diese Leistung zu honorieren.

Die Urkunde für die fahrradaktivste Klasse ging ebenfalls an das Städtische Gymnasium. Diese erhielt die Klasse 6c (jetzt 7c). „Eigentlich hätte es Herr Rau, der Klassenlehrer, verdient, diese Urkunde entgegenzunehmen. Leider ist er aber seit heute auf einer Klassenfahrt, so dass ich die Urkunde gerne an seiner Stelle entgegennehme“, so Mirja Beutel. Die Klasse hatte im Rahmen des Stadtradelns insgesamt eine Strecke von 2503km auf dem Fahrrad zurückgelegt. Das ist etwas mehr als die Gruppe der Eltern des SGB mit 2338km geschafft hat. Die Klasse erhält einen Gutschein über 150€ für die Klassenkasse, der im Namen der GSW von Mareike Füllner überreicht wurde. Die radaktivste Kollegin war Anna Niggemeier mit 432 Radkilometern.




Take5 – Jazz am Hellweg 2023: Jazz trifft mit Buck Wolters und Benny Mokross Weltmusik in Bergkamen

Buck Wolters (r.) und Benny Mokross.

Das größte Jazzfestival Westfalens, das Festival „Take5 Jazz am Hellweg“ geht in die 10. Runde und bietet vom 17.09. bis zum 27.12.2023 erneut in bester Manier, was der Titel verspricht. An 30 unterschiedlichen Orten und natürlich auch in Bergkamen erleben Besucher*innen 50 Konzerte entlang des Hellwegs.

Mit Buck Wolters (Gitarren & Gesang) und Benny Mokross (Schlagzeug & Percussion) treffen sich zwei vielseitige und versierte Musiker am 16.10.2023 um 20.00 Uhr im Trauzimmer Marina Rünthe. Ob Jazz, Klassik oder Weltmusik: mit Spielfreude, Sensibilität und Virtuosität vagabundieren sie von Bach bis Jimi Hendrix, von Lateinamerika bis Fernost, von keltischen bis hin zu afrikanischen und orientalischen Anklängen.

Buck Wolters & Benny Mokross
Jazz trifft Weltmusik
Mo. |16.10.2023 | 20.00 Uhr | Trauzimmer Marina Rünthe | Hafenweg 12 | 59192 Bergkamen
Karten: 10 € VVK: Kulturreferat Bergkamen Tel: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de

Weitere Konzerte:

Sean Webster & Band
Mi. |04.10.2023 | 20.00 Uhr | Thorheim Bergkamen | Landwehrstraße 160 | 59192 Bergkamen
Karten: 17 € VVK: Kulturreferat Bergkamen Tel: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de

Joyce Lyle & Grand Jam Band
Mi. |08.11.2023 | 20.00 Uhr | Thorheim Bergkamen | Landwehrstraße 160 | 59192 Bergkamen
Karten: 17 € VVK: Kulturreferat Bergkamen Tel: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de

The Silverettes
Mi. |06.12.2023 | 20.00 Uhr | Thorheim Bergkamen | Landwehrstraße 160 | 59192 Bergkamen
Karten: 17 € VVK: Kulturreferat Bergkamen Tel: 02307/ 965 464 oder tickets.bergkamen.de

 




Römer feiern mit neuem Konzept und vielen Neuheiten

Gladiatorenkämpfe mit Profis und „Auszubildenden“ waren die spektakulärsten Aktionen beim Römerfest.

Die Schleuder macht einen gewaltigen Peitschenknall, dann klatscht der Stein donnernd an die Holzwand. Ein paar Meter weiter brüllt ein Mensch im Kettenhemd mit Federn auf dem Helm ein paar verhuschte Legionäre an: „Abmarsch, ihr faules Pack!“  In der Arena gehen Gestalten mit echten Dolchen und Holzwaffen aufeinander los – mit und ohne Schild. Unter einem Zeltdach werden Düfte gemischt, in anderen hämmern Handwerker Muster in Messing oder rühren in einer zähen Masse, die über dem Feuer köchelt. So ähnlich könnte es rund um die echte Mauer des römischen Legionslager in Oberaden vor über 2000 Jahren ausgesehen haben.

Abmarsch: Die Legionäre üben eine Formation auf den Resten der alten Lagermauer.

Beim Römerfest ging es am Wochenende jedenfalls deutlich natürlicher zu als mit straffem Programm in den Vorjahren. Hier übten die Gladiatoren, dort exerzierten die Legionäre. Mittendrin ganz normales Lagerleben. Jeder Besucher durfte fragen und sich etwas zeigen lassen – wie es gerade passte oder die Interessensgebiete ausgelegt waren. Mit rund 50 Helfern und Akteuren unter anderem aus Italien und den Niederlanden waren jedoch weniger Darsteller als zuvor nach Oberaden gekommen. Etwas familiärer war die Atmosphäre mit weniger Gedränge – und mit prachtvollem Spätsommerwetter.

Spatenstich für den Nachbau des Nordtores mit Römern.

Ein ideales Wochenende für den nächsten offiziellen Spatenstich. Das Nordtor, historisch als rückwärtiges Tor „Porta Decumana“ bezeichnet, soll in den nächsten Jahren nachgebaut werden – direkt neben der Rekonstruktion der Holz-Erde-Mauer. Museumsleiter Mark Schrader rammte dafür stolz den original römisch nachempfundenen Spaten mit einigen Helfern in den Boden. Gleichzeitig ging am Samstag auch die neue Kultur-App an den Start: „Bergkamen.Erleben“ führt virtuell und mit digital nachgestellter Realität durch die Bergkamener Vergangenheit. So kann man sich an der Holz-Erde-Mauer auch ein Selfie mit einem römischen Legionär gönnen.

Nachbau des Nordtores wird Jahre dauern

Museumsleiter Mark Schrader mit der neuen Kultur-App, die am Samstag jeder ausprobieren konnte.

Neben den beschilderten Rekonstruktionsplänen wird Mark Schrader ein wenig melancholisch. „Das Nordtor war das letzte Projekt von Dr. Kees Peterse, dem Fachmann auf dem Gebiet“, schildert er. Der Architekt, der schon zahlreiche römische Lagerbauten rekonstruiert hat, starb kurz nachdem er die Oberadener Pläne vollendet hatte. „Das Projekt bekommt so eine ganz besonders emotionale Note“, sagt der Museumsleiter, der gleichzeitig Archäologe ist und lange Zeit mit Peterse zusammengearbeitet hat. 5 Jahre wird es wohl dauern, bis zunächst das Fundament, anschließend das Gerüst und später mit viel Eigenabeit die „Verkleidung“ des Tores entstehen. „Dafür können wir jede Form von Unterstützung gut gebrauchen – als Spenden oder auch in Form von Muskelkraft und Know-how“, so Schrader. Das Tor soll auf jeden Fall praktisch genutzt werden – als Kasernenunterkunft und Lagerräume.

Wurfschleudern in Aktion.

Viel Neues also einerseits und zurück zu den Wurzeln andererseits. Das Römerfest machte auch in der neuen Form viel Spaß. Die Akteure erläuterten begeistert, wie Wurfschleudern auf den Balearen geflochten und die vorbeisegelnden Griechen in die Flucht geschlagen wurden. Oder wie die Römer mit den kompliziert aussehenden Messinstrumenten der Antike Geländesenkungen überwanden, Entfernungen berechneten und exakte rechte Winkel bauten. Die Besucher lernten, dass Gladiatoren durchaus aus in der Armee ihre Kunst an die Berufskämpfer vermittelten, denn ihre Fähigkeiten waren gefragt.

Nachwuchsarchäologen tummelten sich ebenso auf dem Gelände wie geschichtsinteressierte Laien oder spontane Spaziergänger oder jede Vorahnung. Sie alle nahmen vielfältige, bunte und spannende Eindrücke von dem mit, was sich hier vor gut 2000 Jahren abgespielt haben mag.

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Diebstahl von Kupfergegenständen auf Friedhof Oberaden

Auf dem evangelischen Friedhof der Ev. Martin-Luther-Kirchengemeinde an der Mühlenstraße kam es zwischen dem 14.09.2023 und dem 16.09.2023 zu mehreren Diebstählen von Kupfergegenständen gekommen.

Täterhinweise sind bislang nicht vorhanden.

Weitere Geschädigte oder Zeugen werden gebeten, sich mit Hinweisen an die Polizeiwache Kamen unter der Telefonnummer 02307/9213220 oder an die Telefonnummer 02307/921-0 zu wenden.




Zeugen gesucht: Unbekannte überfallen 17-Jährigen an der Preinstraße und rauben Schuhe und Geldbörse

Ein 17-jähriger Bergkamener befand sich am Samstagabend an der Preinstraße, als 2 unbekannte Personen auf ihn zukamen und ihn zu Boden schubsten. Am Boden liegend wurde er geschlagen und getreten.

Entwendet wurden ein Paar Nike Schuhe und eine Geldbörse.

Die Täter entfernten sich in Richtung Alisostraße.

Die Personen können wie folgt beschrieben werden:

1.	Person
-	männlich,
-	ca. 170 cm groß,
-	etwa 16-18 Jahre alt,
-	weißer Pullover
-	stabile Statur
-	kurze Haare
2.	Person
-	männlich,
-	ca. 170 cm groß,
-	etwa 16-18 Jahre alt,
-	dunkel gekleidet
-	trug einen Schnäuzer
-	Cappy

Zeugen werden gebeten sich mit Hinweisen an die Polizeiwache Kamen unter der Telefonnummer 02307/9213220 oder 02307/921-0 zu wenden.




Line Dance in neuer Besetzung beim TuS Weddinghofen 1959 e.V.

Seit den Sommerferien findet das Line Dance Angebot des TuS Weddinghofen in neuer Besetzung wie gewohnt montags von 16:00 bis 18:00 Uhr in der Sporthalle des FAKT Campus statt (Kleiweg 10, Bergkamen). Alle Tanzbegeisterten jeden Alters, sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene, sind herzlich eingeladen vorbeizukommen und mitzumachen. Wir freuen uns auf alle Teilnehmer:innen!

Weitere Informationen über das gesamte Sportangebot und den Verein finden Sie unter www.tus-weddinghofen.de oder kontaktieren Sie uns gerne unter info@tus-weddinghofen.de.




Meteorologischer Sommer fiel ins Wasser: Wetterbilanz von Emschergenossenschaft und Lippeverband

Regen bringt Segen – nicht aber, wenn es sich um extreme Starkregenereignisse handelt. Davon gab es im Sommer 2023 zu viele, wie die Niederschlagsbilanz von EGLV zeigt.

Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) haben eine Regen-Auswertung der meteorologischen Sommermonate Juni, Juli und August vorgenommen. Das Fazit: Auf den trockensten Sommer seit 1931 im Jahr 2022 folgte 2023 ein außergewöhnlich nasser Sommer mit mehreren extremen Starkregenereignissen im Emscher-Lippe-Gebiet. Alle drei Monate waren sowohl an der Emscher als auch an der Lippe deutlich nasser als im langjährigen Mittel. Die Aufzeichnungen von EGLV zeigen, dass es im Durchschnitt seit 1940 in der Region fünf Starkregenereignisse pro Jahr gab – im Jahr 2023 gab es jedoch allein in den Monaten Juni, Juli und August an fünf Tagen Starkniederschlagsereignisse mit einer Wiederkehrzeit von „seltener als 100 Jahre“. Insgesamt verzeichneten EGLV in diesem Jahr bereits acht Starkregenereignisse! Mit dem Klimawandel ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird.

„Wir als Emschergenossenschaft und Lippeverband reagieren auf diese Entwicklung und haben Lösungsansätze entwickelt, wie der bereits gute Hochwasserschutz an Emscher und Lippe weiter optimiert und verbessert werden kann. Auch arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnerkommunen z.B. in der Zukunftsinitiative Klima.Werk an weitergehenden Maßnahmen, um im Rahmen der Starkregenvorsorge vor allem das Regenwasser von den Kanalisationen fernzuhalten und es schadlos vor Ort versickern zu lassen bzw. in nahe gelegene Gewässer abzuleiten. Auf Dauer müssen wir in unserer Region die sogenannte „Schwammstadt“ umsetzen. Das bedeutet: Wir benötigen Notpolderflächen und Notwasserwege, um die Wassermassen anderweitig auffangen zu können – und um Gefahren für Leib und Leben sowie für Hab und Gut bestmöglich zu vermeiden“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von EGLV.

Juni 2023
Im Juni 2023 wurde eine mittlere Niederschlagssumme von 81 mm (EG / Emschergenossenschaft) und 91 mm (LV / Lippeverband) erfasst. Zur Info: Die Millimeter-Angabe ist gleichzusetzen mit „Liter pro Quadratmeter“. Damit fällt der Monat im langjährigen Vergleich (130-jähriges Mittel: EG 74 mm, LV 71 mm) leicht überdurchschnittlich aus. Zu beachten ist hierbei allerdings, dass nahezu der gesamte Monatsniederschlag während des Starkregenereignisses am 22./23. Juni fiel. Der höchste Tagesniederschlag im Juni wurde ebenfalls am 22. Juni erfasst. Im EG-Gebiet fielen an der Station Pumpwerk Duisburg-Schmidthorst innerhalb eines Tages 97,3 mm. Im LV-Gebiet wurde der größte Tagesniederschlag mit 100,5 mm an der Station Kläranlage Soest erfasst. Zusammengefasst: Innerhalb eines Tages fiel an diesen Stationen mehr Niederschlag als im langjährigen Monatsmittel des Emscher-bzw. Lippe-Gebietes.

Juli 2023
Im Juli fielen im EG-Gebiet im Mittel 142 mm Niederschlag (130-jähriges Mittel: 83 mm) und im LV-Gebiet 115 mm (130-jähriges Mittel: 81 mm). Damit liegt der Juli 2023 im EG-Gebiet unter den zehn nassesten Julimonaten und im LV-Gebiet unter den zwanzig nassesten Julimonaten seit 1931!

Der höchste Tagesniederschlag fiel im Juli im EG-Gebiet am 9. Juli an der Station Pumpwerk Essen-Hesselbruch mit 36,8 mm. Im LV-Gebiet fiel der höchste Tagesniederschlag am 31. Juli an der Station Hünxe Schacht Lohberg mit 34,6 mm.

August 2023
Auch der August fiel deutlich überdurchschnittlich aus: Im EG-Gebiet fielen im Mittel 130 mm (130-jähriges Mittel: 78 mm) und im LV-Gebiet 120 mm (130-jähriges Mittel: 76 mm). Damit reiht sich auch der August unter die zehn nassesten Monate seit 1931 ein (im LV- und EG-Gebiet). Der höchste Tagesniederschlag fiel im EG-Gebiet am 16. August an der Station Pumpwerk Gelsenkirchen-Altstadt mit 80,8 mm (entspricht etwa dem langjährigen Monatsniederschlag im EG-Gebiet) und im LV-Gebiet am 6. August an der Station Pumpwerk Hamm-Caldenhofer Weg mit 94,2 mm (etwa 18 mm über dem langjährigen Monatsmittel des LV-Gebiets).

Der meteorologische Sommer liegt im EG-Gebiet damit fast gleichauf mit dem bisher (seit 1931) nassesten Sommer 1954. Im EG-Gebiet fielen 354 mm und damit nur 1 mm weniger als im Jahr 1954.

Im LV-Gebiet liegt der meteorologische Sommer mit 327 mm auf Platz 6 der nassesten Sommer seit 1931. Spitzenreiter ist auch im LV-Gebiet der Sommer 1954 mit 363 mm.

Die mittlere Niederschlagssumme für das immer von November bis Oktober dauernde sogenannte Wasserwirtschaftsjahr (EG: 800 mm und LV: 765 mm) wurde bereits im August (EG: 856 mm und LV: 812 mm) erreicht bzw. sogar überschritten. Damit fällt das WWJ 2023 erstmals seit 2016 wieder überdurchschnittlich nass aus.

Starkregenereignisse
Nach der Starkregenserie im Jahr 2021, mit dem bekannten Höhepunkt am 14. Juli 2021, traten im Jahr 2023 – also innerhalb von nur zwei Jahren – erneut mehrere extreme Starkniederschlagsereignisse im Emscher-/Lippe-Gebiet auf, darunter erneut ein Ereignis (22./23. Juni 2023), welches flächenhaft durch hohe Intensitäten geprägt war.

Außergewöhnlich waren in diesem Sommer die hohen Ereignissummen. Gleich bei drei Ereignissen fiel lokal der mittlere Monatsniederschlag binnen weniger Stunden (22./23. Juni, 6. August, 16./17. August).

22./23. Juni 2023
Den Auftakt der Starkniederschlagsserie bildete das Ereignis am 22./23. Juni. Nach etwa vier Wochen mit noch außergewöhnlich anhaltender Trockenheit zog am 22./23. Juni das Tiefdruckgebiet „Lambert“ über Deutschland hinweg und es bildete sich eine Schwergewitterlage über den Verbandsgebieten von Emschergenossenschaft und Lippeverband aus. Außergewöhnlich war die flächenhaft hohe Intensität der Niederschläge. Auf die Verbandgebietsflächen bezogen wies das Ereignis im Vergleich zu dem Ereignis vom 14. Juli 2021 eine größere Extremität auf (hinsichtlich der Anzahl an Stationen mit ausgewiesenem Starkregen und der Anzahl an Stationen, an welchen eine Wiederkehrzeit „größer als 100 Jahre“ erreicht wurde). Im Maximum wurde eine Ereignissumme von 100,4 mm an der Station Kläranlage Soest registriert.

Anschließend stellte sich eine anhaltend unbeständige Wetterlage ein, ab dem 9. Juli folgten in kurzen Abständen weitere Starkniederschlagsereignisse. Insgesamt wurden im meteorologischen Sommer 2023 an fünf Tagen Starkniederschlagsereignisse mit einer Wiederkehrzeit von „seltener als 100 Jahre“ aufgezeichnet.

9. Juli 2023
Am 9. Juli lag der Niederschlagsschwerpunkt im Nordwesten von Essen. Im Einzugsgebiet des Borbecker Mühlenbachs fielen innerhalb von 60 Minuten bis zu 58 mm Niederschlag (Auswertung auf Basis von Radardaten des DWD). Davon fielen rund 40 mm innerhalb von einer halben Stunde (dies entspricht nahezu der Hälfte des mittleren Monatsniederschlags im Emscher-Gebiet).

12. Juli 2023
Bei dem Ereignis am 12. Juli handelte es sich um ein sehr lokales Starkniederschlagsereignis in Hünxe. Innerhalb von 5 Minuten fielen 20 mm Niederschlag (etwa 1/4 des mittleren Monatsniederschlags).

6. August 2023
Das Ereignis am 6. August war ebenfalls lokal ausgeprägt und betraf das Stadtgebiet von Hamm. Innerhalb von 90 Minuten fielen bis zu 74 mm Niederschlag.

16./17. August 2023
Bei dem Ereignis am 16./17. August bildete sich ein von Südwest (Essen) nach Nordost (Castrop-Rauxel) gerichteter Niederschlagsschwerpunkt aus. Die höchsten Niederschlagssummen wurden in Gelsenkirchen und Essen erreicht. An der Station Gelsenkirchen-Bismarck wurden innerhalb von 90 Minuten 75 mm Niederschlag aufgezeichnet. Dies entspricht einer Wiederkehrzeit von über 100 Jahren. Im Raum Essen zeichnete die Station Essen-Pumpwerk Stoppenberger Bach mit etwa 54 mm Niederschlag die höchste Summe auf. Davon fielen 47 mm innerhalb von nur 45 Minuten. Dies entspricht ebenfalls einer Wiederkehrzeit von über 100 Jahren. Deutlich wird in den Stationsaufzeichnungen zudem die Heterogenität des Ereignisses. So wurden beispielsweise an den Stationen im nördlichen Gemeindegebiet Gelsenkirchens mit etwa 4 mm Niederschlag keine relevanten Summen erfasst.

Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de