Sehen und gesehen werden auf dem Rad

Radfahren ist in, Radfahren hält fit. Und nicht erst seit es E-Bike, Pedelec & Co. gibt, steigt die Zahl derer, die sportlich auf dem Drahtesel unterwegs sind. Wo sich Wege kreuzen, gibt es aber auch Risiken.

Im vierten Teil der Serie „Sicher Radfahren“, in der Straßenverkehrsbehörden und die Unfallkommission im Kreis zusammen mit der Kreispolizeibehörde Unna verloren gegangenes Wissen auffrischen,  geht es heute um das Thema:  Sehen und gesehen werden

Augen auf im Straßenverkehr. Doch nur wer sich gut sehen lässt, kann von anderen überhaupt beachtet werden. Und an dieser Stelle leben Radfahrer in jeder Jahreszeit besonders gefährlich. „Deshalb sollte, wer auf zwei Rädern unterwegs ist, großen Wert aufs Sehen und gesehen werden legen“, empfiehlt Erster Polizeihauptkommissar Thomas Stoltefuß.

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Nicht optimal: Wer die Straße queren möchte, sollte sich eine bessere Ausgangsposition suchen als zwischen parkenden Autos. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Der Chef des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde weiß: Viele Unfälle mit Radfahrern passieren an Straßeneinmündungen und Grundstückszufahrten. Wenn ein Radfahrer in der falschen Richtung unterwegs ist, rechnet der Autofahrer nicht unbedingt mit ihm. „Deshalb sollte man auf dem Radweg nie in der falschen Richtung fahren“, warnt Stoltefuß. Und: „Auf Radwegen, die für beide Richtungen freigegeben sind, ist besondere Aufmerksamkeit gefragt.“

Wer darüber hinaus eindeutig und berechenbar fährt und im Zweifelsfall den Blickkontakt mit anderen Verkehrsteilnehmern sucht, trägt eine Menge zur eigenen Sicherheit bei. „Nach außen selbstbewusst, innerlich defensiv“, gibt Stoltefuß einen weiteren Tipp. „Zeigen Sie sich, in dem Sie beispielsweise an der roten Ampel in das Sichtfeld des Autofahrers vorfahren und sich so in dessen Bewusstsein bringen!“

Immer im Hinterkopf haben sollten Radfahrer, dass Autofahrer, besonders aber Lkw-Fahrer durch den toten Winkel im Rückspiegel teilweise eingeschränkte Sicht haben. Erster Polizeihauptkommissar Thomas Stoltefuß: „Im Zweifel sollte man auf die eigene Vorfahrt verzichten, denn wer mit Motor unterwegs ist, ist der Stärkere.“

Eine funktionierende Beleuchtung, idealerweise mit Standlicht, und saubere Reflektoren am Rad sind für eine sichere Fahrt selbstverständlich. Mit heller, reflektierender Kleidung kann jeder für noch mehr Aufmerksamkeit sorgen.

„In der Schweiz ist übrigens eine Untersuchung durchgeführt worden, bei der herauskam, dass die Hälfte der nachts verletzten oder getöteten Fußgänger und Radfahrer nicht zu Schaden gekommen wären, wäre ihre Sichtbarkeit durch retroreflektierende Materialien oder blinkendes Licht optimiert gewesen“, berichtet Stoltefuß.




Erholung gibt es gleich um die Ecke

Nicht jeder kann oder will in den Sommerferien Urlaub in anderen Ländern, an fremden Meeren oder in der Welt der Berge machen. Ist auch gar nicht nötig. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ fragte schon Johann Wolfgang von Goethe. Zu Recht – was den Kreis Unna angeht.

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Der Sprung ins kühle Nass ist – wie hier am Ternscher See in Selm – an vielen Orten im Kreisgebiet möglich. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Der Kreis im Schnittpunkt von Münsterland, Sauerland, der westfälischen Bördelandschaft und dem umtriebigen Ruhrgebiet wartet mit einer Vielzahl von Naherholungszielen und -möglichkeiten auf.

Wer ins kühle Wasser springen möchte, kein Problem. Wer lieber auf dem Fahrradsattel sitzt, warum denn nicht? Wer einfach die Natur genießen und erleben will – gut, dann eben ab in den Wald!

Das Beste an so manchem Angebot wie z.B. dem Ausflug per Rad oder dem Bummel durch Stadtparks: Es kostet kein Geld.

Wie schön der Naherholungsraum Kreis Unna ist, zeigt eine Bildergalerie. Zu finden ist sie unter www.kreis-unna.de/nachrichten, Multimedia.




14 junge Leute starten beim Kreis ins Berufsleben

„Herzlich willkommen und viel Glück.“ So begrüßte Landrat Michael Makiolla die insgesamt 14 neuen Auszubildenden der Kreisverwaltung Unna zu Beginn des ersten persönlichen Kennenlernens.

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Landrat Michael Makiolla begrüßte die neuen Auszubildenden der Kreisverwaltung. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Der Behördenleiter wünschte den neuen Verwaltungsangehörigen viel Erfolg und machte gleichzeitig deutlich, dass sich die Kreisverwaltung als Dienstleistungsunternehmen für die Bürgerinnen und Bürger versteht. „Mit Ihrem Handeln und Auftreten geben auch Sie nun eine Visitenkarte für die Kreisverwaltung Unna ab“, unterstrich Landrat Makiolla.

Den guten Wünschen für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben schlossen sich Kreisdirektor und Personaldezernent Dr. Thomas Wilk, die Ausbildungsleiterin Silke Amsel, die Sachgebietsleiterin Personal, Gabriele Bierwolf-Siegrist, Gleichstellungsbeauftragte Heidi Bierkämper-Braun, Frank Brüggemann vom Personalrat und Lisa Kittel von der Jugend- und Auszubildendenvertretung an.

Zu Kreissekretäranwärtern ernannt wurden Cynthia Bichmann (Fröndenberg) und Thomas Breer (Menden). Den Beruf der Verwaltungsfachangestellten erlernen werden Dennis Latzer (Soest) und Alexandra Himmer (Fröndenberg). Den Beruf des Straßenwärters wird Sascha Idel (Iserlohn) kennenlernen, eine Ausbildung zum Geomatiker machen Denise Sauer (Hamm) und Marius Schäfer (Wickede). Den Beruf des Fachinformatikers – Fachrichtung Systemintegration möchte Daniel Seemann (Kamen) beim Kreis erlernen. Zum Kreisvermessungsoberinspektoranwärter ernannt wurde Dominik Finsterbusch (Fröndenberg).

Ebenfalls bereits offiziell begrüßt, aber erst Anfang September ins Berufsleben starten werden außerdem Yannik Hufnagel (Menden), Jana Keuch (Kamen), André Pöppmann (Hamm), Arno Rosenberg (Kamen) und Franziska Strehl (Lünen). Sie absolvieren den dreijährigen Vorbereitungsdienst für die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Dienstes (Abschluss „Bachelor of Laws“).




Pendelverkehr zwischen dem BAMF-Ankunftszentrum und der ZUE Bochum

Aufgrund der stark gestiegenen Flüchtlingszahlen im Herbst 2015 hat das Land den Kommunen eine Vielzahl von geflüchteten Menschen zugewiesen, die noch keine Möglichkeit zur Asylantragstellung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatten.

Bis zu 250 Personen dieser kommunal zugewiesenen Flüchtlinge erhalten daher täglich unter anderem beim BAMF-Ankunftszentrum in Dortmund die Gelegenheit, ihren Asylantrag zu stellen und persönlich angehört zu werden.

Die Bezirksregierung Arnsberg koordiniert bei diesem Verfahren, das bis Ende September abgeschlossen sein soll, die terminlichen Absprachen zwischen dem BAMF, den Kommunen und den Unterbringungseinrichtungen des Landes.

Weil die Anhörungen beim BAMF durch Berücksichtigung der individuellen Umstände unterschiedlich lang dauern und sichergestellt sein soll, dass auch alle für den Tag eingeplanten Personen ihren Termin wahrnehmen können, werden die geflüchteten Menschen am Vortag ihres Termins aus ihren Kommunen abgeholt und übernachten in einer Unterbringungseinrichtung des Landes.

Der Pendelverkehr erfolgte bisher zwischen der Notunterkunft Selm und dem BAMF. Nach der Schließung der Notunterkunft in Selm nutzt die Bezirksregierung nun die ZUE Bochum.

Wegen des Pendelverkehrs ist daher rund um die Unterstraße bis Ende September mit einer erhöhten Verkehrsbelastung zu rechnen.




Vinnumer Straße (K 2) für zwei Tage gesperrt

Wegen Baugrunduntersuchungen muss die Lippe-Überquerung (Vinnumer Straße, K 2) an der Kreisgrenze zwischen Selm und Waltrop (Kreis Recklinghausen) am Mittwoch und Donnerstag, 3. und 4. August, gesperrt werden. Das teilt der Kreis Unna mit.

Die Kreise Unna und Recklinghausen planen den Neubau der stark baufälligen Lippebrücke. Die Untersuchungsarbeiten im Vorfeld machen die zweitägige Vollsperrung nötig. Eine Umleitung ist ausgeschildert. Ortskundige werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.




Start der Pulsschlagreihe: Veranstaltungspogramm im Hellmig-Krankenhaus steht

Das neue Programm der Vortragsreihe Pulsschlag zu medizinischen Themen legen jetzt VHS und Klinikum Westfalen vor. Die Einzelveranstaltungen bieten erneut kostenlosen Rat in Gesundheitsfragen zu konkreten Krankheitsbildern mit vielen Tipps zur persönlichen Vorbeugung.

Orte der Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau, aber auch Ort der Information und des Dialogs sind die vier Krankenhäuser im Klinikum Westfalen, so Hauptgeschäftsführer Andreas Schlüter. Dies unterstreicht erneut das jetzt frisch vorliegende Veranstaltungsprogramm für das zweite Halbjahr 2016. Insgesamt 54 Informationsveranstaltungen sind darin für alle vier Krankenhausstandorte des Unternehmens in Kamen, Lünen und Dortmund aufgelistet.

In Kamen finden im Hellmigium, dem Vortragsraum des Hellmig-Krankenhauses erneut sechs Veranstaltungen innerhalb des bis Januar reichenden VHS-Semesters statt.  Zwei weitere Veranstaltungen organisiert das Hellmig-Krankenhaus gemeinsam mit der Familienbande in deren Räumen an der Bahnhofstraße. Die Themen sind breit gesteckt. Behandelt werden Gefäß- und Krebserkrankungen, Erkrankungen der Schilddrüse und Sodbrennen, aber auch schmerzende Gelenke. Bei der Familienbande geht es um naturheilkundliche Möglichkeiten gegen Schmerz und um natürliche Geburtskonzepte.

Alle Vorträge richten sich an Laien und sind gut verständlich gehalten, natürlich sind trotzdem Fragen im Anschluss willkommen. Neben der Erläuterung von Krankheitsbildern, von Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten liegt der Fokus immer auch auf der Krankheitsvorbeugung. Die gedruckten Programme liegen ab sofort im Hellmig-Krankenhaus aus. Das Programm ist auch auf der Internetseite www.klinikum-westfalen.de einzusehen.

Die Veranstaltungen

Mittwoch, 14. September, 18.30 Uhr
„Sodbrennen und andere Refluxerkrankungen“
Referent: Dr. Andreas Ludwig, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie am Hellmig-Krankenhaus Kamen
Ort:          Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

Mittwoch, 12. Oktober 2016, 18.30 Uhr
„Krebs im hohen Lebensalter – was kann, was darf man tun?“
Referent: Dr. Peter Ritter, Chefarzt der Klinik für Onkologie, Hämatologie,
Gastroenterologie und Palliativmedizin
Ort:           Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

Mittwoch, 9. November 2016, 18.30 Uhr
„Aktuelles aus der Gefäßmedizin 2016 – moderne Untersuchungsverfahren von kleinsten bis großen Gefäßen“
Referent: Dr. Marcus Rottmann, Chefarzt der Klinik für Angiologie, Diabetologie,
Kardiologie, Allgemeine Innere Medizin und Intensivmedizin
Ort:          Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

 
Mittwoch, 23. November 2016, 18.30 Uhr
„Schilddrüse – moderne Diagnostik und Therapie“
Referent: Arthur Eduard Matuschek, Leitender Oberarzt der Klinik für Allgemein- und
Viszeralchirurgie am Hellmig-Krankenhaus Kamen
Ort:          Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

Mittwoch, 14. Dezember 2016, 18.30 Uhr
„Hüfterkrankungen – wenn es mit dem Laufen nicht mehr klappt“
Referent: Dr. Dieter Metzner, Chefarzt der Klinik für Unfall- und
Wiederherstellungschirurgie am Hellmig-Krankenhaus Kamen
Ort:          Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

Mittwoch, 11. Januar 2017, 18.30 Uhr
„Rehabilitation nach Knie- und Hüftgelenksersatz“
Referent: Dr. med. Ulrich Oberschelp, Ltd. Arzt der Reha Kamen
Ort:          Hellmig-Krankenhaus Kamen, Hellmigium

Kooperation mit der Familienbande Kamen

Donnerstag, 15. September, 18 Uhr
„Wege aus dem Schmerz – neue (alte) Therapieansätze“
Referentin: Kristin Neuhäuser, Painnurse am Knappschaftskrankenhaus Dortmund
Ort:             Familienbande Kamen, Bahnhofstraße 46

Donnerstag, 17. November, 18 Uhr
„Natürliche Geburt und Stillen als optimaler Start in ein neues Leben – Die Geburtsklinik des Knappschaftskrankenhauses Dortmund stellt ihr Konzept vor“
Referent: Dr. Frank Schmolling, Chefarzt der Klinik für Geburtshilfe
am Knappschaftskrankenhaus Dortmund und das
Hebammenteam des Klinikums Westfalen
Ort:              Familienbande Kamen, Bahnhofstraße 46




GSW-Kunden beschweren sich über fremde Anrufer

Die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) erhalten derzeit wieder vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung, dass fremde Anrufer persönliche Daten abfragen. Nicht selten werden die Anrufer äußerst frech, wenn sie die gewünschten Daten nicht erhalten.

Die Kunden, die sich bei den GSW melden, sprechen von fadenscheinigen Begründungen, wegen derer sie ihre Daten preisgeben sollten. Die Anrufer üben sogar Druck aus, um Daten zu sammeln, mit denen sich auf elektronische Weise automatisch Versorgerwechsel durchführen lassen. Wenige Angaben reichen und betroffene Kunden erfahren möglicherweise erst von einem Vertrag mit einem fremden Versorger, wenn die Zeit zum Widerruf bereits verstrichen ist.

Am besten kann man sich schützen, indem man am Telefon keine persönlichen Informationen gegenüber einem Fremden preisgibt. Die GSW weisen darauf hin, dass Verbraucher die Möglichkeit haben, sich gegen unseriöse Geschäftspraktiken zur Wehr zu setzen. Die Bundesnetzagentur nimmt Beschwerden beispielsweise unter der Rufnummer 0291 9955-206 entgegen. Wichtig ist die Angabe der Rufnummer des fremden Anrufers.

Besorgte Kunden können sich auch jederzeit durch einen Anruf bei den GSW unter der Rufnummer 02307 978-280 informieren, ob ein Betrugsversuch vorliegt.




Fahrerflucht: Langer Prozess um zwei Dellen im Bulli

Von Andreas Milk

Fest steht: Es hat gekracht am Abend des 23. Februar auf einem Parkplatz an der Hochstraße. Aber war das Krachen so laut, dass eine junge Frau am Steuer eines Kleinwagens es hören musste? Wegen Unfallflucht war sie heute vor dem Kamener Amtsgericht angeklagt. Und sie versicherte: Sie habe nichts bemerkt.

Den Schaden – zwei Dellen am Radkasten – hatte an jenem Abend der Besitzer eines VW-Bullis. Der Mann stand in einer Pizzeria gut 20 Meter entfernt, als eine Bekannte hereinkam und ihn informierte, gerade habe es seinen Bulli erwischt. Die Verursacherin, die junge Frau, war weg.

Sie habe sich im Auto mit ihrer Freundin unterhalten, Musik gehört und den Unfall beim Ausparken nicht wahrgenommen, sagte sie dem Richter. Vorher waren die beiden Frauen im Sonnenstudio gewesen. Dessen Betreiberin gab seinerzeit bei der Polizei an, einen Knall gehört zu haben.
Die Unfallfahrerin – Mitte 20 – hatte noch nie mit dem Gericht zu tun. Ihre Anwältin erklärte, das Verfahren belaste sie sehr. Und das wird noch eine Weile dauern. Zwar hatte Richter Martin Klopsch vorgeschlagen, das Verfahren gegen Zahlung von 600 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung einzustellen. Das hätte bedeutet: keine Vorstrafe, „nur“ eine Art Lehrgeld für Unachtsamkeit. Aber da machte der zuständige Dortmunder Staatsanwalt nicht mit: Der will den Vorwurf der Fahrerflucht aufgeklärt haben.

Es geht also weiter. Wohl im Herbst wird es einen neuen Termin geben – mit Zeuginnen und einem Sachverständigen, der Auskunft darüber geben soll, ob er denn nun zu (über-) hören war oder nicht, der Knall beim Ausparken.

Übrigens: Der Bulli mit den Dellen war ein Leasingfahrzeug und musste deshalb für 1.600 Euro repariert werden, sagte der Besitzer dem Richter. Wäre es sein eigener gewesen, „wäre es mir vielleicht egal gewesen“.




Angestellte eines Supermarktes gefesselt

Unbekannte drangen am Freitag, 29. Juli um 22.10 Uhr gewaltsam in einen Lebensmittelmarkt auf der Klöcknerstraße in Werne ein. Die beiden Täter bedrohten die Angestellten des Lebensmittelmarktes, die gerade im Begriff waren, den Lebensmittelmarkt zu schließen, mit einem Messer und forderten die Herausgabe der Tageseinnahmen. Nach der Tat wurden die Angestellten gefesselt, die Täter flüchteten in unbekannte Richtung. Sofort eingeleitete polizeiliche Fahndungsmaßnahmen verliefen negativ.

Beschreibung der Täter: Täter 1: 175 cm groß, schlank, dunkler Kapuzenpulli, schwarz-weißer Schal als Maskierung, dunkler Kapuzen-Pulli, Kappe, blaue Jeans, schwarzer Rucksack.
Täter 2: 170 cm groß, schlank, gemustertes Tuch als Maskierung, dunkle Jacke, Jeans, Kappe, schwarzer Rucksack, auffällig dunkle Augen mit langen Wimpern. Beide Täter hatten einen dunklen Teint und sprachen akzentfreies Deutsch.

Relevante Hinweise erbittet die Polizei in Werne unter 02389-921-3420 oder 921-0.




Auto in Flammen

Aus bisher noch ungeklärter Ursache fing ein geparktes Auto auf einer Hofeinfahrt in der Westfalenstraße in Rünthe am Samstag, 30. Juli, um 17.55 Uhr Feuer.

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Glücklicherweise konnte der Besitzer den Wagen noch von der Hofeinfahrt rollen lassen.  Foto: Feuerwehr

Der Besitzer konnte das Fahrzeug noch rückwärts von der Hofeinfahrt rollen lassen und verhinderte damit, dass das Feuer auf die angrenzenden Gebäude übergreifen konnte. Als das erste Einsatzfahrzeug der alarmierten Löschgruppe Rünthe an der Einsatzstelle eintraf, stand der Pkw bereits im Vollbrand. Die Feuerwehr löschte mit Wasser und Schaum ab.

Im Einsatz befanden sich 17 Einsatzkräfte der Löschgruppe Rünthe mit drei Fahrzeugen. Nach 35 Minuten war der Einsatz für die Feuerwehr beendet.




Mit Axt und Beil 2000 Jahre alte Baukunst wieder lebendig werden lassen

Die Blase in der linken Handfläche ist bereits recht stattlich. „Das ist doch nichts“, winkt Museumsleiter Mark Schrader ab und greift wieder zum Beil. Wenig später fliegen erneut die Holzspäne und bedecken den Boden an der Holz-Erde-Mauer mit einer stattlichen hellbraunen Schicht. Der kapitale Baumstamm verwandelt sich dabei ganz allmählich in einen Pfosten.

Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.
Würdige Nachfolger der römischen Bautrupps: Das Team der freiwilligen Experimentler um Museumsleiter Mark Schrader und Besucher.

Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.
Sägen bis die Arme lahm werden: Auch die Praktikantin packt als Archäologiestudentin mit an.

Jeder Hand sieht man an diesem Wochenende an, was sie geschafft hat. Kein Wunder, denn zur Ruhe kommt keine von ihnen. Die eine Hand schiebt unablässig die Säge immer tiefer hinein in das Holz. Die nächste Hand schwingt die Axt, um lästige und knochenharte Astlöcher zu bezwingen. So ähnlich, wie die Römer vor gut 2.000 Jahren hier am Römerlager zu Werke gegangen sein müssen. Mit dem Unterschied, dass sie nicht „nur“ ein Gefache für die Erweiterung der Mauer bauen wollten. Sie mussten mal eben in Windeseile 2,7 Kilometer Mauer mit Türmen, Toren, Spitzgräben und noch diverse Lagerbauten aus dem Boden stampfen. Zudem hatten sie ein Potenzial an Arbeitskräften, das möglicherweise aus drei Legionen bestand. Hier packten also zwischen 9.000 bis 18.000 Männer mit an. Bei diesem neuzeitlichen Ausflug in die experimentelle Archäologie ist es ein Dutzend freiwilliger Helfer.

Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.
Da fliegen die Späne beim mühseligen Nachbebeilen der Stämme.

Wie lange braucht man 2.000 Jahre später ohne das Know-how, die Übung und die ausgefeilte Logistik der Römer, um Baumstämme in Balken zu verwandeln? Schafft man das in modernen Zeiten überhaupt in Eigenleistung? Wie vermisst man überhaupt das, was man dort baut, ohne Zollstock? Mit dem römischen Fuß, dem Finger, der Elle? „Wir stellen uns bei dieser Aktion auch einige wissenschaftliche Fragen“, schildert Mark Schrader, der auch Archäologe ist. Ganz allein geht es dann doch nicht. Jörg Steinhauer ist dazukommen. Er hat Werkzeuge mitgebracht, die jenen der Römer am nächsten kommen. Außerdem hat er als Tischler und Bildhauer viel Erfahrung und Experimente mit alten Handwerkstechniken und Werkzeugen im Gepäck. Er zeigte der engagierten Oberadener Truppe zunächst, wie die Schlagtechnik mit dem Beil funktioniert und klärte sie über ihr Grundmaterial, das Holz auf.

Einen kleinen Film über die Arbeiten gibt es hier

Längst vergessenen Techniken auf der Spur

Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.
Hobeln, Vorbebeilen, Nachbebeilen, mit der Axt die grobe Vorarbeit leisten: Da kommt man ganz schon ins Schwitzen.

Wie genau die Römer vor mehr als zwei Jahrtausenden mit dem Werkzeug umgingen und welche Techniken sie anwendeten, ist nicht überliefert. Vieles muss Spekulation bleiben und lässt sich nur vage mit Hilfe der Archäologie erahnen. Deshalb bleibt vieles von dem, was der Bautrupp jetzt an der Holz-Erde-Mauer in Oberaden wagt, pures Experiment. Das ist allerdings so spannend, dass es Besucher von weit her anlockt. Da ist beispielsweise Dr. Guiseppe Garo. Er ist eigentlich Arzt in Rimini in Italien, im zweiten Leben jedoch Römer der Legio XIX, deren antike Urahnen mit Drusus in Germanien und auch in Oberaden unterwegs waren. Er hat schon einige Male die engagierten Römerfreunde in Oberaden und den Nachbau der Holz-Erde-Mauer besucht. Dieses experimentelle Wochenende wollte er sich nicht entgehen lassen. Mit der Kamera verfolgte er jeden Arbeitsschritt vom Spalten der Stämme bis zum Nachbebeilen. „Das ist fantastisch“, kommentiert er fasziniert, bevor er noch das Museum besucht und auch dem Römerlager in Haltern am See einen Besuch abstattet.

Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.
Da braucht es schon moderne Handschuhe, um bei so viel Handarbeit die Blasen in den Griff zu bekommen.

Aus Deventer in den Niederlanden kommt ein anderer Römerfreund, der sogar gerade erst in den Förderverein in Oberaden eingetreten ist. Er greift unverzagt zum Beil und schlägt kräftig zu. Nach 20 Minuten läuft bei ihm der Schweiß in Strömen. „Das ist ganz schön anstrengend“, kommentiert er. Römer haben es ihm generell schon immer angetan. Darüber hat er auch die Oberadener kennen gelernt, wurde zu Vorträgen und Vorführungen eingeladen, bekam beim letzten Vorbereitungslager in Oberaden sogar eine Tunika geschenkt. „Seitdem gehöre ich zur Familie“, erzählt er schmunzelnd  und schlägt wieder kräftig auf die Oberfläche des Holzstamms ein.

Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.
Vorher und nachher: Bis sich ein Baumstamm in einen verwertbaren Pfosten verwandelt, ist es per Handarbeit ein weiter Weg.

Ohne derartige Freundschaften und ein intensives Familiengefühl geht es auch nicht, wo es so viel Engagement braucht. Die ganze Woche über ist Mark Schrader mit Helfern bereits im Einsatz, um etwa die von Haus Velmede gespendeten Eichen und eine gestiftete Kastanie auf das Gelände zu transportieren und mit der Kettensäge überhaupt transportfähig zu machen. Denn spätestens hier setzt die Realität allen Experimenten auch verkehrstechnische Grenzen. Wie am Ende das neue Gefache mit Führungsschiene und vorbereiteten Pfostenlöchern aufgerichtet werden soll, das wird auch noch zu lösen sein. Ohne Kran wird es nicht gehen, denn eine Tonne bringt der neue Teil der Holz-Erde-Mauer sicherlich auf die virtuelle Waage. Auch das wird noch mehr als spannend werden, wie so einiges an diesem Wochenende.

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