Betrunken gegen Baum gefahren

Am frühen Ostermontag, 28. März, befuhr um 4.15 Uhr ein 22-jähriger Mann aus Bergkamen mit seinem Auto die Erich-Ollenhauer-Straße in Fahrtrichtung Oberaden. In Höhe der Einmündung In der Schlenke kam er nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Wie durch ein Wunder wurde der junge Mann nicht verletzt.

Laut Zeugenaussagen wollte der Bergkamener keine Hilfe und auch keine Polizei. Anschließend flüchtete er vom Unfallort. Polizeiliche Ermittlungen führten letztlich zu dem jungen Mann aus Bergkamen, der als Fahrer des verunglückten Pkw identifiziert werden konnte. Der Bergkamener stand unter Einfluss alkoholischer Getränke, worin laut Polizei die Ursache für den Unfall liegen könnte. Eine Blutprobe wurde entnommen und der Führerschein sichergestellt. Der stark beschädigte Pkw war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von ca. 10.000 Euro.




Daten: Darum ist Whatsapp 19 Milliarden Dollar wert

Datenschutz-Experte Henning Tillmann warnt vor der Nutzung von Whatsapp
Datenschutz-Experte Henning Tillmann warnt vor der Nutzung von Whatsapp. Foto: Privat

Der Messenger „Whatsapp“ ist schon seit längeren in Thema unter Datenschützer: Datenschutz interessierte das Unternehmen schon 2012 nicht sonderlich. Durch den Verkauf an Facebook erreichte das Thema Datenschutz auch die Masse der Bevölkerung. Wir haben mit IT-Fachmann Henning Tillmann, gebürtiger Kamener und Wahlberliner,  über Whatsapp, Datenschutz und die Währung des 21. Jahrhunderts geredet.

Infoblog: Facebook hat vergangene Woche den beliebten Kurznachrichtendienst WhatsApp gekauft. In Branchenkreisen wird von 19 Milliarden US-Dollar gesprochen, die Facebook in Bar oder in Aktien bezahlt hat. Wie schätzen Sie diesen Einkauf ein?

Henning Tillmann: Dass es 19 Milliarden wurden, hat mich schon überrascht. Dies ist schon eine astronomisch hohe Summe. Dass Facebook aber zuschlägt hat mich nicht überrascht. Das weltweit größte soziale Netzwerk, mittlerweile zehn Jahre alt, ist etwas angestaubt und hat insbesondere bei den Jugendlichen an Coolness verloren, da mittlerweile auch deren Eltern und Lehrer angemeldet sind. Außerdem hat sich Facebook in den letzten Jahren immer mehr aufgebläht; es gibt mehr Funktionen aber auch mehr Unübersichtlichkeit. Whatsapp ist simpel: Nachrichten und Bilder verschicken, an eine Person oder eine Gruppe. Im Grunde war es das dann auch schon. Vor knapp zwei Jahren hat Facebook bereits den sehr angesagten Fotodienst Instagram gekauft. Ebenfalls ein Dienst, der im Gegensatz zu Facebook relativ simpel und einfach strukturiert ist. Damals waren es nur 1 Milliarde Dollar. Peanuts, könnte man rückblickend sagen.

Whatsapp bietet seinen Dienst kostenlos bzw. gegen einen Jahresbeitrag von 99 Cent an. Dies soll angeblich auch so bleiben. Wieso zahlt Facebook dann 19 Milliarden?

Henning Tillmann: Die Übernahme von Whatsapp zeigt deutlich: Daten sind die Währung des 21. Jahrhunderts. Rechnet man die Kaufsumme auf die ca. 400 bis 450 Millionen Nutzer um, hat Facebook pro Nutzer zwischen 40 und 50 US-Dollar bezahlt. Facebook ist ein börsenorientiertes Unternehmen, sie müssen also nicht nur das Geld wieder einspielen, sondern wollen und müssen auch Gewinn machen. Und da Whatsapp nicht teurer werden soll, geht das nur, in dem die Daten, die bereits vorhanden sind und die noch kommen, in Geld umgesetzt werden.

Der Otto-Normal-Nutzer wird sich doch denken, dass die Nachrichten, die er über Whatsapp schickt, eher banal und wenig Informationswert besitzen. Also gibt es doch keinen Grund zur Sorge?

Henning Tillmann: Der Denkansatz ist falsch. Es geht nicht darum, was Facebook jetzt mit den Daten macht. Sondern was sie damit in einigen Jahren machen können. In den letzten zehn Jahren hat sich die Technik mit Bezug zum Sammeln und Auswerten von Daten rasant entwickelt. Niemand weiß so wirklich, was in den nächsten zehn Jahren bzgl. „Big Data“ passieren wird. Bereits jetzt kann jede Nachricht und auch jedes verschickte Bild analysiert werden. Werden diese privaten Informationen, z. B. aus Chats mit seinen besten Freunden, mit den bereits vorhandenen Daten von Facebook verknüpft, entsteht eine sehr genaue Profilbildung. Dies mag man momentan noch ignorieren können, aber diese Daten verschwinden nicht und können einen in fünf, zehn oder zwanzig Jahren wieder einholen.

Sie warnen bereits seit 2010 vor der Nutzung von Whatsapp. Warum eigentlich?

Henning Tillmann: Dafür gibt es prinzipiell drei Gründe. Whatsapp hatte immer wieder eklatante Sicherheitslücken, die teilweise bis heute nicht geschlossen worden sind. Durch fehlende Verschlüsselung war das Mitschneiden von Chats auf einfachstem Wege möglich, ebenso konnten Accounts übernommen werden. Generell kann man bei Whatsapp nie sicher sein, dass eine abgeschickte Nachricht auch wirklich bei der richtigen Person ankommt bzw. dass eine eingehende Nachricht auch tatsächlich von der Person ist, von der man es annimmt. Ebenso wird beim Start von Whatsapp das komplette Adressbuch, teilweise unverschlüsselt, an US-amerikanische Server übermittelt. Dies ist mit dem deutschen Recht nicht vereinbar und verstößt gegen die informationelle Selbstbestimmung. Oma Frieda aus  Methler muss also damit leben, dass ihre Kontaktdaten nun irgendwo in den USA liegen, weil ihr Enkel Whatsapp nutzt und ihre Festnetznummer in seinem Smartphone gespeichert hat. Drittens ist die Informationspolitik des Unternehmens zu kritisieren: Der offizielle Firmensitz existiert nicht, es ist dort lediglich ein Sushi-Laden zu finden. Sicherheitslücken wurden nicht oder nur nach Monaten geschlossen.

Gibt es Alternativen zu Whatsapp?

Henning Tillmann: Natürlich könnte man, wie früher, SMS versenden. Aber es gibt auch andere Messenger, die deutlich mehr Sicherheit bieten. Starken Nutzerzuwachs verzeichnet die App Threema aus der Schweiz. Sie wird für Android und iOS (iPhone) angeboten und kostet einmalig weniger als 2 Euro und bietet ähnliche Funktionen wie Whatsapp, also Versand von Nachrichten, Bilder und Gruppenchats. Jede Kommunikation wird auf mehreren Schichten verschlüsselt. Da es sich um eine asymmetrische Verschlüsselung handelt, ist das Mitlesen von Nachrichten durch Dritte, auch durch den Anbieter von Threema selbst, so gut wie auszuschließen. Hunderprozentige Sicherheit kann es aber auch hier nicht geben, da der Quellcode von Threema nicht offen liegt. Dennoch liegen zwischen Whatsapp und Threema Welten.

Also reicht der Wechsel des Messengers aus, um bzgl. Datensicherheit auf der sicheren Seite zu sein?

Henning Tillmann: Die Wahl eines sicheren Messengers ist nur der technische Aspekt. Der zweite wichtige Punkt ist der eigene Umgang mit seinen Daten und den Daten seiner Mitmenschen. Der NSA-Skandal zeigt, dass man generell davon ausgehen muss, dass jede Kommunikation mitgeschnitten werden kann – auch wenn sich selbst die NSA bei Threema wohl zumindest vorerst die Zähne ausbeißen wird. Es ist mir teilweise unbegreiflich, wie naiv viele Mitmenschen mit ihren Daten und den Daten ihrer Freunde umgehen. Es fehlt die Medienkompetenz um auch Folgeentwicklungen abschätzen zu können. Und zurück zu Facebook: Leider gibt es hier wenig Konkurrenz mit solch hoher Nutzerbasis. Soziale Plattform wie diaspora sind eher etwas für IT-Nerds und konnten noch keine große Verbreitung verzeichnen. Daher ist ein bewusster und selbstkritischer Umgang mit Internetdiensten immer zu empfehlen: Muss ich das wirklich bei Facebook posten? Muss ich der Person wirklich über Facebook eine private Nachricht schreiben? Denn: Jede Nachricht, die auf Facebook versendet wird, bleibt auf dem Server von Facebook – ohne Verfallsdatum.

Diplom-Informatiker Henning Tillmann, ehemaliger Kamener, lebt seit 2008 in Berlin. Er ist selbständiger Softwareentwickler und Mediengestalter, sowie netzpolitisch aktiv. Er ist u. a. Mitglied des Gesprächskreises „Netzpolitik und Digitale Gesellschaft“ beim SPD-Parteivorstand.




Videoteam von „Checkpott.TV“ findet Bergkamens Freizeitqualitäten nicht so toll

Seit gut einem Jahr streift das Kamerateam von „Checkpott.TV“n durch die Städte des Ruhrgebiets und testet ihrem Freizeitwert. In der 22. Folge ist Bergkamen dran. Das Ergebnis kann sich jeder auf „Youtube“ ansehen. Dort gibt es auch schon Widerspruch.

checkpott „Vielleicht sollte man sich vor dem Dreh eines solchen Videos über den Ort genauer informieren. Habe selten so gelacht über die mehr oder weniger ironische Darstellung von Bergkamen. Oder war das vielleicht keine Ironie? Dann fehlt es Euch aber wirklich an Professionalität“, lautet dort ein Kommentar. Und ein anderer: „Man muss aber bedenken, dass das „Einkaufszentrum“, was gezeigt wird, mehr leer als voll ist. Außer abends: da ist‘s voll, aber nur im Musicpark A2, wobei die Personen voller sind als der Laden ;).“

Die Diskothek „Musikpark A2“ haben die Filmemacher vor und hinter der Kamera, Denise Matthijsse, Stephan Schöneberg, Matthias Schwarzer und Marcel Strecker, überhaupt nicht entdeckt, als sie vor den Turmarkaden standen. Der Marina Rünthe widmen sie eines großes Stück ihres 8:38 Minuten langen Videos, auf die Idee, das Naturschutzgebiet Beversee in direkter Nachbarschaft zu besuchen, kommen sie aber nicht. Vom Naturfreibad Heil gibt es einen blassen Eindruck. Das Wellenbad war vermutlich an den Drehtagen geschlossen. Vom Wasser im Wasserpark „Sauberkeit“ zu verlangen, ist angesichts der dort lebenden Fische und Wasservögel zu viel verlangt.

Kritik gibt es in dem Video wegen der von „Checkpott“ vermissten Hinweisschilder auf dem Weg zur Adener Höhe auf der Bergehalde „Großes Holz“. Die Wegemarkierungen des SGV haben sie offensichtlich nicht gesehen. Unbekannt ist dem Team offensichtlich auch, dass es im Internet bei „Open Street Map“ eine Karte mit genauen Angaben zu den Wanderwegen gibt.

Zum Schluss vergibt das Team für die Freizeitqualität Bergkamens sechs von zehn möglichen Punkten. Ähnlich sieht die Bewertung dieses Videos aus: Es ist zwar witzig, kommt aber mit zu vielen Fehlern und Ungereimtheiten daher.




Neue Pfändungsfreigrenzen

Es gelten neue Pfändungsfreigrenzen: Seit Monatsanfang liegt der Freibetrag bei einer Pfändung von Einkommen auf der untersten Stufe bei 1050 Euro, auf dem Pfändungsschutzkonto sind 1045,04 Euro geschützt.

„Die neuen Pfändungsfreigrenzen gelten automatisch und ohne Übergangsregelung und müssen sowohl von Arbeitgebern bei Lohnpfändungen und Lohnabtretungen als auch von Kreditinstituten bei einem Pfändungsschutzkonto beachtet werden“, sagt Elvira Roth von der Verbraucherzentrale in Kamen.

Weitere Informationen, Ratgeber und Adressen von Hilfsangeboten erfahren Interessierte in der Beratungsstelle Kamen, Kirchstraße 7.




Bergkamener Nachrichten ab sofort auch für die Westentasche

Vor einigen Tagen ist der Bergkamen-Infoblog fürs Lesen mit dem Smartphone optimiert worden. Ein paar kleine Einstellungen im Browser (Firefox & Co.), die den Infoblog zu einem ihrer „Favoriten/Lesezeichen“ macht, ermöglichen eine schnellen Zugriff, die fast ein App ersetzen.

Die optimierte Form hat zwei wesentliche Vorteile: Die Artikelauswahl ist, weil hier auf Fotos verzichtet wird, sehr übersichtlich. Die Artikel selbst, dann aber mit Fotos, sind einfacher zu lesen.

Im ersten Schritt tippen sie bitte in das Adress-Feld des Browsers „bergkamen-infoblog.de“ ein. Das Ergebnis ist diese optimierte Dastellung des Infoblogs.

Bergamener Nachrichten
Bergamener Nachrichten

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschließend drücken sie auf die Menü-Taste ihres Handy. In der oberen rechten Ecke finden Sie einen  Stern. Den Tippen sie kurz an und der Infoblog ist als Lesezeichen festgelegt.

das Menü
das Menü

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn sie jetzt unterwegs im Bus oder inder Bahn oder während des Urlaubs Nachrichten aus Bergkamen lesen wollen, dann rufen sie Firefox, den Interet-Explorer o.ä. auf, Tippen auf das Adressfeld. Anschließend  erscheint eine Auswahl. Sie Tippen auf „Lesezeichen“ und anschließend in der Liste darunter auf den „Bergkamener Infoblog“. Und schon erscheint der Blog, ohne das lange nach ihm gesucht werden muss.

die Favoriten
die Lesezeichen

 

 

 

 

 

 

 

 

Schließlich haben Sie noch die Möglichkeit, zwsichen der optimierten und nicht optimierten Form zu wählen. Dazu scrollen Sie bitten nach unten. In der rechten unteren Ecke befindet sich der Schalter mit den beiden Wahlmöglichkeiten.

Auswahlschalter
Auswahlschalter




Immer mehr Jugendliche süchtig nach Facebook, WhatsApp & Co.

Früher mussten nur Manager und Spitzenpolitiker 24 Stunden am Tag erreichbar sein. Heute sind es die meisten Jugendlichen über das Smartphone mit den Programmen wie Facebook, Twitter, WhatsApp etc. und das freiwillig.

„Wenn ich morgens mit dem Bus und Bahn zur Arbeit fahre, sehe ich viele Jugendliche versunken in ihren Geräten die ihre Umwelt nicht mehr wahrnehmen und habe darüber nachgedacht, ab wann der Umgang mit den Social Media wohl süchtig macht?“, sagt Thomas Semmelmann, Vorsitzender des Bergkamener Jugendhilfeausschuss.

Dort berichtete Ludger Kortendiek, im Kinder und Jugendbüro zuständig für Suchterkrankungen, dass die Jugendhilfe zunehmend mit verschiedensten Formen der Abhängigkeit und zwanghaften Verhaltensweisen konfrontiert sei. Neben dem Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Tabakkonsum, Essstörungen und Kosum von Cannabis die Sucht im Internet nach sozialen Netzwerken und Spielen jeglicher Art eine große Gefahr. Betroffen und ein wenig ratlos waren die Ausschussmitglieder über die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser exzessive Umgang mit den Medien.

Ludger Kortendieck wies deutlich darauf hin, dass ein Teil der später süchtigen Menschen bereits in der Kindertageseinrichtung, u. a. durch unsicheres Bindungsverhalten auffalle. Die Verbesserung der Kooperation von Jugendhilfe, Kindertageseinrichtungen, Schulen und externen Trägern der Beratung und Behandlung sei notwendig, um Netzwerke weiter gezielt auszubauen, Eltern als Zielgruppe zu erreichen und gefährdete Kinder und Jugendliche früh zu fördern.

Am Ende der Sitzung machte Semmelmann deutlich, dass die Medaille Internet zwei Seiten hat und für die Arbeitswelt ein unverzichtbares Werkzeug und Informationsquelle für viele Menschen ist. „Dennoch sollte man den Umgang mit den Medien kritisch betrachten und öfters mal abschalten.“




Musik I: Legendäre Bergkamener Band „Schwöar“ auf Youtube auferstanden

Youtube hat ja eine Menge Schrott zu bieten. Manchmal können die Musikfreunde aber wahre Perlen entdecken. So ist dort vor einigen Tagen ein Video der legendären Bergkamener Fun-Punk-Band“Schwöar“ aufgetaucht, das bei einem Auftritt 2004 im Freizeitzentrum West (FZW) in Dortmund entstanden ist.

Leider ist das Video nur 36 Minuten lang. Doch die Spielfreude der Jungs kommt voll rüber. Wer das hört, wird kaum glauben, dass der größte Teil der Band sich als Mitglieder des Mandolinen- und Zupftorchester der Musikschule fand. Nach einer Konzertreise nach Hamburg vor rund einem Dutzend Jahren fanden sie sich „just for fun“ in der hansestadt zunächst als Akustikband „Schwöar“ zusammen. Ihr erster Auftritt auf Bergkamener Boden ging  während einer Weihnachtsfeier des Orchesters in der Pfalzschule über die Bühne. Danach wurde elektrifiziert.

Sänger und Gitarrist Sebastian May spielt heute bei den „Awesome Scampis“, die Mitte März ins Studio gehen werden, um weitere Songs für ihre 2. CD zu produzieren. Bassist Ralf Beyersdorff ist als Gitarren- und Musiklehrer beim Projekt „Jedem Kind eien Instrument“ der Bergkamener Musikschule tätig.




Neues Internetspiel „Wopstar“ kommt aus der Marina Rünthe

An vier Tagen in der Woche steht Rüdiger Klos-Neumann als „Maître de Cuisine“ eines Feinkostladens in Dortmund am Herd. Den Rest der Woche ist er Geschäftsführer und Chefentwickler der Bergkamener Firma „Blue Skull Media GmbH“. Mit ihr will er die Welt der Internetspiele von Bergkamen aus erobern. Der Firmensitz befindet sich in der Marina Rünthe.

Klos-Neumann ist nicht nur leidenschaftlicher Koch, sondern auch ein Spieler. Genauer gesagt sind es Gesellschaftsspiele, mit denen er am liebsten seine frei Zeit mit der Familie oder Freunden verbringt. Ganz oben auf seiner Hitliste steht „Tabu“, das fröhliche Raten von Begriffen. Für ihn geht es dabei nicht so sehr ums Gewinnen, sondern mehr ums gesellige Beisammensein.

Soziales Internetspiel "Wopstar"
Soziales Internetspiel „Wopstar“

Diese soziale Komponente vermisst Rüdiger Klos-Neumann bei fast allen Internetspielen. Mit einer Ausnahme: „Wopstar“. Das hat er jetzt selbst nach vierjähriger Entwicklungszeit in Zusammenarbeit mit einer Frankfurter Software-Firma auf dem Onlinemarkt gebracht. Angelehnt ist es an das Partyspiel „Scharade“. Mit den Mitteln der Pantomime stellt ein Spieler einen Begriff dar und alle anderen müssen mitraten. Besonders teuflisch wird diese Angelegenheit, wenn es nicht um Gegenstände, sondern um Buch- oder Film-Titel. Versuchen Sie mal, ohne ein Wort den Bestseller „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ oder den aktuellen Kinohit „Kokowääh 2“ darzustellen.

Spiel ist inklusiv und integrativ

Doch keine Bange: So kompliziert ist „Wopstar“. „Es ist sogar inklusiv und integrativ“, betont Rüdiger Klos-Neumann. Menschen mit einem Hörschaden können ebenso mitmachen wie Spieler, die kein Deutsch verstehen.  „Anhand der Spracherkennung bei Facebook erkennt „Wopstar“ automatisch die Muttersprache und stellt sich darauf ein“, erklärt der Bergkamener Spieleentwickler.

Die pantomimische Begriffsdarstellung wird per Video auf den Bildschirm des PC oder iPads eingespielt. Daneben erscheint eine Auswahl, was es sein könnte. Der Spieler hat dann 45 Sekunden Zeit, den richtigen Button zu drücken. Für jede richtige Antwort gibt es Punkte. Wer richtig gut ist, erhält einen Platz in der „Hall of Fame“.

Spieler, die sich trauen, können auch selbst Rate-Videos beisteuern. Dazu wird nicht mehr benötigt als eine Webcam. Bevor aber ein Video veröffentlicht, wird es auf Herz und Nieren überprüft. Alles, was Kinderaugen nicht sehen sollten, aber auch Zeichen rechtsextremistischer Gruppen werden automatisch herausgefiltert, bevor die Videos vor die Augen eines Kontrolleurs kommen.

Nächstes Projekt ist die Video-Mail

Bis zum fertigen Video-Spiel hat Rüdiger Klos-Neumann eine Menge privates Geld in dieses Projekt gesteckt. Das möchte er natürlich wiederhaben. Für die Nutzer bleibt es weiterhin kostenfrei. Der Spieleentwickler möchte jetzt große Firmen für einen Werbeauftritt auf „Wopstar“ interessieren. Außerdem führt er Gespräche mit Spieleanbietern im Internet wie einige private Fernseh-Sender.

Nebenbei hat der Tüftler, der in der Marina Rünthe zuhause ist, sein nächstes Projekt gestartet. Es geht um Video-Mails. „Die Technik ist bereits seit Jahren bekannt“, sagt er. Dabei verweißt er auf „Skype“. Ihn wundert es nur, dass es so wenig genutzt wird. Das will er nun gründlich ändern.




Mit dem letzten Abimahl zum Schulduellfinale

Das letzte Abi-Mahl
Das letzte Abi-Mahl

2011 wurde er von den Nutzern des Schülerportals „spickmich.de“ unter die fünf beliebtesten Lehrer in Nordrhein-Westfalen gewählt. Am 22. März muss der Ex-Schüler des Bergkamener Gymnasiums Dennis Goschkowski beim Finale des Schulduells von 1Live unter Beweis stellen, dass er auch zu den ganz Schlauen gehört. Die direkte Qualifikation für das Schulduell hatten die Abiturienten des Bio- und Englischlehrers am Otto-Hahn-Gymnasium in Herne zwar nicht geschafft, doch erstmals gab es eine zweite Chance.

1Live hatte die Gescheiterten aufgefordert, von sich ein möglichst originelles Foto einzureichen. Diese Fotos wurden auf der Homepage des WDR-Jugendsenders zur Abstimmung gestellt. Und siehe da: Mit etwas mehr als 16 Prozent landete die Abiturientia aus Herne auf dem 1. Platz, nachdem sie im Endspurt das Pestalozzi-Gymnasium Unna (13,1 Prozent) noch abhängen konnten. Das Kamener Gymnasium und die Gesamtschule Kamen hatten mit ihren Fotos keine Chance.

Dabei war die Grundidee der Herner Abiturienten gar nicht mal so originell: Auch das Remigianum Borken eiferte jenem berühmten Wandgemälde von Leonardo da Vinci im Refektorium des Klosters Santa Maria delle Grazie nach. Und auch das Bildmotto klingt gleich: „Das letzte Abi-Mahl“. Letztlich wirkt die Umsetzung des Otto-Hahn-Gymnasiums überzeugender und besticht durch technische Qualitäten.

Hauptpreis ist ein Schulkonzert am 8. Mai mit „Cro“. Welche Schule es sein wird, entscheidet sich beim großen Finale vom 18. bis 22. März, wenn sich ein von den Abiturienten ausgewählter Lehrer der fünf qualifizierten Schulen in einer großen Pause in nur 60 Sekunden einem gnadenlosen Wissenstest unterziehen muss.

Viele Pauker würden bereits an der Frage scheitern: „Wer ist Cro?“  Es ist der Rapper mit der Pandamaske, der 2012 die 1Live-Krone für die beste Single erhalten hat. Für Dennis Goschkowski dürften Fragen aus dem Bereich Pop-Musik keine Stolpersteine darstellen. Er ist Sänger der Band „Turnstiles“, die sich aus der legendären „Abi-Band“ 2000 des Bergkamener Gymnasiums entwickelt hat.

Damit er auch in den anderen Bereichen des jugendrelevanten Allgemeinwissens fit wird, wird der 32-jährige Lehrer jetzt trainiert – auch von seiner Familie in Bergkamen, die ihm regelmäßig Fragen schickt zu Themen, die normalerweise einen Pauker kaum interessieren dürften.




Zeitungslandschaft in der Krise: Steht die pluralistische Berichterstattung im Lokalen vor dem Aus?

„Zeitungslandschaft in der Krise: Steht die pluralistische Berichterstattung im Lokalen vor dem Aus?“  Zu dieser spannenden Frage laden am 26. Februar der SPD-Ortsverein Südkamen, der SPD-Unterbezirk Unna und die SGK Kreis Unna zu einer
Informationsveranstaltung ein.

Wörtlich heißt es in dem Einladungsschreiben: „Das redaktionelle „Aus“ der Westfälischen Rundschau steht inzwischen in einer Reihe von Rückzugsgefechten am Zeitungsmarkt. Erst die Insolvenz der Frankfurter Rundschau, dann die Einstellung der Financial Times Deutschland, jetzt die große Regionalzeitung im östlichen Ruhrgebiet. Die Rundschau
– eine Zeitung ohne Redaktion. Als kommunalpolitisch Aktive fragen wir uns: Wie kann eine pluralistische Berichterstattung – insbesondere im Lokalen – erhalten werden?

  • Welche Rolle spielen dabei zukünftig (Tages-) Zeitungen, Hörfunk, TV, Internet / Neue Medien?
  • Welche Herausforderungen und Handlungserfordernisse gibt es für die Politik vor Ort und imLand?

Die SPD Kreis Unna und die SPD Südkamen laden in Kooperation mit der SGK NRW, Kreisverband Unna, ein am Dienstag, 26.02.2013, um 18.30 Uhr im „Haus Düfelshöft“ (Saal), Dortmunder Allee 75, 59174 Kamen den Wandel in der Zeitungslandschaft und die sich daraus ergebenden Herausforderungen zu diskutieren. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Als Diskussionspartner stehen der Zeitungsforscher Horst Röper, Alexander Vogt MdL, medienpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und der Blogger Jens Matheuszik von „pottblog.de“ zur Verfügung. Die Moderation übernimmt Maik Luhmann, Unna.




RTL und die Bergkamener Wirklichkeit

Eine Woge der Empörung rauschte am späten Montagabend durch die Bergkamener Facebook-Gemeinde. Das RTL-Magazin „Extra“ hatte das Thema „Integration“ ins Programm gehoben, aufgehängt an einem Nachbarschaftsstreit mitten in der Alten Kolonie am Nordberg. Eine offensichtlich alleinerziehende Mutter empörte sich vor laufender Kamera über eine türkischstämmige Familie in dem Mietshaus und wünschte wegen angeblicher Anpassungsunfähigkeit zurück in die Türkei.

Ständig würden sie draußen grillen, klagte die junge Frau in Kamera und Mikrofon. Außerdem stehe im Treppenhaus ein Schuhschrank, der sie ungemein störe. Und überhaupt: In der Siedlung und auf dem Nordberg gäbe es nur noch Türken.

Passend dazu lieferte RTL die bewegten Bilder: den strahlenden Familienvater hinter seinem mit Fleisch beladenen Luxusgrill, einen Blick in die fürchterlich normal aussehende Wohnung der Familie und dazu noch Kopftuch tragende Frauen auf dem Wochenmarkt.

Gerade die Bilder vom Wochenmarkt verdeutlichen, dass RTL hier nicht nach der Wirklichkeit sucht, sondern Vorurteile bedienen will. Wer den Wochenmarkt kennt, weiß, dass es dort wesentlich bunter zugeht. Da kaufen Menschen ein, die selbst oder deren Vorfahren aus Polen, Vietnam, Bayern, Sachsen-Anhalt, von hier und auch aus der Türkei stammen.

Gepostet wurde auf Facebook kräftig noch während der Ausstrahlung dieser Ausgabe von „Extra“. Zustimmung zu den Äußerungen der jungen Frau gab es nur wenig. Die übergroße Mehrheit hat in dem Beitrag nicht die Stadt wiedererkannt, in der sie leben. „Da hat sich RTL ja die besten Deutschen aus Bergkamen herausgesucht:D 😀
fremdschämen 😀 !!“, schrieb Lars. „Ich fühle mich in Bergkamen wohl“, betonte Sarah, um nur zwei Stimmen zu nennen. Die Meinungsäußerungen zur jungen Frau bleiben an dieser Stelle bewusst ungenannt.
Erklärtes Ziel von RTL war es, einen Beitrag zur Migrationsdebatte zu leisten. Wörtlich heißt es in der Programmvorschau: „Bergkamen: Ist multikulti hier gescheitert? Die Begriffe „Migration“ und „Integration“ gehören zusammen: Nach der Migration soll die Integration folgen. Nahezu jeder Fünfte in Deutschland hat laut Statistischem Bundesamt einen Migrationshintergrund. Aber sind diese zwanzig Prozent der Bevölkerung auch integrationswillig? Migranten kümmern sich nicht ausreichend um ihre Integration, beklagen die einen. Die Deutschen helfen zu wenig bei der Integration, bemängeln die anderen.“
Der Privatsender ist letztlich an seinem Anspruch gescheitert. Vielleicht hatte er den auch nie gehabt, und das Ziel des Films ist ein ganz anderes: Platte Stimmungsmache, um für Einschaltquote und damit auch für Werbeeinnahmen zu sorgen. Wir Bergkamener kennen unsere Stadt, doch wer bereits in Dortmund oder Hamm wohnt, muss das, was RTL am Montagabend gezeigt hat, für die Wirklichkeit halten.