Der Ehring-Antivirus für alle impfresistenten Krisenlagen

Christian Ehring eröffnete am Samstag die Kabarett-Reihe im studio theater.

Mit der Tageszeitung ging es durch die aktuellen Themen.Wer hier eine irgendwie geartete Extra 3-Version von Christian Ehring erwartete, war fast auf der richtigen Spur. Einen Hauch davon brachte der Moderator der Polit-Satire-Show auch mit auf die Bühne des studio theaters. Zum Auftakt der Kabarett-Reihe war sein „Antivirus“-Programm eher eine als persönliche Leidensgeschichte verpackte Softversion mit offenem Ende. Der Krach mit dem fiktiven Freund hatte jedenfalls alles zu bieten, was die aktuelle Nachrichtenlage hergibt – inklusive musikalischer Untermalung.

Nachdenkliche Momente gehörten dazu.Vom Corona-Leugner und Impfgegner über den Querdenker mit latentem Rechtsdrall zur kriegerischen russischen Friedensmission und Verschwörungstheoretiker hatte Freund „Justus, der Selbstgerechte“ alles zu bieten, was gerade aufregt. Und wo es heimelig zu werden drohte, zückte Ehring im schnell durchgeschwitzten Hemd die aktuelle lokale Tageszeitung, um neue Aufreger-Themen zu finden. Daran mangelt es gerade wahrlich nicht. Selbst die verstorbene Queen wurde gewürdigt – als Arbeitgeber für die Boulevardpresse, Ablenkung von der Darmspiegelung und „Gelegenheit, den Laden endlich ganz dicht zu machen.“ Der bissige Wadenbeißer war jedenfalls verlässlich zur Stelle, wenn erzählerisch das nächste Thema angerissen und pointiert analysiert war.

Am Flügel ging es auch ganz schön bissig zu.

Und die Themenliste war lang, drastisch, rasant. Da taten launige Liedchen Not, um die Tragweite der Tagesaktualitäten überhaupt auszuhalten. Im Kampf des Virus gegen die Politik kann sich ersteres „wenigstens weiterentwickeln“. Putin dreht sowieso „völlig frei“ im längst zertrümmerten Völkerrecht, Entlastungspakete belasten irgendwie und handwerklich gute Gasumlagen sind von Philosophen auch nicht zu erwarten, dafür die Blackouts von Atomkraftfreunden in Bayern. Dann doch lieber Corona-Smalltalk mit der „grauen Renitenz“, denn „die wenigsten Krisen lassen sich mit Impfungen eindämmen“.

Von Putin bis zum Steingarten

Mit der Queen ins tagesaktuelle Geschehen.

Vielleicht gibt es bald ja doch Impfungen gegen diktatorische Gesichtswahrungen vorzugsweise durch die Klitschko-Brüder, gegen geistige Verarmung in katholischen Kirchenkreisen, Steingärten mit Launch-Möbeln oder den Streaming-Staffel-Stress im Lockdown. Man sollte eben immer „die Dinge vom Ende herdenken“, lautete das dringliche Zwischenfazit. Von der unverhofften 9-Euro-Ticket-Völkerverständigung zwischen Punks und „Menschen am Rande der Gesellschaft“ auf Sylt, beängstigenden Schnittmengen zwischen Putinfreunden, Coronagegnern, Wutwinter-Propheten, Energiediktatur-Feinden und DDR 2.0-Fans ging es schnurstracks von der Impfreaktion im rechten Arm in die Handwerker-Kita gegen den Fachkräfte-Mangel mit Schwarz-Basteln zuhause und in den ganz normalen Wahnsinn der Bahn-Kunden mit der richtigen Reservierung im falschen Abteil.

Eine Zugabe gab es nicht, dafür war der Diskussionsstoff zu vielfältig.

Der Dank an die Corona-Geduld der jungen Generation war bitterernst gemeint, ebenso der kleine Meinungs-Workshop zur Klimakatastrophe mit mehr als weniger Insekten an der SUV-Scheibe. Alles wurde dann aber doch nicht gut wie im Song am Flügel. Der Konsens über die Auswüchse der Jugendsprache nütze nichts. Das Verhältnis zum Freund Justus blieb zerrüttet, als Veganes vom „Gemüse-Goebbels“ aufgetischt wurde. Die einzige Lösung: „Einander mehr zuhören und auch mal was erzählen.“ Hoffentlich funktioniert es besser als die beharrliche Zugabe-Forderung der Bergkamener. „Irgendwann ist es genug, wenn man zu viel erzählt hat“, winkte Christian Ehring ins Publikum. Er wird hoffentlich wiederkommen, denn auch mit dem offenen Ende bleibt er seinen begeisterten Zuhörern etwas schuldig.




25 heilsame Kunstjahre mit der sohle 1 und wichtigen Wegmarken

Angeregte Diskussionen und Gespräche: Was sich die Politik wünscht, hat im Kleinen zur Eröffnung der „Wegmarke 25“ zum Jubiläum der Kunstwerkstatt sohle 1 schon mal funktioniert.

Hat die sohle 1 Bergkamen verändert? Wer offenen Auges durch die Stadt geht, kann die Frage von Thomas Heinzel als Vorsitzenden des Kulturausschusses selbst beantworten. Überall finden sich Spuren der Künstlergruppe. Manche sind bleibend, andere noch vor dem geistigen Auge. Wieder andere sind virtuell verewigt, beiläufig in den Raum geworfen oder einfach nur ein Anstoß. Ganz klar: Die sohle 1 hat Bergkamen verändert. Mit ewiger und vergänglicher Kunst, mit Debatten, Diskussionen, zuletzt mit neuen Räumen im Stadtmuseum. 25 Jahre hinterlassen bleibende Spuren.

Im Gespräch vor und hinter den Kunstwerken.

Thomas Heinzel hat noch mehr Idealvorstellungen. „Es wäre schön, wenn die Kultur uns wieder helfen würde vernünftig miteinander zu reden und miteinander umzugehen, einander zuzuhören, andere Meinungen überhaupt wieder anzuhören“, formulierte er zur Jubiläumsausstellung „Wegmarke 25“ in den neuen Räumen des Stadtmuseums. Die waren zwar noch nicht ganz fertig, aber präsentierten eindrücklich, was die sohle 1 seit 25 Jahren ausmacht: Vielfalt, unterschiedlichste Sprachen, Perspektiven, Anregungen. Ob mit Pinsel, Holz, Stein, Stahl, Öl- und Acrylfarbe, Druckgrafiken, Collagen verschiedenster Materialien oder Fotografien: Es geht querbeet durch 25 Jahre. Mal wortwörtlich mit der der Zahl an sich. Mal mit dem, was die Keimzelle der sohle 1 ist: Dem Bergbau. Mal mit Rückblicken in die Vergangenheit auf der Halde, dann wieder mit Porträt der Personen, die gerade Schlagzeilen machen.

Gut besucht war die Eröffnung der Vernissage in den neuen Räumen im Stadtmuseum.

In den mehr als 50 Werken ist alles zu finden, was die Kunstwerkstatt zu sagen hatte und zu sagen hat. Vor allem eins: „Sie wollte und will einen eigenen Weg finden“, zitierte Klaus Holzer bei seiner Einführung das Leitmotiv. „Es braucht Mut, alt zu werden“, kommentierte er. Und ging geschwind die unzähligen Stationen ab, die in 25 Jahren Spuren hinterlassen haben. Von der Haldenaktion inklusive verschwundenem und 7 Jahre später wieder aufgetauchtem Kreuz aus Kauenkörben, über das erste Plenair bis zum Blauen Band mit versagter Genehmigung der Stadtverwaltung. „Je jünger die Stadt, umso tiefer muss gepflügt werden“, so Holzer, der auf Kunstwerke aus Bergkamen sogar in Fernost hinwies, auf Kunstnachten/Kunstlese mit kritischen Seitenhieben, der Galerie im Grünen, dem Dauerprojekt Wegmarken und Kunstdialogen mit der Partnerstadt Hettstedt.

Auf der Höhe der Zeit und eminent politisch

Klaus Holzer bei seiner launigen Einführungsrede.

„Die sohle 1 ist auf der Höhe der Zeit, zeitkritisch und damit eminent politisch“, betonte Holzer. Sie ist ein „ruhender Pol“ in der krisengeschüttelten Gegenwart. Und ganz nebenbei „ist sie wer mit eigenem Aufnahmeprozess für neue Mitglieder“. „Lobhudelei ist nicht nötig, die Wahrheit reicht“, sagte Holzer und lud ein zu dem, was die sohle 1 besonders gut kann: Zur Diskussion und zum Dialog. Also wurde er dann doch schon sehr zeitig war, der Wunschtraum von Thomas Heinzel – wenn auch vorerst im begrenzten Raum der Kunsträume. Vielleicht trägt es sich ja von hier weiter in die Welt, das Kunst auch heilsam sein kann in einer schwierigen Zeit.

Initiator und Gründungsmitglied Dieter Treeck im Gespräch.

Indem man den Blick eben nicht abwendet, genauer hinschaut und auch mal erträgt, was man vielleicht nicht sehen will. Oder es ganz pragmatisch nimmt wie Initiator Dieter Treeck. Die Aufforderung, als Poet und Schriftsteller „irgendwas an die Wand zuhängen“ und als Mitglied wertvolle Erfahrungen beizusteuern, beantwortete er mit der Polaroidkamera und der „Visualisierung poetischer Prozesse“ – bis heute. Es gibt eben manchmal auch ganz einfache Antworten und Lösungen.

Die „Wegmarke 25“ ist noch bis zum 2. Oktober zu sehen. Dann wird sie um 14 Uhr mit einer Finissage inklusive Lesung von Dieter Treeck beendet. Zu sehen sind die Bilder sonntags von 14 bis 17 Uhr. Sonntagführungen werden am 11.9. um 15 Uhr and am 14.9. um 17 Uhr angeboten.




Kunstwerkstatt sohle 1 feiert 25 Jahre Dialog und Partnerschaftsfunken in der Kunst

Die aktuellen Kunstschaffenden der Künstlergruppe sohle 1 im Jubiläumsjahr auf einen Blick.

„Kunst“, sagt Gründungsvater Dieter Treeck, „ist ein spannender Dialogpartner“ – über alle Grenzen und Epochen hinweg. Das wünscht er sich für die Kunstwerkstatt sohle 1 auch die nächsten 25 Jahre. Und vor allem „kritische Betrachter“, denn ohne Kritik funktioniert Gesellschaft ebenso wenig wie die Kunst. Nur so gibt es Weiterentwicklung.

Gründungsvater Dieter Treeck (l.) mit allen Wegbegleitern.

Streng genommen hätte die Kunstwerkstatt erst einen Tag später, am 28. August, ihren 25. Geburtstag gefeiert. Weil sich in der Corona-Atempause aber die Veranstaltungen stapeln, „haben wir etwas vorgefeiert“, sagt die Vorsitzende Silke Kieslich am Samstag, während sich alle Künstler mit Gästen im Hof des Pestalozzihauses versammelt haben. Die Big Band der Musikschule spielt auf, im Hof wimmelt es nur so vor Gemälden auf Holz und in den Kunsträumen des Gebäudes werden noch fleißig Schablonen ausgeschnitten für den Siebdruck. Das Plenair mit Kunst in der Entstehung zum Anfassen und Anschauen ist noch nicht ganz zu Ende, da steigt die Geburstagsparty. Und die Jubiläumsausstellung wirft ihre Schatten voraus.

Dieter Treeck bei seiner Jubiläumsrede.

„Wir sind zusammen im analogen Zeitalter gestartet und im digitalen angekommen“, fasst Silke Kieslich 25 Jahre prägnant zusammen. Viel ist in einem Vierteljahrhundert entstanden, auf allen Ebenen in allen Dimensionen. Dabei hat es ganz und gar analog angefangen. Mit Dieter Treeck, der die Partnerschaftsidee bei Besuchen im polnischen Wieliczka wörtlich nahm. Die Bergkamener Partnerstadt veranstaltete ein großes Plenair. Das zündete auch den Funken für die Idee, eine eigene Kunstwerkstadt in Bergkamen zu initiieren. 1997 war es so weit. Der Funke zündete auch noch weitere im Kreis der Partnerstädte. In Hettstedt ließ sich der dortige Verein inspirieren, um sich in einen kunstorganisierenden in einen kunstschaffenden zu verwandeln. Auch deshalb war Harald Illmer am Samstag mit Mitstreitern aus Hettstedt bei der Jubiläumsfeier dabei.

Vom Funken, der überspringt

In den Räumen der Pestalozzischule konnte noch beobachtet werden, wie Kunst entsteht, wie hier beim Siebdruck.

20 Gründungsmitglieder waren es anfangs. Inzwischen sind es 36 in allen Kunstsparten. Und immer wieder kommen neue dazu, denn die sohle 1 hat einen ganz besonders guten Ruf – über die Stadtgrenzen hinaus. Doris Trost und Bärbel Seprzagala kommen aus Lünen, sind befreundet und beobachteten schon lange mit Bewunderung, was sich in der Nachbarstadt künstlerisch tut. In verschiedenen Kunstgruppen waren beide aktiv, als zeitgleich die Anfrage kam, ob sie in der Kunstwerkstatt mitmachen wollen. Die eine mag die Bildhauerei. Die andere das Zeichnen, Malen und Radierungen. Beide sind sich einig: „Unsere Kunstwerke stehen zu Hause. Ständig kommt ein neues dazu, aber niemand sieht sie“, sagt Doris Trost. „In einer Künstlergruppe gibt es Austausch mit den anderen, man bekommt Anregungen, Themen, Kritik, Ratschläge“, ergänzt Bärbel Seprzagala. „Darauf freuen wir uns am meisten. Und: Die Qualität der Kunst, die hier in der Gruppe entsteht, ist schon einzigartig.“

Ganz besondere Klangmusik gab es neben der bildenden Kunst.

Die Funken, die im Großen gezündet haben, lodern bei jedem Einzelnen weiter. Roland Schäfer begleitete als Stadtdirektor und später als Bürgermeister die Entstehung und Entwicklung der Kunstwerkstatt. Die ergänzte das ohnehin schon bunte Kunstschaffen in der Stadt mit dem Bilderbasar und anderen einzigartigen Initiativen mehr als anregend. Wie die Künstler selbst das sehen und es erlebt haben, lässt sich ab dem 2. September mit der Jubiläumsausstellung „Wegmarke 25“ genauer beobachten. „Darin schauen wir auf 25 Jahre zurück und spielen auch mit der Zahl 25“, macht Silke Kieslich Lust auf die Vernissage, die in der Galerie sohle 1 um 17 Uhr beginnt.

Die Jubiläumsfeier wurde am Samstag noch mit bezaubernder Klangmusik, Tanz von der Schreberjugend und offenen Ateliertüren mit Blicken auf entstehende und vollendete Kunst abgerundet.




Das Kulturpicknick verabschiedet sich mit turbulentem Improtheater

Auch körperlich engagiert ging es auf der Bühne bei der Urlaubstherapie zur Sache.

Diesmal ging es verbal hoch her beim letzten Kulturpicknick des Bergkamener Kultursommers 2022. Auch körperlich hatten die „Springmäuse“ mit ihrem Impro-Theater einiges zu bieten. Dazu brauchte es nur einen Tisch, vier gut gelaunte Akteure und ein Publikum, das alle Urlaubserlebnisse hemmungslos rausließ. Und freimütig Einblicke ins Privatleben gewährte, die schließlich sehr frei interpretiert auf der Bühne landeten.

Ein engagiertes Quartett: Die Springmaus.

Da war von asthmatischen Brunftschreien über kantonesische Begegnungen mit Ameisen im Erlebnishotel samt Ziegen im Bad alles dabei. Ob es der Country Robot Rap mit Gin Tonic am Ende tatsächlich bei jedem auf die Liste der Sommerhits schaffte, sei dahingestellt. Es machte jedenfalls Spaß, auf der Picknickdecke oder aus der Perspektive der Liegestühle zu beobachten, wie sich jedes hineingerufene Stichwort umgehend in eine haarsträubende Szenerie verwandelte. Ob als Slowmotion-Aktion, verwegener Urlaubsschlager oder Talkshow mit kreativer Gebärdensprache.

Volle Arena im Römerpark beim letzten Kulturpicknick.

Es traf vielleicht nicht immer jeden Geschmack, wenn die Urlaubshassmomente am Büffet mit weißen Socken in den Sandalen oder den nicht abgezogen Hinterlassenschaften im Stillen Örtchen als Schlagerhäppchen etwas zu tief in die Albernheit getunkt wurden. Gute Laune verbreitete es allemal zu beobachten, wie unter dem Dauergeläut der benachbarten Kirche mit verschiedenen Emotionen die Unterwäsche der Kinder im Elternkoffer landet und der Ritt auf der Banane gründlich schief geht. Der Ballermann-Talk mit Gebärdenspräche über Bier und Sangria ging nahtlos in die Partnerberatung für das Publikum über – als Soundtrack für das gemeinsame Lebensmotto in der Reggae-Variante.

Absolute Faszination in der ersten Reihe.

Es war ein gutgelaunter Abschluss dieses Kultursommers, der mit wohlwollendem Applaus belohnt wurde. Der echten Suchtfaktor wie beim Tandemsaugen schwappte allerdings nicht ganz über. Dennoch: Das Kulturpicknick hat längst seinen festen Platz in der Bergkamener Kulturlandschaft und wurde gerade in diesem Jahr nahezu ausgehungert begrüßt. Alle Veranstaltungen waren mehr als gut besucht und die Bergkamener haben sich professionell darauf eingestellt. De Luxe-Picknickkörbe und -Decken werden immer häufiger. Ganze Menüs kommen daraus zum Vorschein und machen die sommerlichen Abende im Römerpark zu einem zusätzlichen Erlebnis. Die Vorfreude auf das nächste Jahr ist schon jetzt unbändig.




Kino Open-Air füllt die Stuhlreihen mit beschwingter Rentner-Komödie und viel Sternenhimmel-Flair

Tolle Kulisse mit heimischer Action-Eröffnung beim Open-Air-Kino.

Etwas Nachhilfe brauchten die Bergkamener schon. Auf der Leinwand stand zwar die Aufforderung in riesigen Lettern. Unter ihre Stühle schauten sie aber erst, als die Mitarbeiter der Stadt an jeder Reihe im Open-Air-Kino vorbeimarschierten und laut ausriefen, dass es jetzt etwas zu gewinnen gibt. Immerhin 10 Kinogutscheine waren unter den Sitzen versteckt. Wer zu den Glücklichen gehörte, ließ es sich jedenfalls nicht anmerken.

Volle Reihen und flimmernder Projektor vor tollem Nachthimmel.

Einfach war es auch nicht, das zu erkennen. Inzwischen war die Nacht über dem Gelände der Bogenschützen hereingebrochen. Ein halber Mond hatte sich direkt neben die riesige Kinoleinwand geschoben und die Bäume glühten in prächtigen bunten Farben. Eine tolle Kulisse, von der die meisten offenbar mehr in den Bann gezogen wurden als vom Gewinnerglück. Außerdem heulten plötzlich Feuerwehrsirenen auf und das Blaulicht tauchte das Gelände für ein paar Sekunden in funkelndes Lichterfeuer der anderen Art. Kurz darauf wurde auf der Leinwand die Drehleiter ausgefahren, Feuerwehrleute rannten in voller Montur zum Einsatzort, die Flotte der Einsatzwagen rückte aus: Der nagelneue Imagefilm war mehr als nur die Eröffnung des Filmabends. Es war fast schon eine eigene Action-Einlage.

Tolle Stimmung bescherte die Mobile Band.

Bis dahin war das Open-Air-Kino eigentlich wie immer verlaufen. Schon eine Viertelstunde vor dem offiziellen Beginn standen die Besucher mit Decken, Kissen und Picknickkörben auf dem Roten Teppich, um sich einen von 500 Sitzplätzen zu sichern. Pizza, Pommes, Popcorn, Nachos: Es stand alles bereit, um vier Stunden bis zum Kinobeginn mehr als sinnvoll zu vertreiben. Zumal die Mobile Musikband sich mit alten, neuen und aktuellen Hits mitten durch die Besucher musizierte und gute Stimmung verbreitete. Schon lange vor dem Filmstart war es voll. Der eigentliche Film war längst zur Nebensache geworden.

Volker Meyer parkt als „Stadtteilpolizist“ zum letzten Mal in der ersten Reihe direkt neben dem Roten Teppich.

Denn wenn die Reihe „Sommer in Bergkamen“ mit den Veranstaltungen durch die Stadtteile zieht, dann ist es immer auch ein Stück Stadtteilparty und eine Frage der Ehre, dabei zu sein. Hier trifft man sich und feiert. Dann ist auch der „Ortsscheriff“ in seinen letzten paar Amtstagen dabei. Polizist Volker Meyer parkte wie immer direkt neben dem Roten Teppich, um das letzte Mal auch als Ordnungshüter die Veranstaltung zu begleiten. Seit 45 Jahren ist er Polizist. Seit 1994 als Dienstältester in „seinem“ Stadtteil Overberge. Am 31. August geht er in Rente. Ein bisschen Wehmut war deshalb schon dabei, als er über den Roten Teppich ging. „Es war eine tolle Zeit hier in Overberge“, resümiert er. Bei jedem Kino-Open-Air war er ganz nebenbei auch dabei. Langweilig wird ihm bestimmt nicht werden. „Mein großes Hobby ist das Reisen. Ich war schon fast überall – und es gibt immer noch einiges zu entdecken“.

Spektakuläre Feuerwehreinlage zum Start des Imagefilms in eigener Sache.

Das bewiesen auch die Leinwand-Akteure um Maren Kroymann, Heiner Lauterbach und Barbara Sukowa als Anfänger-Großeltern mit Leih-Enkeln. Da geht es von Anfang an selbstverständlich drunter und drüber mit den lieben Kleinen und deren Eltern. Vor allem aber mit den eigenen Erwartungen und den Herausforderungen der Realität. Ein quietschvergnügter Ausflug in die etwas anderen Seiten des Rentnerdaseins, der Spaß machte – auch wenn er erst unlängst im Fernsehen lief. Dabei fehlte aber garantiert die Traumkulisse mit Sternenhimmel und Mondschein. Und mit den leicht empörten Fledermäusen, die regelmäßig dicht an der Leinwand vorbeiflatterten.




Im 26. Jahr feiert die 25. Sommerakademie Jubiläum und eine Generation Kunstleidenschaft

Bis zum letzten Moment noch am Objekt arbeiten: Die 25. Sommerakademie ging am Freitag zu Ende.

Das hat ebenfalls Tradition: Gemeinsames Abschlussessen der einzelnen Kurse inmitten der geschaffenen Kunstwerke.

Bayern, Niedersachsen, Berlin, Düsseldorf, Bonn: Der Ruf der Sommerakademie geht längst weit über die Grenzen des Kreises Unna hinaus. Wenn hier Holz und Stein in fantasievolle Formen gebracht werden, aus Farben Aquarelle und freie gemalte Welten entstehen, gedruckt und gezeichnet wird, dann sind gestandene und Nachwuchskünstler inzwischen seit Generationen am Werk. Am Freitag zeigten die 82 Teilnehmer zum 25. Mal, was sie in einer Woche geschafft und geschaffen haben. Eigentlich wäre es die 26. Auflage gewesen, wenn es Corona nicht gäbe.

Musik gehört dazu, wenn die Abschlussausstellung gefeiert wird.

Also war es eigentlich ein Jubiläum eines echten Erfolgskonzepts, dass auch alle Volkshochschulen über die Stadtgrenzen hinaus verbinden. Aus dem Kreis Unna sind alle dabei, die Nachbarn aus Hamm ebenso. Und weil es von Anfang an nicht nur Spaß gemacht, sondern auch echte Künstler hervorgebracht hat, sind die meisten Teilnehmer mehr als treu. Sagenhafte 40 Prozent kommen von außerhalb, weil es sich eben herumgesprochen hat: Freunde und Bekannte werden angeworben. Ehemalige Westfalen lesen und hören in der Ferne davon.

Die Steinbildhauerei präsentiert sich in 3D.

Ines genießt schon länger das Rentenalter in vollen Zügen. Mit der Sommerakademie begann sie eigentlich mit der Premiere vor 26 Jahren. „Ich hörte von der Ausstellung der Ergebnisse der ersten Akademie und schaute mir das an. Es war faszinierend und ich wollte auch dabei sein“, erinnert sie sich. Seitdem hat sie nur ein einziges Mal gefehlt. Ansonsten steht mindestens ein gewaltiger Stein jedes Jahr für sie bereit. In der Steinbildhauerei ist sie fest gebucht. Das ist fast schon wie eine Familie. „Wir sind eine tolle Gemeinschaft in der einen Woche. Wir kennen uns inzwischen ewig, die Atmosphäre ist eine ganz besondere und unser Dozent einfach großartig“, sagt sie. Als Schülerin im Internat probierte sie sich bereits am Ton aus, gestaltete Weihnachtskarten. Der Stein war für sie eine echte Herausforderung. „Was man hier wegmeißelt, ist unwiederbringlich verloren. Jeder Stein hat seine eigene Struktur, die man erstmal kennen lernen muss.“ Diesmal hat sie sogar 3 Objekte geschaffen. Was genau, das weiß sie schon, wenn sie sich die Steine im Vorfeld besorgt.

„Ruhig ein bisschen mutiger sein“

Johanna mit ihrem ersten Kunstobjekt aus Holz.So weit ist Johanna noch nicht. Die 24-jährige Landschaftsgärtnerin kennt sich zwar mit der Natur und ihren Materialien aus. Aus Holz hat sie jetzt aber zum ersten Mal ein Kunstobjekt geschaffen. Der Kopf, an dem sie eine Woche lang gearbeitet hat, ist noch nicht ganz fertig. Aber er bekommt einen Ehrenplatz bei ihr zuhause. Und sie wird weiter machen mit der Holzbildhauerei. „Ich bin froh, durch Zufall in diesem Kurs gelandet zu sein. Es war eine großartige Erfahrung und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Es ist unbeschreiblich zu sehen, wie ganz langsam etwas entsteht, was man innerlich vor Augen hat.“ Viel Anleitung brauchte sie bei ihrer Sommerakademie-Premiere. „Die war großartig – so konnte ich mich Schritt für Schritt vorantasten.“ Ihre Mutter hatte vor einiger Zeit auch einmal die Sommerakademie absolviert und animierte sie, es selbst einmal auszuprobieren. Schließlich experimentierte die Tochter immer schon mit Ton und Malerei. „Immer zweidimensional – diesmal in 3D“, erzählt sie lachend. Der Satz, den sie mit nach Hause nehmen wird, ist ganz einfach und universell: „Du kannst ruhig etwas mutiger sein.“

Viel zu sehen gab es auf dem Gelände der Ökologiestation zum Abschluss der Sommerakademie.

Regenfluten, fortgewehte Zelte, unerträgliche Hitze, eisige Kälte: Bei 25 Sommerakademien war alles dabei. Immer ein engagiertes Dozententeam, eine erstklassige Versorgung, zwischendrin sogar Kinderbetreuung. Und zum Abschluss gibt es immer eine Ausstellung, bei der stets gute Musik, Leckeres vom Grill und viel Anerkennung für die künstlerische Leistung geboten wird.

Eine Neuauflage wird es natürlich 2023 geben – wie immer in der letzten Woche der NRW-Sommerferien. Also schonmal vormerken, die Plätze sind begehrt.

 




Akrobatik verwandelt den Römerpark mit Poesie und Klaschnikov in ein Straßenkunst-Paradies

Feuriges Kabarett auf der Bühne des Kulturpicknicks im Römerpark.

Charmante Jonglage mit Poesie und Musik gab es zum Einstieg.

Feuerspeiende Maschinen, Schlagzeug spielende Ratten, Gummikörper in undenkbaren Verrenkungen, beflügelte Menschen mit fünf jonglierenden Bällen: Märchenhaft war das 2. Kulturpicknick dieses Sommers. Ohne Anmeldungen, mit Liegestühlen und Picknickdecken, mit begeistertem Jubel und Zugaben – und mit fantasievollen Geschichten zur Akrobatik.

Eine verrückte Ratte übernimmt das Schlagzeug.

 

Dass zwischen der Jonglage mit 2, 3, 4 und 5 Bällen die geflügelten Ameisen aus den Ritzen der Arena im Römerpark zum Liebesflug starteten, störte nur ein bisschen. Auch die gefräßigen Mücken konnten den Spaß an der Musik synchron zu betörender Akrobatik nicht wirklich schmälern. Regelrecht poetisch war der Einstieg in das Kulturpicknick. Das begann, als die ersten Dosen mit Käsehäppchen und Olivensticks schon längst geleert waren.

Da fliegen die Bälle bei der beflügelten Jonglage.

Felice und Cortes aus Berlin schauten in gut gelaunte und offene Gesichter, die begeistert mit auf die Reise in fabulöse Welten gingen. Da hob Ikarus beflügelt fast mit den zärtlich auf Armen und Büchern jonglierten Bällen ab. Eine durchgeknallte Ratte ließ die Drumsticks am Schlagzeug gewaltig in die Lüfte fliegen. Am Ende landeten auch die Linkshänder fast im Rattenkrankenhaus, denn sie stampften und klatschten um die Wette zu hochklassigem Gesang. „Ihr seid ein Teil unserer Geschichte, wenn ihr nach Hause geht – und wir sind ein Teil eurer Geschichte.“ Daran gab es nichts zu zweifeln, auch nach mehreren Zugaben nicht, bei denen sich der Hut, der durch das Publikum ging, stattlich füllte.

Abenteuerliche Taverne mit Wodka und Krimi

Hula-Hoop der anderen Art.

Was sich danach in der verrückten Taverne des „Kabaretts Kalaschnikov“ abspielte, war nicht weniger sagenhaft. Dort floss der Wodka für das Publikum in Strömen, dagegen konnte auch der leicht verzweifelte Rotarmist nichts ändern. Die zweifelhafte Bardame klemmte sich lässig die Fersen hinter die Ohrläppchen und verknotete so ziemlich alle Gliedmaßen auf dem Tresen. Die Putzfrau ging im wahrsten Sinne auf die Palme und wirbelte in luftiger Höhe direkt vor der Römermauer herum. Der korrupte Bürgermeister jonglierte mit dem Diabolo und ließ sich Herzen mit Pfeil und Bogen vom Schädel schießen – abgefeuert mit dem Fuß, selbstverständlich.

Einen Gummihandschuh mit der Nase auf dem Kopf aufblasen? Kein Problem!

Das Publikum traute seinen Augen kaum, rieb sich unablässig dieselben und forderte auch hier eine Zugabe nach der anderen. Die Kinder konnte sich im Sand vor der Bühne nicht entscheiden, ob sie angesichts von Feuersäulen aus beängstigenden Waffen die Flucht ergreifen oder vor Unmengen von Hula-Hoop-Reifen, die weibliche Körper emporwirbelten, fasziniert die Bühne kapern sollten. Ein aufregender Abend, der eine Überraschung nach der anderen zu bieten hatte – von Straßenkunst der allerfeinsten Art.

Für das letzte Kulturpicknick am 19. August sollten sich alle schon jetzt Zeit nehmen. Der Andrang wird groß sein, denn das kulturelle Kleinod im Römerpark ist längst schon ein echtes Kulturhighlight des Sommers geworden.




ak-dancers gehen wieder auf’s Parkett

Derzeit genießen die Tänzer*innen der evangelischen Friedenkirchengemeinde Bergkamen noch die Sommerpause, aber ab dem 20. August geht es für die ak-dancers wieder auf das Parkett. Zur Zeit werden zwei Kurse mit unterschiedlicher Schwierigkeitsstufe angeboten. Im ersten Kurs sollten Grundkenntnisse vorhanden sein, im zweiten sollten die Tänzer schon längere Tanzerfahrungen haben. Unterrichtet werden alle klassischen Standard- und Lateintänze. Das Konzept des zweiwöchentlichen Unterrichts hat sich nach der Covid-Zwangspause bewährt und wird auch weiterhin so fortgeführt. Der Unterricht findet alle zwei Wochen samstags grundsätzlich im Martin Luther Haus in Weddinghofen statt. Die Kurszeiten sind von 16 bis 17.15 Uhr (Kurs 1) sowie  17.15 bis 18.30 Uhr (Kurs 2).

Neben Tanzen steht auch das gesellige Miteinander auf dem Programm. So ist in diesem Jahr auch wieder der Weihnachtsball geplant. Dafür wurde das Thorheim in Overberge für den 17. Dezember schon gebucht.

Die beiden Tanzlehrer Kerstin Larm und Michael Krause bieten bei Bedarf aber auch Sonderkurse für z.B. Abschlussklassen, Hochzeitspaare o.ä. an. Im kommenden Jahr wird es bei ausreichender Teilnehmerzahl wieder einen Anfängerkurs geben. Neue Tänzer sind wie immer herzlich willkommen. Tanzbegeisterte können sich gerne bei Kerstin Larm und Michael Krause melden (0160 98984400).

Und das sind die Unterrichtstermine in den nächsten Monaten: 20.08; 03.09; 17.09; 01.10; 22.10; 05.11; 12.11; 19.11




Zweite Antragsfrist der LWL-Kulturstiftung endet am 31. August

Am 31. August endet die zweite Antragsfrist der LWL-Kulturstiftung. Zu diesem Datum ruft die Stiftung alle Kulturschaffenden der Region Westfalen-Lippe dazu auf, ihre Projektideen für Kulturprojekte, die 2023 starten, einzureichen. Mit einem Beratungsangebot bietet die LWL-Kulturstiftung allen Interessierten die Möglichkeit, ihre Vorhaben vor der eigentlichen Antragstellung aus kulturfachlicher Perspektive prüfen zu lassen.

Von der Projektidee zum Antrag
Grundsätzlich zeigt sich die LWL-Kulturstiftung offen für Projekte aller Kultursparten und unterstützt Vorhaben mit überörtlichem und spartenübergreifendem Charakter sowie einem westfälisch-lippischen Bezug.

Durch das Beratungsangebot der Stiftung können vor der Antragstellung beispielsweise notwendige Profilschärfungen, inhaltliche Schwerpunktsetzungen oder Kooperations- und Finanzierungspartnerschaften in die Antragsentwicklung einbezogen werden. Oft können in den Gesprächen auch projektspezifische Fragen geklärt und die Unterlagen hinsichtlich rein formaler Kriterien verbessert werden.

Alle Förderkriterien sowie das Antragsformular und Beispielprojekte sind auf der Internetseite der LWL-Kulturstiftung zu finden. Für die Wahrung der Frist (31.8.) müssen Anträge per E-Mail bis 23.59 Uhr eingereicht oder postalisch verschickt werden. Per Post gilt der Poststempel. Ansprechpartner:innen für die Beratung vor der Antragsstellung sind Svenja Boer (svenja.boer@lwl-kulturstiftung.de) und Jonas Koch (jonas.koch@lwl-kulturstiftung.de).

http://www.lwl-kulturstiftung.de

Neuer Förderschwerpunkt „(Post)Kolonialismus“
Für Kulturorganisationen und Vereine, die sich mit einem Projekt an dem neuen Förderschwerpunkt „(Post)Kolonialismus“ beteiligen möchten, ist eine Beratung vor der Antragstellung verpflichtend. Durch die frühzeitige Einbindung der Stiftungsmitarbeiter:innen in die Weiterentwicklung eines Vorhabens erhalten Projektverantwortliche die Möglichkeit, ihre Ideen auch auf aktuelle Diskussionen zu diesem Themenkomplex abzustimmen und sich mit dem Leitbild, das die LWL-Kulturstiftung auf ihrer Internetseite veröffentlicht hat, vertraut zu machen.

Haupt-Antragsfrist für die Teilnahme an diesem Förderschwerpunkt ist der 28. Februar 2023. Projekte, die einen längeren zeitlichen Vorlauf benötigen, können auch bereits zur Antragsfrist am 31. August 2022 eingereicht werden. Nur in begründeten Ausnahmefällen können Projektanträge ohne vorherige Beratung bei der Förderentscheidung berücksichtigt werden. Ansprechpartnerin für Beratungstermine ist Milena Täschner (milena.taeschner@lwl-kulturstiftung.de).




Matinée und Comedytheater zum Internationalen Frauentag

Andere Zeiten, anderer Zeitpunkt: Nur noch wenige Wochen, und dann feiern auch die Bergkamener*innen zum 37. Mal den Internationalen Frauentag. Am Sonntag, 28. August, ist es soweit, ab 11 Uhr lädt das Frauentagsteam mit der Gleichstellungsbeauftragten Martina Bierkämper zur Matinée und Comedy in den Treffpunkt, Lessingstraße 2. Der Kartenvorverkauf beginnt jetzt.

Coronabedingt haben sie den Bergkamener Frauentag vom März in den August verschoben, um nun möglichst entspannt das Programm zu genießen. Und das heißt: „Wir bieten ganz viel gemeinsame Zeit für Austausch und Begegnungen und als Highlight Comedytheater mit „Lennhardt + Lennhardt“ aus Witten“, kündigt Martina Bierkämper an. „Frisiert und aufgemöbelt“ werden die beiden Künstler Britta und Stefan Lennhardt das Beste aus ihrem Programm der vergangenen 15 Jahre präsentieren – mit Musik, Tanz und explizit versprochenen „fiesen“ Witzen.

Das Comedytheater Lennhardt und Lennhardt aus Witten tritt am 28. August im Treffpunkt auf. Foto: Veranstalter

Für das Duo ist es genau jetzt an der Zeit, die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen: Mit einer Revue ihrer Lieblings- und letzten Bühnennummern. Dabei wechseln sie in atemberaubendem Tempo zwischen ihren Figuren – vom Erziehungsversager und Ehepaar über den Selbstoptimierer bis hin zum Volksmusikanten. Immer ein wenig absurd und „tiefsinnig-komisch“, so die Künstler über ihr Programm.

Britta Lennhardt schreibt, inszeniert und spielt. Seit 2001 leitet sie des „BrilLe Theater“, tourt mit Theaterstücken für Kinder und Erwachsene durch den deutschprachigen Raum, seit 2004 zudem mit dem „Lennhardt + Lennhardt Comedytheater “ gemeinsam mit Stefan Lennhardt. Der ist gebürtiger Dortmunder, BVB-Fan, Lehrer für Physik und Vater zweier Töchter.

Über sich selbst sagen die Beiden: „Wir sind eigentlich ganz umgängliche Zeitgenossen. Harmoniebedürftige Gutmenschen. Aber dann ist da doch dieses Bedürfnis, die Ordnungen der Welt zu durchdringen, den Menschen zu begreifen, den Sinn zu suchen. Und dabei müssen wir immer lachen. Und am Ende wird daraus dann Komik. Frisch aufbereitet für die Bühne und für dich…“

Der Preis für eine Karte beträgt 10 Euro und beinhaltet wahlweise u.a. ein Kaltgetränk, eine Waffel und Sekt. Die Karten werden im Vorverkauf und an der Tageskasse angeboten und sind jeweils über die Gleichstellungsbeauftragte unter Tel.: 02307/965-339 oder 965-215 zu erhalten.

Bereits zum Internationalen Frauentag am 8. März gab es eine Wiederauflage der Postkarten aus dem Vorjahr. Während auf der Vorderseite Astrid Lindgren auch in diesem Jahr dazu auffordert „frech, wild und wunderbar zu sein“ gibt es auf der Rückseite zusätzlich unter dem Stichwort „Save the date“ weitere Angaben zum Bergkamener Frauentag im August – inklusive QR-Code. Alle Neuigkeiten rund um den Frauentag können hier regelmäßig nachgelesen werden.




Altstadtparty kehrt mit toller Musik und vollem Programm zurück

Lange haben die Veranstalter hinter den Kulissen entworfen, verworfen, neu überlegt. Nun steht fest: Kamen bekommt in diesem Jahr seine Antenne UnnaAltstadtparty zurück mit viel sommerlauniger Musik und vollem Programm. TopAct der Party im Antenne UnnaRadiosommer ist Marquess. Natürlich, es ist noch nicht alles, wie es einmal war. Fraglich ist auch, ob es jemals wieder so wird. Aber: Die Organisatoren der Antenne UnnaAltstadtparty haben die Rahmenbedingungen genau unter die Lupe genommen und sind zu der Entscheidung gekommen: Die Party ist in diesem Sommer gut zu vertreten.

Ist der TopAct auf der Kamener Altstadtparty: Marquess. Foto: Veranstalter

Am Freitag, 12. August 2022, werden Marquess auf dem Marktplatz in Kamen für Fernweh und Feierstimmung sorgen. Das aktuelle Album „Turbulento“ verbindet den typischen MarquessSound mit neuen kubanischen und lateinamerikanischen Einflüssen. „Turbulento“ hat unterschiedliche Bedeutungen: Marquess ist eine turbulente Band und wir alle durchleben derzeit turbulente, schwierige Zeiten. Aber Turbulenzen haben auch etwas Positives nämlich dann, wenn der MarquessSound dazu führt, dass das Publikum ein paar ausgelassene Stunden erlebt, die es von den aktuellen Alltagsbelastungen ablenkt.

Myller nennt sich ein Newcomer, der im Sommer 2020 losgelegt hat und am 12. August in Kamen auftritt. Foto: Veranstalter

Der Chefredakteur von Antenne Unna, Thorsten WagnerConert, sieht das ähnlich. Natürlich habe man genau überlegt, ob man ein OpenAirKonzert wie die Antenne UnnaAltstadtparty in Zeiten eines Krieges in Europa und von Corona veranstalten darf. „Man darf nicht nur, man muss sogar“, ist er überzeugt, „weil die Menschen einen Ausgleich brauchen für das, was sie derzeit durchleben, einen Moment des Durchatmens.“ Und Musik sei da nun mal die einzige Sprache, die alle verbindet. Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen begrüßt ebenfalls die Neuauflage der Antenne UnnaAltstadtparty. „Es freut mich, dass mit diesem GuteLauneMusikevent den Menschen ermöglicht wird, sich unbeschwert zu begegnen und zu feiern. Musik verbindet die Menschen jeder Herkunft und fördert so auch das friedliche Miteinander in der Stadt.“

Der Headliner Marquess wird flankiert von der CoverFormation „A Tribute to Abba Unforgettable“. Die Show beringt die Dauerbrenner „Dancing Queen“, „S.O.S“ oder „Super Trooper“ zurück auf die Bühne. Mit der Formation kommen für die einen Kindheits und Jugenderinnerungen zurück. Die anderen werden den Beweis liefern, dass AbbaTitel generationenübergreifend funktioniert und alle textsicher mitgehen. „A Tribute to Abba“ macht den vier Schweden alle Ehre und liefert eine einzigartige Show.

Und damit noch immer nicht genug: Myller nennt sich ein Newcomer, der im Sommer 2020 losgelegt hat zu einer Zeit, als es mehrere Lockdowns besonders schwierig erscheinen ließen, eine SangesKarriere zu starten. Myller alias Lukas Müller schaffte es trotzdem und spielt selbstbewusst einen Mix elektronischer, frischer Beats, organischer Klänge und tiefgehender Texte. In seiner Musik schwingt die MyllerMission mit: „Optimistisch bleiben, offen und ehrlich über seine Gefühle und Gedanken sprechen und der Welt so etwas Positives mitgeben.“ Eine bessere Botschaft kann es in Zeiten wie diesen kaum geben.