Junge Talente spielen Musik von Telemann bis Michael Jackson in der Martin-Luther-Kirche
Auf ein interessantes und abwechslungsreiches Programm von Klassik bis Rock darf man sich am Freitag, 28. Juni ab 18 in der Martin-Luther-Kirche in Bergkamen-Oberaden freuen.
Das Nachwuchszupforchester der Bergkamener Musikschule zeigte bereits am 16. Juni im Martin-Luther-Haus sein Können.
Musik von Telemann bis Michael Jackson steht auf dem Programm. Neben größeren und kleineren Gitarrenensembles werden auch vielversprechende Nachwuchstalente wie die Brüder Lars und Jens Stammer zu hören sein, die kürzlich auf dem Landeswettbewerb Jugend Musiziert einen ersten Preis mit höchster Punktzahl erzielten.
Fachbereichsleiter Burkhard Wolters hofft gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Musikschule auf zahlreiche Besucher und ein erfolgreiches Konzert. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei. Spenden für JeKi („Jedem Kind ein Instrument“) werden gerne angenommen. Der Spendenbetrag wird für die Anschaffung von Zupfinstrumenten für die Grundschulkinder des kommenden Schuljahres verwendet.
Leute, kommt zum ersten Rudelsingen in Bergkamen!
Grönemeyer. Maffay. Die Stones oder Volkslieder. Beim 1. Bergkamener Rudelsingen wird geschmettert, was das Zeug hält. Und alle Bergkamener sind dazu eingeladen.
Rudelsingen mit David Rauterberg.
Rudelgucken kennen alle. Doch im Moment gibt’s keinen Fußball. Aber es gibt viel Musik. Und deshalb gibt es am Donnerstag, 4. Juli, das erste Rudelsingen in Bergkamen.
Termin: 19.30 Uhr im Haus Schmülling in der Landwehrstraße.
25 Lieder will der Musiker David Rauterberg mit all den Menschen anstimmen, die Lust am Singen haben. In einigen Städten ist diese Veranstaltung längst zum Hit geworden. Bis zu 240 Menschen kommen in Ibbenbüren zusammen, um gemeinsam „An Tagen wie diesen“ oder „Satisfaction“ zu gröhlen. Und das textsicher. Denn an der Wand kann der Text mitgelesen werden. In Münster, wo das Rudelsingen angefangen hat, gab es bisher 18 dieser Veranstaltungen.
„Ich mache seit Januar nichts anderes mehr. Ich veranstalte nur noch Rudelsingen“, erzählt der Sänger und Musiker David Rauterberg. Bis zu 14 Mal im Monat.
Seit dem ersten Rudelsingen wird die Zahl der Fans immer größer. Und der Erfolg auch. Für Rauterberg ist das Erfolgsrezept einfach: „Singen macht gute Laune“, sagt er und grinst. Denn immer wieder erlebt er kleine Schmonzetten beim Rudelsingen. Wenn die Enkel etwa entsetzt ihre Großeltern ansehen, wenn diese plötzlich „Highway to Hell“ kreischen, oder wenn Männer, die ihre Frauen nur begleiten wollten, selbst lauthals Udo-Jürgens-Hits schmettern.
Die Hits, die angestimmt werden, sind so bunt gemischt wie die Sänger selbst. Schlager, Pop, Rock, Folklore, Abba und Zarah Leander, Lindenberg und Andrea Berg. Hier kommt jeder auf seine Kosten. Und: „Hier ist es nicht wie in der Kirche. Hier darf man laut und auch mal falsch singen“, sagt Rautenberg. In der Menge würde das überhaupt nicht auffallen.
Und wie muss man sich das Rudelsingen vorstellen? Ganz einfach. Der Text steht an der Wand. David Rauterberg und sein Pianist Philipp Ritter stimmen ein bekanntes Lied an und alle singen mit. „Es ist klasse, wenn wildfremde Menschen miteinander Spaß haben“, freut sich Rauterberg, der zu „Country Roads“ auch schon mal zur Gitarre greift. Und bei den „Toten Hosen“ wird auch schon mal ein Halb-Playback eingespielt.
Freuen sich auf das Rudelsingen am 4. Juli: v.l. Karsten Quabeck (Stadt), Veranstalter David Rauterberg, Wirtin Gudrun Herbig und Organisator Detlef Göke.
Finanziert wird die Aktion durch den Eintritt. Acht Euro (sechs Euro) kostet der Spaß. „Und wir hoffen, dass die Leute so viel Spaß haben, dass wir die Veranstaltung öfter in Bergkamen durchführen können“, sagt Initiator Detlef Göke, der eigentlich den Wohnmobilhafen in der Marina Rünthe betreibt, aber die Idee so gut fand, dass er gemeinsam mit der Stadt Bergkamen und dem Arbeitskreis Tourismus die Aktion nach Bergkamen geholt hat.
50 Leute haben sich für die Aktion in Bergkamen schon zum Mitsingen angemeldet. Es werden sicher noch mehr, denn auch bei Veranstaltungen in Münster und Dortmund hat „Rudelführer“ David Rauterberg begeisternd mitsingende Bergkamener kennen gelernt.
Mehr zur Aktion und Anmeldungen: www.rudelsingen.de. Dort gibt es auch einige Filmbeiträge zum Einstimmen.
Von Claudia Behlau
Rockband „Turnstiles“ geht in die Baby-Pause – ein Video und die 2. CD gibt es trotzdem
Die Bergkamener Band „Turnstiles“ hat sich achtbar beim Internationalen Bandwettbewerb „Emergenza“ geschlagen. Nun steht erstmal eine Baby-Pause an.
Sänger Dennis Goschkowski wird im August Vater. Und da wird der Lehrer am Otto-Hahn-Gymnasium in Herne die Prioritäten bei seinen außerberuflichen Aktivitäten anders verteilen müssen. Das heißt aber nicht, dass bei Turnstiles Stillstand herrscht.
Nach wie vor lässt das Quartett, das sich vor rund 10 Jahren als Abi-Band des Bergkamener Gymnasiums zusammenfand, über Auftritte mit sich reden. Allerdings kann nicht jeder Termin angenommen werden. Das hat nicht nur mit dem angekündigten Nachwuchs zu tun, sondern auch mit dem Umstand, dass Schlagzeuger Marius Müller in Berlin lebt und arbeitet. Eine Band-Probe oder einen Auftritt zu organisieren ist deshalb etwas schwierig.
Für die zahlreichen Fans der Band wird es allerdings Alternativen für den Besuch eines Konzerts geben. Der Auftritt beim Emergenza-Ruhrgebietsfinale in der Zeche Bochum wurde gefilmt. Das professionelle Video befindet sich zurzeit in Produktion.
Angekündigt ist auch die 2. CD von Turnstiles. Bis zur Veröffentlichung kann es aber noch ein bisschen dauern. „Wir sind uns noch nicht sicher, ob wir wieder alles alleine machen. Das bedeutet, dass man jedes Detail selbst bestimmen und mehr Ideen einfließen lassen kann. Oder wir nehmen bei einem befreundeten Musikproduzenten auf. Das geht schneller geht und klingt professioneller“, erklärt Dennis Goschkowski.
Material gebe es inzwischen auch für eine dritte CD, sagt der Turnstiles-Sänger. Und Neues kommt jetzt hinzu, dies aber für eine kleinere 2-Mann-Besetzung. Sänger Dennis Goschkowski und Gitarrist Mark Vetter arbeiten zurzeit an einem Singer-Songwriter-Projekt. „So kann man in der Kneipe nebenan ohne Riesen-Aufwand auftreten.“
Goschkowski: „Also mit anderen Worten: Musik ist und bleibt immer ein Teil von uns. Und selbst wenn wir nicht mehr jedes zweite Wochenende ein Konzert haben, macht jedes auch noch so kleine nach wie vor Spaß und wir werden immer Wege finden, Musik an die Leute zu bringen.“
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Künstlergruppe präsentiert erstmals Graffiti-Videokunst vor großem Publikum in der Galerie „sohle 1“
Wenn die Künstlerweisheit stimmt: „Der Erfolg einer Ausstellung steht mit der Vernissage“, dann muss die inzwischen 17. Jahresausstellung mit dem Titel „Wegmarke Torso“ der Bergkamener Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ im Stadtmuseum ein Riesenerfolg werden.
Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler
Dicht gedrängt verfolgten die Besucher der Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend den poetischen Beiträgen von Mitgründer Dieter Treeck unter dem Titel „Kopflos“. Zu bestaunen gab es aber auch eine echte Premiere. Erstmals präsentierten Emilia Fernandez, Barbara Strobel und Reinhard Richter eine Performance mit dem Titel „Torso“, bei der das sogenannte „Tagtool“ zum wichtigsten künstlerischen Hilfsmittel wurde.
Das „Tagtool“ ist in der Kunstszene im Kommen. Mithilfe von Technik lassen sich bunte Graffiti auf eine große Fläche projizieren, ohne dass sie hinterher die bekannt lästigen Spuren hinterlassen. Diese Bilder werden bewegt und können nach Musik sogar „tanzen“. Was das Trio nach nur wenigen Proben am Freitag fabrizierte, hinterließ beim Publikum einen starken Eindruck.
Große Investitionen waren fürs Museum und die Künstlergruppe nicht notwenig. Der Beamer und der Laptop gehören zum Bestand. Benötigt wird noch einen PC-Tablet zum Zeichnen, ein Gamecontroler, der zum Beispiel für Videospiele benötigt wird, und eine Reglereinheit, die die es Bauanleitungen im Internet gibt und dessen Elektronik von Museumsmitarbeiter Kai-Uwe Semrau zusammengelötet wurde. Wie es wirkt, zeigt das kleine Video von der Vernissage. Aus urheberrechtlichen Gründen läuft ausgerechnet der Tagtool-Teil ohne Ton.
Museumsleiterin Barbara Strobel will jetzt ihre neueste Errungenschaft in der Museumspädagogik einsetzen. „Begehrlichkeiten“ sind zudem bei Wolfgang Pikulik entstanden. Er ist nicht nur Künstler, sondern auch Dozent an der Jugendkunstschule. Hier befindet er sich zurzeit in der Vorbereitungsphase für den nächsten Bergkamener Lichtermarkt, die dem er im Rahmen der Aktionen für Kinder das „Tagtool“ gerne einsetzen möchte. Dass Kinder damit zurechtkommen und auch ihren Spaß daran haben, zeigte sich bei der Vernissage, als die jüngeren Besucher diese Technik mit Begeisterung ausprobierten.
24 Künstler präsentieren über 60 Kunstwerke, Malereien, Grafiken, Skulpturen und Installationen in der Jahresausstellung, die noch bis zum 15. September zu sehen ist. Der Weg dorthin lohnt sich. Kunstfreunde sollten sich aber schon mal den kommenden Sonntag, 30. Juni, vormerken: Eine Reihe von Künstlerinnen und Künstler der „Kunstwerkstatt sohle 1“ öffnen von 11 bis 17 Uhr wieder ihre Ateliers, lassen sich bei der Arbeit über die Schulter schauen und geben gern den interessierten Besucherinnen und Besuchern Auskunft.
Mit dabei sind
Friedhelm Hangebrauck, Helmut Ladeck, Wolfgang Pikulik und Monika Tybon-Biermann in der „sohle 1“ im Stadtmuseum;
Fritz Stoltefuß, Jeanne Feldhaus, Emilia Fernandez, Gitta Notnagel im Atelier Stoltefuß, Julius-Leber-Straße 17,
Roos Cherek, Nordfeldstraße 38;
Horst Delkus, Atelier SteinArt, Im Rehwinkel 3 in Kamen-Methler;
Hannelore Nierhoff, Preinstraße 10;
Dietrich Worbs, Uferstraße 1c.
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Theaterfahrt nach Dortmund: Bunter Cocktail aus Operette, Oper, Musical und Ballett
Auch in der Spielzeit 2013/2014 bietet das Bergkamener Kulturreferat in Zusammenarbeit mit dem Theater Dortmund 6 Termine im Dortmunder Opernhaus an. Im Angebot ist ein bunter Cocktail aus Operette, Oper, Musical und Ballett.
L’Elisir d’amore (Der Liebestrank)
Interessenten können das Abonnement unter der Tel.: 02307/965-464 buchen. In diesem Jahr besteht auch wieder die Möglichkeit, den Bustransfer ab Bergkamen ins Dortmunder Opernhaus zu buchen.
Das Bergkamener Spezial-Paket umfasst sechs Termine
Die erste Aufführung „Don Carlo“ (Oper von Giuseppe Verdi) findet am Freitag, 25. Oktober 2013 statt, gefolgt von der Veranstaltung „Anatevka“ (Musical von Jerry Bock) am 15. November 2013. Im nächsten Jahr setzt sich die Spielreihe dann am 14. Februar 2014 mit „Der Graf von Luxemburg“ (Operette von Franz Léhar) und am 30. März 2014 mit „Aschenputtel oder der Triumph der Güte“ (Oper von Gioachino Rossini) fort. Am 26. April 2014 steht schließlich „Geschichten aus dem Wienerwald“ (Ballet von Xin Peng Wang) und am 20. Juni 2014 „Die Entführung aus dem Serail“ (Oper von Wolfgang Amadeus Mozart) auf dem Programm.
Der Vorstellungsbeginn aller Aufführungen ist jeweils 19.30 Uhr bzw. 15.00 Uhr („Aschenputtel oder der Triumph der Güte“). Angeboten werden Plätze in fünf Kategorien zum Preis von 73,20 Euro in der günstigsten bis 236,40 Euro in der ersten Sitzkategorie.
Weitere Infos und Preise sind über das Kulturreferat Bergkamen, Telefon: 02307-464 (u.-300) oder beim Theater Dortmund, Telefon: 0231/ 5027680, erhältlich. Bestellungen werden gerne entgegengenommen!
Beim Acoustic Music Contest des Tonstudios Spontan dreht sich alles um das Thema Liebe
Wer mag schon bei über 30 Grad im Schatten sich am Computer Musik anhören. Hier ist ein ganz heißer Tipp für kühlere und nasse Tage: der zweite Acoustic Music Contest des Tonstudios Spontan zum Thema „Lovesongs“. Das befindet sich tatsächlich, wie der Name sagt, im Jugendheim Spontan.
Acoustic heißt: Die Verstärker werden ausgeknipst. Eine Akustikgitarre sorgt für die Begleitung. Im Mittelpunkt stehen allein die Gesangstalente. Sie stellen sich in der für diesen Zweck eingerichteten Facebook-Gruppe den kritischen Ohren des Publikums. Jeder kann für seine Lieblingsinterpretin oder Interpreten eine Stimme abgeben. Neudeutsch heißt das Voting und erfolgt mit einem Mausdruck auf den „Like-Button“.
Einen Schnelldurchlauf mit allen Kandidatinnen und Kandidaten gibt es auf Youtube. Die einzelnen Songs sind dann auf Facebook zu finden. Das Angebot reicht von unverwüstlichen Rocknummern wie „Sweet Sixteen“ von Billy Idol bis zu ganz frischen Hitparadenstürmern wie „Liebe meines Lebens“ von Philipp Poisel.
Alles hört sich wunderbar an. Wir haben deshalb für dieses Projekt, den 2. Acoustic Music Contest, und für das Tonstudio Spontan den „Like-Button“ gedrückt. Betrieben wird das Tonstudio von Andreas Urban und Michael Hoffmeier. „Das Tonstudio Spontan ist die „KreativWerkstatt“. Hier können Musiker und Künstler für kleines Geld ihre Ideen und Arbeiten konservieren. Wir möchten (besonders) jungen Musikern die Möglichkeit geben, ihre individuellen musikalischen Ideen in Form von Musikaufnahmen zu verwirklichen“, erklären beide. Donnerstags bieten sie Jugendlichen ab 14 Jahren kostenlos 17 bis 20 Uhr eine Tonstudio-AG an.
Gegründet wurde das Tonstudio vor über 30 Jahren. Als Andreas Urban und Michael Hoffmeier es übernommen hatten, möbelten sie die Räume und auch die Technik auf. Musikalische Kreativität kann sich dort wirklich entfalten. Ansehen kann man sich das Tonstudio zum Beispiel beim ersten Jugendaktionstag des Streetworkteams am Samstag, 22. Juni, rund ums Jugendheim Spontan. Weitere Infos zum Tonstudio gibt es hier.
Einen Schnelldurchlauf aller Wettbewerbsbeiträge liefert Youtube.
http://youtu.be/AIbVNP5sBP8
Bergkamen bleibt weiter im Ruhrgebiet eine Hochburg für die Zupfmusik
Bergkamen hat gute Aussichten, auch weiterhin als die Hochburg der Zupfmusik im Ruhrgebiet zu gelten. Das neue Nachwuchszupforchester der Musikschule lieferte am Sonntag im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen eine Premiere ab, die sich wirklich hören lassen konnte.
Dabei spielen die jungen Gitarren- und Mandolinen-Schüler erst seit dem Herbst vergangenen Jahres in diesem Orchester. Initialzünder war der Projekttag 2012, bei dem sich die jungen Musikerinnen- und Musiker zusammenfanden. Sie fanden Geschmack am Zusammenspiel in einer größeren Gruppe. Seitdem treffen sie sich ein Mal in der Woche zur Probe.
„Ganz toll“ fand auch Lorenz Engelhardt ihren Auftritt. Mit seiner Frau Ulla lässt er kaum ein Zupfkonzert in Bergkamen aus. Er muss es wissen. Er gilt als „Vater“ der Zupfmusik in Bergkamen. Er gründete vor über 35 Jahren das erste Orchester dieser Art in der Nordbergstadt.
Zu seinen musikalischen „Zöglingen“ gehört auch Ralf Beyersdorf. Als er vor rund 20 Jahren im damaligen B-Orchester bei den Gitarren Platz genommen hatte, ahnte er noch nicht, dass er selbst den Nachwuchs dirigieren würde. Dazwischen liegen erfolgreiche Teilnahmen am Wettbewerb „Jugend musiziert“ und ein Musikstudium. Inzwischen ist er selbst Lehrer an der Bergkamener Musikschule wie einige andere auch seiner damaligen Mitstreiter. Schwerpunktmäßig ist er im Rahmen des Projekts „Jedem Kind ein Instrument“ an Bergkamener Grundschulen tätig.
Kaum sind die letzten Klänge des Nachwuchsorchesters, Filmmusik aus „Pirates of the Caribbean“ und „Star Wars“ wechselt Ralf Beyersdorf den Taktstock mit der Bassgitarre und reihte sich in das „Seniorenorchester“ ein. Der größte Teil dieser Musiker kennt sich seit über 20 Jahren. Nur wenige haben die Musik zu ihrem Beruf gemacht. Trotzdem treffen sie sich regelmäßig in Bergkamen zum gemeinsamen Musizieren. Im vergangenen Jahr präsentierten sie einen viel umjubelten Chanson-Abend mit der Sängerin Mona Lichtenhof, diesmal griffen sie tief in den Notenkoffer und spielten einige ihrer „Hits“ aus diesen 20 Jahren wie die Suite d-Moll (Für Wolfgang) von Leopold Mozart.
Stefan Prophet ist ein gefragter Gastmusiker
Geleitet wird dieses Orchester von Stefan Prophet. Er hat vor über einem Dutzend Jahren den Taktstock von Lorenz Engelhardt übernommen. Inzwischen ist er stellvertretender Leiter der Musikschule und „nebenher“ mit seinem Instrument, der Mandoline, ein gefragter Gastmusiker. Zurzeit ist es die Oper in Düsseldorf. Er war aber auch bei der Unplugged-Einspielung der „Söhne Mannheims“ für MTV dabei. Mit dem Kölner Gürzenich-Orchester ging er auf große China-Tournee. Wann immer ein großer Komponist in sein Werk eine Mandoline einbaut wie etwa beim Barbier von Sevilla, klettert er auch in den Orchestergraben der Oper in Dortmund.
Daneben leitet er zusammen mit Reinhard Busche das Bezirkszupforchester Dortmund. Das wagte sich beim Konzert am Sonntag auch an ungewöhnliche und durchaus schwierige Kompositionen heran wie die beiden Violinen-Konzerte von Vivaldi und Erhard Fietz. Den Solopart hatte die Geigerin Christiane Büscher übernommen.
Krönender Abschluss war sicherlich der Zusammenschluss der beiden „Senioren-Orchester“ aus Bergkamen und Dortmund. Nach dem ersten Satz des „Chrono Cross Medleys“ kam aus den Reihen des Nachwuchsorchesters, das in hinteren Rängen des wirklich gut besuchten Martin-Luther-Hauses Platz genommen hatte, ein lauter Ausruf der Bewunderung. Das löste nicht nur bei den Konzertbesuchern Heiterkeit aus, sondern zeigte auch, dass dieses Konzert, das mit Filmmusik aus dem „Paten“ als Zugabe abgeschlossen wurde, auch das bewirkte: zu zeigen, dass Zupfmusik in dieser Höchstform gespielt begeistern kann.
Yellow Express liebäugelt mit der Musik der Sinti und Roma
Die Band „Yellow Express“ hat den Soul in der Region wieder salonfähig gemacht. In dieser Mission um den ehemaligen Bergkamener Stadtjugendpfleger und Kamener Rocklegende Udo Preising ist sie am27. Juni im Sauerlandpark Hemer und am 13. Juli um Blue Notez Club Dortmund zu sehen und zu hören.
Piroschka Triska
Neben diesen Aktivitäten sind die Musiker, die im Oberadener Jugendzentrum Yellowstone proben, auf dem besten Weg, „fremd zu gehen“: mit dem Swing der Sinti und Roma. Sie haben nämlich die Sängerin und Komponistin der niederländischen Band „Tabor“, Piroschka Triska kennengelernt. Man denke jetzt ernsthaft über eine soulige Kooperation mit ihr nach, teilt Yellow Express mit.
Piroschka Triska bezeichnet sich selbst als rheinische Zigeunerin. Sie wurde vor 40 Jahren in eine große Familie hinein geboren, der die Musik im Blut liegt. Ihre ersten eigenen Songs schrieb sie mit 14. Mit 18 beschloss sie, Musikerin zu werden. Seit langer Zeit gehört sie der niederländischen Band „Tabor“ an, die die Musik osteuropäischer Sinti pflegt.
Hagen Rether: Der Kabarettist mit der Banane seziert Gott und die Welt
Das Publikum ist erschöpft. Will raus aus dem studio theater. Rund drei Stunden steht das Phänomen Hagen Rether auf der Bühne. Die Pause ist bereits herausgerechnet. Und doch scheint sein Programm noch nicht richtig gestartet zu sein.
Der Kabarettist aus Essen ist bekannt als scharfsinnige Plaudertasche am Klavier. Das putzt er zwischendurch akribisch und mit Ausdauer. Er philosophiert darüber, dass sich Mikrophasertücher nach der Wäsche so schlecht auf Kante falten lassen. Doch in die Tasten greift er erst ganz zum Schluss – für den „Earth Song“ von Michael Jackson.
Ein bisschen Geklimper hätte sicherlich denjenigen, die in den Rängen zuhören, Gelegenheit gegeben, seine dialektische Gesellschaftsanalyse mal sacken zu lassen.
Tagespolitik sei nicht sei Ding, erklärt er und greift anschließt die erste von vier Bananen, die er auf dem Flügel drapiert hat, kaut genüsslich und redet dabei im freundlichen Ton eines Psychologen weiter.
Ahnt der bekennende Vegetarier, dass sein flammendes Plädoyer gegen den übermäßigen Fleischkonsum bei einigen seiner Fans immer noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist? Sie hatten sich in der Pause in der Cafeteria des studio theater ausgerechnet mit Mettbrötchen gestärkt.
Dieses stete Handeln wider die Vernunft ist sein großes Thema. Leute, die die Folgen des Klimawandels laut beklagen, setzen sich einfach ins Flugzeug, eines der größten Klimakiller, und fliegen zu den Malediven, um die die Inseln zu sehen, bevor sie absaufen.
Amüsanter Plauderer ist hoch politisch
So gesehen ist Hagen Rether trotz aller amüsanter Plaudereien hoch politisch. Institute beklagen ganz aktuell das Desinteresse vieler Bürger an der Politik und ihre Verweigerung zu wählen. „Wählen sei wie Zähneputzen“, meint er. „Wenn die die Zähne nicht geputzt werden, werden sie braun.“ Auch wenn man dabei nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hätte. Er würde übrigens immer die Cholera wählen, weil Durchfall schneller vorübergehe.
„Der hat es heute aber mit der Religion“, raunt ein offensichtlicher Kenner der Rether-Programme im Publikum, die seit dem Start 2003 stets „Liebe“ heißen. Auch hier seziert er säuberlich die Widersprüche in Theorie und Praxis von Katholiken, Protestanten, Juden, Muslims und all der anderen. „Jesus hätte nie ein Konto bei der Vatikan-Bank erhalten“, ist er überzeugt und fragt sich gleich, welcher Lohn muslimischen Selbstmordattentäterinnen versprochen wird. Bei den Männern sei das klar: der Einzug in den Himmel und die Beglückung durch 72 Jungenfrauen. „Was sollen aber Frauen mit Jungmännern anfangen?“
Hagen Rether verlangt seinem Publikum einiges ab. Sicher ist, dass die meisten Besucher sich noch einmal auf dieses Wagnis einlassen würden, auch wenn das übliche Ritual der Forderung nach einer Zugabe ausbleibt. Weniger der Kabarettist, sondern mehr die schlechte Luft treibt sie ins Freie. Im Rahmen des Sanierungsprogramms der Gesamtschule soll auch das studio theater optimiert werden. Wenn es so weit ist, bitte nicht die Klimaanlage vergessen, falls eine überhaupt vorhanden ist. Deren Einsatz wäre auch Co2-neutral: Auf dem Dach des studio theaters arbeitet eine Fotovoltaikanlage.
Radtour mit Gästeführer Klaus Holzer zu Kunst und Natur an Kuhbachtrasse und Seseke
Mit einer besonderen Themenführung wartet Klaus Holzer, bekannter und rühriger Gästeführer in Bergkamen und Kamen, am kommenden Samstag, 15. Juni, auf. Gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern wird er sich an diesem Tage um 14 Uhr auf eine Fahrradwanderung begeben, um den Wasserläufen von Kuhbach und Seseke zu folgen.
Treffpunkt für Interessierte ist der Fahrradweg am Globus-Baumarkt, Geschwister-Scholl-Str. 1, in Bergkamen-Mitte. Im Rahmen der Fahrrad-Führung will Holzer ganz unterschiedlichen Aspekten nachgehen und unter anderem etwa die Fragen beantworten, wie und warum sich Kuhbach- und Sesekeufer inzwischen als Kunststandorte etabliert haben, warum der Kuhbach heute kaum noch zu sehen ist, wie die Technik hinter der Renaturierung der beiden wichtigsten heimischen Wasserläufe funktioniert und welche Rolle dabei leistungsfähige Pumpen spielen.
Vorgesehen ist weiterhin auch eine Stippvisite im Seseke-Körne-Winkel in Kamen-Westick, wo sich in frühgeschichtlicher Zeit etwa vom zweiten bis zum späten fünften nachchristlichen Jahrhundert eine recht bedeutende germanische Siedlung befunden hat. Auf der Vinckebrücke in unmittelbarer Nähe der beiden Kirchen in Kamen gibt es am Ende der Fahrt noch eine Einordnung der Flussrenaturierung in den größeren politischen und kulturhistorischen Zusammenhang.
Die Kosten für die Teilnahme an der etwa 4½-stündige Tour betragen 6 Euro pro Person. Eine besondere Anmeldung ist nicht erforderlich.
Künstlergruppe “Kunstwerkstatt sohle 1? stellt sich der “Wegmarke Torso”
Der „Wegmarke Torso“ stellt sich die der Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1“ in ihrer Jahresausstellung in der städt. Galerie „sohle 1“, die am 21. Juni, um 19 Uhr eröffnet wird.
Der menschliche Körper, auch als Teilstück oder Torso hat die Künstler von jeher fasziniert. Schon in der Antike gibt es berühmte Kunstwerke zu diesem Thema, wie beispielsweise der Torso von Belvedere, der Apollonius von Athen zugeschrieben wird.
Auch die Künstlergruppe „Kunstwerkstatt sohle 1 Bergkamen“ entschied sich in diesem Jahr für dieses Thema. Etwa zwanzig Künstlerinnen und Künstler haben sich in den letzten Wochen und Monaten damit auseinander gesetzt. Die Ergebnisse – etwa fünfzig außergewöhnliche Arbeiten – werden in einer Ausstellung gezeigt, die am Freitag, 21. Juni, um 19.00 Uhr, mit einer Begrüßung durch den Beigeordneten und Kulturdezernenten Bernd Wenske und einem spannenden Programm in der städt. Galerie „sohle 1“ eröffnet wird.
Neben poetischen Fragmenten von Dieter Treeck unter dem Titel „Kopflos“ erwartet die Besucher eine Tagtool-Performance sowie Musik von Sven Bergmann.
Ausstellungsdauer: 21. Juni bis 15. September 2013 (Finissage)