Vom Lederbeutel bis zur Waffe: Im Stadtmuseum lockt das römische Alltagsleben

Ein Schluck vinum oder mulsum in der Taverne und heiteres Beisammensein mit Spiel, Spaß und Vergnügen ging bei den Römern immer. Mit fester Nahrung ging es schon grenzwertiger insbesondere für die Zähne zu. Beim Kämpfen verstanden die Eroberer dann gar keinen Spaß mehr. Selbst mehr als 2.000 Jahre nach ihrer Herstellung sehen Pfeilspitzen mit gefährlichen Widerhaken und Vorrichtungen zum Durchtrennen der Pferdesehnen in den Museumsvitrinen schauderlich aus.

Salute! Mit den Römern einen Schluck vinum probieren - auch das war am Sonntag beim Familientag zur neuen Sonderausstellung beliebt.
Salute! Mit den Römern einen Schluck vinum probieren – auch das war am Sonntag beim Familientag zur neuen Sonderausstellung beliebt.

Ganz schön unheimlich: Das Sortiment an Pfeilspitzen hatte es am Sonntag in sich.
Ganz schön unheimlich: Das Sortiment an Pfeilspitzen hatte es am Sonntag in sich.

Der Alltag in und an einem römischen Legionslager wie in Oberaden war also nicht ausschließlich pures Abenteuer. Das zeigt die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum. Arbeitsreich war vor allem das ganz normale Leben – vom Mahlen des Mehls über das Häkeln der Socken bis zur Herstellung von Lederbeuteln und zum Bemalen des Schildes. Menschenleben zählten nicht viel, wie die beängstigend vielseitige Auswahl der Waffen vom pilum als mörderischen Wurfspieß über Fußangeln und handfesten gladius als Kurzschwert bis zum Pfeil, der bequem das Kettenhemd durchbohrt, zeigt. Das alles ist in der Sonderausstellung „Von Asciburgium bis Oberaden. Leben in römischen Lagern“ zu sehen.

Mit Leihgaben und eigenen Funden bestückt

Wolfgang Hoffmann legt Hand an das Pergament - daraus lassen sich erstklassige Lampen herstellen.
Wolfgang Hoffmann legt Hand an das Pergament – daraus lassen sich erstklassige Lampen herstellen.

Dabei gibt das Legionslager, das um 16 v. Chr. im heutigen Moers entstand und nach der verlorenen Varusschlacht als Grenzsicherung gegen angriffslustige Germanen ausgebaut wurde, fast nur das Thema vor. Das Team des Stadtmuseums hat in den vergangenen Wochen beinahe eine ganz eigene Ausstellung auf die Beine gestellt, indem sie großartige Exponate aus Haltern, Xanten und sogar aus dem niederländischen Nijmegen organisierte. Die spannenden Vitrineninhalte werden ergänzt von Oberadener Funden, die nicht jeden Tag in der Dauerausstellung zu sehen sind – wie die gut erhaltene Glöckchen, mit denen das Pferdegeschirr bestückt war.

Marschgepäck und der wohl jüngste Römer als grenzenloser Bewunderer.
Marschgepäck und der wohl jüngste Römer als grenzenloser Bewunderer.

Eine ganz eigene Note verleiht die Vexillatio Veteranorum Legionis XIX, die Hilfstruppe der neuzeitlichen Römer-Veteranen, der Sonderausstellung. Besonders engagierte Mitglieder wie Wolfgang Hoffmann haben ebenso eigenhändig wie originalgetreu hergestellte Repliken zur Verfügung gestellt – sogar der detailgetreue Nachbau der römischen Hausheiligtümer findet sich darunter. Andere stellen ihr Marschgepäck zum Ausprobieren bereit.

 

Das pralle römische Leben ausprobieren – originalgetreu

Hübsche Einblicke bieten auch die Modelle römischer Alltagswelt.
Hübsche Einblicke bieten auch die Modelle römischer Alltagswelt.

Die Direktorin des Kultur- und Stadthistorischen Museums in Duisburg, Dr. Susanne Sommer, hatte also mehr als Recht, als sie bei ihrem Fachvortrag zur Ausstellungseröffnung darauf verwies, dass dieses Museum ein „lebendiger Ort“ ist. Stand zur Eröffnung vor allem die Theorie um die Entstehung des Lagers Asciburgium, die Eroberungen der Römer auf germanischem Gebiet und die archäologischen Zeugnisse für das Alltagsleben im Mittelpunkt, war am Sonntag das pralle Erleben gefragt.

Mit der originalgetreuen Schere Schmuck schaffen: Eine von vielen "Alltagsstationen" beim Familiensonntag.
Mit der originalgetreuen Schere Schmuck schaffen: Eine von vielen „Alltagsstationen“ beim Familiensonntag.

Selbst originalgetreue Schere am Leder und Pergament ansetzen, eigenhändig den Pinsel führen, mit eigenen Fingern die filigranen Perlen für den Schmuck aufziehen: Auch das gehörte dazu. Zusätzlich gab es kostenlose Führungen durch die Ausstellung, die das theoretische wie archäologische Wissen bereit hielt – und auch ein Schluck aus dem tönernen Weinbecher in der Taverne.

Übrigens hat der Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums zahlreiche Alltagsgegenstände vom Kochlöffel über Nähnadel, Fibel und medizinisches Besteck anlässlich der Sonderausstellung angekauft. Sie unterstützen das vielseitige museumspädagogische Programm und kommen auch nach der Ausstellung zum Einsatz.

„Von Asciburgium bis Oberaden“ ist noch bis zum 27. September im Stadtmuseum zu sehen.

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Auch das 21. Theaterfestival bringt 250 kleine und große Stars hervor

Seine Mittänzer sitzen längst auf dem Boden. Gerade noch war ein wildes Kung Fu-Treiben um ihn herum. Jetzt steht er ganz allein im Rampenlicht. Mit geschlossenen Augen und einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht wiegt er sich zur Musik. Der kleine Kung Fu-Kämpfer ist der heimliche Star beim  21. Theaterfestival des Stadtjugendrings. Einer von vielen.

Futuristisch und fantasievoll war das tolle Theaterprojekt der KITAs "Mikado" und "Sprößlinge".
Futuristisch und fantasievoll war das tolle Theaterprojekt der KITAs „Mikado“ und „Sprößlinge“.

Selbstvergessen im Scheinwerferlicht: Ein Kung Fu-Kämpfer in voller Hingabe.
Selbstvergessen im Scheinwerferlicht: Ein Kung Fu-Kämpfer in voller Hingabe.

Nicht nur die Kinder und Jugendlichen der Initiative Down-Syndrom haben lang für ihren großen Auftritt geübt. Auch die „kleine Raupe Nimmersatt“ probte bis zur letzten Sekunde in der Umkleidekabine, wie sie in ihrem geringelten Kostüm geschmeidig von einer Leckerei zur anderen hüpft. „Die Kinder lieben die Geschichte“, schildert Erzieherin Silvia Maier-Beckmann. Drei Wochen lang haben die 15 Kinder des Familienzentrums „Tausendfüßler“ das Kultbuch in ein kleines Theaterstück verwandelt. Sogar Sologesang ist mit dabei. Die Einrichtung nimmt schon zum 4. Mal am Theaterfestival teil. Die Aufregung ist trotzdem groß.

Lampenfieber auf, vor und hinter der Bühne

Wie die Profis moderiert das Theam vom Jugendfreizeitzentrum Kamen, das schon zum dritten Mal den Rahmen des Festivals gestaltet.
Wie die Profis moderiert das Theam vom Jugendfreizeitzentrum Kamen, das schon zum dritten Mal den Rahmen des Festivals gestaltet.

Nur ein wenig nervös ist Vanessa (17). Sie steht schon zum 5. Mal als Moderatorin auf der Bühne. „Am Anfang hatte ich vielleicht ein bisschen Bauchschmerzen“, schildert sie. Nach einigen Workshops unter dem Dach des „Kulturrucksacks“ im Kamener Jugendfreizeitzentrums ist sie längst ein alter Hase. „Wir haben ein Training für die Aussprache bekommen, haben geübt, wie man die Gruppen anmoderiert und wie man das Publikum zu noch mehr Applaus anfeuern kann.“ Für Cora (12) ist der Auftritt vor dem Vorhang allerdings eine Premiere. „Ich habe schon ein wenig Lampenfieber“, sagt sie. Trotzdem wird sie gleich auf die Bühne steigen. „Es macht einfach Spaß!“

Echtes Kultpotenzial hat die Tanzgruppe aus dem "Balu": Sie mussten eine Zugabe geben.
Echtes Kultpotenzial hat die Tanzgruppe aus dem „Balu“: Sie mussten eine Zugabe geben.

Spaß haben auch die jungen Frauen vom Kinder- und Jugendhaus „Balu“. Sie lieben den Tanz und haben sich immer mal sporadisch getroffen, um sich neue Formationen auszudenken. Aurel Islinger und sein Team haben das beobachtet – und schließlich einen Workshop mit Profis angeboten. „Wir wollen ihnen damit ein wenig Know-How mit an die Hand geben: Wie man Tanzstunden gestaltet, wie Choreographien gemacht werden“, schildert Islinger. Ein einziger Workshop genügte: Der Auftritt beim Theaterfestival war so mitreißend, dass eine Zugabe her musste. Vielleicht kommen jetzt noch mehr Tanz-Talente in die Gruppe, die sich immer donnerstags und dienstags von 18 bis 19.30 Uhr im „Balu“ trifft.

Zauberei und viel ehrenamtliches Engagement

Flinke Zaubertricks gab es in den Pausen.
Flinke Zaubertricks gab es in den Pausen.

13 Gruppen, 250 Teilnehmer, bis zu 900 Besucher: Das Theaterfestival des Stadtjugendrings ist seit mehr als zwei Jahrzehnten ein echter Höhepunkt des kulturellen Jahres in Bergkamen. Daran wirken unzählige Helfer mit. Der Pfadfinderstamm Pentragon etwa am Würstchenstand, die DLRG-Gruppe und das Jugendrotkreuz an den Verpflegungsständen. Zum ersten Mal war auch Michael Gick mit von der Partie. Er sorgte mit verblüffenden Zaubertricks wie verschwindenden Knoten und äußerst wandlungsfähigen Spielkarten dafür, dass auch die Pausen ein spannendes Erlebnis waren. Die dauerten in diesem Jahr etwas länger, weil die Grippewelle dafür sorgte, dass drei Gruppen nicht auftreten konnten.

Das Programm war trotzdem randvoll und kunterbunt. Und die vielen Helfer konnten nach dem Aufräumen schon wieder mit den Planungen für das 22. Theaterfestival beginnen.

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Weltmusik aus Israel mit der Sängerin Talya Solan und Band

Die temperamentvolle jüdische Sängerin Talya Solan steht am Montag, 9. März, um 20 Uhr mit dem Yamma Ensemble auf der Konzertbühne im Trauzimmer Marina Rünthe, Hafenweg 12, Bergkamen.

Sängerin Talya G.A. Solan
Sängerin Talya G.A. Solan

Die aus Rehovot (etwas südlich von Tel Aviv) stammende jüdische Sängerin Talya G.A. Solan wurde als eine der erfrischenden Stimmen Israels nicht nur daheim, sondern auch international bekannt (u.a. durch Tourneen in den USA und Europa sowie in Projekten mit dem Krakauer Sinfonieorchester). Ein großer Teil ihres Repertoires stützt sich auf die musikalischen Traditionen ihrer jemenitischen und bulgarischen Vorfahren.

Sängerin Talya G.A. Solan und Yamma
Sängerin Talya G.A. Solan und Yamma

Gemeinsam mit ihren Musikern spielt sie Lieder aus dem jemenitischen Kontext, bindet aber auch Klangfarben und Stilistiken der jüdisch-zentralasiatischen Minderheit ein, sowie solche der armenischen und arabischen Randgruppen. Talyas faszinierende Stimme wechselt elegant zwischen warm, weich und dennoch kraftvoll bis hin zu schrill, scharf und ekstatisch. Die Musiker des Yamma Ensembles spielen auf Instrumenten, in denen sich die musikalische Vielfalt und die unterschiedlichen Wurzeln widerspiegeln. Zu den jemenitischen Instrumenten gehören die aus Antilopen- und und Kuduhörnern gefertigten Shofar sowie die armenische Duduk und die arabische Oud.

Tickets sind zum Preis von 5,00 Euro erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse!

Weitere Infos unter www.bergkamen.de und www.klangkosmos-nrw.de




Mit Antigone auf Zeitreise durch die menschlichen Konflikte

Schon vor fast 2.500 Jahren war er ein echter Publikumsrenner. Den griechischen Mythos um Antigone aus einer modernen Version wieder in die Antike und zurück in eine zeitlose Variante zu schicken, ist dagegen ein fast schon wissenschaftliches Experiment. Ein Versuch, der auf der Bühne des Pädagogischen Zentrums geglückt ist. Hier hat die Q2 des Städtischen Gymnasiums zur Zeitreise mit hochaktuellem Inhalt geladen.

Dramatische Geschehnisse auf der Bühne wie im Leben: Überzeugung trifft auf Willkür.
Dramatische Geschehnisse auf der Bühne wie im Leben: Überzeugung trifft auf Willkür.

Der Königsstuhl verleiht zwar Macht, aber noch lange nicht das moralische Recht.
Der Königsstuhl verleiht zwar Macht, aber noch lange nicht das moralische Recht: König Kreon.

König Kreon von Theben ringt im königlichen Scharlachrot auf der Bühne barfuß um die richtige Entscheidung. Antigone kämpft im schlichten griechischen Gewand um ihre Selbstbestimmung. Gleichzeitig marschieren die Wachen in beinahe stilechter Rüstung zur staatstreuen Verhaftung. Einen Tag später sieht die Szenerie ganz anders aus. Die Handlung ist in die Gegenwart verlagert. Vielleicht sogar mehr als das. Da wird für den Bruder, der gegen die Stadt Krieg geführt hat, im T-Shirt der verbotene Bestattungsritus abgehalten. In Jeans und Turnschuhen wird der Staatsmacht für die eigene Überzeugung mehr als nur die Stirn geboten – es geht sogar in den Tod. Die Akteure schreiten jetzt durch ein noch nicht verankertes Zeitfenster, wenn sie den antiken Inhalt auf die Bühne zaubern.

Konflikte in allen Lebensbereichen – mehr als zeitgemäß

Körperlich gefangen, aber in der eigenen Überzeugung frei: Antigone.
Körperlich gefangen, aber in der eigenen Überzeugung frei: Antigone.

Krieg und Widerstand, Überzeugung und Anpassung, Liebe und Hass, Starrsinn und Erkenntnis, Konflikt zwischen Jung und Alt: In diesem Drama steckt alles, was die Menschheit schon immer beschäftigt. Generationen von Schriftstellern haben den antiken Stoff in ihre jeweilige Zeit übertragen. Mitten im Zweiten Weltkrieg trifft Jean Anouilh mit seiner Fassung den Kern einer alles umwälzenden Zeit. Genau diese Fassung haben sich die neun Schülerinnen und Schüler des Projektkurses Theater unterstützt von vier Schauspieltalenten aus der Q1 und einem jungen Nachwuchsstar aus der Theater-AG für ihre spannende Zeitreise ausgesucht. „Ein anspruchsvolles Vorhaben“, wie Schulleiterin Bärbel Heidenreich mit großem Respekt betonte.

Große Emotionen auf der Bühne: Antigone und Haimon.
Große Emotionen auf der Bühne: Antigone und Haimon.

Verzweifelt geht Antigone nur körperlich vor der Willkür in die Knie. Ihre Seele bleibt ihrer eigenen Überzeugung treu. Auch ihr Verlobter Haimon folgt ihrem Beispiel: Er entleibt sich. Am Ende bleibt der König, der einen Tag später diktatorische Züge auf der Bergkamener Bühne hat, allein mit seiner Macht und der zu späten Erkenntnis. Ein Stoff, der in allen Zeiten an Zivilcourage, Moral, Menschlichkeit und Gerechtigkeit appelliert. „Es ist eine besondere Herausforderung, die jeweiligen Rollen in eine andere Zeit zu übertragen“, schildert Lehrer Peter Manteufel. „Hier geht es vor allem um die Wirkung. Darüber haben wir viel gesprochen und diskutiert – das werden wir anschließend auch intensiv gemeinsam reflektieren.“

Antike Sätze mit aktueller Brisanz

Stehende Ovationen für ein tolles Schauspielteam.
Stehende Ovationen für ein tolles Schauspielteam.

Engagiertes Spiel im antiken Kostüm.
Engagiertes Spiel im antiken Kostüm.

Die bemerkenswert souveräne Schauspieltruppe bewies mit ihrem Einsatz, für den sie ein halbes Jahr lang gearbeitet und seit Dezember intensiv geprobt hat: Das Experiment gelingt. Dem Publikum gingen die zentralen Botschaften in jeder Fassung unter die Haut – ob im antiken Gewand oder im zeitlosen Raum. „Was geht mich deine Politik an? Ich bin mein eigener Richter!“, spuckt Antigone dem König regelrecht ins Gesicht. Ein Satz, der angesichts aktueller weltweiter Geschehnisse mehr Brisanz denn je hat. „Wenn ich es nicht tu, wer dann?“, fragt sich im heftigen Gegensatz dazu nicht nur der Despot auf der Bühne, sondern leider auch mancher im realen weltpolitischen Geschehen.

Nicht nur für diese Sätze stand das Publikum auf und applaudierte mit stehenden Ovationen. Es war vor allem die hervorragende Leistung eines tollen Theaterteams, die hier belohnt wurde.

Das Team: Stephanie Döll, Fabian Tkaczuk, Katharina Kuzmin, Pascal Gansen, Rebecca Lindner, Lara    Zenke, Florian Becker, Nils Knedlik, Marcel Dambacher, Sarah Neumann, Lena Hanselmann, Lara Zenke, Kristin Haumann, Alina Poddig, Denise Fischer.

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Theater und Kino bleiben 2015 vom Bergkamener Kultursommer übrig

Kino und Theater werden 2015 vom ehemaligen Bergkamener Kultursommer übrigbleiben. Auf Reggae, das Klassik Open Air und das Kulturpicknick im Römerpark werden die Bergkamener Kulturfreunde in diesem Jahr verzichten müssen.

Theater wird es auch 2015 im neuen Programm "Sommer in Bergkamen" geben. Zuletzt gastierte im Wasserpark das N.N. Theater aus Köln.
Theater wird es auch 2015 im neuen Programm „Sommer in Bergkamen“ geben. Zuletzt gastierte im Wasserpark das N.N. Theater aus Köln.

Bekanntlich sind für dieses Jahr rund 135.000 Euro für Veranstaltungen des Kulturreferats und des Stadtmarketings gestrichen worden. Deshalb war voraussehbar, dass es wegen der relativ hohen Kosten keine Konzerte geben wird. Neben den Künstlerhonoraren schlag hier die Bühnenmiete und die Bereitstellung von Licht- und Tontechnik zu Buche.

Kino und Theater ist in diesem Jahr der Beitrag der Kultur zum neuen Programm „Sommer in Bergkamen“. Hier steuert das Stadtmarketing unter anderem den „Weingenuss am Wasser“ bei.

Weiterhin wird es die KinderKulturTage im Wasserpark geben. Hierfür gibt es Fördermittel aus der Regionalen Kunst- und Kulturförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, Hellweg. Region. Der Lions Club BergKamen hat Projektförderung in Aussicht gestellt.

Erinnerung an den „bergkamener bilder basar“

Darüber hinaus soll in Kooperation mit dem Kultursekretariat NRW Gütersloh ein Projekt zur Kunst im öffentlichen Raum durchgeführt werden. Unter dem Titel „Urban Art 2015 /Stadtbesetzung“ ist eine Kunstaktion im Bereich des Stadtzentrums von Bergkamen vorgesehen. Die Idee ist, aktuelle Kunst im öffentlichen Raum darzustellen, aber auch den bergkamener bilderbasar – bbb – noch einmal aufzugreifen.

Bergkamener Kulturinstitutionen und – Interessierte sowie die Bevölkerung sollen in das Projekt eingebunden werden. Voraussichtlicher Zeitpunkt ist der 21. bis 23. August 2015. Das Projekt wird durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh gefördert.




Räuber Hotzenplotz im studio theater

Die Kindertheatersaison des Jugendamtes endet am Mittwoch, 25. Februar, im studio theater mit der Aufführung „Räuber Hotzenplotz“ vom „Trotz-Alledem-Theater“ aus Bielefeld.

Hotzenplotz-72dpi_04Und darum geht es: Zum 50. Geburtstag des „Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler wird die spannende Geschichte neu erzählt. Denn Großmutters Kaffeemühle wurde geklaut. Da kann doch nur der Räuber Hotzenplotz dahinter stecken.

Kasperl und Seppl machen sich sofort auf die Suche nach dem Räuber. Sie wollen ihm eine Falle stellen, um die wertvolle Kaffeemühle zurück zu bekommen. Allerdings werden sie stattdessen von Hotzenplotz gefangen genommen. Kasper soll in der Räuberhöhle schuften und Seppl wird an den bösen Zauberer Petrosilius Zwackelmann verkauft. Ob das noch gut ausgeht? Und wo bleibt eigentlich Polizeiwachtmeister Dimpfelmoser? Die kleinen Gäste erwartet ein aufregendes Abenteuer.

Beginn ist um 15.00 Uhr, die Aufführung dauert etwa eine Stunde. Eintrittskarten zum Preis von 3 € (Gruppen ab 10 Personen: 2,50 €) sind ab sofort im Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) erhältlich. Weitere Informationen gibt es dort unter 02307/965381.




Im Auftrag Ihrer Kanzlerin! – Simone Solga im studio theater

Die selbsternannte Kanzlersouffleuse Simone Solga strapaziert am Freitag,  27. Februar, um 20 Uhr, mit ihrem Soloprogramm „Im Auftrag Ihrer Kanzlerin!“ die Lachmuskeln des Publikums im studio theater bergkamen. Es gibt hierfür nur noch wenige Tickets in der III. Kategorie. (Preis: 13,- , erm. 10,- €)

Simona Solga schlägt zu.
Simona Solga schlägt zu.

In ihrer Eigenschaft als Kanzlersouffleuse ist Simone Solga  beauftragt, ihr Publikum zu einem Abend einzuladen, der entscheidend für das weitere Leben sein wird. Und es darf dabei sogar gelacht werden! Und ganz ehrlich: Hat die Bundesrepublik, mit gutem Beispiel voran, nicht schon des Öfteren die Lachmuskeln der Bevölkerung strapaziert?

Viele Abgeordnete sind hervorragende Komiker und sollten ihr Talent eigentlich nicht länger in der Politik vergeuden. Und da sind wir auch schon beim Thema: Politik – wo Realität auf Wirklichkeit trifft! Sie will den Bürger bei wichtigen Entscheidungen zukünftig nicht nur abholen, sondern jetzt auch mehr mitnehmen! Und wer wäre geeigneter, das Bildungsbürgertum in den Kleinkunsttempeln mit einzubinden, als die langjährige Vertraute der Kanzlerin, Simone Solga? Ausgestattet mit nordkoreanischer Machtfülle und russischem Humor. Das Temperamentsbündel kommt direkt aus Berlin, um ihren Zuschauern eine Nachricht von ganz oben zu übermitteln!  Freuen Sie sich auf einen Abend der doppelbödigen Unterhaltung, der unverblümten Umschreibung, des schonungslosen Miteinanders und der harmonischen Konflikte. Und, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, haben Sie keine Angst: Simone Solga kratzt nicht … sie schlägt zu!

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de




Wochenendworkshop Experimentelle Kunst im Albert-Schweitzer-Haus

Das Kulturreferat der Stadt Bergkamen bietet vom 6. bis 8. März den Wochenendworkshop Experimentelle Kunst an. Die Künstlerin Jutta Mundt lädt dazu ein, außergewöhnliche Wege der Gestaltung zu beschreiten.

KunstScheinbar Unbrauchbares und Lieblingsfundstücke werden mit viel Fantasie zu künstlerischen Objekten verarbeitet. Dabei lassen sich die Workshopteilnehmer von Dingen in ihrer Umgebung inspirieren und begeben sich auf eine kreative Suche nach Möglichkeiten, den Materialien neue Formen zu geben.  Es kann z.B. ein Ast sein, der auf einem Spaziergang gefunden wurde. In ihm lässt sich die Gestalt eines Tieres erkennen. Etwas schleifen, etwas beizen, auf Metall spießen und anschließend etwas Glas eingießen; so kann eine Skulptur in Form einer Giraffe entstehen.

Der Workshop ist für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet und findet im Albert-Schweitzer-Haus, Schulstraße 8 in Bergkamen-Weddinghofen statt. Die Workshopzeiten sind Freitag, 18.00 bis 21.00 Uhr, Samstag von 10.00 bis 18.30 Uhr und Sonntag von 10.00 bis 15.15 Uhr.

Interessenten erhalten weitere Informationen, auch zu allen anderen Kreativkursen des Kulturreferats, unter 02307/9835027 oder 965462.

 




Musik-Hommage an osteuropäische Zuwanderer im Revier

Werke von Zoltán Kodály, Franz Liszt und Béla Bartók werden gespielt beim sechsten Sinfoniekonzert  der Neuen Philharmonie Westfalen am Mittwoch, 4. Februar, um 19.30 Uhr in der Konzertaula Kamen. Geleitet wird das Konzert, das den Titel „Ungarn im Revier“ trägt, von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Solist ist Bernd Glemser (Klavier).

Generalmusikdirektor NPW
Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Fotos: Pedro Malinowski

Es waren vor allem Osteuropäer, die Ende des 19. Jahrhunderts ins Ruhrgebiet zogen, um in den Zechen und Hütten zu arbeiten: Polen, aber auch Einwohner Österreich-Ungarns. Die unverbrauchte Kraft der osteuropäischen Volksmusik war damals vielen Zuwanderern ein Lebensmotor. Und auch die Komponisten wussten um diese identitätsstiftende Wirkung der Kunst.

6. Sinfoniekonzert der Neuen Philharmonie

Béla Bartók etwa, ebenfalls ein Emigrant, führte 1944 seine Lebenswelten im brillanten Konzert für Orchester zusammen: die Vitalität der Bauernmusik aus dem untergehenden Europa und lebensbejahende Jazz-Einsprengsel aus den USA. Bartóks Freund Zoltán Kodály setzte der Musik seiner Kindheit im Städtchen Galánta ein Denkmal. Sehnsucht nach der Idylle und temperamentvoller Tanzfuror, beides ist in Kodálys klingenden Jugenderinnerungen enthalten.

„Ahnherr“ der Kunstmusik Ungarns ist Franz Liszt. Sein einsätziges 2. Klavierkonzert ist ein pianistisches Feuerwerk. Entzündet wird es von Bernd Glemser, der als Spezialist des osteuropäischen Repertoires für seine unvergleichlichen Rachmaninow- und Liszt-Interpretationen gefeiert wird.

Eine Einführung in die Werke gibt es ab 19 Uhr. Karten sind im Fachbereich Kultur des Kreises Unna unter der Rufnummer 02303 27-14 41 und per E-Mail bei gerhard.pielken@kreis-unna.de erhältlich. Sie kosten zwischen 12 und 24 Euro (ermäßigt 9 bis 21 Euro).




Nur noch wenige Tickets fürs Gastspiel von Richard Rogler

Es gibt nur noch wenige Tickets fürs Gastspiel von Richard Rogler am Freitag, 30. Januar, ab 20 Uhr im studio theater bergkamen. Es kommt einer der Großmeister des deutschen Kabaretts erleben (dreifach dekoriert mit dem Deutschen Kleinkunstpreis – quasi dem Oscar für deutschsprachige Kabarettisten!).

Richard Rogler
Richard Rogler

Deshalb wundert es kaum, dass er als Erster in Deutschland als Professor für Kabarett an der Berliner Universität für Künste lehrt. Rogler präsentiert sich als Meister von Kabarett & Comedy. Seine scharfsinnige Beobachtungsgabe lässt kein gutes Wort an den Plagegeistern der Gesellschaft: das Bevormunden der Bürger, die Gängelei durch Gesetze und Verordnungen und der politische Aktionismus werden in seinen grandiosen Shows zur Zielscheibe seiner bissigen Kritik. Der Kabarettist liebt seinen Beruf. Ständig machen sich Gegner und Fans Gedanken über seine Auftritte. Sie schreiben, sie sprechen ihn auf der Straße an: “Herr Rogler, ich erzähle Ihnen jetzt was. Das müssten Sie mal sagen!“ Damit ist der Ehrenpreisträger des Bayrischen Kabarettpreises 2014 einverstanden. Man soll dem Volk ja auf’s Maul schauen, selbst wenn bei vielen Anregungen eine Verbindung vom Maul zum Gehirn nur schwach feststellbar ist. Der Rogler wird es schon richten. Auf jeden Fall wird der Abend saukomisch! Weitere Infos unter www.bergkamen.de.

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de




Weltmusik mit dem syrischen Ensemble „Ramel Aleppo“

In der Reihe Klangkosmos Weltmusik ist am Montag, 12. Januar, ab 20 Uhr das syrische Ensemble „Ramel Aleppo“ im Trauzimmer in der Marina Rünthe zu Gast. Das von Fawaz Baker gegründete Ensemble Ramel Aleppo spielt Kompositionen aus der syrischen, türkischen und ägyptischen Tradition des Al-Helaliya-Ordens, in dem die vier Musiker ihre Ausbildung erhielten.

Das syrische Ensemble „Ramel Aleppo“
Das syrische Ensemble „Ramel Aleppo“

Dieser Ort entstammt der Sufi-Tradition, einer Form des Islams, die von Askese und spiritueller Orientierung geprägt ist. Die Anhänger des Ordens haben ihren Stil und ihre Kompositionen vor allem mündlich von Generation zu Generation überliefert, was dazu führte, dass ihre Musik ständig weiterentwickelt und modernisiert wurde. Der Name Aleppo ist die Bezeichnung  für eine Metrik der klassischen, arabischen Poesie und für die höchsten Notenschlüssel bei der Oud, der arabischen Laute. Das Ensemble Ramel ergänzt seinen Gesang mit Kontrabass, Oud, Qanoun und Trommel. Ihre Heimatstadt Aleppo, zweitgrößte Stadt Syriens und über Hunderte von Jahren eines der wichtigsten kulturellen Zentren der arabischen Welt, hat das Ensemble wegen des aktuellen Krieges verlassen und in Paris Asyl gefunden.

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de