Stein-Realschüler entwickeln Video-Guide fürs Stadtmuseum

Bürgermeister Roland Schäfer und Museumsleiter Mark Schrader haben am späten Freitagnachmittag die neugestaltete Römerabteilung im Dachgeschoss des Bergkamener Stadtmuseums eröffnet. Unter den überraschend vielen Besuchern und Ehrengästen der Eröffnungsfeier befand sich auch eine Schülergruppe der Freiherr-vom-Stein-Realschule mit ihrer Lehrerin Claudia Ackmann.

Mitglieder der Medien-AG der Freiherr-vom-Stein-Realschule mit Bergkamener Römerfreunden.
Mitglieder der Medien-AG der Freiherr-vom-Stein-Realschule mit Bergkamener Römerfreunden.

Dass Schäfer wie auch Schrader die Schülerinnen und Schüler sie vor dem Publikum besonders herausgestellt hatten, hat einen besonderen Grund: Die jungen Leute engagieren sich in der Medien-AG der Freiherr-vom-Stein-Realschule, die nichts Geringeres vorhat, als einen sogenannten „Video-Guide“ fürs Stadtmuseum zu entwickeln.

Die Medien-Ag der Freiherr-vom Stein-Realschule informierte nach der Eröffnung der Römerabteilung über ihr QR- und Kettenhemd-Projekt.
Die Medien-Ag der Freiherr-vom Stein-Realschule informierte nach der Eröffnung der Römerabteilung über ihr QR- und Kettenhemd-Projekt.

Was das bedeutet, konnten die Besucher der Eröffnungsveranstaltung bei ihrem ersten Rundgang von den Schülern und Claudia Ackmann am Beispiel eines römischen Kettenhemds erfahren. Die Medien-AG hat eine Light-Version solch eines Kettenhemds hergestellt, das mit Fotos und Film dokumentiert und dieses Material mit passenden Kommentaren per Computer zu einem Erklärvideo zusammengestellt.

Diese Video mit dem Titel „Kettenhemd Bergkamen“ befindet sich seit einigen Tagen auf Youtube. Museumsbesucher können künftig nicht nur solch ein Kettenhemd anprobieren, sondern das Video über einen sogenannten QR-Code auf ihr Smartphone laden und abspielen. Was fehlt, ist eigentlich nur noch ein so genannter Hotspot im Stadtmuseum, über den sich die Besucher in ein schnelles WLAN-Netz einloggen können.

Römischer Kochtopf.
Römischer Kochtopf, eine Leihgabe des Museums für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund.

WLAN, Smartphone, Youtube: Das sind für Lehrerin Claudia Ackmann die Mittel, mit deren Hilfe junge Leute sich für Bergkamener Geschichte begeistern lassen. Das funktioniert natürlich nicht nur am Beispiel Kettenhemd. Die Schüler haben sich inzwischen mit den Bergkamener Römerfreunden verabredet. Während des nächsten Vorbereitungslagers der „Classis Augusta Drusiana“ Ende Mai im Römerpark wollen die Schüler Videos herstellen, die das Leben römischer Legionäre vor über 2000 Jahren illustrieren. Die fertigen Videos können später direkt vor Ort an der Holz-Erde-Mauer über eine QR-Code mit einem Smartphone von den Besuchern angerufen werden. Sie erhalten so viele wichtige Informationen auch außerhalb von erklärenden Führungen.

Hilfreich ist solch ein Video-Guide natürlich auch im Museum. Das Besondere an der neuen Römerabteilung ist, dass jetzt erstmals oder seit langer Zeit wieder Original-Fundstücke aus den verschiedenen Grabungsabschnitten ausgestellt werden. Dazu gehört zum Beispiel ein Keramiktopf aus römischer Zeit, den das Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund dem Bergkamener Stadtmuseum neben anderen Stücken als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat.

Teil eines versteinerten Baumstamms, zu Tage gefördert auf dem ehemaligen Bergwerk Grimberg 3/4 in Weddinghofen.
Teil eines versteinerten Baumstamms, zu Tage gefördert auf dem ehemaligen Bergwerk Grimberg 3/4 in Weddinghofen.

Doch wie kommt dieser Topf von Oberaden nach Dortmund? Die Antwort auf diese Frage ist wie große Teile der Oberadener Grabungsgeschichte spannend wie ein Krimi. Auch sie ließe sich mit den Videos eines Video-Guides sehr schön erzählen.

Das gilt natürlich auch für die anderen Epochen der Bergkamener Geschichte. Nach der Römerabteilung wollen Mark Schrader, seine Mitarbeiten und zahlreichen ehrenamtlich Helfer in den nächsten Monaten die Mittelalterabteilung aufbauen. Die erste Sonderausstellung im neugestalteten Erdgeschoss ist für Ende dieses Jahres geplant. Der Arbeitstitel: „Die Wundertechnik der Römer“.




Englischsprachiges Theater begeistert Oberadener Realschüler

Das White Horse Theatre gastierte an der Realschule Oberaden.
Das White Horse Theatre gastierte an der Realschule Oberaden.

Luke und Megan sind Nachbarn und besuchen dieselbe Schulklasse. Beide sind Kinder alleinerziehender Eltern. Doch sie reden nie miteinander – weil sie 13 Jahre alt sind und der eine ein Junge und die andere ein Mädchen ist. Aber dann verlieben sich Lukes Vater und Megans Mutter. Luke und Megan haben Angst, dass ihre Eltern zusammenziehen und sie „Geschwister“ werden könnten!

Die zwei Kinder überlegen, wie sie die Beziehung ihrer Eltern sabotieren können und das verliebte Elternpaar muss bald feststellen, dass jedes Mal, wenn es einen romantischen Abend verbringen will, die seltsamsten Dinge passieren…

Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5-7 hatten sichtlichen Spaß an dieser „Pubertätskomödie“ und waren hoch konzentriert, um ihre bisher erworbenen Englischkenntnisse zu nutzen. Das von unserem Lehramtsanwärter, Herrn Zogaj, organisierte Theaterstück bot einen guten Lernzuwachs und Englisch „zum Anfassen“.




Zwei Veranstaltungen für Klavierfans

Das Klavier als Instrument und eine Sonate für Klavier von Wolfgang Amadeus Mozart stehen im Mittelpunkt von zwei Veranstaltungen der Musikakademie Bergkamen in der Galerie „sohle 1“ im Stadtmuseum, Jahnstr. 31, in Bergkamen-Oberaden am 20. und 27. April.

Johannes Wolff, Pianist und Dozent der Musikschule Bergkamen, gibt in seinem Vortrag „Das Klavier im 18. Jahrhundert“ am Mittwoch, 20. April, ab 19.30 Uhr Einblick in die Entstehungsgeschichte des Klaviers. Der Vortrag wird ergänzt durch Musikbeispiele aus der Musik des 18. Jahrhunderts und kostet 8 Euro Eintritt. Das Klavier wurde um 1700 in Florenz erfunden. Im Laufe der nächsten einhundert Jahre entwickelte es sich zum Universalinstrument für Musiker und Komponisten. Es verdrängte bald die Vorgängerinstrumente Clavichord und Cembalo.

Bach, Haydn und Mozart und das Pianoforte

Es dauerte über ein halbes Jahrhundert, bis das Pianoforte soweit ausgereift war, dass es den Anforderungen der ausübenden Musiker gerecht werden konnte. Bach, der das Pianoforte, auch Hammerklavier genannt, auf einer Reise zu Friedrich dem Großen kennenlernte, hielt nicht sehr viel davon. Haydn und Mozart dagegen bevorzugten es gegenüber dem Cembalo.

Johannes Wolf
Johannes Wolf

Eine Woche später, am Mittwoch, 27. April, folgt ein Gesprächskonzert für alle Freunde klassischer Klaviermusik und Fans von Wolfgang Amadeus Mozert. Beginn ist 19.30 Uhr, der Eintritt beträgt 7,50 Euro. Hier spielt Johannes Wolff die Klaviersonate A-Dur KV 331. Sie ist vor allem wegen ihres letzten Satzes, dem „Türkischen Marsch“, berühmt geworden. „Doch auch die Variationen des 1. Satzes gehören zu den schönsten und raffiniertesten Variationssätzen, die Mozart je geschrieben hat“, schwärmt der Pianist. Bei dem Gesprächskonzert erläutert er, wie Mozart seine Komposition angelegt hat und warum diese Klaviersonate eine Sonderstellung in seinem Schaffen einnimmt.

Kaffee und türkische Musik als Mode in Wien

„Wien wurde im 16. und 17. Jahrhundert zweimal von den Osmanen belagert. Nachdem die Belagerungen erfolgreich überstanden waren, haben die Osmanen den Wienern nicht nur den Kaffee, sondern auch mit ihrer für europäische Ohren sehr fremden Musik einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Es wurde Mode, Musik mit türkischem Einschlag zu komponieren. Mozart hat das nicht nur in seinem Türkischen Marsch, sondern auch in der „Entführung aus dem Serail“ getan, die etwa zur gleichen Zeit entstanden ist“, berichtet Wolff.

Anmeldungen für beide Veranstaltungen nimmt die Musikschule Bergkamen ab sofort bis jeweils eine Woche vor den Terminen unter Tel. 02306/307730 entgegen.




PussyPower: Feministischer Rundumschlag auf High Heels

Die PussyPowerGrrrls gastieren am Mittwoch, 13. April, um 19.30 Uhr mit ihrem 45-minütigem Programm „Aphrodites Romantische Revue der Lieblichen Liebe“ auf der Kleinkunstbühne in der Galerie „sohle 1“.

Die „PussyPowerGrrrls“ wurden Ende 2013 von der Diplomschauspielerin Saskia Boden und der Kulturwissenschaftlerin Anna Dreher gegründet. Sie stehen für mutiges, poppiges, trashiges, pinkes Theater mit Biss und Herz. Die PussyPower kämpft gegen die Abwertung all dessen, was als „weiblich“ konstruiert wird und für die positive Energie von Pop, Pink und Glitzer. Die beiden Künstlerinnen werden unterstützt von Mme Vroni (Veronica Meierhöfer) und wollen zusammen die Bretter der Welt erobern.

Aphrodite ist zur Erde gekommen, um die LIEBE und das BEGEHREN zu feiern. Ein großes Fest hat sie organisiert, mit Musik, Tanz, Lustbarkeiten, Freude und Sinnlichkeit. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass ihre eigene Show ihr einen Strich durch die Rechnung macht. Hat die Liebe etwa nicht alle Schlechtigkeiten aus dieser Welt entfernt?
Die Liebe heilt alles, das weiß doch jedes Kind!
Aber wieso erzählen ihre Gäste dann diese schrecklichen Geschichten von Missbrauch, Ausbeutung, Vergewaltigung, Verletzungen, Schmerz?

Aphrodite versteht die Welt nicht mehr, und das kann doch nun wirklich nicht sein, sie ist doch schließlich eine GÖTTIN! Mit Glitzer, Konfetti, Stöckelschuhen und Lippenstift nimmt sie den Kampf gegen das Patriarchat auf, das als Einziges für diese Fehlentwicklung verantwortlich sein kann. Aphrodites Romantische Revue ist eine scheiternde Boulevard-Show mit Witz, Charme, Pathos, Gefühl und Leidenschaft, mit enttäuschten Hoffnungen, zerbrochenen Träumen und Übersprungshandlungen, mit zum Teil harter und grafischer Sprache, die die Dinge beim Namen nennt.

Freuen Sie auf einen feministischen Rundumschlag im Glitzerkleid und Stöckelschuhen, die von allen getragen werden dürfen, aber nicht müssen!

Weitere Infos unter www.bergkamen.de

Tickets zum Preis von 5,- Euro sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen unter 02307/965-464, im Bürgerbüro und an der Abendkasse.




Chris Grey & The BlueSpand im Club „Almrausch“

Stellt man sich die Frage, wie ein Mix aus Blues, Funk, R&B, Soul, Humor, Verrücktheit, drei Musikern, Liebe und Respekt klingt, dann bekommt man bei Chris Grey & The BlueSpand die Antwort. Die Band, gegründet im Jahr 2011, besteht aus Chris Grey (Gesang, Gitarre), Lars „Vegas“ Frimodt-Moeller (Drums) und Kasper „Flufuluc“ Lauersen (Bass).

Im Jahr 2012 gewann die Band den dänischen Blues Challenge & Moeblomania Blues Award, woraufhin sie zum Europäischen Blues Challenge 2013 in Toulouse geschickt wurde. Hier wurden die Bandmitglieder dem deutschen Künstler Tommy Schneller vorgestellt, der von der Band so beeindruckt war, dass er die Gruppe direkt zu einer kleinen Deutschland Tour eingeladen hat und sich zu einem Gastauftritt auf dem bald erscheinenden Album hat hinreißen lassen.

Die Musik lässt sich am besten als eine Mischung aus „Old School“ und neuen Stärken bezeichnen. Traditionsreiche Stile wie Funk und Blues sowie neuere Sachen wie R&B und Neo Soul verschmelzen hier zu einer starken Einheit. Hier regiert Respekt zu dieser Art von Musik und zu ihrer Tradition. Die Songs sind ein kickender Cocktail und leben von starken Stimmungen, Höhen und Tiefen mit einer guten Portion Humor und Liebe in den Texten. Als Live-Act ragen Chris Grey & The BlueSpand aus der Masse hervor und von der Bühne klingen schweißtreibende Grooves mit einmaliger Dynamik und Energie, kombiniert mit Herz und Gefühl für die Songs – sogar ein kleines bisschen verrückt. Die drei Künstler lassen sich musikalisch in keine Schublade stecken – gnadenloser Groove mit Gitarrenarbeit vom Feinsten erwartet die Zuhörer am Mittwoch, 6. April, im Club „Almrausch“!

Tickets für dieses Konzert erhalten Sie im Kulturreferat der Stadt Bergkamen, im Bürgerbüro und an der Abendkasse. Weitere Kartenvorverkaufsstellen sind die Sparkasse Bergkamen-Bönen, In der City 133, Bergkamen-Mitte und die Ökologiestation in Bergkamen-Heil, Westenhellweg 110.

Ticket-Preise Grand Jam Konzerte:

Vorverkauf (VVK): 14,- € (ermäßigt 11,- €).

Der Vorverkauf endet am Montag, 4. April um 12 Uhr.

 Abendkasse (AK): 16,- € (ermäßigt 13,- €)

Alle weiteren Informationen gibt es im Internet unter www.bergkamen.de

 




Neuer Kurs: Blockflöte spielen im Ensemble

Gemeinsam im Ensemble Blockflöte spielen und seine musikalischen Fertigkeiten wieder auffrischen, diese Chance bietet ein neuer Kurs der Musikakademie Bergkamen allen Blockflötenspielern, die Lust haben, mit Gleichgesinnten zu musizieren. Der Workshop Ensemblespiel Blockflöte startet am 8. April in der Preinschule. Anmeldungen sind ab sofort über die Musikschule Bergkamen möglich.

Kursleiterin und Blockflötistin Angela Weidmann
Kursleiterin und Blockflötistin Angela Weidmann.

„Der Kurs wendet sich an alle Blockflötistinnen und Blockflötisten, die Freude am gemeinsamen Musizieren haben. Besonders willkommen sind auch Alt-, Tenor- und Bass-Blockflötenspieler“, sagt Kursleiterin und Blockflötistin Angela Waldmann. Die Auswahl der Stücke reicht vom Barock bis zur Moderne, je nach Vorlieben und Fähigkeiten der Teilnehmer. Voraussetzungen für die Kursteilnahme sind instrumentale Vorkenntnisse und ein eigenes Instrument.

Neben zwei- bis vierstimmigen Frühlings- und Volksliedern zum Einstimmen werden auch kleine Stücke für vier Sopranblockflöten und Klavier sowie mehrstimmige Tänze aus verschiedenen Epochen gespielt. Aber auch Schlager der zwanziger Jahre wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh’n“ stehen auf dem Programm. „Die Teilnehmer können gerne eigene Noten mitbringen und ihre persönlichen Wünsche beim Workshop äußern“, erklärt die Kursleiterin.

Der Kurs findet an drei Freitagen vom 8. bis 22. April, jeweils 18.30 bis 20 Uhr, in der Preinschule, Hermannstr. 5, in Bergkamen-Oberaden statt. Die Kosten für den Workshop betragen pro Teilnehmer/in 60,00 €. Der Kurs ist auf maximal zehn Teilnehmer beschränkt.

Anmeldungen nimmt die Musikschule Bergkamen ab sofort bis zum 1. April unter Tel. 02306/307730 entgegen.




Kleine Bühnenstars mit umjubelten Auftritten beim 22. Theaterfestival

Sie halten sich eng umschlungen. Lang. Noch länger. Langsam werden die Liebenden nervös. Sie lässt den rechten Fuß kreisen. Ihm juckt die Nase. Irritiert schauen sie sich an, als die Umarmung fast schon fünf Minuten dauert. Dann endlich öffnet sich der Vorhang und das Scheinwerferlicht flammt auf. Die Vorstellung der Initiative Down Syndrom kann losgehen.

In inniger Umarmung mit heftigem Lampenfieber warten auf den großen Auftritt: Die Tänzer und Schauspieler der Initiative Down Syndrom hinter den Kulissen.
In inniger Umarmung mit heftigem Lampenfieber warten auf den großen Auftritt: Die Tänzer und Schauspieler der Initiative Down Syndrom hinter den Kulissen.

Schminken in den Garderoben als Vorbereitung für die Aufführung.
Schminken in den Garderoben als Vorbereitung für die Aufführung.

Während das Lampenfieber auf der Bühne im professionellen Tanz verschwindet, schaukelt es sich hinter den Kulissen im studiotheater richtig hoch. „Hat eine Maus eine schwarze Nase?“, fragt sich eine Schminkhilfe von einem Kindergarten leicht verzweifelt. Sie entscheidet sich dafür und gibt mit dem Pinsel noch ein paar eindrucksvolle Tasthaare dazu. Die Schlange übt derweil ihren Aufritt. „Ich bin überhaupt nicht aufgeregt!“, betont Amina empört, obwohl sie sich selbst vorsichthalber dabei an den Händen festhält und energisch im Kreis in der Umkleidekabine umhergeht. Auf so einer riesigen Bühne gestanden hat sie nämlich noch nie.

 

Riesengroßes ehrenamtliches Engagement

Verschmitzte Lausbuben als "Max und Moritz" auf der Bühne.
Verschmitzte Lausbuben als „Max und Moritz“ auf der Bühne.

13 Gruppen, rund 250 Kinder und Jugendliche, knapp 450 Besucher schon zur Halbzeit: Das 22. Theaterfestival des Bergkamener Stadtjugendrings war am Samstag einmal mehr ein Zuschauermagnet. Ganz nebenbei war die Großveranstaltung auch ein logistisches Großereignis für ehrenamtliches Engagement. Deutsches Rotes Kreuz, Friedenskirchengemeinde, DLRG, Pfadfinder, Schreberjugend: Unzählige Helfer brieten Würstchen, buken Waffeln, stellten Getränke bereit, lotsten die Besucher zu den Zuschauerrängen und die Darsteller zu ihren Umkleiden. „Ein besonderer ehrenamtlicher Einsatz“, lobte Bürgermeister Roland Schäfer.

Grenzenlose Begeisterung beim Auftritt: Theaterspielen macht Spaß!
Grenzenlose Begeisterung beim Auftritt: Theaterspielen macht Spaß!

Ein Einsatz, der auch in den Kindergärten, Vereinen und Gruppen, die auf der Bühne präsent waren, voll zur Blüte kam. Teilweise trainierten und übten die Kinder und Jugendlichen bereits seit einem halben Jahr für ihren großen Auftritt. Abendfüllend war dann auch das Ergebnis wie die „Anderswelt“ der Schreberjugend zum Abschluss des Theaterfestivals. Beeindruckendes lieferte bereits die Kindertagesstätte „Tausendfüßler“ ab, als ihre Kinder zum Auftakt das uralte Kinderlied „Die Vogelhochzeit“ in ein farbenprächtiges und lustiges Theaterspektakel mit Schnäbeln an den Nasen, Federn um den Hals und viel guter Laune verwandelten.

Wo Zuschauer zu Zauberern werden

Zauberkünste zwischen den Vorführungen mit Markus Pitz.
Zauberkünste zwischen den Vorführungen mit Markus Pitz.

Für gute Laune sorgte auch Markus Pitz vom Team Pompitz aus Unna. Er moderierte und zauberte beschwingt durch die Veranstaltung. Da rief auch der Bürgermeister lauthals mit, wenn das Publikum die richtige Richtung herausbrüllen sollte und den passenden Applaus für die Laienschauspieler einübte. Da verwandelten sich Zuschauer auf der Bühne in Zaubertalente, wenn sie unfreiwillig Dinge aus der Papiertüte holten, und da bekamen schlaffe Seile ein straffes Eigenleben.

Buntes Treiben zum Auftakt bei der "Vogelhochzeit".
Buntes Treiben zum Auftakt bei der „Vogelhochzeit“.

 

Das Liebespaar auf der Bühne konnte sich übrigens irgendwann dann doch aus seiner innigen Umarmung lösen. Lina (13) war darüber ganz froh, denn „das fühlte sich schon ein bisschen komisch an“, stellt sie sachlich fest. Zum Glück ist ihr Freund „überhaupt nicht eifersüchtig“, denn in der beschwingten Adaption von Romeo und Julia geht es ganz schön innig auf der Bühne zu. Für Lina war das die erste Hauptrolle überhaupt, „und das war richtig toll!“ Seit eineinhalb Jahren proben die bis zu 25 Akteure der Initiative Down Syndrom bereits das „Tanzical“, das im Herbst seine Uraufführung ebenfalls im studiotheater erleben wird. 13 bis 31 Jahre alt sind die Teilnehmer, die alle zwei Wochen mit einem Tanz- und Theaterlehrer proben. Was sie am Samstag zeigten, war nur ein kleine Kostprobe. Bereits die erhielt stürmischen Applaus. Wie alle Darbietungen der kleinen und größeren Bühnenstars.

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Gerd Puls schreibt Bergkamen-Krimi und liest im Skippertreff

Blutige Lippe – ein Krimifestival mit acht Tatorten von Bad Lippspringe bis zur Mündung in den Rhein. Einer davon befindet sich in Bergkamen-Rünthe. Dort liest Gerd Puls am Donnerstag, 3. März ab 19.30 Uhr im Skippertreff in der Marina seinen aktuellen Kurzkrimi aus dem neuen Band, der ebenfalls in diesen Tagen im Ventura-Verlag Werne erscheint.

Gerd Puls
Gerd Puls

Gerd Puls, der seine Texte seit 1971 regelmäßig in zahlreichen Büchern veröffentlicht, hatte eigentlich nie wirklich vor, auch Krimis zu schreiben.

„Doch sag niemals nie,“ meint er schmunzelnd. „Ich fühle mich als Kind dieser Region, die ich ganz gut zu kennen glaube. Warum also nicht auch Krimis, habe ich mir gedacht. Inzwischen bin ich froh, mich darauf eingelassen und mich auf verbrecherisches Terrain begeben zu haben. Mörderische Orte drängen sich förmlich auf, Täter und Motive lassen sich leicht finden.“

Zunächst schrieb Puls eine Anzahl Kurzkrimis, die sämtlich in der Region spielen. Einige der Texte sind bereits erschienen, inzwischen schreibt der Autor parallel an mehreren längeren Krimis zu brisanten aktuellen Themen.

„Einen meiner ersten Kurzkrimis, bei den Bergbau eine Rolle spielte, wollte ich in Lünen spielen lassen. Dann kamen meine Frau und ich durch Zufall nach Werne, und ich dachte spontan: genau das ist es, für deinen Bergbau-Krimi der ideale Ort!“ Puls legt Wert darauf, dass es sich dabei um ziemlich ungewöhnliche, um nicht zu sagen abwegige bergmännische Aktivitäten handelt.

„Sehr zeitgemäß“, urteilt er. „Auf die Idee kam ich bei einer Tagung zum Thema „Unterwelten“ im Dortmunder Industriemuseum Zeche Zollern, wo es beispielsweise um moderne Kanalisation, New Yorker oder Moskauer U-Bahn-Strecken oder Berliner Fluchttunnel ging. Meine Tatorte liegen hingegen über Westfalen verstreut. Ich habe gemerkt, dass Krimis Spaß machen und bin froh, dass es die Initialzündung Blutige Lippe gab.

In Rünthe spielt ein anders gelagerter Fall, viel eher ein Psychodrama, bei dem es um Verletzlichkeiten und das Seelenleben junger Menschen geht, Motive, Auslöser und Authentizität sind mir wichtig. Manches ist ziemlich brutal, doch mehr wird nicht verraten.




Gesprächskonzert und Workshop „Modern Drumming“

Kaum ein Instrument ist so vielseitig und wichtig in der Popularmusik wie das Schlagzeug, das maßgeblich an der Entwicklung der Musik des 20. Jahrhunderts beteiligt war. Im zweiten Gesprächskonzert der Musikakademie Bergkamen am Dienstag, 2. Februar, um 19.30 Uhr in der Galerie „sohle 1″ im Stadtmuseum Bergkamen führt der Schlagzeuger Martin Blume in die faszinierende Welt des Rhythmus ein.

BlumeFreunde von Rock, Funk, Latin und Jazz erwartet ein spannendes und informatives Programm über die Entwicklung des modernen Schlagzeugspiels. Der Eintritt zu der Veranstaltung beträgt 7,50 €.

Schlagzeug-Workshop startet am 10. Februar

Wer sich von dem Konzert inspirieren lässt oder schon immer mal ein Percussionsinstrument oder Schlagzeug spielen wollte, kann in einem Workshop von Martin Blume die wichtigsten Rhythmen des Rock und Pop spielerisch erlernen. Vom 10. Februar bis 16. März bietet die Musikakademie Bergkamen einen sechsteiligen Kurs jeweils mittwochs von 19.00 bis 20.00 Uhr im Schlagzeugraum des Städt. Gymnasiums, Hubert-Biernat-Str. 1 in Bergkamen an. Notenkenntnisse sind für die Teilnahme nicht erforderlich. Die Kosten für den Workshop betragen 50,00 €.

Anmeldung ab sofort möglich

Zu dem Gesprächskonzert und zu dem Workshop ist eine Anmeldung erforderlich und ab sofort über die Musikschule Bergkamen unter Tel. 02306/307730 möglich.

 




Kohle-Kunst für die Ewigkeit exklusiv für Bergkamen

„Das kenne ich noch aus der Schule!“, unterhalten sich zwei Besucherinnen und zeigen aufgeregt auf die Bilder in der Galerie sohle 1. Einen Stock höher stockt ihnen bereits auf dem Treppenabsatz der Atem. „Das ist ja irre“, flüstern sie. Rundherum hämmert es, rumort es, schrillt das Signal des Förderkorbes vor der Kulisse eines Bergbaustollens, der nur auf den ersten Blick aussieht wie ein Foto.

Spannendes Erlebnis: Eine Installation mit Dimensionen zum Betreten in der Galerie sohle 1.
Spannendes Erlebnis: Eine Installation mit Dimensionen zum Betreten in der Galerie sohle 1.

Fasziniert und weckt nicht nur Erinnerungen, sondern auch Fragen: Die Lichtkunst aus Kohle von Nikola Dicke.
Fasziniert und weckt nicht nur Erinnerungen, sondern auch Fragen: Die Lichtkunst aus Kohle von Nikola Dicke.

Was Nikola Dicke geschaffen hat, ist exklusiv. Aus Kohle sind für die einst größte Bergbaustadt Europas Abbildungen seiner Vergangenheit aus exakt jenem Stoff entstanden, der sie immer noch prägt. Mit dem Finger, mit Werkzeugen, mit Nadeln hat sie Arschleder, Steigerstäbe, Grubenlampen, Fördertürme, das ganze Innenleben von Bergwerken aus Kohlenruß auf Glasplatten herausgebildet. Lichtquellen dahinter geben ihnen einen ganz neuen Ausdruck. Sie verwandeln winzige Diaformate in der Installation in raumfüllende Kunstwerke, die betreten und mit dem eigenen Schatten in Bewegung gesetzt werden können.

„Für die Bergkamener ist die Bergbauvergangenheit noch immer präsent – mit dem letzten Schachtgerüst, mit Bergsenkungen, vor allem aber mit dem ganz besonderen Zusammengehörigkeitsgefühl“, so der Beigeordnete Holger Lachmann zur Austellungseröffnung. Die Bezüge zur Stadt finden sich aber auch in der Lichtkunst, die hier eine große Rolle spielt. Auch an Aktualität mangelt es nicht, hat doch just die vorletzte Zeche im Ruhrgebiet die Förderung eingestellt.

Silhouetten im Schacht - ein Ausschnitt aus einem Kunstwerk.
Silhouetten im Schacht – ein Ausschnitt aus einem Kunstwerk.

Als sich Bergkamens Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel und die Künstlerin Nikola Dicke auf dem Hammer Bahnhof zufällig trafen und die Idee für diese Ausstellung entstand, gaben gleich mehrere Reize den Ausschlag. „Den Boden in der Galerie fand ich sehr interessant“, sagt die gebürtige Wittenerin im Künstlergespräch mit einem Schmunzeln. „Damit lässt sich was machen!“ Im Verlauf der Arbeit entdeckte sie zudem einen „archäologische und archivierenden Aspekt“, indem sie nicht nur das Gezähe und die Fördertürme, sondern auch ganze Bergwerkspläne verewigte.

 

Exklusive Bergkamen-Kunst mit Ewigkeitsanspruch

Nikola Dicke und Michael Staab im Künstlergespräch.
Nikola Dicke und Michael Staab im Künstlergespräch.

Mehrdimensional ist für den Regisseur, Künstler und Ausstellungsmacher Michael Staab nicht nur die Technik, die Raumfülle, die Mitgestaltung durch die Besucher. Dimensionen erreicht die Kunst von Nikola Dicke auch mit einem der ersten künstlerischen Medien überhaupt, der Kohle, die auf Glas einen Ewigkeitsanspruch erhebt. Daher auch er Ausstellungstitel: „Ewige Teufe“. Ganze Menschen haben ihre Körperteile auf den Platten hinterlassen und zu einem kompletten Bergmann formiert. Was auf den ersten Blick täuschend fotorealistisch wirkt, ist jedoch gezeichnet, gemalt, verwischt, verschoben. Noch eine Dimension, die auf sich aufmerksam macht. Denn: „Perfekt realistisch ist langeilig“, so die Künstlerin. Sie will die Unschärfe, das Unkontrollierbare, das Unplanbare – das ihr Werk eine eigene Dynamik bekommt.

Der Plan des Bergwerks von Haus Aden mit unzähligen Bergbau-Wörtern im Hintergrund.
Der Plan des Bergwerks von Haus Aden mit unzähligen Bergbau-Wörtern im Hintergrund.

Für Nikola Dicke war es ganz nebenbei „spannend zu sehen, wo ich eigentlich herkomme“. Sie will mit ihrer Kunst aber auch eine andere Sichtweise auf die vermeintlich gewohnten Dinge hervorlocken. Was allerdings ewig zu währen scheint, könnte nach dieser Ausstellung vorbei sein. Wenn sich keine Käufer finden, werden die Glasplatten wieder geschwärzt und in neue Kunst verwandelt. So wie diese Glasplatten zuvor einen „verborgenen Garten“ beherbergten. Entsprechend laut waren die Einwürfe der Zuhörer, dass die Stadt doch die Kunstwerke erwerben möge – quasi als Geburtstagsgeschenk zum 50-jährigen Bestehen der Stadt.

Die Ausstellung ist noch bis zum 10. April in der Galerie sohle 1 zu sehen. Am 16. Februar wird Nikola Dicke ihre Kunst außerdem auf das Rathaus projizieren.

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Uli Masuth: „Und jetzt die gute Nachricht“ – Nur noch wenige Restkarten

Am Freitag, 15. Januar 2016, um 20.00 Uhr gastiert der Kabarettist Uli Masuth in Bergkamen und präsentiert sein viertes Soloprogramm „Und jetzt die gute Nachricht“ im studio theater.

Uli Masuth
Uli Masuth

Es sind nur noch wenige Karten in der III. Kategorie erhältlich!
(Preis: 13,- €; ermäßigt: 10,- €)

Ein feiner Herr im schwarzen Anzug – so stellt man sich einen Organisten vor, der zum Lobe des Herrn irgendwo da oben in der Kirche an der Orgel präludiert. Aber Uli Masuth, der tatsächlich eine lange Zeit in seiner Heimat Organist war und inzwischen auf den Kabarettbühnen Deutschlands und der Schweiz unterwegs ist, hat eine schwarze Seele und produziert schwarze Pointen. Wie gut, dass er sich nicht weiterhin im Halbdunkel seiner Orgelempore versteckt hält, sondern seine Seelsorge nun darin besteht, im Scheinwerferlicht sein Publikum zu unterhalten.

Sein Stil sei ziel- und treffsicher, geistvoll und respektlos auf hohem Niveau, heißt es über sein Programm. Der charmante Kabarettist versteht es einmalig gut, plaudernd mit Boshaftigkeiten um sich zu schmeißen, und dabei die Lachmuskeln seines Publikums zu strapazieren. „Und jetzt die gute Nachricht“ heißt sein viertes Soloprogramm. Der Titel verwundert ein bisschen, erwartet man von einem Kabarettisten ja alles – nur keine „gute Nachricht“! Masuth aber fragt sich: „Gibt’s überhaupt gute Nachrichten, in einer Fülle, dass man damit ein Abendprogramm füllen kann? Und wenn, kann man mit guten Nachrichten Menschen zum Lachen bringen?“ Der Kabarettist behauptet: „Ja! Nur anders: ohne Schadenfreude, ohne Reue, und – ganz wichtig in Zeiten von Ressourcen-Knappheit – man lacht nachhaltiger.“ Seine ganz spezielle Art von Sarkasmus und Ironie bringt er aber nicht nur „redend“ an den Mann, auch mit von beschwingten Klavierakkorden untermalten bissigen Kommentaren bringt er die Zuschauer zum Lachen. Und … er ist ein echter Könner am Klavier! Immer aktuell schlägt er den begeisterten Zuhörern die politischen und gesellschaftlichen Mängel Deutschlands schonungslos um die Ohren.

Aber er bleibt sich trotzdem immer treu: politisch aktuell, mit Klavier, aber ohne Gesang.

Infos über Uli Masuth:
Er ist Komponist, Kabarettist, Klavierist, Wahl-Weimarer, Förderpreisträger des Rockbüros NRW, Preisträger des WDR-Wettbewerbs „Stadtmusik“, Gewinner des Kabarettpreises der Obernburger Kochsmühle etc.
Er hat Abitur, Musik und Germanistik studiert, Schallplatten und CDs mit verschiedenen Bands und Projekten aufgenommen bzw. produziert, Kompositionen für Theaterstücke geschrieben und war Messdiener, Kirchenmusiker und Chorleiter.
Weitere Informationen unter www.bergkamen.de

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse!