Der Sand in der Strandbar war noch gehörig nass von den Regenfällen. Das störte die Füße allerdings kein bisschen. Die Zehen bohrten sich vergnüglich tief hinein, während die Hände einen eisgekühlten Cocktail an den Mund führten. Auch kleine Hände hatten nicht die geringsten Probleme, sich tief zwischen die Sandkörner zu graben. Schaufeln, Eimer und Förmchen lagen vor dem Indianertipi bereit. Die perfekten Utensilien für echten Genuss am Wasser.
Prost: Gute Laune mit leckerem Wein unter sommerlichem Himmel in der Marina Rünthe.
Leckere Cocktails und vor allem viel Sand gab es in der „Marina Bay“.
Denn zu all dem spiegelte sich die Sonne im Kanalwasser. Boote glitten in der Marina vorüber, wo südliche Klänge aus Bass, Gitarre und Saxophon mediterrane Stimmung verbreiteten. Schinken und Käse formierte sich auf den Tellern neben den Oliven zu verlockendem Gaumenschmaus, der Duft von Flammkuchen lag in der Luft. Und die Sonnenstrahlen entfachten in den vielen Weingläsern rote, rosa und weiße Lichtspiele. Eben der pure „Weingenuss am Wasser“.
Ab in die Lostrommel: Das Weinquiz hatte es in sich.
Was das alles mit Schiller zu tun hatte, dem Rohstoff für den Korken oder Kiefernharz? Auch das konnten Wissbegierige herausbekommen, wenn sie nicht einfach nur den Wein an den vielen Ständen kauften und tranken. Das knifflige Weinquiz forderte mit seinen 14 Fragen akribische Recherchearbeit auch für Weinkenner. Immerhin dürften die Anbieter mit ihrem Sortiment an neuseeländischen, spanischen und deutschen Weinen einige Antworten parat haben.
Durchwachsenes Wetter, aber viel gute Weinlaune
Volle Bänke und viele Weingläser in der Marina.
Ob mit Freunden, Bekannten oder der ganzen Familie: Vor allem am Samstag lockte das gute Wetter die Besucher und sorgte für gut gefüllte Bänke an den festlich geschmückten Tischen. Das Team vom Stadtmarketing Karsten Quabeck war zufrieden mit dem Anblick des quirligen Treibens in der „Marina Bay“ und auf Innenhof von Neumanns Nauticus. Der Start am Freitag war allerdings ein wenig verregnet gewesen und auch am Sonntag verleideten dicke Wolken am Himmel den Genuss.
Für gute Laune sorgte am Samstag die SOS Mobilband.
Der „Sommer in Bergkamen“ geht weiter. Am 5. August steht das Kino-Open-Air auf der Schützen- und Bogenschießanlage Overberge auf dem Programm. Vom 14. bis 18. August gibt es die Kinder-Kultur-Tage. Und vom 7. bis 10. September wird der Bergkamener Norberg karibisch – Reggae-Open-Air am 9. September auf dem Herbert-Wehner-Platz inklusive.
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Sommer in Bergkamen ist mit TheaterOpenAir eröffnet
Die berühmte Pfeife liegt schon bereit. Der karierte Hut hängt neben der Melone an der Garderobe. Vor der Bühne flitzen Kindern mit Fahrrädern herum, spielen Fußball, laufen spritzend durch die Becken im Wasserpark. Im Zelt zwischen den Hochhäusern wird Lippenstift aufgetragen, der Lidstrich nachgezogen, eine Schleife im Haar festgebunden. Dass die jungen Schauspieler zum ersten Mal unter freiem Himmel vor einem so großen Publikum auftreten ist ihnen nicht anzumerken.
Gut besetzte Stuhlreihen und tolle Stimmung im Wasserpark in der City.
Letzter Schliff für das Bühnen-Makeup hinter den Kulissen.
Überhaupt war dieses TheaterOpenAir eine Premiere. Zum ersten Mal trat keine Profi-Truppe vor die einmal mehr zahlreichen Zuschauer. Die Bühne war am Samstag voll und ganz für heimische Schauspiel-Talente reserviert. Drei Monate hatten die Nachwuchs-Truppe der Volksbühne 20 im Yellowstone in Oberaden für diesen großen Auftritt geprobt. Eine tolle Chance für „Spottlight“, denn derart große Aufmerksamkeit gibt es selten. Mit zwei Aufführungen hatten sie sich im Vorfeld bereits vor kleinerem Publikum „warmgespielt“. Als sich der Wasserpark stetig füllte, war immer noch kaum Nervosität hinter der Bühne zu spüren.
Mitreißende Klänge von der Band „Kabellos“.
Ganze Bollerwagen randvoll mit Verpflegung werden neben den Stuhlreihen geparkt. Hunde rollen sich auf den Grastufen der Arena ein und lauschen mit gespitzten Ohren. Füße wippen zu den beschwingten Schlagern, die „Kabellos“ von der gleichnamigen Band rund um die Stuhlreihen zum Besten gegeben wird. Der eine gönnt sich noch schnell eine Bratwurst, andere nippen am Wein und kosten vom Flammkuchen. Etwas besorgt geht der Blick zu den dunklen Wolken am Himmel über der City.
Heiße Luft rund um den berühmten Detektiv
Wer ist denn nun eigentlich Sherlock Holmes? Auf der Bühne geht es drunter und drüber.
Dann hat Sherlock seinen großen Auftritt. Wobei es eher die Frauen sind, die auf der Bühne ganz schnell das Sagen haben. Denn tatsächlich ist der berühmte Detektiv nichts als heiße Luft. In Wahrheit löst Haushälterin Martha die kniffligen Fälle. Erst recht in diesem Fall, der es in sich hat. Die Schwestern Susie und Charly sind angetreten, um Sherlock Holmes den Garaus zu bereiten. Sie präsentieren ihm einen Fall, der unlösbar ist – aus Rache.
Da geht es hoch her zwischen den Geschlechtern.
Holmes ist jedenfalls vor allem eines: genial, brillant und nicht wirklich er selbst. Denn der Titel des Stücks lautet schließlich „Sherlock in love“. Eine Journalistin ist auf der Suche nach dem Riesenknüller für eine alles andere als echte Zeitung, die Themse stellt sicht als überraschend lang heraus und überhaupt geht es drunter und drüber in diesem Theaterstück. Der Autor Kai Hinkelmann hat den Nachwuchsschauspielern noch kurz vor ihrem Auftritt via Facebook viel Glück gewünscht und mitgefiebert.
Applaus für die ambitionierten Jungschauspieler von „Spottlight“.
Nach der Pause lichteten sich die Stuhlreihen deutlich. Trotzdem gab es prächtigen Applaus für die ambitionierte Darbietung von „Spottlight“. Die Gruppe dankte denn auch der Stadt für diese „tolle Chance“ – und dem Himmel dafür, dass er keine Regentropfen über Bergkamen herunterließ. Übrigens: Spottlight probt immer sonntags ab 14 Uhr im Yellowstone und freut sich über jeden, der sie auf oder hinter der Bühne unterstützt. Vom 14. bis 16. Juli findet die zweite Runde von „Sommer in Bergkamen“ statt – mit dem „Weingenuss am Wasser“.
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Russischer Open-Air-Gruß zum Confed-Cup-Finale
Der „Feuervogel“ stieg nicht nur aus den Instrumenten auf. Er hatte beim Open-Air-Konzert der Neuen Philharmonie Westfalen auf dem Kamener Rathausvorplatz auch echte Federn, landete auf Verstärkern oder Aufbauten und sorgte für gelegentliche Querschüsse durch die Lautsprecher. Das machte aber auch im 10. Jahr von GSW Kamen Klassik den Reiz unter freiem Himmel aus.
Gut besucht bei doch noch strahlendem Sonnenschein: Das 10. GSW Kamen Klassik.
Von der Sonne verwöhnte Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen.
Denn spannend war es auch in diesem Jahr allemal. Noch kurz vor dem Startschuss fielen ganz in der Nähe des Rathaus Unmengen Regentropfen aus tiefschwarzen Wolken. Pünktlich zu den ersten Klängen tat der Himmel so, als ob nie etwas gewesen wäre. Wer in der ersten Reihe direkt neben Gastdirigent Florian Ziemen auf der Bühne saß, dem konnte schon mal ein tiefstehender praller Sonnenstrahl direkt ins Gesicht scheinen.
Dirigent Florian Ziemen in Aktion.
Das feuerte die gute Laune des Orchesters nur noch an. Voller Begeisterung zelebrierten die Musiker dieses „russische Konzert als Gruß zum Finale des Confederations Cup nach Sankt Petersburg“, so Florian Ziemen. Da schimmerte der „Glanz des Zarenhofes“ durch die Noten hindurch – ein Glanz, in dem die Deutschen seinerzeit „als die Stummen“ nur staunten. Erinnerungen an die eigenen Ballettstunden wollten die Philharmoniker beschwören. Mit Michael Glinka und Taschaikowskys Gegenentwürfen zur Programmmusik aus Werken wie Dörnröschen, Schwanensee, der Nussknacker oder Romeo und Julia gelang das ganz vorzüglich.
Wenn Musik spontane Auswirkungen hat
Eine tanzende junge Zuhörerin.
Umgekehrt hatte die Musik faszinierende Auswirkungen auf seine Umwelt. Wer gerade mit Koffern beladen vom Bahnhof den Heimweg antrat, blieb spontan stehen und hörte zu. Radfahrer hielten an und zückten ihre Handys. Kleinkinder legten spontane Tänzchen ein. Einzig diverse Vogelmütter verwirrten die gewaltigen Töne sichtlich. Ihre halbflüggen Jungen hatten sich ins Gebüsch direkte am Rande der Besuchermengen verirrt und blieben einstweilen für die Futterstunde unerreichbar. So riefen sich manche gefiederten Mutter-Kind-Paare fast schon verzweifelt durch die Musik hindurch.
Nicht immer windfest waren die Klammern für die Notenblätter.
Der Wind blies auch nach der Pause gelegentlich kräftig das eine oder andere Notenblatt vom Ständer oder gab mit einem Streifzug durch die Mikrophone dem Konzert einen besonderen Live-Charakter. Prachtvolle Bauten zeichneten die Musiker dennoch mit vollem Einsatz zu den Noten von Mussorgski nach. Nachtstimmung, Grillenzirpen, schwärmerischer Gesang oder Partystimmung auf dem Fest von Romero und Julia: Mit Rachmaninoff und Prokofjew ging es beschwingt weiter in einen dann doch noch prächtigen Sommerabend.
Faszinierte Zuhörer bei den Einleitungen zu den nächsten Musikstücken.
Zum Abschluss versprach Florian Ziemen „es richtig knallen zu lassen“. Er hielt sein Versprechen, wärmte das Publikum mit Khatchaturians „Tanz der Rosenmädchen“ und dem „Säbeltanz auf“, bevor der „Feuervogel“ mit „Berceuse“ und dem „Finale“ in Person von Strawinsky seinen großen Auftritt hatte. Die Weingläser im Publikum waren inzwischen geleert, die Hamburger aufgegessen. Alle Hände waren frei für stürmische und stehende Ovationen und für lautstarke Forderungen nach einer Zugabe. Ohne die durfte die Neue Philharmonie Westfalen dann auch nicht die Rückfahrt antreten.
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20. Wegmarke markiert bewegende Kunst
Mancher Stein scheint größer als das eigene Körpergewicht zu sein. Wankend schleppt der kleine Künstler einen ganzen Berg davon auf die „Baustelle für etwas Schönes“ und setzt Wegmarken. Die verändern sich immer weiter, wachsen und schrumpfen, verändern ihre Form. Denn auch die erwachsenen Künstler sind inspiriert von der Aufforderung, das Leitmotiv der Jahresausstellung der Künstlergruppe „sohle 1“ eine Gestalt zu geben.
Kleine Künstler setzen Wegmarken.
Angeregte Diskussion an einem sehr lokalbezogenen Stück Weges.
Was für die ganz Kleinen reine Intuition ist, birgt für Bürgermeister Roland Schäfer augenzwinkernd einige Schwierigkeiten. „Was heißt das denn?“, fragte er sich angesichts der drei Großbuchstaben hinter der Jubiläumswegmarke. „WEG“ könne gleichsam weg bedeuten im Sinne von „ist das Kunst oder kann das weg“ oder auch weg gleichbedeutend mit dem durchaus regionalspeziifischen „ich bin dann mal weg“. Wohl eher stehen die Buchstaben aber für den Weg, vor den sich die Künstlergruppe vor 20 Jahren gemacht habe. Ein Weg, „auf den wir in Bergkamen sehr stolz sind“, so der Bürgermeister. Hier werde seitdem Kunst geschaffen, „die etwas bewegt – ein wichtiger und wertvoller Beitrag.“
Das Duo „Mondi di Notte“ setzt musikalische Wegmarken
Auswege, Fluchtwege, Irrwege, zielstrebige, verschlungene und mehrdeutige Wege sendeten ihre Botschaften als Fotos, Radierungen, Zeichnungen, Drucke, Bildhauerwerke, Aquarelle oder Mischwesen von den Ausstellungswänden, während Mona Lichtenhof und Dieter Dasbeck als Duo „Mondi di Notte“ musikalische Wegmarken von Udo Lindenbergs „Horizont“ bis „You never walk alone“ setzten. Der Sauerstoff in der mit Besuchern restlos gefüllte Galerie war längst knapp, als Dieter Treeck sich als Wegelagerer entpuppte. Zunächst legte er mit seinem Stuhl das Mikrofon des Bürgermeisters lahm und entlarvte dann in bewährt süffisanter Art all jene Wegelagerer, die den Künstler an sich auf seinem Weg begleiten.
Wegelagerer Dieter Treeck zeichnet Wege nach
Dieter Treeck auf poetischen Wegen.
Da ist nicht nur der Rezensent, den schon Goethe genervt am Wegesrand lauern sah. Da sind auch das kritische Ich, Selbstzweifel, Selbstgenügsamkeit, übergroße Vorbilder, Selbstüberschätzung und Kritiker, denen der Künstler nach Treecks Beschreibung immer wieder begegnet. Gerade deshalb gründete sich vor 20 Jahren die Künstlergruppe „als Heimat für Infizierte“, die der Virus Kunst gepackt hatte. Hier sollten sie sich selbst ausprobieren können, all jene „neugierigen, begabten Menschen mit einem unausgelasteten Ich“, die nach neuen Möglichkeiten suchten. Wo stehe ich, wo will ich hin: Das sind die Wege, die jeder der heute 34 Künstler hier beschreitet – und Wegmarken setzt.
Auf dem Weg durch die Ausstellung.
„Jedes Bild, jede Skulptur ist ein Protokoll unseres Weges“, beschrieb Gründungsmitglied Dieter Treeck das, was die Künstlergruppe „sohle 1“ auch nach 20 Jahren ausmacht. Nachzulesen ist all das in einem Jubiläumskatalog, der alle Künstler und ihre Werke dokumentiert, aber auch die 20-jährige Geschichte skizziert. Darunter einmalige Ausgaben mit Originalwerken. Die schaute sich auch der neue Beigeordnete Marc Aleander Ulrich ausführlich bei seinem zweiten offiziellen Termin an, direkt neben den Werken von Nachwuchskünstlern der Oberadener Realschule und des Bergkamener Gymnasiums. Ebenso wie die ehemalige Museumsleiterin Barbara Strobel, die als Gruppenmitglied Werke zur Jahresausstellung beisteuerte.
Künstlerische Akzente aus der Partnerstadt
Inge Strauß mit einem ihrer Drehbilder.
Zum zweiten Mal fand Inge Strauß den Weg aus der Partnerstadt Hettstadt nach Bergkamen. Erstmals waren ihre Bilder zusammen mit den Werken der Bergkamener Künstlern zu sehen. In ihren „Drehbildern“ ist „alles richtig“ – egal aus welcher Perspektive man sie betrachtet und in welcher Richtung sie aufgehängt sind. Menschen können hier miteinander oder gegeneinander agieren, manchen fallen ehraus, andere finden direkt neben ihren „Kleidern zum Verwandeln.“ Am Samstag reiste Inge Strauß an, um ihre Bilder in der Ausstellung zu arrangieren – am Sonntag fuhr sie schon wieder zurück in die Heimat. Der besondere Reiz des Kontaktes mit den Bergkamenern Künstlern ist für sie, deren Bilder schon seit 20 Jahren in der Artothek zu haben sind, die gemeinsame Arbeit: In Hettstedt besteht die Kunstszene aus „Einzelkämpfern“.
Genau so hatte es vor 20 Jahren übrigens auch begonnen. Die lebendige Kunstszene in Polen und der Partnerstadt Wieliczka, in der sich gerade der Einfluss aus Krakau widerspiegelte, begeisterte die Bergkamener Künstler und motivierte sie, eine eigene Künstlergruppe zu gründen. So schließen sich Kreise – und Wege.
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Kabarett-Saison 2017/2018 startet mit Fritz Eckenga im studio theater
Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel hat in der Sitzung des Kulturausschusses am Dienstag das Kulturprogramm für die Saison 2017/2018 vorgelegt. In gedruckter Form wird es in den kommenden Wochen erscheinen. Dann startet auch der Kartenvorverkauf. Erfahrungsgemäß sind die Tickets für bestimmte Veranstaltungen schnell weg. Da gilt insbesondere für den Dauerbrenner „Storno – die Abrechnung“ am 13. März 2018.
Fritz Eckenga Foto: Philipp Wente
Doch auch für die erste Veranstaltung der großen Kabarett/Cabaret-Reihe dürfte die Nachfrage nach Eintrittskarten groß sein. Der Dortmunder Kabarettist und Auto Fritz Eckenga schaut am 15. September mal wieder in Bergkamen vorbei. Als Solo-Künstler tat er dies noch nie. Allerdings werden sich die Stammgäste des ehemaligen Jugendzentrums Spontan in Rünthe an ihn erinnern. Eckenga gehört zu den Gründungsmitgliedern des „Rocktheaters N8chtschicht“, das als damals noch recht unbekannte Comedy-Truppe das Publikum in Rünthe begeisterte.
Natürlich kommt auch das Bergkamener Kulturprogramm nicht am Luther-Jahr vorbei. Zum Auftakt des „mittwochsMix“ am 27. September kommt der Kabarettist Sebastian Schnoy mit der Erkenntnis daher „Luther war ein Blogger“.
Sopranistin Christina Heuel: Foto. Anja Finke
Wieder lädt das Kulturreferat zu einem Sonderkonzert ein. Auch hier ist es ratsam, sich rechtzeitig mit Eintrittskarten einzudecken, denn am Sonntag, 19. November, wird um 17 Uhr der in Bergkamen bekannte und beliebte Tenor Johannes Groß erwartet. Begleitet wird er von Prof. H. Helge Dorsch am Flügel und von der Sopranistin Christina Heuel. Das Konzert hat den Titel „Du bist die Welt für mich“ in Erinnerung an Rudolf Schock.
Hier nun die beiden Kleinkunst-Programme in der Übersicht:
Kabarett/Cabaret
15.09.2017 Fritz Eckenga: „Frisch von der Halde“
13.10.2017 Nils Heinrich: „Mach doch’ n Foto davon!“
18.01.2018 Florian Schroeder und Volkmar Staub: „Jahresrückblick“
16.02.2018 Simone Solga: „Das gibt Ärger!“
13.03.2018 Funke, Philipzen & Rüther: „STORNO – Die Abrechnung“
27.04.2018 Andreas Rebers – Kabarett der radikalen Mitte „Amen“
15.06.2018 Robert Griess: „Ich glaub es hackt!“
mittwochsMix
27.09.2017, 19.30 UHR Sebastian Schnoy „Luther war ein Blogger“
08.11.2017, 19.30 UHR Paula Quast Ein lyrisch-musikalisches Portrait – Mascha Kaleko: „…sie sprechen von mir nur leise“.
10.01.2018, 19.30 UHR Barbara Ruscher „Ekstase ist nur eine Phase“
21.03.2018, 19.30 UHR Friedemann Weise „Die Welt aus der Sicht von schräg hinten“ Gefördert durch das Kultursekretariat NRW in Gütersloh
06.06.2018, 19.30 UHR Niko Formanek „Gleich, Schatz.,.“
Ein rekordverdächtiges Hafenfest geht zu Ende
Seinem Namen machte er nicht gerade alle Ehre. „Kenter-Klaus“ hielt sich als Fred Feuerstein prächtig auf seinem schwimmenden Baumstamm über Wasser – den kleinen Dino auf einem Extra-Baumscheiben-Boot stets im Schlepptau. Sein Steinzeit-Team bekam deshalb auch tosenden Applaus. Ebenso wie das knallrote Feuerwehr-Gefährt des MSC, auf dem das Wasser nur so in alle Richtungen spritzte. Der Flying-Dutchman-Wettbewerb war auch beim 18. Hafenfest vor allem ein großer Spaß.
Alle kamen an: Die Gefährte der Flying Dutchman wurden nur von oben gehörig nass.
„Kenter-Klaus“ und sein Steinzeit-Team mit Dino im Schlepptau war einer der Publikumslieblinge.
Auch in diesem Jahr hatten sich fünf Teams besonders kreative Gefährte ausgedacht, die sich ausnahmslos entgegen jeder Tradition über Wasser hielten. Fast geschlossen zogen die Burg Quakenstein, das THW-Gefährt und das schwimmende Etwas der „Teletubbies“, gebaut von den Bauhof-Azubis, in das Hafenbecken ein. Die meisten Besatzungsmitglieder waren allerdings klitschnass. Auch das gehört zur Tradition, bei der „Kenter-Klaus“ seit Urzeiten seinem diesjährigen Motto getreu mit seinen Schülern der Oberadener Realschule den Teilnahme- und Kreativitätsrekord hält.
Tolle Musik wartete auch am Sonntag an jeder Hafenecke.
Rekorde gab es überhaupt einige an diesem Hafenfest-Wochenende. So viele Besucher wie beim Auftritt von „Burning Heart“ hat das Gelände jedenfalls noch nicht gesehen. „Wir hatten zwischenzeitlich mit dem Gedanken gespielt, die Reißleine zu ziehen und keine weiteren Besucher hineinzulassen“, schildert Karsten Quabeck vom Stadtmarketing. Der Hafenplatz geriet jedenfalls heftig an seinen Kapazitätsgrenzen, auch wenn die Stimmung nicht zu bremsen war. Dass alles gut ging, dafür sorgte auch das aufgrund der letzten Terror-Vorfälle noch einmal auf 50 Leute aufgestockte Security-Team.
Björn Freitag mit seiner Streetfood-Konkurrentin im heiteren Austausch.
Rekordverdächtig war auch die Anzahl der Handys, die vor einer mobilen Küche in die Höhe gereckt wurden. Männer wie Frauen: Sie alle wollten Bilder von Sterne-, Fußballmannschafts- und Fernsehkoch Björn Freitag, der sich hier mit einer asiatischen Konkurrentin ein Kochduell am Herd lieferte. Die zahlreichen Test-Esser mussten allerdings einiges an Geduld und Durchhaltevermögen in der prallen Hitze geben. Denn es dauerte dann doch länger als erwartet, bis die Burger-Gerichte auf den Tellern lagen und der Gaumen vor laufenden Kameras seine Entscheidung fällen musste.
Dreistöckig auf Skiern durch den Kanal pflügen
Mit Vollgas dreistöckig über den Kanal: Die Wasserski-Akrobaten hatten es in sich.
Dass man auch dreistöckig in atemberaubendem Tempo über den Kanal rauschen kann, bewiesen die Profis auf Wasserskiern. Die ließen sich auch von einem lästigen Ordnungs-Liebhaber nicht entnerven, der mit einem kuriosen Mäher dem üppigen Kanal-Seegras zu Leibe rücken wollte. Prachtvoll präsentierten sie eine Fahnenparade in gediegenen Outfits. Seemanns-Lieder sorgen nicht nur von Shanty-Chören auf der Bühne, sondern auch direkt aus dem Schiff im Gehen durchaus für gute Laune. Das bewiesen die „Schlick-Schipper“ in ihrem mobilen Kahn, der Locker Schlagzeug und Quetschkommode mit aufnehmen konnte.
Ansteckende Tanzfreude von „Youngster Ladystyle“ bei ihrer Bühnenpremiere.
Handfeste irische Musik, Töne und Melodien ausschließlich für Kinder zum Mittanzen, beeindruckender Tanz zum Mitmachen von der Dance-School NRW oder von „Youngster Ladystyle“, die als Tanzgruppe der Jugendkunstschule ihre Bühnen-Premiere erlebte: Auch am Sonntag waren Höchstleistungen von den Besuchern gefordert, die alles Miterleben wollten. Wo gerade noch die Entscheidung im Drachenbootrennen fiel, fand schon wieder ein neues Highlight am anderen Ende des Geländes statt.
Musikalisch auf großer Fahrt waren die „Schlick-Schipper“ mitten unter den Besuchern auf dem Trockenen.
Wer hier auch mit dem Programm in der Hand den Überblick verlor, wem in der beeindruckenden Sommerhitze gar die Kondition abhanden ging oder wer es generell nicht zum Hafenfest schaffte: Im nächsten Jahr gibt es eine neue Chance, denn 2018 wird es auf jeden Fall ein weiteres Hafenfest geben. Denn das kommt in Bergkamen und weit darüber hinaus offensichtlich ganz besonders gut an.
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Besuchermassen und Highlights: Beim 18. Hafenfest brummt es
Schon mal mit dem Fahrrad über Wasser gefahren, einen Fisch mit dem Mund von der Angel geschnappt, mit dem U-Boot abgetaucht oder mit einem „Pömpel“ einen netten Kerl vom Boot geschubst? Dann schnell zum Hafenfest in die Marina Rünthe, da ist genau das Programm. Bei strahlendem Hochsommerwetter konnten sich die Organisatoren jedenfalls am Samstag kaum vor Besuchern retten, die all das sehen und ausprobieren wollten.
Ab ins Wasser: Beim Fischerstechen geht’s hoch her.
Mit dem Rad über’s Wasser: Beim Hafenfest kein Problem.
Die Tour mit dem schwimmenden Fahrrad endete für die beiden Jungs relativ flott. Zügig waren sie losgestrampelt und umgehend in Algen und Tang gestrandet. Von ihrem unfreiwilligen Ankerplatz aus hatten sie immerhin exklusive Sicht auf das, was sich dort in den Drachenbooten tat. 17 Teams waren angetreten, um mit den Paddeln Ruhm zu ernten. Die
Anfeuern und in die Paddel legen war beim Drachenbootrennen gefragt.
„Schwimming Lions“ waren zum ersten Mal dabei. Sie hatten absolut gar keine Erfahrung, keine Sekunde Training, aber dafür viel Idealismus im Gepäck. „Uns geht es hier vor allem um den Teamgeist und um den Zusammenhalt der Kollegen aus den unterschiedlichsten Abteilungen unseres Unternehmens“, betont der Sprecher der MAN-Firmentruppe, die eigens aus Dortmund angereist war. Sonst sorgen sie im Verkauf, in der Werkstatt oder im „Back Office“ dafür, dass Lkw über die Straßen rollen. Am Samstag holten sie sich einen Sonnenbrand und viel Erfahrung, denn: „Der erste Lauf war eine Katastrophe, beim zweiten hat das Zusammenspiel schon besser geklappt“. Immerhin sind sie Drittletzte in ihrer Wertungsgruppe.
Mit Ellbogen und Ehrgeiz zum Sieg beim Hafenlauf
Startschuss für den Hafenlauf.
Noah ist derweil schon so nervös, dass er es kaum an der Ziellinie aushält. Zusammen mit 43 anderen Kindern wartet er ungeduldig darauf, dass der Bürgermeister endlich den Revolver in die Luft hält und die Platzpatrone den Start für die 600 Meter-Strecke beim Hafenlauf freigibt. Endlich ist es soweit und 88 Füße rennen, was die Muskeln hergeben. Da werden schon auf den ersten Metern die Ellbogen eingesetzt. Mancher verschläft den Start ein wenig überrascht, schließlich ist das Eis in der Hand gerade deutlich interessanter. Da muss die Mama heftig zupacken und gemeinsam geht es dann energisch auf die Strecke. Noah kommt tatsächlich als Erster ins Ziel. Die Zeit zählt bei diesem Lauf der anderen Art allerdings nicht. Ausgezeichnet werden die stärksten Teams: Der SuS Oberaden mit 14 Läufern gefolgt von der TuRa Bergkamen mit neun und vom SuS Rünthe mit fünf Teilnehmern.
Kuriose Angler werfen die Leine aus.
Inzwischen hängen Fische an Angelleinen vom Himmel. Die „Fischer“ haben sie ausgeworfen – zwei Gestalten, die von Kopf bis Fuß knallgelb sind und in luftiger Höhe über dem Geschehen schweben. Sie schauen ein wenig hämisch zu, wie Münder vergeblich nach den Leckerbissen schnappen. Nebenan war die Schreberjugend gerade noch auf großer Fahrt. Jetzt heizt der „Trommelfloh“ den Zuschauern derartig ein, dass sie hinter Maxim Wartenberg in einem kunterbunten Kreis hinterhertanzen, ihre Kinder wie springende Flöhe auf den Schultern. Das U-Boot taucht unter, die Piraten kapern ein Schiff, klettern Strickleitern hoch und entdecken Schätze im Sand. Irgendwo am anderen Ende erklingt Jazz, große Plastikkugeln füllen sich mit Kindern und Luft und kreiseln wild über Wasser. Wo man hier zuerst anfangen soll, ist eine echte Herausforderung.
Feuchte Landungen beim Ringen mit dem „Pömpel“
Feuchte Landung beim Fischerstechen.
Dann doch vielleicht lieber ganz ruhig am Geländer stehen und zuschauen, wie sich die Fischer gegenseitig mit langen Stäben behaken. Wer gerade noch kameradschaftlich am Ufer gestanden hat, den packt jetzt der Ehrgeiz: Runter muss der Gegner von der äußerst schmalen Bootsspitze. Die weichen Bälle an der Spitze der Stäbe leisten gute Dienste dabei, den Sparkassen-Mitarbeiter oder den DLRG-Lebensretter oder sonst jemanden aus den insgesamt acht Teams ins immer noch recht frische Nass zu befördern. Zum Glück sind andere Lebensretter zur Stelle, um alle mitsamt Schwimmwesten wieder auf das Trockene zu retten.
Drachenboote auf dem Weg zur Startlinie.
Die Reservisten-Kameradschaft informiert nicht nur an einem Stand direkt neben den Seenotrettern und der Hafenpolizei darüber, dass sie bei den regelmäßigen Treffen politische Bildung, Sportabzeichen, Klettern, Ausflüge in Museen oder auch Schieß-Training im Angebot haben. Sie steigen auch ins Drachenboot, schon zum dritten Mal beim Hafenfest. Drei Mal hat die Truppe aus Lünen, zu der auch zwei ehemalige Bundeswehr-Soldatinnen gehören, vorher mit dem Paddel im mit Drachenkopf geschmückten Boot geübt. Es hat sich gelohnt: Vorläufig Platz drei in der Silbergruppe.
Eine begeisterte junge Tänzerin im Publikum.
Hafenrundfahrt mit der Santa Monica, Hüpfburg, Fisch-Bude, Kinderschminken, Crêpes, laufende Steel-Drums, Bungee-Jumping, Boots-Ausstellung, Neuwagen, Cocktails im Sand: Manch einer verzweifelt fast an der Fülle des Angebots und kann sich kaum entscheiden. Zum Glück gibt es am Sonntag noch die Gelegenheit, alles noch einmal zu probieren! Dann haben die meisten noch die satten Klänge von „Burning Heart“ und die Bilder vom musikalischen Höhenfeuerwerk im Kopf…
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Blumenbörse sorgt auf dem Nordberg für Volksfeststimmung
„Gleich hat er es geschafft!“, rufen einige Zuschauer und starren gebannt auf den Kasten. Darin wackelt und hüpft ein Ei, das bereits einen breiten Riss zeigt. Nasse gelbe Federn schauen zwischen den Schalen hervor. Immer wieder stemmt sich da Küken im Inneren vor die lästigen Schalenhälften, die sich einfach nicht öffnen wollen. Ein anderer Artgenosse hat sein Ei bereits verlassen und torkelt benommen in dem 37,5 Grad warmen Brutkasten der Rassegeflügelzüchter herum. Auf der 11. Bergkamener Blumenbörse gab es wieder Geburten fast am Fließband.
Buntes Treiben bei der Blumenbörse auf der Präsidentenstraße.
Schnäppchen gab es bei der Versteigerung von Fundsachen.
Da gerieten die Blumen fast zur Nebensache. Zumal es auf dem Nordberg fast an jeder Ecke etwas Spannendes zu entdecken gab. Wo kann man zusätzlich zum frischen Spargel, bunter Verstärkung für den Garten und Leckereien noch ein Klapphandy für 5 Euro mit nach Hause nehmen? Wer zur richtigen Zeit die Hand hob, bekam sogar für eine Handkreissäge, für einen Kinderwagen, einen hochwertigen Fotoapparat oder eines von 50 Fahrrädern den Zuschlag. Die Versteigerung von Fundsachen auf dem Herbert-Wehner-Platz war ein eigenes Highlight für sich.
Fahrrad-Codierung beim ADFC.
Wer wollte, konnte mit dem frisch ersteigerten Drahtesel auch gleich ein paar Meter weiter rollen und das Rad beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub gleich codieren lassen. Die feine Nadel der Maschine war jedenfalls im Dauereinsatz. Gut 30 Kunden nutzten das günstige Angebot für die Diebstahlsicherung. Kein Wunder, lockte das warme Frühlingswetter doch viele mit dem Fahrrad an. Die konnten sich am Stand der Stadt Bergkamen gleich für das Stadtradeln begeistern lassen. Zum 10-Jährigen der Aktion und anlässlich des 200. Geburtstags des Fahrrads machen alle Kommunen im Kreis Unna mit. Ob allein oder im Team: Während der Aktionswochen im Juni gilt es, so viele Fahrradkilometer wie möglich zu bewältigen und nebenbei noch an Aktionen teilzunehmen.
Lecker: Frisch gekochter Spargel.
Verführerisch brodelten die Spargelstangen im heißen Wasser. An anderen Ständen waren sie zu knackigen grünen Bündeln zusammengebunden. Direkt daneben gaben rote, gelbe, pinke, blaue, orangene und weiße Blüten in der leicht bewölkten Frühlingssonne alles. Blüten lockten am unteren Ende der Präsidentenstraße ob als Stauden, Kletterpflanzen, als Gemüsesetzlinge oder prachtvolle Gartenpflanzen. Manches Exemplar hatte sichtlich mit dem deutlich wärmeren Wetter nicht gerechnet und ließ ein wenig die Köpfe hängen.
Wagnis hat sich gelohnt: Der Nordberg brummt
Gute Laune verbreiteten die „Swingenden Gärtner“.
Dicht drängten sich die Menschen. „Wir sind selbst überrascht, dass es so gut läuft“, schildert Karsten Quabeck, Organisator von der Stadt Bergkamen. Nachdem ein Blumen-Großhändler aus Kamen in diesem Jahr abgesagt hatte, wagte die Stadt erstmals den Schritt weg vom Stadtmarkt hinauf auf den Nordberg. „Hier bieten sich mehr Möglichkeiten für die Stände und das Ambiente ist einfach gemütlicher.“ Das Wagnis lohnte sich: Die Menschenströme rissen den ganzen Tag über nicht ab, es herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Und: „Der verkaufsoffene Sonntag und die Blumenbörse ergänzen sich so deutlich besser“, hat Quabeck beobachtet. Die Resonanz der Standbeschicker und teilnehmenden Händler war durchweg gut. „Wir können uns gut vorstellen, die Blumenbörse hier auf dem Nordberg zu belassen!“
Schlüpfende Küken bei den Rassegeflügelzüchtern.
Auch auf dem Nordberg waren Blumenjäger schon weit vor der offiziellen Eröffnung auf der Suche nach den besten Angeboten. Anders als auf dem Stadtmarkt riss das Gedränge jedoch nie ab. Wo sonst bereits spätestens eine Stunde vor dem Ende die Luft heraus war, herrschte immer noch beste Volksfeststimmung. Kinder bearbeiteten die Hüpfburg im Akkord, ließen sich mit Schminke in ausgefallene Wesen verwandeln oder pflanzten ihre eigene Blume im selbst dekorierten Blumentopf. Und im Brutkasten schlüpften immer noch neue Küken.
Das neue Konzept ging also auf und die Bergkamener nahmen es dankbar an. Mancher deckte sich mit Blumen ein, füllte Einkaufstaschen mit türkischen Leckereien und Süßigkeiten und erledigte noch schnell einen Einkauf, bei dem ebenfalls allerhand Schnäppchen lockten.
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Körpergebilde verwandeln die Stadt in eine bunte Kunst-Fährte
Sie hängen über Stromkästen, quetschen sich in Kirchenfenster und zwängen sich gestapelt zwischen Hecken. „Dass in eine Tür so viele Menschen hineinpassen“, raunen sich zwei Betrachterinnen staunend zu und schütteln fasziniert die Köpfe. Auf dem Rücken, kopfüber, ineinander gerollt und ausgestreckt stapeln sich sieben Körper vor ihren Augen in etwas, das bis vor wenigen Sekunden noch ein unscheinbarer Nebeneingang war. „Es geht weiter!“, rufen da schon die Begleiter dieses ungewöhnlichen Stadtrundgangs und bunte Kapuzenkörper sprinten voraus zur nächsten Station.
Da klemmt tatsächlich jemand vor dem Kirchenfenster.
Wie viele Menschen mögen das sein? Zählen ist fast unmöglich…
„Bodies in urban spaces“, heißt die ungewöhnliche Kunstaktion. „Körper in städtischen Räumen“ heißt das sperrig auf Deutsch. In der Realität sieht das gelegentlich schlicht unfassbar aus. Da hängt ein Mensch kopfüber in einem Gitter, das einem Baum Halt geben soll. „Da kommt man doch gar nicht allein hinein!“, rätselt ein Zuschauerpärchen und fragt sich, wie man da überhaupt gute fünf Minuten lang hängen kann. Auf dem Dach einen grauen Betonklotzes stapelt sich ein ganzer Menschenhaufen und reckt die Beine in den Himmel. Ein Körpergewimmel vor dem Hintergrund des Kirchturms. „Das ist ja verrückt!“, entfährt es nicht nur einem Kunst-Spaziergänger in der Menge. Die Handies und Fotoapparate sind im Dauereinsatz. Sogar der Laubbläser vor der Kirche bekommt sponaten Applaus – inzwischen sind die Teilnehmer auf der Hut und vermuten hinter jede Ecke eine überraschende Kunst-Performance.
Schon wieder quetschen sich Menschen in einen luftigen urbanen Raum.
Eine Zuschauerin ist schon ganz außer Atem. Sie ist Großmutter und ist ihren beiden Enkelinnen auf der Spur. Die Zwillinge haben sich gemeldet, als die Organisatoren die urbane Kunstaktion begannen. Eine Woche lang übten sie mit 20 weiteren Akteuren die mehr als ungewöhnlichen Performances aus Körpern ein. „Die beiden haben viel Spaß dabei gehabt, sind aber auch an manchen Tagen mit blauen Flecken nach Hause gekommen“, berichtet die Großmutter. Jetzt hat sie ihre liebe Mühe, die beiden im Körpergewimmel überhaupt zu entdecken. „Sie tragen beide rosa Kapuzen – aber es ist wirklich unmöglich, sie in manchen Formationen zu erkennen.“ Da muss dann eben an jeder der 22 Stationen sicherheitshalber ein Foto gemacht werden.
Lieber nicht nachmachen
Fotoapparate vor interessanten Körperformationen im Dauereinsatz.
„Das ist doch mal ein spannender Grund, in Bergkamen mal wieder eine Rund zu drehen“, sind sich Christiane und Dirk Günther einig. Fasziniert betrachten sie eine gute Stunde lang etwas, was sie so noch nicht gesehen haben. „Die ersten Gebilde gingen ja noch, da hätte ich auch noch mitmachen können“, meint Dirk Günther. „Bei manchen Sachen macht aber definitiv der Körper nicht mehr mit“, sagt er schmunzelnd und betrachtet mehrere bunte Körper, die zwischen zwei Säulen im Busbahnhof scheinbar mühelos in luftiger Höhe schweben.
Gereckte bunte Beine vor einem Wohnkomplex.
Deshalb empfiehlt Kulturdezernentin Simone Schmidt-Apel nach dem stürmischen Abschlussapplaus vor dem Rathaus auch, all dies lieber nicht nachzumachen. „Dafür braucht es viel Übung!“, warnt sie. Und es braucht einen geübten Blick für die Orte, die Körperformationen überhaupt erst möglich machen. Esther Steinkogler ist geübt, schließlich hat sie für den Erfinder der „bodies in urban spaces“ schon an unzähligen Winkeln der Welt ähnliches wahr gemacht. Wie in Israel und auf Zypern. „Wir wollen die Zuschauer einladen, ihre Stadt neu zu entdecken. Wir führen den Blick an Orte, die sonst im Alltag vernachlässigt werden“, sagt sie. Mit der Wahrnehmung spielen, die Struktur der Stadt und ihrer Gebäude mit anderen Augen sehen: Das funktioniert!
Überraschende Körper-Akzente auf dem Parkplatz.
Annika Brauckmann, Nora Lux und Caren Dieckmann haben das aus ganz anderer Perspektive am eigenen Leib miterlebt. Sie haben mitgemacht. „Bei manchen Sachen dachte man zunächst, dass das gar nicht möglich ist – am Ende war es weniger schwierig als befürchtet“, erzählen sie. Überwindung habe es an manchen Stellen gekostet. „Wenn man dann sieht, wie toll das Ergebnis aussieht, ist das ein wunderbares Gefühl!“ Anstrengend waren die Körperbilder, bei denen lange die Körperspannung gehalten werden musste. Sprechen mit den Zuschauern war nicht erlaubt, denn der optische Eindruck war es, der hier im Vordergrund stand. „Das hat irrsinnig viel Spaß gemacht“, sind sich alle Drei einig.
Die Bilder aus Bergkamen werden demnächst die Ausstellung ergänzen, die in der Galerie sohle 1 im Stadtmuseum zu sehen ist. Dort werden Fotos aus den über 100 anderen Orten gezeigt, an denen die „bodies in urban spaces“ ganz neue Perspektiven eröffnet haben.
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Diawechsel in Medienskulptur auf Herbst verschoben
Der für dieses Frühjahr geplante Diawechsel an der Medienskulptur im Kreisverkehr am Rathaus muss in den Herbst verschoben werden. Der Künstler Andreas M Kaufmann wollte den Diawechsel, so teilt die Stadt mit, mit dem Vorbereitungsteam zum Frauentag diskutieren. In dieser Woche aber ließ Andreas M Kaufmann Kulturreferentin Simone Schmidt-Apel wissen, dass ihn Projekte in Barcelona, seinem Lebensmittelpunkt, bis zum Herbst festhalten. Im Oktober will sich Kaufmann wegen eines neuen Termins melden.
Lichtkunst auf dem Rathauskreisel: Andreas M. Kaufmann „No agreement today – no agreement tomorrow“
Seit dem Jahr 2004 steht in Bergkamen das besondere Kunstwerk, die Medienskulptur mit dem Titel „no agreement today – no agreement tomorrow“ (in etwa „Keine Übereinstimung heute, keine Übereinstimmung morgen“).
Dieses Kunstwerk ist zugleich als soziale Skulptur gedacht, denn Andreas M Kaufmann will über 24 Jahre jährlich jeweils ein Bild austauschen und diese Veränderung mit den Bergkamener Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.
Der Titel als Verweis auf die Begriffe „Zustimmung“ bzw. „Übereinkommen“ verfolgt dabei eine ironische und zeitkritische Intention: Die in der Medienskulptur kreisenden Porträts von Menschen (und ihre typischen Gesten) sind aus dem ursprünglichen Kontext ihrer Darstellung herausgelöst und in
einen neuen Zusammenhang gesetzt. Der Künstler will so zeigen, dass in den Massenmedien zwar eine Selbstdarstellung möglich ist, echte Kommunikation und echtes Verständnis allerdings nicht.
Wer für das jeweilige Jahr in die Skulptur aufgenommen wird, hängt also von den gemeinsamen Vorschlägen und der Diskussion der TeilnehmerIinnen ab: Wichtig ist dem Künstler, dass die Vorschläge sich auf Menschen beziehen, die im vergangenen Jahr in der Öffentlichkeit besonders präsent waren. Ob sie positiv oder negativ besetzt sind, spielt dabei keine Rolle. So wurde 2016 mit dem Katholischen Arbeiter Bund der ehemalige Fifa-Präsident Josef „Sepp“ Blatter als Foto in die Skulptur gewählt. Auch über die auszuwechselnde Person diskutierte der Künstler mit den Anwesenden, die einen Eiskunstläufer aus der Skulptur verbannten.
Mit der Skulptur hatte Andreas M Kaufmann im Jahr 2002 den ersten Platz in einem internationalen Wettbewerb zu „Kunst in Verkehrskreiseln“ belegt. 24 sich bewegende und verändernde Bilder gestikulierender, größtenteils prominenter Menschen rotieren seit 2004 in der Skulptur an dem
Verkehrskreisel „Stadttor Rathaus“ und haben seither zu allerlei Vermutungen und Diskussionen Anlass gegeben. Andreas M Kaufmann ist die Auseinandersetzung mit den Menschen wichtig, die mit der Kunst im öffentlichen Raum leben.
Zu den Veranstaltungen eingeladen sind grundsätzlich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.
Das Kulturreferat wird den Herbsttermin frühzeitig bekannt geben.
Konzert mit der Folk-Band „Matching Ties“
Zu einem Konzert mit der Folk-Band „Matching Ties“ lädt der Kreis Unna am Donnerstag, 27. April, in den Spiegelsaal des Hauses Opherdicke ein. Das Konzert aus der Reihe WeltMusik MusikWelt auf dem kreiseigenen Gut an der Dorfstraße 29 in Holzwickede beginnt um 20 Uhr (Einlass 19 Uhr).
Die vier führenden Musiker (Paul Stowe aus den USA, Trevor Morriss aus Großbritannien, Peter Corbett aus Irland und Jessica Lombardi aus Italien) der europäischen Folk-Szene, immer mit den zusammen passenden Krawatten auftretend, spielen eine vielfältige und einzigartige Mischung aus irischem, englischem und schottischem Folk auf traditionellen Saiteninstrumenten, Geige, Flöten und Dudelsack.
Karten für das Konzert kosten 14 Euro. Erhältlich sind sie in der Buchhandlung Hornung am Markt 6 in Unna, im Bürgerbüro der Gemeinde Holzwickede, Allee 5 sowie an der Kasse von Haus Opherdicke. Vorbestellungen sind beim Kreis Unna, Stabsstelle Kultur, unter Tel. 0 23 03 / 27-25 41 und per E-Mail bei heinz.kytzia@kreis-unna.de möglich. Weitere Infos gibt es unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff WeltMusik-MusikWelt).
Im Preis inbegriffen ist die Möglichkeit zum Besuch der Ausstellung mit Werken von Josef Scharl. Die Arbeiten sind am 27. April ab 19 Uhr im Obergeschoss von Haus Opherdicke zu sehen. Das Museumscafé hat bis nach der Pause geöffnet.