Rundwanderung durch Weddinghofen

„Weddinghofen früher und heute“ – unter diesem Motto steht eine fußläufige Führung des Gästeführerrings Bergkamen, die am kommenden Sonntag, 27. Mai, unter der Leitung von Gästeführer Klaus Lukat stattfindet.

Gestartet wird zu der gut zweieinhalbstündigen Rundwanderung, zu der alle interessierte Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen sind, um 10 Uhr an der Töddinghauser Straße auf dem „Platz der Partnerstädte“ vor dem Rathaus.

Klaus Lukat wird während der Führung die Geschichte und die Besonderheiten der früheren „Kuckuck“-Gemeinde vorstellen, die seit 1966 als Stadtteil zu Bergkamen gehört. An etlichen Anlaufpunkten zeichnet er dann die Entwicklung und den Wandel Weddinghofens vom bäuerlichen Dorf zur späteren Bergbaugemeinde und zum heutigen Stadtteil Bergkamens nach.

Für die Teilnahme an der etwa zweieinhalbstündigen Wanderung ist pro Person ein Kostenbeitrag von 3,- Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme an der Wanderung kostenfrei. Die Fahrt endet voraussichtlich gegen 12.45 Uhr wieder am Anfangspunkt vor dem Rathaus.

Die Wanderung findet allerdings nur statt, wenn sich mindestens fünf interessierte Personen am Ausgangspunkt einfinden.




Von Höfen und Menschen im Bergkamener Dorf

Eine Erkundung des Südens des Stadtteils Bergkamen-Mitte mit dem Fahrrad steht am kommenden Samstag, 26. Mai, auf dem Programm des Gästeführerrings Bergkamen.

Die etwa zweieinhalbstündige Rundfahrt mit eigenen Fahrrädern, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich willkommen sind, startet um 14 Uhr vor dem Rathaus-Haupteingang gegenüber dem Ratstrakt am Rathausplatz (Busbahnhof).

Der Schwerpunkt der Führung liegt dieses Mal im Bergkamener Süden, wo Gästeführer Gerd Koepe an verschiedenen Wegstationen sehr anschaulich und originell über „Höfe und Menschen im früheren Bergkamener Dorf“ zu erzählen weiß. Besucht wird im Rahmen der Führung auch der Bauernhof Henter an der Bambergstraße; dort können die Teilnehmer einen noch erhaltenen früheren Luftschutz-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg besichtigen.

Für die Teilnahme an der etwa zweieinhalbstündigen Rundfahrt ist pro Person ein Kostenbeitrag von 3,- Euro zu entrichten, für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme kostenfrei. Die Radwanderung findet allerdings nur statt, wenn sich bis zu ihrem Beginn mindestens fünf interessierte Personen am Ausgangspunkt einfinden.




Nahsexerfahrung mit der „Joachim Fucking Foerster Band“

Der Leiter des Ev. Familienzentrums mittendrin, Bernd Bronheim, Pfr. Reinhard Chudaska und Joachim Foerster (v.l.n.r.) freuen sich auf das Konzert und genießen das Ambiente des bereits fertigen Bauabschnitts von dem neuen Außengeländes. Foto: Wolfgang Freiberg

Der Schauspieler und Musiker Joachim Foerster ist am Dienstag zu einem Lokaltermin nach Oberaden gekommen, um sich das Familienzentrum mittendrin anzuschauen, vor allem das neu gestaltete Außengelände, für dessen Finanzierung er auftreten wird. Mit dem Auftritt in einem Kindergarten betritt seine Band Neuland. Er zeigte sich aber sehr angetan von dem Auftrittsort und freut sich auf die neue Erfahrung.

Foerster unterbrach für den Besuch in Oberaden die Proben am Theater in Münster für das Stück Heldenangst, in dem er ab Juni auftreten wird. Die Joachim Fucking Foerster Band wird am Samstag natürlich die Songs ihres Albums „Nahsexerfahrung“ spielen, aber auch einige neue Songs, an denen die Band feilt und aus denen ein neues Album entstehen soll. Die Band befindet sich in dem kreativen Prozess dazu.

Nachdem Joachim Foerster in der Vergangenheit viel für die Sky Fernsehserie „Das Boot“ zu Dreharbeiten unterwegs gewesen ist, will er sich mit seiner Band wieder mehr auf die Musik konzentrieren. Auf die Frage, wie das neue Album werden wird, lautet die schlichte Antwort: „Leichter.“ Außerdem denkt die Band über einen künftigen neuen Namen nach. Auch wenn er bislang der Namensgeber ist, spricht er von seiner Band als „wir Fünf.“

Die Joachim Fucking Foerster Band spielt am Samstag, 26. Mai, um 19.30 Uhr im Ev. Familienzentrum mittendrin, Am Römerberg 40 in 59192 Bergkamen.

 




Letzte Führung durch die Ausstellung „Haushalt. Die Dinge und ich“

Haushalt geht uns alle an. Wie Frauen und Männer im modernen Alltag Haushalt bewältigen, mit Chaos und Ordnung umgehen, Lust und Frust erfahren, was ihnen Haushalt überhaupt noch bedeutet,
zeigen 11 Künstlerinnen und ein Künstler in der aktuellen Ausstellung der Galerie sohle 1. Zur letzten Führung im Rahmen der Ausstellung sind alle Interessierten am kommenden Sonntag, 20. Mai, um 11 Uhr eingeladen. Kunstpädagoge Udo Baggeröhr führt die Gäste und stellt die Werke der Künstlerinnen und des Künstlers vor. Mit Installationen, Video, Fotografien, Zeichnungen und Objekten werden persönlichen Einstellungen und Annäherungen zum Thema Haushalt in einfallsreichen, witzigen und bisweilen hintergründigen Formen aufgezeigt. Der Eintritt beträgt 3 €.




Kreis fährt auf Opherdicke eine Extraschicht

An die Karten, fertig los – der Vorverkauf zur Extraschicht 2018 hat begonnen. Wer in der Nacht der Nächte am 30. Juni nicht in die Schlange, sondern gleich zum Programm will, sollte sich im Internet möglichst früh Karten sichern.

Die „Bullemänner“ blicken bei der Extraschicht in die westfälische Seele. Foto: Thomas M. Weber

Erstmals als Veranstaltungsort in der Region dabei ist Haus Opherdicke in Holzwickede. Und dort gibt es ab sofort auch Karten für diesen und die anderen Spielorte im Ruhrgebiet.

Im Preis enthalten sind der Eintritt, die freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln und natürlich die Programmübersicht. Schon klargemacht ist die Verkehrsanbindung: Die ES 29 ist das Fortbewegungsmittel der Wahl zum und vom kreiseigenen Gut hoch über der Ruhr.

Noch gefeilt wird von den Organisatoren im Kulturbereich derzeit am Programm. Als Topact feststehen bereits mehrere Auftritte der „Bullemänner“. Die beiden werden ihren erprobten Blick in die westfälische Seele richten und aus dem Innenleben dieses hier fest verwurzelten Menschenschlags berichten.

Außerdem gibt es im Haupthaus Führungen durch die Farbwelten des Malers Otmar Alt, Lichtkunst in der Gartenlandschaft mit den Skulpturen von Raimondo Puccinelli, natürlich Musik und die eine oder andere Überraschung.

Mehr Informationen zu Spielorten, Programmen, Verkehrsverbindungen und Vorverkauf findet sich unter www.extraschicht.de. PK | PKU




Zupforchester spielt Heavy Metal in der Auferstehungskirche

von Ralf Beyersdorff

„Classic meets Pop“ lautet das Motto beim Konzert des Zupforchesters in der Auferstehungskirche in Bergkamen am Sonntag, 27. Mai, um 16 Uhr. Dabei wird das Orchester sein Können mit einer raffinierten Mischung aus Klassik und Pop unter Beweis stellen.

Auftakt des Konzerts bildet Händels Feuerwerksmusik. Bei der Uraufführung im Jahr 1749 geriet durch einen technischen Defekt die Bühnenkonstruktion in Brand. Unter den königlichen Beamten brach daraufhin ein Streit aus. Alleine Händels Feuerwerksmusik hielt mit ihren Paukenschlägen und
Trompetenfanfaren den Turbulenzen stand. Das Zupforchester wird das Menuett II aus der 6-sätzigen Suite präsentieren.

Besonders hervorzuheben sind die Solisten, die ihre Fähigkeiten auf dem Instrument mit unterschiedlichen Stücken aus verschieden Stilrichtungen zeigen werden.

Die Solistin Carolin Loock wird ihre Mandoline mit dem „Konzert in C-Dur für Mandoline und Zupforchester“ zum Erklingen bringen.

Dass Heavy Metal und Zupforchester zusammen passen zeigt Sandro Steeger mit einer Bearbeitung der berühmten Rockbalade „Nothing else matters“ für Gitarre und Zupforchester. Das Original stammt von der amerikanischen Band Metalica.

Höhepunkt des Konzerts dürfte das Stück „Let it go“ in einer Bearbeitung für Cello, Gitarrenquartett und Zupforchester werden, die sich eng an der Fassung der berühmten Piano Guys orientiert. Das Arrangement verbindet Elemente aus Vivaldis Winter mit dem Stück „Let it go“ aus Disneys
Eiskönigin. Dabei wird die Melodie von der erfahrenen Cellistin Wencke Rahn gespielt. Wencke hat seit 10 Jahren Cellounterricht. Sie studiert nun im zweiten Semester Musik auf Lehramt an der TU Dortmund. Das Gitarrenquartett besteht aus Jens Stammer, Rebecca Marzoch, Lia Buschmann und Luca Gundelach.

Der Eintritt zum Konzert ist frei, um eine Spende wird gebeten.




Workshop für Familien: Ein Tag in der Steinzeit

Stein, Holz, Knochen und Pflanzenfasern bilden die Grundlagen steinzeitlicher Werkzeugherstellung. Für Menschen des 21. Jahrhunderts ist es kaum vorstellbar, dass Menschen mit den Händen, die sich seit tausenden von Jahren nicht entscheidend verändert haben, solche praktischen, ergonomisch sinnvolle und kunstvolle Artefakte hergestellt haben.

Herauszufinden, ob wir dazu immer noch in der Lage sind, ist das Ziel dieses Steinzeitworkshops.

Es werden Feuersteine richtig geschlagen um brauchbare Abschläge zu erhalten und daraus zusammengesetzte Werkzeuge zu fertigen. Dies ist die Vorbereitung für den Bau von Lanzen. Abschließend wird eine steinzeitliche Mahlzeit vorbereitet. Dazu gehört die Entfachung eines Feuers, dessen Unterhalt und der Bau einer Kochgrube. Das Essen wird eingeleitet durch Gesang und Tanz.

Der Workshop ist auch für Familien geeignet und findet am Samstag, 9. Juni 2018; 10.00 – 16.00 Uhr auf dem Gelände der Ökologiestation statt. Geleitet wird der Steinzeitworkshop von dem Museumspädagogen Olaf Fabian-Knöpges. Die Kosten betragen für Einzelpersonen 45 Euro ein Familienteam von zwei Familienmitgliedern bezahlt 80 Euro.

Maximal können 16 Personen an dem Steinzeitworkshop teilnehmen.

Veranstalter sind das Umweltzentrum Westfalen und Naturförderungsgesellschaft Kreis Unna e. V.

Anmeldungen noch bis 24. Mai bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




Konzert im Yellowstone: Herr Brückner lädt zum Tanz

Am Freitag, 18. Mai, heißt es im Jugendzentrum Yellowstone wieder „Herr Brückner lädt zum Tanz“. Auch in diesem Jahr wird traditionsgemäß ein weit gefächertes Angebot aus Punk und Hardcore auf der Bühne präsentiert.
Den Anfang macht die Bergkamener Band „Johnny Flash“. Sie werden mit ihrem ungeschminkten Punk wieder viel Freude beim Publikum verbreiten. Hiernach tritt die Dortmunder Band „Zilpzalp“ auf. Ihr dem Emo zuzuordnender Stil zeigt, dass sie ihre Instrumente beherrschen und zu 100% hinter ihrer Musik stehen.Als nächstes wird „Addicted to Machines“ spielen. Teile der Band haben in der Vergangenheit bei „Slup“ mitgespielt, die im Yellowstone lange Zeit Lokalmatadoren waren. Sehr guten Punkrock wird „Radio Vegas“ auf die Bühne bringen. Sie liefern Punk, der sich nicht in eine Schublade stecken lässt. Sie scheuen sich auch nicht davor, sich von Popmusik oder anderen Stilen Inspirationen zu holen, um ihre Lieder zu verfeinern. Das Ende wird die Bergkamener Band „Nuage und das Bassorchester“ bestreiten. Das Trio hat seinen Ursprung im Yellowstone und erfreut sich mittlerweile über Bekanntheit im gesamten deutschsprachigen Raum. Aktuell läuft bei ihnen die Arbeit auf Hochtouren, um ihren Postpunk auf ein zweites Album zu bringen. Dies soll noch in diesem Jahr erscheinen.

Das Konzert wird in Zusammenarbeit mit Jugendlichen des Workshops „Konzertgruppe“, einer Kooperation von Yellowstone, Jugendkunstschule Bergkamen und Horror Business Records durchgeführt.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung beträgt 5,00 €. Beginn ist um 20.00 Uhr. Die Türen zum gemütlichen Chillen öffnen sich bereits um 19.00 Uhr.




Nostalgiemarkt im Stadtmuseum geöffnet

Der Nostalgiemarkt des Stadtmuseums Bergkamen ist am Donnerstag, 17. Mai, von 14 bis 16 Uhr wieder geöffnet. Hier erwarten am jeden ersten und dritten Donnerstag eines Monats ehrenamtliche Mitarbeiter des Museums, darunter Ursula Eggenstein und Arno Winterholler, die Besucher.

Der Nostalgiemarkt ist eine Einrichtung des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Bergkamen. Hier kann man unter Trödel und Nostalgischem stöbern und so manche Rarität entdecken. Alte Dachboden- und Kellerfunde aus Privathaushalten, die durchaus noch ihren Wert haben, warten hier auf neue Besitzer.

 




Bei Röttger lenzt der Frühling zum Auftakt einer neuen Kulturreihe

Am Morgen hatte Mona Lichtenhof noch die Wintermütze im Morgenfrost aufgesetzt. Abends war sie sich im Gartencenter Röttger sicher: „Er ist‘s!“ Schließlich hatte sie gerade mit dem „Kamin-Ensemble“ mehr als überzeugend den Frühling herbeigesungen. Auch die vielen Blumen im Gartencenter hofften, dass es jetzt endlich soweit ist und der Frühling pünktlich zum Frühlingskonzert tatsächlich endlich vor der Tür steht.

Weckte Frühlingsgefühle unter Palmenwedeln: Mona Lichtenhof und das Kaminensemble.

Gut besucht war das Gartencenter Röttger unter dem Motto „Blume trifft Kultur“.

Dass die Bergkamener sehnlichst auf den Frühling hoffen, war jedenfalls nicht zu übersehen. Alle 100 Sitzplätze im Gartencenter waren ausverkauft. Dabei hatten alle Beteiligten im Vorfeld noch Blut und Wasser geschwitzt. „Vor einer Woche war draußen noch alles weiß“, schildert Claudia Röttger das Wetterdrama. „Wir hatten wirklich Sorge um das Frühlingskonzert!“ Sorgen haben aktuell alle, die mit Blumen und Floristik zu tun haben. „Die Pflanzen sind in den Gewächshäusern längst aufgeblüht und stehen bereit“, erläutert die Gartencenter-Chefin das Wetterchaos, das auch für sie finanzielle Einbußen bedeutet. „Unser ganzes Mitarbeiter-Team wartet ungeduldig und die Sonne will einfach nicht herauskommen.“ Blumenpracht auf der einen Seite, eisige Winterverhältnisse draußen vor der Tür auf der anderen Seite. So spannend hat es der Frühling selten gemacht.

Claudia Röttger begrüßt die Gäste.

Am Samstag hatte er jedenfalls ein Einsehen und schickte immerhin zarte Sonnenstrahlen und eine Ahnung von Frühlingsluft aus. Erleichterung auch bei Detlef Göke, der die Veranstaltung unter dem Motto „Blume trifft Kultur“ arrangiert hatte. Claudia Röttger hatte ihn angesprochen, als die Veranstaltungsreihe mit Mona Lichtenhof & Co. im Standesamt sich zu einem Publikumsrenner entwickelt hatte. Auch im Gartencenter soll es jetzt eine kleine Kulturreihe geben. Die Premiere mit dem „Kamin-Ensemble“ schlug bereits ein: „Die Karten waren schnell weg, ohne viel Werbung“, freut sich Detlef Göke.

 

Der Frühling lenzt und Veilchen kränzen

Gut gelaunt war auch Ilka Weltmann mit nicht weniger schwungvollen Texten.

Kein Wunder, schließlich sind Mona Lichtenhof, Dieter Dasbeck, Norbert Grüger und die Literatin Ilka Weltmann längst eine feste Größe im regionalen Kulturleben. Mit einer beschwingten Mischung aus Liedern, Gedichten und Geschichten verliehen sie auch den zarten Frühlingsgefühlen gehörigen Schwung. Da fiel zwar immer noch Schnee, aber immerhin mit den Worten und Tönen Peter Maffay auf Rosen. „Wochenend und Sonnenschein“ ließen die Füße wippen. Und wenn Heinz Erhardt zu Ostern abermals von Cornelia versetzt wurde, lenzte in den Worten von Friederike Kempner wieder der holde Frühling und nicht nur Veilchen kränzten die Menschen.

Tonkunst zwischen Palmwedeln: Norbert Grüger hatte sogar Gedichte selbst vertont.

Bei Röttger warteten auf alle Besucher farbenprächtige Primeln auf jedem Stuhl, leckeres Fingerfood, Wein und Cocktails. Und die Gewissheit, dass der Frühling an diesem Abend so lang im Gartencenter blieb, wie die Gäste Lust auf ihn hatten. Denn schließlich „macht der Frühling mit uns etwas“, versicherte Mona Lichtenhof und hielt viele Überraschungen bereit. Angefangen bei der Premiere für ein von Norbert Grüger selbstvertontes Gedicht von Eduard Möricke bis hin zur spontanen Ersten Hilfe mit dem Mikro, wenn die Technik kurzfristig zwischen den Palmenblättern und Blumenkränzen Mühe hatte, aus dem Winterschlaf zu erwachen.

Fortgesetzt wird die Kulturreihe im Gartencenter Röttger am 26. Mai Mit einer Modenschau mit Schnückel unter dem Sonnensegel. Ein konkreter Termin wird noch für einen Abend mit der Bigband TipleB im September gesucht.




Internationaler Frauentag mit Facebook-Buckel und Stolz-Selbsthilfe

Was ist geblieben von 100 Jahren Frauenwahlrecht? Die Mitleif-Kreisis bei 15-Jährigen, Dauertelefonate und Facebook-Buckel rund um die Diskussion über das durchsichtige Kleid der Nachbarin, Sprint-Kämpfe um den besten Platz an der Kasse und omnipräsente Strebertussi. So sieht jedenfalls der Alltag aus, wenn frau der Kabarettistin Vera Deckers beim Matinée zum Internationalen Frauentag durch die Probleme des fraulichen Alltags folgte. Der selbstironische Sprint durch die Problemskala machte gehörigen Spaß.

Stets das Handy am Ohr: Die Frau von heute hat auch 100 Jahre nach dem Frauenwahlrecht allerhand Probleme. Vera Deckers deckte sie auf. Sie ist prädestiniert dafür, hat sie doch am 8. März und damit am Frauentag Geburtstag.

Selbstironisch und gut gelaunt ging es mit der Kabarettistin und gelernten Psychologin schonungslos durch den ganz normalen Wahnsinn des Geschlechter-Alltags.

Clara Zetkin, Marie Juchacz und Co. hätte es allerdings Tränen der Verzweiflung in die Augen getrieben, hätten sie 100 Jahre nach ihrem erfolgreichen Kampf für erste Anzeichen der Gleichberechtigung Vera Deckers große und kleine Wahrheiten auf der Bühne im Treffpunkt erlebt. Dort kämpfte sie mit Meeresrauschen und Delfinstimmen gegen die Schlaflosigkeit und erntete dringenden Harndrang. Beim Flirt ließ sie sich vom virtuellen Ich ausbooten und kollidierte hernach mit der allgegenwärtigen Bescheidenheit der Frauen, für die Leistung verbal fast ausschließlich mit Glück zu tun hat. Es wurde auch tatsächlich ganz still im einmal mehr gut gefüllten Saal, als sie alles andere als ironisch forderte: „Habt doch einfach mal mehr Mut zum männlichen Selbstbewusstsein!“

Gut besucht war das Matinée zum Internationalen Frauentag und auch die Männer hatten ihren Spaß.

Während Jungs ganz offen aggressiv und selbstbewusst sein dürfen, lassen Frauen ihre Wut verdeckt beim Backen aus. Scheibenkleister-Selbsthilfegruppen gegen die weibliche Verbal-Erziehung, enttäuschte Betroffenheits-Mütter, die ihre Kinder auf Verdacht fördern mit dem Fahrradhelm in den Bus schicken, das wahre Glück der androgynen Menschen gegen die Haarspangen-Falle, die schon im kindlichen Alltag die Rollenbilder prägt: Nicht nur die vereinzelten Männer im Publikum hatten ihre wahre Freude an den gut gelaunten Geschlechter-Analysen der ausgebildeten Psychologin.

 

 

 

 

 

Ausstellung zum Frauenwahlrecht und Quiz

Die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämpfer hielt in ihrer Rede Rückschau und blickte appellierend in die Zukunft.

Da kam die Pause gerade recht, um sich im Foyer in einer kleinen Ausstellung noch einmal vor Augen zu halten, was sich 100 Jahre nach Erringung des Frauenwahlrechts alles verändert hat. Das ist doch immerhin einiges, wie auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper, in ihrer Rede hervorhob. Wurden Frauen in Frankreich noch für ihre Forderungen nach mehr Rechten geköpft, führte das 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung, Frauen als billigen Arbeitskräften und der Arbeiterbewegung doch auch indirekt in die Emanzipation. Es dauerte bis 1918, bis endlich das Frauenwahlrecht eingeführt war. Für Marie Juchacz als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung eine „Selbstverständlichkeit“. Eine Bundeskanzlerin, Ministerinnen, Frauenquote: In der Politik scheinen die Frauen formell Gleichberechtigung erreicht zu haben. Gleichgestellt sind sie aber längst noch nicht. Schon gar nicht im Alltag.

Ausstellung, Informationsstände, Literatur und ein Imbiss: Im Foyer des Treffpunkt gab es viel zu entdecken.

Gleichverteilung von Status, Macht und Einkommen forderte Martina Bierkämper deshalb. Mehr Frauen in Führungspositionen, Entgeltgleichheit, Schutz vor Gewalt, Veränderungen in der Familienpolitik und Rente sind nur einige Felder, die es weiterhin zu beackern gilt. Bürgermeister Roland Schäfer konnte da nur beipflichten: „Es kommt auf die tatsächliche Gleichstellung an“. Ansonsten hielt er sich vornehm zurück und überreichte vor allem zahlreiche mehrfarbige Umschläge von Verwaltung und Politik zur finanziellen Unterstützung des Frauentags. Dessen Erlös geht an das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk.

Nicht nur beim Cocktail und seinen diversen Bezeichnungen kamen Männer und Frauen beim Frauentag zusammen.

Im Foyer gab es nicht nur Equal Pay-Taschen, Anstecker und Kulis, Literatur und Flyer rund um das Thema Frauen und Gleichberichtigung, sondern auch einen Imbiss und frisch geschüttelte Cocktails, die Männer und Frauen in ihren Namensbezeichnungen unmissverständlich zusammenbringen. Und natürlich angeregte Gespräche über die inzwischen 34. Veranstaltung zum Frauentag in Bergkamen, seit mehr als 30 Jahren ungebrochenes Engagement des Frauentags-Teams, das von unzähligen Gruppen und Einrichtungen unterstützt wird. Während andernorts die Begeisterung merklich abgeflaut ist, ist das Engagement in Bergkamen ungebrochen. „Es kommt eben auch auf das richtige Konzept an – und das haben wir hier in Bergkamen“, ist Martin Bierkämper sich sicher.

Dass das Engagement weiterhin ungebrochen sein sollte, zeigte vielleicht auch das kleine Frauentags-Quiz. Es waren vor allem die älteren Frauen, die richtige Antworten über die Zitate berühmter Frauenrechtlerinnen zur Hand hatten und dafür kleine Präsente bekamen.