Ein VW-Bulli mit Mission: Revival für Toleranz und Lebensgefühl

Magisch zog der rote Bulli von Anja Kinzel die Besucher an – begleitet vom Eis-Bulli.

Ein knallbuntes Prachtexemplar aus der Ausstellung verbreitet ebenfalls gute Laune.

Mancher wäre am Sonntag am liebsten hineingestiegen in den 50 Jahre alten VW-Bulli und wäre losgebraust. Einfach nur, um ein wenig von dem Lebensgefühl abzubekommen, das aus den knallbunten Bildern von Anja Kinzel aus allen Poren herausquillt. Locker und leicht geht es gechillt durch die Landschaft – ein Gefühl, das angesichts von Kriegen, Corona-, Flüchtlings-, Energie-, Klima-, Preis-, Versorgungs- und noch viel mehr Krisen bitter Not tut.

Auch der Eisbulli hebt die Stimmung – schnell noch auf Hochglanz gebracht.

„Der VW-Bulli erobert Bergkamen“, hieß es deshalb am Sonntag im „Schaufenster“ neben dem Rathaus. Dabei musste der knallrote Oldtimer gar nicht viel dafür tun, einfach nur dastehen. Alle Gäste der Ausstellungseröffnung schlichen mit verzückten Gesichtern drumherum. Fast jeder hatte eine persönliche Geschichte dazu auf Lager. Sei es der Traum von der Freiheit, Flower Power, allen Konventionen einfach mal die kalte Schulter zeigen oder schlicht unglaublich cool sein: Der VW-Bulli weckt Erinnerung und Träume. Hemmungslos und generationenübergreifend.

Viele Gäste kamen zur Open-Air-Eröffnung der Ausstellung.

Thomas Heinzel wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie viele Emotionen mit dem Gefährt verbunden sind – so viele, dass auch die E-Flotte des Automobil-Riesen das Kult-Modell wieder aufleben lässt. Kunsthistorikerin Franka Burde griff das Motiv auf ließ das Gefühl von Freiheit, Fernweh, die Entstehung der Pop-Art und ein wenig Spiegelung der Gesellschaft greifbar werden. Heiterkeit verbreitet der Bulli, der vor 70 Jahren als Transporter auf große Fahrt ging und sich schnell zu einem zweiten Zuhause für all jene entwickelte, die ausbrechen wollten. Weg vom Konsum, hin zum Wesentlichen.

Nackte Füße und Stapel aus Habseligkeiten

Franka Burde erklärte aus kunshistorischer Sicht, was die Besucher erwartet.

Da kleben die nackten Füße der Insassen an der Heckscheibe oder auf dem Dach stapeln sich sämtliche Habseligkeiten. Das Peace-Zeichen darf nicht fehlen, die Blumen sowie nicht, wenn Anja Kinzel den Bulli in Ausschnitten in den verschiedensten Momenten festhält. Die Entstehungsprozesse selbst dauern für jedes Bild mehrere Tage: Es werden mehrere Schichten in unterschiedlichen Techniken aufgetragen. So ist das Werk schon bei der Entstehung im Wandel. Anders als in der deutlich angelehnten Pop-Art sind alle erdenklichen Farben im Einsatz. Spielerisch ist die Auseinandersetzung mit einem Thema, das Anja Kinzel auch privat ganz entschieden prägt.

Nicht nur Füße an der Heckscheibe wecken Erinnerungen oder Hoffnungen…

„Der VW-Bulli war für mich immer ein echter Lebenstraum – und ich habe lange überlegt, bis ich ihn mir vor drei Jahren endlich erfüllt habe“, erzählt die Lünenerin, die zeitweilig auch in Bergkamen lebte und bei der Stadtverwaltung arbeitete. Privat ging es oft nach England, mitten hinein in die Surfer-Szene. Dort war der Bulli allgegenwärtig – und eine echte Leidenschaft begann. „Er entschleunigt. Mit dem VW-Bulli kann man einfach nicht schneller vorwärtskommen, als der Motor hergibt“, sagt wie. Und: „Man wird überall sofort angesprochen. Jeder hat eine persönliche Geschichte, die mit dem VW-Bulli in irgendeiner Form verbindet.“

Andre Schwickert lieferte die passende Musik aus den 60ern und 70ern.

Vielleicht sollte man den VW-Bulli auf Friedensmission schicken? In Bergkamen strahlt er nun jedenfalls hemmungslos sein Lebensgefühl aus und verbreitet die frohe Botschaft von der Lässigkeit und Toleranz. Nicht nur als Eiswagen, bei dem die süße Abkühlung noch eine Spur besser schmeckt als normal. Auch mit der Musik, die untrennbar mit ihm verbunden ist – präsentiert am Sonntag von Andre Schwickert.




Harter Schmickler ganz weich – auch wenn es „nicht aufhört“

Was soll man machen: Es hört einfach nicht auf mit und von Wilfried Schmickler.

Bitterböse, bierernst, beißend sarkastisch: So kennt man Wilfried Schmickler. Meist mosert er sich wütend und wortgewandt durch den ganz normalen Wahnsinn, hebt stets den Zeigefinger und legt ihn garantiert auf die schmerzende Wunde. Dass er fast zu Tränen gerührt sein kann, lässt sich dabei noch nicht mal erahnen. In Bergkamen sprang er sogar von der studio bühne, um sich für eine Geste der Zuneigung aus dem Publikum zu bedanken. Den Dank richtete er, der mit grimmiger Miene Angst und Schrecken verbreiten kann, mit liebevollen Blicken auch an alle, die den Kulturbetrieb am Nordberg nach zwei kargen Corona-Jahren wieder ans Laufen bringen – „mit so viel Liebe und Engagement“.

Singen kann Wilfried Schmickler auch – mit nicht weniger eindrucksvollen Worten.

Den butterweichen Schmickler gab es aber erst zum Schluss. Dafür reichte ein Stückchen Schokolade mit seinem Konterfei. Davor galt es, eineinhalb knallharte Stunden mit alles anderer als leichte Kabarett-Kost zu verarbeiten. Schmickler lesend, tanzend, singend, reimend, schwadronierend, bombardierend, balancierend. Was er mit Wörtern anstellen kann, ist Hochkultur. Da verwandeln sich Adjektive in verbale Waffen, wenn sie, auch schon mal jenseits der Etikette herausgekramt, unbarmherzig auf Rechtsradikale, AfD und russische Kriegstreiber abgefeuert werden. Nicht weniger beeindruckend sind die Eigenkreationen an Substantiven, wenn Schmickler sie in allen Versformen rund um Klimakatastrophen, Anti-Corona-Gegner oder postfaktischen Störfeuern auftürmt. Das Tempo ist immer atemberaubend. Der Inhalt ist eine Flut aus allem, was das Hier und Jetzt zu bieten haben. Nicht ohne Querverweise auf vermeintlich längst vergangene Untaten, was es noch schmerzhafter macht.

Immer nachdenklich, meistens wütend, immer mahnend: Schmickler, der Redner.

Schenkelklopfer gibt es nur, wenn die Gehirnzellen zu platzen drohen. Kurz verschnaufen, dann geht es unbarmherzig weiter. Mit aufrichtiger Hoffnung auf Vernunft dort, wo Terror und Tod gerade den Ton angeben, steigt Schmickler überraschend ein und zollt der Politikerin im Kleidungsirrsinn seinen nicht weniger unerwarteten Respekt. Sofort wütet er sich warm mit der Herde im Impfstau, Zockerpfaffen, Hubschrauberflügen, Wahlkampfreisen in Kriegsgebiete und Schüttelreimen auf den Stimmungstaliban. Das Lachen stirbt in den Juxraketen, Kopfnebel breitet sich mit Corona unaufhaltsam mit langfristigen geistigen Folgen aus. Dann doch lieber Talkrunden mit Schafen, die sich in die Wolle kriegen, als echtes TV.

Die Friedenstaube hat Wilfried Schmickler mit nach Bergkamen gebracht.

Es braucht Trostspender für die Seele, eine Hölle für Schurken ohne appellierte Solidarität und Vernunft und einen geistigen Plumpssack, der mit dem Ampelmännchen Scholz am CDU-Kindergarten vorbeigeht. Ehemalige Kanzlerkandidaten wandeln mit Mentaltrainern über das Wasser und FDP-Chefs verwandeln sich in Marxisten für Vermurkste. Es muss erst Schmickler kommen, damit die vielgeforderte Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede endlich gehalten wird. Ob er sich damit wirklich als Parlamentspoet empfehlen will, ließ er offen. Nicht aber, dass der Boykott – oh Gott – unser aller komfortable Zonen zum Schmelzen bringen wird. Auch dass es der Neandertaler nicht weiter in der Entwicklung gebracht hat als bis zum Endspurt der Menschlichkeit in der Neuzeit mit korruptem Spitzensport und entgötterten Friedhöfen der Natur. „Was ist das für ein Tier, die Gier?“, fragt er, gründet eine Widerstandsgruppe gegen den Jugendwahn und lässt keinen Zweifel: „Es hört nicht auf“.

Hoffnung lässt Schmickler dann aber doch durchblicken: Ist es nicht doch einfach nur der Mut, der uns allen fehlt? „Auch der Hass auf die Niedrigkeit verzerrt die Züge“, mahnt er abschließend. Und verspricht: „Wir sind nicht taub, blind oder stumm – wir kümmern uns drum!“ Hoffentlich.




Römerpark startet mit knallharten Gladiatorenkämpfen in die Saison

Hoch her ging es in der „Arena“ bei den Gladiatorenkämpfen zur Eröffnung der Römerpark-Saison.

Da gingen manche Vorurteile mit dem Weihrauch in der Opferschale in Rauch auf. Wer von den Besuchern der Gladiatorenkämpfe in der Oberadener „Arena“ ahnte schon, dass früher auch Frauen mit haarsträubenden Waffen gegeneinander antraten? Oder dass die blutigen Spektakel ursprünglich aus dem Totenkult kommen und Kämpfer früher an antiken Gräbern aufeinander eindroschen? Eine kleine historische Lehrstunde, die auf dem Gelände des Römerparks am Wochenende außerordentlichen Spaß machte.

Netz, Dreizack und noch viel mehr eigentümliche Waffen waren im Einsatz.

Da durfte man nicht nur hemmungslos seinen Favoriten anfeuern, der oder die sich mit unterschiedlichen Helmen, Lendenschurzen, Beinschienen und Schilden im Sand wälzte. Dazu gab es gleich die passenden lateinischen Bezeichnungen, wenn Netze dicht gefolgt vom Dreizack flogen, Schwerter und Dolche hervorgeholt wurden und Waffen, die man ernsthaft noch nie gesehen hatte. Der Saisonstart am Nachbau der Holz-Erde-Mauer begann jedenfalls spektakulär. Und auch ein wenig besinnlich, denn beim Weihrauchopfer nach dem feierlichen Einzug der Akteure inklusive Schlüsselübergabe sollte jeder an alle Menschen denken, die es gerade weniger beschaulich und bequem haben.

Feuer machen mit Steinzeitwerkzeugen: Gar nicht so leicht.

Auch nach diesem aufsehenerregenden Einstieg gab es viel zu entdecken. Hinter der Mauer im einstigen Römerlager hatten sich in mehreren Zelten gleich verschiedene Epochen der Bergkamener Geschichte aufgebaut. In der Steinzeitecke mühten sich Väter, Mütter und Kinder mit einfachsten Werkzeugen ab, um ein Feuer zu entfachen. Was heute ganz bequem auf Knopfdruck zu haben ist, war für die ersten Menschen echte Schwerstarbeit. Auch bei den Germanen war es alles andere als leicht, an farbiges Material für die Kleidung zu kommen. Das Färben erforderte unzählige Arbeitsgänge und echtes Fachwissen über die Natur und ihre Farben.

Musik ist Trumpf – auch in längst vergangenen Zeiten.

Holz bearbeiten, mit einem Wurfgeschoss das Lager verteidigen, die langweiligen Stunden des Wartens mit Musik aus längst vergessenen Musikinstrumenten versüßen oder einfach nur Licht in der nicht elektrifizierten Dunkelheit nachhaltig hinbekommen: Überall konnten die Besucher etwas lernen. So wird es in der neuen Saison nach heftigen Corona-Einschränkungen auch munter weiter gehen auf dem Gelände des Römerparks – mit einigen Neuerungen. Dazu gehört ein neuer Handwerkerunterstand mit Holzwerkstatt und Schmiede, verbesserten Lagerflächen und rekonstruierter Terrasse, einem germanischen Grubenhaus und einem Steinzeit-Unterstand. Mitte des Jahres wird der Eingangsbereich nach antiken Vorbildern inklusive Porticus neugestaltet. Der Nachbau des Nordtores steht ebenfalls an.

Das Programm ist jedenfalls randvoll mit Einweihungen, Erlebniswochenenden, Kinderfreizeiten und Festen im Römerpark. Das wird ein spannender historischer Sommer!




„Messe Natur & Garten. Das Frühlingsfest“ in der Ökostation

Am Samstag, den 30. April, ist es wieder so weit: alle, die etwas Besonderes für ihren Garten suchen, sind auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil willkommen. Von 12 bis 17 Uhr bieten zahlreiche Stände jede Menge Pflanzen, Aktionen und Informationen an. Auch die Veranstalter, das Umweltzentrum Westfalen, die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund, die Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (NFG) und der „Fairtrade Kreis Unna“ werden mit einem Infostand vertreten sein. Neben Apfelsaftverkostung und einem Gewinnspiel, bieten die Stände Infos rund um die Ökologiestation und um Umweltthemen. Gegen Messemüdigkeit helfen die süßen Köstlichkeiten der Landfrauen und die fleischlichen Verführungen vom Neuland Biofleisch Grill. Im großen Forum der Ökologiestation kann man die Sonderausstellung von Dr. Janine und Herbert Teuppenhayn „Vielfältige Tierwelt im heimischen Garten“ (allerdings nur mit Maske) besichtigen.

Der in diesem Rahmen stattfindende Regionalmarkt wird erstmals erweitert um einen Fairtrademarkt. Hier gibt es von verschiedenen Ausstellern vielfältige Informationen und Angebote zu diesem Thema. Vertreten sind, neben den Eine-Welt-Läden Unna und Werne, die Fairtrade Gruppen aus Bergkamen und Kamen sowie weitere Anbieter von Artikeln aus dem Fairen Handel.

Die „Messe Natur und Garten. Das Frühlingsfest“ lockt mit Pflanzen-, Regional- und Fairtrademarkt, Tipps und Beratung rund um den Garten sowie süßen und deftigen Leckereien. Auch für die Kleinsten gibt es jede Menge Unterhaltung und ein Trommeltrio sorgt für Live-Musik. Ebenso wird es Führungen und Exkursionen zu den Themen „Bioblitz“, Imkerei, Wildbienen und Freiwilliges Ökologisches Jahr auf Ökologiestation geben. Der Eintritt ist kostenlos.

Ein genaues Programm finden Sie unter: http://ökologiestation.info/veranstaltungen/




Messerscharfe Analysen von Politikkabarettist Wilfried Schmickler

„Es hört nicht auf“ mit dem Kampf gegen die Idiotie und Ungerechtigkeiten in dieser Welt, gegen soziale Ungleichheit, gegen Hass und Intoleranz!
Seine Lust, dem etwas entgegen zu setzen, hört aber auch nicht auf! Und so reist Wilfried Schmickler wieder über die Bühnen der Republik, bewaffnet mit den Worten der Wahrheit, die er gnadenlos und messerscharf zu führen versteht wie ein Scharfrichter seine Axt, und bereitet dem Publikum einen fulminanten, mal atemberaubenden Abend!

Mit zahlreichen Preisen im Gepäck (u.a. Deutscher Kabarettpreis, Sonderpreis im Rahmen des Prix Pantheon und Deutscher Kleinkunstpreis), ist der „Schafrichter unter den deutschen Kabarettisten“, wie er in der Laudatio des Prix Pantheon tituliert wurde, punktgenau, rotzfrech, bitterböse und vor allem zum Schreien komisch. Heute ist er unter anderem als fester Bestandteil der „Mitternachtsspitzen“ auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen.

Kabarett mit Wilfried Schmickler
Donnerstag, 12.05.2022 / 20 UHR
studio theater bergkamen, Albert-Schweitzer Straße 1, 59192 Bergkamen
Kartenvorbestellungen und weitere Infos unter: 02307/ 965 464

 




Friedenskonzert des Kinderkirchenchors Kolibries

Der Kinder-Kirchenchor Kolibries lädt am Sonntag, 24. April, zu einem Friedenskonzert in die Kirche St. Michael in Bergkamen-Weddinghofen, Lindenweg 22, ein. Das Konzert beginnt um 16 Uhr. Ab 15 Uhr gibt es vor der Kirche die Möglichkeit eines Stehkaffees, nach dem Konzert lädt der Chor zu einer Bratwurst vom Grill ein. Der Erlös ist für die Ukraine bestimmt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Es gilt die 3G — Regel, in der Kirche besteht Maskenpflicht.




Spontankabarett mit dem Duo „Piplies & La Minga“ im Stadtmuseum

In der Reihe „mittwochsMIX“ präsentiert das dynamische Damen-Doppel Piplies und La Minga am Mittwoch, 27. April, um 19.30 Uhr  eine improvisierte Comedy Show im neuen Veranstaltungsraum des Stadtmuseums.

Die beiden Vollblutkomödiantinnen aus Köln beeindrucken mit Einfallsreichtum & Wortwitz. Absurde Spielszenen in allen Genres wechseln sich rasant ab mit spontan gedichteten Liedern und sprühender Situationskomik. Auf alle Fragen des Lebens haben sie eine interessante Antwort parat, aber erwarten Sie kein fertig ausgefeiltes Bühnenprogramm,- die beiden sind völlig unvorbereitet.

Das jedoch auf höchstem Niveau! Denn genau genommen haben sie eigent­lich nichts, gar nichts, quasi überhaupt nichts mit­ge­bracht. Sie werden die kom­plette Dar­bie­tung aben­teu­er­lich impro­vi­sie­ren: indi­vidu­ell, tages­aktuell, niveau­voll und garan­tiert humor­voll. Hier erfah­ren die Zuschauer*innen live (und in 3D!), was Mit­be­stim­mung wirk­lich kann. Das macht diese Ver­an­stal­tung zu einem ein­ma­li­gen Erleb­nis für alle Betei­lig­ten! Spontan und kurz­weilig. Alles, was die zwei dafür brauchen sind das Publi­kum, denn seine Zurufe bestimmen das Gesche­hen. Mitten­drin, nicht nur dabei.
Diese Zwei nehmen Demo­kra­tie noch wört­lich!

mittwochsMIX mit Piplies & La Minga
27.04.2022 / 19.30 UHR
Neuer Veranstaltungsraum im Stadtmuseum
Jahnstraße 31, 59192 Bergkamen




Freie Plätze bei den „Musikmäusen“

Aufgrund der hohen Nachfrage startet ab Mai ein neuer Kurs „Musikmäuse“ bei der Dozentin Mareike Lorey. Der Kurs wird ab dem 5. Mai donnerstags um 11 Uhr stattfinden. Er ist für Kinder im Alter ab 1 Jahr in Begleitung geeignet. Musik hören, Tanz, elementares Instrumentalspiel, Übungen für Rhythmus, Bewegung und Wahrnehmung füllen wöchentlich 45 abwechslungsreiche Minuten.

Das Kursentgelt beträgt monatlich 23,00 € für ein Kind mit Begleitperson. Weitere Informationen zu Kursinhalten, Möglichkeiten der Entgeltermäßigung, Anmeldung und aktuellen Corona-Regeln erhalten Sie an der Musikschule Bergkamen, Tel. 02306 307730 oder info@musikschule-bergkamen.de.




Gleich drei spannende Gästeführungen am Wochenende

Am kommenden Wochenende haben alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, an den nachfolgend aufgeführten drei Themenführungen des Bergkamener Gästeführerrings teilzunehmen:

Führung 1: „Bergkamener Lichtkunst – ein abendlicher Spaziergang rund um den Nordberg“
Bergkamen zeichnet sich durch viele und vielfältige Lichtkunstwerke aus – von der Marina Rünthe bis zur Bergehalde „Großes Holz“ sind es insgesamt acht Stück, die auf elf Standorte verteilt sind. Bei dem Rundgang werden die innerstädtischen Lichtkunstwerke besucht und erläutert. Lichtkunst ist für Bergkamens städtische Identität wichtig, weil die ehemalige Bergbaugemeinde erst 1966 zur Stadt wurde und eine Leitidee brauchte, die alle früheren Gemeindebürger zu Bergkamener Stadtbürger machte. Welche Rolle die Lichtkunst (und andere Kunstwerke) dabei spielte, erklärt der
Bergkamener Gästeführer Klaus Holzer auf diesem Rundgang.

Termin: Freitag, 22. April 2022, 20.30 Uhr
Treffpunkt: vor dem Rathaus Bergkamen, Rathausplatz 1, 59192 Bergkamen
Dauer: ca. zwei Stunden

Führung 2: „Frühling im Mühlenbruch mit Haus Velmede“
Am darauffolgenden Sonntag bietet Gästeführer Klaus Lukat eine Rundwanderung durch das Wald- und Naturschutzgebiet „Mühlenbruch“ bis zum Gut „Haus Velmede“ und zurück an. Gestartet wird zu der Tour um 10.00 Uhr auf dem Wanderparkplatz „Mühlenbruch“ an der Lünener Straße gegenüber der Einmündung der Straße Goekenheide an der Grenze zwischen den Stadtteilen Weddinghofen und Oberaden, wo sie später auch wieder endet.
Auf der Wanderung erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer allerlei Wissenswertes aus der Geschichte des Stadtteils Weddinghofen, des Gutes Velmede, des zugehörigen Privatfriedhofes und der Familie von Bodelschwingh sowie der anderen früheren adligen Besitzerfamilien. Beantwortet wird dann u. a. auch die Frage, warum und seit wann das Waldgebiet überhaupt „Mühlenbruch“ heißt? Wer mitwandern möchte, sollte festes
Schuhwerk und witterungsangepasste Bekleidung anziehen.

Termin: Sonntag, 24. April 2022, 10.00 Uhr
Treffpunkt: Wanderparkplatz „Mühlenbruch“ an der Lünener Straße/Goekenheide
Dauer: ca. zweieinhalb Stunden

Führung 3: „Der Sportboothafen Marina Rünthe“
Gästeführer Detlef Göke lädt zu einer Hafenführung durch den Sportboothafen „Marina Rünthe“ ein. Unter dem Motto „Lastkähne, Motoryachten, der Kanal und ein Hafen“ wird der inzwischen weit über die Grenzen Bergkamen hinaus bekannten Hafen mit all seinen Einrichtungen und Angeboten genauer vorgestellt. Dazu steht D. Göke am kommenden Sonntag im Westen des Hafengebietes am Wendeplatz vor dem Restaurant „Am Yachthafen“ (California) am Hafenweg bereit, um von dort aus alle interessierten Besucherinnen und Besucher auf einen etwa zweistündigen Rundgang durch den Hafen mitzunehmen.

Termin: Sonntag, 24. April 2022, 11.00 Uhr
Treffpunkt: Restaurant „Am Yachthafen“, Hafenweg 42, 59192 Bergkamen
Dauer: ca. zwei Stunden
Für alle Führungen gilt eine Mindestteilnehmerzahl von fünf Personen. Die Kosten betragen 3,00 Euro pro Person (Kinder bis zu 12 Jahren frei)




Praxis-Workshop für Erwachsene: Kräuterschätze am Wegesrand

Die Natur schenkt uns eine enorme Vielfalt an Pflanzen. Sie begleiten uns mit ihren Heilkräften seit Anbeginn der Menschheit und wachsen überall vor unserer Haustür: Am Sonntag, 8. Mai, sammeln die TeilnehmerInnen eines Workshops in der Zeit von 10 bis 14 Uhr auf dem Gelände der Ökologiestation Heilkräuter, lernen ihre Wirkung kennen und probieren Rezepte für Öle, Tinkturen und Cremes aus. Mit der Kraft des Feuers erwärmen die Teilnehmer die Zutaten und teilen ihr Kräuterwissen.

Der Kurs findet draußen statt, deshalb sollte wetterfeste Kleidung mitgebracht werden. Für die zubereiteten Heilmittel sollten kleine leere Marmeladengläser mitgebracht werden. Durchgeführt wird der Praxis-Workshop von der Wildnispädagogin Sandra Bille und der Naturerlebnis-Pädagogin Heike Barth.

Die Kosten für diesen Praxis-Workshop betragen 33 Euro je Teilnehmer zzgl. 10 Euro für Material (die 10 Euro werden vor Ort bezahlt). Verpflegung für die Mittagspause ist mitzubringen. Teilnehmen können maximal 16 Personen.

Anmeldungen noch bis Donnerstag, 21. April, bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




Vortrag über die „Schlacht von Pelkum“

„Das Signal von Pelkum. Die Kämpfe zwischen der Roten Ruhrarmee und der Reichswehr Ende März 1920 im Raum Hamm-Kamen und die „Schlacht von Pelkum“, so lautet ein Vortrag von Klaus Goehrke, zu dem die „BürgerInnen gegen Rechts Kamen & Bergkamen“ am Mittwoch, 27. April, um 19 Uhr in den VHS-Treffpunkt in Bergkamen einlädt.

Am 13. März 1920 versuchten Freikorpssoldaten unter der Führung des Generals Walther von Lüttwitz und des Politikers Wolfgang Kapp die vom Volk gewählte Regierung des Deutschen Reichs abzusetzen. Der Putschversuch scheiterte jedoch nach wenigen Tagen, an dem von den Gewerkschaften und den sozialdemokratischen Regierungsmitgliedern, sogleich ausgerufenen Generalstreik. Im Ruhrgebiet führt der Generalstreik zu einem Aufstand, bei dem mehrere Zehntausende Arbeiter sich bewaffnen und über Parteigrenzen hinweg die „Rote Ruhrarmee„ bildeten.

Sie schaffte es schon kurz darauf das komplette Ruhrgebiet zu kontrolliert. Dieser Aufstand wurde mithilfe der Reichswehr und Freikorps unterdrückt. Speziell das östliche Ruhrgebiet, also auch der Raum Kamen-Bergkamen-Pelkum, war maßgeblich in die Kämpfe involviert und musste den brutalen Terror der Freikorpsverbände erleben. Es sind  hier zahlreiche tote Kämpfer der Roten Ruhrarmee zu beklagen. Als besonders hohes Blutopfer auf Seiten den demokratieverteidigenden Arbeiter blieb die Schlacht von Pelkum im Gedächtnis.

Nach dem Vortrag ist wie üblich Raum für Diskussionen. Dieser Vortag ist eine Kooperationsveranstaltung mit der „Zivilcourage für Kamen“.

Klaus Goehrke ist als lokaler Schriftsteller und Historiker (u.a. Burgmannen, Bürger, Bergleute: eine Geschichte der Stadt Kamen) bekannt. Schon seit mehreren Jahren erforscht er auch die örtlichen Geschehnisse rund um die Rote Ruhrarmee und den Kapp-Putsch sowie die Auswirkungen der Geschehnisse auf die weitere Geschichte.