Städtepartnerschaften nehmen wieder Fahrt auf

Nachdem städtepartnerschaftliche Begegnungen lange Zeit unter der Corona-Pandemie gelitten haben, freut sich die Stadt Bergkamen, dass persönliche Treffen jetzt wieder möglich sind. So sind bereits im Mai anlässlich des „Europatags der Kulturen“ größere Delegationen aus den Partnerstädten in Bergkamen zu Besuch gewesen. In der
vergangenen Woche konnte die Einheit Oberaden acht Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus der polnischen Partnerstadt Wieliczka begrüßen und erhielt bei dieser Gelegenheit eine Gegeneinladung für eine weitere Begegnung in Polen.

In der vergangenen Woche konnte die Einheit Oberaden acht Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr aus der polnischen Partnerstadt Wieliczka begrüßen und erhielt bei dieser Gelegenheit eine Gegeneinladung für eine weitere Begegnung in Polen. Foto: privat

Auch der Austausch mit Gennevilliers kommt in Bewegung. Am vergangenen Wochenende machte sich eine Abordnung der Stadt Bergkamen auf den Weg in die französische Partnerstadt, um am sogenannten „CARNAVAL“ teilzunehmen, der dort alle drei Jahre gefeiert wird. Neben der Teilnahme an dieser Großveranstaltung standen weitere Aktivitäten auf dem Programm. Beispielsweise eine Führung durch die sich rasant entwickelnden Partnerstadt sowie umfangreiche Gespräche zur Planung der gemeinsamen Projekte für 2022/2023.

Auch im nächsten Monat werden die Städtepartner-schaften aktiv „gelebt“: Delegationen aus Hettstedt und Wieliczka haben sich zum „Weingenuss am Wasser“ angekündigt, der vom 15. bis 17. Juli 2022 im Westfälischen Sportbootzentrum – Marina Rünthe stattfinden wird. Bereits eine Woche später reist eine 5-köpfige Delegation um Bürgermeister Bernd Schäfer zu den traditionellen „KINGA-Tagen“ nach Polen, wo sich die Stadt Bergkamen wieder mit einem eigenen Stand präsentieren wird. Mit dabei: Altbürgermeister Roland Schäfer, der die Gelegenheit nutzt, sich von seinen langjährigen Freunden zu verabschieden.





Galdiatoren und Legionäre im Römerpark

Am kommenden Wochenende – vom 2. bis 03. Juli 2022 jeweils von 11 bis 17 Uhr – treffen sich Gladiatoren und Legionäre im Römerpark Bergkamen. Die Gladiatorengruppe AMOR MORTIS präsentiert antike Kampfkunst in der Naturarena und erläutert die Realität einer Gladiatorenschule im Römischen Reich. „Wir wollen an diesem Wochenende jedem Besucher die antike Realität vermitteln, um den falschen Bildern aus Hollywood Paroli zu bieten“, so der Museumsleiter Mark Schrader.

Legionäre lagern an der Holz-Erde-Mauer und präsentieren militärische Ausrüstung und deren Funktion. Mit der LEGIO XVII ALBICA aus Dresden haben wir wieder alte Bekannte auf dem Gelände, die seit Jahren Bergkamen besuchen und unterstützen. Mit dem SUTOR IUVRIENIUS und den Römerpark Akteuren ist auch altes Handwerk vertreten. Die Vielfalt wird durch die erfahrene Gruppe PEDITES SINGULARIS aus Augsburg ergänzt. Ein buntes Programm aus Präsentationen und Einzelaktionen erwartet den Besucher. Los geht es mit der Wachablösung der Legionäre um 11 Uhr jeweils Samstag und Sonntag. Das aktuelle Programm wird ab Freitag auf der Homepage des Stadtmuseums (www.stadtmuseum-bergkamen.de) veröffentlicht.

Unterstützt werden die Gruppen durch den Verein der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Bergkamen e.V. sowie von den Römerpark-Akteuren, die an diesem Wochenende Holzhandwerk und Pflanzenfärbungen zeigen.
Unser Motto für die Veranstaltung lautet: Spende statt Eintritt.




Stadtführung „Jüdisches Leben in Werne“

Die BürgerInnen gegen Rechts Kamen/Bergkamen werden am 10. Juli 2022 an der Führung “Jüdisches Leben in Werne” teilnehmen. Die Führung wird sich mit verschiedenen Aspekten des Jüdischen Lebens in der Stadt Werne befassen und von einer sachkundigen Gästeführerin durchgeführt. Es wird von Bergkamen aus eine gemeinsame Anfahrt mit dem Auto angeboten. Es ist dringend eine vorherige Anmeldung nötig. Anmeldungen nehmen die BürgerInnen bis zum 06.07.2022 per E-Mail an bgr-kb@gmx.de an.

Die Anmeldungen sind für die Planung und Durchführung der Anreise und der Führung wichtig. In der Führung wird das jüdische Leben in Werne im historischen Kontext thematisiert, weshalb jede Person, die durch antisemitische Äußerungen auffällt, von der Führung ausgeschlossen wird.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremistischen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.




Spaziergang durch Bergkamens historische Mitte

Zu einer Führung über den Nordberg in Bergkamen Mitte lädt Gästeführerin Michaela Strunk ihre Gäste am Sonntag, 3. Juli, um 11 Uhr ein. Der Nordberg hat sich in den letzten 100 Jahren ständig verändert. Entstand hier zunächst in der Nachbarschaft zur Zeche Grimberg 1/2 die erste Zechenkolonie, siedelten sich dann auch bald erste Geschäfte und Gaststätten an. Straßenbahnanschluss, der Zechenpark, das Schwimmbad – schnell entwickelte sich „der Hügel“ zum Zentrum der Gemeinde Bergkamen. Heute findet man rund um den Nordberg nicht nur historische Zechenhäuser, sondern auch moderne Kunstwerke, wie den unterirdischen Flughafen. Die Führung startet um 11.00 Uhr auf dem Herbert-Wehner-Platz am Stadtbrunnen und dauert ca. zwei Stunden.

Termin: Sonntag, 03.07.2022, 11.00 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Treffpunkt: Stadtbrunnen auf dem Herbert-Wehner-Platz
(vor dem Kaufhaus Schnückel)
Kosten: € 3,00 (Kinder bis 12 Jahre frei)
Mindestteilnehmerzahl: 5
Leitung: Michaela Strunk




Spannende Veranstaltungen im Internetportal des Umweltzentrums

Umwelt-, Naturschutz und Erlebnisorte: Diese Themen findet man auf ubiku.ruhr, das Internetportal für Umweltbildung und Naturerlebnis im Kreis Unna. An Natur, Umwelt, Ökologie, Nachhaltigkeit, Naturnähe, Bewegung und Gesundheit Interessierte finden hier auf einer Website Vorträge, Exkursionen, Praxisseminare und Kurse in ihrer Nähe. Die drei großen Umweltbildner im Kreisgebiet, „Umweltzentrum Westfalen“ „Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (NFG)“ und „Waldschule Cappenberg“ konnten mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen ein buntes und vielfältiges Angebot zusammentragen. „Jetzt endet zwar der Förderzeitraum, aber das Projekt spielt eine zentrale Rolle bei der Präsentation von Umweltbildung und Naturerlebnis im Kreis, also werden wir die Arbeit an dem Projekt weiterführen“, so Oliver Wendenkampf, Geschäftsführer Umweltzentrum Westfalen.

Das Foto zeigt v.l.n.r. Klaus-Bernhard Kühnapfel, Vorsitzender des Verwaltungsrates Umweltzentrum Westfalen, Peter Driesch, Leiter Organisationseinheit: Mobilität, Natur und Umwelt im Kreis Unna und Geschäftsführer Naturförderungsgesellschaft, Birgit Manz, Naturförderungsgesellschaft, Sandrine Seth, Projektleiterin Ubiku vom Umweltzentrum Westfalen, Thomas Heer, Klimaschutzmanager der Stadt Unna, Dr. Anne-Kathrin Happe, Leiterin Biologische Station Kreis Unna | Dortmund, Martina Schmidt Freifrau von Boeselager, Geschäftsführerin Waldschule Cappenberg und Oliver Wendenkampf, Geschäftsführer Umweltzentrum Westfalen), Foto: Ralf Sänger/Umweltzentrum Westfalen

Seit 2018 betreibt das Umweltzentrum Westfalen mit Erfolg das Umweltbildungsportal. Wie in allen Veranstaltungsbranchen, hat die Corona-Pandemie das Portal erstmal zum Stillstand gebracht. Nichtsdestotrotz ist das Umweltzentrum seit Anfang 2021 wieder voller Elan und Tatkraft dabei, das Portal mit spannenden Veranstaltung zu füllen. Ob mit Freunden, Familie oder Schulklasse, zum Kindergeburtstag oder Teamtraining – zahlreiche Vereine, Organisationen und Initiativen im Kreis Unna bieten spannende Naturerlebnisse zu vielen Anlässen und für jede Altersgruppe. Ubiku bündelt alle Umweltbildungsangebote und Naturerlebnisorte im Kreis Unna auf einer Plattform. Um insbesondere den Jüngsten Natur und Umwelt nahe zu bringen, gibt es spannende Programme, die auch auf individuelle Anfrage gebucht und besucht werden können. Umweltschutz durch Umweltbildung – das ist ein besonderes Anliegen von Ubiku.  Eine effektivere Nachhaltigkeit als die Förderung und Bildung von jungen Menschen kann es nicht geben! Für jeden ist etwas dabei – egal ob jung oder alt, sportlich oder gemütlich, künstlerisch oder wissenschaftlich interessiert.

Das Portal ubiku.ruhr will allerdings ein „work in progress“ bleiben: Weitere Veranstalter sollen motiviert werden, sich und ihre Veranstaltungen vorzustellen. In enger Abstimmung mit dem Regionalverband Ruhr und dem Kreis Unna wird es auf Ubiku.ruhr eine Karte für Fahrradrouten zu den einzelnen Naturerlebnisorten geben. Außerdem wird Ubiku noch bekannter in Schulen gemacht.




Sparkassen GRAND JAM: Fetzige Bühnenshow im Biergarten

Der Kalendarische Sommer hat schon begonnen. Aber richtig heiß wird es für echte Fans des Blues und der großartigen handgemachten Live-Musik erst am Sonntag, 24. Juli 2022 im Biergarten der Gaststätte Thorheim in Bergkamen.

Greyhounds Washboard Band. Foto: gg&ww-presse

Außerhalb der regulären Reihe, Sparkassen Grand Jam Bergkamen, haben die zwei Mitorganisatoren der Reihe, Olli Geselbracht und Tommy Schneller, mit dem diesjährigen Sparkassen GRAND JAM- Open Air Festival, ein echtes Sommer Highlight auf die Beine gestellt. Natürlich waren bei Open-Air-Sommerfestivals schon zahlreiche musikalische „Kracher“ auf der Bühne.

Tommy Schneller. Foto: Jürgen Klammer

In diesem Jahr konnten die beiden „Macher“ der Reihe allerdings eine Truppe erlesener Musikerinnen und Musiker für das Festival gewinnen, bei deren Namen echte Livemusik Fans mit der Zunge schnalzen. Die grandiose Sängerin Janice Harrington, die bereits vor einigen Jahren zu Gast war, kommt erneut nach Bergkamen. Janice Harrington ist eine echte Powerfrau auf der Bühne. Zweiter im Bunde, ist der Gitarrist und Sänger Jim Kahr. Er konnte das Publikum in den vergangenen Jahren ebenfalls mehrfach mit seinem erstklassigen Gitarrenspiel und seinem Gesang begeistern. An den Keyboards und mit Gesang ist Paul Jobson mit von der Partie. Zuletzt glänzte er gemeinsam mit Roberto Morbioli im Thorheim.

Ergänzt wird die fetzige Bühnenshow von weiteren prominenten Namen: Ohne Kay Staruss wäre Blues in Deutschland nicht denkbar. Er wird das Publikum mit seiner Gitarre und seinem Gesang auf der Bühne einheizen. Tommy Schneller ergänzt diese Truppe am Saxophon und natürlich ebenfalls mit Gesangsstimme. An der Schießbude nimmt beim Festival Henri Jerratsch Platz. Last but wirklich not leastwird Olli Geselbracht am Bass für den nötigen „Druck“ sorgen. Bei dieser Besetzung ist ein echtes Fünf-Sterne Livemusik Erlebnis garantiert.

 




Ein VW-Bulli mit Mission: Revival für Toleranz und Lebensgefühl

Magisch zog der rote Bulli von Anja Kinzel die Besucher an – begleitet vom Eis-Bulli.

Ein knallbuntes Prachtexemplar aus der Ausstellung verbreitet ebenfalls gute Laune.

Mancher wäre am Sonntag am liebsten hineingestiegen in den 50 Jahre alten VW-Bulli und wäre losgebraust. Einfach nur, um ein wenig von dem Lebensgefühl abzubekommen, das aus den knallbunten Bildern von Anja Kinzel aus allen Poren herausquillt. Locker und leicht geht es gechillt durch die Landschaft – ein Gefühl, das angesichts von Kriegen, Corona-, Flüchtlings-, Energie-, Klima-, Preis-, Versorgungs- und noch viel mehr Krisen bitter Not tut.

Auch der Eisbulli hebt die Stimmung – schnell noch auf Hochglanz gebracht.

„Der VW-Bulli erobert Bergkamen“, hieß es deshalb am Sonntag im „Schaufenster“ neben dem Rathaus. Dabei musste der knallrote Oldtimer gar nicht viel dafür tun, einfach nur dastehen. Alle Gäste der Ausstellungseröffnung schlichen mit verzückten Gesichtern drumherum. Fast jeder hatte eine persönliche Geschichte dazu auf Lager. Sei es der Traum von der Freiheit, Flower Power, allen Konventionen einfach mal die kalte Schulter zeigen oder schlicht unglaublich cool sein: Der VW-Bulli weckt Erinnerung und Träume. Hemmungslos und generationenübergreifend.

Viele Gäste kamen zur Open-Air-Eröffnung der Ausstellung.

Thomas Heinzel wies in seiner Begrüßung darauf hin, wie viele Emotionen mit dem Gefährt verbunden sind – so viele, dass auch die E-Flotte des Automobil-Riesen das Kult-Modell wieder aufleben lässt. Kunsthistorikerin Franka Burde griff das Motiv auf ließ das Gefühl von Freiheit, Fernweh, die Entstehung der Pop-Art und ein wenig Spiegelung der Gesellschaft greifbar werden. Heiterkeit verbreitet der Bulli, der vor 70 Jahren als Transporter auf große Fahrt ging und sich schnell zu einem zweiten Zuhause für all jene entwickelte, die ausbrechen wollten. Weg vom Konsum, hin zum Wesentlichen.

Nackte Füße und Stapel aus Habseligkeiten

Franka Burde erklärte aus kunshistorischer Sicht, was die Besucher erwartet.

Da kleben die nackten Füße der Insassen an der Heckscheibe oder auf dem Dach stapeln sich sämtliche Habseligkeiten. Das Peace-Zeichen darf nicht fehlen, die Blumen sowie nicht, wenn Anja Kinzel den Bulli in Ausschnitten in den verschiedensten Momenten festhält. Die Entstehungsprozesse selbst dauern für jedes Bild mehrere Tage: Es werden mehrere Schichten in unterschiedlichen Techniken aufgetragen. So ist das Werk schon bei der Entstehung im Wandel. Anders als in der deutlich angelehnten Pop-Art sind alle erdenklichen Farben im Einsatz. Spielerisch ist die Auseinandersetzung mit einem Thema, das Anja Kinzel auch privat ganz entschieden prägt.

Nicht nur Füße an der Heckscheibe wecken Erinnerungen oder Hoffnungen…

„Der VW-Bulli war für mich immer ein echter Lebenstraum – und ich habe lange überlegt, bis ich ihn mir vor drei Jahren endlich erfüllt habe“, erzählt die Lünenerin, die zeitweilig auch in Bergkamen lebte und bei der Stadtverwaltung arbeitete. Privat ging es oft nach England, mitten hinein in die Surfer-Szene. Dort war der Bulli allgegenwärtig – und eine echte Leidenschaft begann. „Er entschleunigt. Mit dem VW-Bulli kann man einfach nicht schneller vorwärtskommen, als der Motor hergibt“, sagt wie. Und: „Man wird überall sofort angesprochen. Jeder hat eine persönliche Geschichte, die mit dem VW-Bulli in irgendeiner Form verbindet.“

Andre Schwickert lieferte die passende Musik aus den 60ern und 70ern.

Vielleicht sollte man den VW-Bulli auf Friedensmission schicken? In Bergkamen strahlt er nun jedenfalls hemmungslos sein Lebensgefühl aus und verbreitet die frohe Botschaft von der Lässigkeit und Toleranz. Nicht nur als Eiswagen, bei dem die süße Abkühlung noch eine Spur besser schmeckt als normal. Auch mit der Musik, die untrennbar mit ihm verbunden ist – präsentiert am Sonntag von Andre Schwickert.




Harter Schmickler ganz weich – auch wenn es „nicht aufhört“

Was soll man machen: Es hört einfach nicht auf mit und von Wilfried Schmickler.

Bitterböse, bierernst, beißend sarkastisch: So kennt man Wilfried Schmickler. Meist mosert er sich wütend und wortgewandt durch den ganz normalen Wahnsinn, hebt stets den Zeigefinger und legt ihn garantiert auf die schmerzende Wunde. Dass er fast zu Tränen gerührt sein kann, lässt sich dabei noch nicht mal erahnen. In Bergkamen sprang er sogar von der studio bühne, um sich für eine Geste der Zuneigung aus dem Publikum zu bedanken. Den Dank richtete er, der mit grimmiger Miene Angst und Schrecken verbreiten kann, mit liebevollen Blicken auch an alle, die den Kulturbetrieb am Nordberg nach zwei kargen Corona-Jahren wieder ans Laufen bringen – „mit so viel Liebe und Engagement“.

Singen kann Wilfried Schmickler auch – mit nicht weniger eindrucksvollen Worten.

Den butterweichen Schmickler gab es aber erst zum Schluss. Dafür reichte ein Stückchen Schokolade mit seinem Konterfei. Davor galt es, eineinhalb knallharte Stunden mit alles anderer als leichte Kabarett-Kost zu verarbeiten. Schmickler lesend, tanzend, singend, reimend, schwadronierend, bombardierend, balancierend. Was er mit Wörtern anstellen kann, ist Hochkultur. Da verwandeln sich Adjektive in verbale Waffen, wenn sie, auch schon mal jenseits der Etikette herausgekramt, unbarmherzig auf Rechtsradikale, AfD und russische Kriegstreiber abgefeuert werden. Nicht weniger beeindruckend sind die Eigenkreationen an Substantiven, wenn Schmickler sie in allen Versformen rund um Klimakatastrophen, Anti-Corona-Gegner oder postfaktischen Störfeuern auftürmt. Das Tempo ist immer atemberaubend. Der Inhalt ist eine Flut aus allem, was das Hier und Jetzt zu bieten haben. Nicht ohne Querverweise auf vermeintlich längst vergangene Untaten, was es noch schmerzhafter macht.

Immer nachdenklich, meistens wütend, immer mahnend: Schmickler, der Redner.

Schenkelklopfer gibt es nur, wenn die Gehirnzellen zu platzen drohen. Kurz verschnaufen, dann geht es unbarmherzig weiter. Mit aufrichtiger Hoffnung auf Vernunft dort, wo Terror und Tod gerade den Ton angeben, steigt Schmickler überraschend ein und zollt der Politikerin im Kleidungsirrsinn seinen nicht weniger unerwarteten Respekt. Sofort wütet er sich warm mit der Herde im Impfstau, Zockerpfaffen, Hubschrauberflügen, Wahlkampfreisen in Kriegsgebiete und Schüttelreimen auf den Stimmungstaliban. Das Lachen stirbt in den Juxraketen, Kopfnebel breitet sich mit Corona unaufhaltsam mit langfristigen geistigen Folgen aus. Dann doch lieber Talkrunden mit Schafen, die sich in die Wolle kriegen, als echtes TV.

Die Friedenstaube hat Wilfried Schmickler mit nach Bergkamen gebracht.

Es braucht Trostspender für die Seele, eine Hölle für Schurken ohne appellierte Solidarität und Vernunft und einen geistigen Plumpssack, der mit dem Ampelmännchen Scholz am CDU-Kindergarten vorbeigeht. Ehemalige Kanzlerkandidaten wandeln mit Mentaltrainern über das Wasser und FDP-Chefs verwandeln sich in Marxisten für Vermurkste. Es muss erst Schmickler kommen, damit die vielgeforderte Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede endlich gehalten wird. Ob er sich damit wirklich als Parlamentspoet empfehlen will, ließ er offen. Nicht aber, dass der Boykott – oh Gott – unser aller komfortable Zonen zum Schmelzen bringen wird. Auch dass es der Neandertaler nicht weiter in der Entwicklung gebracht hat als bis zum Endspurt der Menschlichkeit in der Neuzeit mit korruptem Spitzensport und entgötterten Friedhöfen der Natur. „Was ist das für ein Tier, die Gier?“, fragt er, gründet eine Widerstandsgruppe gegen den Jugendwahn und lässt keinen Zweifel: „Es hört nicht auf“.

Hoffnung lässt Schmickler dann aber doch durchblicken: Ist es nicht doch einfach nur der Mut, der uns allen fehlt? „Auch der Hass auf die Niedrigkeit verzerrt die Züge“, mahnt er abschließend. Und verspricht: „Wir sind nicht taub, blind oder stumm – wir kümmern uns drum!“ Hoffentlich.




Römerpark startet mit knallharten Gladiatorenkämpfen in die Saison

Hoch her ging es in der „Arena“ bei den Gladiatorenkämpfen zur Eröffnung der Römerpark-Saison.

Da gingen manche Vorurteile mit dem Weihrauch in der Opferschale in Rauch auf. Wer von den Besuchern der Gladiatorenkämpfe in der Oberadener „Arena“ ahnte schon, dass früher auch Frauen mit haarsträubenden Waffen gegeneinander antraten? Oder dass die blutigen Spektakel ursprünglich aus dem Totenkult kommen und Kämpfer früher an antiken Gräbern aufeinander eindroschen? Eine kleine historische Lehrstunde, die auf dem Gelände des Römerparks am Wochenende außerordentlichen Spaß machte.

Netz, Dreizack und noch viel mehr eigentümliche Waffen waren im Einsatz.

Da durfte man nicht nur hemmungslos seinen Favoriten anfeuern, der oder die sich mit unterschiedlichen Helmen, Lendenschurzen, Beinschienen und Schilden im Sand wälzte. Dazu gab es gleich die passenden lateinischen Bezeichnungen, wenn Netze dicht gefolgt vom Dreizack flogen, Schwerter und Dolche hervorgeholt wurden und Waffen, die man ernsthaft noch nie gesehen hatte. Der Saisonstart am Nachbau der Holz-Erde-Mauer begann jedenfalls spektakulär. Und auch ein wenig besinnlich, denn beim Weihrauchopfer nach dem feierlichen Einzug der Akteure inklusive Schlüsselübergabe sollte jeder an alle Menschen denken, die es gerade weniger beschaulich und bequem haben.

Feuer machen mit Steinzeitwerkzeugen: Gar nicht so leicht.

Auch nach diesem aufsehenerregenden Einstieg gab es viel zu entdecken. Hinter der Mauer im einstigen Römerlager hatten sich in mehreren Zelten gleich verschiedene Epochen der Bergkamener Geschichte aufgebaut. In der Steinzeitecke mühten sich Väter, Mütter und Kinder mit einfachsten Werkzeugen ab, um ein Feuer zu entfachen. Was heute ganz bequem auf Knopfdruck zu haben ist, war für die ersten Menschen echte Schwerstarbeit. Auch bei den Germanen war es alles andere als leicht, an farbiges Material für die Kleidung zu kommen. Das Färben erforderte unzählige Arbeitsgänge und echtes Fachwissen über die Natur und ihre Farben.

Musik ist Trumpf – auch in längst vergangenen Zeiten.

Holz bearbeiten, mit einem Wurfgeschoss das Lager verteidigen, die langweiligen Stunden des Wartens mit Musik aus längst vergessenen Musikinstrumenten versüßen oder einfach nur Licht in der nicht elektrifizierten Dunkelheit nachhaltig hinbekommen: Überall konnten die Besucher etwas lernen. So wird es in der neuen Saison nach heftigen Corona-Einschränkungen auch munter weiter gehen auf dem Gelände des Römerparks – mit einigen Neuerungen. Dazu gehört ein neuer Handwerkerunterstand mit Holzwerkstatt und Schmiede, verbesserten Lagerflächen und rekonstruierter Terrasse, einem germanischen Grubenhaus und einem Steinzeit-Unterstand. Mitte des Jahres wird der Eingangsbereich nach antiken Vorbildern inklusive Porticus neugestaltet. Der Nachbau des Nordtores steht ebenfalls an.

Das Programm ist jedenfalls randvoll mit Einweihungen, Erlebniswochenenden, Kinderfreizeiten und Festen im Römerpark. Das wird ein spannender historischer Sommer!

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„Messe Natur & Garten. Das Frühlingsfest“ in der Ökostation

Am Samstag, den 30. April, ist es wieder so weit: alle, die etwas Besonderes für ihren Garten suchen, sind auf der Ökologiestation in Bergkamen-Heil willkommen. Von 12 bis 17 Uhr bieten zahlreiche Stände jede Menge Pflanzen, Aktionen und Informationen an. Auch die Veranstalter, das Umweltzentrum Westfalen, die Biologische Station Kreis Unna | Dortmund, die Naturförderungsgesellschaft für den Kreis Unna (NFG) und der „Fairtrade Kreis Unna“ werden mit einem Infostand vertreten sein. Neben Apfelsaftverkostung und einem Gewinnspiel, bieten die Stände Infos rund um die Ökologiestation und um Umweltthemen. Gegen Messemüdigkeit helfen die süßen Köstlichkeiten der Landfrauen und die fleischlichen Verführungen vom Neuland Biofleisch Grill. Im großen Forum der Ökologiestation kann man die Sonderausstellung von Dr. Janine und Herbert Teuppenhayn „Vielfältige Tierwelt im heimischen Garten“ (allerdings nur mit Maske) besichtigen.

Der in diesem Rahmen stattfindende Regionalmarkt wird erstmals erweitert um einen Fairtrademarkt. Hier gibt es von verschiedenen Ausstellern vielfältige Informationen und Angebote zu diesem Thema. Vertreten sind, neben den Eine-Welt-Läden Unna und Werne, die Fairtrade Gruppen aus Bergkamen und Kamen sowie weitere Anbieter von Artikeln aus dem Fairen Handel.

Die „Messe Natur und Garten. Das Frühlingsfest“ lockt mit Pflanzen-, Regional- und Fairtrademarkt, Tipps und Beratung rund um den Garten sowie süßen und deftigen Leckereien. Auch für die Kleinsten gibt es jede Menge Unterhaltung und ein Trommeltrio sorgt für Live-Musik. Ebenso wird es Führungen und Exkursionen zu den Themen „Bioblitz“, Imkerei, Wildbienen und Freiwilliges Ökologisches Jahr auf Ökologiestation geben. Der Eintritt ist kostenlos.

Ein genaues Programm finden Sie unter: http://ökologiestation.info/veranstaltungen/




Messerscharfe Analysen von Politikkabarettist Wilfried Schmickler

„Es hört nicht auf“ mit dem Kampf gegen die Idiotie und Ungerechtigkeiten in dieser Welt, gegen soziale Ungleichheit, gegen Hass und Intoleranz!
Seine Lust, dem etwas entgegen zu setzen, hört aber auch nicht auf! Und so reist Wilfried Schmickler wieder über die Bühnen der Republik, bewaffnet mit den Worten der Wahrheit, die er gnadenlos und messerscharf zu führen versteht wie ein Scharfrichter seine Axt, und bereitet dem Publikum einen fulminanten, mal atemberaubenden Abend!

Mit zahlreichen Preisen im Gepäck (u.a. Deutscher Kabarettpreis, Sonderpreis im Rahmen des Prix Pantheon und Deutscher Kleinkunstpreis), ist der „Schafrichter unter den deutschen Kabarettisten“, wie er in der Laudatio des Prix Pantheon tituliert wurde, punktgenau, rotzfrech, bitterböse und vor allem zum Schreien komisch. Heute ist er unter anderem als fester Bestandteil der „Mitternachtsspitzen“ auch regelmäßig im Fernsehen zu sehen.

Kabarett mit Wilfried Schmickler
Donnerstag, 12.05.2022 / 20 UHR
studio theater bergkamen, Albert-Schweitzer Straße 1, 59192 Bergkamen
Kartenvorbestellungen und weitere Infos unter: 02307/ 965 464