Proben für Theater-Dinner machen Appetit auf Donnerhall und mehr

Da geht es hoch her in der Auferstehungskirche. Don Mattich und Bürgermeister Schöfer geraten sich nach allen Regeln der Kunst in die Haare. Zu alldem macht es sich eine Landstreicherin neben dem Altar gemütlich, Engel fliegen ein und der Wohnturm soll kurz vor dem Abriss noch die ungeliebte Kindertagesstätte der Konkurrenz beherbergen. Beim nächsten Theater-Dinner dürfen sich die Teilnehmer im wahrsten Sinne auf „Donnerhall und Glockenläuten“ gefasst machen.

Weg mit der Landstreicherin: Der Pfarrer packt kräftig mit an.
Weg mit der Landstreicherin: Der Pfarrer packt kräftig mit an.

„Warte mal“, ruft Wilfried Müller laut aus einer Kirchenbank heraus und stürmt zum Altar. „Da kannst Du mehr draus machen!“, sagt der Regisseur, packt der Landstreicherin energisch an den Kragen und schüttelt sie. „Don Mattich“ macht es ihm nach. Schon bekommt die Szene mit Weinflasche und Decke direkt vor dem Altar noch mehr Leben. Es ist nicht nur die erste Probe für das nächste Theater-Dinner am eigentlichen Ort des Geschehens in der Auferstehungskirche in Weddinghofen. Es ist auch das erste Mal überhaupt, dass die Akteure der Ehemaligen des Städtischen Gymnasiums einen Altar als Bühne haben.

„Das ist schon ungewöhnlich“, meinen die Schauspieler – fühlen sich aber sofort pudelwohl unter der Kanzel. „Man muss sich ein wenig an die andere Akustik gewöhnen, das geht aber sehr schnell“, ist sich das siebenköpfige Team einig. Seit 2003 stehen sie als Ehemalige der gymnasialen Theater-AG auch nach ihrer Schulkarriere auf der Bühne. Zunächst wurde unter dem Dach der Jugendkunstschule geprobt. Heute treffen sie sich jedes Wochenende im Jugendheim Spontan in Rünthe, um vorwiegend unterhaltsame Stücke auf die Bühne zu bringen. Dass ihnen ein Werk direkt auf den Leib geschrieben wird, ist ebenfalls eine Premiere.

Zwei Engel und ein Geistlicher: Bei den Proben muss noch der Text mit auf die Altar-Bühne.
Zwei Engel und ein Geistlicher: Bei den Proben muss noch der Text mit auf die Altar-Bühne.

Die Idee dazu hatte einmal mehr Detlef Göke. Seine Krimi- und Theater-Dinner-Reihe hat voll eingeschlagen und viele Fans gefunden. Er platzt fast vor Ideen für neue ungewöhnliche Orte. Diesmal sollte es eine Kirche sein – mit einem Stück angelehnt an Don Camillo und Peppone. „Du bist verrückt“, war die erste spontane Reaktion von Autor Heinrich Peuckmann, der schon für die letzten Theater-Ereignisse die literarische Vorlage geliefert hatte. Eine Verrücktheit, die ansteckend war. Peuckmann setzte sich hin, schrieb eine Bergkamener Adaption des verrückten Kleinkrieges zwischen Gottesmann und Stadtoberhaupt. Diesmal schlug er die Ehemaligen des Gymnasiums als Akteure vor. Denn: „Er kennt uns schon lange“, betont Wilfried Müller.

Vorspeise in der Kirchenbank

Auch Pfarrer Maties war sofort von der Idee begeistert. Natürlich musste noch die Gemeinde zustimmen, dass sich das Gotteshaus für einen Abend in eine Theaterbühne verwandelt. Termine mussten abgestimmt werden. Am 11. April ist es nun soweit. Die Kirchenbänke beherbergen dann ab 19.30 Uhr nicht nur Theaterbesucher. Hier wird auch die Vorspeise zum Dinner dort serviert, wo sonst die Gesangbücher bereit liegen. Das Büffet wartet im Nebenraum, wo sich üblicherweise Pfarrer und sonstige Mitwirkende auf den Gottesdienst vorbereiten.

Kräftig gewettert wird von der Kanzel beim Theaterdinner.
Kräftig gewettert wird von der Kanzel beim Theaterdinner.

Viel Lokalkolorit steckt jedenfalls in dem Stück – nicht nur in den Namen der Hauptdarsteller, sondern auch dann, wenn „Don Mattich“ auf die Kanzel steigt und mächtig drauflos predigt. Jesus spricht selbstverständlich aus dem „off“ – ganz wir im italienischen Original. Es hagelt deftige Sprüche wie „selig ist, der da geistig arm ist“. Da hat sich eben viel aufgestaut, seit der Bürgermeister die Marienfigur versehentlich vom Sockel gestoßen hat.

Die neuen Ideen reifen übrigens schon bei Detlef Göke. „Romeo und Julia“ will er als nächstes auf die Bühne bringen, am liebsten im Gartencenter und noch lieber mit allen Laienspielgruppen. Erste Gespräche gab es schon. Auch für Kabarettfans hat er bereits etwas im Angebot: Am 10. Mai hat Daniel Jülich, Kabarettist aus Bergkamen, im Restaurant Olympia Klavierkabarett in der Manier von Bodo Wartke zu bieten.

Theaterdinner8
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Theaterdinner1
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Theaterdinner4
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Theaterdinner7
Theaterdinner7




Mit dem Rad zum Katholikentag

katholikentag fahrrad
Wer radeln möchte, kann sich einer Gruppe anschließen, die in kleinen Etappen von Fulda nach Regensburg fährt. Foto: privat

Wer Ende Mai am Katholikentag in Regensburg teilnehmen möchte, hat im Dekanat Unna gleich mehrere Möglichkeiten, auf seine Kosten zu kommen. Für die einen heißt es: Fahrrad entstauben, Reserveschlauch einpacken und sich schon am 24. Mai aufmachen. Mit einer kleinen Gruppe wird die Strecke von Fulda bis Regensburg in kleinen Etappen mit dem Rad zurück gelegt.

…oder mit dem Bus

Es geht aber auch entspannter: Es sind noch Plätze frei im Bus nach Regensburg. Abfahrt für die Busfahrer ist am 28. Mai an unterschiedlichen Haltestellen im Dekanat.

Beim Katholikentag treffen sich die Gruppen in der Gemeinschaftsunterkunft. Von hier kann jeder den Katholikentag auf seine Weise entdecken. Eingeladen sind Jugendliche ab 16 Jahren, Erwachsene und Familien. Anmeldungen bis spätestens 21. März. Weitere Informationen gibt es auf www.dekanat-unna.de oder unter 02307-208447-0 im Dekanat Unna.




Die Frau für alle Hochzeitsfälle

Hochzeitssängerin Lucia Carogioiello. (Foto: Patrick Opierzynski)
Hochzeitssängerin Lucia Carogioiello. (Foto: Patrick Opierzynski)

Gegen seine Erbanlagen ist der Mensch machtlos. „Ich singe, seit ich sprechen kann“, sagt Lucia Carogioiello – der Nachname klingt nicht nur italienisch, er ist es. Und wenn die 22-Jährige dann noch erzählt, dass ihr Vater früher Schlagzeug in einer Band gespielt hat und ihr Opa (mütterlicherseits) Orgel, ist der Fall wohl klar. Dass wir ihre Geschichte am Valentinstag erzählen, hat wiederum mit Lucias Spezialgebiet zu tun: dem Singen auf Hochzeiten. Von Anfang an gehörte die Musik in ihrem Leben dazu – klassische Szene im Familienleben der Carogioiellos: Die Mama spült, die Tochter singt dazu. „Die Musik lief halt immer so mit.“ Nach dem Abitur fasste Lucia den Entschluss, den Gesang ein wenig professioneller anzugehen. Einen Anstoß lieferten ihr die Casting-Shows im Fernsehen – was allerdings nicht heißt, dass sie bei einer von denen mitgemacht hätte. Vielmehr begann sie, Gesangsunterricht zu nehmen bei Birgit Copony in Hamm, mit Schwerpunkten in der Jazz- und der Popularmusik. Einen Auftritt bei einem Schützenfest hat sie zwar auch mal absolviert – mit „Für Dich“ von Yvonne Catterfeld -, aber Balladen und Musicals in feierlich-stilvollem Rahmen liegen ihr (und ihrem Publikum) doch sehr viel mehr am Herzen, sei es in deutscher, italienischer oder englischer Sprache. Dabei muss es nicht unbedingt eine Trauung sein: Bei der Eröffnung einer Kunstausstellung in der Kamener Sparkasse war Lucia Carogioiello schon zu hören, Ikea engagierte sie für eine Weihnachtsfeier.

„Ich muss zu 100 Prozent dahinter stehen“

Im vergangenen Jahr hat sie ihr Studium der Medienkommunikation und des Journalismus in Bielefeld abgeschlossen; für ihre berufliche Laufbahn wünscht sie sich, Musik und Medien miteinander verbinden zu können. In diesen Wochen absolviert sie beim Lokalsender Antenne Unna ein Praktikum – wen wundert’s: Als Kind besaß sie einen Kassettenrecorder und stellte Radiosendungen her, alles aus einer Hand, sozusagen: Der Gesang kam von ihr (sowieso!), und die Reaktionen der Hörer produzierte sie auch gleich mit. (Im Studio von Antenne Unna kam auch die Hörprobe zu Stande, die Sie unter diesem Text finden.)

… und die Braut klatscht im Rhythmus

Dass Lucia Carogioiello ihr Publikum bei Auftritten auf Hochzeiten, Feiern und anderen Events nicht enttäuscht – daran liegt ihr viel. „Wenn ich einen Titel vor Publikum singe, dann muss ich auch zu 100 Prozent dahinterstehen.“ Und aus dieser Haltung ergeben sich unvergessliche Momente. Etwa bei einer Hochzeit: Das Paar hatte sich „Oh Happy Day“ gewünscht, einen Gospelsong. Lucia begann, und nach einigen Takten stand die Braut auf, klatschte im Rhythmus, Gäste fielen ein, und die Sängerin brachte das Stück mit Gänsehaut zu Ende. „Es ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl, die Menschen mit meinem Gesang zu bewegen.“

… und wie klingt Lucia? Hier klicken!

Kontakt per E-Mail




Seminar für Paare

Der Evangelische Kirchenkreis Unna bietet ein Paarseminar unter dem Motto „Energiequellen entdecken – Stress vermeiden – Gemeinsamkeit erleben“ an. Das Seminar beginnt am Dienstag, 25. Februar, und geht über sechs Abende.

Das Leben ist geprägt von einer großen Vielfalt und fast unerschöpflichen Möglichkeiten. Alles gemeinsam „unter einen Hut“ zu bringen, kann anstrengend und zuweilen auch überfordern. Berufliche Herausforderungen, Termindruck und die Verantwortung für die Kinder birgt oft die Gefahr, dass sich Paare aus dem Auge verlieren.

Raum zum (Wieder-)Entdecken von Gemeinsamkeiten und Entspannung

Die Erwachsenenbildung im Ev. Kirchenkreis Unna startet jetzt ein Seminar für Paare, dass Raum für ein (Wieder-)Entdecken von Gemeinsamkeiten und für Entspannung bietet. Im Mittelpunkt stehen die Entschleunigung und die gemeinsame Zeit, um zusammen zu neuer Kraft und innerer Ruhe zu finden. Beginn des Seminars ist am Dienstag, 25. Februar von 19.30 bis 21.30 Uhr im Haus der Kirche, Mozartstraße 18-20, in Unna. Die Referenten sind Barbara Streit und Volker Rummel.

Insgesamt finden bis Mitte Mai sechs Treffen statt, die Kosten betragen pro Paar 175 Euro. Mitglieder der Ev. Kirche bekommen einen Rabatt von 10 Euro.

Anmeldungen sind bei Dirk Heckmann (Tel. 02303/288-180 oder Mail: dheckmann@kk-ekvw.de) möglich.




Für Frauen: Urlaub für die Seele

Der evangelische Kirchenkreis Unna bietet einen Wohlfühl-Kurs für Frauen an: Unter dem Motto „Urlaub für die Seele – Winterliche Wohlfühlstunden für Frauen“ treffen sich die Teilnehmerinnen am 25. und 26. Januar in der Oase Stentrop in Fröndenberg. Es gibt noch Restplätze.

Im hektischen Alltag bleibt oft keine Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Einmal durchatmen, die Seele baumeln lassen und die eigene Selbstwahrnehmung schärfen, gute Gespräche am Kamin führen und neue Kraft für den Alltag schöpfen, ist das Ziel der 24 Wohlfühlstunden.

Mit Unterkunft, Verpflegung und Programm kostet das Wochenende 65 Euro. Anmeldungen sind bei Andrea Goede (Tel. 02303/288-129 oder Mail: agoede@kk-ekvw.de) möglich




St. Michael-Gemeinde besichtigt Kornbrennerei in Drensteinfurt

Die St. Michael-Gemeinde Weddinghofen lädt am 1. Februar ein zum Ausflug nach Drensteinfurt-Walstedde.  Dort soll die Kornbrennerei Eckmann in Drensteinfurt besichtigt werden.

Treffpunkt ist um 9 Uhr am Pfarrheim am Lindenweg. Der Preis pro Person beträgt 25 €. Folgende Leistungen sind darin enthalten: die Busfahrt, Führung und Besichtigung der Kornbrennerei, kleine Verkostung der Produkte, Möglichkeit zum Einkaufen, Kornbrennerplatte mit selbst gebackenem Brot, Käse und Wurstaufschnitt, Gurken etc.

Eingeladen alle Interessierten aus dem Pastoralverbund Bergkamen. Anmeldungen nimmt ab sofort Fam. Skolik entgegen unter der Tel. Nr. 02307/69777.




Neues Dienstfahrzeug für Notfallseelsorger

Der Mercedes Sprinter ist nach 15 Jahre Warten endlich eine Dauerlösung für die Notfallseelsorge im Kreis Unna. Fotos: Tobias Kestin
Der Mercedes Sprinter ist nach 15 Jahre Warten endlich eine Dauerlösung für die Notfallseelsorge im Kreis Unna. Fotos: Tobias Kestin

Notfallseelsorge ist wie ein Pflaster. Sie kann ganz schnell für Linderung des Seelenschmerzes sorgen, auch wenn der Schmerz noch sehr lange anhalten wird.

Um den Notfallseelsorgern im Kreis Unna beste Arbeitsmöglichkeit zu geben, bekommen die rund 30 Seelsorger, die bis auf eine Ausnahme ehrenamtlich tätig sind, nun ein neues mobiles „Büro“: Einen Mercedes Sprinter, der am Dienstagabend offiziell übergeben und eingeweiht wurde.

Das weiße Auto mit lila Aufdruck ist endlich das, wodrauf die Notfallseelsorger über 15 Jahre gewartet haben: Mehr als eine Übergangslösung. Letztens hatte Willi Wohlfeil noch einen Zeitungsartikel von 1998 in der Hand: Die damaligen Notfallseelsorger Werner Wiegelt und Ralf Radix freuten sich über das erste Einsatzfahrzeug: Ein alter VW T2-Bulli von 1973, den die Feuerwehr ausgemustert hatte. Dafür hatte es Blaulicht. „Und nur 48 Stunden später wusste ganz NRW, dass der Kreis Unna endlich eine Notfallseelsorge hat“, erinnert Kreisbrandmeister Ulrich Peuckmann.

Vom Feuerwehrbulli zum Polizei-Vito

Ob Blaulicht hin oder her – „der Wagen war nur eine Übergangslösung“, sagt Willi Wohlfeil. Die zweite Übergangslösung kam 2006. Die Polizei Baden-Württemberg verkaufte der Notfallseelsorge einen ausgemusterten Mercedes Vito. Der ar von der Ausstattung noch ganz ordentlich. Und so fuhr das Team jedes Jahr rund 15 000 Kilometer zu den Einsätzen, half nach Suiziden an Schulen oder zu Unglücksfällen im häuslichen Raum

Aber es wurde immer schwerer: Der Vito hat an einigen Stellen Rost angesetzt und eine rote Umwelt-Plakette störte immer mehr bei der Arbeit. „Wir konnten zwar auf die Autobahn, aber nicht mehr mit Angehörigen nach Dortmund ins Krankenhaus“, erzählt Willi Wohlfeil.

Viel Raum für Gespräche und Betreuung

Das ist nun Geschichte: Der bequeme Mercedes Sprinter bietet genügend Platz, Platz den die Seelsorge braucht. „Immer wieder wurde ich gefragt, wofür wir den Platz brauchen. Reicht nicht ein Fiat 500, um den Seelsorger zum Einsatz zu bringen“, erzählt Wohlfeil.

Aber der Wagen ist nicht nur ein Transporter. Der Sprinter ist ein mobiler Gesprächsraum. „Für Menschen, deren Welt gerade zerbrochen ist, die nicht wissen, wo sie bleiben können, die sich hilflos und alleingelassen fühlen, die nicht begreifen können, nicht begreifen wollen, was passiert ist“, sagt Wohlfeil.

Viele Sponsoren machen Kauf möglich

Willi Wohlfeil (3.v.r.) freut sich mit Gönnern über den neuen Sprinter für die Notfallseelsorge Kreis Unna.
Willi Wohlfeil (3.v.r.) freut sich mit Gönnern über den neuen Sprinter für die Notfallseelsorge Kreis Unna.

Dass die Notfallseelsorge im Kreis Unna erstmals eine Dauerlösung gefunden hat, haben zahlreiche Sponsoren möglich gemacht: Die evangelischen und katholischen Gemeinden haben in Kollekten Geld gesammelt, das Bestattungshaus Tomaszewski (Bergkamen) hat seinen Teil dazu beigetragen, ebenso wie die Lions, das RWE-Gersteinkraftwerk, die Bürgerstiftung aus Unna und des Bauvereins Lünen und die Sparkasse UnnaKamen als größter Einzelsponsor. „Und nicht zu vergessen die vielen Menschen, die nen Fünfer oder Zweier gegeben haben. Und einige haben mehrere Fünfer gegeben“, freut sich Willi Wohlfeil.

Und auch das Mercedes-Benz-Center an der Max-Planck-Straße um Verkaufsleiter Jörg Flocken bekam Dank. „Ganz besonders Ingo Gerhards, der uns das Auto verkauft hat“, dankte Wohlfeil. „Mit diesem Auto fahren wir unter einem guten Stern“, bewies der einzige hauptamtliche Notfallseelsorger des Kreises auch Markenkenntnis. Der Sprinter mit 95 kw / 129 PS tankt Diesel, hat eine Rückfahrkamera, fünf Sitzplätze und erfüllt jetzt schon die Euro-6-Norm. „Ohne Signalanlage, aber doch erkennbar“, sagt Wohlfeil. Die lilane Beschriftung übernah, die Firma sb-Medien aus Bönen.

Notfallseelsorge ist ein Ehrenamt

Die Notfallseelsorger Wolfgang Hövekenmeier (2.v.r.) und Pfarrer Willi Wohlfeil an ihrem neuen Arbeitsplatz. Foto: Tobias Kestin
Die Notfallseelsorger Wolfgang Hövekenmeier (2.v.r.) und Pfarrer Willi Wohlfeil an ihrem neuen Arbeitsplatz. Foto: Tobias Kestin

Was nicht viele wissen: Nicht nur Pastoren bieten die Erste Hilfe für die Seele an. „Im Team sind auch Ingenieure, Studenten, Lehrer, Hausfrauen, Rentner und mehr“, sagt Pfarrer Wohlfeil.

Sie alle haben sich bewusst dazu entschieden, Teil der Notfallseelsorge zu werden. Denn ein einfaches Ehrenamt ist ihre Aufgabe nicht. „Immer wenn es eine Katastrophe gibt, sind wir da“, sagt Wohlfeil. Dabei unterscheiden sie nicht zwischen einer Katastrophe auf der Autobahn mit vielen Toten und der persönlichen Katastrophe, wenn ein Familienmitglied oder Arbeitskollege unvermittelt stirbt.

Wenn die Rettungsdienste ihren Einsatz beendet haben, treten Notfallseelsorger auf den Plan. „Wir sind da, um da zu sein, um zu begleiten und auszuhalten“, beschreibt es Pfarrer Wohlfeil.

Sie können zuhören, aber auch mit schweigen. „Und manchmal geht es nur um banale Dinge, wie ein Telefonbuch zu bringen, um den Bestatter anzurufen“, sagt Irmgard Paul. „Denn nach dem Tod eines Angehörigen sind die Leute oft leer.“

Kaffee kochen ist ein gutes Zeichen

Dann ist es die Aufgabe der Notfallseelsorger, zu helfen, bis die Trauernden oder Geschockten wieder am Leben teilhaben. „Für mich ist es immer ein gutes Zeichen, wenn jemand einen Kaffee kocht“, sagt Wohlfeil. Das sei oft der Schritt, um emotional wieder ins Leben zu kommen, auch wenn die Trauer natürlich viel länger anhält. Denn die Notfallseelsorge ist das Pflaster, dass die erste Not lindert.




Die fünf in Bergkamen lebenden Juden entkamen mit viel Glück dem Holocaust

Fünf Bergkamener jüdischen Glaubens entkamen mit viel Glück der Mordmaschinerie der Nazis, dem Holocaust. Sie konnten rechtzeitig über Zwischenstationen ins sichere Ausland flüchten.

Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der "Reichspogromnacht". Auf dem Foto Pfarrerin Petra Buschmann Simons und die Gitarrengruppe der Martin-Luther-Kirchengemeinde.
Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der „Reichspogromnacht“. Auf dem Foto Pfarrerin Petra Buschmann Simons und die Gitarrengruppe der Martin-Luther-Kirchengemeinde.

An ihr Schicksal, aber noch viel mehr der millionenfachen Ermordung von Juden, Sinti, Roma und anderer Menschen in den Vernichtungslagern gedachten die kath. und ev. Kirchengemeinden in einer Gedenkfeier am Samstag, dem 75. Jahrestag der sogenannten „Reichspogromnacht“ auf dem Platz von Tasucu.

Bürgermeister Roland Schäfer betonte, dass die Stadt Bergkamen ganz bewusst eine besondere Erinnerungskultur Pflege. Früh seien Straßen der Stadt und auch eine Grundschule nach Widerstandkämpfern benannt worden. Zu dieser Tradition gehörten auch die Kranzniederlegungen am 27. Januar eines jeden Jahres, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am Oberlinhaus an der Lentstraße, dem ehemaligen Konzentrationslager Schönhausen. Damit solle ein Beitrag gegen das immer noch vorhandene faschistische Gedankengut in reinem kleinen Teil der Bevölkerung und für mehr Toleranz und ein friedliches Zusammenleben geleistet werden.

Stadtarchivar Martin Litzinger
Stadtarchivar Martin Litzinger

Stadtarchivar Martin Litzinger rief in seinem Redebeitrag bei dieser Gedenkveranstaltung das Schicksal der fünf Bergkamener, der Kaufmannsfamilie Hertz in Bergkamen und des Friseurs und Geschäftsmanns Max Herrmann  in Overberge in Erinnerung. Dieser Beitrag wird hier im Wortlaut dokumentiert:

Als 1933 die unselige nationalsozialistische Herrschaft über Deutschland begann, da lebten im Raum Bergkamen fünf Menschen jüdischen Glaubens. Es war die vierköpfige Kaufmannsfamilie Hertz in Bergkamen und der Friseur und Geschäftsmann Max Herrmann  in Overberge.

Kaufmannsfamilie war beliebt und hoch geachtet

Lassen Sie mich an dieser Stelle in wenigen Zügen das Schicksal dieser Menschen nachzeichnen, denen nur durch an Wunder grenzende glückliche Fügungen des Schicksals unvorstellbares Leid und der Tod im Holocaust erspart geblieben sind.

Der aus Ungarn gebürtige Kaufmann Hermann Hertz (*1879) und seine deutsche Ehefrau Amalia geb. Blumenthal (*1884) aus Castrop waren schon lange vor dem 1. Weltkrieg nach Bergkamen gekommen, wo 1911 und 1922 ihre beiden Töchter Grete und Lieselotte geboren wurden, die ihrerseits auch die Schule in ihrem Geburts- und Heimatort besuchten.

Die Familie war in der Gemeinde allgemein sehr beliebt und geachtet. Die Eheleute Hertz führten ein eigenes Bekleidungs- und Textilwarengeschäft an der heutigen Präsidentenstraße und taten im Rahmen ihrer geschäftlichen Möglichkeiten besonders bedürftigen Familien in der Gemeinde viel Gutes.

Wertschätzung schützte nicht vor den Nazis

Die allgemeine Wertschätzung in der Bevölkerung schützte die Familie Hertz allerdings auf Dauer nicht vor zunehmenden Schwierigkeiten, die ihnen Behörden und örtliche NSDAP-Parteifunktionäre bereiteten, auch wenn Bergkamen sicherlich alles andere als eine „Hochburg“ des Nationalsozialismus war.

Bereits im Juni 1935 wurde der Familie die erst 1921 gewährte preußische bzw. deutsche Staatsbürgerschaft schon wieder entzogen.

Als Hermann Hertz 1936 einen längeren Verwandtenbesuch in Ungarn plante, da drohte man ihm unmissverständlich an, seine anschließende Wiedereinreise nach Deutschland zu untersagen. Hertz trat diese Reise dann auch nicht an, weil er das Risiko einer Trennung von seiner Familie nicht eingehen wollte.

Letztlich halft nur die Flucht ins Ausland

Ende 1937/Anfang 1938 sah sich die Familie Hertz dann schließlich auf zunehmenden Druck von NSDAP und Behörden gezwungen, ihr Geschäft in Bergkamen aufzugeben und deutlich unter dem tatsächlichen Wert zu verkaufen.

Anfang März 1938 schließlich verließ die Familie Hertz Bergkamen und zog nach Essen. Ob sie bereits damals den Entschluss fasste, Deutschland auf längere Sicht dauerhaft zu verlassen, ist unbekannt.

Die ältere Tochter Grete Hertz jedenfalls, die seit 1936 mit dem Kaufmann Heinz Katz in Mülheim an der Ruhr verheiratet war, wanderte bereits 1938 gemeinsam mit ihrem Ehemann in die USA aus.

Buchstäblich „in letzter Sekunde“ folgten die Eheleute Hertz und ihre jüngere Tochter Lieselotte dem Beispiel ihrer älteren Tochter und Schwester und konnten dadurch letztlich auch ihr Leben retten.

Ende November 1940 nämlich emigrierten sie über Kuba nach Mexiko-City und gelangten schließlich von dort aus in die USA, wo sie eine neue Heimat fanden.

Hermanns blieben am 9. 11. 1938 unbehelligt

Einen ganz anderen Weg nahm ab 1938 das Leben von Max Herrmann (* Bochum 1899) in Overberge. Er lebte seit 1926 in der Gemeinde und unterhielt hier an der heutigen Werner Straße ein Damen- und Herren-Friseurgeschäft, in dem er zusätzlich Tabakwaren anbot und verkaufte. 1931 heiratete er die Overbergerin Alma Wendel (* 1910), von Beruf Schneiderin, die fortan als Inhaberin des Geschäftsbetriebes fungierte.

Während der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 blieben die Eheleute Herrmann und ihr Geschäft wider Erwarten gänzlich unbehelligt, doch erhielten sie dann bereits am 11. November vom Amtsbürgermeister in Pelkum die Anweisung, ihr Geschäft vorübergehend zu schließen, um dadurch – so die höchst zynische Begründung – „Störungen“ der öffentlichen Ordnung „zu vermeiden“.

Nach sechs Wochen aus demKZ Sachsenhausen entlassen

Nur einen Tag später wurde Max Herrmann ohn htlichen Grund in so genannte „Schutzhaft“ genommen, zunächst in die Gestapo-Außenstelle Hamm eingeliefert und von dort aus wenig später in das KZ Sachsenhausen/Oranienburg nördlich von Berlin gebracht.

Da Max Herrmann während des 1. Weltkrieges noch in ganz jungen Jahren als deutscher Soldat  und Frontkämpfer Militärdienst geleistet hatte und mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet worden war, entließ man ihn jedoch nach sechs Wochen nach massiver persönlicher Einschüchterung wieder aus der Haft.

Herrmann, der wie alle männlichen Juden, seit 1935 durch Gesetz verpflichtet war, offiziell den Zusatz-Vornamen „Israel“ (für Frauen „Sarah“) zu tragen, begann spätestens während seiner Haftzeit zu ahnen, dass ihm auf längere Sicht erhebliche Gefahr drohte. Anfang 1939 gaben er und seine Frau deshalb Geschäft und Betrieb in Overberge auf.

Auch die Großstadt bot keinen Schutz

Anfang Mai 1939 zogen die Eheleute nach Köln, wo Max Herrmann sich in der Anonymität einer Großstadt – zumindest vorläufig – zweifellos noch etwas sicherer fühlen konnte als in einer kleinen Landgemeinde wie Overberge es war.

Als es aber im Laufe des Jahres 1942 auch im Raum Köln zu immer mehr systematischen Deportationen von Menschen jüdischen Glaubens kam, tauchte Max Herrmann noch eben rechtzeitig und im letzten Moment unter.

Bis zum Untergang des Nationalsozialismus im Mai 1945 konnte er sich in wechselnden Verstecken, unterstützt und verborgen von Verwandten seiner Frau, weiterer Verfolgung entziehen und letztlich überleben.

Deutschland war ihm fremd geworden

Nach dem Ende des Krieges kehrte Herrmann nach vorübergehendem Dienst bei den amerikanischen Truppen und den britischen Besatzungsbehörden in seinen Heimatort zurück, wo seine Frau inzwischen das frühere Friseurgeschäft wieder eröffnet hatte.

Ende 1951 allerdings zog Max Herrmann mit seiner Frau und seinen 1942 und 1947 geborenen Söhnen Walter und Günter endgültig aus Overberge fort, um in die USA auszuwandern und sich dort eine neue Existenz aufzubauen.

Deutschland war ihm fremd geworden, Heimat hat es ihm wohl nicht mehr sein können.




Musikalische Weihnachten

 

Reinhard Horn bereitet neue Weihnachtslieder für Kindergärten und Schulen vor. Foto: Reinhard Horn
Reinhard Horn bereitet neue Weihnachtslieder für Kindergärten und Schulen vor. Foto: Reinhard Horn

Singen gehört zu der Zeit vor Weihnachten selbstverständlich dazu, so wie Kekse backen und Geschenke basteln. Doch was sollen wir mit unseren Kindern in der Schule und in der Kita singen? Diese Frage beantwortet der Kinderliederpädagoge Reinhard Horn am Mittwoch, 20. November, ab 15.30 Uhr in einem Seminar im Haus der Kirche in Unna. Er stellt wunderbare neue Lieder und Spielideen rund um die Advents- und Weihnachtszeit vor.

In dem kreativen Seminar werden die Lieder gleich ausprobiert, Lesespiele vorgestellt und Anregungen für den pädagogischen Einsatz gegeben. Lehrerinnen und Lehrer der Klassen 1 bis 6 sowie Erzieherinnen in Kindertagesstätten oder dem offenen Ganztag können sich so auf die vorweihnachtliche Zeit musikalisch bestens vorbereiten. Drei Stunden lang nimmt Horn die Teilnehmer mit und zeigt Möglichkeiten, die besondere Zeit mit den Kindern bewusst zu gestalten.

ine Anmeldung ist telefonisch möglich: 02303-288.141, der Teilnehmerbeitrag beträgt zehnEuro.[/info]

 




Der Spaßmacher Ingmar Maybach Gottes kommt wieder nach Bergkamen

Vor zwei Jahren war der Pfarrer und Kabarettist Ingmar Maybach mit seinem Solo-Kabarett-Programm, der bundesweiten CSU, schon einmal zu Gast in Bergkamen. Jetzt ist er mit seinem neuen Programm wieder da: am Dienstag, den 8. Oktober um 19:30 Uhr im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen.

 Ingmar Maybach
Ingmar Maybach

Bei seinem letzten Auftritt erfuhren die begeisterten Zuschauer, was die Kirche von Telekom und IKEA lernen kann und warum Angela Merkel immer eine kleine rote „Mundorgel“ in ihrer Handtasche hat. Besonders der Vergleich der vier Evangelien mit der deutschen Presselandschaft und die Telefon-Hotline der evangelischen Kirche („Ich will den Benny taufen lassen…“) sind vielen noch in lebhafter Erinnerung.

Inzwischen haben sich von Helgoland bis zum Bodensee und von Köln bis Guben fast 30.000 Zuschauer von der bundesweiten CSU begeistern lassen. Das Plakat-Motiv der ersten Tournee, die „Sixtinische Angela“ wurde im Dresdener Zwinger neben dem Original von Raffael ausgestellt und in mehr als 1.500 Exemplaren in alle Welt verkauft. Der Berliner Tagesspiegel hat dem Pfarrer aus dem Odenwald für sein geistreiches Treiben sogar den Titel „Der Spaßmacher Gottes“ verliehen.

„Ich freue mich sehr, dass der Kollege mit seiner inzwischen tatsächlich bundesweit erfolgreichen CSU wieder zu uns in die Gemeinde kommt“, so  so Pfarrer Ruhbach von der Friedenskirchengemeinde in Bergkamen.

Bei „Deutschland macht den KELCH-Test“, so der Titel des neuen Programms, gibt es wieder einen augenzwinkernden Blick hinter die kirchlichen Kulissen und in gewohnt geistreicher Weise den Brückenschlag zwischen Politik und Religion. Maybach zeigt die revolutionäre Kraft des Evangeliums auf, mit kirchenkabarettistischer Kapitalismuskritik und biblischem Banker-Bashing.

Sind die „Perlen des Glaubens“ das All-Inclusive-Armband des Protestantismus? Lässt sich mit einem Schlager aus Bibelworten der nächste European Song Contest gewinnen? Ingmar Gildo Alexander probiert es! Warum wirkt manche Braut wie ein Duracell-Häschen in weiß? Kann man Rassisten einfach in die Wüste schicken? Dann sollte doch der Sarrazin einfach in die Sahara ziehn!

Die große Theologie kommt auch diesmal nicht zu kurz. Wie kommt das Leid in die Welt? Die Antwort gibt es in der Revue-Nummer  „Theodi-A, Theodi-B, Theodi-C“.

Pfarrer Maybach schlüpft bei seinen Auftritten in verschiedene Bühnenrollen, vom Küster über den Schlagersänger bis zum Duracell-Häschen. Beste kabarettistische und musikalische Unterhaltung ist also bei dieser CSU wieder garantiert.

Karten gibt es im VVK für 13,- € im Gemeindebüro der Ev. Friedenskirchengemeinde, Ebertstrasse 20 in Bergkamen (Tel. 02307-984263) und an der Abendkasse für 15,- € (jeweils auch ermäßigt für 10,- €).

Weitere Informationen zum Programm unter www.pfarrer-maybach.de.




Es werden noch ehrenamtliche Helfer für den Senioren-Mittagstisch benötigt

Die Martin-Luther-Kirchengemeinde sucht noch dringend einige ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die den geplanten Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren in Rünthe und Oberaden aktiv unterstützen.

MittagstischDieses Angebot soll sich nicht nur an Menschen richten, die jeden Euro umdrehen müssen, bevor sie ihn ausgeben können. Willkommen sind vielmehr auch alle, die gern in Gemeinschaft wieder
einmal essen möchten oder denen im Alter das Einkaufen und Kochen schwerfällt.

Los geht es am 12. September um 12 Uhr Martin-Luther-Zentrum in Oberaden und am 19. September ebenfalls um 12 Uhr im Haus der Mitte in Rünthe. Danach wird der Mittagstisch für Senioren an jedem 2. und 4. Donnerstag im Monat in Oberaden und an jedem 1. und 3. Donnerstag in Rünthe gedeckt. Es wird ein warmes Mittagessen, einen Nachtisch und ausreichend Getränke geben. Bei einer abschließenden Tasse Kaffee besteht die Möglichkeit für angeregte Unterhaltungen.

Um genügend Essen vorbereiten zu können, bitte die Gemeinde um eine rechtzeitige Anmeldung
in den Gemeindebüros. Es wird auch ein Fahrdienst eingerichtet. Wer davon Gebrauch machen möchte, sollte sich ebenfalls frühzeitig in den Gemeindebüros melden.

Wer Lust und Zeit hat, den Mittagstisch für Senioren aktiv zu unterstützen, kann sich an Pfarrerin Petra Buschmann-Simons oder an die Gemeindebüros wenden.