Der runde Tisch „Kinder im Zentrum“ sucht noch Ehrenamtliche für das Projekt „Familienpaten“

Wollten Sie schon immer mal Familien unterstützen, helfen, wo es nötig ist, auf ein Kind aufpassen, mit ihm spielen oder spazieren gehen, ein offenes Ohr für die Alltagssorgen einer Mutter oder eines Vaters haben?
Wenn Sie dann noch 2 bis 4 Stunden in der Woche Zeit haben, sind Sie genau die richtige Person.
Familienpaten kümmern sich in der Regel einmal wöchentlich um Familien oder Alleinerziehende, die sich in einer schwierigen Lebensphase befinden. Die zeitliche Unterstützung bedeutet Entlastung und Hilfe zur Selbsthilfe.
Das Angebot ist kostenlos.
Sollten Sie Interesse haben, wenden Sie sich an Margarete Hackmann, Familiäre Kinder-Tagesbetreuung e. V. (Tagesmütterverein), Lüttke Holz 11 in Bergkamen. Telefon: 02307-280633.




Urlaubslektüre in der Bibliothek

Langeweile in den Osterferien? Das muss wirklich nicht sein! Viele neue Kinder- und Jugendbücher, die sich bestens als Lesestoff für die Ferien eignen, stehen in den Regalen der Bibliothek.

In der Bibliothek warten viele Angebote. Foto: Stadt Bergkamen
In der Bibliothek warten viele Angebote. Foto: Stadt Bergkamen

Wer für die Ferien noch einen spannenden Thriller sucht, findet vielleicht Gefallen an dem neuen Roman „ One“ von Tobias Elsässer, in dem es um die Finanzkrise in Europa geht. Passend für die Ferien sind auch sicher Titel wie „Ein Kuss allein macht noch keinen Sommer“ von Eva Völler oder „Ferien, Flirten, Flamingos“ von Jochen Till. Jochen Till überzeugt mit witzigen Dialogen, sorgloser Unterhaltung und durch die jugendliche Sprache. Perfekt geeignet für Jungen, die sonst eher wenig lesen.

Neben vielen weiteren Roman-Titeln bietet die Bibliothek nun auch eine Auswahl von Hörbüchern speziell für Jugendliche an. So kann man auf langen Autofahrten „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins, „Night School“ von C.J. Daugherty oder „Silber“ von Kerstin Gier hören.

Auch für die Manga-Fans ist etwas dabei, so sind weitere Bände der Reihe „Fairy Tails“ bei uns eingetroffen.

Und das Beste: Leseausweise für Kinder- und Jugendliche sind kostenlos! Die Bibliothek befindet sich am Stadtmarkt und ist lediglich an den Osterfeiertagen (Karfreitag bis Ostermontag) geschlossen.




Stadtbibliothek bleibt in Osterferien geöffnet

Die Bergkamener Stadtbibliothek hat in den Osterferien zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Nur am Karsamstag, 19. April, bleibt sie – wie das Bürgeramt auch – geschlossen. Und geschlossen ist die Einrichtung natürlich auch an den Feiertagen Karfreitag und Ostermontag.




Messe für Arbeit und Ausbildung war ein Erfolg

Die mittlerweile 5. Ausbildungsmesse fand am Dienstag, 8. April, im Ratstrakt des Bergkamener Rathauses statt. Und zahlreiche Jugendliche – und auch vereinzelt deren Eltern – nutzten die Gelegenheit,  um mit Mitarbeitern von insgesamt 20 Firmen aus der Region ins Gespräch zu kommen.

Gut besucht war die Ausbildungsmesse im Ratstrakt. Foto: Baues
Gut besucht war die Ausbildungsmesse im Ratstrakt. Foto: Baues

Früher war alles einfacher. Vor allem in Bergkamen. Man ging nach der Schule auf die Zeche – oder zu Schering. „Heute müssen sich die Jugendlichen unter Hunderten von Berufsbildern entscheiden. Und das ist eine wichtige Entscheidung. Sie gilt schließlich für ein ganzes Leben“, sagte Kenan Kücüc, Vorsitzender des Multikulturellen Forums. Das Multikulturelle Forum richtete  die Messe „Marktplatz Arbeit und Ausbildung“ zusammen mit der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus; die Stadtverwaltung Bergkamen stellte die Räume zur Verfügung.

Beispiel: Bayer. In dem Pharmabetrieb, den die Eltern- und Großeltern-Generation der künftigen Azubis noch als „Schering“ kennt, wird in acht verschiedenen Berufsbildern ausgebildet. Vom Kaufmann (Kauffrau) für Büromanagement bis zum Mechatroniker. Die reinen Chemie-Berufe – Chemielaborant oder Chemikant – sind in der Minderzahl,  aber sehr begehrt. „Dafür bekommen wir die meisten Bewerbungen“, sagt der stellvertretende Ausbildungsleiter Jörg Biermann. Bis zu 700 Bewerungen treffen jährlich allein am Bayer-Standort in Bergkamen ein. Und das Besondere: Jeder Bewerber wird eingeladen. Über die rund 60 Azubis, die am Ende einen Vertrag erhalten, entscheidet am Ende ein Einstellungstest – und nicht etwa die Noten oder gar die Nationalität.

Für 2014 allerdings ist das Auswahlverfahren für einen Ausbildungsplatz bei Bayer schon beendet. Ab  Juni können sich interessierte Jugendliche für das Ausbildungsjahr 2015 bewerben.

Die Zahl de Konkurrenten ist groß. Beispiel: Stadt Bergkamen. Alleine für die eine Stelle als Fachangestellte(r) für Medien- und informationsdienste in der Stadtbücherei hatten sich 60 Jugendliche beworben.

„Deshalb ist es gut, dass die Jugendlichen hier auf dieser Messe die Gelegenheit erhalten, mit potenziellen Arbeitgebern sofort direkt ins Gespräch zu kommen“, sagt Kenan Kücük. In der Tat: An allen Ständen – ob Evangelisches Krankenhaus Unna, KIK oder Amazon – herrschte geschäftiges Treiben und vor allem: auch großes Interesse. „Diese Messe läuft sehr gut“, lobte Jörg Biermann. Und auch das Interesse der Arbeitgeber ist groß. „Wir hätten noch viel mehr Stände aufbauen können“, sagte Kücük. „Aber leider reichte der Platz nicht aus.“




Mixed Tunes im Yellowstone

Am Freitag, 21. März, heißt das Konzertmotto im Jugendzentrum Yellowstone wieder einmal „Mixed Tunes“. Gemischte Musik aus den Bereichen Hardcore, Indie, Punk und Alternative steht auf dem Programm. Fünf Bands sind im Jugendzentrum zu Gast und das Programmangebot ist vielfältig.

EMPTY ON THE INSIDE
EMPTY ON THE INSIDE

Tony Gorilla melden sich mit neuen Songs zurück, die erstmals im Yellowstone ausgiebig präsentiert werden. Nach dem eindrucksvollen Album „Season Of The Wolves“  gibt Dortmunds rockigste Band mal wieder alles. Geboten wird Punkrock, ein Mix aus 80er Hardcore, 70er Rock und einer ordentlichen Portion Rock’n’Roll. The Cult und Danzig treffen auf Black Flag und Hellacopters. Den Status Geheimtipp haben Tony Gorilla mittlerweile abgelegt. Sie zeigen, dass es in Deutschland doch noch eigenständige und wahrlich echte Ausnahmebands gibt.

Der Startschuss zur Band Willy Fog fiel im September 2009. Nach vielen Liveauftritten und einem selbstproduzierten Album verließ leider der Schlagzeuger Jules die Band. Am Freitag präsentiert sich die Band im Yellowstone mit einem neuen Schlagzeuger.

Empty on the Inside sind die jungen Wilden aus dem Proberaum des Jugendzentrums. Die fünf Schüler aus Bergkamen werden beeinflusst von Szenegrößen wie Converge oder Yacöpsea. Gespielt wird Musik der härteren Gangart. Keine leichte Kost, aber exzellent interpretiert. Musikalisch ist die Band irgendwo zwischen Downtempohardcore, Post-Rock und Black Metal anzusiedeln. Für Fans von Sundowning, Light Bearer, Kokomo, Ash Borer und Oathbreaker ist der Auftritt wärmstens zu empfehlen.

Skittle Alley bieten hittaugliche Midtempo – Songs im Spagat zwischen Pop und Punk. Seit 2009 existiert die junge, vierköpfige Pop-Punkband aus dem Ruhrgebiet, die gekonnt mit Melodie, Härte und Pop jongliert. Ohne falschen Pathos, aber mit Zufriedenheit blicken sie auf ein Album und eine EP zurück. Präsentiert werden starke Songs. Damit stecken Skittle Alley ihr Revier deutlich ab, ohne sich dabei eindeutig positionieren zu müssen.

S.I.Y.F. sind fünf junge Musiker aus Werne an der Lippe, die schon vorher in verschiedenen Richtungen Musik gemacht haben. Ihre Liebe zur Musik des schnellen Hardcore hat alle Bandmitglieder vereint. Im Sommer 2012 kamen  Gitarrist Lennart Gunnemann und Gitarrist Jean-Michel Kellermann auf einer 17-stündigen Autofahrt beim Anhören alter Sampler auf die Idee eine Hardcoreband zu gründen. Um die Idee Wirklichkeit werden zu lassen wurden Mitstreiter gesucht, so kamen Bassist Lars Volmerg, Sänger Tobias Schroer und Schlagzeuger Steffen Pieper zur Gruppe. Nach fleißigem Proben nahm die Band ein erstes Demo auf und hat bereits einige Konzerte in der Umgebung gespielt.

Der Einlass ist ab 19.00 Uhr. Showbeginn ist 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt 5 €.




Spielmannszug ist mit hervorragender Musik und viel Kameradschaft angesagt

Wer glaubt, dass klassische Musikkunst die Jugend nicht mehr begeistert, liegt falsch. Das beweist der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen. 31 Spielleute, darunter 18 Jugendliche, kein einziger Austritt im vergangenen Jahr, dafür zwei Neuaufnahmen: 2013 war ein echtes Erfolgsjahr.

Der Spielmannszug mit Wehrleitung, Bürgermeister und Beförderten auf einen Blick.
Der Spielmannszug mit Wehrleitung, Bürgermeister und Beförderten auf einen Blick.

Allein die Zahlen sind beeindruckend. 1.491 Stunden randvoll mit Musik, 16 Spieltage und ein voller Terminkalender: Der Bergkamener Spielmannszug ist gefragt. Besonders dort, wo es keine musikalische Unterstützung mehr gibt. Ob beim Karneval in Werne oder bei großen Feiern befreundeter Feuerwehren: Die Bergkamener Feuerwehr-Musiker sind mit ihrer Kunst begehrt. Auch bei politischen oder ganz offiziellen Anlässen wie dem Empfang einer Delegation aus der polnischen Partnerstadt inklusive Konzert.

Das reizt auch den Nachwuchs. Deshalb ist Lea Hentschel mit ihren gerade einmal acht Jahren der familiären Tradition gefolgt und ist jetzt nicht nur eines der jüngsten, sondern auch eines der neuesten Mitglieder. Auch Juliane Edich ist vom musikalischen Zusammenhalt fasziniert. Eine Freundin hat sie mit dem Virus des Spielmannszuges infiziert. Jetzt ist auch sie als Neumitglied dabei. Beide Neuzugänge hatten zuvor nicht allzu viel mit Musik zu tun.

Der Spielmannszug hält neben erstklassiger Musik, die allen Vorurteilen zum Trotz auch ganz moderne Musik im Programm hat, auch schlagkräftige Argumente bereit. Sinn für Gemeinschaft und Zusammenhalt gehören mit dazu. Etwa beim großen Zeltlager, das 2013 eine Woche lang nach Uphöfen führte. Oder die gute musikalische Ausbildung. So gehört Notenkunde zu den „Sonderübungen“, von denen es immerhin 19 im vergangenen Jahr gab. Aber auch hervorragende musikalische Fortbildung wird den Musikern geboten. So besuchten Alina Ostermann und Jonas Katzenberg Lehrgänge auf Landesebene in Rietberg-Neuenkirchen. Hier stand die D1/-2-4-Prüfung auf dem Programm. Drei Teilnehmer besuchen aktuell den D2/1-Lehrgang in Beckum: Alina Ostermann, Jonas Katzenberg und Ricarda Kelch.

Auch Beförderungen gab es 2013: Maria und Melina Kelch wurden zu Oberfeuerwehrfrauen ernannt. Voll ist bereits der Terminkalender für dieses Jahr. 10 Auftritte sind schon gebucht. „Chef“ Hein Werner Lowak hatte bei der Jahresdienstbesprechung also allen Grund, stolz auf seine Mannschaft und zufrieden mit dem zurückliegenden Jahr zu sein. Ebenso wie Bürgermeister Roland Schäfer, der allen Beteiligten einmal mehr Dank für ihr großes ehrenamtliches Engagement aussprach.




Förderverein des Bachkreis feiert Fest mit einem Meer aus Musik

Wo ergießt sich schon ein Meer aus Blockflöten vor der Bühne? Wo müssen drei Dirigenten gleichzeitig die Stäbe schwingen, um die Masse von Musikern im Bann zu halten? Beim traditionellen Fest des Fördervereins des Bachkreises ist das längst ein gewohnter Anblick. Ob in der Flötenlegion, in den verschiedenen Orchesterklassen, bei den „Rising Voices“ oder im A- und B-Orchester: Wohl nirgendwo anders wird mehr musikalisches Talent mobilisiert.

Ein gewaltiger Anblick: Alle Gruppen des Bachkreises füllen das PZ bis auf den letzten Fleck.
Ein gewaltiger Anblick: Alle Gruppen des Bachkreises füllen das PZ bis auf den letzten Fleck.

Sie alle schaffen es jedenfalls mit Links. einen ganzen Nachmittag vier Stunden lang mit Musik zu füllen. Von der Kabalevsky-Suite über den Böhmischen Tanz und „Oh Susana“ bis zu neuesten Hits von Jamens Blunt oder Abel Tawil: Am Samstag war das Pädagogische Zentrum des Gymnasiums einmal mehr ein riesiger Konzertsaal für den guten Zweck. Schließlich unterstützt der Förderverein seit vielen Jahren den musikalischen Nachwuchs. Mit Kaffee, Kuchen, Waffeln – und vor allem mit Musik.

Ein Meer aus Flöten: Auch das ist der Bachkreis.
Ein Meer aus Flöten: Auch das ist der Bachkreis.

Ein Prinzip, das hervorragend funktioniert. „Die Feste sind steht nicht nur ein Highlight im Veranstaltungskalender der Schule, sondern für die gesamte Stadt“, betonte Schulleiterin Bärbel Heidenreich. Für sie ist es „nicht selbstverständlich“, dass „so viele junge Menschen sich bei ihrer heutzutage zunehmend knappen Freizeit für Musik engagieren“. Auch für Schirmherr und Bürgermeister Roland Schäfer zeigt sich hier alljährlich eine beeindruckende Kontinuität – schon dadurch, dass alljährlich fast alle ehemaligen Schulleiter mit von der Partie sind.

Das Ergebnis von großem ehrenamtlichem Engagement – auch der Eltern im Hintergrund und den „Motor“ des Fördervereinsvorsitzenden Peter Schäfer – ist aber nicht nur mitreißende Musik wie der Frühling von Vivaldi, die Musik aus „Fluch der Karabik“ oder der „One-Note-Rock“. Da kommen auch ganz ungewöhnliche Talente zu Vorschein. Wie Wencke Rahn. Die 15-Jährige wollte einfach mal „was Moderne“ einbringen, „von der klassischen Orchestermusik wegkommen“ und hat spontan „einfach drauflos“ arrangiert.

Ungewöhnliche Talente kommen zum Vorschein

Wencke Rahn beim Einstimmen am Klavier vor ihrem großen Auftritt.
Wencke Rahn beim Einstimmen am Klavier vor ihrem großen Auftritt.

Die Melodie von „21 guns“ hat sie in ihre Einzelteile zerlegt, die Akkorde herausgefiltert und neue aufgestellt, den verschiedenen Instrumenten neue Noten zugeordnet. Entstanden ist etwas ganz Neues. „Es macht mir einfach Spaß“, stellt Wencke Rahn fest. Musik macht sie schon, seit sie drei Jahre alt ist. Ganz klassisch über die musikalische Frühförderung. Erst war es das Klavier, das sie begeisterte. Seit fünf Jahren spielt sie Cello. Viel Erfahrung hat sie auf diese Weise im Umgang mit Noten und der Musik gesammelt. Am PC hat sie sich vor allem in den Herbstferien versucht. Ein ehemaliger Bachkreisler stand ihr dabei zur Seite – „vor allem bei den Blasinstrumenten, mit denen ich mich nicht so gut auskenne“. Als sie sich sicher war, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann, hat sie es ihrer Lehrerin gezeigt. Die war genauso begeistert wie das B-Orchester.

Aufgeregt war Wencke Rahn am Samstag trotzdem. Auch wenn die Proben ganz hervorragend geklappt haben. Nervosität, die ganz unnötig war: Für sie und die Musiker gab es tosenden Applaus. Kein Wunder, dass in den Pausen der Andrang an den Orchesterinstrumenten groß war. Denn auch das hat Tradition: Wer will, kann selbst einmal eine Geige auf die Schulter legen und mit dem Bogen erste Töne aus den Saiten holen. Auch das Cello war ein begehrtes Objekt erster musikalischer Versuche.

Die Finger an den richtigen Platz und den Bogen richtig halten - dann kommt beim ersten Versuch tatsächlich Musik aus der Geige.
Die Finger an den richtigen Platz und den Bogen richtig halten – dann kommt beim ersten Versuch tatsächlich Musik aus der Geige.

An Nachwuchs wird es dem Bachkreis also auch in Zukunft nicht mangeln. Zumal auch das traditionelle Quiz dafür sorgte, dass sich ganze Heerscharen von Kindern und Jugendlichen den Kopf mit Fragen nach dem Instrument zermarterten, das nicht im Bachkreis gespielt wird. Die Jugend saß außerdem staunend und mit offenem Mund vor dem Orchester, als alle Instrumente vorgestellt wurden und sich metallisch blitzende Exemplare wie die Trompete als Holzblasinstrument entpuppten.

 

 

 




Theaterfestival ist auch zum Jubiläum ganz und gar einmalig

Die halbe Stunde auf der Bühne war viel zu kurz. Hugo (5) könnte noch viel länger seine Doppelrolle als Indianer und Pirat mit Leben füllen. Eigentlich sollten ja die Vorschulkinder der Kita „Sprösslinge“ die Geschichte vom verwunschenen Buch aufführen. Hugo war von dem Tanztheater jedoch so begeistert, dass er unbedingt mit auf die Bühne des Theaterfestivals wollte.

Eine spannende Geschichte hatten die Kita "Mikado" zu erzählen: Eine Zeitreise durch die Musik.
Eine spannende Geschichte hatten die Kita „Mikado“ zu erzählen: Eine Zeitreise durch die Musik.

Seit zwei Jahrzehnten bietet der Stadtjugendring jetzt allen Kindern und Jugendlichen einmal im Jahr eine große Bühne und ein riesengroßes Publikum. Mehr noch: Seit 20 Jahren können auch kleine Gruppen oder Kindertagesstätten hier zeigen, was in ihnen steckt – im höchst professionellen Umfeld. „Das ist wichtig und das liegt uns am Herzen“, betont der Vorsitzende Marcel Pattke. Dafür haben sich gut 20 Ehrenamtliche zusammen mit vielen weiteren Helfern zum „Jubiläum“ gleich zwei Tage lang mit vollem Einsatz engagiert. Ein Jahr lang wurde geplant. Nach diesem Festival starten schon wieder die Planungen für das nächste.

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Nach Afrika entführten die „Tausendfüßler“ die Besuche – wilde Tiere inklusive.

Hugo weiß von all dem wenig. In einem Aspekt ist er sich aber sicher: „Aufgeregt bin ich gar nicht!“Und die Geschichte der Kita „Sprösslinge“ ist richtig spannend. Da kommen lauter Märchenfiguren einmal im Jahr aus ihrem Buch heraus und veranstalten eine ebenso aufregende wie kunterbunte Nacht. Die Kostüme haben die Kinder von der Piratenflagge bis zum kleinsten Utensil selbst gemacht. Inzwischen gibt auch der eigene Theater-Fundus einiges her – schließlich ist die Kita schon seit mindestens acht Jahren beim Theaterfestival dabei. „Wir waren diesmal aufgeregter als die Kinder“, schildert die stv. Leiterin Ulrike Bechatzek.

Aufgeregt war auch Max Matthies vor vielen Jahren, als er mit der Schillerschule selbst auf der Bühne des Theaterfestivals stand. In diesem Jahr ist er zum ersten Mal an ganz anderer Stelle mit von der Partie. Für das Jugendrotkreuz hat er beim Aufbau mitgeholfen, Kabel verklebt. Jetzt steht er hinter dem imposanten Kuchenbüffet, das die übrigen Mitglieder mit selbst gebacken Spenden bestückt haben. Für seinen Kameraden Jan Wienhoff ist dieses Jubiläumsfestival eine echte Premiere: „Ich war überhaupt noch nie dabei – weder als Besucher noch als Akteur“, gibt er zu. „Das ist schon eine tolle Sache.“

Tosender Applaus und Urkunden für alle

Theaterfestifal13So schnell vergessen wird auch Tommy dieses Theaterfestival nicht. Seit eineinhalb Jahren gehört er zu den acht Jugendlichen, die über den Kulturrucksack im Jugendzentrum Kamen Moderation und Improtheater lernen. Zwei Mal in der Woche wird geübt. So erfolgreich, dass die Gruppe inzwischen fest gebucht ist für die Moderation auf der Bergkamener Bühne. Aufgeregt ist Tommy trotzdem, wenn er mit Teamleiter Michael Wrobel vor den Vorhang ins Scheinwerferlicht tritt, um die nächste Gruppe anzukündigen. Da entfleucht ihm schon mal ein „frohes neues Jahr“. Dafür gibt es tosenden Applaus.

14 Gruppen, mehr als 250 Akteure: Das Theaterfestival zum „Jubiläum“ sprengt alle Rekorde. Freie Sitze im Publikum waren rar. Der Andrang war so groß, dass der Stadtjugendring zwei Tage für das Ereignis reserviert hat. Pfadfinder, DLRG, Jugendrotkreuz und die Jugendgruppe der „Volksbühne 20“: Groß war auch die ehrenamtliche Unterstützung für das ungewöhnliche Theaterfest, das längst aus der Bergkamener Kulturwelt nicht mehr wegzudenken ist.

Theaterfestifal19Nicht mehr wegzudenken sind die Auftritte vor diesem Publikum auch für die Initiative Down Syndrom – obwohl die Tanztheater-Gruppe eigene Veranstaltungen organisiert. Für diesen Tag haben die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Down Syndrom sogar innerhalb eines Monats ein ganz neues Stück eingeübt. Es wurden Sonnen gebastelt, Eis am Stil aus bunter Pappe geschaffen, ein riesiges Plakat gemalt und Lieder ausgesucht, damit das Motto der Show wahr wird: „Lass die Sonne in dein Herz“. Trotz regelmäßiger Proben zwei Mal im Monat und so viel Theatererfahrung „sind wir ganz schon aufgeregt“, ruft die Gruppe vor ihrem Auftritt wie aus einem Mund. Die Nervosität war ganz unnötig: Am Ende gab es auch für sie tosenden Applaus und wie für alle Teilnehmer eine schöne Urkunde als Andenken.




„Im Wirbelsturm der Gefühle“ – Ausstellung des Vereins Leuchtturm mit Bildern trauernder Kinder und Jugendlicher

„Im Wirbelsturm der Gefühle – Kunstgalerie einmal anders“ lautet der Titel einer besonderen Ausstellung, die ab 28. Februar in den Räumen des Alevitischen Kulturvereins, Schulstraße 8, in Weddinghofen zu sehen ist. Es handelt sich um Bilder, die trauernde Kinder und Jugendliche erstellt haben.

Ausstellungseinladung leuchtturmDie offizielle Eröffnung dieser ganz besonderen Ausstellung findet am Mittwoch, 5. März, um 15.30 Uhr an. Eingeladen sind alle Interessierten und besonders Vertreter der psychosozialen Institutionen, Schulen, Kitas, Seelsorger, Bestatter, Freunde und Förderer der Arbeit aus der Region des Vereins „Leuchturm“ Beratungszentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und Familien und Kontaktstelle für den Kreis Unna.

Die Ausstellung kann vom 28.02. bis 31.03. Montag bis Freitag 10:00-15:00 Uhr besichtigtwerden und nach Vereinbarung. Weitere Infos: www.leuchtturm-schwerte.de, Mail: info@leuchtturm-schwerte.de oder Tel.: unter 0151-12716241 oder 0151-2123 7116.

„Leuchtturm“ bietet eine Kunstgalerie einmal anders

Wer vom 28. Februar bis 31. März das Interkulturelle Begegnungszentrum der Alevitischen Gemeinde Kreis Unna e.V. in Bergkamen betritt erlebt eine Kunstgalerie einmal anders. Mit einer Auswahl von Kunstwerken aus der Hand von trauernden Kindern und Jugendlichen präsentiert der Leuchtturm e.V. – Beratungszentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und Familien die Schwerpunkte der innerseelischen Arbeit.

Leuchtturm e. V. (aus ehrenamtlichen Engagement gegründet) ist seit 2009 anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Schwerte und wird seit 2011 von Aktion Mensch als Kontaktstelle für den Kreis Unna gefördert.

Leuchtturm hat ein Angebot in Bergkamen

Leuchtturm e.V. ist ein Beratungszentrum für trauernde Kinder, Jugendliche und Familien und bietet Einzel- oder Familienberatung sowie altersspezifischen Gruppenangeboten an. Betroffene Familien finden hier einen sicheren Ort, um die Trauer und Erinnerungen miteinander zu teilen, Gefühle kreativ auszudrücken, Rituale miteinander zu gestalten, eigenen Ressourcen zu entdecken und so den Verlust zu bewältigen.

Allein im letzten Jahr konnten 20 Jugendliche und 15 Familien mit 20 Kindern aus dem Kreis Unna begleitet werden. Darüber hinaus bietet Leuchtturm e.V. Unterstützung und Schulung für Pädagogen und Multiplikatoren. Leuchtturm e.V. mit Sitz in Schwerte hat seine Angebote kreisweit ausgedehnt und bietet in Kooperation mit dem Familienzentrum Mikado auch Beratungen und eine Familiengruppe für Familien mit Kindern im Alter von 4 – 12 Jahren in Bergkamen an.

Informationen zur präventiven Trauer- Arbeit

Aus der kreativen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erzählen die Kunstwerke vom „Wirbelsturm der Trauer-Gefühle“ der im Alltag immer wieder aus der Bahn werfen kann, von der Solidarität der Gemeinschaft in der Gruppe, von der Kraft der Erinnerungsorte und der Jenseitsvorstellungen.
Die Eröffnung der Kunstgalerie findet am 05. März um 15:30 Uhr statt mit Grußworten von Vertretern der Politik und des Vorstandes der Alevitischen Gemeinde. In der anschließenden Führung durch die Ausstellung durch die Koordinatorinnen gibt es Informationen zur präventiven Trauer- Arbeit und den einmaligen Zugängen von Kindern und Jugendlichen.

Leuchtturm braucht Spenden

Diese Ausstellung und ihre Eröffnung ist eingebettet in ein Rahmenprogramm für die Spendenverdoppelungsaktion durch die Bethe-Stiftung Köln. Die Arbeit von Leuchtturm e.V. ist auf die finanzielle Unterstützung durch Spenden angewiesen, zumal die Förderung von Aktion Mensch ausklingt. Die Bethe-Stiftung Köln unterstützt die Arbeit von Leuchtturm, indem sie bis 31. März jeden gespendeten Euro verdoppelt. Neben dem Ankurbeln des Spendenvolumens hilft die Kunstgalerie im Interkulturellen Begegnungszentrum der Alevitischen Gemeinde Kreis Unna auch, dieses Angebot für trauernde Familien noch weiter bekannt zu machen.

Das Spendensonderkonto:
Leuchtturm e.V. – Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und Familien.
Stichwort „Spendenverdopplung für Leuchtturm“
Bankverbindung: Stadtsparkasse Schwerte,
IBAN DE69 4415 2490 0000 081356BIC WELADED1SWT




Ötzi sorgt im Stadtmuseum für Rekord und neue Steinzeit-Fans

Der linke Arm ist quer über die eingedrückte Brust ausgestreckt. Der Mund sieht aus, als würde Ötzi im Schlaf mit tief eingesunkenen Augen schnarchen. „Iiih, der ist ja eklig!“, ruft Jana empört. „Schau mal, die Zähne!“, ruft ein anderes Mädchen und zeigt durch das Guckloch. Den Blick können sie trotzdem nicht von der Mumie wenden. Die ganze Gruppe drückt sich fast die Nasen an der Kühlkammer platt.

Blick in die Kühlkammer: Ötzis Mumie.
Blick in die Kühlkammer: Ötzis Mumie.

Keine Frage: „Ötzi, der Mann aus dem Eis“ fasziniert. Mit einer Mischung aus Schauder und Neugier lockte die Gletscher-Mumie aus der Steinzeit nicht nur unzählige Kinder am Freitag ins Bergkamener Stadtmuseum in Oberaden. „Diese Ausstellung geht in die Historie des Stadtmuseums ein“, beobachtete auch Bürgermeister Roland Schäfer die riesige Schar von Eröffnungsgästen. Ein Interesse an Geschichte, das kaum verwunderlich sei: Die Bergkamener seien echte Geschichts-Fans, auch weil die eigene Stadtgeschichte noch eine junge sei. Dabei leben schon lange Menschen auf dem Stadtgebiet. Sogar Funde aus der Steinzeit gibt es, auch wenn sie leider verloren sind. Das Römerlager, der archäologische Park, zuletzt ein Kriegergrab aus der Spätantike, das vielleicht auch bald im Museum gezeigt werden kann: „Geschichte wird hier lebendig gehalten“, betonte Schäfer.

Henning Fenner zeigt anhand des Steinzeitgepäcks, das er auf seiner Wanderung dabei hatte, wie Ötzi lebte.
Henning Fenner zeigt anhand des Steinzeitgepäcks, das er auf seiner Wanderung dabei hatte, wie Ötzi lebte.

Richtig lebendig wurde die Jungsteinzeit, als Henning Fenner an das Mikrophon trat und von dem spektakulären Projekt berichtete, das er für die ARD zusammen mit 13 Kindern und Erwachsenen realisierte. Sie zogen sich Fellschuhe an, nahmen Steinwerkzeuge und Pfeilköcher in die Hände, bauten eine neolithische Pfahlsiedlung nach und lebten fast genauso wie Ötzi. Vier Wochen lang überquerte der Mann mit dem beeindruckenden Bart sogar die Alpen und lief 350 km lang den Weg nach, den Ötzi von Bregenz mit Bozen womöglich zurückgelegt hat.

Mit Blasen über die Alpen

Henning Fenner bekam am eigenen Leib zu spüren, wie hart das Leben als Steinzeitmensch war. Mit Moos und Fell wurden die Schuhe ausgestopft, um die vielen Blasen zu lindern. Feuer machen, Kochen: Auch die besten Workshops halfen oft nicht weiter, wenn Temperaturstürze über sie hereinbrachen, der Hunger übermächtig wurde und Jagen anders als bei Ötzi streng verboten war oder die Baumgrenzen dem Körper des 21. Jahrhunderts so zusetzten, dass nur noch moderne Hütten das Überleben sicherten. Da schaute manches der 30 Kinder der Jahnschule doch nachdenklich, als alle gemeinsam mit kräftigem „Uh“ und „Ah“ den Steinzeit-Song anstimmten.

Ausstellungseröffnung der anderen Art: Ötzi schaut zu, wie Barbara Strobel (l.), Bürgermeister Roland Schäfer und Henning Fenner (r.) Hand an das Fell legen.
Ausstellungseröffnung der anderen Art: Ötzi schaut zu, wie Barbara Strobel (l.), Bürgermeister Roland Schäfer und Henning Fenner (r.) Hand an das Fell legen.

Denn leicht war es war es für Ötzi bestimmt nicht, mit Pfeil, Bogen und Grasumhang (?) über die Berge zu stapfen. Wölfe und Kamerunschafe stromerten damals durch die Landschaft, mächtige Rothirsche und Bezoarziegen. Wie er mit welchen Waffen jagte, was er auf den Äckern anbaute, wie er Tiere zähmte und wie der steinzeitliche Vorläufer des modernen Kompass aussah: Ötzi zeigt im Stadtmuseum spannende Welten auf. Sogar über einen echten Krimi gibt sein tätowierter Körper Aufschluss: Der 1,60 m kleine und ca. 50 Kilo leichte Mann wurde mit 46 Jahren ermordet – eine Pfeilspitze steckt in seiner linken Schulter. Ötzi ist noch bis zum 12. Oktober im Stadtmuseum zu sehen. Und auch Henning Fenner kommt wieder: Er leitet einen Workshop zur Steinzeit 29. Juni im Rahmen das umfangreichen museumspädagogischen Programms.




„Dornröschen, lass dein Haar herab“ im studio theater

Die Theaterreihe des Jugendamtes für Kinder ab 3 Jahren wird am Mittwoch, 26. Februar, um 15 Uhrmit dem Stück „„Dornröschen, lass dein Haar herab“ im studio theater fortgesetzt. Das Theater Kreuz & Quer aus Duisburg präsentiert diese Inszenierung des bekannten Märchens.

DornröschenUnd darum geht es: Es ist Frühlingszeit. Die Bäume schlagen aus und die Blumen sprießen. Gebrr hat sprichwörtlich „Hummeln im Hintern“ und Grimm würde am liebsten einfach nur in Ruhe die Frühlingssonne genießen. Doch die beiden Clowns müssen ihren Garten „putzen“: Graben, haken, jäten, zupfen, säen, setzen, Hecke schneiden… . Doch Moment mal? Gibt es da nicht ein Märchen in dem eine Hecke vorkommt? Und ein Schloss und ein Spinnrad und eine verwunschene Prinzessin und ein zupackender Prinz? Das ist doch viel spannender als Gartenarbeit! Und ist nicht alles da, was man für dieses Märchen braucht? Mit Hilfe von allerlei Gartengeräte erzählen sich die beiden kreuz und quer durch das Märchen von Dornröschen. Sie bringen einiges durcheinander, doch am Ende – wie immer im Märchen – küsst die Prinzessin ihren Prinzen, er bekommt das halbe Königreich und die ganze Prinzessin und kann so endlich in der Frühlingssonne dösen.

Beginn ist um 15.00 Uhr, die Aufführung dauert etwa eine Stunde. Eintrittskarten zum Preis von 3 € (Gruppen ab 10 Personen: 2,50 €) sind ab sofort im Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) erhältlich. Weitere Informationen gibt es dort unter 02307/965381.