100 Jahre Lions setzen auch in Bergkamen und Kamen wichtige Akzente

Allein mit vielen Fäden einen Turm errichten, Zeit für Hausaufgaben oder Lesen schenken, Schulen in Kamerun errichten, Flüchtlingen ein Dach, eine Sprache und eine neue Perspektive geben, Kinder zum Tanzen, Musizieren und Tanzen bringen, Familien als Paten unterstützen. All das ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was der Lions Club international seit 100 Jahren und in Kamen und Bergkamen seit über 20 Jahren unterstützt. Das geht nicht allein, das funktioniert nur gemeinsam. Und es füllt die größte Bühne einen ganzen Abend lang mit Hunderten von Menschen.

Singen und Tanzen in den „Mottog-Chören“ macht sichtbaren Spaß.

Die Schreberjugend hat ein Wochenende lang intensiv für diese tolle Darbietung geübt.

Über das ganze Gesicht lacht das blonde Mädchen, als sie sie mit den bunten Pompons hoch in die Luft springt. Ihr Lachen ist mindestens so groß wie das des Jungen, der in einer Schule in Kamerun stolz sein Zertifikat in die Kamera streckt. Seine Noten gehören zu den besten des Landes. Stolz lachen die Mädchen und fünf Jungs der Schreberjugend über den Jubel für ihre Interpretation der Carmina Burana, die sie nach 17 Jahren neu auf die Bühne bringen. Der Leiter des Jugendfreizeitzentrums hat ein breites Lächeln im Gesicht, wenn er vom Glück der Jugendlichen erzählt, die nach kurzer Zeit einen perfekten Tanz auf die Bühne bringen. Und der Pfarrer lacht voller Glück wenn er berichtet, dass ein Mitbürger empört ablehnte, als er seine Wohnung einem Flüchtlingspaar vermieten sollte. Heute lebt er mit den jungen Leuten wie eine Familie unter einem Dach.

Engagierter Tanz von Jugendlichen aus dem Jugendfreizeitzentrum Kamen.

Weit mehr als drei Stunden lang waren es vor allem das Glück und die Freude, die auf der Bühne der Konzertaula im Mittelpunkt standen. Ob die Verantwortlichen für die Jugend- und Sozialhilfe beider Städte aus ihren Erfahrungen berichteten, die Familien- und Zeitpaten von ihrer Arbeit erzählten, die Tochter der Gründer von Schulen in Kamerun verdeutlichte, welche Bedeutung Bildung in ihrem Heimatland hat: Immer war es das gegenseitige Geben, das bei jedem Projekt den Motor für die Motivation gab. Dafür lohnt es, ehrenamtlich Zeit zu investieren.

 

 

„We serve“ lautet seit 100 Jahren das Motto

Der Bachkreis in Aktion.

Und dafür wollte der Lions Club BergKamen die größte Bühne haben, denn die Früchte von so viel Engagement „haben die größte Bühne verdient“, betonte Club-Präsident Reinhard Middendorf. Schon die Gründer der Lions-Bewegung erkannten vor genau 100 Jahren in den USA: „Allein können wir wenig tun, aber gemeinsam unheimlich viel erreichen“. „We serve – wir helfen“, lautet seitdem das Motto für inzwischen 1,4 Millionen Mitglieder weltweit. Auch in Kamen und Bergkamen engagieren sich die Lions dafür, Menschen für den guten Zweck zusammen zu bringen – vor allem für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Allein 2016 sind so 50.000 Euro zusammen gekommen.

Emotionen pur bei der Schreberjugend.

Humanität, Bildung, soziales Denken fördern: „Mehr davon könnte aktuell helfen, wenn man sich weltweit umschaut“, betonte Kamens Bürgermeister Hermann Hupe in seinem Grußwort. Auch in unserer Wohlstandsgesellschaft sei Kinderarmut ein Thema – „auch in dieser Stadt“, wo Kinder oft ohne Frühstück in die Schule kommen. „Die kommunalen Haushalte können nicht alles leisten“, deshalb dankte Hupe den Lions „insbesondere für die gute Nähe“. Auch für seinen Bergkamener Amtskollegen Roland Schäfer mobilisiert der Lions-Club BergKamen Ehrenamt, Spenden und Acivities, die wichtige Beiträge leisten.

Diskussionrunde auf der Bühne.

Wie wichtig diese Beiträge sind, zeigt sich an der „Basis“. Es gibt in vielen Familien Lücken in der Betreuung und Erziehung der Kinder. „Dort merkt man die Armut“, waren sich Jürgen Dunker, Christine Busch, Udo Beckmann und Elke Kappen aus Sicht der Jugendhilfe beider Städte einig. Es sei in Zeiten von Digitalisierung und gesellschaftlicher Vereinsamung wichtig, den Zusammenhalt zu fördern, Gemeinschaft erlebbar zu machen. „Das schaffen die Profis nicht, dafür braucht es viele Ehrenamtliche“. Oder Einrichtungen für das Jugendfreizeitzentrum und die Jugendkunstschule, wo jeder einzelne seine Talente entdecken, Selbstbewusstsein entwickeln kann und „fit wird für das Leben, das kommt“, so Michael Wrobel und Gereon Kleinhubbert.

Hilfe gibt beiden Seiten viel Wertvolles

Familien- und Zeitpaten schildern ihre bewegenden Erfahrungen.

Der Lohn für Engagement ist groß. Da bleibt das linke Knie niemals frei, wenn man sich als Zeitpatin auf die Schaukel setzt. Da gibt es Fotoalben gestaltet von allen sieben Kindern für die Familienpatin inklusive Wort dafür, wie wichtig sie für jeden einzelnen war. Da werden Schulklassen in der Rainbow School in Westkamerun von 35 statt 80 Schülern besucht und bringen die besten Abschlüsse hervor. Da erleben Pfarrerin Petra Buschmann-Simons beim Bergkamener Flüchtlingskreis und ihr katholischer Kollege Pfarrer Meinolf Wacker mit EnTrA in Kamen, wie leicht gerade Kindern die Integration fällt, während Erwachsene sich schwer tun. „Für die Integration brauchen wir jeden – und sie kann nur jedem gut tun“, sind sich beide einig.

Schon mal mit Fäden einen Turm gebaut? Die Mädchen der Willy-Brandt-Gesamtschule können das perfekt – gemeinsam!

Selbst einem gestandenen Lehrer wie Reinhard Middendorf fehlten fast die Worte als er sah, wie die Mädchen von der Bergkamener Gesamtschule zum ersten Mal ausgerechnet auf dieser Bühne einen perfekten Turm einzig mit der Hilfe langer Fäden stapelten. Ein Erfolg, zu dem „Lions-Quest“ mit Initiativen für die Suche nach dem eigenen Weg bei Erwachsenwerden an den Schulen beiträgt. Die Orchester des Bachkreises, die Kinder der „Mottog-Chöre“, die „Freetime Dancer“ aus dem Kamener Jugendfreizeitzentrum oder beeindruckende Tänze der Schreberjugend, gerade erst an einem Wochenende einstudiert: Es war begeisternd, was sich da auf der Bühne ganz nebenbei als Ergebnis von viel ehrenamtlichem Engagement und Lions-Unterstützung präsentierte.

Auch dieser Jubiläumsabend war natürlich für den guten Zweck bestimmt. Es wurden Spenden für „Licht für 100 Dörfer“ gesammelt. Bei dieser Aktion werden Dörfer in Afrika mit LED-Solarlampen ausgestattet.

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Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme baut Brücke zur Ausbildungsstelle

Niklas Giesecke hat (endlich) eine berufliche Perspektive: Der 19-jährige startet Anfang August 2017 seine Ausbildung als Modellbaumechaniker bei der Firma Hundhausen in Schwerte. Vermittelt hat ihn, im Rahmen einer von der Agentur für Arbeit geförderten berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme, die Werkstatt im Kreis Unna. „Ich kann nur jedem empfehlen, der keine Lehrstelle hat oder nicht weiß, welchen Beruf er ergreifen will, an so einer Maßnahme teilzunehmen“, rät Niklas Giesecke ausbildungs-platzsuchenden Jugendlichen.

Eine berufliche Perspektive dank Berufsvorbereitender Bildungsmaßnahme: Niklas Giesecke mit Christina Koch (l.) von der Werkstatt im Kreis Unna und Sarah Köster (M.) von der Firma Hundhausen in Schwerte. Foto: Werkstatt Unna

Wer wissen will, wie er seine Chance auf eine Ausbildungsstelle verbessert, kann sich bei der Agentur für Arbeit Unna informieren. Eine offene Sprechstunde bietet Berufsberaterin Marlies Langhorst am Freitag, 28. April, zwischen 9 und 10.30 Uhr an. „Wir wollen die jungen Menschen bei der Berufswahl und der Ausbildungsplatzsuche unterstützen. Über die Bildungsmaßnahme konnten wir gemeinsam mit der Werkstatt im vergangenen Jahr 35 Jugendliche in betriebliche und schulische Ausbildung vermitteln.“

Für das kommende Jahr sind noch Bewerber willkommen. Ein erfahrenes Team aus Sozialpädagogen, Ausbildern und Lehrkräften unterstützt die Jugendlichen während der gesamten Maßnahmedauer. Sie helfen bei der Wahl des Berufs, bei der Praktikumssuche sowie bei Bewerbungen auf Ausbildungsstellen. Vorausgehen kann ein Kompetenz-Check zur Ermittlung der Stärken und Schwächen und bei Bedarf auch eine Unterstützung bei persönlichen Fragestellungen. Darüber hinaus werden mehrwöchige Praktika bei heimischen Firmen durchgeführt. Die Jugendlichen haben während der Maßnahme die Möglichkeit, unterschiedliche Berufe kennen zu lernen, ihre sozialen und auch fachlichen Kompetenzen auszubauen und nicht zuletzt auch Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu bekommen.

Die Mitarbeiter der Werkstatt im Kreis Unna nutzen ihre Kontakte zu heimischen Betrieben und bringen die Bewerber mit den richtigen Unternehmen zusammen. So ist es im Fall von Niklas Giesecke geschehen. „Wir profitieren von den Empfehlungen der Werkstatt im Kreis Unna, weil die ausgewählten Jugendlichen technikaffin und sehr gut auf ihre Ausbildung vorbereitet sind“, sagt Sarah Köster von der Firma Hundhausen. Das Schwerter Unternehmen kooperiert schon seit vielen Jahren mit der Werkstatt im Kreis Unna und hat vielen Jugendlichen eine berufliche Perspektive gegeben. Die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme wird von der Agentur für Arbeit finanziert. Interessierte Jugendliche können die offene Sprechstunde in der Agentur für Arbeit Unna nutzen und sich beraten lassen.

Also, Termin vormerken: Freitag, 28. April, von 9 bis 10.30 Uhr findet eine kostenlose Sprechstunde für ausbildungsplatzsuchende Jugendliche unter 25 Jahren bei der Agentur für Arbeit Unna, Nordring 14, 59423 Unna, Raum 315, statt.




Offene Türen am Gymnasium eingerannt

Es war das erste Mal, dass sie in ihrem Leben etwas vom Otto-Motor  gehört hat. Drei Minuten später konnte die 10-Jährige ihrem Vater einen fast wissenschaftlichen Vortrag über die Funktionsweise halten. In der Biologieklasse eine Etage tiefer war es für einen fast 11-Jährigen die leichteste Übung, eine Tulpe in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen. Und um die Ecke entlockten gleich mehrere angehende Gymnasiasten dem Cello und der Geige die ersten Töne, als ob sie nie etwas anderes getan hätten.

Akribische Kleinstarbeit war im Chemieraum gefragt um "Abfall" herauszufiltern.
Akribische Kleinstarbeit war im Chemieraum gefragt um „Abfall“ herauszufiltern.

Angehende Musiktalente in Aktion - mit behutsamer Unterstützung.
Angehende Musiktalente in Aktion – mit behutsamer Unterstützung.

Beim Tag der offenen Tür des Gymnasiums outeten sich nicht nur echte Technik-, Biologie- und Musiktalente. Hier war ging es vor allem darum, die vielen Möglichkeiten der Schule kennen zu lernen und den Weg auf die weiterführende Schule möglichst zielsicher zu gestalten. Das Gymnasium machte es Eltern wie Kindern leicht, indem sie am Samstag alle Bereiche weit öffnete.  „Wir haben vor allem noch mehr Mitmachangebote auf dem Programm“, schildert Schulleiterin Bärbel Heidenreich.

Knobeln um die französischen Wörter.
Knobeln um die französischen Wörter.

 

 

So konnte im Sprachbereich um französische Wörter geknobelt, mit lateinischen Begriffen ein Memory-Spiel enträtselt und mit russischen Buchstaben die Matrioschka entpuppt werden. Ob Lackmus-Papier, heißer Draht, Leitfähigkeit von Flüssigkeiten oder die Möglichkeiten graphisch talentierter Informatik-Programme:  Hier gab es so viel zu entdecken, dass die Zeit für manchen allzu knapp wurde. Da waren die Tanz-Vorführungen in der Sporthalle und die Kunst-Ausstellung im Keller nur noch im rasanten Sprint mit ausgefeilter Logistik machbar.

Gut aufgestellt nicht nur mit der Laptop-Klasse

Faszinierend: Der eigene Herzschlag pocht in den Ohren.
Faszinierend: Der eigene Herzschlag pocht in den Ohren.

Denn schließlich warteten auch Gespräche und Informationen in den Klassenräumen. Wie sieht er aus, der Übergang von der Grundschule auf das Gymnasium. Wie ist das mit G8? Welche Möglichkeiten bietet die Schule über den Lernstoff hinaus? Für Bärbel Heidenreich ist das Gymnasium mit seinen rund 963 Schülern und 82 Lehrern gut aufgestellt. Für die neue Laptop-Klasse ist die erforderliche neue Datenleitung versprochen. Viele Angebote wie die Deutschförderung in den 5. Klassen sind ausgebaut. In den 8. Klassen bereichern Stunden des sozialen Lernens den Unterrichtsplan. Der Arbeitskreis aus Eltern, Schülern und Lehrern zur Optimierung von G8 hat hieran einen großen Anteil. Bildung durch Sprache und Schrift: Auch das gehört zum Lernalltag mit Blick auf aktuell ca. 20 Schüler, die eine Flucht hinter sich haben. „Davon profitieren alle“, betont Bärbel Heidenreich.

Interessante Crêpe-Varianten gab es zum Naschen - und dazu eine große Portion Koch-Spaß.
Interessante Crêpe-Varianten gab es zum Naschen – und dazu eine große Portion Koch-Spaß.

Vom Tag der offenen Tür profitierten nicht nur die künftigen Schüler und ihre Eltern. Auch die bereits aktiven Gymnasiasten hatten sichtbaren Spaß daran, Crêpes mit Hilfe von Kinderschokolade in schmackhafte Leckereien zu verwandeln, Hilfestellungen an den Instrumenten, Mikroskopen oder beim Stärketest zu geben. Wie in jedem Jahr mischten sich aber auch viele Ehemalige unter die Besucher, um mit ehemaligen Lehrern zu plaudern und frühere Mitschüler wiederzutreffen.

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Mit großem Knall ins neue Realschuljahr

Der Knall ist ohrenbetäubend und mancher krallt sich reflexartig an der Jacke des Nachbarn fest. Die Flamme ist kurz, aber heftig. Dass Luft derartig explodieren kann, fasziniert. Ebenso wie die zweite Flamme, die plötzlich aus einem Röhrchen züngelt, das Moos, das sich unter dem Mikroskop als die reinste Wunderwelt entpuppt oder der Pinsel, der in Windeseile aus Farben ein Kunstwerk zaubert. Der Tag der offenen Tür an der Realschule in Oberaden war am Samstag eine echte Erlebnistour.

Feurige Experimente standen beim Tag der offenen Tür in der Oberadener Realschule auf dem Programm.
Feurige Experimente standen beim Tag der offenen Tür in der Oberadener Realschule auf dem Programm.

Planetenwelten galt es zu entdecken.
Planetenwelten galt es zu entdecken.

Das verwundert wenig, denn die Realschule gibt im wahrsten Sinne Gas. Eine neue Kooperationsvereinbarung mit dem ASV Hamm sorgte gleich zum Auftakt dafür, dass es künftig eine Handball-AG mit professioneller Unterstützung von erstklassigen Spielern für die Klassen 5 bis 7 geben wird. Die Realschule ist die erste Partnerschule des Vereins. Es gibt schon 30 Anmeldungen. Nachdem die Eltern öffentlich Alarm hinsichtlich der engen Personalsituation geschlagen hatten, reagiert die Bezirksregierung. Es gibt jetzt mehr Lehrer in Oberaden. „Damit können wir mehr Förderunterricht anbieten als zuvor, die Arbeitsgemeinschaften ausbauen und die Zahl der Unterrichtsstunden deutlich erhöhen“, so Schulleiter Godehard Stein. 32 Lehrerinnen und Lehrer hat die Realschule aktuell – und es kommen noch mehr für die rund 510 Schülerinnen und Schüler.

Roboter standen für Erkundungstouren bereit.
Roboter standen für Erkundungstouren bereit.

In den Klassenräumen geht es derweil am Samstag hoch her. Hier darf man mal kurz zum Mond fliegen, Roboter auf Erkundungstour schicken, „komische Blechdosen“ erkunden oder sich am Klavier ausprobieren. Da liegen Beile aus der Steinzeit ebenso bereit wie Hieroglyphen, der Eifelturm will zusammengeklebt und oder mit der Feder kaligraphische Kunst auf das Papier gezaubert werden. Nebenbei strömen künftige Schüler und ihre Eltern unablässig in die Klassenräume hinein und hinaus, in denen Englisch-, Deutsch- und Mathematik-Probeunterricht angeboten wird.

Dass gleichzeitig auch an der Gesamtschule der Tag der offenen Tür stattfindet, verhindert womöglich den ganz großen Zulauf. Dennoch ist das Interesse an der Realschule als Alternative zur für viele Eltern immer noch bedrohlichen verkürzten Ausbildungszeit am Gymnasium groß. Seit in Bergkamen auch die letzte Hauptschule Geschichte ist, sind die Herausforderungen ohnehin größer geworden: In der Erprobungsstufe gilt es herauszufinden, ob die Eignung für die Realschule tatsächlich vorhanden ist.

Flüchtlingskrise, Abschiebungen und Inklusion

Echte Künstler waren am Werk.
Echte Künstler waren am Werk.

Dann ist da noch die Flüchtlingskrise, die sich zunächst in einer großen Wellenbewegung, inzwischen nur noch „tröpfchenweise“ bemerkbar macht. Deutsch als Zweitsprache wird an der Realschule angeboten. Rund 20 Schülerinnen und Schüler sind es aktuell, die vor Kriegen nach Deutschland geflohen sind. Darunter waren auch in der Vergangenheit viele aus den unterschiedlichsten Ländern im unterschiedlichsten Alter. Viele kamen allein, ohne Eltern. Viele hatten zuvor nie eine Schule gesehen und beherrschen keine Schrift – natürlich auch nicht die lateinischen Buchstaben. Zwei Schüler sollen jetzt sogar abgeschoben werden, nachdem sie sich gut in Oberaden integriert haben. Das bedrückt alle an der Realschule.

An den Mikroskopen warteten Wunderwelten darauf, entdeckt zu werden.
An den Mikroskopen warteten Wunderwelten darauf, entdeckt zu werden.

Inklusion ist ein anderes Thema, das auch die Realschule herausfordert. Hier nehmen gut 40 Schülerinnen und Schüler betreut von zweieinhalb Sonderpädagogen-Stellen am Regelunterricht teil. Das hat sich nach anfänglichen Problemen inzwischen eingespielt und wird „als Chance“ gesehen. Die Realschule Oberaden ist also gut aufgestellt für die Zukunft. Und ist fast schon eine große Familie, denn am Samstag schauten viele ehemalige Schüler vorbei, um die frisch gebackenen Waffeln zu probieren, in die „British Box“ zu greifen und die Vokabelkenntnisse auf den Prüfstand zu stellen oder sich mit dem Fußball in der eigenen Treffsicherheit zu versuchen.

 

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28 größere Baustellen zu Beginn der Sommerferien auf den Autobahnen

Auf 28 größere Baustellen müssen sich Autofahrer in Nordrhein-Westfalen zu Beginn der Sommerferien einstellen. Allerdings will der Landesbetrieb Straßenbau NRW immer so viele Fahrspuren wie möglich freihalten, damit trotzdem der Verkehr ungehindert fließen kann. Auf der A1, zwischen Dortmund und Westhofen, wird absichtlich ohnehin nur nachts gearbeitet, so dass diese Baustelle den Verkehr bei Ferienbeginn gar nicht beeinträchtigen wird.

Weitere größere Baustellen sind die Sanierungsarbeiten auf der A2 zwischen Dortmund und Kamener Kreuz sowie auf der A3 zwischen Breitscheid und Hilden. Auf der A43 bei Herten haben jetzt die Ausbauarbeiten begonnen, allerdings gehört die A43 nicht unbedingt zu den Hauptreisestrecken. Auf der A45 finden an mehreren Stellen Brückenarbeiten statt. Die A542 bei Langenfeld ist in eine Fahrtrichtung komplett gesperrt, die Autobahn gilt aber ebenfalls nicht als Hauptstrecke für Urlaubsreisende.

Die größten Autobahnbaustellen in NRW zu Ferienbeginn auf einen Blick:

A1: Kreuz Lotte/Osnabrück bis Ladbergen; Brückenarbeiten
A1: Kreuz Dortmund/Unna bis Westhofener Kreuz; Nachtbaustellen (20 – 6 Uhr) nur Richtung Köln nur Richtung Köln
A1: Remscheid bis Wermelskirchen; Ausbau
A1: Wuppertal-Langerfeld bis Wuppertal-Ronsdorf; Brückenarbeiten
A1: Burscheid bis Köln-Niehl; Brückenarbeiten und Fahrbahnverengung wegen Gewichtsbeschränkung
A2: Essen/Gladbeck bis Kreuz Recklinghausen; Brückenarbeiten
A2: Dortmund-Nordost bis Kamener Kreuz; Deckenarbeiten
A2: Hamm-Uentrop bis Oelde; Deckenarbeiten
A3: Kreuz Breitscheid bis Kreuz Hilden; Deckenarbeiten, Brückenarbeiten
A3: Leverkusen bis Köln-Mülheim; Ausbau
A4: Frechen-Nord bis K-Klettenberg; Umbau Köln-West
A40: Duisburg-Rheinhausen bis Duisburg-Häfen; Brückenarbeiten
A40: DU-Kaiserberg bis Mülheim a.d.R.; Brückenarbeiten
A40: Bochum-Zentrum bis Bochum-Stadion; Arbeiten an Verkehrszeichen (nur Richtung Essen)
A42: Duisburg-Baerl bis Kreuz Duisburg-Nord; Brückeninstandsetzung und Fahrbahnverengung wegen Gewichtsbeschränkung
A42: Gelsenkirchen-Zentrum bis Gelsenkirchen-Schalke; Brückenarbeiten
A43: Haltern bis Marl-Sinsen; Deckenarbeiten
A43: Recklinghausen/Herten bis Kreuz Herne; Ausbau
A44: Aachen-Brand bis Broichweiden; Ausbau (nur Richtung Lüttich)
A45: Kreuz Castrop-Rauxel-Ost bis Kreuz Dortmund-West; Deckenarbeiten, Schallschutz
A45: Schwerte-Ergste bis Kreuz Hagen; Brückeninstandsetzung
A45: Hagen-Süd bis Lüdenscheid-Süd; Umbau Tank- und Rast-Anlage, Brückenarbeiten
A45: Kreuz Olpe-Süd bis Freudenberg; Schallschutz (nur Richtung Frankfurt)
A45: Siegen bis Siegen-Süd; Brückenarbeiten (nur Richtung Dortmund)
A46: Grevenbroich bis Kapellen; Schallschutz (nur Richtung Düsseldorf)
A52: Essen-Kettwig bis Essen-Rüttenscheid; Deckenarbeiten
A57: Kreuz Neuss-Süd bis Dormagen; Brückenarbeiten (Behelfsbrücke)
A542: Kreuz Monheim-Süd bis Dreieck Langenfeld; Vollsperrung wegen Deckenarbeiten (nur Richtung Monheim)




Sieben Bayer-Azubis holen Traumnote 1

„Eine solche Quote hatten wir noch nie.“ Ausbildungsleiter Karl Heinz Grafenschäfer ist zu Recht stolz auf die Leistungen seiner Schützlinge. Sieben junge Frauen und Männer haben im Januar ihre Ausbildung bei Bayer in Bergkamen mit der Traumnote 1 beendet – mehr als doppelt so viele wie in früheren Ausbildungsjahren. Kürzlich wurden sie für ihre Leistungen bei der IHK in Dortmund ausgezeichnet.

Karl Heinz Grafenschäfer (2. v. r.) mit den erfolgreichen Auszubildenden (v. l.): Anna Harkenbusch, Sarah Nobbe, Mike Stöwsand, Lena Schmitz, Jan Haller und Jonathan Pöttker. Monika Groth war leider verhindert.
Karl Heinz Grafenschäfer (2. v. r.) mit den erfolgreichen Auszubildenden (v. l.): Anna Harkenbusch, Sarah Nobbe, Mike Stöwsand, Lena Schmitz, Jan Haller und Jonathan Pöttker. Monika Groth war leider verhindert. Foto: Bayer

Die sechs Chemikanten und Chemielaboranten sowie Monika Groth als frisch gebackene Elektronikerin für Automatisierungstechnik zählen zu den 97 besten Auszubildenden im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund – von insgesamt 2.660 Teilnehmern, die ihre Winterabschlussprüfung erfolgreich bestanden haben. „In ganz Deutschland sind gut ausgebildete Fachkräfte begehrt. Sie sind also gefragt“, versicherte IHK-Präsident Udo Dolezych den Prüflingen und würdigte, ebenso wie Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau, ihre großartigen Leistungen.

Auch Bayer als Ausbildungsbetrieb ist mehr als zufrieden mit den Leistungen seiner Azubis und bot seinen „sehr guten“ Absolventen einen Übernahmevertrag am Standort Bergkamen an. „Ich habe jetzt meinen Traumjob“, freute sich Chemikantin Sarah Nobbe. Zusammen mit ihrer Familie war sie zur Festveranstaltung in den großen Saal der IHK gekommen, um die Urkunde und die Trophäe entgegenzunehmen, die sie immer an ihre Ausbildungszeit erinnern wird, die, sagte Sarah Nobbe, noch besser war als erwartet.

Auch Anna Harkenbusch ist glücklich. Die junge Chemielaborantin hat eine Stelle in ihrem Wunschteam in der Qualitätskontrolle erhalten. Ebenso wie die anderen 1er-Kandidaten konnte sie wegen ihrer guten Noten die Ausbildungszeit um ein Jahr auf zweieinhalb Jahre verkürzen. „Ich bin echt zufrieden. Als ich erfahren habe, dass ich mit 1 abschließe, habe ich natürlich mit meiner Familie gefeiert. Auch die Übernahme“, sagt Chemielaborantin Lena Schmitz.

Mit ihr konnten 37 weitere Bayer-Azubis feiern, die ebenfalls im Januar ihre Ausbildung beendet haben. Fast alle haben einen Übernahmevertrag erhalten. Und es fehlt nicht an weiterem Nachwuchs: 54 junge Frauen und Männer haben bei Bayer in Bergkamen im September 2015 ihre Ausbildung begonnen. Und genau so viele Jugendliche haben im Februar einen Vertrag für das neue Ausbildungsjahr 2016 abgeschlossen. „Bei uns bekommt jeder eine Chance, egal ob er oder sie einen Hauptschulabschluss oder Abitur hat“, unterstreicht Karl Heinz Grafenschäfer.




In der Stadtbibliothek gibt’s spannende Literatur für die Osterferien

Rechtzeitig zu Beginn der Osterferien sind in der Stadtbibliothek Bergkamen bereits zahlreiche Neuerscheinungen der Saison eingetroffen. Im Romanbereich steht u.a. der neue Thriller „Blood on snow“ des norwegischen Erfolgsautoren Jo Nesbo oder der neue Familien-und Liebesroman „Über uns der Himmel, unter uns das Meer“ von Jojo Moyes zur Ausleihe bereit.

Speziell für Kinder gibt es auch viele neue spannende Erzählungen wie die neuen Bände der Fantasy-Reihe „Mia and me“ oder „Das magische Baumhaus“.

Auch neue Filme auf DVD und BluRay werden für die kommenden Feiertage angeboten. Kinoerfolge wie „Alles steht Kopf“, „Die Minions“ oder „Spectre“ können wie gewohnt für 1 Euro pro Woche entliehen werden.

Lediglich am Samstag, 26. März bleibt die Bibliothek geschlossen, ansonsten ist sie während den Ferien zu den gewohnten Öffnungszeiten erreichbar.




Sechstklässler nehmen erfolgreich am HEUREKA-Wettbewerb teil

Erstmals haben die sechsten Klassen des Städtischen Gymnasiums Bergkamen am HEUREKA-Wettbewerb zum Thema „Mensch und Natur“ teilgenommen. Im Rahmen einer Feierstunde fand jetzt die Siegerehrung im PZ der Schule statt.
gymna52 Schülerinnen und Schüler stellten sich den Multiple-Choice-Fragen aus den Kategorien „Natur und Umwelt“, „Mensch und Tier“ sowie „Technik und Fortschritt“. Unter anderem galt es zu beantworten, warum Elefanten in Afrika deutlich größere Ohren als ihre Artgenossen in Indien haben. Ebenfalls zur Lösung stand die Aufgabe, warum Eiswürfel in einem mit Wasser gefüllten Glas oben schwimmen.

Maurice Unger (6d) und Tim Kulbaba (6d) erreichten die meisten Punkte und kletterten nach ganz oben auf Rang eins des Siegertreppchens. Vincent Brech (6a) und Miká Juznik (6a) erreichten Rang zwei. Dritte Plätze gingen an Jule Externbrink (6c), Lara Boden (6d) und Onur Demiroglu (6d). Die strahlenden Siegerinnen und Sieger wurden im PZ geehrt, dazu hatten sich alle Sechstklässlerinnen und Sechstklässler versammelt, für einen festlichen Rahmen sorgte zudem die Orchesterklasse, die unter der Leitung von Dorothea Langenbach Kostproben ihres Könnens zeigte.

Organisatorin Julia Emmerich zeigte sich mehr als zufrieden mit der Premiere des Wettbewerbs: „Das war ein voller Erfolg. Wir hatten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die mit viel Neugier und Interesse gegenüber den Naturwissenschaften an die Sache heran gegangen sind. Wir werden das im nächsten Jahr sicher wiederholen.“




SPD-Frühlingsempfang mit Appell für die Investition in die Integration

Zwei Prognosen hatten sich bei diesem Frühlingsempfang der SPD erfüllt. Der titelgebende Frühling ließ sich tatsächlich kurz blicken. Die drei Landtagswahlen des Superwahlsonntags werden wohl tatsächlich Auswirkungen auf die politische Diskussion haben, die an diesem Vormittag in der Ökologiestation geführt wurde. Die dritte Prognose bleibt vorerst Hoffnung: Dass aus einem Flüchtlingspaket ein wahres Integrationspaket werden möge.

Volles Haus in der Ökologiestatin zum traditionellen Frühlingsempfang der SPD - wie so oft als Einladung zur Diskussion und zur Information über ein aktuelles Thema.
Volles Haus in der Ökologiestatiin zum traditionellen Frühlingsempfang der SPD – wie so oft als Einladung zur Diskussion und zur Information über ein aktuelles Thema.

Landrat Michael Makiolla brachte beweiskräftige Zahlen in die Diskussion ein.
Landrat Michael Makiolla brachte beweiskräftige Zahlen in die Diskussion ein.

Einig waren sich alle, bevor die Diskussion überhaupt begann: Bergkamen hat die Herausforderung der Flüchtlingskrise bislang vorbildlich bewältigt. Im „Krisenmodus“ des Vorjahres mit 1,1 Mio. registrierten Flüchtlingen „haben wir es auf kommunaler Ebene geschafft, das keiner auf der Straße sitzt, jeder ein Dach über dem Kopf hat und versorgt ist“, so Bürgermeister Roland Schäfer. Das sei vor allem auch mit enormem Einsatz, darunter 170 freiwilligen Helfern geschafft worden: „Darauf sind wir stolz, auf diese tolle Leistung unserer Gesellschaft!“ Daraus dürfe nun aber keine Parallelgesellschaft entstehen, sondern es bedürfe der Integration mit Unterstützung von Bund, Land und anderen Instanzen. Handfeste Statistiken und Erfahrung hatte Landrat Michael Makiolla zur Hand als Beleg dafür, dass ihm „nicht bange“ sei. Vor 25 Jahren habe der Kreis Unna mehr Flüchtlinge der Jugoslawienkriege aufgenommen als aktuell. „Auch das haben wir geschafft!“ Werde nach Köln vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl diskutiert, sprechen die Zahlen auch hier eine andere Sprache: Es seien 2015 kaum Straftaten in Zusammenhang mit Flüchtlingen im Kreis registriert worden.

Gebanntes Zuhören zu einem Thema, "das uns bewegt".
Gebanntes Zuhören zu einem Thema, „das uns bewegt“.

Der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek forderte angesichts der „aktuell desaströsen Zustände“ an den europäischen Grenzen und in der europäischen Flüchtlingspolitik ein „Mithelfen, die Konflikte in den Herkunftsländern zu lösen“ und sich in Europa „gemeinsam der Aufgabe der Flüchtlinge zu stellen“. Vor allem aber wünscht er sich, dass aus den vielen Asylpaketen nun endlich ein Integrationspaket geschnürt werde. Das griff auch der Landtagsabgeordnete Rüdiger Weiß auf. Aus einer „Radikalkur Integrationspolitik in Teilchenbeschleunigern“ müsse etwas Ganzes werden, das die große Spannbreite der Probleme bewältige und endlich erkenne, dass „neue Mitbürger unser Land voranbringen können, wenn wir es richtig anstellen.“ 4 Milliarden Euro investiere das Land aktuell in Flüchtlingsfragen. Was jetzt folgen müsse, sei „eine entscheidende Investition in unser aller Zukunft“.

Die Region punktet mit Erfahrung

Engagiert als Hauptredner am Pult: Thorsten Klute.
Engagiert als Hauptredner am Pult: Thorsten Klute.

Erfahrung habe NRW und gerade diese Region zuhauf zu bieten, so Hauptredner Thorsten Klute als Referent des Staatssekretärs im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales. Ohne Zuwanderung und Gastarbeiter wäre das Land niemals so erfolgreich geworden. Die Bedeutung dessen sei „viel zu lange nicht erkannt worden“, jetzt sei es endlich Zeit, „den Gastarbeitern Danke zu sagen“. Fehler seien damals gemacht worden. Daraus müsse man in der aktuellen Situation lernen. Optimistisch ist er dabei nicht weniger als seine Vorredner: „Wir zeichnen uns in NRW dadurch aus, dass wir das geschafft haben!“ Wer nun jedem Integrationsversuch gleich das Scheitern prophezeie oder im Gegenteil ein „Ruckzuck“-Handeln fordere, dem hielt Klute einen sportlichen Vergleich entgegen: „Integration ist kein Sprint, sondern eine Ausdauersportart aus den Disziplinen Bildung, Arbeit und Wohnen“. Anders als in anderen Ländern lade man alle Parteien hier zur Lösungsfindung ein und fange nicht bei Null an.

Entspannende Musik zum Abschluss von Sina, Marc und Bettina Jacka.
Entspannende Musik zum Abschluss von Sina, Marc und Bettina Jacka.

Brücken-Kitas als Vertrauensbasis und Mittel, die Eltern mitzunehmen, finanzielle Mittel für 5766 Lehrer – darunter 1200 Deutschlehrer – und 1300 Integrationsklassen, die letztendlich allen zu Gute kämen: Das seien im Bereich Bildung bereits wichtige Aktivitäten für eine bessere Integration. In der „Disziplin“ Arbeit sei die Integration von Asylbewerbern auf dem Arbeitsmarkt mit politischen Durchbrüchen und erleichterten, erstmals überhaupt möglichen barrierefreien Zugängen im Vorjahr erreicht worden. Dazu gehöre auch die Öffnung von Integrationskursen für Asylsuchende und weitere finanzielle Mittel hierfür. Erforderlich sei auch, das Bleiberecht für die Dauer einer Ausbildung und darüber hinaus zu erweitern. Investitionen hier hätten sich – das zeige das Beispiel der Zuwanderer – ausgezahlt. Bezogen auf die Disziplin Bildung dürften keine Stadtteile entstehen, die einzig von Ausländern bewohnt werden. „Eine Wohnsitzauflage für bestimmte Zeit wird der Integration dienlich sein.“

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Gymnasium fasziniert mit Plasma-Autobahnen und Schüler-Power

„Ich sehe eine ganze Autobahn aus Strichen“, meint sie und schaut mit großen Augen durch das Okular des Mikroskops. Was die angehende Biologin so poetisch beschreibt, sind Chloroplasten und Plasmaströmungen der Wasserpest. Ein anderes Mädchen benennt ihren Ausflug in die Biologie mit eingehender Pflanzensezierung nüchtern: „Schau mal Mama, ich habe eine Tulpe getötet!“ Die Herzen der Biologielehrer haben beide an diesem Tag der offenen Tür des Gymnasiums jedenfalls im Sturm erobert.

Faszination Technik: Auch die angehenden Gymnasiastinnen waren sichtlich gebannt.
Faszination Technik: Auch die angehenden Gymnasiastinnen waren sichtlich gebannt.

Erste Versuche mit der Geige: Auch das war beim Tag der offenen Tür möglich.
Erste Versuche mit der Geige: Auch das war beim Tag der offenen Tür möglich.

Wie mancher der angehenden Gymnasiasten. Denn die prüften das Angebot des Lehrplans mit großer Begeisterung auf Herz und Nieren. Da wurde im Musikraum die Geige nicht nur bestaunt, sondern gleich Hand an die Seiten gelegt. Auch das Mundstück und die verschlungenen Klappen entpuppten sich als echte Herausforderung für das Lungenvolumen und für die Fingerfertigkeit.

Dem Puls auf der Spur - ein spannendes Erlebnis.
Dem Puls auf der Spur – ein spannendes Erlebnis.

 

 

 

Von der Isolierung der Tomaten-DNA mit Mörser und Filter über die Kunstgalerie, den selbstgemachten Trickfilm und die Brennstoffzelle bis zur Messung des Alkoholgehalts reichte der Einblick, den die vielen offenen Klassentüren am Samstag möglich machten. Ständiges Kommen und Gehen herrschte auf den Fluren und Schulleiterin Bärbel Heidenreich war eine gefragte Gesprächspartnerin.

Von der Klassengröße bis zum Unterrichtsausfall

Blick ins Präparat im Physikraum.
Blick ins Präparat im Physikraum.

Klassengröße, Unterrichtsausfälle, Fördermöglichkeiten: Den Eltern brannten viele Fragen unter den Nägeln, während sich die Kinder in der Faszination für (noch) fremde Schulfächer wie Physik, Chemie und Fremdsprachen verloren. Immerhin soll sich das eigene Kind an einer Schule mit aktuell 1.029 Schülern und 90 Lehrern im kommenden Schuljahr auch wohlfühlen.

Auf der Suche nach dem richtigen Platz für das innere Organ.
Auf der Suche nach dem richtigen Platz für das innere Organ.

 

 

Für die Schulleiterin sind ihr engagiertes Kollegium und die „hervorragende Zusammenarbeit mit den Eltern“ das, was das Gymnasium stark machen. Unterrichtsausfälle werden mit geballtem Einsatz ebenso begrenzt wie Unterrichtskürzungen. Dabei wird die Lehrerversorgung im kommenden Schuljahr auch das Gymnasium weiter beschäftigen. Ebenso das Thema Inklusion und Integration. „Der Schulträger unterstützt uns hier hervorragend“, betont Bärbel Heidenreich. Mit einer Klasse für das Gemeinsame Lernen im 7. Jahrgang und 2 Klassen im 5. Jahrgang „haben wir bereits viele und auch gute Erfahrungen gemacht“. In Aussicht gestellt sind zudem Mittel für anstehende Renovierungen aus dem Konjunkturpaket. Ausgebaut werden soll der Bereich „Neue Medien“.

Die Tanz-AG in Aktion.
Die Tanz-AG in Aktion.

Inzwischen ist eine kleine Abordnung von Tänzerinnen unterwegs, um Zuschauer für die Vorführung in der Turnhalle zu werben. Sie nehmen Bärbel Heidenreich an die Hand und führen sie zu den Zuschauerbänken. Kurz darauf wirbelt die Tanz-AG über den Boden, stapelt sich zu Pyramiden und schlägt elegante Brücken. „Das ist ein weiterer Bereich, der uns stark macht – das breite Engagement von Schülern für Schüler“, betont die Schulleiterin. Ob Hausaufgaben, Schulsanitäter, Pausensport oder Medienscouts: Groß ist auch hier das Angebot. Demnächst soll noch eine AG für „Werte und Normen“ dazu kommen – angesichts der aktuellen Debatten in den Medien ein brandaktuelles Thema.

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Mit Musik und offenen Türen in die Oberadener Realschule

„Musik mag ich gern!“, stellt die junge Interessentin fest. Mit glänzenden Augen betrachtet sie das Klavier, das Schlagzeug, die Pauke, die unzähligen Instrumente im Musikraum. Auch ein anderes Mädchen kann seine Begeisterung für Melodien und Noten kaum bremsen. Wie ein Wasserfall stürzen die Beschreibungen für ihre Leidenschaft aus ihr heraus. Der Lehrer greift die Gelegenheit beim Schopf: „Dich brauchen wir!“, sagt er.

Beeindruckende Vorführungen gab es im Chemieraum.
Beeindruckende Vorführungen gab es im Chemieraum.

Blattstrukturen und Libellenlarven offenbarte das Mikroskop im Biologieraum.
Blattstrukturen und Libellenlarven offenbarte das Mikroskop im Biologieraum.

Nicht nur für diese beiden Mädchen dürfte die Entscheidung für die Realschule in Oberaden spätestens mit dem Schritt in den Musikraum am Samstag gefallen sein. Viele Besucher drängelten sich beim Tag der offenen Tür in den Räumen und nickten anerkennend zum Angebot. Nicht nur das neue Profil „Musik +“ mit vier anstelle von zwei Unterrichtsstunden Musik pro Woche faszinierte. Computerunterstütztes Lernen, harte Schüsse auf das Fußballtor als DFB-Partnerschule, Mofa-Kurse, Medienscouts, Gemeinsames Lernen: Die Realschule hat einiges zu bieten, das die Interessenten zu Bewerbern macht.

Flammenverfärbungen hatten es in sich.
Flammenverfärbungen hatten es in sich.

Allerdings war der stv. Schulleiter Jörg Lange ein wenig irritiert über Gerüchte, die ihn über Eltern an diesem Tag der offenen Tür zu Ohren gekommen waren. „Es kursiert offenbar die Behauptung, dass unsere Schule eine Sekundarschule werden soll“, schildert er. „Das stimmt so nicht“, betont er. Jedenfalls sind bislang keine Pläne für die vielfach diskutierte neue Schulform für weiterführende Schulen ohne Oberstufen seitens der entscheidenden Behörden bis nach Oberaden vorgedrungen. Sekundarschulen gibt es bislang in wenigen Bundesländern. Sie werden nach Auslaufen der Hauptschule auch in NRW diskutiert. Aber: „Schüler, die bei uns im neuen Schuljahr beginnen, werden als Realschüler eingeschult und beenden ihre Schullaufbahn auch als solche“, so Lange.

Von Libellenlarven bis zur Hieroglyphe

Gemeinsam lernen am PC war gefragt.
Gemeinsam lernen am PC war gefragt.

Ungeachtet dessen war die Stimmung prächtig. Eltern zogen ihre Jacken aus, testeten selbst ihre Schusskraft, probierten sich mit Indiaka, Hand-, Basket-, Volley- und Medizinball am Sportparcours, spähten mit ihren Kindern durch die Linsen der Mikroskope auf Libellenlarven oder produzierten begeistert funkelnde Seifenblasen. Viele hatten konkrete Fragen, die an den zahllosen Informationsständen oder im Gespräch mit den Lehrern Antworten fanden: Wie sieht der Sprachunterricht genau aus, wie groß sind die Klassen, wie funktioniert genau das neue Musik-Profil der Schule, welche Fördermöglichkeiten gibt es für die Kinder?

Kunst macht schön: Verzierungen für das Gesicht.
Kunst macht schön: Verzierungen für das Gesicht.

Ganz nebenbei konnten sich alle mit eigenen Augen davon überzeugen, dass die Theorie auch in der Praxis fruchtet. Eifrig führten die Schüler Eltern und Kinder durch die Klassen, backten Waffeln, demonstrierten an der Puppe die korrekte Wiederbelebung bei der ersten Hilfe oder malten kunstvolle Gebilde auf Arme und Gesichter. „Schau mal, hier musst Du anklicken, um die Haustiere auszuwählen“, erläutert eine Schülerin fürsorglich am PC der jungen Besucherin, wie das Programm funktioniert. Ob bei der Zusammenstellung des eigenen Namens aus ägyptischen Hieroglyphen im Geschichtsraum oder bei der Enträtselung der inneren Geheimnisse der Lego-Roboter: Überall standen Helfer bereit. Denn in der Realschule Oberaden waren die Türen eben nicht nur im wortwörtlichen Sinne am Samstag offen.

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