Tageseinbruch in eine Wohnung an der Werner Straße
Derzeit noch unbekannte Täter brachen am Freitag in der Zeit zwischen 12.30 Uhr und 16 Uhr in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Werner Straße gewaltsam ein. Entwendet wurde Bargeld.
Hinweise nimmt die Polizei in Kamen (Tel.: 02307/9213222) entgegen.
Zuerst in Weddinghofen randaliert, danach folgten Anzeigen wegen mehrerer Straftaten
Am Samstagabend wurde die Polizei gegen 22.30 Uhr nach Weddinghofen in die Schillerstraße gerufen. Hier hatte ein Mann eine Hausbewohnerin durch beharrliches Klopfen an die Fensterscheibe und Rufen belästigt. Als die Beamten eintrafen, versuchte der Mann zunächst, sich zu entfernen.
Er wurde angehalten und kontrolliert. Im Rahmen der Ermittlungen stellte sich heraus, dass er mit einem Auto gekommen war war. Am Fahrzeug waren entwendete Kennzeichen angebracht. Der Wagen war nicht zugelassen. Die Kennzeichen wurden sichergestellt, ein Platzverweis wurde ausgesprochen. Dem Mann wurde eindringlich untersagt, mit dem Fahrzeug weiterhin zu fahren. Eine Strafanzeige wurde gefertigt.
Gegen 00:24 Uhr wurde die Polizei informiert, dass jemand mit diesem Pkw ohne Kennzeichen weggefahren sei. Im Rahmen der Fahndung wurde das Fahrzeug durch die Beamten gesichtet und in Werne auf der Stockumer Straße angehalten. Auf dem Fahrersitz wurde derselbe Mann, ein 35-Jähriger aus Werne, angetroffen. Es stellte sich heraus, dass er auch über keine gültige Fahrerlaubnis verfügte. Ein frischer Schaden an einem der Räder dürfte nach Spurenlage auf eine vorherige Kollision mit der Bordsteinkante auf der Kamener Straße zurückzuführen sein.
Da ein Drogenvortest positiv ausfiel, wurde ihm im Krankenhaus Werne eine Blutprobe entnommen. Zur Verhinderung weiterer Fahrten wurde der Fahrzeugschlüssel sichergestellt. Eine weitere Strafanzeige wurde gefertigt. Nach Abschluss polizeilicher Maßnahmen wurde der 35jährige entlassen.
Jobcenter.digital: Ein neues Online-Angebot für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters Kreis Unna
Für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters Kreis Unna gibt es ab sofort ein neues Online-Angebot. Jetzt können sie, zusätzlich zu ihren bisherigen Zugangskanälen, online z. B. die Weiterbewilligung von Leistungen beantragen und dem Jobcenter Veränderungen mitteilen.
Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep zum neuen Angebot: „Das Jobcenter Kreis Unna ermöglicht erstmalig seinen Kundinnen und Kunden, über den Online-Kanal z. B. den Weiterbewilligungsantrag einzureichen. Das ist ein wichtiger Schritt, denn es erleichtert den Kunden, uns die relevanten Informationen und Unterlagen online zukommen zu lassen und sie können dies zeit- und ortsunabhängig tun. Außerdem sparen sie Porto oder Fahrkosten.“ Für die einmalige Registrierung zur Nutzung des Online-Dienstes können Kundinnen und Kunden (ohne vorherige Terminvereinbarung) in einer beliebigen Geschäftsstelle des Jobcenters Kreis Unna vorsprechen.
Mit dem Start werden in der ersten Ausbaustufe Veränderungsmitteilungen, Weiterbewilligungsanträge und ein zielgruppenspezifisches Informationsangebot zugänglich gemacht. Weitere Funktionen und Verbesserungen sollen kontinuierlich folgen.
Möglich wird dieses neue Online-Angebot durch das Projekt „GE-ONLINE“ der Bundesagentur für Arbeit (BA), das die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes für die Kundinnen und Kunden der gemeinsamen Einrichtungen realisiert. Dieses Gesetz aus dem Jahr 2017 verpflichtet Verwaltungen zur Digitalisierung von Dienstleistungen.
Beim Projekt wurden kontinuierlich Kundinnen und Kunden verschiedener Jobcenter befragt und so an der Entwicklung beteiligt. Dadurch konnten wichtige Erkenntnisse erlangt werden, die in die kundenfreundliche Ausgestaltung des Angebots eingeflossen sind. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jobcenter wurden regelmäßig beispielsweise durch Workshops an der Entwicklung beteiligt.
Link zum Online-Dienst für Kunden des Jobcenters Kreis Unna:
https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld-2
Bayer übergibt Preise an Girls‘ Day-Gewinnerinnen: Mit Glück und Geschick zum Hauptgewinn
Finja Westhoff und Nina Hörmeyer (Mitte) bekamen von Ausbildungsleiter Karl-Heinz Grafenschäfer und Bayer-Auszubildender Nadine Rhinow die Preise überreicht. Greta Burkhardt war zum Termin leider verhindert. Foto: Bayer AG
Rund 100 Schülerinnen verbrachten den diesjährigen Girls‘ Day bei Bayer in Bergkamen. Drei von ihnen – Greta Burkhardt, Nina Hörmeyer und Finja Westhoff – erhielten dabei neben interessanten Einblicken in die Berufswelt zusätzlich attraktive Preise. Sie ermittelte das Los als Gewinnerinnen von mobilen Lautsprechern. „Damit honoriert das Unternehmen die Bereitschaft, sich mit Naturwissenschaften und Technik zu befassen“, erklärte Ausbildungsleiter Karl Heinz Grafenschäfer bei der Übergabe der Auszeichnungen.
Wie die meisten Teilnehmerinnen hatten Greta, Nina und Finja bei der Beantwortung eines Fragebogens nicht nur gute Kenntnisse der von Bayer in Bergkamen angebotenen Ausbildungsberufe bewiesen, sondern auch viel Geschick bei Übungen in Technikum, Werkstatt und Labor. Beispielsweise beim Bedienen einer Rührwerksanlage, beim Löten, Bohren und Gewindeschneiden oder beim Extrahieren und Titrieren.
Die praktischen Erfahrungen sollen die Schülerinnen dazu anregen, bei der Entscheidung für eine Ausbildung auch solche Berufe zu berücksichtigen, die junge Frauen bislang eher selten in Betracht ziehen. Grafenschäfer: „Schön wäre, wenn wir die eine oder andere in den nächsten Jahren wiedersehen würden – dann als Auszubildende.“
Das Boot II: Polizei stoppt wieder eine rollende Zeitbombe auf der A2
Foto: Polizeipräsidium Dortmund
Erneut hat die Autobahnpolizei auf der A2 den Transport eine Boots gestoppt wegen völlig unzureichender Sicherung der Ladung. Startpunkt war Berlin. Die Fahrt ging dann übers Kamener Kreuz an Bergkamen vorbei in Richtung Niederlande. Schluss war dann am Rastplatz Ickern kurz hinter dem Autobahndreieck Dortmund Nordwest.
Wieder stellte sich die Autobahnpolizei die rhetorische Frage: Wie transportiere ich ein Boot. Hier ist die Antwort: „Als erstes braucht man mal wieder ein Boot. Und ein Auto. Und einen geeigneten Anhänger. Wie Ladungssicherung richtig geht, das sollte eine Spedition auch wissen… Wusste eine Transportfirma aus Hamm aber wohl nicht, sonst wären diese Bilder nicht entstanden.
Wer glaubt, es reicht aus, ein Sportboot auf eine schwimmend verlegte Konstruktion – bestehend aus vier Holzbohlen auf einem Lkw-Fahrgestell – mit vier Spanngurten zu sichern, der hat definitiv zu viel Seemannsgarn gelauscht.
Das in Berlin aufgeladene Boot sollte eigentlich in die Niederlande. Aufgrund der unzureichenden Sicherung erreichte es jedoch nur den Rastplatz Ickern an der A 2 in Fahrtrichtung Oberhausen. Denn dort wurde das teils fahrende, teils „schwimmende“ Gespann nicht etwa von der Wasserschutzpolizei, sondern vom Einsatztrupp der Autobahnpolizei gestoppt und kontrolliert.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Lkw ohne Aufbau, stattdessen aber mit Boot – Muscheln inklusive. Aufgrund der teilweise bereits gelockerten Spanngurte und der vom Gewicht des Wasserfahrzeugs gebrochenen Bohlen hatte sich das Boot bereits sanft nach Backbord geneigt. Aber nicht so schlimm: gegen das Herunterfallen auf die Fahrbahn – statt sanft in Wellen der Sonne entgegen zu schaukeln – haben es ja immerhin noch zwei straff gezogene Gurte gehalten…
Und weil auf der Autobahn gerade Ebbe herrschte und das Boot nicht hätte schwimmen können, untersagten die Polizeibeamten kurzerhand die Weiterfahrt. Darüber hinaus fertigten sie eine Anzeige. In Richtung See stechen durfte der Kahn erst, nachdem er vernünftig gesichert worden war.
Ob es sich bei den Knoten der Spanngurtsicherung wenigstens um ordentliche Seemannsknoten handelt, war übrigens nicht Gegenstand der Überprüfung… „
Deutliche Mehrheit des Stadtrats spricht sich gegen die L821n aus
Die Besuchertribüne des Ratssaales war am Donnerstag wieder bis auf den letzte Platz besetzt. Viele Bürgerinnen und Bürger musste die Debatte um die L821n vom Foyer aus verfolgen.
Der Verlauf der Ratssitzung am Donnerstag war vorhersehbar. Eine große Mehrheit der Stadtverordneten (SPD, CDU, FDP) schloss sich der Meinung der Verwaltung und des Kreises Unna an, dass der Bürgerantrag gegen den Bau der L821n unzulässig sei. Die Stadt Bergkamen dürfe gar nicht über den Bau entscheiden, dies sei eine Sache des Landes.
Eine anders zusammengesetzte Mehrheit unterstützte die von der SPD eingebrachte Resolution, die sich gegen den Straßenneubau ausspricht, weil bisher nicht zu erkennen ist, dass auf der L664 (Goekenheide, Kampstraße und Schulstraße) irgendwelche verkehrslenkenden Maßnahmen vorgenommen werden, die zumindest den Schwerlastverkehr aus der Ortsdurchfahrt Weddinghofen herausdrängen.
Man sei nicht bereit, Natur für den Straßenbau zu opfern, wenn dort weiterhin Lkw durchfahren. Wenn das so komme, sei dies der „Super-GAU“, erklärte SPD-Fraktionschef Bernd Schäfer. Dass seine Schreckensvision durchaus Realität werden könnte, zeigte sich in der Diskussion um den Antrag von BergAUF, für Schul- und Jahnstraße eine Tonnagebeschränkung von 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht zu verhängen.
Hierzu hatte die Leiterin der Landesbehörde Straßen.NRW Katrin Heffe dieser Forderung eine klare Absage erteilt. Solche Einschränkungen seien auf einer klassifizierten Straße, also Landstraße, nicht möglich. „Dauerhafte Verkehrsbeschränkungen würden hier die Herabstufung zu einer Gemeindestraße erfordern, was aber wegen dem Netzzusammenhang nicht möglich sein dürfte“, erklärte sie in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der Stadt. Immerhin wird es nach der Inbetriebnahme der L821n zu einer Herabstufung der Jahnstraße in Oberaden kommen.
Der Änderungsantrag der Grünen zur SPD-Resolution wurde vom Rat ebenso abgelehnt wie die „Gegenresolution“ von CDU und FDP, die strikt den Bau der L821n fordern.
Wieder haben zahlreiche Gegner und Befürworter der L821n die Ratssitzung am Donnerstag auf der überfüllten Besuchertribüne und im Foyer des Ratstrakts die Debatte verfolgt. Diesmal hatte Bürgermeister Wortmeldungen von den Besuchern erst ganz zum Schluss der Ratssitzung in der Einwohnerfragestunde zugelassen. Auch durften die Besucher nicht in den Ratssaal kommen. Dadurch solle eine Einflussnahme auf die Stadtverordneten verhindert werde, sagte Bürgermeister Roland Schäfer.
Wirklich neue Argument zur L821n gab es am Donnerstag im Stadtrat nicht zu hören. Trotzdem wird wohl dieses Thema in der politischen Diskussion nicht vom Tisch sein. Sowohl BergAUF-Fraktionsvorsitzende Claudia Thylmann als auch Grünen-Fraktionschef Jochen Wehmann kündigten weitere Initiativen gegen den Bau an.
50 Jahre Bachkreis Bergkamen: Jubiläumskonzert am 15. Juni in der Konzertaula Kamen
Der Bachkreis des Städtischen Gymnasiums Bergkamen bei einem Konzert auf der Insel La Réunion im Juni 2018. Foto: Langenbach/SGB
Der Bachkreis Bergkamen feiert seinen 50. Geburtstag mit einem großen Jubiläumskonzert. Das Geburtstagskonzert findet am Samstag, 15. Juni, 16 Uhr in der Konzertaula Kamen statt. Die Schirmherrschaft übernimmt Bürgermeister Roland Schäfer.
Als Gast empfangen die Bachkreis-Musikerinnen und Musiker des Städtischen Gymnasiums Bergkamen das Partner-Orchester aus Westerstede. Dazu lädt der Bachkreis herzlich ein, der Eintritt ist frei.
3. Vortrag der Sparkasse Bergkamen-Bönen: Kostengünstiges und energieoptimiertes Bauen
In mehreren Vortragsveranstaltung der Sparkasse Bergkamen-Bönen gibt es wichtige Infos für Bauwillige. Foto: Frank Frisse
Die Sparkasse Bergkamen-Bönen führt die Bauherrenseminarreihe in der nächsten Woche weiter. Das Thema des nächsten Vortrages ist „Kostengünstiges Bauen / energieoptimiertes Bauen“. Hierbei geht es um Intelligente Planung, Bauinvestition und Betriebskosten sowie innovative ökologische Baukonzepte zum Einsatz von Energiespar- und Heizsystemen.
Die Sparkasse Bergkamen-Bönen informiert in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen über Tipps, Tricks und mögliche Gefahren. Der Vortrag „Kostengünstiges Bauen / energieoptimiertes Bauen“ findet am Mittwoch, 12. Juni 2019, um 18:30 Uhr, in den Räumen der Hauptstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen, Rathausplatz 2, 59192 Bergkamen, statt.
Die Teilnahme ist kostenlos.
Es wird um verbindliche Anmeldung bis zum 11. Juni unter 02307/821-0 oder marketing@spk-bergkamen-boenen.de gebeten, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.
Storch und Graureiher gemeinsam auf Futtersuche
Storch und Graureiher auf Futtersuche. Foto: Ulrich Bonke
Störche und Graureiher sieht man in Bergkamen schon häufiger. Beide zusammen auf Futtersuche, ist ein schon seltenerer Anblick. Dem Fotografen Ulrich Bonke fiel dieses seltsame Paar auf einer Wiese östlich der Werner Straße auf, dort wo es westlich zum ehemaligen Bergkamener Bahnhof geht.
Mehr Fachkräfte für die Pflegebranche: Arbeitsagentur und Jobcenter greifen Initiative von Angelika Chur auf
v.l.n.r.: Martin Wiggermann (Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters Kreis Unna), Christian Weil (Stellvertretender Teamleiter des Jobcenters Kreis Unna), Angelika Chur (Vorsitzende des Kreissozialausschusses), Uwe Ringelsiep (Geschäftsführer Jobcenter Kreis Unna), Benedikt Kötter (Teamleiter der Agentur für Arbeit Hamm), Foto: Jobcenter Kreis Unna/Katja Mintel
Auf Initiative von Angelika Chur, der Vorsitzenden des Kreissozialausschusses aus Bergkamen, fand bereits im vergangenen Jahr eine Pflegemesse in der Stadthalle Kamen statt. Die Idee dahinter: Pflegeberufe sollen in den Fokus gerückt werden und auf langfristige Sicht potentielle Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen. Aufgrund der positiven Resonanz fand die Pflegemesse jetzt wieder statt. Rund 400 Besucher informierten sich am Vormittag bei rund 20 Arbeitgebern und Bildungsträgern über Weiterbildun-gen und Karrierechancen.
Bundesweit fehlen gegenwärtig circa 30.000 Fachkräfte in der Pflegebranche. Allein aufgrund der demografischen Entwicklung gehen Arbeitsmarktexperten von einem weiteren massiven Anstieg aus. Martin Wiggermann, Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters Kreis Unna und stellvertretender Landrat stellte im gestrigen Gespräch im Rahmen der Veranstaltung klar: „Im Zeitalter der Digitalisierung verändern sich die Berufsbilder und Aufgabenfelder, aber ich bin der Meinung, dass auch zukünftig Menschen von Menschen gepflegt werden sollten.“ Die Durchführung der Messeveranstaltung unterstützte Wiggermann daher mit voller Überzeugung. Martin Wiggermann und Angelika Chur waren sich einig: „Wir werden im Kreis Unna alles Erdenkliche tun, um dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“
Derzeit sind in der Kreisregion 322 offene Stellen im Gesundheits- und Pflegebereich gemeldet. „Und die können wir sicherlich nicht alle kurzfristig besetzen“, erklärte Benedikt Kötter, Teamleiter der Agentur für Arbeit Hamm, denn arbeitssuchende Pflegekräfte gäbe es kaum. „Aber wir arbeiten daran, potentielle Arbeitnehmer für diese Berufe zu begeistern und sie entsprechend zu qualifizieren.“ Und das scheint in vielen Fällen zu gelingen: Bis Ende 2020 beenden rund 170 Arbeitssuchende eine Qualifizierungsmaßnahme (davon 139 bereits in 2019), die vom Jobcenter oder der Arbeitsagentur gefördert wird.
„Aber das ist noch lange nicht genug“, ergänzte der Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep im Gespräch und erklärte: „Wir müssen gemeinsam am Ball bleiben und das Thema Pflege immer wieder in den Fokus stellen.“ Die Durchführung von solchen Informationsveranstaltungen sei in diesem Zusammenhang absolut notwendig. Letztendlich ginge es nicht nur darum, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch darum, Perspektiven für Langzeitarbeitslose zu schaffen. „Es
muss nicht immer gleich die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger sein“, so Ringelsiep. Schon nach einer dreimonatigen Qualifikation könnten Arbeitssuchende, z.B. als Betreuungskraft, einen Einstieg in die Pflegebranche finden.
Mehr Fachkräfte für die Pflegebranche: Arbeitsagentur und Jobcenter greifen Initiative von Angelika Chur auf
v.l.n.r.: Martin Wiggermann (Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters Kreis Unna), Christian Weil (Stellvertretender Teamleiter des Jobcenters Kreis Unna), Angelika Chur (Vorsitzende des Kreissozialausschusses), Uwe Ringelsiep (Geschäftsführer Jobcenter Kreis Unna), Benedikt Kötter (Teamleiter der Agentur für Arbeit Hamm), Foto: Jobcenter Kreis Unna/Katja Mintel
Auf Initiative von Angelika Chur, der Vorsitzenden des Kreissozialausschusses aus Bergkamen, fand bereits im vergangenen Jahr eine Pflegemesse in der Stadthalle Kamen statt. Die Idee dahinter: Pflegeberufe sollen in den Fokus gerückt werden und auf langfristige Sicht potentielle Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenbringen. Aufgrund der positiven Resonanz fand die Pflegemesse jetzt wieder statt. Rund 400 Besucher informierten sich am Vormittag bei rund 20 Arbeitgebern und Bildungsträgern über Weiterbildun-gen und Karrierechancen.
Bundesweit fehlen gegenwärtig circa 30.000 Fachkräfte in der Pflegebranche. Allein aufgrund der demografischen Entwicklung gehen Arbeitsmarktexperten von einem weiteren massiven Anstieg aus. Martin Wiggermann, Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters Kreis Unna und stellvertretender Landrat stellte im gestrigen Gespräch im Rahmen der Veranstaltung klar: „Im Zeitalter der Digitalisierung verändern sich die Berufsbilder und Aufgabenfelder, aber ich bin der Meinung, dass auch zukünftig Menschen von Menschen gepflegt werden sollten.“ Die Durchführung der Messeveranstaltung unterstützte Wiggermann daher mit voller Überzeugung. Martin Wiggermann und Angelika Chur waren sich einig: „Wir werden im Kreis Unna alles Erdenkliche tun, um dem bestehenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“
Derzeit sind in der Kreisregion 322 offene Stellen im Gesundheits- und Pflegebereich gemeldet. „Und die können wir sicherlich nicht alle kurzfristig besetzen“, erklärte Benedikt Kötter, Teamleiter der Agentur für Arbeit Hamm, denn arbeitssuchende Pflegekräfte gäbe es kaum. „Aber wir arbeiten daran, potentielle Arbeitnehmer für diese Berufe zu begeistern und sie entsprechend zu qualifizieren.“ Und das scheint in vielen Fällen zu gelingen: Bis Ende 2020 beenden rund 170 Arbeitssuchende eine Qualifizierungsmaßnahme (davon 139 bereits in 2019), die vom Jobcenter oder der Arbeitsagentur gefördert wird.
„Aber das ist noch lange nicht genug“, ergänzte der Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep im Gespräch und erklärte: „Wir müssen gemeinsam am Ball bleiben und das Thema Pflege immer wieder in den Fokus stellen.“ Die Durchführung von solchen Informationsveranstaltungen sei in diesem Zusammenhang absolut notwendig. Letztendlich ginge es nicht nur darum, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sondern auch darum, Perspektiven für Langzeitarbeitslose zu schaffen. „Es
muss nicht immer gleich die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger sein“, so Ringelsiep. Schon nach einer dreimonatigen Qualifikation könnten Arbeitssuchende, z.B. als Betreuungskraft, einen Einstieg in die Pflegebranche finden.