Zeugenaufruf und Verhaltenstipps: Frau gibt sich an der Haustür als Polizeibeamtin aus

Eine bislang noch unbekannte Frau hat sich am Donnerstag (26.03.2020) gegen 17.15 Uhr als Polizeibeamtin ausgegeben und so versucht, in die Wohnung einer 60-jährigen Anwohnerin der Hertingerstraße in Unna zu gelangen. Die Tatverdächtige gab an, sie wolle sich die Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung der 60-Jährigen ansehen. Als die Unnaerin richtigerweise den Dienstausweis verlangte, sagte die Tatverdächtige, dass sie diesen kurz aus ihrem Auto holen müsste – und verschwand.

Beschrieben wurde die unbekannte Frau wie folgt:
– 25-30 Jahre
– 170-175 cm
– Strohblonde Haare mit dunkler Strähne im Ponybereich
– Gepflegte Erscheinung
– Rote Lederjacke mit Nieten
– Weißes Shirt
– Blaue Jeans

Zeugen, die diese Frau gesehen haben oder in diesen Tagen ebenfalls von ihr aufgesucht werden, melden sich bitte bei der Polizei Unna unter der Rufnummer 02303 921 3120.

Die Verhaltenstipps der Kreispolizeibehörde Unna in solchen Fällen:
– Schauen Sie sich Besucher vor dem Öffnen der Tür durch den
Türspion oder durch das Fenster genau an. Öffnen Sie die Tür nur
bei vorgelegtem Sperrriegel.
– Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung. Bestellen Sie
Unbekannte zu einem späteren Zeitpunkt wieder, wenn eine
Vertrauensperson anwesend ist.
– Wehren Sie sich energisch gegen zudringliche Besucher, sprechen
Sie sie laut an oder rufen Sie um Hilfe.
– Treffen Sie mit Nachbarn, die tagsüber zu Hause sind, die
Vereinbarung, sich bei unbekannten Besuchern an der Wohnungstür
gegenseitig Beistand zu leisten.
– Verlangen Sie von Amtspersonen grundsätzlich den Dienstausweis
und prüfen Sie ihn sorgfältig auf Druck, Foto und Stempel. Rufen
Sie im Zweifel vor dem Einlass die entsprechende Behörde an.
Suchen Sie deren Telefonnummer selbst heraus.
– Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr! Lassen Sie die
verdächtige Person lieber laufen und rufen Sie sofort die
Polizei unter 110.




Coronavirus: 16 neue Fälle im Kreis Unna

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten steigt auch im Kreis Unna weiter. Bis Donnerstag, 15 Uhr, sind der Gesundheitsbehörde 16 neue Fälle gemeldet worden. Für Bergkamen liegt die Fallzahl weiterhin bei 12.

„Viele stecken sich nach wie vor im familiären Umfeld an oder bei positiv Getesteten. Die meisten Infizierten befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die Zahl der Infizierten, die im Krankenhaus, also stationär betreut werden, liegt derzeit bei 25 Personen“, teilt der Kreis Unna aktuell mit.

Hier der Überblick über die Kommunen im Kreis Unna:

25.03.2020 26.03.2020 Differenz (+/-)
Bergkamen 12 12 +0
Bönen 6 7 +1
Fröndenberg 9 11 +2
Holzwickede 4 4 +0
Kamen 5 6 +1
Lünen 20 26 +6
Schwerte 31 35 +4
Selm 30 30 +0
Unna 19 21 +2
Werne 10 10 +0
Gesamt 146 162 +16



A2: Endspurt beim Brückenneubau über den „Langen Kamp“ und Seseke

Zwischen den A2-Anschlussstellen Kamen/Bergkamen und Dortmund-Lanstrop werden seit Juni 2017 durch die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm die Brücken „Am Langen Kamp“ und „Sesekebach“ durch Neubauten ersetzt. Die Arbeiten sind jetzt im Endspurt, so dass Freitag (27.3.) ab 15 Uhr die letzten Bauabschnitte beginnen. Die Verkehrsführung wird so umgebaut, dass drei eingeengte Fahrstreifen in jeder Fahrtrichtung zur Verfügung stehen. Hierbei werden die beiden Fahrtrichtungen wieder getrennt. Im vorletzten Abschnitt werden in der Mitte die Mittelstreifenüberfahrten zurückgebaut, die Entwässerung angepasst und die Fahrzeugrückhaltesystem wieder geschlossen, dies dauert bis Ende April.

Dann wird die Verkehrsführung in Fahrtrichtung Oberhausen abgebaut, in Fahrtrichtung Hannover wird der Verkehr in drei eingeengten Fahrstreifen nach innen gedrückt um die Behelfsbrücken und die Behelfsumfahrung abbauen zu können. Wie lange dieser letzte Bauabschnitt dauert kann jetzt noch nicht mitgeteilt werden. Straßen.NRW investierte hier 14 Millionen Euro aus Bundesmitteln.

Hintergrund:
Beide Bauwerke wurden in den 70ger Jahren gebaut. Baulich wiesen die Brücken Defizite auf, die mittelfristig instand gesetzt werden müssten. Hinzu kommt, dass beide Brücken aufgrund des fehlenden Seitenstreifens eine Engstelle im Zuge des Streckenbandes dar stellen. Straßen.NRW möchte alle Engstellen auf Autobahnen beseitigen. Durch die Engstellenbeseitigung und den anstehenden Instandsetzungsmaßnahmen ist ein Ersatzneubau die wirtschaftlichere und zukunftsträchtigere Lösung.

Bauwerk „Am Langen Kamp“
Das Bauwerk wurde im Zuge des Neubaus der Autobahn A2 im Jahr 1973 gebaut.

Bauwerk „Sesekebach“
Dieses Bauwerk wurde schon 1936 – 1938 gebaut. Im Zuge des Baues der A2 wurde sie ebenfalls 1972/1973 abgebrochen und erneuert.




Trotz Corona: Bauarbeiter im Kreis Unna packen noch zu

Die Republik geht ins Home-Office, aber auf Baustellen laufen viele Arbeiten weiter: Trotz drastischer Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie arbeitet die Baubranche im Kreis Unna mit einem Großteil ihrer Kapazität weiter. Darauf weist die Gewerkschaft IG BAU hin – und dankt den 2.820 Bau-Beschäftigten im Kreis für ihren Einsatz. „Viele haben in den letzten Tagen zugepackt und machen das auch weiterhin. Natürlich trifft Corona auch den Bau hart. Das Abstandhalten macht die Hand-in-Hand-Arbeit nicht leichter, ist aber ein Muss. Trotzdem zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen“, betont Friedhelm Kreft von der IG BAU Westfalen Mitte-Süd.

Damit leisteten die Beschäftigten einen entscheidenden Beitrag zur Stützung der regionalen Wirtschaft. „Es sind die Maurer und Zimmerleute, die Landschaftsgärtner, die Dachdecker und Straßenbauer. Und vor allem auch die, die für den Nachschub auf dem Bau sorgen: die Beschäftigten der Baustoff-Industrie. Sie alle halten einen zentralen Wirtschaftszweig im Kreis Unna am Laufen. Denn wer auch in der Krise für mehr Wohnraum und funktionierende Straßen sorgt, der baut mit seinem Job ein Stück an der Zukunft. Damit leisten Bauleute einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Es ist Zeit, ihnen dafür einfach auch mal ‚Danke!‘ zu sagen“, so Kreft.

Zugleich appelliert der Gewerkschafter an die Arbeitgeber, die strikte Einhaltung der Hygieneregeln sicherzustellen. Große Frühstücksrunden im Baucontainer seien aktuell ebenso tabu wie die Fahrt im vollbesetzten Bulli zur Baustelle. Jede Baufirma müsse hier ihren eigenen Pandemie-Plan erstellen.

„Gesundheit steht an oberster Stelle. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden – besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter. Das gilt für alle Bürger – und das muss auch auf dem Bau gelten. Sollte das bei speziellen Arbeiten nicht gehen, muss der Chef spätestens dann auch Masken und Schutzhandschuhe bereitstellen. All das heißt, dass sich Gewohnheiten ändern müssen. Es darf nicht alles 08/15 weiterlaufen. Viele Handgriffe, viele Sachen, die ‚schon immer so waren‘, gehen jetzt nicht mehr. Arbeitsabläufe müssen sich ändern. Der Schutz der Beschäftigten hat oberste Priorität. Missachtet der Chef das, müssen sich die Mitarbeiter zur Wehr setzen. Dabei hilft die Gewerkschaft“, macht Kreft deutlich.

Der Kontakt zur IG BAU Westfalen Mitte-Süd: hamm@igbau.de. Mehr Infos für Beschäftigte zur Arbeit in Corona-Zeiten: www.igbau.de.




Corona-Krise: EBB bittet um Platz für die Müllfahrzeuge

So bitte nicht an Abfuhrtagen. Foto: EBB

Die Corona-Krise beschäftigt ganz Bergkamen und darüber hinaus. Die Restriktionen für die Bergkamener Bürger*innen wie Kurzarbeit, Homeoffice und Kinderbetreuung im eigenen Haushalt bekommt der EBB auf ganz besondere Weise zu spüren.

Es sind viele Menschen zu Hause – und mit ihnen natürlich auch deren Autos. Während ansonsten tagsüber es für die Abfallsammelfahrzeuge in der Regel unproblematisch ist, den Abfall aus den Gefäßen zu leeren, sind die Mitarbeiter von der Bambergstraße zurzeit mit besonderes engen Straßen und einer hohen Verparkung konfrontiert. Leitender Disponent Michael Heinemann: „Wir appellieren eindringlich an die Vernunft der Anwohner, zumindest am Abfuhrtag das Kraftfahrzeug nicht am Straßenrand, sondern auf dem Stellplatz, in der Garage oder auf einem Parkplatz zu platzieren; auch sind Einmündungen und Wendemöglichkeiten frei zu halten.“

Zugunsten einer kostengünstigen Müllabfuhr mit geringen Gebühren werden in Bergkamen bekannterweise die Abfallgefäße bis 240 Liter mit Seitenlader-Abfallsammelfahrzeugen geleert; und der „Einarmige Greifer“ benötigt halt Arbeitsraum zur Leerung. Wenn dann allerdings eine dermaßen hohe Verparkung wie auf dem beigefügten Bild festzustellen ist, kapituliert selbst die konventionelle Abfuhr mit Hecklader und zwei Müllwerkern. Und was für den EBB gilt ist teilweise auch für Feuerwehr und Rettungsdienste wichtig. Die Abfuhrtermine sind ersichtlich aus dem Ende des letzten Jahres verteilten Abfallkalender oder online unter https://www.gwa-online.de/privathaushalte/abfallkalender/




VKU-Projekt JederBus bietet Hotline an

Jeder weiß: Gerade in außergewöhnlichen Zeiten muss man sich auf auf-einander verlassen können. Deshalb ist das Projekt JederBus auch jetzt in der Corona-Krise für alle Bürger im Kreis Unna da.

Am besten ist es jetzt zuhause zu bleiben. Aber manche Wege lassen sich nicht vermei-den. Und diese sollen reibungslos klappen.

Bekannt ist: Der Ein- und Ausstieg an der vorderen Tür ist bei allen Bussen bis auf weiteres nicht möglich. Ebenso ist der Ticketverkauf beim Fahrpersonal eingestellt.

Die Vorsichtsmaßnahme dient dazu, die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung beim Ticketkauf zu minimieren. Damit der Bus-Betrieb als Ferien-Fahrplan aufrechterhalten werden kann.

Der ein oder andere ist vielleicht unsicher oder hat Fragen. Dafür hat JederBus extra eine Hotline eingerichtet.

Dort werden folgende Fragen geklärt: Welche Busse noch fahren? Wo kann man Tickets kaufen? Worauf soll man beim Bus fahren achten? Oder auch Antworten auf andere Fragen zum Busfahren. Hier finden Fahrgäste einfach jemanden zum Reden.

Unter der Telefonnummer 02307 / 209 68 gibt es von Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 16:00 Uhr Antworten. Eine weitere Möglichkeit ist eine E-Mail an jederbus@vku-online.de

JederBus ist für Sie da, damit wir alle die Krise alle möglichst gut und mobil überstehen.

Info: Seit 2013 hat der Kreis Unna die VKU mit der Durchführung des Projektes Jeder-Bus beauftragt. Ziel ist es, das Bus fahren für alle Menschen einfacher zu machen.




Martin-Luther-Kirchengemeinde ist wieder im Internet erreichbar: Konfirmationsgottesdienste abgesagt

Auch die Martin-Luther-Kirche in Oberaden kann zurzeit nicht für Gottesdienste genutzt werden. Foto: Martin-Luther-Kirchengemeinde

Die Martin-Luther-Kirchengemeinde ist nach langer Pause wieder im Internet erreichbar. Hier ist die Adresse: https://www.ev-martin-luther-kirchengemeinde-bergkamen.de/.

Sie hat auch einen Youtube-Kanal. Dort sind Videos von den beiden Andachten am vergangenen Sonntag in der Martin-Luther-Kirche und in der Christuskirche eingestellt. Weitere Sonntagsandachten sollen folgen, bis in den beiden Kirchen wieder Gottesdienste mit der Gemeinde gefeiert werden können. An den Donnerstagen werden dann die Passionsandachten ab 26. März hochgeladen.

Weitere Angebote der Gemeinde sind in der Zeit des Coronavirus:

    • Gebetsläuten zu den üblichen Gottesdienstzeiten
    • Offene Kirchen zum stillen Gebet und zur persönlichen Andacht. Eine Übersicht der Zeiten Öffnungszeiten der Kirchen
    • Ein Zeichen der Gemeinschaft – jede/jeder ist eingeladen, um 19 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen und ein Vaterunser zu beten.
    • Aktion „Wir helfen“. Einkäufe, Rezepte holen etc.
      Wir sind für unsere älteren Mitmenschen da.
      Sie brauchen Hilfe oder wollen mithelfen: Kontaktieren Sie uns:
      0151 431 573 02 oder für den Bereich Rünthe 0151 431 573 01
    • Gottesdienst zur Einführung des Presbyteriums und zur Verabschiedung der ausscheidenden PresbyterInnen
    • Die Gottesdienste der Karwoche und der Osterfeiertage (Gründonnerstag, Karfreitag, die geplanten Ostergottesdienste und Veranstaltungen)
    • Die Konfirmationen der Gemeinde am 26. April in Rünthe und in Oberaden am 3. Mai und am 10. Mai in Oberaden
    • Tag des Friedhofs und Jubliäumsfeier des Oberadener Friedhofs am 16. Mai
    • Konficamp der Katechumenen am 6./7. Juni

    Bitte geben Sie diese Informationen auch an die weiter, die über kein Internet verfügen.




Aktuell 146 Coronavirus-Fälle im Kreis Unna – In Bergkamen liegt die Fallzahl konstant bei 12

Es gibt (Stand: 25.03.2020 – 15:00 Uhr) inzwischen im Kreis Unna 146 Coronavirus-Fälle im Kreis Unna. Das sind 22 mehr als am Dienstag. In Bergkamen sind zu den 12 bekannten fälle seit Dienstag keine neuen hinzugekommen.

Hier ein Überblick über die Fallzahlen in den Kommunen des Kreises Unna:

24.03.2020 25.03.2020 Differenz (+/-)
Bergkamen 12 12 +0
Bönen 2 6 +4
Fröndenberg 6 9 +3
Holzwickede 4 4 +0
Kamen 4 5 +1
Lünen 18 20 +2
Schwerte 24 31 +7
Selm 26 30 +4
Unna 18 19 +1
Werne 10 10 +0
Gesamt 124 146 +22



Entsorgung von Grünschnitt für Privathaushalte am Bergkamener Wertstoffhof wieder möglich

Vor dem Hintergrund der Ausbreitung des Corona-Virus´ hatten die Städte und Gemeinden im Kreis Unna zum Schutz der Kunden und der eigenen Mitarbeiter sowie der Aufrechterhaltung der Müllabfuhr als Kernaufgabe der Kreisabfallwirtschaft ihre Wertstoffhöfe und anderen Entsorgungsstandorte für Anlieferungen durch private Haushalte in der letzten Woche geschlossen. Da viele Bürgerinnen und Bürger gerade jetzt im Frühling vor allem viel Grün- und Strauchschnitt entsorgen müssen, wollen die Kommunen vorrangig dafür Abgabemöglichkeiten einrichten und i.d.R. ihre Wertstoffhöfe zu kontrollierten Bedingungen wieder öffnen.

Folgende Hinweise sind von den Kunden zu beachten:
– Die Wertstoffhöfe in Bergkamen, Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Kamen und Werne öffnen ab Freitag, 27. März, wieder zu den bekannten, in den Abfallkalendern angegebenen Zeiten und ausschließlich für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt bzw. Gemeinde.
– Die Anzahl der Kunden auf dem jeweiligen Wertstoffhof wird begrenzt. Es ist deshalb mit Wartezeiten zu rechnen.
– Angenommen wird vorrangig Grün- und Strauchschnitt.
– Die Kunden sollen möglichst „bargeldlos“, im Idealfall sogar „kontaktlos“ bezahlen.
– Der Personalausweis und die Berechtigungskarte für den Wertstoffhof (dort, wo erforderlich; siehe Abfallkalender) sind mitzuführen und auf Aufforderung vorzuzeigen.

Alle Kommunen und die GWA planen, die Öffnung dauerhaft aufrecht zu erhalten, müssen sich aber auch abhängig vom Ablauf vor Ort vorbehalten, die Annahmestellen wieder ganz oder teilweise zu schließen. Alle Kunden werden deshalb gebeten, zu einem geordneten Ablauf beizutragen und nicht alle in den ersten Tagen zu den wieder geöffneten Annahmestellen zu kommen. Die Kommunen und die GWA bitten weiterhin alle Kunden um Verständnis für die Einschränkungen in der besonderen und allen bekannten Lage.




A1: Brückenbau im Schnellverfahren lässt Verkehr schneller wieder fließen

Pilotprojekt A1 Afferder Weg: Einheben der Hybridkappe. Foto: Straßen.NRW

Schneller bauen, weniger den Verkehr behindern – mit diesem Ziel testet Straßen.NRW an der A1 bei Unna erneut ein Verfahren, bei dem die Kernbauzeit um mindestens 180 Tage und damit um 40 Prozent verkürzt werden soll.

Seit November wird dort das Bauwerk Afferder Weg erneuert – im Schnelldurchlauf. 120.000 Fahrzeuge nutzen täglich diesen Streckenabschnitt, eine extreme Belastung auch für die Bauwerke. Der Einsatz von Fertigteilen verkürzt nun die Kernbauzeit, der Verkehr kann schneller wieder störungsfrei fließen.

Brückenerneuerungen im Zuge von Autobahnen sind ein schwieriges Thema. Gerade hoch belastete Strecken lassen sich nicht einfach sperren, eine Reduzierung der Fahrspuren ist nicht gewünscht. Aber selbst wenn alle Spuren in der Baustelle erhalten bleiben, sorgt die Verengung für stockenden Verkehr oder Stau. „Wir wollen, dass der Verkehr so gut wie möglich fließt“, sagt Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek. „Darum suchen wir stetig nach neuen Wegen, die Bauzeit und damit die Zeit der Beeinträchtigungen für die Verkehrsteilnehmer so weit wie möglich zu verkürzen.“ In Pilotprojekten wurden bereits unterschiedliche Verfahren getestet – bislang bei Brücken, die über eine Autobahn führen. An der A1 bei Unna verkürzt nun ein innovatives Verfahren erstmals die Bauzeit einer Brücke, die im Zuge einer Autobahn erneuert werden muss. Hier liegen die größten Herausforderungen der Zukunft.

Halbfertigteile im Einsatz
Die erste so genannte Bausteinbrücke ist im Sommer 2018 nach nur 100 Tagen Bauzeit an der A46 in Hagen freigegeben worden. Das Bauwerk über die Autobahn wurde fast komplett im Betonwerk hergestellt und dann vor Ort zügig montiert. „Ein Verfahren, das eine sehr hohe Genauigkeit bei den tonnenschweren komplexen Bauteilen erfordert“, erklärt Franz-Josef Fischer, Projektleiter Brückenbau bei der Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Hamm. An der A1 setzt man darum nicht allein auf angelieferte Fertigteile, sondern betoniert zum Beispiel ein Teil der Widerlager vor Ort. „Dadurch sind wir etwas flexibler“, erklärt der Brückenfachmann die Vorteile der nun eingesetzten Halbfertigteile.

Hybridkappe spart Zeit
Neu an der A1-Brücke über den Afferder Weg ist, dass die sogenannte Kappe nicht mit Hilfe einer Holzverschalung hergestellt wird. Stattdessen wird ein Stahlblech als „verlorene Schalung“ eingesetzt, das dauerhaft im Bauwerk verbleibt. Das Brückengeländer, das üblicherweise erst nach Fertigstellung der Kappe montiert wird, kann hier bereits vor dem Einbau des Stahlblechs montiert werden. Kappen sind die äußeren Bauteile einer Brücke, die in der Regel nachträglich betoniert werden und auf denen Geländer und Schutzeinrichtungen montiert werden. „Wir sparen dadurch den An- und Abbau der Verschalung und auch das dafür notwendige Aufstellen eines Gerüstes“, erklärt Franz-Josef Fischer. Mit diesem Verfahren der Hybridkappe werden Sperrzeiten für die unten liegende Straße oder auch eine Bahnlinie eingespart. Gerade bei der Bahn ist man auf enge und fest terminierte Baufenster angewiesen. Da ist Schnelligkeit geboten, um ein Bauprojekt nicht insgesamt ins Stocken zu bringen. „Auch wenn der Kappenbau für den Autobahnverkehr nicht so relevant ist, können wir mit Blick auf kommende Projekte hier ein interessantes Verfahren testen.“

Regelwerk für Bausteine entwickeln
„Ziel auch dieses Projektes ist, künftig möglichst geometrisch einfache Bauteile zu entwerfen, die unter unterschiedlichen räumlichen Voraussetzungen eingesetzt werden können. Für solche Bausteine braucht es allerdings ein Regelwerk, das eine gleichbleibende Qualität der daraus erstellten Bauwerke garantiert. Unsere Pilotprojekte dienen auch dazu, Kenntnisse für die Fortschreibung des Regelwerk zu gewinnen“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek. Am Ende könnte also ein „Bausteinkasten“ stehen, aus dem sich jeder Anwender die optimale Lösung für sein Bauwerk heraussuchen kann. Damit könnte nicht nur schneller, sondern auch effizienter gebaut werden. Denn derartige Bauteile lassen sich in Serie in gleichbleibender Qualität vorfertigen; unabhängig von der Baustelle und von Witterungseinflüssen.

Seit dem Wochenende (20./21.3.) laufen alle sechs Spuren auf der neu gebauten westlichen Brückenhälfte (Fahrtrichtung Köln). Nun beginnen die Abbrucharbeiten und der Neubau der östlichen Brückenhälfte. Ende November 2020 soll das Bauwerk „Afferder Weg“. komplett fertig sein.

Hintergrund
Vor Beginn der eigentlichen Brückenbauarbeiten standen folgende Arbeiten an:

* Kampfmittelsondierung und Vorarbeiten im Mittelstreifen
* Temporäre Fahrbahnverbreiterung für die Umlegung aller sechs Spuren auf das Teilbauwerk Richtung Bremen
* Bau von Mittelstreifenüberfahrten, um die Verkehrsführung einzurichten
* Einrichtung der neuen Verkehrsführung incl. mobiler Stauwarnanlage und CB-Funk Warnung
Diese Arbeiten wurden zwischen September und November 2019 ausgeführt. Die eigentliche Kernbauzeit für die Brückenbauarbeiten begann Ende November mit der Vollsperrung des Afferder Weges und dem Abbruch des Teilbauwerkes in Fahrtrichtung Köln.




Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten steigt weiter

Die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten steigt weiter. Am Dienstag sind dem Gesundheitsamt 16 neue Fälle gemeldet worden. In Bergkamen ist eine infizierte Person hinzugekommen. Insgesamt sind es jetzt 12.

Weiter mehr als ausgelastet ist das Infotelefon. Hier werden inzwischen nicht nur Fragen rund um das Virus gestellt und beantwortet. Die Mitarbeiter erhalten zunehmend auch Fragen zu Finanzen, Familie, Arbeitsplatz oder Wohnen und verweisen hier auf die anderen, jeweils zuständigen Stellen. Die Liste mit häufig gestellten Fragen unter www.kreis-unna.de/corona wird im Übrigen weiter ergänzt. PK | PKU

Die Fallzahlen im Kreis Unna im Überblick:

23.03.2020 24.03.2020 Differenz (+/-)
Bergkamen 11 12 +1
Bönen 2 2 +0
Fröndenberg 5 6 +1
Holzwickede 4 4 +0
Kamen 2 4 +2
Lünen 17 18 +1
Schwerte 21 24 +3
Selm 21 26 +5
Unna 16 18 +2
Werne 9 10 +1
Gesamt 108 124 +16