Durchblick im Weiterbildungsdschungel: Arbeitsagentur berät Arbeitslose, Erwerbstätige und andere Interessierte

Eine Weiterbildung kann viele Gründe haben. Neben dem Beruf kann sie dazu beitragen, die eigene Stellung im Unternehmen zu festigen. Bei Menschen, die eine berufliche Rückkehr anstreben, kann sie Kompetenzen auffrischen und damit die Chancen auf einen Job erhöhen. Arbeitslose können sich mithilfe einer Weiterbildung neue Tätigkeitsfelder erschließen und so ihre Arbeitslosigkeit bestenfalls beenden. Insbesondere während der Pandemie oder einer Phase der Kurzarbeit können Weiterbildungen eine sinnvolle und zukunftsweisende Investition darstellen.

Am Mittwoch, den 16. Juni, sowie an jedem 3. Mittwoch im Monat, informieren Mitarbeiter der Arbeitsagentur daher über die breite Palette an Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten einer Weiterbildung, Umschulung oder eines Berufsabschlusses. Angesprochen sind neben Arbeitslosen und Beschäftigten auch Arbeitgeber, die sich über Weiterbildungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter informieren möchten.

Die rund einstündige digitale Informationsveranstaltung startet um 16.30 Uhr. Um die Einwahldaten zu erhalten, ist eine Anmeldung unter 02381/910-1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de erforderlich.




Coronavirus: Wocheninzidenz im Kreis Unna am vierten Werktag in Folge unter 35

Am Donnerstag wird es spannend: Sollte die Wocheninzidenz erneut unter 35 liegen, wäre dies der fünfte Werktag in Folge und weitere „Lockerungen“ wären dann ab Samstag möglich. So könnten zum Beispiel Schwimmbäder und die Innengastronomie ohne vorherigen Test besucht werden,

Heute ist der Gesundheitsbehörde kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden.

12 neue Fälle sind heute gemeldet worden, davon vier in Bergkamen. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 18.981 Fälle gemeldet worden, 2865 in Bergkamen. 34 Personen mehr gelten als wieder genesen, fünf in Bergkamen. Damit liegt die Zahl der aktuell infizierten Personen bei 363, in Bergkamen bei 58.

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Robert-Koch-Institut veröffentlicht. Er liegt aktuell bei 28,6 (Stand: 9. Juni 2021) und damit den vierten Werktag in Folge unter der Inzidenz von 35. Weitere Lockerungen (Stufe 1) sind zu erwarten, wenn die Inzidenz an fünf Werktagen in Folge unter 35 fällt.

Aktuell befindet sich der Kreis Unna in Stufe 2 gemäß Corona-Schutzverordnung des Landes NRW. Die aktuell geltenden Regeln hat das Land NRW in einer Tabelle zusammengefasst: www.mags.nrw/coronavirus-regeln-nrw.




Naturschutzakademie bietet in Online-Seminar Informationen für eine klimafeste Stadtgestaltung

Fassadenbegrünung Gladbecker Straße in Essen
© Allbau GmbH

„Grün statt grau“ lautet der Titel einer Online-Veranstaltung, zu der die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW Fachleute aus den Rathäusern und der Bevölkerung gleichermaßen einlädt. Um Steinwüsten in den Städten entgegenzuwirken, sollen Maßnahmen zur Förderung von blühenden Vorgärten, grünen Dächern und Fassaden vorgestellt werden. Mit dabei sind auch Experten von Emschergenossenschaft und Zukunftsinitiative, die für die „Klimaresiliente Region“ arbeiten.

Der Trend ist in den Wohnquartieren der Städte und gerade in Neubausiedlungen unübersehbar: Vorgärten, die geschottert oder gepflastert werden, weil das den Besitzerinnen und Besitzern als pflegeleicht erscheint. Doch diese versiegelten Flächen wirken sich negativ auf das Stadtklima und damit auch auf die Anwohnerinnen und Anwohnern aus: Im Sommer erhitzen sich die Steine stark und bilden auch nachts noch intensive Wärmespeicher direkt vor dem Haus. Pflanzen könnten dagegen für Kühlung sorgen.

Wie wichtig dieses Grün in Vorgärten, an Fassaden und auf Dächern für die Lebensqualität in den Städten ist, will eine Online-Veranstaltung am Mittwoch, 16. Juni, von 10 bis 15 Uhr zeigen. „Grün statt grau“ lautet das Seminar der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, zu dem eine Anmeldung noch bis einschließlich 11. Juni möglich ist.

Folgen des Klimawandels abmildern
Um die Folgen des Klimawandels wie zum Beispiel Hitzestau in den Städten abzumildern, sind Fassaden-, Dach- und Vorgarten-Begrünungen ein gutes Mittel. Die Expertinnen und Experten stellen Möglichkeiten und Anreize dar, solche Maßnahmen in den Städten zu fördern und somit den Schottergärten entgegenzuwirken.

So widmet sich ein Beitrag dem Thema „Grüne Dächer für mehr Artenvielfalt“ (Daniel Westerholt, Institut für Landschaftsarchitektur, Leibniz Universität Hannover). Best-Pratice-Beispiele werden vorgestellt wie die Fassadenbegrünung der Allbau GmbH an der Gladbecker Straße in Essen (Wolfgang Telöken, Allbau GmbH, Lehrbeauftragter an der Universität Kassel) oder die Begrünung von Dächern der Gemeinschaftsmüllverbrennungsanlage in Oberhausen (Dr. Angela Sabac-el-Cher, GMVA-Geschäftsführerin).

Im zweiten Teil der Veranstaltung gibt es unter dem Titel „So gelingt die Umsetzung – Fördermaßnahmen und Möglichkeiten“ konkrete Hilfestellung – vom Gründachkataster über das Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ und Gewerbegebiete im Wandel bis hin zum Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“, das Andreas Giga, Leiter der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ bei der Emschergenossenschaft vorstellt.

Kontakt und Anmeldung
„Grün statt grau“, 16. Juni, 10 bis 15 Uhr, Ausrichter: Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Anmeldung: online unter https://event.nua.nrw.de/prod/Anmeldung.aspx?vstg=78277 Die Anmeldung ist verbindlich, Anmeldeschluss ist der 11. Juni 2021. Ein Zugangslink zur Veranstaltung wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss an die von den Interessierten angegebene E-Mail-Adresse zugesendet. Die Teilnahme kostet 15 Euro (Info: www.nua.nrw.de).

Die Natur- und Umweltschutzakademie NRW ist eine direkte Bildungseinrichtung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz und eingerichtet im Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz des Landes NRW (LANUV).

Die Zukunftsinitiative
Mit der 2014 gegründeten Zukunftsinitiative (ZI) „Wasser in der Stadt von morgen“ arbeitet die Emschergenossenschaft zusammen mit den Städten an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung. Teil der Initiative ist das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ der Ruhrkonferenz des Landes Nordrhein-Westfalen, an dem sich seit Anfang 2020 alle Wasserverbände und Kommunen der Region (RVR-Raum) beteiligen. Die ZI-Serviceorganisation bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels um. Für den klimafesten Umbau der Städte in den Grenzen des Regionalverbandes Ruhr (RVR) stehen bis 2030 rund 250 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2040 sollen 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt werden und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Stadterneuerung, Quartiersumbau, Wasserwirtschaft und Stadtnatur sind die tragenden Säulen der ZI-Serviceorganisation.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de




Ausgabe von kostenlosen Luca-Schlüsselanhängern im Rathaus und in der Stadtbibliothek

Die Stadt Bergkamen gibt Luca-Schlüsselanhänger an Personen aus, die über kein eigenes Smartphone verfügen. Die Schlüsselanhänger sind an der Information im Foyer des Rathauses und in der Stadtbibliothek erhältlich.

Luca dient der schnellen und lückenlosen Kontaktrückverfolgung mit den Gesundheitsämtern. Auch das Gesundheitsamt des Kreises Unna ist angeschlossen und verfügt über eine entsprechende Schnittstelle zur verschlüsselten Datenübermittlung.

Mit Hilfe des freiwilligen Angebotes können sich Nutzerinnen und Nutzer ganz einfach mit Hilfe eines QR-Codes per Smartphone-App als Gast einchecken – sei es beim Einkaufen oder auch beim Gastronomiebesuch. Der Luca-Schlüsselanhänger ist das analoge Gegenstück zur Smartphone-App. Auf jedem Schlüsselanhänger ist ein individueller QR-Code aufgedruckt, welcher einmalig im Internet unter https://www.luca-app.de/schluesselanhaenger/ registriert wird und dann einer bestimmten Person zugeordnet ist. Die einmalige Registrierung kann durch Dritte, zum Beispiel durch Kinder, Enkel oder Freunde vorgenommen werden.

 




Elke Middendorf erneut Beisitzerin im EAK-Bundesvorstand: Evangelischer Arbeitskreis der CDU/CSU tagte digital

Elke Middendorf. Foto: Annette Adams

Mit einem hervorragenden Ergebnis wurde Elke Middendorf in den Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK) gewählt. Gut 97% der Delegierten stimmten für die engagierte Bergkamenerin und ehemalige stellvertretende Landrätin im Kreis Unna. Die EAK-Bundestagung fand erstmals digital mit anschließender Briefwahl statt.

Middendorf freut sich auf weitere zwei Jahre im EAK-Bundesvorstand mit dem ebenfalls wiedergewählten Vorsitzenden Thomas Rachel MdB, Düren: „Ich kann mich jetzt viel mehr auf diese Arbeit konzentrieren. Besonders intensiv will ich mich mit den Themen Umweltschutz, Erhalt der Schöpfung und Landwirtschaft befassen. Letztere muss in eine nachhaltige und von den Verbrauchern mitgetragene Wirtschaftsweise überführt werden.“

Darüber hinaus liegt Elke Middendorf die Familienpolitik am Herzen und hier besonders das Kindeswohl. Die Würde und Einzigartigkeit eines jeden Kindes müsse geschützt werden. Auch bei der Erarbeitung des neuen Grundsatzprogramms der CDU bringt sich Middendorf ein: “Als EAK haben wir anlässlich der Bundestagung noch einmal eine umfangreiche Stellungnahme zum anstehenden Grundsatzprogramm herausgegeben, die auf der Internetseite des EAK abrufbar ist.“

Das Kapitel „Die Partei, die Wir sein wollen“ hat Middendorf persönlich bearbeitet und ihre Vorstellungen von einer modernen CDU, die für Maß und Mitte und für das Zusammenführen der unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen steht, einfließen lassen. Ihr Standpunkt: „Christen wissen um ihre Begrenztheit und Fehlbarkeit. Das bewahrt uns vor Ideologie und Besserwisserei.“




Zu zweit 4,9 Promille: Geldstrafe für Stoß und Tritt

von Andreas Milk
Es gab eine heftige Auseinandersetzung am Nachmittag des 12. August 2020 in der Wohnung des Bergkameners Thomas W. (41, Namen geändert) – und vor allem: eine sehr alkoholische. W. selbst hatte etwa 1,7 Promille im Blut, Bettina K. 3,2 Promille. Folge des Streits zwischen den beiden war jetzt ein Prozess im Kamener Amtsgericht.

Laut Anklage hatte Thomas W. seine Widersacherin zu Boden gestoßen und ihr einen kräftigen Tritt gegen die Beine versetzt. Das geschah auf der Straße vor seiner Wohnung, beobachtet von einer Frau, die gerade mit ihrem Hund spazieren ging: „Ich hab‘ gerufen: Ey, dat geht nich!“ Thomas W. selbst erklärte dem Richter, sich nur sehr schemenhaft erinnern zu können. Er habe Bettina K. aus seiner Wohnung und aus seinem Leben haben wollen; sie habe aber keine Ruhe gegeben. Kennengelernt hatten sich beide bei einer Entgiftung.

Den Termin vor Gericht ignorierte Bettina K. – Folge war ein Ordnungsgeld in Höhe von 200 Euro, ersatzweise vier Tage Haft. Allzu schwer verletzt gewesen sein kann sie am 12. August nicht: Die Frau mit dem Hund jedenfalls sah, wie sie gleich nach dem Tritt aufstand und ging.

Thomas W., vor Gericht höflich und zuvorkommend, erklärte dem Richter, es tue ihm alles „megaleid“. Dass er zugetreten habe, könne er sich eigentlich nicht recht vorstellen, er wolle es aber auch nicht abstreiten. Sechs Vorstrafen hat W. – das letzte Urteil ist allerdings schon sechs Jahre alt. Für den Ausraster am 12. August verurteilte der Richter den Hartz-IV-Bezieher nun zu einer Geldstrafe von 750 Euro wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Thomas W. akzeptierte.

 




Online-Jahresausstellung der Kunstwerkstatt stößt auf Interesse

Mit ihrer Internetausstellung hat die kunstwerkstatt sohle 1 für sich Neuland betreten und umso gespannter war man auf das Echo der Kunstfreunde:

Bereits in der ersten Woche, in der die Online-Ausstellung „Wegmarke Rhythmus“ der kunstwerkstatt sohle 1  im Netz  (https://kunstwerkstatt-sohle1.jimdofree.com/ oder www.galerie-sohle1.dezu sehen war, war die Resonanz der Kunstfreunde erstaunlich gut. Webmaster Peter Wiesemann weiß zu berichten, dass es durchweg positive Rückmeldungen und sogar schon Resonanzen aus Dortmund oder Bochum gibt. Das zeigt, dass die kunstwerkstatt auch eine (kleine) überregionale Fangemeinde hat. Verschiedene Kontaktanfragen und in einem Fall sogar eine Kaufanfrage gab es bereits – und das ganz besondere daran: es geht hierbei um einen Beitrag aus Hettstedt.

Die Mitglieder der Kunstwerkstatt hoffen nun, dass damit auch das Interesse an der analogen Ausstellung Ende Oktober in der Ökologiestation geweckt ist.




Tobias Thylmann ist bisher der einzige Kandidat für den neuen Deutschen Bundestag aus Bergkamen

Tobias Thylmann

Vor vier Jahren hatte er es probiert, jetzt versucht er es erneut: Tobias Thylmann (MLPD) ist der einzige Kandidat bei der Wahl für den Deutschen Bundestag am 26. September, der in Bergkamen wohnt. Seine Erfolgsaussichten dürften eher gering sein. 2017 erhielt er 0,21 Prozent der abgegebenen Stimmen in Bergkamen.

Damit sein Ergebnis am 26. September besser wird, hat sich eine Wählerinitiative gebildet, die ihn unterstützt. Die Wählerinitiative trifft sich nun in regelmäßigen Abständen, um sich selbst zu bilden und Aufgaben zu erledigen wie Plakate aufhängen, Flyer entwerfen und verbreiten oder Veranstaltungen planen und durchführen. Das nächste Treffen findet am 25. Juni um 18:00 Uhr im BergAUF Treff, Jahnstraße 93, in Oberaden statt.

Weitere Informationen zu Tobias Thylmann gibt es hier: https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/tobias-thylmann




Mit Beginn des Präsenzunterrichts wird das Kulturstrolcheprojekt an der Pfalzschule fortgesetzt

Die Kulturstrolche der Pfalzschule. Foto: Stadtmuseum

Die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts macht auch die Fortführung des Projektes „Kulturstrolche“ möglich. Die Freude darüber war auch bei den Kulturstrolchen der Pfalzschule sehr groß. Und so startete das Projekt direkt am 31. Mai zumindest wieder im Klassenraum.

Zurzeit beschäftigen sich die Kulturstrolche der Pfalzschule „coronakonform“ mit der Sparte „Kunst“, insbesondere mit Drucktechniken. Normalerweise würden die Schüler/innen die Galerie „sohle1“ besuchen und in der Jugendkunstschule Druckplatten mit Illustrationen aus dem beliebten Kinderbuch „Der Grüffelo“ vorbereiten. Aber auch im Klassenzimmer können Kunst und künstlerische Gestaltungsmöglichkeiten vermittelt werden. Nur den Druckprozess dürfen die Kulturstrolche nicht selbst durchführen. Darum kümmert sich aber Kunstpädagogin Tania Mairitsch-Korte, die auch das Programm in der Schule begleitet. Die fertigen Arbeiten werden nach Belieben koloriert.

Das Projekt „Kulturstrolche“ ist eine landesweite Initiative des Kultursekretariats NRW Gütersloh mit dem Ziel,  Schülerinnen und Schüler an die Kulturinstitutionen ihrer Stadt heran zu führen. Vom 2. bis 4. Schuljahr haben die Kulturstrolche die Gelegenheit Kultur kennen zu lernen. Sie können selbst entdecken, was ihnen gefällt und was ihnen besonders Spaß macht. In Bergkamen nehmen das Stadtmuseum, die städt. Galerie „sohle1“, die Stadtbibliothek, die Jugendkunstschule und die Musikschule an dem Projekt teil.

Das Projekt wird durch das Kultursekretariat NRW Gütersloh und den Ministerpräsi-denten des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert




Theaterfestival Hellwach: Kostenloses Streaming-Angebot für Schulen und Kitas – günstig für Familien und Einzelpersonen

„Wer den Wind erweckt hat“ – Musiktheater für alle ab 5 Jahren. Foto: Foto: A.-S. Zimniak_

Hellwach digital heißt es ab diesem Mittwoch, 9. Juni, auch in Bergkamen – und noch immer können Kindergärten und Schulen kostenlos am Theaterfestival teilnehmen. Privatpersonen und Familien zahlen 3, 6 oder 10 Euro für bis zu achtmal Theatergenuss im Livestream.

Das internationale Theaterfestival hellwach digital, das von der Jugendkunstschule Bergkamen von Anbeginn an mitorganisiert wird, startet an diesem Mittwoch um 17 Uhr. Die Eröffnung ist auf YouTube und Facebook zu sehen. Im Anschluss gehen acht Festivalinszenierungen online – eine große Bandbreite internationaler Theaterarbeiten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Bis zum 23. Juni werden die Stücke verfügbar sein.

In Bergkamen haben sich die Familienzentren Mikado, Bodelschwinghhaus, Arche Noah und die Villa Kunterbunt bereits angemeldet und freuen sich mit den Kindern bereits auf Theatergenuss. Von den Schulen ist die Gerhard-Hauptmann-Schule bereits angemeldet. Zwar fahren alle in diesem Jahr nicht wie sonst ins studiotheater und erleben Live-Theater, sondern schauen in ihren Einrichtungen über Beamer und Leinwand.

„Aber das ist toll“, freut sich Jugendkunstschulleiter Gereon Kleinhubbert, über die Chance, den das Digitale bietet. Denn das Hellwach-Festival bietet selbst den Kleinsten stets großen Theaterspaß – und durch das digitale Angebot können diesmal wirklich alle Kinder in den Theatergenuss kommen. Die Zugangsdaten haben bis zum 23. Juni Gültigkeit und die Angebote können angeschaut werden, so oft, wann und wo die Einrichtungen es wollen. „So gibt es wirklich Genuss für alle“, bestätigt Anna-Sophia Zimniak, Sprecherin des HELIOS Theaters Hamm, das das Festival federführend auf die Beine gestellt hat.

Natürlich geht es an den Schulen nicht nur um das Anschauen des oder der Theaterstücke, es soll auch einen Lerneffekt haben. Deshalb bietet das Helios-Theater auch eine entsprechende Vor- oder Nachbereitung im Unterricht an.

Noch immer können sich Schulen und Kindergärten anmelden, aber auch Privatpersonen und Familien. Tatsächlich bis auf den letzten Drücker am 23. Juni. Für Gruppen ist das Angebot kostenlos, Einzelpersonen zahlen drei Euro, Familien sechs Euro für Link und Passwort. „Wir haben aber auch den Festivalpass. Da können alle acht Stücke für zehn Euro geschaut werden“, sagt Anna-Sophia Zimniak.

Anmeldungen für Gruppen, Schulen und Kindergärten erfolgen direkt beim Helios Theater in Hamm. Einzelpersonen und Familien können Tickets auf www.ticketino.de buchen. Für Workshops sind auch noch Termine frei.

„Natürlich hätten wir lieber live gespielt“, sagt Anna-Sophia Zimniak, aber die digitale Fassung biete durchaus Vorteile, so dass alle Stücke überall geschaut werden könnten. Aber: „Uns beschäftigte sehr die Frage, wie wir das Publikum für die Künstler sichtbar machen.“ Denn deren Lohn ist bekanntermaßen der Applaus. Digital bleibt der aus. Über die Online-Pinnwand padlet.de sollen die Zuschauer daher Rückmeldungen geben, Fotos schicken, kleine Videos oder die Ergebnisse der Vor- und Nachbereitung posten. Und besonders groß wäre die Freude, wenn die Zuschauer selbstgedrehte Applaus-Videos einreichen würden.

 




Backpfeife für 12-Jährigen – Geldstrafe für 39-Jährigen

von Andreas Milk
Dass der Bergkamener Mario K. (39, Namen geändert) sauer war auf den damals zwölf Jahre alten Kevin M. – keine Frage. Aber eine Backpfeife will er dem Jungen deshalb nicht verpasst haben. „Ich habe ihn nicht geschlagen“, versicherte er dem Richter in Kamen. Der glaubte allerdings dem Jungen und verurteilte Mario K. zu einer Geldstrafe wegen vorsätzlicher Körperverletzung.

Es ging um einen Vorfall am Abend des 9. Juli 2020 auf dem Parkplatz vor einer Wohnanlage. Die Vorgeschichte: Kevin M. soll die Tochter von Mario K. gestalkt haben. Eine Weile sei dann Ruhe gewesen, erzählte Mario K. Doch als die Kinder sich nach einer Weile an dem Parkplatz wiedersahen, sei Kevin ausgerastet, habe geschimpft, gespuckt, mit Steinen geworfen. Seine Tochter habe ihn alarmiert; er sei also los, um Kevin zur Rede zu stellen. Der Junge sei „panisch“ geworden, von seinem Fahrrad – das Mario K. festhielt – herunter gesprungen und weggerannt. Ende.

Kevin, inzwischen 13 Jahre alt, erzählte vor Gericht etwas anderes. Mario K. habe ihn vom Rad gezogen, zu Boden geschubst, mit flacher Hand auf die Wange geschlagen. „Er sagte, ich hätte seine Tochter angebaggert.“ Kevins Version wurde wenigstens in Teilen bestätigt von einer Frau, die in der Nähe wohnt. Sie habe einen Hilferuf gehört und gesehen, wie K. mit erhobener Hand über dem Jungen hockte. Die Frau nahm Kevin M. mit in ihre Wohnung, rief die Polizei. Die Beamten fotografierten die auffällig gerötete linke Gesichtshälfte. Am nächsten Tag ergab eine ärztliche Untersuchung leichte Prellungen am Rücken – eine Verletzung, die den Jungen anscheinend so wenig beeindruckte, dass er sie jetzt beim Gerichtstermin gar nicht erwähnte.

Und das ist nicht unwichtig. Denn es zeigte dem Richter: Eine „überschießende Belastungstendenz“ habe Kevin nicht. Sprich: Er zeigte kein Interesse daran, Mario K. „reinzureiten“.

Das Urteil: 40 Tagessätze à 30 Euro. K. kann Berufung einlegen – und klang so, als werde er das auch tun. „Ich würde niemals ein Kind schlagen.“ Er deutete an, für einen Berufungstermin Entlastungszeugen zu nennen: andere Kinder, die den Vorfall mitbekommen haben sollen.