Einbrecher auf frischer Tat festgenommen

Am frühen Samstagmorgen (17.07.2021) ist die Polizei um 4 Uhr zu einem Einbruch zur Kamener Straße gerufen worden. Als die Beamten dort eintrafen, stand ein junger Mann vor dem angegebenen Haus. Ein zweiter Mann kam gerade aus dem Gebäude. An der Haustür stellten die Beamten frische Beschädigungen fest. Bei der Durchsuchung der jungen Männer wurde Aufbruchwerkzeug gefunden. Die Beiden wurden vorläufig festgenommen und zunächst ins Polizeigewahrsam gebracht. Die Kriminalpolizei nahm die weiteren Ermittlungen auf. Diese dauern noch an.




Einbruch in Gebäude: Zimmer durchwühlt

Unbekannte sind am Samstag, den 17.07.2021, zwischen 9 und 19.30 Uhr in ein Gebäude in der Kurt-Schumacher-Straße eingebrochen. Die Täter gelangten durch ein Fenster ins Gebäude.Innen wurden mehrere Zimmer durchwühlt. Ob etwas gestohlen wurde, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Wer hat etwas Verdächtiges bemerkt? Hinweise bitte an die Polizei in Werne unter 02389 9213420 oder 02303 9210.




Mann läuft mit Axt durch die Stadt

Am Donnerstagabend (15. Juli) haben gleich mehrere Zeugen eine verdächtige Person in der Lüner Innenstadt gemeldet. Ein Mann soll mit einer Axt in der Hand gegen mehrere Objekte geschlagen haben. Die Polizei nahm den scheinbar unter Drogen stehenden und psychisch erkrankten Mann fest.

Nach bisherigen Erkenntnissen lief ein 34-Jähriger ohne festen Wohnsitz gegen 21 Uhr durch die Lüner Innenstadt. In der Hand eine Axt. Mit dieser schlug er den Zeugenangaben zufolge mehrfach auf Gegenstände ein. An einer Schaufensterscheibe eines Geschäftes an der Lange Straße entstand hierdurch ein Sachschaden.

Im Rahmen der Fahndung erhielten die Polizeibeamten den Hinweis auf ein Wohnhaus an der Münsterstraße. Auf dem Dachboden konnten sie den offensichtlich unter Betäubungsmittel stehenden und psychisch erkrankten 34-Jährigen festnehmen. Neben ihm eine Axt. Auf Anordnung des Ordnungsamtes befindet sich der Mann nun in einer psychiatrischen Klinik.




Stadtbibliothek hat Bestand an Reiseführern aktualisiert

Wegen der momentan besonderen Nachfrage nach Reiseführern für Deutschland hat die Stadtbibliothek Bergkamen in den letzten Wochen den Bestand um fast 80 neue Reiseführer, Wanderführer, Bücher über Camping bzw. Radfahren zu einzelnen Regionen in Deutschland aktualisiert. Dabei sind auch Reiseführer für die nähere Umgebung zum Planen von Tagesausflügen berücksichtigt worden. Diese neuen Titel ergänzen den schon vorhandenen umfangreichen Bestand an Reiseführern. Die aktuellen Reiseführer befinden sich auf einem extra Regal im Eingangsbereich der Stadtbibliothek.Zusätzlich hat die Stadtbibliothek den Bestand an Romanen erweitert, damit sich jeder auch in der Ferien- und Urlaubszeit mit genügend Romanen eindecken kann. Wem das Tragen vieler Romane im Urlaub zu schwer wird, kann sich über die Onleihe24 (www.onleihe24.de) auch mit zahlreichen eBooks für den eBook-Reader oder der Onleihe-App versorgen.

Infos zur Nutzung finden sich auf der Homepage der Stadtbibliothek unter https://bibliothek.bergkamen.de. Die Stadtbibliothek hat in den Ferien unter Einhaltung der aktuellen Hygienevorschriften wie folgt geöffnet: dienstags von 10 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr, mittwochs von 10 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr, donnerstags von 14 – 18 Uhr, freitags von 10 – 14 Uhr und samstags von 10 – 12.30 Uhr. Für Infos stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtbibliothek auch unter der 02307/983500 bzw. stadtbibliothek@bergkamen.de zur Verfügung.




Hilfe gegen Zwangsheirat: Beratung für Mädchen und junge Frauen

Das Netzwerk „Wegen der Ehre“ im Kreis Unna setzt sich aktiv für Selbstbestimmung und gegen Zwangsheirat und Gewalt in der Familie ein. Anlässlich der Sommerferien und anhaltenden Corona-Pandemie befürchtet das Netzwerk einen Anstieg von Hilfe suchenden Mädchen und jungen Frauen zum Thema Zwangsverheiratung.

In der Corona-Zeit sind der regelmäßige Schulbetrieb und dadurch etwaige Präventionsarbeit und Beratung bereits gestört gewesen. Nun nahen die Sommerferien, die laut TERRE DES FEMMES im Besonderen dafür genutzt werden, oft noch minderjährige Töchter gegen ihren Willen im Herkunftsland der Familie zu verheiraten. Umso wichtiger sei eine verstärkte Präventionsarbeit um diese Zeit, betont das Netzwerk.

„Wir unterstützen die Öffentlichkeitskampagne der NRW Gleichstellungsministerin und die Kolleginnen der NRW-Beratungsstelle AGISRA in Köln, der Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat „Mädchenhaus Bielefeld“, „Hennamond Köln“ und TERRE DES FEMMES. Wir hoffen darauf, dass wir durch unsere bisherigen Fortbildungsmaßnahmen viele Pädagoginnen für dieses Thema sensibilisieren konnten“, erklärt Sevgi Kahraman-Brust, die Koordinatorin des Netzwerkes im Kreis Unna.

Informationen und Beratung
Die Vertreterinnen des Netzwerks im Kreis Unna sind sich einig: „Schule ist für Mädchen und junge Frauen, die sehr streng kontrolliert aufwachsen, häufig der einzige Ort, wo sie Hilfe und Unterstützung für ihre Notsituation suchen und bekommen. Wir selbst stehen für die Beratung und Austausch mit den Pädagoginnen zu Verfügung und geben gern Infos zu Zufluchtsstätten und mehrsprachigen Beratungsstellen weiter.“

Zum Netzwerk „Wegen der Ehre“ gehören alle Gleichstellungsbüros im Kreis. Gemeinsames Ziel ist die Aufklärung, Prävention und Unterstützung von Berufsgruppen und Engagierten wie Jugendämtern, Polizei und Pädagoginnen und Pädagogen über Zwangsheirat – von der übrigens keineswegs nur Mädchen betroffen sind. Eine Kontaktliste zu mehrsprachigen Institutionen gibt es über das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI). Ansprechpartnerin Sevgi Kahraman-Brust ist per E-Mail an sevgi.kahraman-brust@kreis-unna zu erreichen. PK | PKU




Antragsfrist der LWL-Kulturstiftung endet im August

Mit einem Beratungsangebot bietet die LWL-Kulturstiftung allen Kulturschaffenden die Möglichkeit, ihre Projektideen vor der eigentlichen Antragsstellung im August aus kulturfachlicher Perspektive prüfen zu lassen. Am 31. August 2021 endet die zweite Antragsfrist der Stiftung. Bis dahin können Kulturprojekte aus Westfalen-Lippe vorgestellt werden, die im kommenden Jahr starten. Das Kuratorium der Stiftung entscheidet über alle eingegangenen Anträge im November dieses Jahres.

Von der Projektskizze zum Antrag
Von einer ersten Projektskizze bis zu einem formal gültigen Förderantrag vergehen oftmals Wochen oder gar Monate. Für die LWL-Kulturstiftung beginnt bereits in dieser Phase ihre Arbeit: Die beratende Unterstützung der Kulturschaffenden ist ein wesentliches Merkmal der Stiftungsarbeit. Mit diesem Angebot hilft sie Projektmacherinnen und Projektmachern, um so notwendige Profilschärfungen, kulturelle Ausrichtungen oder Kooperations- und Finanzierungspartnerschaften in die Antragsentwicklung einzubeziehen.

Von der Antragsstellung bis zur Förderentscheidung
Nach Abgabe der Antragsunterlagen, die bis spätestens 31. August 2021 erfolgen muss, beginnt die kulturfachliche Beurteilung und die Entscheidung über Förderungen durch das Stiftungskuratorium. Grundsätzlich zeigt sich die LWL-Kulturstiftung offen für Projekte aller Kultursparten und unterstützt Vorhaben mit überörtlichem und spartenübergreifendem Charakter sowie einem westfälisch-lippischen Bezug.

Für die Frist – 31. August 2021 – gilt der Poststempel.

Ansprechpartnerin für die Beratung vor der Antragsstellung ist Svenja Boer (svenja.boer@lwl-kulturstiftung.de).

Alle Förderkriterien sowie Antragsunterlagen und Beispielprojekte sind auf der Internetseite der LWL-Kulturstiftung zu finden: http://www.lwl-kulturstiftung.de




Fürs Gesundheitszeugnis: Online-Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz

Wenn es um Lebensmittel und deren Verarbeitung geht, muss hygienisch alles einwandfrei sein. Deshalb benötigt, wer eine gewerbsmäßige Tätigkeit im Lebensmittelbereich aufnimmt, vor Aufnahme der Tätigkeit eine Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. Und die bietet das Veterinäramt des Kreises Unna online an.

Vor der Corona-Pandemie konnten alle, die in der Gastronomie oder im lebensmittelverarbeitenden Gewerbe arbeiten, zweimal in der Woche ohne Anmeldung ins Gesundheitsamt kommen und unkompliziert an der Belehrung teilnehmen. Im Anschluss daran wird das Gesundheitszeugnis ausgestellt. Seit dem vergangenen Jahr wird die Belehrung ausschließlich online angeboten.

„Aus Infektionsschutzgründen können wir die Belehrungen derzeit leider nicht mehr bei uns im Haus anbieten, machen aber das Online-Angebot“, erklärt Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung beim Kreis Unna.

Informationsfilm und Wissenstest
Und das geht so: Die Online-Belehrung erfolgt in Form eines Informationsfilms und eines Wissenstests. Hierfür müssen dem Nutzer ein PC, ein Notebook oder ein Tablet sowie eine Internetverbindung zur Verfügung stehen. Darüber hinaus werden ein Smartphone und ein gültiges Ausweisdokument benötigt.

Die Terminreservierung für die Online-Belehrung erfolgt über ein Anmeldeportal auf der Internetseite des Kreises Unna www.kreis-unna.de/ifsg. Termine stehen wochentags von 9 bis 19 Uhr und samstags von 9 bis 15 Uhr zur Verfügung. Nach erfolgter Anmeldung werden die Daten an das Technologiezentrum Glehn übertragen. Zu dem gebuchten Termin erfolgt eine telefonische Kontaktaufnahme mit der zu belehrenden Person durch das Technologiezentrum.

Gesundheitszeugnis per Post oder E-Mail
Das Gesundheitszeugnis wird den Nutzer*innen, ebenso wie ein Gebührenbescheid per E-Mail zugeschickt. Für die Belehrung wird eine Gebühr in Höhe von 25 Euro erhoben. Auch Zweitschriften für bereits vom Kreis Unna ausgestellte Bescheide können beim Veterinäramt beantragt werden. Weitere Informationen unter www.kreis-unna.de/ifsg oder in der Kreis-Veterinärbehörde unter Tel. 0 23 03 / 27-15 39. PK | PKU




Landrat fordert Respekt für Einsatzkräfte

Erneut zog ein Unwetter über den Kreis Unna. Und erneut waren zahlreiche Einsatzkräfte bis spät in die Nacht im Einsatz. In Kamen starb ein Mann und im Märkischen Nachbarkreis zwei Feuerwehrkameraden. Insgesamt hat die Rettungsleitstelle im Kreis Unna 1.038 Einsätze koordiniert. 1.285 Helfer waren unterwegs zu den Menschen im Kreis Unna, um ihnen in ihrer Notlage zu helfen. Landrat Mario Löhr dankt allen Helfern und appelliert, Einsatzkräfte noch stärker zu respektieren.

„Zunächst möchte ich den Familien der verstorbenen Feuerwehr-Kameraden aus dem Sauerland mein Mitgefühl ausdrücken“, so Löhr. „Im Kreis Unna ist ein 77-Jähriger während des Unwetters verstorben und in ganz NRW hat es Todesopfer gegeben. Ich wünsche den Hinterblieben viel Kraft in dieser schweren Zeit.“

Einsätze verdienen Aufmerksamkeit und Dank
Die Einsätze zeigten: Es sei nicht selbstverständlich, was die Einsatzkräfte leisteten. Viele von ihnen machten das ehrenamtlich. „Sie haben selbst Familie, die in dieser Zeit – oft in sehr unsicheren Zeiten – dann auf sie verzichten muss“, unterstreicht Löhr. „Die Kolleginnen und Kollegen der Feuerwehr, THW, DRK, Johannitern und Maltesern und vielen anderen Hilfsorganisation riskieren manches Mal ihr Leben, um Menschen aus ihrer Notlage zu befreien. Ich finde, das verdient besondere Aufmerksamkeit und großen Dank von allen Menschen.“

Sein dringender Appell, mehr Respekt Einsatzkräften gegenüber zu zeigen, hat einen ernsten Hintergrund. Denn die Erfahrung zeigt: Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht Feuerwehrmänner und -frauen sowie Rettungskräfte beleidigt, bedroht oder sogar körperlich angegangen werden.

Auch die Kreispolizeibehörde Unna verzeichnete kreisweit in den Jahren 2019 und 2020 insgesamt 164 Angriffe und Widerstände gegen ihre Vollstreckungsbeamten. Nicht eingerechnet sind Angriffe auf Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Rettern sowie beiläufige Respektlosigkeiten. Die Dunkelziffer dürfte ungleich höher sein.

Respektlosigkeit „unerträglich“
„Es ist unerträglich, dass die Menschen, die an einem Tag unsere Keller mitten in der Nacht leerpumpen, am nächsten Tag bei einem anderen Einsatz beleidigt werden“, so Löhr. „Ich möchte diesem Sachverhalt mehr Aufmerksamkeit schenken und mich regelmäßig mit Einsatzkräften austauschen. Ich will wissen, was sie erleben und aus erster Hand erfahren, was wir tun können, damit so etwas nicht mehr vorkommt.“ Geplant ist daher ein regelmäßiger Austausch. „Ich werde mich im Herbst mit den ersten Helfern zusammensetzen“, so Löhr. PK | PKU




Landrat gratuliert zum Opferfest

Alle Jahre wieder
Landrat Löhr gratuliert zum Opferfest

Alle Jahre wieder findet nicht nur Weihnachten statt, sondern auch das Opferfest. Es ist das größte islamische Fest und wird vier Tage lang gefeiert. 2021 beginnt es am 19. Juli und dauert vier Tage. Darauf weist das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI) hin.

Das Opferfest ist das Hauptfest für Muslime und zugleich Höhepunkt der Pilgerfahrt (Hadsch) für die Pilgernden. Mit dem Opferfest wird an die Bereitschaft Abrahams erinnert, seinen Sohn zu opfern. Im Gedenken an diese Opferbereitschaft wird traditionell an diesem Tag geschlachtet und das Fleisch an Arme und Bedürftige verteilt. Viele Familien verbringen die Tage mit der Familie. Dabei wird nicht nur festlich gespeist, es gibt auch Geschenke für die Kinder.

Wünsche des Landrats
„Ich wünsche allen Muslimen im Kreis Unna ein gesegnetes Opferfest“, so Landrat Mario Löhr. „Im Zeichen der Corona-Pandemie wünsche ich außerdem viel Gesundheit und bedanke mich bei allen Muslimen, die in diesen schwierigen Zeiten auf Hygieneregeln achten.“ PK | PKU




Fahrrad und Pedelec: Polizei verlagert Infostand von Fröndenberg nach Bönen

Wie bereitsberichtet, ist die Kreispolizeibehörde Unna am Sonntag, 18. Juli, mit zwei mobilen Infoständen im Kreisgebiet vertreten. Aufgrund der aktuellen Situation verlagert die Kreispolizeibehörde Unna ihren ursprünglich für Fröndenberg geplanten Infostand an den Bahnhof Lenningsen in Bönen. Der zweite Infostand wird weiterhin am Sesekeradweg in Kamen-Heeren auf Höhe des „Netto“-Supermarktes zu finden sein.

Ab 11 Uhr beantwortet die Polizei direkt vor Ort Fragen rund um das sichere Fahrrad und Pedelec. Bürgerinnen und Bürgern haben die Möglichkeit, sich über sicheres Verhalten auf zwei Rädern im Straßenverkehr zu informieren. Die Polizei wird dabei von ehrenamtlichen Mitgliedern des Projektes „Senioren helfen Senioren“ unterstützt. Bis 15 Uhr haben die Radfahrenden die Möglichkeit, einen Zwischenstopp an einem der beiden Infostände einzulegen und mit der Polizei und den Seniorenberaterinnen und Seniorenberatern ins Gespräch zu kommen.




Tourismusbranche leidet massiv unter der Coronapandemie

Die Tourismusunternehmen im Kreis Unna, in Dortmund und Hamm ziehen im zweiten Coronajahr eine äußerst negative Bilanz. Das zeigt die aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund, an der sich mehr als 100 Tourismusunternehmen aus dem IHK-Bezirk beteiligt haben. Die Ergebnisse bestätigen leider die Erwartungen der IHK, die schon seit längerer Zeit auf die dramatischen Entwicklungen hingewiesen hatte. IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber sagt: „In den betroffenen Branchen hat die Pandemie leider deutliche Spuren hinterlassen. Einerseits brauchen viele Unternehmen weiterhin finanzielle Unterstützung, zum anderen benötigen viele Betriebe schnelle und unbürokratische Hilfe durch die Kommunen, etwa wenn es um die Förderung der Außengastronomie geht.” Mit Blick auf das in Kürze beginnende neue Ausbildungsjahr sei es von großer Wichtigkeit, so Schreiber, den neuen Auszubildenden in den gebeutelten Branchen eine verlässliche berufliche Perspektive aufzuzeigen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber. Foto: Stephan Schütze

Gastronomen und Hoteliers sehr skeptisch

Die Stimmung bei den Unternehmen ist, im Vergleich zu den Umfrageergebnissen aus dem Herbst 2020, noch gedrückter. Das Herunterfahren der Wirtschaft über viele Monate hinweg und massive Einschnitte im Rahmen der Corona-Schutzverordnungen haben beim Gastgewerbe und den Reiseunternehmen zu starken Einbußen geführt. Gut zwei Drittel der Gastronomen und Hoteliers rechnet mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung für die kommenden sechs Monate. Knapp 30 Prozent der befragten Betriebe gehen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus. Fast 82 Prozent der Beherbergungsbetriebe und 88 Prozent der Restaurants geben an, dass die Geschäfte in der Wintersaison 2020/2021 schlecht gelaufen sind. Von einem befriedigenden Saisonverlauf sprechen gerade mal 14 Prozent der Hoteliers, während es in der Gastronomie nur sieben Prozent sind.

Das spiegelt sich auch in der Finanzlage der Betriebe von Hotellerie und Gastronomie wider: Bei über der Hälfte der Befragten hat sich die Eigenkapitalquote verringert, während 46 Prozent der Unternehmen über Liquiditätsengpässe klagen. Etwa ein Viertel der Betriebe aus dem Gastgewerbe befürchtet sogar eine Insolvenz. Jeder dritte Gastronom und Hotelier schätzt, dass erst im ersten Halbjahr 2022 das „Vor-Corona-Niveau“ erreicht wird. Ein weiteres Drittel möchte keine Einschätzung abgeben. Im Beherbergungssektor hält gegenwärtig rund die Hälfte der Unternehmen an ihren Mitarbeitenden fest, in der Gastronomie sind es 46 Prozent. Allerdings gehen auch 46 Prozent der gastronomischen Betriebe und 44 Prozent der Hoteliers von einer reduzierten Beschäftigtenzahl in der kommenden Saison aus.

Gute Nachrichten allerdings für die Kunden und Gäste: Die Mehrheit der Hoteliers und Gastronomen möchte die Preislage stabil halten.  Gleichbleibende Verzehrpreise signalisieren im Beherbergungssektor 58 Prozent und in der Gastronomie 42 Prozent der befragten Betriebe. Etwas über acht Prozent der Hoteliers und 30 Prozent der Gastronomen beabsichtigen in der kommenden Saison ihre Übernachtungs- oder Verzehrpreise anzuheben.

Gravierende Umsatzverluste in der Reisebranche

Im zweiten Jahr der Pandemie hat COVID-19 auch deutliche Spuren in der Reisebranche hinterlassen. Für die Mehrheit der Reisebüros, -veranstalter und Omnibusunternehmen ist die Wintersaison 2020/2021 nicht zufriedenstellend verlaufen. 93 Prozent der Touristiker geben der Geschäftslage eine schlechte Note. Lediglich sieben Prozent der Reiseunternehmen haben ein gutes oder befriedigendes Saisongeschäft erlebt. Die Überbrückungshilfen können nur einen kleinen Teil der finanziellen Belastungen vieler kleiner und mittelständischer Reiseunternehmen ausgleichen. Der schlechte Saisonverlauf spiegelt sich deutlich bei den Angaben zu den Umsatzzahlen wider: 95 Prozent der Betriebe signalisieren, dass ihre Umsätze mit allen Gästegruppen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen sind. Aufgrund der aktuellen Entwicklung schließen 21 Prozent eine Insolvenz nicht aus.

Ähnlich wie beim Gastgewerbe beeinträchtigen bei den Touristikern ein zu geringes Eigenkapital und fehlende Sicherheiten die Unternehmensfinanzierung. Die Hälfte der befragten Reisebetriebe gibt an, dass sie in Sachen Finanzierung keine Beeinträchtigungen hat. Insgesamt 34 Prozent der Touristiker hatten ursprünglich vor, ihre Verkaufspreise für die Sommersaison 2021 zu erhöhen. 44 Prozent signalisieren Preisstabilität, während 22 Prozent sogar von fallenden Verkaufspreisen ausgehen. 51 Prozent der Reisebüros, -veranstalter und Omnibusbetriebe planen in den kommenden Monaten mit der gleichen Mitarbeiterzahl. Auf der anderen Seite denken 44 Prozent der Unternehmen über eine Reduzierung ihres Personalstamms nach. Neueinstellungen wollen fünf Prozent der Betriebe vornehmen.