Ein Abend für die Freunde von Erich Kästner

Hans GeorgiRund um den berühmten Schriftsteller Erich Kästner dreht sich am Mittwoch, 17. April, alles in der Städt. Galerie „sohle 1“.

Unter dem Motto „Die Welt ist rund“ präsentiert Hans Georgi (Foto)  am Mittwoch, 17. April,  um 19.30 Uhr eine kabarettistische Hommage an den „Autor für Erwachsene“ in der Städt. Galerie „sohle 1“.

Eigentlich erlangte Erich Kästner mit dem „Fliegendem Klassenzimmer“ oder dem „Doppelten Lottchen“ als Kinderbuchautor seine Popularität. Doch der Autor hat weit mehr zu bieten und ist mit seinen hintersinnigen Texten auch heute noch aktuell. Wer kennt nicht die Zitate, wie: Ich setze mich sehr gerne zwischen Stühle“ und „säge an dem Ast, auf dem wir sitzen“?

Das Programm bietet einen Abend für alte Kästnerfans und solche, die den Autor auf vergnüglich-nachdenkliche Weise kennenlernen wollen. Dabei werden die Texte von Hans Georgi melodisch, beinahe schlagerhaft gesungen, aber auch gesprochen. Zwischen den Stücken werden feinsinnig Anekdoten und Fakten aus Kästners Leben aufgerollt – durchfeierte Nächte, aber auch seine Widersprüche und Enttäuschungen in der Liebe.

Entstanden in den Dreißiger Jahren, zeigt diese Gebrauchslyrik den inneren und äußeren Zwiespalt des Menschen Kästner, der als messerscharfer Beobachter und Kritiker seiner Zeit die Wirtschaftskrise während der Weimarer Republik und später den Terror des Naziregimes erlebt. Ob auf der Domplatte oder im Mainzer Unterhaus, im Schwetziger Schloss, bei den Kurt-Weill-Festspielen in Dessau oder im Kölner Senftöpfchen, Erich Kästner hat überall im Land seine Fans begeistert und neue Freunde gefunden.

Tickets zum Preis von 12,- Euro, erm. : 9,- Euro, sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse.




Von bumsfidelen Bergmännern, Ehestreitigkeiten und deutschem Kulturgut

Heinrich Peuckmann.
Heinrich Peuckmann.

Der heimische Autor Heinrich Peuckmann hat sich nachstehend noch einmal auf humorvolle Art und Weise mit dem Bergkamener Bergmann „Moppel“ Claer beschäftigt, der durch den verfilmten Roman „Lass jucken Kumpel“ bekannt wurde. Eine Betrachtung aus Bergkamener Perspektive:

Es war die große Zeit der politischen Arbeiterliteratur, wie sie von der „Dortmunder Gruppe 61“ mit Max von der Grün, Josef Reding oder Günter Wallraff ins Leben gerufen wurde und anschließend vom „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“ mit klar gewerkschaftlicher Zielsetzung fortgesetzt wurde. Es war der Versuch, mittels Literatur dem Arbeiter die Klassenbedingtheit der bundesrepublikanischen Wirtschaftsordnung klar zu machen.

Hans Henning Claer (r.) als Filmschauspieler
Hans Henning Claer (r.) als Filmschauspieler

Da erschien plötzlich ein ganz anderer Arbeiterroman, geschrieben von dem Bergkamener Bergmann Hans Henning Claer, den seine Kumpels auf der Zeche nur „Moppel“ nannten. „Lass jucken Kumpel“ hieß dieser Roman, und er zeigte nicht den gewerkschaftlich engagierten Arbeiter, der um die Verbesserung seiner sozialen Lage kämpft, sondern den bumsfidelen Bergmann, der weiß, dass es im Leben auf zwei Dinge ankommt: auf Frauen und Alkohol.

„Weißt du“, hat mir „Moppel“ Claer mal seine Weltsicht erklärt, „wenn du jeden Tag acht Stunden im Streb malochen musst, bei Dunkelheit, wo nur Kerle rumlaufen und du in der Hitze schrecklich schwitzt, da drehen sich deine Gedanken ganz automatisch um zwei Dinge: um eine heiße Blonde und ein kühles Blondes.“

Das klang überzeugend und für Moppel war es das auf jeden Fall. Mit seiner Literatur, mehr noch mit seinen Filmen, hat Moppel jedenfalls viel Aufsehen erregt, in Deutschland, aber auch in der Welt. „Lass jucken Kumpel“ zum Beispiel lief mehr als 100 Tage in den Kinos von Tokio, als deutscher Kulturbeitrag zur gesellschaftlichen Situation der Siebziger Jahre vermutlich. Natürlich dienten Moppels Werke, Romane wie Filme, zur Ablenkung von der politisch unbequemen Arbeiterliteratur, das ist eindeutig, aber sie hatten auch äußerst lehrreiche Aspekte, vor allem aus Bergkamener Sicht.

Moppels Romane waren nämlich gar nicht erfunden. Vieles, was er erzählt oder besser gesagt verrät,  hat er seinem direkten Lebensumfeld entnommen. Besonders aufgefallen ist das bei seinem ersten Werk, bei „Lass jucken Kumpel“, das 1971 als Buch, 1972 als Film erschien und 1973, wegen des kommerziellen Erfolges, die „Goldene Leinwand“ erhielt. Spricht das nun für den Film oder gegen die Auszeichnung?

Immerhin, der Film erlebte im damals noch vorhandenen Bergkamener Kino seine Welturaufführung. Ein stolzer Tag für die kleine Bergarbeiterstadt und deshalb sind sie auch alle hingegangen: die Bergkamener Kommunalpolitiker,  sogar welche aus dem vornehmen Parlament des Kreises Unna und natürlich die Bergleute, Moppels Kumpels, die ihre fein zurechtgemachten, frisch vom Friseur gekommenen Ehefrauen endlich mal wieder ins Kino ausführten.

Ein Kulturfilm aus Bergkamen, das war doch etwas! Aber schon während der Film lief, berichten die Augenzeugen, machte sich Unruhe breit. Immer tiefer rutschten die Kommunalpolitiker in ihre Sitze, zwischen den Ehepaaren gab es heftiges Getuschel. Noch während des Abspanns, bevor es im Kino hell wurde, sprangen die ersten auf, schlugen den Kragen ihres Mantels oder ihrer Jacke hoch, zogen den Kopf ein und verschwanden schnell und vor allem wortlos Richtung Parkplatz.

Vermutlich hätten das auch gerne einige Bergleute getan, vor allem wären sie gerne wortlos geblieben, aber dagegen hatten ihre Ehefrauen etwas. Die hatten nämlich kapiert, was Moppel da über eine bestimmte Kneipe erzählt hatte, die in Bergkamen jeder kannte. Direkt am Eingang zur Zeche Grimberg stand sie und wurde im Volksmund „Zum schwatten Diamanten“ genannt. Unten war normaler Schankbetrieb, wohin auch Lehrer des benachbarten Gymnasiums gingen (also auch ich), oben fand das statt, was Moppel bumsfideles „Rambazamba“ genannt hätte und worüber ich im Detail nichts berichten würde, selbst wenn ich es wüsste. Ich weiß es aber nicht, ahne es allerdings.

„Ach, dahin gehst du also! Jetzt weiß ich endlich Bescheid, was ihr da so treibt!“ So ähnlich müssen die Vorwürfe der Gattinnen gelautet haben, die sie ihren betreten schweigenden Männern vorgehalten haben.

„Jetzt weiß ich endlich, was da los ist!“

Es soll Ehekräche gegeben haben, wochenlange Streitigkeiten in den Bergarbeiterfamilien. Über halb Bergkamen hing eine Wolke des Grollens.  Scheidungen gab es damals so gut wie keine, vor allem nicht in Bergarbeiterfamilien. Wenn die Einstellung dazu so wie  heute gewesen wäre, hätte es die allerdings bestimmt gegeben.

Es rumorte in Bergkamen und das verlangte natürlich nach einer Antwort, die  auch prompt kam. Moppel erlebte die ultimative Film- und Romankritik, wie sie beispiellos ist im deutschen Kritikerwesen. Als er Wochen nach der Welturaufführung seine Stammkneipe „Zum schrägen Otto“ verließ (die es heute noch gibt, während der „Schatte Diamant“ um das Jahr 2000 herum abgerissen wurde, anstatt, wie sich das gehört hätte, als „literarischer Ort“ unter Denkmalschutz gestellt zu werden), erlebte Moppel ein „blaues Wunder“, wie er es ehemaliger Amateurboxer vorher nicht erlebt hatte. Kurzum, Moppel wurde verprügelt, und zwar so heftig, dass er für einige Zeit im Krankenhaus landete. Der Sachverhalt konnte letztlich nie ganz geklärt werden, denn Moppel hat tatsächlich niemanden von den Tätern (es sollen mehrere gewesen sein) erkannt. Auch einen konkreten Verdacht hegte er nicht, wie er bei seinen Aussagen zu Protokoll gab. Tja, was sollte man da machen? Ganz einfach: Moppel pflegen, damit er wieder auf die Beine kam.

Das haben dann die Krankenschwestern freundlich übernommen, weshalb Moppel ein uneingeschränkt positives Bild von Krankenschwestern entwickelte und dadurch bei der Verfilmung seines nächsten Drehbuchs (war es „Lass jucken Kumpel II“, Untertitel: „Das Bullenkloster“?)  in  neue Schwierigkeiten geriet.

Regisseur dieser Filme war Franz Marischka, nicht zu verwechseln mit seinem Onkel Ernst, der mit Romy Schneider in den fünfziger Jahren die „Sissy-Filme“ drehte. Franz, genannt „Zwetschi“, dessen Taufpate übrigens Franz Lehar war, hatte vorher schon solche Kulturfilme wie „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“ gedreht, nun schwamm er auf der Softpornowelle. Und bei einem dieser Filme, in dem inzwischen Moppel selbst als unvergessener Jupp Kaltofen, seines Zeichens Bergmann und Amateurboxer, mitspielte, sollten zwei bumsfidele Krankenschwestern ihren Patienten auf ganz besondere Weise Pflege angedeihen lassen. Aber da war Moppel dagegen. Nein, auf Krankenschwestern wollte er nichts kommen lassen. Reine, hilfreiche Engel wären das, auf keinen Fall durften sie mit irgendwelchen Unterstellungen beschmutzt werden. Da war Moppel eigen.

Aber Zwetschi wusste Rat. Der Film wurde in München gedreht und Zwetschi fragte Moppel, ob er sich nicht am Samstag Bayern München ansehen wollte. Klar wollte Moppel das, er war schon immer Sportfan gewesen. Also besorgte Zwetschi zwei Eintrittskarten, damit Moppel samt Begleitung Beckenbauer und Co. sehen konnte, und als er zurückkam, war die besagte Szene im Kasten. Zwetschi hatte kurzerhand aus den Krankenschwestern, erzählte mir ein erleichterter Moppel, zwei Studentinnen oder Schwesternschülerinnen oder irgendetwas dieser Art gemacht und als solche hatten sie die bettlägerigen Patienten beglückt. Ganzheitlich gepflegt sozusagen. Womit alle einverstanden waren. Moppel, weil die Ehre der richtigen Krankenschwestern gerettet war, Zwetschi, weil er die dringend benötigte Szene im Kasten hatte.

Moppel hatte übrigens eine unnachahmliche Art, seine Rolle als Filmschauspieler, eine Tätigkeit, die er ja nie erlernt hatte, zu begründen.

„Wenn die (damit meinte er die anderen Schauspieler) da mitspielen, kann ich da auch rumhopsen“, erklärte er. Wobei, wie ich schon damals fand, das Umdrehen der Verben den Sachverhalt richtiger wiedergegeben hätte: „Wenn die da rumhopsen, kann ich da auch mitspielen“, hätte es besser geheißen.

Hans Henning Claer mit seinem handgeschrieben Manuskript und dem Buch "Lass jucken Kumpel"  Foto: Ulrich Bonke
Hans Henning Claer mit seinem handgeschrieben Manuskript und dem Buch „Lass jucken Kumpel“ Foto: Ulrich Bonke

Moppel war nämlich wirklich nicht schlecht in den Filmen, spielte er doch den Bergmann und Amateurboxer Jupp Kaltofen, der gerne mal ins Glas schaut. Im Prinzip also sich selbst, und das machte er wirklich gut.

Als Amateurboxer, dies nebenbei, hätte Moppel womöglich sogar größere Erfolge feiern können, aber er litt – genau wie ich – unter Heuschnupfen. Bei Qualifizierungskämpfen für die Landesmeisterschaften (damals noch in Berlin, wo Moppel ursprünglich herstammte), die im Frühjahr stattfanden, hatte er keine Chance. Einen Schlag auf seine Nase und die hellen Tränen standen ihm in den Augen. Ich hatte Verständnis für einen auf diese Weise benachteiligten Moppel, auch wenn die Johannpeter-Brüder aus Hamm, die größte und erfolgreichste Boxerfamilie der Welt (10 Brüder waren Boxer, mehrere wurden Deutsche Meister, sechs schafften den Sprung in die Nationalmannschaft) immer lachend auf meine Nachfrage sagten, so weit wäre es mit Moppels Boxerkünsten nicht her gewesen. Gut, da steht dann Aussage gegen Aussage. Wer möchte richten? Meine Sympathie gehörte jedenfalls dem leidenden Moppel, der mir seine Boxkünste übrigens mal in der Bergkamener Distelfinkstraße, wo er wohnte, vorgeführt hat. Wir hatten eine gemeinsame Lesung im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut gehabt, ich holte Moppel, der selber kein Auto fuhr, zur Lesung ab und brachte ihn nachher nach Hause. Begleitet wurden wir von seiner Gattin „Biggi“.

Als er an jenem Abend ausstieg, hielt Moppel plötzlich die Fäuste hoch, begann auf der Straße zu tänzeln, wurde wieder der Amateurboxer von früher, vielleicht auch der Jupp Kaltofen aus seinen Filmen und kämpfte technisch versiert gegen einen eingebildeten Gegner, den auch ich nach einiger Zeit glaubte, vor mir zu sehen. Moppel war gut, fand ich. Der unsichtbare Gegner hatte keine Chance.

Im Grunde, meinte er, bevor wir uns trennten, gebe es nur zwei Themen, die er in all seinen Romanen behandele: Sport und Liebe. Wobei man an der Art, wie er diese Themen literarisch gestaltete, leider den Unterschied nicht erkennen konnte.

Sein Manuskript, aus dem er im Fritz-Hüser-Institut las, hatte unvergessliche Sätze, die ich heute noch aus dem Gedächtnis zitieren kann. In einer Szene, die – wo sonst – in einer Kneipe spielte, blieben der junge Wirt und eine ebenfalls junge, hübsche Dame zurück, alle anderen hatten nach und nach das Lokal verlassen. Das nachfolgende Geschehen fasste Moppel dann so zusammen: „Er schaltete das Licht aus bis auf die über der Theke hängende Lichterkette, die aber genug Licht spendete für den Schankraum und ihr hastiges Tun.“ Liebe eben. Oder war es Sport? Egal.

Nicht egal ist, dass Moppel durch seine literarischen, filmischen und schauspielerischen Erfolge nicht reich geworden ist. Die Verlagsverträge sahen einen Vergütungsanteil im Falle einer Filmvorführung im Ausland gar nicht vor. Moppel war ja Bergmann, wie Verlagsverträge auszusehen haben, wusste er nicht. Und der Verlag hat ihn nicht aufgeklärt. Für hundert Tage „Lass jucken Kumpel“ in Tokio, so erzählte er mir, sah Moppel keinen Pfennig. So reichte es nur zu zwei Eigentumswohnungen in einem größeren Haus einer Bergmannssiedlung. Immerhin.

Über diese Wohnungen wurden schöne Geschichten erzählt. Eine handelte davon, dass immer dann, wenn auf dem Balkon ein Handtuch wehte, die Kinder nicht nach Hause kommen durften. Für eine Stunde wollte Moppel dann ganz allein mit seiner Biggi sein. Sport oder Liebe? Jedenfalls beweist die Geschichte, dass Moppel kein reiner Theoretiker seiner beiden literarischen Themen war.

Direkt nebenan, in der Amselstraße, wohnte übrigens der Bergarbeiterdichter Rudolf Trinks, Mitglied im „Werkkreis“ und ein ausgemachter Gegner von Moppel. Das lag natürlich einerseits an Moppels nicht politischem Zugriff auf die Welt der Bergarbeiter, die in ihrer unpolitischen Grundhaltung natürlich hoch politisch war, Trinks merkte das. Dann aber auch, weil ihn das Thema „Sex“ abstieß. Bergleute sind, das muss man bei der Betrachtung von Moppels Filmen und Büchern berücksichtigen, eher prüde. Unter ihnen hatte Moppel sicher nicht seine größte Fangemeinde. Kinogänger und Leser dürften sich aus anderen Schichten gespeist haben.

Einmal haben die beiden auf der Straße heftig über Bergarbeiterliteratur gestritten, erzählte mir Trinks, danach haben sie nie wieder miteinander gesprochen.

Trinks und Moppel Claer sind im selben Jahr, 2002, gestorben. Moppel nach einer langen Leidenszeit. Nach einem Schlaganfall war er über Jahre ans Bett gefesselt, liebevoll gepflegt von seiner Biggi. „Ich bin kaputt wie tausend Mann“, hat er seine Situation in der ihm eigenen Art treffend beschrieben.

71 Jahre alt ist er geworden.

Ich habe noch versucht, seinen Nachlass an Archive zu vermitteln, Biggi aber wollte nichts abgeben. Alles, was ihren Moppel betraf, wollte und will sie für sich behalten. Das ist dann wohl wirklich Liebe.




Reh zweimal überfahren – Vorsicht! Wieder Wildwechsel!

DamwildAchtung, Wildwechsel! Am Dienstag wurde ein Reh auf der Industriestraße (Höhe Poco) gleich von zwei Autos erfasst. Am Dienstag, 02.04.2013 gegen 20:40 Uhr befuhr ein 28jähriger Dortmunder mit einem Pkw die Industriestraße in nördlicher Richtung. In Höhe der Firma Poco kollidierte er mit einem von links kommenden Reh. Hierbei wurde der Pkw erheblich beschädigt. Der Unfallfahrer stand eigenen Angaben zufolge unter Schock und entfernte sich zunächst vom Unfallort. Ein verletztes Tier habe er nicht gesehen. Als er den Unfall ca. 20 Minuten später der Polizei melden wollte, passierte er gegen 21 Uhr erneut die Unfallstelle.

Zwischenzeitlich hatte ein 20-jähriger Pkw-Fahrer aus Kamen die Industriestraße in südlicher Richtung befahren. Dieser sah das Reh auf der Fahrbahn liegen. Daraufhin bremste er den Pkw ab, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dies gelang ihm jedoch nicht.

Das arme Tier lebte noch, nachdem es von den beiden Autos überfahren worden war. Die Polizei dazu: „Ein Jagdausübungsberechtigter kümmerte sich schließlich um das Reh.“

Die beiden Pkw-Fahrer begaben sich zur Polizei in Kamen.

In der vergangenen Jagdsaison kam jedes fünfte in der Jagdstatistik geführte Reh durch ein Auto um. Jetzt im Frühling steigt das Risiko von Wildunfällen wieder.

Der Deutsche Jagdschutzverband DJV warnt vor einem erhöhten Wildunfall-Risiko im Frühling. Rund 200.000 Rehe werden pro Jagdsaison getötet. Jedes fünfte Tier allerdings stirbt nicht durch eine Kugel, sondern durch ein Auto. Tendenz steigend!

Ein  Problem ist die Zeitumstellung am vergangenen Oster-Wochenende. Mit der Zeitumstellung  falle der Berufsverkehr wieder in die Dämmerung, was für Autofahrer und Tiere besondere Risiken bedeute.

Der DJV empfiehlt, den Fuß in waldreichen Gebieten (wie kurz vor Poco) vom Gas zu nehmen. Wer im Scheinwerferlicht mit Tempo 80 ein Tier sehe, könne noch rechtzeitig bremsen. Bei 100 Stundenkilometern sei das schon nicht mehr möglich. Wer Wild auf der Straße entdeckt, sollte abblenden, bremsen und hupen. Das Bundesminsisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bittet die Autofahrer, die Verkehrsschilder „Wildwechsel“ unbedingt ernst zu nehmen. Dieser Wildwechsel erfolgt meist in der Morgen- und Abenddämmerung.

Was ist zu tun, wenn es dennoch kracht? In diesem Fall muss IMMER die Polizei verständigt werden.  Diese informiert den zuständigen Förster/Jäger und gibt Ihnen Hinweise, was zu tun ist. Dazu gehört auch, sich dem verunfallten Wild NICHT zu nähern.




Einbruch in Bäckerei

Bergkamen (ots) Einen weiteren Einbruch an den Osterfeiertagen meldet die Polizei. In der Zeit von Samstag, 30.03.13, 19 Uhr, bis Dienstag, 02.04.13, 07:30 Uhr brachen unbekannte Täter in eine Bäckerei in der Geschäftszeile der Turmarkaden ein. Dort erbeuteten sie Bargeld.

Wer hat Verdächtiges bemerkt? Hinweise nimmt die Polizei in Bergkamen unter der Rufnummer 02307 921 7320 oder 921 0 entgegen.




Drei Landschaftswächter für Bergkamen

Klaus Nowack ist einer von drei  Landschaftswächtern  in Bergkamen.
Klaus Nowack ist einer von drei Landschaftswächtern in Bergkamen.

Gleich drei Männer wachen über die Natur und Umwelt in Bergkamen: Erhard Keller (Oberaden, Weddinghofen, Nordberg), Klaus Nowack (Heil, Naturschutzgebiet Beversee und Halde „Großes Holz“) sowie – neu im Team – Hans Werner Pollack in Overberge und Rünthe.

Hans Werner Pollack wurde ebenso wie neun weitere neue Landschaftswächter in anderen Städten des Kreises Unna nun vom Landrat offiziell ernannt.

Insgesamt kümmern sich damit im Kreis Unna 28 Landschaftswächter um unsere Umwelt.

„Durch ihre Einsatzbereitschaft ist jeder unserer Landschaftswachtbezirke wieder in festen Händen“, freute sich der Landrat. Gefunden wurden die „Neuen“ durch eine gezielte Suche des Fachbereiches Natur und Umwelt. „Von den zahlreichen Bewerbern haben wir geeignete Kandidaten ausgewählt und sie dem Landschaftsbeirat vorgeschlagen, der sie auch bestätigt hat“, so Fachbereichsleiter Ludwig Holzbeck.

Aufgabe der Landschaftswächter ist die Unterstützung der unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Unna bei der Wahrnehmung Ihrer Aufgaben. Die ehrenamtlich Tätigen behalten ihren Dienstbezirk „im Auge“ und unterrichten die Behörde zum Beispiel, wenn unerlaubt abgeholzt wird, illegal Müll abgeladen wurde oder Bauten überraschend, weil ungenehmigt in der Landschaft stehen. Auch die unzulässige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Verletzung von Schutzvorschriften für Natur und Landschaft entgehen nicht den geschulten Augen der Landschaftswächter.

„Fingerspitzengefühl“ sei da gefragt, sagte Klaus Nowack einmal in einem Interview. Denn er kümmert sich nicht nur darum, dass es den 146 (!) Vogelarten an „seinem“ Beversee gut geht. Er muss auch Menschen ansprechen, deren Hunde unangeleint durchs Naturschutzgebiet jagen, oder die dort unerlaubt Pilze sammeln. Immer nur mit einem Ziel: die Schönheit und Vielfalt der NAtur – unserer NAtur – zu erhalten.

Das Naturschutzgebiet am Beversee.
Das Naturschutzgebiet am Beversee.

Insgesamt stehen übrigens knapp 6 Prozent der Kreisfläche unter Naturschutz, weite Teile des Außenbereiches stehen unter Landschaftsschutz und zahlreiche besonders wertvolle Landschaftsstrukturen sind als Geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen.

Als neue Landschaftswächter ernannt wurden
im Bezirk Bergkamen II Hans Werner Pollack für Overberge und Rünthe,
im Bezirk Bönen I Torsten Nüsken für Nordbögge, Altenbögge, und Westerbönen,
im Bezirk Bönen II Björn Handlanger für Flierich, Bramey und Lenningsen,
im Bezirk Fröndenberg II Karl Neidert für Frömern, Ardey ,
im Bezirk Holzwickede I Ulrich Reinhold für das Gemeindegebiet südlich der Autobahn A1,
im Bezirk Kamen II Norbert Henze für Rottum, Derne, Heeren
im Bezirk Selm I Peter Pudig für Ternsche, Ondrup, Westerfeld und Beifang,
im Bezirk Unna I Christa Buß für Afferde, Massen, Teile von Königsborn
im Bezirk Werne I Peter Braun für Ehringhausen und Holthausen
im Bezirk Werne III Martin Kriesten für Kohuesholz, Langern, Varnhövel und Lenklar.




Kabarett mit dem Kom(m)ödchen

Das Duesseldorfer Kommoedchen gastiert in Bergkamen.
Das Duesseldorfer Kommoedchen gastiert in Bergkamen.

Das Düsseldorfer Kom(m)ödchen kommt ins Bergkamener studio theater. Termin: Donnerstag, 25.04.2013, 20.00 Uhr. Das Motto des Abends lautet: „Freaks. Eine Abrechnung.“ 

Am Donnerstag, 25.04.2013, 20.00 Uhr, präsentiert das Kom(m)ödchen Düsseldorf den dritten Teil der erfolgreichen Trilogie des Ensembles um Christian Ehring im studio theater bergkamen. Nach „Couch. Ein Heimatabend.“ und „Sushi. Ein Requiem.“ wartet dieses Mal mit „Freaks. Eine Abrechnung.“ eine Mischung aus aktuellem Kabarett, Sitcom, Musik und Theater auf das Publikum.

Das Ensemblekabarett ist tot? Von wegen. Im Kom(m)ödchen wird es immer wieder neu erfunden. Das Satire-Dreamteam Ehring-Kühl-Seidel zieht auch im neusten Kom(m)ödchen-Stück wieder mal alle Register und verquirlt Kabarett mit Sitcom, verpasst schrägen Typen einen Erkenntnismehrwert und jubelt dem guten alten Boulevardtheater mal eben gesellschaftlich relevante Themen unter.

Das Ergebnis ist ein verwegener Genremix, für den „Freaks“ im Juni mit dem Monica-Bleibtreu-Preis ausgezeichnet wurde – als beste deutsche Privattheaterproduktion 2012 in der Kategorie Komödie. Um welche Freaks geht es? Zunächst um die eigenartigen Gestalten in Politik und Wirtschaft. Aber auch um die im Vatikan, im Bioladen und im Rotary-Club. Vor allem aber um diejenigen, die sich sammeln im weitaus größten Biotop für Geistesgestörte aller Art: In der wunderbaren Welt der Fernsehunterhaltung. „Freaks“ spielt im Autorenbüro einer fiktiven Fernsehshow. Sammy Boehme ist der Star der Sendung. Die Kamera liebt ihn. Die Schwiegermütter lieben ihn auch. Am allermeisten liebt er sich selbst. Leider ist Sammy nicht nur eitel, sondern intellektuell auch eher sparsam ausgestattet. Redaktionsleiterin Maude und Gagschreiber Christian haben ihre liebe Mühe, dem kapriziösen Star das Improvisieren ab- und das Denken anzugewöhnen. Der depressive Producer Wolfgang und die naive Praktikantin Vanessa sind dabei leider auch keine allzu große Hilfe. Kein Wunder, dass sich Christian immer wieder einen Kabarett-Gerichtshof herbeisehnt, der Sammy mal ordentlich die Leviten liest.

Von: Dietmar Jacobs und Christian Ehring

Mit: Christian Ehring, Maike Kühl und Heiko Seidel

Regie: Hans Holzbecher

Weitere Infos: http://www.kommoedchen.de/

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de




RWE und GSW bewerben sich um Stromkonzession

Der Stromriese RWE Deutschland und die heimischen Stadtwerke GSW haben sich um den Stromkonzessionsvertrag für die Stadt Bergkamen beworben.

Strom 019In der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hatte Kammerer Horst Mecklenbrauck darüber berichtet, dass die Stadt das Auslaufen des Stromkonzessionsvertrages zum 31.12.2014 öffentlich bekannt gegeben und um Abgabe von Interessenbekundungen zum Neuabschluss eines Stromkonzessionsvertrages für die nächsten 20 Jahre bis zum 28.03.2013 aufgefordert hat.

Die GSW-Gemeinschaftsstadtwerke Kamen-Bönen-Bergkamen und das RWE Deutschland AG haben fristgerecht entsprechende Bekundungen bei der Stadt Bergkamen und auch bei den Kommunen Kamen und Bönen abgegeben.

Den beiden Unternehmen werden jetzt die 1. Verfahrensbriefe und eine zu unterschreibende Vertraulichkeitsvereinbarung zugeleitet erhalten, die sie bis zum 16.4.2013 zurückzugeben haben.

Nach Vorlage der entsprechenden Erklärung sind die Unternehmen aufgefordert, bis zum 10.05.2013 ein indikatives Angebot für den Abschluss eines Konzessionsvertrages mit der Stadt einzureichen. Daran schließen sich Bewerbergespräche mit der verfahrensleitenden Stelle der Stadt in der 23. Kalenderwoche an. Nach Abschluss dieser Verhandlungsphase werden die Bewerber zur Abgabe eines verbindlichen Angebotes aufgefordert.

Beim Stromkonzessionsvertrag handelt es sich um das Stromnetz, nicht um die Stromlieferungen selbst. Diese Verträge müssen noch zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden.

Erst jedoch war die Stadt Bergkamen gesetzlich verpflichtet, den knapp 20 Jahre alten Konzessionsvertrag europaweit auszuschreiben. Wie Horst Mecklenbrauck im Vorfeld in einem Interview mitgeteilt habe, sei die Stadt Bergkamen allerdings nicht verpflichtet, letztendlich auch den günstigsten Anbieter zu nehmen. Mecklenbrauck: „Es sind bestimmte Auswahlkriterien vorgegeben, die in einem transparenten Vergabeverfahren eingehalten werden müssen.“ Die Entscheidung für RWE oder die GSW wird im Herbst 2013 der Rat der Stadt fällen.




Versuchter Raub auf Spielhalle

Bergkamen (ots) – Am Ostermontag, 01.04.2013,  um ca. 01.00 Uhr nachts versuchte ein männlicher Einzeltäter eine Spielhalle in Bergkamen in der Straße „Am Roggenkamp“ zu überfallen.

Vor der Tür der Spielhalle stehend verlangte er mit einer Schußwaffe den Zutritt zur Spielhalle. Der Täter wurde jedoch durch Angestellte der Spielhalle nicht reingelassen. Der Täter flüchtete ohne Beute zu Fuß und wird wie folgt beschrieben: > ca. 165-175cm groß > ca. 25-30 Jahre alt > normale Statur > rote Überziehmaske über den Kopf, nur der Augenbereich war frei > weiße Latzhose und weiße Jacke, wie bei einem Maleranzug.

Hinweise zur Tat oder zur Person nimmt die Polizei in Unna unter der Rufnummer 02303 / 921-0 entgegen.




Wieder Firmenlauf im Spätsommer

Bergkamen läuft wieder. Nach der erfolgreichen Premiere im vergangenen Jahr findet 2013 in Bergkamen zum zweiten Mal der Firmenlauf statt.

Über 400 Läuferinnen und Läufer gingen beim Bergkamener Firmenlauf an den Start. Foto: Patrick Opierzynski
Über 400 Läuferinnen und Läufer gingen beim Bergkamener Firmenlauf an den Start. Foto: Patrick Opierzynski

Vorbild ist der große Firmenlauf in Unna. Und alle Läufer, die dort teilnehmen, sind eingeladen, ihre Kondition auch in Bergkamen unter Beweis zu stellen.

426 Läufer von insgesamt 47 Teams aus dem gesamten Kreis Unna waren im vergangenen August in ihre Laufschuhe gestiegen und hatten eine 5,5 Kilometer lange Stecke rund um die Bergkamener Innenstadt hinter sich gebracht. Beste Zeit: 18,35 Minuten.

Die Premiere war geglückt – vom sportlichen Aspekt bis hin zum Stadtfestcharakter auf dem Zentrumsplatz: „Fürs erste Mal eine beachtliche Zahl an Teilnehmern“, lautete das Lob von vielen aktiven und passiven Lauf-Teilnehmern. Grund genug für die Veranstalter, die Alten- und Krankenpflege GmbH (Auk)  und die Sonnen-Apotheke, dieses Event in kommenden Spätsommer zu wiederholen.

Termin ist Donnerstag, der 26. September. Wie schon im vergangenen Jahr geht es nicht um die beste Zeit, sondern um das Miteinander und den Spaß.  Alle Kollegen, die ein Team bilden wollen, können sich schon mal warmlaufen. Und im vergangenen Jahr waren es nicht nur Firmenteams, die sich angemeldet hatten. Nachbarschaftsteams und Vereine waren ebenfalls in die Sporthosen gesprungen.

Die Planungen für die Veranstaltung am 26. September laufen bereits. Bei einem Pressegespräch am 11. April sollen weitere Details verraten werden.

Mehr Infos: www.bergkamen-firmenlauf.de

 




Müllabfuhr verschiebt sich

Am Feiertag Ostermontag werden natürlich keine Mülltonnen geleert. Wie in jedem Jahr verschieben sich durch die Feiertage zu Ostern die Abfuhrtage für Wertstofftonne, Altpapier und Restabfall. Durch den Ostermontag verschieben sich alle Restabfall- und Wertstoffabfuhren in der 14. Kalenderwoche um einen Tag nach hinten.

Die Abfuhr erfolgt demnach an folgenden Tagen:

Wochentag Restabfall Wertstoffe
Montag Ostermontag Keine Müllabfuhr
Dienstag Bezirke 1+2                           Bezirk 6
Mittwoch Bezirke 3+4 Bezirk 7
Donnerstag Bezirke 5+6 Bezirk 8
Freitag Bezirke 7+8 Bezirk 9
Samstag Bezirke 9+10 Bezirk 10

 

Der EBB bittet alle Bürgerinnen und Bürger darum, diese Verschiebung der Abfuhrtage zu beachten.

 




SPD kämpft um Mitglieder

Den Mitgliederschwund stoppen wollen die SPD Ortsvereine Rünthe und Overberge. Und nicht nur das. Sie wollen den Trend umkehren.
„Die Mitgliedergewinnung darf nicht nur vom Zufall abhängig sein, sondern
muss systematisch angegangen werden“, so die Ortsvereinsvorsitzenden
Christian Pollack und Uwe Reichelt bei der Verabschiedung eines gemeinsamen
Mitgliederwerbekonzeptes. Zusammen mit dem Rünther Stellvertreter Thomas
Semmelmann haben sie das Konzept entwickelt, dass auf die altbewährte
Direktansprache basiert und durch ein Anreizsystem flankiert wird.
Attraktive Preise sollen die Mitglieder dazu bewegen, gezielt potentielle
Mitglieder anzusprechen, und zum Eintritt in die Partei zu bewegen.

DenSiegern winken auf Einladung der hiesigen Abgeordneten Mehrtagesfahrten nach
Straßburg, Berlin und Düsseldorf. Darüber hinaus dürften zwei
Eintrittskarten für ein Bundeligaspiel von Borussia Dortmund und attraktive
Gutscheine von Röttger, Berlet, dem Restaurant Am Yachthafen und dem
Waschpark Rünthe locken.

„Neue Mitlieder stoppen nicht nur den Abwärtstrend,
sondern bringen auch neue Ideen ein und erhöhen die Schlagkraft des
Ortsvereinse, insbesondere für die bevorstehenden Wahlen“, sind sich die
Protagonisten einig.