Kontrolle mit Röntgenscanner: Auto mit 50.000 Zigaretten vollgestopft

Zigaretten im Hohlraum eines Autos
Mehr als 50.000 Zigaretten entdeckten Zöllner im Hohlraum des Autos. Fotos: Zoll Dortmund

Zollkontrolle mit Röntgenscanner: Auf der Autobahn 2 durchleuchtete die Kontrolleinheit Verkehrswege vom Hauptzollamt Dortmund am 6. Februar einen Pkw mit polnischer Zulassung. Die Zollbeamten zogen das Fahrzeug in Fahrtrichtung Oberhausen auf den Parkplatz Hohenhorst aus dem fließenden Verkehr, wo an diesem Tag eine groß angelegte Kontrolle des Zolls stattfand.

Die Röntgenbilder des Wagens bestätigten schnell den Verdacht der Zöllner. Nachdem die Türinnenverkleidungen abgenommen wurden, fielen den Beamten bereits die ersten Zigarettenpackungen mit russischer Steuerbanderole entgegen. Der 23-jährige polnische Fahrer hatte insgesamt 50.360 Zigaretten in sämtlichen Hohlräumen des Autos versteckt. Der Steuerschaden liegt in diesem Fall bei 9.500 Euro.

„Der ganze Wagen war vollgestopft mit Zigarettenpackungen. Es wurden sogar Klappen eingebaut, um die Zigaretten besser verstecken zu können“, sagt Andrea Hoffmann, Pressesprecherin des Hauptzollamts Dortmund.

Den Beschuldigten erwartet jetzt ein Steuerstrafverfahren.




Exotische Schildkröte Hauptfigur im vierten Völkel-Krimi von Heinrich Peuckmann

Ein brutaler Mord im Kurler Busch ist Ausgangspunkt des vierten Krimis von Heinrich Peuckmann, in dem der pensionierte Kommissar Bernhard Völkel anfänglich sehr widerwillig die Ermittlungen aufnimmt. „Angonoka“ lautet der Titel der Mordgeschichte. Sie ist ab sofort im Buchhandel zu haben.

Heinrich Peuckmanns vierter Völkel-Krimi ist jetzt im Buchhandel zu haben.
Heinrich Peuckmanns vierter Völkel-Krimi ist jetzt im Buchhandel zu haben.

Den Anstoß, sich mit dem Thema „verbotener Handel mit exotischen Tieren“ zu beschäftigen, gab vor einem Jahr nach einer Lesung auf der Leipziger Buchmesse Verleger Sven Lüchatz. Das notwendige Fachwissen besorgte sich Heinrich Peuckmann beim Direktor des Dortmunder Zoos Dr. Frank Brandstätter. Ein ausgesprochener Experte in diesem Bereich, der oft vom Zoll zurate Angonoka“, ist eine madagassische Schildkrötenart, die vom Aussterben bedroht ist.

Für 2 Euro sammeln madagassische Kinder sie ein. Weitere 100 Euro brauchen die Schmuggler, um den Zoll auf der afrikanischen Insel zu bestechen. Auf dem deutschen Schwarzmarkt kostet eines dieser Tiere 50.0 Euro. „Dieses Preis bezahlen reiche Leute, die alles haben. Um mehr zu haben als ihre Freunde, die auch alles haben, kaufen sie dann einen Angonoka“, erklärt der Kamener Autor.

Brutaler Mord im Kurler Busch

Dies alles erfährt auch Peuckmanns Ex-Kommissar Bernhard Völkel. Denn seine ehemaligen Kollegen entdecken im Umfeld der Leiche im Kurler Busch eine Schildkröte. Die bringen sie ihm, weil er doch so tierlieb ist.

Völkel geht auch zum Zoodirektor. Erfährt von ihm, dass sein kleiner Gast Opfer eines skrupellosen Tierhandels ist. Das weckt natürlich seinen kriminalistischen Spürsinn.

„Angonoka“ ist im Lüchatz Verlag erschienen.

ISBN: 978-3-942929-70-7, Preis 9,95 €




Tor zur Wasserstadt und Halde: Nächste Hürde für die Beseitigung des Bahnübergangs Jahnstraße wird jetzt genommen

Die Bezirksregierung Arnsberg hat Anfang Februar 2014 auf Antrag des Landesbetriebs Straßen NRW das Anhörungsverfahren für die Aufhebung des Bahnübergangs an der Jahnstraße (L 821) im Bergkamener Ortsteil Heil von der Einmündung der Gemeindestraße „An der Dorndelle“ bis zum Datteln-Hamm-Kanal auf einer Strecke von 0,5 Kilometer eingeleitet.

Hamm-Osterfelder-Bahnlinie in Heil.
Das Ende des schienengleichen Bahnübergangs Jahnstraße in Heil rückt näher.

Die Planungen sehen neben einem Brückenbau vor, die Hauptzufahrten zu der Halde „Großes Holz“ und der geplanten Wasserstadt Aden über einen Kreisverkehr anzubinden. Der neu geplante Kreisverkehr ist für die Entwicklung der geplanten „Wasserstadt Haus Aden“ von großer Bedeutung. Die gemeindeeigene „Waldstraße“ wird gegenüber der Hans-Böckler-Straße neu an die L821 angebunden. Bei Bedarf soll zur Aufrechterhaltung des derzeit noch laufenden Schüttbetriebes auf der Halde Großes Holz für die RAG eine provisorische Rampe gebaut werden.

Durch die derzeitige plangleiche Kreuzung der L821 mit der überwiegend im Güterzugverkehr befahrenen DB- Strecke 2250 Oberhausen – Osterfeld – Hamm (Westfalen) am Bahnübergang in Bergkamen Heil besteht eine Gefährdung des Verkehrs sowohl auf der Bahnstrecke als auch auf der Jahnstraße (L821).

Planunterlagen liegen öffentlich aus

Darüber hinaus kommt es aufgrund der am Bahnübergang häufig entstehenden Rückstaus auf der L821 zu einer Umweltbelastung.

Die Planunterlagen liegen in der Zeit vom 18. Februar bis zum 17. März 2014 bei der Stadt Bergkamen zur allgemeinen Einsicht aus. Einwendungen können bis spätestens zum 31. März 2014 bei der Bezirksregierung Arnsberg und den betroffenen Kommunen erhoben werden. Die Stellungnahmen und Einwendungen werden zu einem späteren Zeitpunkt unter der Moderation der Bezirksregierung Arnsberg mit dem Landesbetrieb Straßen erörtert. Im Anschluss an diesen Erörterungstermin wird die Bezirksregierung Arnsberg nach Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange und unter Berücksichtigung sämtlicher Stellungnahmen und Einwendungen über den Antrag des Landesbetriebs Straßen NRW entscheiden.




2013 starben fünf Menschen bei Verkehrsunfälle auf den Straßen im Kreis Unna

In Bergkamen starb im Vorjahr ein 50-Jähriger, als er gegen einen Baum fuhr. Foto: Ulrich Bonke
In Bergkamen starb im Vorjahr ein 50-Jähriger, als er gegen einen Baum fuhr. Foto: Ulrich Bonke

Es sind Zahlen, die Hoffnung machen: Die Polizei hat am Montag auf die Unfälle des Jahres 2013 im Kreis Unna (ohne Lünen) zurückgeblickt. Zwar gab es im Vorjahr mehr Unfälle (8061 statt 7851), aber die Zahl der Unfälle mit Verletzten sank auf 810 (2012: 858). Verunglückt sind 1018 Menschen, das sind 31 weniger als noch 2012. Auch bei den Schwerverletzten gab es einen Rückgang um 21 Menschen (2013: 110 Schwerverletzte). Eine Tendenz, die die Polizei schon bei der Halbjahresbilanz im August gesehen hatte.

5 Menschen starben auf den Straßen

Bittere Zahl: In 2013 starben 5 Menschen auf den Straßen im Kreis Unna. Das sind drei Menschen mehr als noch im Jahr davor. „Das sind immer noch 5 zu viel“, sagt Polizeioberrätin Michaela Helm. Trotzdem sei die Kreispolizeibehörde Unna laut Landrat Makiolla auf einem guten Weg, im Landesvergleich nimmt Unna eine Spitzenposition ein.

Tödliche Geschwindigkeit

Zwei Mal war im Kreis Unna überhöhte Geschwindigkeit Grund für einen tödlichen Unfall: In Unna starb ein Motorradfahrer auf der B1 und in Bergkamen raste ein 50-Jähriger gegen einen Baum. Beide Male hätte eine angepasste Geschwindigkeit einen Unfall verhindern können, heißt es von der Polizei.

Weniger Kinder verunglückt

Bei den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den Kindern, gab es eine positive Entwicklung: Verunglückten 2012 noch 116 Kinder, waren es 2013 „nur“ 107. Den stärksten Rückgang gab es in Bergkamen: Von 35 auf 16 Kinder.

Gleiche Tendenz bei den Jugendlichen: Von 79 auf 59. Am Gefährdetsten waren Jugendliche (15 bis 17 Jahre) auf ihren Mopeds: Motorisiert bauten Jugendliche 26 Unfälle (2012: 37). Als Mitfahrer verunglückten 10 junge Menschen (2012: 13)

Bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) kam es 2012 noch zu 229 Unfälle, 2013 waren es 163. 81 Fahranfänger verunglückten als Autofahrer (2012: 84), dazu verletzten sich 28 als Mitfahrer (Minus 9).

Einen leichten Anstieg vermerkte die Polizei bei verunglückten Senioren (Generation 60+): Dort verunglückten 124 Menschen (Plus 2 im Vorjahresvergleich). Damit wurde zumindest m Kreis Unna die Shellstudie widerlegt: Wie der erste Polizeihauptkommissar Thomas Stoltefuß berichtet, ging die Studie davon aus, dass durch den demographischen Wandel die Anzahl der verunglückten Senioren deutlich steigt.

Geschwindigkeit bleibt Unfallursache Nummer 1 im Kreis Unna

Auch wenn die Zahl der Tempo-Unfälle seit 2009 beharrlich sinkt (Von 240 auf 162), bleibt unangepasste Geschwindigkeit die Unfallursache Nummer 1. Außer 2012 starb jedes Jahr mindestens ein Mensch. 2013 waren es zwei Menschen in Unna und Bergkamen. 

Insgesamt gab es 162 Unfälle 2013, die die Polizei auf die Geschwindigkeit zurück führt. Dabei wurden 106 Menschen verletzt.

Alkohol ist ein weiterer Auslöser für Unfälle: Bei 104 Unfällen verletzten sich 32 Menschen, niemand starb.

Gefährdete Radfahrer

Die Polizei sieht besonders Radfahrer als gefährdet an und setzt dort einen Schwerpunkt in Sachen Prävention und Repression. 2013 verunglückten 215 Radfahrer. Auch, weil sie manchmal zu sorglos sind, heißt es von der Polizei. Es beginnt bei dunkler Kleidung und endet bei der Missachtung von einfachen Verkehrsregeln.

Polizeioberrätin Helm: „Rote Ampel ist für Radfahrer nur eine Empfehlung“

„Eine rote Ampel ist für manche Radfahrer nur eine Empfehlung“, klagt Polizeioberrätin Michaela Helm. Genauso beobachtet die Polizei zu oft Radler, die einfach quer über Kreuzungen schießen, sich nicht an Regeln im Kreisverkehr beobachten und und und. „Auch der Kopfhörer im Ohr ist ein Problem“, sagt Helm.

Zudem forderte sie eine Helmpflicht für Radfahrer. „Mittlerweile gibt es ganz coole Helme“, sagt sie.  Das Problem: Vielen Radfahrern sei die gut sitzende Frisur und ihr Ansehen bei Freunden deutlich wichtiger als die eigene Sicherheit.

Blaue Briefe für Eltern der Radfahrer

Um die positive Entwicklung weiter zu fördern, setzt die Polizei weiter auf drei Säulen: Prävention, Repression und Öffentlichkeitsarbeit. Ein Konzept: Jeder Verstoß wird geahndet, beschreibt  Erster Polizeioberkommissar Thomas Stoltefuß. 2013 stellten die Polizisten 42671 Verstöße fest. 25 549 fielen Verkehrsteilnehmer durch zu hohe Geschwindigkeit auf, 310 Menschen waren wegen Alkohol und Drogen nicht mehr fahrtüchtig, satte 3355 Gurtverstöße stellten die Polizisten fest. 13 457 sonstige Verstöße wie Handy am Steuer, fehlende Fahrerlaubnis etc. zählte die Polizei im Vorjahr

Darunter waren auch 1109 Radfahrer, die negativ auffielen. Wer jung genug ist, sieht dabei nicht nur Ärger mit der Polizei entgegen: Die Polizisten schrieben blaue Briefe für die Eltern, um auf das Fehlverhalten der Kinder hinzuweisen.

Die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2013

Verkehrsunfälle 2013 im Kreis Unna | Create Infographics



Jessica Berri erzählt in der Stadtbibliothek Märchen von starken Frauen

Wer glaubt, Märchen wären nur etwas für Kinder, irrt gewaltig. Warum Märchen auch Erwachsenen einiges zu sagen haben, erfahren die Besucher der nächsten Veranstaltung des Fördervereins der Bergkamener Stadtbibliothek am kommenden Donnerstag, 20. Februar, ab 19 Uhr mit der Sängerin, Musikerin und Erzählerin Jessica Burri.

„Märchen von starken Frauen“ heißt ihr Programm. Dabei stellt sie Märchenhaftes aus Litauen, China und aus dem indianischen Kulturkreis vor. Ein Märchen, „Dragonfly“, hat Jessica Burri selbst geschrieben.

Jessica Burri erzählt Märchen von starken Frauen
Jessica Burri erzählt Märchen von starken Frauen

Jessica Berri ist in den USA geboren und studierte nach dem Besuch der Eastman School of Music an der Musikhochschule Köln. Seit vielen Jahren tritt sie als Sopranistin in Deutschland und anderen Ländern Europas mit einem äußerst vielseitigen Opern- und Konzertrepertoire sowie mit eigenen Kompositionen auf und kreiert auch zusammen mit anderen Künstlern besondere Arrangements für die verschiedensten Anlässe. So trat sie unter anderem auch vor König Carl Gustav und Königin Silvia von Schweden auf.

Die Veranstaltung findet im Lesecafé des Stadtmuseums statt. Der Eintritt ist frei.




Wenn Poesie nicht nur Rauchwerk mit purer Erotik glühen lässt

Ringelnatz, Brecht, Hesse, Heine: Sie hatten es alle faustdick hinter den Ohren. Von handfester Erotik über zotigen Sex-Witz bis zur Beinahe-Pornographie findet sich manches hinter literarischen Namen und erst recht in namhafter Poesie. Ludger Burmann ist auf die Suche gegangen und gleich mehrfach fündig geworden. Im Gästehaus der Marina Nord knisterte es am Sonntagabend jedenfalls gewaltig.

Stimmungsvoll präsentierte sich Ludger Burmann nicht nur optisch im Gästehaus der Marina Nord.
Stimmungsvoll präsentierte sich Ludger Burmann nicht nur optisch im Gästehaus der Marina Nord.

Die erotisch-poetischen Abende gehören zu den erklärten Favoriten von Schauspieler, Kabarettist und Vortrags-Seminarist Ludger Burmann. Kein Wunder, hat er einige der Hauptdarsteller doch selbst kennen gelernt. Wenn Erich Fried mit feuchtem Finger ein Herz auf die Kuppe der Geliebten malt, sie von innen streicheln, sie einatmen und trinken will, dann sieht man den großen Dichter mit den Augen Burmanns kurz vor dessenTod. Wenn Burmanns Lieblingsautorin Giaconda Belli mit den Erfahrungen von Folter und Haft in Nicaragua stolz eingesteht, dass sie Hang zum Ausufern nicht verhindern kann und anders als Cindy Crawford mit Säulen-Beinen fest auf dem Boden steht, dann sticht die innere Schönheit ganz klar jedes glänzende Dekolleté aus.

Da glüht es im Jungfrauen-Schoß

Dem frauenvernarrten August dem Starken hätten die süffigen Zeilen, die sein Hofdichter Johann Christian Günther im 18. Jahrhundert zu Papier brachte, garantiert gefallen. Da glüht das Rauchwerk im Schoß der zukünftigen Nonne, der Jungfern Honig nährt die Galle und der Rosenkranz hinter Klostermauern ist der Freiheit Ende. Für den Dichter bedeutete das einen heftigen Karriereknick. Ludger Burmann dagegen bleibt dem Kloster mit Seminaren für Priester und Nonnen eng verbunden, erzählte belustigt vom täglichen 7-Liter-Weindeputat und einer „heißen Nacht mit den Pinguinen“, die ihm einst für einen weltlichen Preiserlass angeboten wurde.

Mancher hätte nach so viel erotischer Poesie doch ganz gern gewusst, wie ein reiner Erotik-Abend mit Bert Brecht aussehen würde.
Mancher hätte nach so viel erotischer Poesie doch ganz gern gewusst, wie ein reiner Erotik-Abend mit Bert Brecht aussehen würde.

Wenn die erfahrene Ehefrau ihren Körper als „klugen Erforscher aller Regionen deiner Geografie“ anpreist, lässt sich der heftige Wunsch mancher vergangener Zuhörer nach einer Kopie des Vorgetragenen erahnen. In Rünthe gab es vor allem begeisterten Applaus etwa für den schönsten Satz des Abends aus der „Fruchtigen Liebe“, der nach einer sinnlichen Erkundungsreise in alle Körperregionen feststellt: „Dein Körper ist das verlorene Paradies, aus dem kein Gott mich je vertreiben kann.“ Oder es hagelte verzückte Seufzer, wenn Burmann Pablo Neruda eine sehnsüchtige Stimme verlieh: „Du bist gemacht für meine Arme, für meine Küsse.“

Heinrich Heine möchte die wundgeküssten Lippen wieder heil geküsst bekommen, Hermann Hesse will als 50-Jähriger lieber mit Entzücken junge Mädchen küssen, statt Goethe zu lesen. Da wird der Konjuktiv im Hotelzimmer verflucht, mit heißen Küssen im Takt zu den passenden Bluestönen verführt. Ritter Sockenburg wird aus Verzweiflung angesichts der nassen Mädchenhosen homosexuell und bei Krimi-Autorin Helene Tursten entpuppt sich das höchst erotische Liebespaar als überraschend greise Liebende am Strand. Sogar singen kann Burmann die Zeilen, die Robert Gernhardt auf „vollgesaute Laken und Kissen“ dichtete.

Die bereitliegenden Anmeldungen für das Kloster wollte jedenfalls niemand. Dafür weitere Zugaben und noch mehr von Detlef Göke aus der Reihe „Theater-Dinner“. Dabei verließ jeder mit einem flotten Ton von Musikbegleiterin Monika Mäster und den Zeilen Wilhelm Buschs auf den Lippen das Gästehaus: „Dahingegen so ein Laster,  ja, das ist mir ein Plaisir.“




2. Aktualisierung Lkw-Brand auf der A 2: BMW-Fahrerin hatte keine Chance

Die Polizei hat ihre Berichte über den folgenschweren Unfall am frühen Samstagnachmittag auf der A 2, in dessen Folge ein mit Schweinehälften beladener Lkw aus Polen ausbrannte, in einem entscheidenden Punkt konkretisiert. Die BMW-Fahrerin, die schwer verletzt wurde, hatte versucht, einem Luftbalg auszuweichen, der vom Sattelzug heruntergefallen war.

Zwei Schwerverletzte forderte der Unfall am Samstagmittag auf der A 2. (Foto: Polizei)
Zwei Schwerverletzte forderte der Unfall am Samstagmittag auf der A 2. (Foto: Polizei)

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand verlor gegen 13.45 Uhr ein polnischer Sattelzug, beladen mit Schweinefleisch, in Folge eines technischen Defekts am Sattelanhänger kurz vor der Zufahrt Kamen/Bergkamen einen Luftbalg. Der Fahrerin des BMW fiel dieser Gegenstand direkt vor das Auto. Bei dem Versuch, dem Luftbalg auszuweichen, gerieten der Pkw und der Sattelzug ins Schleudern, der Pkw prallte in die Mittelleitplanke, der Sattelzug stellte sich quer, riss die Mittelleitplanke aus der Verankerung und fiel anschließend quer zur Fahrbahn auf die Seite.

Mehrere hundert Liter Diesel flossen ins Erdreich

Die Richtungsfahrbahn Hannover war somit erstmal blockiert. Umherfliegende Trümmerteile beschädigten in diesem Moment Fahrzeuge die auf in der Gegenrichtung Oberhausen fuhren. Aus der Sattelzugmaschine liefen mehrere hundert Liter Diesel ins Erdreich. Gleichzeitig fing die Zugmaschine Feuer und die Fahrerkabine brannte trotz sofortigen Löscheinsatzes der Feuerwehr Kamen komplett aus.

Die 47jJährige Fahrerin des BMW und der 21-jährige Fahrer des Sattelzuges wurden mit dem Rettungshubschrauber in Krankenhäuser gebracht. Zur Landung der Luftretter musste die Richtungsfahrbahn Oberhausen zweimal für ca. 15 Minuten gesperrt werden. Den Verkehr in Fahrtrichtung Hannover leiteten Polizei und Autobahnmeisterei ab der Anschlussstelle Lanstrop ab. Anschließend wurde die Richtungsfahrbahn Hannover im Autobahnkreuz Dortmund Nord-Ost  gesperrt. Der unmittelbar hinter der Unfallstelle aufgestaute Verkehr wurde unter Begleitung der Autobahnpolizei zurückgeführt. Ein Polizeihubschrauber kreise für Luftbildaufnahmen über der Unfallstelle.

Auf Grund der beschädigten Mittelschutzplanken sperrte die Polizei den linken Fahrstreifen der Richtungsfahrbahn Oberhausen. Durch den ausgelaufenen Kraftstoff musste das durchtränkte Erdreich im Bereich durch eine Spezialfirma ausgekoffert und entsorgt werden. Die Sperrung der A 2 in Richtung Hannover zog sich auf Grund der Unfall- und Bergungsmaßnahmen bis kurz nach 2 Uhr hin.

Den Sachschaden schätzt die Polizei auf circa 130.200 Euro.




Löschgruppe Overberge zieht Jahresbilanz

Bei einem Einsatz waren so viele Handys rundherum in Betrieb, dass es nicht mehr ging. „Wir mussten die Menschen auffordern, die Geräte auszuschalten oder das Gelände zu verlassen – unser Funk war derart erheblich gestört“, schildert Dieter Dettmar. Mit dem Handy Unfälle oder Brände filmen und fotografieren: „Das wird immer schlimmer“, betont auch Löschgruppenführer Bernd Grothaus bei der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr in Overberge.

Die Löschgruppe Overberge samt Wehrführung und Politik.
Die Löschgruppe Overberge samt Wehrführung und Politik.

Das vergangene Jahr brachte einige Veränderungen für die Lebensretter in Overberge. Löschgruppenführer Bernd Peske ist mit 63 Jahren in die Ehrenabteilung gewechselt und hat die Leitung an Bernd Grothaus übergeben. Es gab deutlich mehr Einsätze als noch im Vorjahr: 68 Mal mussten die 31 aktiven Wehrleute ausrücken, 2012 waren es noch 42 Einsätze. 23 Mal ging es um Brände, 13 Mal um technische Hilfeleistungen wie Unfälle, austretende Chemikalien oder Türöffnungen, in 22 Fällen waren Brandmeldeanlagen, Brandvermutungen oder Fehlalarme im Spiel. Insgesamt schlugen 648 Einsatzstunden zu Buche. Hinzu kamen 3.290 Stunden für Dienste und Übungen sowie Ausbildungen.

In Atem gehalten haben auch die Overberger Wehrleute der Brand der Boote in der Rünther Marina sowie die Brandstiftung und der anschließende Selbstmord eines Familienvaters in der Bergkamener City. Mit 26 größeren Einsatzlagen hatten sie zu tun, darunter gleich mehrere Brände in der City, bei denen Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Auch für das Hochwasser in Niedersachsen waren die Lebensretter aus Overberge gerüstet, mussten am Ende aber doch nicht ausrücken, weil die Bergkamener Kameraden länger vor Ort blieben. Im Stadtteil selbst waren es die kleineren Dinge, für die sie ihre Freizeit investierten – darunter Alarmierungen aufgrund eines umgefallenen Dixie-Klos. Als Dank gab es Raketen-Beschuss während der Silvesternacht auf die Einsatzfahrzeuge – „eine Sache, die langsam niemand mehr verstehen kann“, empört sich Bernd Grothaus.

Der neue Beigeordnete Holger Lachmann und Ortsvorsteher Uwe Reichelt dankten der Löschgruppe für ihre gute Arbeit. „Der Tagesdienst konnte durch die gleichzeitige Alarmierungen der Löschgruppen Rünthe und Overberge sichergestellt werden“, so Lachmann, „damit schaffen wir es weiterhin, eine so große Stadt mit einer rein ehrenamtlichen Feuerwehr zu betreuen.“  In der vergangenen Woche kam die Genehmigung für den Haushalt durch den Kreis – damit können auch die für die Feuerwehr wichtigen Investitionen wie der Neubau des Rünther Gerätehauses oder die Ausrüstung mit Digitalfunk realisiert werden. Auch das „Best Ager-Projekt“ für die Neuaufnahme älterer Wehrleute, das vor fünf Jahren begonnen wurde, hat Erfolge gezeigt. Dank gab es abschließend auch für die Arbeitgeber, die den Wehrleuten ihren ehrenamtlichen Dienst ermöglichen.

Eine besondere Ehrung durch den Feuerwehrverband des Landes NRW gab es übrigens für Wilhelm Burgemeister für 50 Jahre Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr. In diesem Jahr stehen das Osterfeuer und ein Tag der offenen Tür am 28. Juni ins Haus.

Weitere Daten und Fakten gibt es hier: Löschgruppe Overberge Daten und Fakten




Bürgermeister erläutert das Zusammenspiel zwischen Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik

Bürgermeister Roland Schäfer erläutert in einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ von VHS und DGB am 25. Februar das Zusammenspiel zwischen Kommunalverwaltung und Kommunalpolitik.

Roland Schäfer
Bürgermeister Roland Schäfer

Was ist eigentlich ein Stadtrat und welche Einflussmöglichkeiten hat er? Wie arbeiten Stadtrat und Kommunalverwaltung miteinander? Welche Möglichkeiten der Kontrolle bestehen? Diese und viele andere Fragen stellen sich politisch Interessierte häufiger.

Abhilfe schafft Bürgermeister Roland Schäfer am 25. Februar von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr im Rahmen der Informationsveranstaltung „Bedeutung und Aufgaben des Stadtrates und der Kommunalverwaltung“ im VHS-Gebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, Bergkamen. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ erläutert er umfassend die Funktion des Stadtrats als Organ der Gemeinde und als politische Vertretung der Bürgerinnen und Bürger. „Es geht darum, das Zusammenspiel zwischen Stadtrat und Stadtverwaltung, den Status, die Aufgaben und die Zusammensetzung zu erklären“, sagt Bürgermeister Roland Schäfer. „Diese Veranstaltung bietet genügend Raum für Fragen, die die Teilnehmenden beschäftigen. Diese Chance sollten Sie als Bürgerin oder Bürger nutzen.“

„Manche Wählerinnen und Wähler wissen gar nicht so genau, mit welchen Befugnissen die Ratsmitglieder ausgestattet sind, die sie regelmäßig bei der Kommunalwahl wählen“, sagt Heinz Mathwig, 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben. „Dabei entscheiden die Ratsmitglieder über die Verwaltung, soweit Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft betroffen sind. Ich persönlich freue mich auf eine interessante Diskussion an diesem Abend mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern und insbesondere darüber, dass Herr Bürgermeister Roland Schäfer sich bereit erklärt hat, diesen Informationsabend zu leiten und für Fragen zur Verfügung zu stehen. Ich hoffe auf eine rege Teilnahme.“

Anmeldungen nimmt das VHS-Team persönlich während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, entgegen. Eine Anmeldung per Telefon ist unter der Rufnummer 02307 / 284952 oder 284954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über vhs.bergkamen.de oder www.bergkamen.de anmelden.

 




Hilfe aus der Shopping-Sucht

Dient Ihnen Kaufen als Trost, Belohnung, Entspannung? Kaufen Sie Dinge, die Sie gar nicht benötigen?  Haben Sie heute weniger Freunde als früher? Fühlen Sie einen inneren Zwang, kaufen zu müssen? Haben Sie Entzugserscheinungen, wenn Sie längere Zeit nicht einkaufen waren (Nervosität Gereiztheit, Kopfschmerzen, Angstzustände)? Fühlen Sie einen inneren Zwang, kaufen zu müssen?

Wenn Sie diese Fragen mit Ja beanworten, sollten Sie vielleicht darüber nachdenken, sich der Selbsthilfegruppe für Kaufsüchtige anzuschließen, die in Lünen geplant ist.

Man ist schlecht gelaunt, hat Probleme in der Familie, oder man möchte sich einfach mal für eine stressige Woche belohnen. (Gründer der Selbsthilfegruppe)

„Man ist schlecht gelaunt, hat Probleme in der Familie, oder man möchte sich einfach mal für eine stressige Woche belohnen. Genau dieses Verhalten ist es, was bei Kaufsüchtigen überhand nimmt“, sagt der junge Mann, der die Selbsthilfegruppe gründen möchte.

Ziel der Gruppe ist der Erfahrungsaustausch Betroffener untereinander. Jeder Gruppenteilnehmer kann auf Wunsch anonym bleiben und allen Beteiligten wird Verschwiegenheit zugesichert. Geplant sind regelmäßige Treffen im Gesundheitshaus Lünen.

Weitere Informationen gibt es bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna im Gesundheitshaus Lünen, Roggenmarkt 18-20. Ansprechpartnerin ist Lisa Nießalla, Tel. 0 23 06 / 100 610, E-Mail lisa.niessalla@kreis-unna.de.




Ötzi sorgt im Stadtmuseum für Rekord und neue Steinzeit-Fans

Der linke Arm ist quer über die eingedrückte Brust ausgestreckt. Der Mund sieht aus, als würde Ötzi im Schlaf mit tief eingesunkenen Augen schnarchen. „Iiih, der ist ja eklig!“, ruft Jana empört. „Schau mal, die Zähne!“, ruft ein anderes Mädchen und zeigt durch das Guckloch. Den Blick können sie trotzdem nicht von der Mumie wenden. Die ganze Gruppe drückt sich fast die Nasen an der Kühlkammer platt.

Blick in die Kühlkammer: Ötzis Mumie.
Blick in die Kühlkammer: Ötzis Mumie.

Keine Frage: „Ötzi, der Mann aus dem Eis“ fasziniert. Mit einer Mischung aus Schauder und Neugier lockte die Gletscher-Mumie aus der Steinzeit nicht nur unzählige Kinder am Freitag ins Bergkamener Stadtmuseum in Oberaden. „Diese Ausstellung geht in die Historie des Stadtmuseums ein“, beobachtete auch Bürgermeister Roland Schäfer die riesige Schar von Eröffnungsgästen. Ein Interesse an Geschichte, das kaum verwunderlich sei: Die Bergkamener seien echte Geschichts-Fans, auch weil die eigene Stadtgeschichte noch eine junge sei. Dabei leben schon lange Menschen auf dem Stadtgebiet. Sogar Funde aus der Steinzeit gibt es, auch wenn sie leider verloren sind. Das Römerlager, der archäologische Park, zuletzt ein Kriegergrab aus der Spätantike, das vielleicht auch bald im Museum gezeigt werden kann: „Geschichte wird hier lebendig gehalten“, betonte Schäfer.

Henning Fenner zeigt anhand des Steinzeitgepäcks, das er auf seiner Wanderung dabei hatte, wie Ötzi lebte.
Henning Fenner zeigt anhand des Steinzeitgepäcks, das er auf seiner Wanderung dabei hatte, wie Ötzi lebte.

Richtig lebendig wurde die Jungsteinzeit, als Henning Fenner an das Mikrophon trat und von dem spektakulären Projekt berichtete, das er für die ARD zusammen mit 13 Kindern und Erwachsenen realisierte. Sie zogen sich Fellschuhe an, nahmen Steinwerkzeuge und Pfeilköcher in die Hände, bauten eine neolithische Pfahlsiedlung nach und lebten fast genauso wie Ötzi. Vier Wochen lang überquerte der Mann mit dem beeindruckenden Bart sogar die Alpen und lief 350 km lang den Weg nach, den Ötzi von Bregenz mit Bozen womöglich zurückgelegt hat.

Mit Blasen über die Alpen

Henning Fenner bekam am eigenen Leib zu spüren, wie hart das Leben als Steinzeitmensch war. Mit Moos und Fell wurden die Schuhe ausgestopft, um die vielen Blasen zu lindern. Feuer machen, Kochen: Auch die besten Workshops halfen oft nicht weiter, wenn Temperaturstürze über sie hereinbrachen, der Hunger übermächtig wurde und Jagen anders als bei Ötzi streng verboten war oder die Baumgrenzen dem Körper des 21. Jahrhunderts so zusetzten, dass nur noch moderne Hütten das Überleben sicherten. Da schaute manches der 30 Kinder der Jahnschule doch nachdenklich, als alle gemeinsam mit kräftigem „Uh“ und „Ah“ den Steinzeit-Song anstimmten.

Ausstellungseröffnung der anderen Art: Ötzi schaut zu, wie Barbara Strobel (l.), Bürgermeister Roland Schäfer und Henning Fenner (r.) Hand an das Fell legen.
Ausstellungseröffnung der anderen Art: Ötzi schaut zu, wie Barbara Strobel (l.), Bürgermeister Roland Schäfer und Henning Fenner (r.) Hand an das Fell legen.

Denn leicht war es war es für Ötzi bestimmt nicht, mit Pfeil, Bogen und Grasumhang (?) über die Berge zu stapfen. Wölfe und Kamerunschafe stromerten damals durch die Landschaft, mächtige Rothirsche und Bezoarziegen. Wie er mit welchen Waffen jagte, was er auf den Äckern anbaute, wie er Tiere zähmte und wie der steinzeitliche Vorläufer des modernen Kompass aussah: Ötzi zeigt im Stadtmuseum spannende Welten auf. Sogar über einen echten Krimi gibt sein tätowierter Körper Aufschluss: Der 1,60 m kleine und ca. 50 Kilo leichte Mann wurde mit 46 Jahren ermordet – eine Pfeilspitze steckt in seiner linken Schulter. Ötzi ist noch bis zum 12. Oktober im Stadtmuseum zu sehen. Und auch Henning Fenner kommt wieder: Er leitet einen Workshop zur Steinzeit 29. Juni im Rahmen das umfangreichen museumspädagogischen Programms.