Fahrradstationen werden jetzt auch für Gelegenheitsparker interessant

Der Förderantrag für die geplante Radstation am Bergkamener Busbahnhof und Radhaus ist gestellt. Wer etwa mit dem Ziel Dortmund bis zur Entscheidung und dem Bau der Anlage schon mal probeweise die umweltfreundliche Verbindung „Fahrrad und öffentlicher Personennahverkehr“ testen möchte, kann dies am Kamener Bahnhof tun.

Mithilfe eines Chips lassen sich die Türen zu den Radstationen im Kreis öffne. Ihn gibt es jetzt auch für Gelegenheitsparker mit der Abrechnung am Monatsende.
Mithilfe eines Chips lassen sich die Türen zu den Radstationen im Kreis öffnen. Ihn gibt es jetzt auch für Gelegenheitsparker mit der Abrechnung am Monatsende.

Dort gibt es eine Neuerung, die den Gelegenheitsnutzern dieses spezielle „Park & Ride“-System entgegenkommt. Wie an den anderen Radstationen im Kreis Unna auch gibt es dort jetzt auch einen Chip für den Zugang zur Parkanlage rund um die Uhr an jedem Tag der Woche, bei dem die Parkgebühr am Monatsende je nach Häufigkeit abgerechnet wird.

Wenn die Bergkamener Radstation eröffnet wird, ist solch ein Kurzzeit-Chip nicht notwendig, denn die Radler können ihren Drahtesel in der überdachten Anlage kostenlos abstellen. Für die notwendige Sicherheit soll eine Videoüberwachungsanlage sorgen. Zutritt erhält man zwar auch mit einem Chip, den es im Bürgerbüro gibt. Für ihn müssen aber dort nur 20 Euro als Pfand hinterlegt werden. Und wer Abonnent der VKU ist, genießt Vertrauensvorschuss. Die Abgabe eins Pfands ist für sie nicht notwendig.

Eine andere Idee, die während der laufenden Diskussion auftauchte, wird zurzeit überprüft: Der „Einbau“ einer Stromtankstelle für alle die mit dem E-Bike unterwegs sind. Unproblematischer ist hier wohl weniger die technische Seite, sondern die Antwort auf die Frage: Wie kann der Zufluss frischer Energie für das von einem Elektromotor unterstützte Fahrradfahren durch den Kunden bezahlt werden. Das wäre sicherlich ein zusätzlicher Service auch für die bereits bestehenden Radstationen im Kreis Unna.

Deren langfristiger Fortbestand hängt vor allem davon ab, ob das Land Nordrhein-Westfalen sie finanziell fördern. Die Gespräche darüber sind angelaufen.




Friedenskirchengemeinde bittet um Kirchgeld für Kindermusical und SoulTeens

Post vom Gemeindebüro haben in diesen Tagen die Mitglieder der Friedenskirchengemeinde erhalten. Sie werden um ein Kirchgeld in selbstbestimmter Höhe gebeten. Diese freiwillige Spende, durch die bei den vorausgegangenen Aktionen jeweils Beträge im vierstelligen Bereich zusammenkamen.

Die SoulTeens der Friedenskirchengemeinde. (Foto: Gemeinde)
Die SoulTeens der Friedenskirchengemeinde. (Foto: Gemeinde)

Diesmal ist die Aktion für die musikalische Arbeit der Gemeinde mit Kindern und Jugendlichen bestimmt. Sie sei beispielhaft für den Kreis Unna und auch der Landeskirche, lautete im Frühjahr der Befund der Visitation durch den Kirchenkreis Unna.

Zurzeit ruht die Kindermusicalarbeit nach außen hin. Sicherlich laufen bereits die Vorbereitungen für das nächste Musicalprojekt. Normalerweise beginnt hier die Anmeldephase am 1. Advent. Aufführungen gibt es dann im darauffolgenden Frühjahr.

Die SoulTeens, also die musikalisch engagierten Jugendlichen der Gemeinde, fiebern noch ihrem großen Auftritt am 14. Juli entgegen. Unter der Leitung von Jugendreferent Thorsten Schlüter und Kantor Andreas Rinke wird bis dahin fleißig geprobt. Wer Spaß hat an charttauglichen Songs, eine Mischung aus Gospel, Soul, R&B und Pop, die extra für die SoulTeens produziert worden sind, kann sicherlich noch mitmachen. Die nächsten Probentermine sind eine Mischung aus Gospel, Soul, R&B und Pop.   Die nächsten Probentermine sind am 1., 6., 8. und 13. Juli in der Friedenskirche.

Weiter Auskünfte gibt es im Jugendbüro in der Friedenskirche bei Torsten Schlüter, Tel.: 02307/60878 (mo.-fr. von 14.00 bis 20.00 Uhr) oder per eMail: soulteens@friedenskirchengemeinde-bergkamen.de




Friedrich Ostendorff macht auch beim Grünen-Parteitag mobil gegen KiK & Co.

Mitte Mai hatte der Grünen-Bundestagsabgeordnete aus Bergkamen Friedrich Ostendorff zusammen mit Parteifreunden und Mitgliedern der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi vor der Zentrale des Bönener Textil-Unternehmens KiK demonstriert. Anlass war der Einsturz einer Textilfabrik, durch den über 1000 Menschen ums Leben kamen.

Friedrich Ostendorff begründet bei der Landesdelegiertenkonferenz den Antrag "KiK und Co zur Verantwortung ziehen – Ausbeutung und Gefährdung von Leben beenden!"
Friedrich Ostendorff begründet bei der Landesdelegiertenkonferenz den Antrag „KiK und Co zur Verantwortung ziehen – Ausbeutung und Gefährdung von Leben beenden!“

Bei der Landesdelegiertenkonferenz der Grünen in Hamm an diesem Wochenende hatte Ostendorff mit anderen den Antrag „KiK und Co zur Verantwortung ziehen – Ausbeutung und Gefährdung von Leben beenden!“ zu diesem Thema vorgelegt, der von den Delegierten verabschiedet worden ist. Eine ihrer Forderung ist, das die Unternehmen, die aus Bangladesch Waren beziehen, einen Nothilfefonds einrichten sollen. Die Grünen fordern aber auch „die Einführung einer Unternehmensstrafbarkeit, die ein Unternehmen haftbar macht, wenn es seine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht verletzt.“

Der genau Wortlaut des Antrages ist hier dokumentiert:

„Im April ist in Bangladesch (Savar) erneut eine große Textilfabrik eingestürzt. Über 1000 Menschen kamen in den Trümmern ums Leben; ca. 2000 Arbeiterinnen und Arbeiter wurden verletzt. Ähnliche Tragödien haben sich bereits im November (Bangladesch) sowie im August (Pakistan) 2012 ereignet. Wieder war es u.a. die international agierende Textilfirma KiK mit ihrer Europa Unternehmenszentrale in Bönen/NRW, die an diesem Ort hat produzieren lassen.

Lange hat die Unternehmensführung ihre Beteiligung geleugnet, musste dann aber aufgrund der erdrückenden Faktenlage scheibchenweise eingestehen, dass in Savar Kleidung für KiK gefertigt  wurde. KiK und Co bauen ihr ”Hauptsache billig”-Geschäftsmodell auf ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in armen Ländern wie Bangladesch, Kambodscha oder Thailand auf. 70 Stunden Wochen, fehlender Urlaubsanspruch, katastrophale Arbeitsbedingungen prägen den Alltag von vielen tausend FabrikarbeiterInnen in diesen Ländern. Spricht man Textilunternehmen wie KiK auf ihre Verantwortung für die Arbeitsbedingungen an, wird darauf verwiesen, dass man die Ware von Subunternehmen bezogen habe und auf die Arbeitsverhältnisse dort keinerlei Einfluss habe. Gleichzeitig versucht sich KiK als sozial vorbildliches Unternehmen zu profilieren, indem es in einem „Code of Conduct“ seine Unternehmensverantwortung auch in den Erzeugerländern betont. Das ist eine heuchlerische Unternehmenspolitik, die sich in Wirklichkeit ihrer Verantwortung gerade nicht stellt.

Wir stellen fest: KiK und Co (Primark, H&M, Bennetton) tragen Verantwortung für die Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette. Diese Verantwortung klagen wir ein.

Wir fordern:

• Eine mögliche finanzielle Förderung des Landes darf nur Unternehmen gewährt werden, die nachweisen können, dass entlang ihrer gesamten Produktions- und Lieferkette verbindliche Mindeststandards (z.B. OECD-Leitlinien) bei Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz und Gebäudesicherheit eingehalten werden,

• die Einrichtung eines Nothilfefonds der Unternehmen, die mittelbar oder unmittelbar Textilien aus Bangladesch bezogen haben gemäß der von bangladeschischen Gewerkschaften und der internationalen Gewerkschaftsvereinigung IndustriALL entwickeltenStandards

• die Kopplung von staatlichen Anreizsystemen (Exportkreditgarantien, Handels- und Investitionsabkommen) mit einer menschenrechtlichen Risikoanalyse und Folgenabschätzung

• die Verpflichtung von Unternehmen zu einer jährlichen Berichterstattung über die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Menschen und Umwelt in der gesamten Zulieferkette

• eine gesetzliche Grundlage für eine transparente Kennzeichnung der Herstellungsländer von Kleidung.

• die Einführung einer Unternehmensstrafbarkeit, die ein Unternehmen haftbar macht, wenn es seine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht verletzt.“




Steilmann in Bergkamen gehört jetzt zu den Umsatz-Milliardären

Die Bergkamener Steilmann Holding AG peilt bereits im nächsten Jahr die Umsatz-Milliarde an. Möglich wird dies durch die jetzt abgeschlossene Übernahme von Adler Moden. Deren Jahresabschlüsse sollen künftig in die Bilanzen des Mutterkonzerns mit Sitz an der Industriestraße in Rünthe einfließen.

Die Steilmann-Modenschau gehört seit 2009 zum festen Bestandteil des Hafenfest-Programms
Die Steilmann-Modenschau gehört seit 2009 zum festen Bestandteil des Hafenfest-Programms

Diese Übernahme stärke die Position seines Unternehmens als eines der führenden europäischen Textilkonzerne, erklärte Geschäftsführer Dr. Michele Puller gegenüber Branchendiensten. Im vergangenen Jahr erzielte Adler einen Umsatz von 506,1 Millionen Euro. Die Steilmann Holding AG erzielte 2010 einen Umsatz von 840 Millionen Euro.

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Bergkamener Unternehmens war sicherlich 2006 die Übernahme der damals kurz vor der Insolvenz stehenden Modeunternehmens Steilmann durch die Miro Radici AG. Ein anderer Wendepunkt war 2009 der Entschluss, den Sitz von Steilmann von Wattenscheid nach Bergkamen zu verlegen. Die Verkündung überließ Dr. Michele Puller Bürgermeister Roland Schäfer vor ziemlich genau vier Jahren bei der offiziellen Eröffnung des Hafenfests. Der Firmenschef hatte sich zu den Besuchern vor der Bühne auf dem Hafenplatz gesellt und wurde dort vermutlich von den wenigsten erkannt. Einen Tag später gab es dann die erste Steilmann-Modenschau in der Marina Rünthe. Sie ist auch am kommenden Samstagnachmittag Bestandteil des bunten Hafenfesttreibens.

Künftig 11400 Beschäftigte weltweit

Die Steilmann-Zentrale an der Industriestraße in Rünthe.
Die Steilmann-Zentrale an der Industriestraße in Rünthe.

Die Steilmann Holding AG hat zurzeit 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 18 Ländern auf ihren Gehaltslisten. Davon sind 1900 in Deutschland beschäftigt. Neben Mode sind Heimtextilien wie Geschirrtücher, Handtücher, Tischdecken, Bettwäsche sowie Kissen, Decken und Matratzen ein weiterer bedeutender Geschäftszweig. Damit werden große europäische Einzelhandelsketten beliefert. Im Modebereich werden eigene Marken europaweit in rund 900 Geschäften und Verkaufsflächen angeboten.

Und das ist jetzt hinzugekommen: Die Adler Modemärkte AG betreibt zurzeit rund 169 Modemärkte in vier Ländern, davon 139 in Deutschland, 27 in Österreich, zwei in Luxemburg und seit Oktober 2012 einen in der Schweiz. Das Unternehmen konzentriert sich auf Großflächenkonzepte zwischen rund 1000 und 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche und bietet mit zahlreichen Eigenmarken und ausgesuchten Fremdmarken ein breit gefächertes Warensortiment an. Zusätzlich bietet es seinen Kunden für Einkäufe vom PC oder Smartphone einen Online-Shop. Adler beschäftigt insgesamt rund 4400 Mitarbeiter.




Sportliche Jahnschüler mit Urkunden ausgezeichnet

Bei optimalen Wetterbedingungen liefen die Bundesjugendspiele 2013 der Jahnschule im Römerbergstadion über die Bühne.

Ehrenurkunden 2013 bDie 216 Schüler der Jahnschule gaben, angefeuert von zahlreichen Eltern,  in den Disziplinen Laufen, Werfen, Weitsprung und Langlauf ihr Bestes.  Am Freitag wurden auf dem Schulhof der Jahnschule von der Schulleiterin Susanne Fahrner die Ehrenurkunden ( 24 für die Mädchen und 44 für die Jungen ) und in den Klassen von den Klassenlehrern und –innen die Sieger- und Teilnehmerurkunden an die Schüler verliehen.




Es gibt wieder „Weingenuss am Wasser“ in der Marina Rünthe

Wann sollen eigentlich die Bergkamener guten Gewissens in Urlaub fahren? Die Stadt bietet inzwischen so viel an attraktiven Veranstaltungen, dass die Reiseplanung schwerfällt. Dieses Problem beginnt gleich beim Start der Sommerferien. Dann heißt es vom 19. Bis 21. Juli drei Tage lang wieder „Weingenuss am Wasser“ auf dem großen Hafenplatz in der Marina Rünthe.

weingenuss.2013.flyerGeboten werden bei hoffentlich warmem Wetter und Sonnenschein Weine aus Deutschland und Italien, Spezialitäten aus Apulien, Flammkuchen und vieles mehr. An allen Tagen gibt es musikalische Unterhaltung von der S.O.S. Mobilband. Sie legt „unplugged“ los, ohne Verstärkeranlagen, dafür mitten im Publikum. Mit Kontrabass, Akustikgitarre, Trömmelchen, Kazoo und mehrstimmigem Gesang wird live gezaubert. Die musikalische Palette reicht von den 50er Jahren bis heute: Rock ’n Roll, Evergreens, Oldies, neue Hits und Schlager – für jeden etwas.

Am Samstag ist „Dionysus Bacchus“ der lebendige Weinstock zu Gast. Als eines der vier Elemente schwebt Dionysus Bacchus auf vier Meter hohen Stelzen über den Köpfen der Besucher und bietet dem Publikum Weintrauben an. Da bekommt jeder Besucher Lust auf ein Glas Wein.

SOS Band
Die S.O.S. Mobilband spielt „unplugged“ beim „Weingenuss am Wasser“ in der Marina Rünthe.

Die Geburtsstunde dieser Veranstaltung schlug beim Hafenfest 2011. Als Neuerung wurde erstmals eine Weinecke abgeboten, in der heimische Weinhändler und ein Winzer edler Tropfen auf einem Teil des Wohnmobilhafens edle Tropfen offerierten. Dazu lief auf einer kleinen Bühne ein passendes Musikprogramm.

Dabei tauchten allerdings zwei Probleme auf. Es war so heiß, dass die Hafenfestbesucher lieber zu Wasser als zum Wein griffen. Außerdem lag diese Weinecke etwas abseits und versteckt des Hafenfestgeschehens, sodass sich kaum Besucher dorthin verirrten.

Konsequenz für das Organisatorenteam des Hafenfests war aber nicht, diese Sache als unbrauchbar zu streichen. Vielmehr luden sie ein Jahr später zur Extra-Veranstaltung „Weingenuss am Wasser“ ein. Diese Konsequenz erwies sich als goldrichtig. Der Zuspruch war hervorragend, zumal auch das Wetter mitspielte.

Weinanbau gab’s auch mal auf der Bergehalde

Bacchus
„Dionysus Bacchus“, der lebendige Weinstock

Übrigens: Vor 20 bis 30 Jahren gab es in Bergkamen auch einen ernsthaften Versuch, Wein im größeren Stil anzubauen. Und zwar auf den Bergehalden, als die noch nicht so satt begrünt waren wie heute, das Betreten eigentlich verboten war und die höheren Ränge der Ruhrkohle AG weitestgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit dort auf die Jagd gingen. Es gab sogar eine repräsentative Jagdhütte (Das ist nicht die ehemalige Grillhütte auf der Adener Höhe), um dort die waidmännischen Erfolge gebührend zu feiern.

Wein wird zwar immer noch in Bergkamen angebaut, dies aber nur im sehr bescheidenen privaten Rahmen. Steht auf dem Etikett einer Weinflasche der Name „Bergkamen“, so kommt der Inhalt in der Regel aus den Gebieten, die sonnenverwöhnt sind und bessere geologische Voraussetzungen mitbringen. Die Erkenntnis, dass Weinanbau in diesen Breitengraden nicht geht, erfuhr auch der Alte Fritz. Die Terrassenanlagen des Schlosses Sanssouci in Potsdam sind einem Weinberg nachempfunden. Dort wachsen auch immer noch Weinstöcke. Der Ertrag war und ist eher mäßig. In einer Weinausstellung in Bordeaux befindet sich als ironischer Seitenhieb auch ein Modell der Schlossanlage. Die einheimischen Besucher denken bestimmt: „Die Preußen, die spinnen.“

„Weingenuss am Wasser“ wird zum Ferienstart zu folgenden Zeiten geboten: Freitag, 19. Juli, 17.00 – 23.00 Uhr; Samstag, 20. Juli, 15.00 – 23.00 Uhr, Sonntag, 21. Juli, 15.00 – 18.00 Uhr.

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Am 1. August kommt wohl das Aus für die Geburtshilfe im Kamener Krankenhaus

Für die Geburtshilfe im Kamener Krankenhaus kommt das Ende: Die Suche nach einem geeigneten neuen Belegarzt blieb erfolglos – das hat heute die Klinikleitung mitgeteilt. Vergebliche Müh‘ war offensichtlich die letzte Unterschriftenaktion auf dem Bergkamener Wochenmarkt am Donnerstag.

Im Kamener Krankenhaus kommt am 1. August das Aus für die Geburtshilfe. (Foto und Text: Andreas Milk)
Im Kamener Krankenhaus kommt am 1. August das Aus für die Geburtshilfe. (Foto und Text: Andreas Milk)

Und das bedeutet: Am 1. August ist Schluss. Der Aufsichtsrat des Klinikums soll kommenden Donnerstag den entsprechenden Beschluss fassen. Die gesammelten Unterschriften, die dem Aufsichtsrat in dieser Sitzung übergeben werden sollen, werden vermutlich nichts mehr bewegen können.

Wir dokumentieren die Pressemitteilung von heute Vormittag im Wortlaut:

Die Suche nach einem Belegarzt für die Geburtshilfe am Hellmig-Krankenhaus blieb ohne Erfolg. Die Ausweitung des Suchradius in der Region und eine Anzeige in einem bundesweit erscheinenden Fachblatt, brachten nicht das erhoffte Ergebnis.
 
Inzwischen sei auch das letzte Gespräch ohne Erfolg geführt worden, so das Klinikum Westfalen. Man habe in einer zweiten Welle mehr als 50 Fachpraxen persönlich  kontaktiert. Bei Gesprächen habe sich meist schnell herausgestellt, dass die Vorgabe einer Präsenz im Krankenhaus innerhalb von zehn Minuten nicht zu erfüllen war.
 
Auf eine bundesweit geschaltete Anzeige im Ärzteblatt habe sich nur ein Interessent gemeldet, so ein Sprecher des Klinikums. Auch in diesem Fall aber seien die Bedingungen an einen Einsatz in der Geburtshilfe des Hellmig-Krankenhauses nicht zu erfüllen gewesen, sodass der Arzt sein Interesse zurückgezogen hat. Diese Vorgaben aber habe die Bezirksregierung auf Anfrage noch einmal schriftlich bekräftigt. Damit habe sich das Ergebnis einer ersten Suchwelle bestätigt, so das Unternehmen.
 
“Wir bedauern sehr, dass es damit keine Perspektive für eine Fortführung der Geburtshilfe über den 1. August hinaus gibt,” so Andreas Schlüter, Geschäftsführer der Klinikum Westfalen GmbH. In dem Wunsch danach stimme die Trägergesellschaft mit der Kamener Politik und den Unterzeichnern einer Unterschriftenliste überein.
 
Das Klinikum betont erneut, diese Frage werde nicht abhängig gemacht von finanziellen Fragen oder von Plänen für die Zukunft des Krankenhauses sondern allein durch die schwierige und unzureichende Belegarztsituation.
 
Da aber eine ausreichende ärztliche Betreuung der Belegabteilung nicht weiter gesichert sei, bleibe der Geschäftsführung keine Alternative zu der Empfehlung  an den Aufsichtsrat, die Belegabteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie zu schließen. Das Gremium tagt am 20. Juni.
 
Folgt der Aufsichtsrat dieser Empfehlung, dann werde die Geschäftsführung die Zusage für eine Beschäftigungssicherung der betroffenen Mitarbeiterinnen umsetzen. Zudem werde nach Möglichkeiten gesucht, Angebote für werdende Mütter aus Kamen und den Nachbarstätten wie die Elternschule fortzuführen.




BVB-Fanclub „Ungebrochener Treue“ feiert 10-jähriges Bestehen

Alle Bergkamener BVB-Anhänger sollten den 6. Juli in ihren Kalendern dick schwarz-gelb anstreichen: An diesem Tag feiert der Fan-Club „Ungebrochene Treue“ ganz groß sein 10-jähriges Bestehen. Eingeladen dazu sind nicht nur Mitglieder, sondern alle, deren Herz für die Dortmunder Kicker schlägt.

BVBLos geht es an diesem Samstag nicht, wie man leicht annehmen könnte, auf einem Fußballplatz, sonder um 11 Uhr mit einem schwarz-gelben Gottesdienst in der Auferstehungskirche. Dies ist die Kirche an der Goekenheide, wo daneben aus einem Fenster des Pfarrhauses eine BVB-Flagge flattert.

Anschließend geht es in einem Umzug, der von einer schottischen Kapelle, den „United Ruhr Pipes & Drums Dortmund“ begleitet wird, zum Vereinslokal „Kuhbachstuben.

Dort wartet ein umfangreiches Programm auf die Festgesellschaft mit einem Schätzspiel (1.Preis original BVB-Trikot), einem Zauberer, Dosenwerfen XXL, Ballonwettbewerb, einem Verwöhntisch und anderes mehr.




Yellow Express liebäugelt mit der Musik der Sinti und Roma

Die Band „Yellow Express“ hat den Soul in der Region wieder salonfähig gemacht. In dieser Mission um den ehemaligen Bergkamener Stadtjugendpfleger und Kamener Rocklegende Udo Preising ist sie am 27. Juni im Sauerlandpark Hemer und am 13. Juli um Blue Notez Club Dortmund zu sehen und zu hören.

Piroschka Triska
Piroschka Triska

Neben diesen Aktivitäten sind die Musiker, die im Oberadener Jugendzentrum Yellowstone proben, auf dem besten Weg, „fremd zu gehen“: mit dem Swing der Sinti und Roma. Sie haben nämlich die Sängerin und Komponistin der niederländischen Band „Tabor“, Piroschka Triska kennengelernt. Man denke jetzt ernsthaft über eine soulige Kooperation mit ihr nach, teilt Yellow Express mit.

Piroschka Triska bezeichnet sich selbst als rheinische Zigeunerin. Sie wurde vor 40 Jahren in eine große Familie hinein geboren, der die Musik im Blut liegt. Ihre ersten eigenen Songs schrieb sie mit 14. Mit 18 beschloss sie, Musikerin zu werden. Seit langer Zeit gehört sie der niederländischen Band „Tabor“ an, die die Musik osteuropäischer Sinti pflegt.




Hagen Rether: Der Kabarettist mit der Banane seziert Gott und die Welt

Das Publikum ist erschöpft. Will raus aus dem studio theater. Rund drei Stunden steht das Phänomen Hagen Rether auf der Bühne. Die Pause ist bereits herausgerechnet. Und doch scheint sein Programm noch nicht richtig gestartet zu sein.

Hagen RetherDer Kabarettist aus Essen ist bekannt als scharfsinnige Plaudertasche am Klavier. Das putzt er zwischendurch akribisch und mit Ausdauer. Er philosophiert darüber, dass sich Mikrophasertücher nach der Wäsche so schlecht auf Kante falten lassen. Doch in die Tasten greift er erst ganz zum Schluss – für den „Earth Song“ von Michael Jackson.

Ein bisschen Geklimper hätte sicherlich denjenigen, die in den Rängen zuhören, Gelegenheit gegeben, seine dialektische Gesellschaftsanalyse mal sacken zu lassen.

Tagespolitik sei nicht sei Ding, erklärt er und greift anschließt die erste von vier Bananen, die er auf dem Flügel drapiert hat, kaut genüsslich und redet dabei im freundlichen Ton eines Psychologen weiter.

Ahnt der bekennende Vegetarier, dass sein flammendes Plädoyer gegen den übermäßigen Fleischkonsum bei einigen seiner Fans immer noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist? Sie hatten sich in der Pause in der Cafeteria des studio theater ausgerechnet mit Mettbrötchen gestärkt.

Dieses stete Handeln wider die Vernunft ist sein großes Thema. Leute, die die Folgen des Klimawandels laut beklagen, setzen sich einfach ins Flugzeug, eines der größten Klimakiller, und fliegen zu den Malediven, um die die Inseln zu sehen, bevor sie absaufen.

Amüsanter Plauderer ist hoch politisch

Hagen Rether (11)So gesehen ist Hagen Rether trotz aller amüsanter Plaudereien hoch politisch. Institute beklagen ganz aktuell das Desinteresse vieler Bürger an der Politik und ihre Verweigerung zu wählen. „Wählen sei wie Zähneputzen“, meint er. „Wenn die die Zähne nicht geputzt werden, werden sie braun.“ Auch wenn man dabei nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hätte. Er würde übrigens immer die Cholera wählen, weil Durchfall schneller vorübergehe.

„Der hat es heute aber mit der Religion“, raunt ein offensichtlicher Kenner der Rether-Programme im Publikum, die seit dem Start 2003 stets „Liebe“ heißen. Auch hier seziert er säuberlich die Widersprüche in Theorie und Praxis von Katholiken, Protestanten, Juden, Muslims und all der anderen. „Jesus hätte nie ein Konto bei der Vatikan-Bank erhalten“, ist er überzeugt und fragt sich gleich, welcher Lohn muslimischen Selbstmordattentäterinnen versprochen wird. Bei den Männern sei das klar: der Einzug in den Himmel und die Beglückung durch 72 Jungenfrauen. „Was sollen aber Frauen mit Jungmännern anfangen?“

Hagen Rether verlangt seinem Publikum einiges ab. Sicher ist, dass die meisten Besucher sich noch einmal auf dieses Wagnis einlassen würden, auch wenn das übliche Ritual der Forderung nach einer Zugabe ausbleibt. Weniger der Kabarettist, sondern mehr die schlechte Luft treibt sie ins Freie. Im Rahmen des Sanierungsprogramms der Gesamtschule soll auch das studio theater optimiert werden. Wenn es so weit ist, bitte nicht die Klimaanlage vergessen, falls eine überhaupt vorhanden ist. Deren Einsatz wäre auch Co2-neutral: Auf dem Dach des studio theaters arbeitet eine Fotovoltaikanlage.

 




Bezirksregierung bestätigt die Leistungskraft der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen

Dass die Bergkamener Freiwillige Feuerwehr ein Garant für ihre Sicherheit ist, dass wissen alle Bürgerinnen und Bürger. Jetzt haben es die Blauröcke und die Stadt auch wieder schwarz auf weiß:  Die Bezirksregierung Arnsberg hat  zum dritten Mal die Genehmigung erteilt, weiterhin auf die Einrichtung einer ständigen, mit hauptamtlichen Kräften besetzten Feuerwache zu verzichten und die Freiwillige Feuerwehr in der bisherigen Form weiter zu betreiben.

Brand Zentrumstraße 22 am 11. Mai (19)
Einsatz der Bergkamener Feuerwehr bei einem Wohnungsbrand am Zentrumsplatz am 11. Mai 2013

Diese Genehmigung basiert auf dem durch den Rat der Stadt Bergkamen am 14. März beschlossenen Brandschutzbedarfsplan und der peniblen Auswertung der Einsatzpläne. Dabei wurde genau in Arnsberg geprüft, ob die Freiwillige Feuerwehr alle Schutzziele auch erreichen. Eins von vielen Bestimmungen ist, dass bei einem Brand die ersten Einsatzkräfte innerhalb von acht Minuten vor Ort ist und nach weiteren fünf Minuten eine weitere Einheit angerückt ist. (Näheres zum Brandschutzbedarfsplan und zu den Kriterien gibt es hier.)

Ausnahmegenehmigung für weitere fünf Jahre

Die Genehmigung gilt wiederum für fünf Jahre und ist bis zum 30. Mai 2018 befristet. Während dieser Zeit besteht eine jährliche Berichtspflicht gegenüber der Bezirksregierung Arnsberg, so dass zeitnah aufgrund der aktuellen und tatsächlichen Gegebenheiten die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr überprüft werden kann.

Bürgermeister Roland Schäfer und der für den Brandschutz zuständige Beigeordnete Bernd Wenske freuen sich mit der Wehrführung über eine erneute Bestätigung der qualitativ hochwertigen Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Berg kamen.

Bürgermeister Roland Schäfer „Ich bin immer wieder von der Leistungsbereitschaft der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden und der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr insgesamt beeindruckt. Das findet meine große Anerkennung. Die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder der Feuerwehr für die Gemeinschaft ist vorbildlich. Allen gilt mein Dank.“