Windpark vor Borkum in der Nordsee steht jetzt auf einem festen Fundament

Der Windpark vor Borkum in der Nordsee, an dem die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen Bergkamen Bönen über Trinal beteiligt sind, steht nun auf einem sicheren Fundment. De letzte von 40 sogenannten Triponds ist jetzt installiert worden.

Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.
Das Schwerlastschiff Stanislav Yudin transportiert den letzten der insgesamt 40 Tripods zum Baufeld.

Das Fundament für den Trianel Windpark Borkum ist nun vollständig errichtet. Rund zehn Monate nach Baubeginn hat das Schwerlastschiff Stanislav Yudin in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch den letzten der insgesamt 40 Tripods ins Baufeld transportiert und in rund 30 Meter Wassertiefe in der deutschen Bucht an der exakten Position N 54°0’56.61‘‘ O 6°29’19,30‘‘ verankert.

„Die Errichtungsarbeiten für den Windpark gehen nun zügig voran“, freuen sich die GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Robert Stams über die logistische Leistung auf hoher See. Ende Februar wurden nach einer rund dreimonatigen Winterpause die Fundamentarbeiten für den Trianel Windpark Borkum wieder aufgenommen.

Der erste Abschnitt der Errichtungskampagne für die Tripods startete im Sommer 2012. Insgesamt 19 Fundamente wurden von Anfang Juni bis Mitte Oktober in der Nordsee, 45 Kilometer vor der Insel Borkum, aufgestellt. Aufgrund der wiederholten Verschiebung des Netzanschlusses durch TenneT wurden die Errichtungsarbeiten im Herbst vergangenen Jahres unterbrochen und auf Anfang 2013 verschoben.

Während der insgesamt rund siebenmonatigen Errichtungsphase haben die Schwerlastschiffe Stanislav Yudin und Oleg Strashnov die bis zu 900 Tonnen schweren und über 30 Meter hohen Tripods ins Baufeld transportiert. Die rund 36.000 Tonnen Stahl entsprechen dem 3,5-fachen des Gesamtgewichts des Eiffelturms.

Ausgangspunkt war die sogenannte ABC-Halbinsel der Firma BLG in Bremerhaven. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern werden dort Großkomponenten für Windparks umgeschlagen und zwischengelagert. „Ab Mai wird ab Eemshaven mit der Errichtung der Windkraftanlagen begonnen. Die Vorarbeiten dafür laufen bereits.“, so die GSW-Geschäftsführung.

In den kommenden Wochen beginnt die Endmontage der Rotorsterne für die AREVA M5000-Anlagen. Dabei werden die rund 56 Meter langen Rotorblätter an der Rotornabe mit jeweils 72 Bolzen montiert. Mit über 10.000 Quadratmetern nimmt der fertig montierte Rotorstern eine Fläche von etwa 1,5 Fußballfeldern ein.




Mit dem Verkauf von „Haus Monopol“ endet ein weiteres Stück Bergbaugeschichte

Ende dieses Jahres wird ein weiteres Kapitel der Bergbaugeschichte in Bergkamen und Kamen geschlossen: Die RAG will ihr Erholungsheim „Haus Monopol“ in Willingen verkaufen, weil sie es selbst nicht mehr ohne finanzielle Verluste betreiben kann.

Die IGBCE-Mitglieder aus Bergkamen und Kamen. Im Hintegrund das Haus Monopol.
Die IGBCE-Mitglieder aus Bergkamen und Kamen. Im Hintegrund das Haus Monopol.

Errichtet wurde der ältere Teil dieses Gebäudekomplexes in den 50er auf Betreiben der Betriebsräte der Bergwerksgesellschaft Monopol, zu der neben den Grilloschächten in Kamen auch Grimberg 1/2 in der Nachbargemeinde Bergkamen. Gedacht war es ursprünglich als Erholungsheim für junge Bergleute und Berglehrlinge. An den Bauarbeiten waren viele Kumpel der beiden Schachtanlagen beteiligt gewesen.

Dieses Angebot an den Nachwuchs hatte unter anderem den Zweck, den Bergbau für die jungen Leute interessant zu machen. Die Zechen im Ruhrgebiet benötigten dringend Arbeitskräfte, die auch eine entsprechende Ausbildung durchliefen.  Die jungen Männer, die aus ganz Deutschland kamen, wohnten zum Beispiel im Jugenddorf in Oberaden oder im Pestalozzidorf in Weddinghofen. Durch eine besondere Betreuung versuchten die Zechengesellschaften, die Probleme, die durch die Trennung von den Familien entstanden sind,  auszugleichen.

Haus Monopol
Der ältere Teil des Hauses Monopol in Willingen.

Später wurde das „Haus Monopol“ als Erholungsheim für Bergleute und ihre Familien aus Kamen und Bergkamen genutzt. Sie waren fast Pioniere des Sauerlandtourismus. Wer heute vom Haus Monopol ins Tal blickt, sieht dort Skipisten, Sessellifte und eine Sommerrodelbahn. Das alles gab es damals nicht.

Auch nicht 1972, als der heutige Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek dort mit seiner Familie zum ersten Mal einen Winterurlaub verbrachte. Vermutlich würde er sich daran gar nicht erinnern, wenn es davon nicht Amateurfilmaufnahmen gäbe.

Oliver Kaczmarek und die IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen, die er zur Wanderung mit dem "Roten Rucksack" eingeladen hatte.
Oliver Kaczmarek und die IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen, die er zur Wanderung mit dem „Roten Rucksack“ eingeladen hatte. Foto>: Ulrich Bonke

Als Student verdiente sich Kaczmarek etwas Geld als Betreuer von Jugendgruppen und Familien im Haus Monopol in den Sommerferien. Jetzt hatte er über 40 IGBCE-Mitglieder aus Kamen und Bergkamen zu einem letzten Besuch des Hauses Monopol im Besitz der RAG eingeladen. Viele von ihnen kennen es von ihren Urlaubsaufenthalten. Das Haus wurde Ende der 90er Jahre umfangreich umgebaut und erweitert und bietet seither für ca. 120 Personen Platz.

Verbunden mit diesem letzten Besuch war eine etwa acht Kilometer lange Wanderung zum Haus Niedersfeld, das ebenfalls die RAG gehört. Hier denkt das Bergbauunternehmen nicht an einen Verkauf. Es ist als Haus für Tagungen und Seminare stark nachgefragt und schreibt deshalb auch keine roten Zahlen.

 




Jugenddorf und Pestalozzidorf ein Familienersatz für junge Bergleute

Für alle Bergwerke im Ruhrgebiet galt, dass die Restbelegschaften nach dem 2. Weltkrieg überaltert waren. Sie brauchten dringend Nachwuchs, der zudem bereit war, sich für den Bergmannsberuf zu qualifizieren. Und dieser Nachwuchs kam auch aus vielen Regionen Deutschlands, weil der Bergbau nach dem Krieg das bot, was in dessen Heimat fehlt: krisensichere Arbeitsplätze.

Bergbaujugenddorf an der Stormstraße in Oberaden. Foto: Ulrich Bonke
Die Gebäude des ehemaligen Bergbaujugenddorfs an der Stormstraße in Oberaden. Foto: Ulrich Bonke

Das erste Berglehrlings-Heim wurde in Oberaden im Dezember 1949 im Bereich Sundern eröffnet, ein zweites, wesentlich größeres 1953 am Südrand der Römerberg-Siedlung an der heutigen Stormstraße. „Aufgabe der Lehrlingsheime und der in ihnen tätigen erfahrenen Erzieher und Gruppenleiter war es, den Auszubildenden, die während ihrer Lehrzeit fernab von Heimat, Familien und Eltern leben mussten, umfassende Geborgenheit und ein Zuhause mit familiären Charakter zu bieten“, berichtet Stadtarchivar Litzinger. Dies geschah ab 1951 in enger Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk „Christliches Jugenddorfwerk Deutschland“ mit Sitz im Stuttgart.

In Weddinghofen entstand 1951 das sogenannte Pestalozzi-Dorf an der heutigen Schulstraße zwischen dem Kreisel am Berufskolleg und der Pfalzstraße. Es waren drei große Doppelhäuser für jeweils vier Familien. Jede dieser Familien betreute bis zu sechs Berglehrlinge. Dazu gab es einen Dorfleiter, der auch das Geld der Nachwuchskräfte verwaltete. Die Berglehrlinge erhielten von ihrem Lohn lediglich ein Taschengeld. Der Rest kam nach Abzug der Verpflegungskosten auf ein Sparkonto als Rücklage für Kleidung und anderes mehr.

Ende 1954 erhielt das Pestalozzi-Dorf eine Erweiterung mit zwei zusätzlichen Häusern für acht Familien. Bis zu 116 Berglehrlinge wurden in der stärksten Belegungszeit durch die Familien im Weddinghofer Pestalozzi-Dorf betreut. Mit dem Einsetzen der ersten Bergbaukrise nach dem Krieg 1957/1958 verloren die Lehrlingsheime immer mehr an Bedeutung. In die nicht mehr genutzten Wohnungen des Pestalozzi-Dorfs zogen die Familien von „Zechenbeamten“ ein. Das Heim im Sundern wurde ab 1. Oktober 1965 Nebenstelle der Polizeischule Bork. Das Jugenddorf an der Stormstraße wurde bis weit in die 1990er Jahre für die Unterbringung von Spätaussiedlern und Flüchtlingen aus Krisengebieten genutzt. Nach einer gründlichen Sanierung und Modernisierung bietet es heute Mietwohnungen und Raum für einen Kindergarten.




Mit dem Fahrrad auf den Spuren des Strukturwandels in Bergkamen

Zu einer Fahrradrundfahrt mit einem durchaus aktuellen und spannenden Bezug lädt der Gästeführerring Bergkamen interessierte Bürgerinnen und Bürger am kommenden Samstag, 27. April, ein.

In der Marina startet die Fahrradtour zum Strukturwandel.
In der Marina startet die Fahrradtour zum Strukturwandel.

Mit Gästeführer Klaus Holzer begeben sich die Teilnehmer auf eine Entdeckungsreise, auf der den Spuren des Strukturwandels in dieser Region gefolgt werden soll. Dazu Klaus Holzer: „In den letzten Jahrzehnten hat das gesamte Ruhrgebiet mit dem allmählichen Rückzug von Kohle und Stahl einen Strukturwandel durchgemacht, der durchaus mit dem Strukturwandel vor 150 Jahren – Einzug des Bergbaus in den Raum Kamen/Bergkamen – zu vergleichen ist, nur jetzt eben in genau umgekehrte Richtung. Ich möchte Personen, die sich für diese Thematik und vielfältigen technischen Wandel interessieren,  die Gelegenheit geben, während einer gut dreistündigen Rundfahrt per Fahrrad den Ausprägungen dieses Strukturwandels anhand von prägnanten Beispielen auf Bergkamener Stadtgebiet nachzugehen und nachzuspüren.“

Die geplante Tour beginnt am kommenden Samstag um 14.00 Uhr im Sportboothafen Marina in Rünthe an der Promenade am Hafenbecken hinter dem Hotel „Neumanns Nautilus“ und führt über von dort aus in Richtung Kraftwerk und Ökostation. Die Teilnehmer erfahren während der Exkursion aber auch Wissenswertes über die Halde – sie wird nicht bestiegen – und die frühere Industrie und fahren dann durch den Wald um den Beversee zurück zur Marina Rünthe. Es gibt ausführliche Informationen zu allen Anlaufpunkten und am Ende der Rundfahrt in der Marina gegen etwa 17.30 Uhr schließlich auch noch eine Einordnung in allgemeine Zusammenhänge.

Klaus Holzer bittet alle Teilnehmer darum, zu der Fahrt möglichst auch Ferngläser mitzubringen. Angesichts der Länge der Tour sollten Interessierte, so Holzer, überdies etwas zur Stärkung für unterwegs dabeihaben.

Für die Teilnahme an der Rundfahrt ist pro Person ein Kostenbeitrag von fünf Euro zu entrichten. Für Kinder bis zu zwölf Jahren ist die Teilnahme kostenfrei.




Doppelgeburtstag wird an zwei Tagen mit Punkt, Rock und Ska gefeiert

Am letzten Aprilwochenende wird in Bergkamen zwei Tage lang gefeiert was das Zeug hält. Das JZ Yellowstone im Stadtteil Oberaden wird 30 Jahre und Horror Business Records wird 15 Jahre alt.

JAYA THE CAT
JAYA THE CAT

Steht das in Lünen gegründete und mittlerweile in Selm ansässige Musiklabel von Dave Zolda seitdem für Veröffentlichungen in den Sparten Alternative, Punkrock, Hardcore und Metal, so steht das Jugendzentrum Yellowstone für engagierte Jugendarbeit in Bergkamen. Seit nun mehr 15 Jahren kooperiert man in der Organisation von Konzerten und Projekten der Jugendförderung miteinander. So finden regelmäßig Konzerte statt. Dabei ist man immer bemüht den Jugendlichen eine Veranstaltung mit internationalem Flair unter Berücksichtigung der Einbindung lokaler Musikgruppen zu bieten. Auch das Jubiläumswochenende hält so manche Überraschung bereit.

 Freitag, 26. April

Nach der Tour mit Rancid durch die großen Hallen des Landes im letzten Jahr befindet sich Rat City Riot aus San Diego wieder einmal auf ausgedehnter Europatournee durch die hiesigen Clubs. Die Amerikaner bieten klassischen US-Punk mit Hardcore-Einfluss, nicht unähnlich den Szenegrößen „Kill Your Idols“ oder „US Bombs“. Auch 2013 legt die Band dabei einige Tausend Kilometer zurück und  bringt dabei die Clubs zum Bersten. Verstärkung an der Gitarre liefert seit letztem Jahr Kevin Grossman (ehemals auch in den Bands „Bonecrusher“ and „Straight Faced“ aktiv) an der Lead-Gitarre.

Dieses Trio aus Hamburg ist Kult: Bereits 1990 gegründet, zählen Yacöpsae zu den engagiertesten Bands ihrer Subkultur. Ultraschneller Hardcore sollte von Anfang an das Ziel sein. Und das ist es auch. Bei den schnellen Beats und fixen Bassläufen kommt das Publikum oftmals ins Staunen. In ihrer Bandgeschichte führte es die Jungs in über 300 Konzerten durch ferne Länder wie die USA, Kolumbien, Dänemark, Spanien, Schweiz, England, Schottland und Italien. Erfolg ist sicherlich Definitionssache. Yacöpsae haben immer ihren Weg gemacht. Dabei stets verwurzelt in den Werten und Netzwerken der Punk- und Hardcoreszene.

RAT CITY RIOT
RAT CITY RIOT

Hätte sich die Band mit dem besten Namen aller Zeiten nicht 2005 nach zwölf Jahren Bandgeschichte aufgelöst, wären sie heute reich, berühmt und sexy. Nun denn, so kommen die Krombacherkellerkinder 2013 nicht bei Rock am Ring unter, sondern kehren für einen Abend ins eigene Wohnzimmer nach Oberaden zurück. Diese Band war der Anlass zur damaligen Gründung des Labels Horror Business Records und diese Band stellte zum ersten Mal die Verbindung vom Label zum JZ Yellowstone dar. Hier singt und spielt der Chef noch selbst. Zum Jubiläum ein paar gemischte Songs von allen drei Alben.

Power, gegründet 2009 in Kiel, sind eine von fünf Köpfen zusammengestellte Band, das Punk- und Metal aus zahlreichen Schubladen der 80er und frühen 90er mit Liebe vereinigt. Klare politische Statements, ernste persönliche Themen und eine Prise Absurdes vermengen Power zu scharfsinnigen Anekdoten. Nach einer Demo-CD, zwei EP’s und über 80 Konzerten demonstriert die Band jetzt auch auf dem ersten Album „Overthrown By Vermin“, dass zwischen Slayer und NOFX das ein oder andere Bonbon drin ist, ohne sich dabei selbst allzu wichtig zu nehmen.

142 sind ein Projekt um die Band Sidetracked aus Dortmund und Unna mit weiteren Musikern von May The Force Be With You und Madame Monster. Hier geht es rasant und fix zur Sache. Hardcore wie er schneller nicht sein kann. Das Demomaterial wurde unlängst auf einer Vinylplatte veröffentlicht, dazu nochmals dieser einmalige Auftritt.

Viel Zeit für Verschnaufpausen bleibt bei NXD nicht. Etwas Hardcore, viel Punk und noch mehr Trash, schon steht das musikalische Gerüst. Dazu mehrstimmiger Gesang, deutsche Texte und eine Menge Spaß. Humorvoll gegen den Rest der Welt. Die Bandmitglieder machen worauf sie Lust haben und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen.

Die aufstrebende Band From This Day On aus Berlin wurde kurzfristig in das Programm genommen, da ausgerechnet der erste Auftritt auf der anstehenden Tour abgesagt wurde. Den Jungs wird somit geholfen, denn so gute Bands müssen einfach unterstützt werden.

Samstag, 27. April

„Jaya The Cat” besteht aus den Musikern Geoff Lagadec (Gesang, Gitarre), Jordi ‘Pockets’ Nieuwenburg (Gitarre), Steven Brautigam (Bass), ‘The Germ’ (Drums) und Jan Jaap Onverwagt (Keyboard). Ursprünglich aus den USA stammend, leben sie jetzt in Amsterdam. Die Musik ist eine eingängige Mischung aus Reggae, 60´s & 70`s Dub, Punk, Ska, Hip Hop und Funk. „Jaya The Cat“ sind seit über zehn Jahren im internationalen Musikgeschäft tätig und tourten mehrmals in den USA (u. a. Vans Warped Tour) und Europa (u.a. Lowlands, Pukkelpop). Die schnelleren Stücke haben als Fundament einen Ska-Groove, darüber sind aber nicht die typischen Bläsersätze zu hören, sondern Gitarren-Riffs und Gesangslinien, die aus dem Punk stammen. Die langsameren Stücke haben als Grundlage eine Mischung aus Reggae- und Hip Hop- Rhythmen. Viel wird dabei die typische Offbeat-Betonung des jamaikanischen Musikstils verwendet. Hinzu kommen oft noch verzerrte Gitarrenakkorde, damit das Ganze nicht zu seicht klingt. Der darüber liegende raue Gesangsstil erinnert an Punkrock. Die Texte beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Problemen auf der einen Seite, aber auch mit einfachen Spaßthemen wie Basketball spielen. Das kommt beim Publikum gut an. Die Musik ist entspannt und extrem tanzbar. Diese Unbekümmertheit findet auch gerade im Trendsportsektor immer mehr Beliebtheit, so werden ihre Lieder oftmals als Hintergrundmusik für zahlreiche Skate-, Surf- und Snowboardvideos benutzt. Ein Konzert wird auch schnell mal zur unbekümmerten Party. So wächst der Popularitätsgrad von „Jaya The Cat“ täglich. Sicherlich eine Band von der man noch viel hören wird.

Die mitreißenden Shows der sieben Ska-Punker aus Bergkamen sind mehr als nur Musik. Zusätzlich zu knalligem Up-Tempo Ska mit deutschen Texten, druckvollen Bläser mit Ohrwurmgefahr, rasanten Offbeats und mehrstimmigem Gesang wird eine große Portion durchgeknalltes Entertainment serviert. Mit dieser Mischung machen die Awesome Scampis aus jedem Konzert eine große Party. Bei den vielen bisherigen Shows spielte die Band nicht nur im Vorprogramm von deutschen Ska und Reggae Größen wie Sondaschule, Rantanplan, El Bosso, Nosliw, Skatoons und Los Placebos, sondern unterstützen auch internationalen Acts wie Mark Foggo, Voodoo Glow Skulls und The Black Seeds. Spätestens seit dem Juicy Beats Festival 2010 in Dortmund sind die Awesome Scampis auch dem Publikum größerer Festivals ein Begriff. 2013 nimmt die Band das heiß erwartete zweite Album auf.

Zum Geburtstag „Alles Gute“ wünschen Slup. Die vor einigen Jahren aufgelöste Band galt als Anführer der Skatepunkbewegung im Ruhrgebiet. Für diesen einen Tag kehren sie zurück um nach Jahren der Abstinenz das Yellowstone zu rocken. Die Band hat in ihrer Karriere nahezu alles erlebt, was das Musikbusiness so hergibt. Nun ist das Trio mit den alten Hits wieder am Start, um für einen Abend an die guten alten Zeiten zu erinnern.

Slup
Slup

Madame Monster ist ein klassisches Nebenprojekt. Dreiviertel der regional sehr beliebten Band Sidetracked haben sich für ein weiteres Bandgefüge zusammengetan. Und so werkelten Jöran, Alex und Tim fleißig an den ersten Songs, die allesamt kompakter ausfallen sollten, als die der Hauptband. Mittlerweile ist das erste Album im Kasten, davon werden Songs auf der Yellowstonebühne präsentiert.

Shirker aus Werne treiben schon seit 1998 ihr Unwesen. Gestartet als dreiköpfige Punkcombo, deren Stammformation (Andre O.- Gitarre, Arne B. – Bass, Henning O. – Schlagzeug) immer noch aktiv dabei ist, hat sich Shirker mittlerweile, durch die Zuwächse von Axel S.-B. (Gitarre), Thilo. O. (Gesang) und Till K. (Keyboard und Elektrogeräte) in ein Sextett verwandelt.

Verschiedene Bandmitglieder bringen natürlich auch verschiedenste Einflüsse mit. So vermischt Shirker heute Elemente aus Punk, Hardcore, Hip-Hop, Reggae und Elektrosounds in eine, wie der Titel des zweiten Albums „No Clear Direction“ vermuten lässt, bewusst nicht immer ganz klare Stilrichtung.

Am Freitag, den 26.04.2013 ist Einlass um 19.00 Uhr, Beginn um 19.15Uhr. Am Samstag, den 27.04.2013 ist Einlass um 19.00 Uhr und  Beginn um 20.00 Uhr. Der Eintritt beträgt an der Abendkasse am Freitag 5 € und am Samstag 10 €. Jeder Besucher erhält einen Jubiläumssampler.

Eintrittskarten für beide Tage für insgesamt 12 € sind direkt im Yellowstone, Preinstraße 14, Tel. 02306/8917 oder per E-Mail unter horrorbiz@gmx.de erhältlich.




Baubetriebshof kämpft gegen Müll an der Kuhbachtrasse

Wenn auch der Baubetriebshof der Stadt Bergkamen zur Zeit sicherlich genug Aufträge zu erledigen hat, nahm er sich doch am Diebstag einer Tätigkeit an, die nicht zur „Kernkompetenz“ bzw. zum eigentlichen Aufgabenportfolio gehört: des Mülleisnammelns an der Kuhbachtrasse.

Der müll von der Kuhbachtrasse türmt sich auf der Ladefläche des Bauhoffahrzeugs.
Der müll von der Kuhbachtrasse türmt sich auf der Ladefläche des Bauhoffahrzeugs.

Aufgrund vielfacher Bürgerhinweise und -beschwerden wurde der gesamte innerstädtische Grünzug / Radweg der „Kuhbachtrasse“ durch die beiden Reinigungskolonnen des Betriebshofes gesäubert.

Neben Papierverwehungen, Fast-Food-Reste und deren Umverpackungen sowie Müllablagerungen waren auch Hundehinterlassenschaften in größeren Mengen vorzufinden.

Die eingesammelten Abfälle wurden über den EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) zur Müllverbrennungsanlage gebracht. Das ist übrigens sehr teuer. Und die Zeche zahlen letztlich alle Bürgerinnen und Bürger, weil die Kosten für diese Aktion den Müllgebühren zugerechnet werden.

Mitarbeiter sammeln Müll an der Kuhbachtrasse.
Mitarbeiter sammeln Müll an der Kuhbachtrasse.




Gymnasium veröffentlicht den Bericht zur Qualitätsanalyse komplett im Internet

Das dürfte in Bergkamen bisher einmalig sein und wird auch außerhalb der Stadtgrenzen nicht so oft vorkommen. Das Städtische Gymnasium hat jetzt auf Beschluss der Schulkonferenz die von den Bezirksregierung erstellte Qualitätsanalyse vollständig veröffentlicht.

QualitätsanalyseDas geschieht auf der Homepage des Städtischen Gymnasiums. Den Link gibt es der Einfachheit halber hier. Dazu gibt es auf der Downloadseite des Gymnasiums eine Powerpoint-Präsentation mit den wesentlichen Inhalten des Berichts zur Qualitätsanalyse.

Die „Qualitätsanalyse“ ist so etwas wie die TÜV-Prüfung für eine Schule. Gerade bei den Kriterien, bei denen es nicht so gut aussieht, tun sich Schulkonferenzen oft sehr schwer, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Dafür gibt es allerdings bei der Bergkamener Penne überhauptkeinen Anlass. „Unser Gymnasium liegt über dem Landesdurchschnitt“, stellt Schulleiterin Silke Kieslich erfreut fest

In 11 der insgesamt 25 geprüften Kriterien hat das Bergkamener Gymnasium mit Bestnote abgeschnitten. Bei 12 Kriterien gaben die Prüfer die Note „gut“.  An zwei Stellen muss noch intensiv weiter gearbeitet werden, ohne in anderen Bereichen das Erreichte aus den Augen zu verlieren. Hierbei handelt es sich im Bereich „Lernen und Lehren – Unterricht“  um die Kriterien „Leistungskonzept – Leistungsanforderung und Leistungsbewertung“ sowie „Unterricht – Unterstützung eines aktiven Lernprozesses“.

„Damit liegt die Schule durchaus deutlich über dem Durchschnitt aller bisher untersuchten Gymnasien landesweit“, stellt Schulleiterin Kieslich zufrieden fest.




Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route ab sofort im Bürgerbüro erhältlich

Am 1. Mai wird in Bergkamen die „Römer-Lippe-Route“ eröffnet. Den passenden Radreiseführer aus der Bielefelder Verlagsanstalt gibt es ab sofort im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen.

Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route gibt es ab sofort im Bürgerbüro.
Radreiseführer zur Römer-Lippe-Route gibt es ab sofort im Bürgerbüro.

Die Römer-Lippe-Route ist der vielversprechende Newcomer unter den touristischen Radfernwegen im Westen Deutschlands. Ab dem Frühjahr 2013 verbindet sie entlang des sanften Laufs der Lippe fünf der abwechslungsreichsten Regionen in Nordrhein-Westfalen: den Teutoburger Wald, die Hellweg-Region, das Münsterland, die Metropole Ruhr und den Niederrhein. Beginnend am Hermannsdenkmal verbindet Sie bis zum Ziel in Xanten spannende Römerstätten mit wohltuend grünen Auenlandschaften sowie historisch reizvollen Städten und offenbart „Geschichte im Fluss“.

Die Bielefelder Verlagsanstalt hat passend dazu kürzlich den „Radreiseführer Römer-Lippe-Route“ in Form eines Kompakt-Spiralos fertig gestellt. Dieser kann ab sofort zu einem Preis in Höhe von 14,95 Euro im Bürgerbüro der Stadt Bergkamen erworben werden.




Es gibt keine Kinderangebote mehr im Oberadener Jugendzentrum

Im 30. Jahr seines Bestehens hat sich das Jugendzentrum „Yellowstone“ in Oberaden neu aufgestellt: Es gibt dort keine Kinderangebote mehr. Es konzentriert sich seit Anfang dieses Jahres ganz auf sein jugendliches Publikum.

Christian Scharwey, Hartmut Dietrich, David Zolda und Ludger Kortendiek
Christian Scharwey, Hartmut Dietrich, David Zolda und Ludger Kortendiek

Angekündigt hatte sich das spätestens im Herbst vergangenen Jahres, als der zuständige Dezernent Bernd Wenske und Jugendamtsleiter Benno Kriegs ihre Pläne für eine Neuorientierung der offenen Jugendarbeit in Bergkamen vorlegten. Ein Ziel war und ist es, die vorbeugende Arbeit für und mit schwierigen jungen Leuten zu stärken.

Diese Pläne wurden zwar in Vorfeld teilweise kontrovers diskutiert, vollzogen wurden sie allerdings geräuschlos. „Wir haben die Kinderarbeit in Yellowstone aufgegeben und konzentrieren sie ganz auf das Kinderhaus Balu in Weddinghofen“, erklärt Christian Scharwey, der Anfang Dezember 2012 den größten Teil der Aufgaben des ehemaligen Stadtjugendpflegers Udo Preising übernommen hat. Ein wesentlicher Grund: Wegen der großen Dichte an offenen Ganztagsschulen im Stadtteil Oberaden seien die Angebote des Yellowstone für Kinder immer weniger nachgefragt worden.

Geöffnet bleibt das Haus weiterhin für Jugendliche. Weil die erst nach dem Ende des Nachmittagsunterrichts und nach Arbeitsende kommen, füllt sich das Yellowstone erst ab 16.30 Uhr mit Leben. Dies aber erst sehr bedächtig. „Die Jugendlichen wollen erstmal ausspannen“, berichtet Hartmut Dietrich, der seit 22 Jahren das Jugendzentrum leitet. Das bedeutet für ihn selbst einen späteren Arbeitsbeginn. An den Freitagen ist für ihn und seinen Mitarbeitern selbst aber erst um 24 Uhr und manchmal erst um 2 Uhr am frühen Samstagmorgen Feierabend.

Daran ist David Zolda nicht ganz unschuldig. Vor 15 Jahren gründete er das Musik-Label „Horror Business Rekords“. Als er nach Auftrittsmöglichkeiten für die Bands suchte, die bei ihm ihre CDs produzieren, wurde er im Yellowstone fündig. „Zunächst organisierten wir mit den Bands im Yellowstone ein Mal im Jahr ein Festival“, erinnert sich Zolda. Später entwickelte er mit dem Yellowstone-Team den Plan, solche Konzerte ein Mal im Monat zu veranstalten. „Das sollte so lange laufen, wie es funktioniert.“ Inzwischen bietet er im Yellowstone auch Trommelkurse an oder zeigt Jugendlichen, wie Siebdruck funktioniert und wie sie ihre selbst produzierte Musik mit ihrem PC aufnehmen können.

Über Publikumsmangel braucht er sich auch heute nicht zu beklagen. In der Musikszene hat das Yellowstone einen sehr guten Ruf, der weit über die Grenzen Bergkamens hinausgeht. Wenn in der Szene bekannte Bands in Oberaden auftreten, dann reisen Fans auch aus den Tiefen des Ruhrgebiets oder des Münsterlands an.

Dass diese Entwicklung im Yellowstone eine starke jugendpolitische Komponente hat, erkannte Ludger Kortendiek vom Kinder- und Jugendbüro schnell. „Ende der 1990er Jahre gab es in Bergkamen eine starke rechtsradikale Jugendszene“, erklärt er. Dabei zog sie viele Mitglieder nicht etwa wegen der abstrusen Ideologien an, sondern weil sie dort eine subkulturelle Heimat fanden. Ein wichtiges Element ist hier die Musik, die fernab von dem liegt, was normalerweise in den Diskotheken zu hören ist.

Für diese Jugendlichen wurde im Yellowstone mit dem Soundclub und den Punk- und Hardcore-Konzerten ein, wie das Ergebnis zeigt, sehr wirkungsvolles Gegenangebot aufgebaut. Oft ist es laut und schräg, was durch das Yellowstone hallt, doch eine nennenswerte organisierte rechtsradikale Szene gibt es in Bergkamen nicht, auch nicht bei den Erwachsenen.

Das heißt nun nicht, dass es im Yellowstone keine „normale“ Musik zu hören gibt. Im Jugendzentrum steigen auch fröhliche Themenpartys. Sie orientieren sich allerdings am Bedarf. Besucher müssen schon nachfragen. „Wir unterstützen sie natürlich dabei“, betont Hartmut Dietrich. Dazu gehören auch die Werbemaßnahmen. „Wenn es nur bei einer Mund-zu-Mund-Propaganda bleibt, kommt natürlich keiner.“ Auch das hat das Yellowstone-Team in den zurückliegenden 30 Jahren bestens gelernt.




Steilmann in Rünthe schnappt sich die Adler-Modemärkte

Nach der Übernahme von Steilmann, Boecker und anderer kleinerer Firmen planen der Bergkamener Unternehmer Michele Puller und sein Geschäftsführer Michael Schnaase jetzt das ganz große Geschäft: die Übernahme der Adler Modemärkte.

Steilmann-Sitz in Rünthe
Steilmann-Sitz in Rünthe

Dafür scheinen die Zeichen immer besser zu stehen. Der Vorstand der Adler AG hat am Wochenanfang erklärt, dass er der Übernahme durch Steilmann durchaus positiv gegenüberstehe. Auch er verspricht sich eine Verbesserung der Geschäftsposition. Auch begrüße er es, dass der Sitz der Aktiengesellschaft in Haibach bei Aschaffenburg bleiben solle. Steilmann selbst ist es ja anders ergangen. Nach dem Kauf durch Steilmann wanderte deren Firmensitz von Bochum-Wattenscheid nach Bergkamen-Rünthe.

Nach Medienberichten sollen in einem ersten Schritt 53 Millionen Euro in den Erwerb eines 49,9 Prozent-Aktienpakets an ein anderes Unternehmen fließen. Schon besäße Steilmann die Stimmenmehrheit in der nächsten Hauptversammlung von Adler, die erstmal von Mai in den Juni verschoben. Doch Michele Puller und Michael Schnaase wollen mehr. Sie haben jetzt den freien Aktionären ein Kaufangebot von 6,29 Euro pro Aktie unterbreitet.

Das sei lediglich der gesetzlich vorgeschriebene Preis und deshalb viel zu wenig, mäkelt der Adler-Vorstand in aller Öffentlichkeit. Tatsächlich lag der Schlusskurs am Montag bei 6,69 Euro. Diese Erklärung wird im Steilmannsitz in Rünthe auf wenig Begeisterung stoßen. Wohlmöglich wird der Wert der Adler-Aktie durch diese Erklärung noch weiter nach oben klettern. In Rünthe hat man sich schweigen auferlegt. So erhielten am vergangenen Dienstag Puller und Schnaase Besuch vom SPD-Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek. Natürlich hatte auch er nachgefragt. Wenn die Steilmannspitze darauf geantwortet haben sollte, dann hat sie dem Politiker strengste Verschwiegenheit auferlegt.

Das Interesse an Adler ist verständlich. Denn nach eigenen Angaben gehört die Adler Modemärkte AG zu den größten und bedeutendsten Textileinzelhändlern in Deutschland. Die Gruppe setzte im Jahr 2012 mit rund 4.400 Mitarbeitern 506,1 Mio. Euro um.  Adler betreibt derzeit 170 Modemärkte, davon 141 in Deutschland, 26 in Österreich, zwei in Luxemburg, einen in der Schweiz sowie einen Online-Shop im Internet.




Yellowstone feiert seinen 30. Geburtstag an zwei Tagen

Wer sich mit 30 Jahren immer noch als „jugendlich“ bezeichnen kann ohne rot zu werden, hat wohl jedes Recht ausgiebig zu feiern. Aus diesem Grund feiert das Jugendzentrum „Yellowstone“ seinen 30. Geburtstag gleich an zwei Tagen.

Die Halfpipe am JZ Yellowstone wurde von Bergbau-Azubis gebaut.
Die Halfpipe am JZ Yellowstone wurde von Bergbau-Azubis gebaut.

Ein Blick in das Archiv zeigt, dass die Erwartungen, die 1983 bei der Eröffnung an das Jugendzentrum gestellt wurden, im Laufe von drei Jahrzehnten erfüllt wurden. Schon vor der Eröffnung konnten die Oberadener Jugendlichen ihre Wünsche und Vorstellungen für ihren neuen Treffpunkt mit in die Planungen einbringen. Egal, ob Rocker, Hip-Hoper, Skater oder Subbuteospieler – sie alle haben schlussendlich ihren Platz im Yellowstone gefunden. Es dürfte wohl kaum einen Oberadener Jugendlichen geben, der in den letzten 30 Jahren nicht einen Fuß in das Haus an der Preinstraße gesetzt hat.

Dies ist sicherlich auf die breite Angebotspalette zurück zu führen, die gleichzeitig auch jede Menge Jugendkultur begleitet hat. Sichtbartes Zeichen dafür ist die Half-Pipe. Diese wird auch heute noch rege noch genutzt, die ganz große Zeit der Skateboardszene war Ende der 90er Jahre aber vorbei. Oder die sogenannten Ü-Ei- Börsen, auf denen die kleinen  Spielzeuge aus den Schokoladeneiern munter gehandelt wurden – bis das Internet auch hier seinen Einzug hielt. Und in Zeiten von digitaler MP3-Musik scheint es heute kaum noch vorstellbar, dass einst CD- und Schallplattenbörsen die Besucher nach Oberaden lockten.

Kinderwoche Indianer
Kinderwoche Indianer

Daneben gab und gibt es aber natürlich eine große Anzahl an Aktionen und Angeboten, die auch heute noch aktuell sind. Ob Kinderwochen, Jugenddiscos, Trommelkurse oder Kochangebote – solche „Klassiker“ der Jugendarbeit haben die Arbeit im Yellowstone geprägt. König Fußball regiert selbstverständlich auch im Jugendheim: Auf dem Bolzplatz direkt vor dem Haus, als Tischfußball der Subbuteo-Gruppe, am klassischen Kickertisch und seit ein paar Jahren auch auf der Spielekonsole. Die ehemalige Subbuteo-Gruppe des Jugendheims ist dabei sogar zu Meisterschaftsehren gekommen und hat das Yellowstone auf internationalen Turnieren erfolgreich vertreten. Ein Unikum ist sicherlich der Kicker im Jugendzentrum. Zur Weihnachtszeit 1983 als Spende eingeweiht, steht der Tisch noch heute – gut gepflegt und öfters überholt – im Yellowstone.

Seit 15 Jahren Konzerte der etwas anderen Art

Eines wurde und wird im „Yellow“, wie es die Stammbesucher nennen, aber immer ganz groß geschrieben: Musik. Schon zu den Anfangszeiten war der Proberaum stets ausgebucht und gelegentliche Live-Konzerte sorgten für Stimmung im Veranstaltungssaal. Daraus entwickelte sich dann der „Soundclub“. Diese Veranstaltungsreihe machte das Oberadener Jugendzentrum weit über die Bergkamener Stadtgrenzen hinaus bekannt. Regelmäßig finden hier Punk,- Rock- oder Metallkonzerte statt, auf denen heimische Nachwuchsbands die Möglichkeit haben, vor Publikum ihre ersten Schritte zu machen. Gemeinsam mit schon etwas bekannteren Bands bringen die Musiker die Stimmung regelmäßig zum Kochen. Die Förderung dieser Jugendkultur liegt dem Team des Yellowstones besonders am Herzen. Für dieses Engagement ist der Soundclub überregional bekannt und geschätzt.

Die Band "Awesome Scampis" hat ihre ersten Songs im Probenraum des JZ Yellowstone gübt.
Die Band „Awesome Scampis“ hat ihre ersten Songs im Probenraum des JZ Yellowstone gübt.

Gemeinsam mit dem Label „Horror Business Records“ ist dieses Konzept jetzt schon seit 15 Jahren erfolgreich. Daher ist es nur logisch, dass das große Jubiläum mit einem Konzertwochenende begangen wird. Am Freitag, 26. April, und Samstag, 27. April, treten insgesamt elf Bands im Yellowstone auf. Darunter Legenden und Lokalgrößen wie die Krombacher Kellerkinder, Slup, Shirker oder die Awesome Scampis. „Topact“ am Samstag ist die niederländisch-amerikanische Band „Jaya the Cat“. Aus Anlass des Jubiläums erhält jeder Besucher eine Musik-CD. Das Team des Soundclubs freut sich außerordentlich darauf, alte und neue Freunde des Yellowstones an diesem Wochenende in Oberaden begrüßen zu dürfen.

von Christian Scharwey

Kindertrödelmarkt im Juni 1992
Kindertrödelmarkt am Yellowstone  im Juni 1992