Eugen Drewermann spricht den USA das moralische Recht ab, das Assad-Regime in Syrien zu bestrafen

In seiner bekannt ruhigen, aber einprägsamen Sprache stellt Eugen Drewermann sein neues Buch „Liebe, Leid und Tod. Daseinsdeutung in antiken Mythen“ im Bergkamener studio theater vor. Doch wenn er über den Krieg spricht, sei es der Kampf um Troja oder ganz aktuell der drohende Militäreinsatz in Syrien, ist der Theologe und Psychotherapeut wie verwandelt.

Kohle aus Bergkamen überreichen Peter Schedalke (l.) vom IGBCE/REVAG-Geschichtsarbeitskreis und der Vorsitzende von Arbeit und Leben, Heint Mathwig (r.), Eugen Drewermann vor Beginn seines Vortrags.
Kohle aus Bergkamen überreichen Peter Schedalke (l.) vom IGBCE/REVAG-Geschichtsarbeitskreis und der Vorsitzende von Arbeit und Leben, Heint Mathwig (r.), Eugen Drewermann vor Beginn seines Vortrags.

Die seelische Ergriffenheit ist im deutlich anzumerken, als er erklärt, die USA hätten nicht das moralische Recht, den Giftgaseinsatz der Assad-Truppen zu bestrafen, weil dieser Staat selbst im Vietnamkrieg Chemiewaffen eingesetzt habe, die noch heute den Menschen dort Not und Elend, etwa durch Missbildungen Neugeborener, brächten.

Das Elend, das der Krieg der Zivilbevölkerung bringt, hat Drewermann als Kind während der Bombenangriffe der Alliierten auf die Chemischen Werke Bergkamen am 11. September 1944 und im Frühjahr 1945 selbst miterlebt. Diese schrecklichen Ereignisse habe das weitere Leben des prominentesten Bergkamener entscheidend geprägt. Das erkläre seinen Pazifismus, der ihn neben seinen inzwischen über 50 Büchern mit einer Millionen-Auflage international bekannt gemacht habe, betont Bürgermeister Roland Schäfer   bei der Verleihung der Silbermedaille der Stadt Bergkamen. „Es ist die höchste Auszeichnung, die wir zu vergeben habe.“

Eugen Drewermann signiert seine Bücher.
Eugen Drewermann signiert seine Bücher.

Es ist aber auch ein Dank dafür, dass Eugen Drewermann, der seit vielen Jahren in Paderborn lebt, immer wieder nach Bergkamen zurückkommt. Dann besucht er das Elternhaus in der Hegelstraße und freut sich darüber, dass jetzt dort, Menschen friedlich miteinander leben, deren Wurzeln in der Türkei, im Iran oder anderswo liegen. „Bergkamen ist für mich so ein Abbild des Ruhrgebiets“, erklärt er vor der Veranstaltung, als er im Foyer seine Bücher signiert.

Er hat das Glück, dass er nach der Pestalozzischule ein altsprachliches Gymnasium in Hamm besucht. Zuhause lernt er, mit seinen Geschwistern in den Notjahren der Nachkriegszeit zu teilen: Das zurückzugeben, was er erhalten hat. Seine neu gewonnenen Griechisch- und Lateinkenntnisse gibt er auch weiter. Als 12-Jähriger übersetzt er Texte von Livius und trägt sie den Pfadfindern der St. Elisabethgemeinde vor. Diese Weitergabe von Wissen betreibt der 73-Jährige bis heute. Das erklärt auch seinen Wissensdurst und die große Zahl seiner bisher erschienen Bücher.

Krieg ist ein wichtiges Thema seines neuen Buchs über die antiken Mythen. Noch wichtiger ist die Liebe. Sie und nicht der Hass soll das Zusammenleben  der Menschen prägen. Damit meint der ehemalige Priester auch die körperliche Liebe – ohne irgendwelche Schuldgefühle.

Zu seinem inzwischen 20. Vortrag bei Arbeit und Leben sind auch viele Freunde und Weggefährten aus seiner Bergkamener Zeit gekommen. So auch Pfarrer i.R. Ulf Doppelfeld (2. Reihe 2. v.l.), der bisher kaum eine Veranstaltung verpasst hat.
Zu seinem inzwischen 20. Vortrag bei Arbeit und Leben sind auch viele Freunde und Weggefährten aus seiner Bergkamener Zeit gekommen. So auch Pfarrer i.R. Ulf Doppelfeld (2. Reihe 2. v.l.), der bisher kaum eine Veranstaltung verpasst hat.




Blutdruck, Zucker, Schilddrüse: Krankenhausteam deckt Gesundheitsprobleme auf

Ob Schilddrüsen-Scan, Blutdruckmessung oder Blutzuckertest: Viele Besucher  des Bergkamener Gesundheitstages nutzten am Samstag die Gelegenheit zu einem kostenlosen Check am Stand des Klinikums Westfalen. Und einige stellten fest: Sie haben gesundheitliche Probleme, die dringend behandelt werden müssen.

KlinikumOberärztin Kerstin Pohl, die von 10 bis 15 Uhr nahezu ununterbrochen Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse durchführte, entdeckte mehrere verdächtige Knoten, und der Leitende Oberarzt, Dr. Adnan Karabas, erklärte den Betroffenen gleich an Ort und Stelle, was diese Befunde zu bedeuten haben. Direkt nebenan stellte sich heraus, dass viele Besucher einen hohen Blutdruck haben und dass bei dem einen oder anderen auch die Blutzuckerwerte nicht stimmten. Auch hier gab es fachkundige Informationen aus erster Hand und notfalls den Hinweis, möglichst bald den Hausarzt auszusuchen.

Klinikum Westfalen präsentierte sich beim Bergkamener Gesundheitstag

Im persönlichen Gespräch stellten Chef- und Oberärzte des Hellmig-Krankenhauses den ganzen Tag über das Leistungsspektrum der Kamener Klinik vor und informierten auch über die speziellen  Angebote des Knappschaftskrankenhauses Dortmund und der Klinik am Park in Lünen, die gemeinsam mit dem Hellmig-Krankenhaus das Klinikum Westfalen bilden. Hier standen proktologische Themen, die Angebote der neuen Klinik für Onkologie in Kamen und Ernährungsfragen im Mittelpunkt.

Ärzte des Kamener Krankhauses stellten sich auf dem Platz der Partnerstädte den Fragen der Besucher des Bergkamener Gesundheitstags.
Ärzte des Kamener Krankhauses stellten sich auf dem Platz der Partnerstädte den Fragen der Besucher des Bergkamener Gesundheitstags.

Konkrete Hinweise für Patienten mit einem schwachen Herzen gab es derweil bei der Talkrunde mit Chefarzt Dr. Hermann-Josef Dieckmann.  Im Gespräch mit Moderatorin Helene Pawlitzki  gab er lebenswichtige Hinweise zum Umgang mit der so genannten Herzinsuffizient und beantwortete die Fragen der Besucher. Die freuten sich besonders über einen Hinweis:  „Eine kleine Sünde am Tag ist immer erlaubt“, lautete das Motto des erfahrenen Kardiologen, der sich nach seinem Auftritt auf der Bühne selbst ein großes  Stück Kuchen schmecken ließ. In einer weiteren Talkrunde stellten sich Onkologie-Chefarzt Dr. Peter Ritter und Dr. Karabas medizinischen Fragen.




JU-Beachvolleyballer trotzen den Wetterunbilden

Zum 10. Mal ging am vergangenen Samstag das inzwischen traditionelle Beachvolleyball Turnier der Jungen Union (JU) Bergkamen auf der Beachvolleyballanlage am Nordbergstadion über die Bühne. Das Wetter meinte es nicht gut mit den Sportlern. Das Kinderfest der FU in unmittelbarere Nähe fiel regelrecht ins Wasser und musste abgesagt werden.

JU-BeachvolleyballturnierDas ehemalige Schwimmbecken des Bergkamener Hallenbades, gefüllt mit feinstem weißen Sand, trug an diesem Tag den Namen „Konrad-Adenauer-Strand“ – die Nachwuchspolitiker hatten hierfür eigens ein entsprechendes Straßenschild aufgestellt.

Ab 14 Uhr begann dann trotz zahlreicher kurzfristiger Absagen aufgrund der Witterung der sportliche Teil der Veranstaltung, in mehreren spannenden Begegnungen wurden dann die Plätze 1-3 wie folgt ausgespielt: 1. Platz, Team „Schneeschwimmer“ (Magnus Schulze Kersting und Bastian Heidloff), 2. Platz, Team „Team Hüppe“ (Nikolas Hüppe und Michael Großpietsch), 3. Platz, Team „Oliver & Stan“ ( Thomas Kreuger und Florian Rosenkranz). Das Team „Schneeschwimmer“ hat in diesem Jahr somit den Hubert Hüppe Wanderpokal erspielt, für alle Sieger gab es Medaillen, Pokale und Gutscheine.

Alle Teams, die dem Regen getrotzt haben, waren sehr zufrieden mit dem Verlauf des Turniers und der Spaß ist keinesfalls zu kurz gekommen. „Wir hätten auch im strömenden Regen weitergespielt“ hieß es seitens des Turniersiegers Team „Schneeschwimmer.“

Das bunte Kinderfest der Frauen Union (FU) Bergkamen, das für 11 Uhr angesetzt war, fiel wegen des Regens aus. „Leider hatten wir ausgerechnet im Jubiläumsjahr kein besonderes Glück mit dem Wetter“ so der Vorsitzende der Jungen Union Bergkamen Stefan Rennhak. „Im nächsten Jahr werden wir daher wohl einen früheren Termin wählen und mit dem Turnier in die Verlängerung gehen!“ berichtet Rennhak schmunzelnd.




Polizei fahndet nach Messerstecher von Königsborn mit einem Phantombild

Wer kennt diesen Mann?
Wer kennt diesen Mann?

Staatsanwaltschaft und dir Mordkommission Dortmund fahnden jetzt auch mit einem Phantombild des Landeskriminalamts nach dem Unbekannten Mann, der am 31. August um 22 Uhr in Königsborn bei einer Messerstecherei einen 27-jährigen Mann aus Unna im Bereich Dahlienstraße / Wilhelminenstraße unvermittelt angegriffen und durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt hatte.

Täterbeschreibung

Der mutmaßliche Täter wird von Zeugen gegenüber der Polizei wie folgt beschrieben:

–  männlich

–  sprach mit osteuropäischem Akzent

–  ca. 40 Jahre alt

–  schwarze kurze Haare, vorne glatt zur Stirn gekämmt

–  ca. 185 – 190 cm groß

–  bekleidet mit dunkler Kleidung

–  schwarzes oder braunes T-Shirt mit einem weißen oder gelben

Schriftzug

–  bewaffnet mit einem größeren Messer, das er vermutlich im

hinteren Hosenbund mitführte.

Zeugen der Tat oder Personen, die Hinweise auf den Täter geben können, werden dringend gebeten sich mit der Polizei in Unna unter 02303 – 921 – 0, mit der Kriminalwache der Polizei Dortmund unter 0231 – 132 7441 oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Hinweise können gegebenenfalls vertraulich behandelt werden. Zuständig ist die Staatsanwaltschaft Dortmund, Herr Dr. Artkämper, Tel. 0231-92626205.




Resolutions des Stadtrats für Lärmschutz an der Hamm-Osterfelder-Bahnlinie

Die Bergkamener und Lünener SPD unternimmt erneut einen Anlauf, den dringend notwendigen Lärmschutz entlang der Hamm-Osterfelder Bahnlinie auf die Tagesordnung der Bundespolitik in Berlin zu setzen. Das wollen sie mit gleichlautenden Resolutionen an den Verkehrsausschuss und an den Umweltausschuss des Deutschen Bundestags erreichen.

Hamm-Osterfelder-Bahnlinie in Heil.
Hamm-Osterfelder-Bahnlinie in Heil.

Mit den Lärmschutzforderungen sollen sich die beiden Gremien am besten sofort nach der Bundestagswahl befassen, fordert der verkehrspolitische Sprecher der Bergkamener SPD-Fraktion Franz Herdring. Am liebsten wäre es ihm, wenn hier alle Kommunen von Oberhausen bis Hamm an einem Strang zögen.  Bürgerproteste gibt es dort ebenfalls seit vielen Jahren. „Wenn hier mehrere 100000 Bürger das Gleiche wollen, hat das in Berlin mehr Gewicht“, sagt er. Bisher waren die Genossen aus Bergkamen und Lünen stets unter sich.

Eine Ausnahme macht hier eine Bürgerinitiative aus Lünen, die eine Reihe von sinnvollen Forderungen entwickelt hat, die jetzt in die Resolution eingeflossen sind, die am 26. September im Stadtrat verabschiedet werden soll. Dazu gehören zum Beispiel die Einführung von Tempolimits und Nachtfahrverbote für alte Güterzüge, von denen besonders viel Lärm ausgeht. Sinnvoll sei es auch, dass das Nutzungsentgelt für diese ehemaligen Waggons der Deutschen Bahn ohne moderne Fahrgestelle drastisch angehoben werde, unterstrich Herdring.

Solche Maßnahmen nützen den betroffenen Anlieger der Güterbahnstrecke kurzfristig. „Uns ist auch klar, dass nicht auf der gesamten Länge von Oberhausen bis Hamm auf ein Mal Lärmschutzwände gebaut werden können“, sagt Herdring.




Frist verlängert: Auf den Bergehalden wird mindestens bis 2017 geschüttet

Erneut ist das Ende der Schüttungen auf den Bergkamener Bergehalden verschoben worden. 2013 solle nun endgültig Schluss damit sein, hieß es noch vor einigen Jahren. Insbesondere in der bautechnischen Phase der Seseke-Renaturierung hatten sie wegen der hohen Zahl von Lkw-Fahrten und der damit verbundenen Verschmutzung der Jahnstraße sehr viel Unmut in Oberaden erzeugt.

Blick auf der Halde auf die künftige Naturarena und das Kraftwerk Heil
Blick auf der Halde auf die künftige Naturarena und das Kraftwerk Heil

Aktueller Stand ist jetzt 2017. Diese Zahl nannte jedenfalls SPD-Fraktionsvorsitzender Gerd Kampmeyer in einem Pressegespräch. Nähere Einzelheiten dazu gibt es in der nächsten Sitzung des Bergkamener Stadtentwicklungsausschusses am 17. September. Vertreter der RAG und des Büros Drecker, das für die Planung der Endgestaltung des Haldengebiets zuständig ist.

Immerhin gehe es jetzt auf der Adener Höhe weiter, tröstet Kampmeyer. Er meint den ersten Spatenstich für die Neugestaltung der Spitze der höchsten Bergkamener Erhebung am 24. September. Rund 1,2 Millionen Euro werden rund um das Lichtkunstwerk und in die Verbesserung der Parkplatzsituation investiert. „Weitere Millionen werden dort noch investiert“, betont Kampmeyer.

Kampmeyer erinnerte in diesem Zusammenhang an das Wahlversprechen der SPD aus dem Jahr 2009: Die Halden sollten der Bergkamener Bevölkerung als ein Ort für Freizeit und Erholung zurückgegeben werden. Deshalb gebe es dort für Windenergieanlagen keinen Platz. Zumal nicht sicher sei, ob sich dieser Standort für einen Windpark überhaupt wirtschaftlich eignen würde. „Es gibt durchaus Standorte für Windenergieanlage, die Verluste einfahren“, berichtet der Fraktionsvorsitzende. Völlig unklar sei, ob der Untergrund aus Bergematerial Sicherungen notwendig machten, die die Kosten für den Bau solcher Anlage in die Höhe trieben.




Runder Tisch soll den Ursachen des Hausärztenotstands auf den Grund gehen

Viel tun könne man seitens der Stadt nicht gegen den drohenden Hausärztenotstand in Bergkamen. Doch die SPD wolle am Mittwoch im Sozialausschuss vorschlagen, einen Runden Tisch zu dieser Frage ins Leben zu rufen, kündigt Fraktionsvorsitzender Gerd Kampmeyer an.

Werbeplakat für ein Medizinstudium an der Werner Straße.
Werbeplakat für ein Medizinstudium an der Werner Straße.

Das Bergkamener Ärztenetzwerk hatte hier laut Alarm geschlagen und vor der Sommerpause den Stadtrat darüber informiert, dass eine Reihe von Hausärzten in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden, Nachfolger, die die Praxen übernehmen könnten, aber nicht in Sicht wären. An die Ratsmitglieder hatte das Netzwerk ein Info-Blatt mit einer Reihe von Anregungen und Forderungen.

„Den größten Teil können wir gar nicht als Kommune erfüllen“, betont Kampmeyer. Etwa die Bereitstellung von preisgünstigem Bauland. Das käme einer Subventionierung von Ärzten gleich. Zudem ist der Fraktionschef davon überzeugt, dass die Gründe für den drohenden Notstand ganz woanders liegen. Er wies darauf hin, dass Hausärzte am unteren Ende der Einkommenskala der Ärzteschaft lägen. Ein Mangel trete vor allem in den Regionen auf, in denen der Anteil an Privatpatienten wie in Bergkamen klein gering sei. „In Kamen und Werne gibt es einen Überschuss. Und das hat Gründe.“

Aufgabe des zu gründenden Runden Tischs soll es sein, den Ursachen des drohenden Hausärztemangels auf den Grund zu gehen. Deshalb sollten an ihm neben Politik, Verwaltung und des Ärztenetzwerks auch die Kassenärztliche Vereinigung beteiligt werden.

Eine der Ursache könnte natürlich auch sein, dass Deutschland generell auf einen Ärztemangel zusteuert. An der Werner Straße nur wenige Meter neben der Praxis eines Bergkamener Kinderarztes wird auf einer großen gewerblichen Werbetafel für den Eintritt in ein Medizinstudium geworben.




Langfinger stehlen Spiegelreflexkamera plus Zubehör – Überwachungskamera schaut dabei zu

Besonders schlau glaubten zwei Langfinger zu sein, als sie sich mit einer Spiegelreflexkamara nebst teurem Zubehör als Beute im Elektronikfachhandel Brumberg aus dem Staub machten. Eine Überwachungskamera sah ihnen aber bei der „Arbeit“. Mit ihren Bildern und der Hilfe der Bevölkerung hofft die Polizei, dem Duo auf die Spur zu kommen.

Die Polizei fragt: Wer kennt diese Männer?
Die Polizei fragt: Wer kennt diese Männer?

Am 5. April begaben sich laut Polizeimitteilung zwei unbekannte männliche Täter in einen Elektronikfachmarkt in der Kämerstraße in Kamen. Einem der Täter gelang es, eine Ausstellungsvitrine in dem Geschäft zu öffnen. Der zweite Täter entnahm eine digitale Spiegelreflexkamera mit einem Telezoom-Objektiv sowie ein weiteres Objektiv aus der Vitrine. Beide Täter verließen anschließend den Elektronikfachmarkt, ohne die Ware zu bezahlen.

Die beiden unbekannten Täter wurden von der Videoüberwachungsanlage des Geschäftes aufgenommen. Auf Beschluss des Amtsgerichts Dortmund veröffentlicht die Polizei nun Lichtbilder der beiden Täter.

Hinweise zu den beiden Männer nimmt die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307/921-3220 oder 921-0 entgegen.




Aktionskreis kritisiert zu geringe Beteiligung der RAG an Ausbaukosten für die A 1

149,6 Millionen Euro soll der Ausbau der Autobahn A 1 auf sechs Spuren im Raum Bergkamen nach den aktuellen Berechnungen kosten. Allein der Neubau der Brücken, unter anderem über den Datteln-Hamm-Kanal und die Lippe, schlägt mit 36,8 Mio. Euro zu Buche. An diesen Baukosten wird sich die RAG mit 3,05 Millionen Euro beteiligen. Viel zu wenig, wie der Aktionskreis „Wohnen und Leben“ Bergkamen kritisiert.

Autobahn A1Auch die Autofahrer werden seit Jahren mit den Auswirkungen des Kohleabbaus unter der Autobahn, zuletzt durch das Bergwerk Ost, konfrontiert. Ohne einen auf den ersten Blick ersichtlichen Grund werden sie gezwungen, Tempo 80 zu fahren. Vielen Verkehrsteilnehmern fällt dieses sehr schwer. Gern stellt deshalb die Polizei an den Rastplätzen Overberger Busch und Haus Reck ihre Messgeräte auf. Das böse Erwachen kommt, wenn der Busgeldbescheid zugestellt wird.

Was die Reisenden nicht wissen: Hier hat sich nicht nur über Jahre eine Senkung der Fahrbahn gebildet. Was noch schlimmer ist: Die Behörden müssen damit rechnen, dass plötzliche Erdbewegungen zu Verwerfungen der Fahrbahn führen können. Wer dann zu schnell ist, rast in die Katastrophe.

„Schriftwechselvereinbarung“ über Kostenbeteiligung

Der Aktionskreis wollte es genau wissen, wie sich die RAG an der Beseitigung der Schäden im Zuge des Autobahnausbaus beteiligt. Sein Sprecher Karlheinz Röcher schrieb deshalb an Straßen NRW. Er erhielt die Antwort: „Die RAG AG und der Landesbetrieb Straßenbau standen in der gesamten Planungsphase in einem engen Kontakt zueinander. Die Senkungsvorausberechnungen der RAG waren in der Anfangsphase und im weiteren Verlauf der Planungen ein wichtiger Bestandteil zum Entwurf des Entwässerungskonzepts. Über die gesamte monetäre RAG-Kostenbeteiligung bedingt durch die Bergsenkungen wurde eine Schriftwechselvereinbarung geschlossen. Die Ablösesumme in Höhe von 3,05 Mio. € wurde über eine sich aus dem gemeinsamen Abstimmungsprozess entwickelte Matrix in Form einer Ablöseberechnung ermittelt“, teilte die für die Ausbauplanung zuständige Regionalniederlassung Südwestfalen, Außenstelle Hagen, schriftlich mit.

Kostenbeteiligungen durch die RAG gebe es für:

– die Brücke über den Datteln-Hamm-Kanal

– die erforderlichen Gradientenanhebungen

– die erforderlichen Abfanggräben (Trennung der Gewässer von der Autobahnentwässerung)

– den Straßenoberbau im Senkungsbereich

– Gewässerdurchlässe im Senkungsbereich

– Brückenbauwerke im Planungsbereich

und entsprechende Planungsleistungen ermittelt und berücksichtigt.

Und: „Sollten sich während der Bauphase noch bisher nicht erkennbare und damit in der Matrix nicht enthaltene Bergschäden insbesonders Anomalien im Baugrund zeigen, wären entsprechend der normalen Bergschadensabwicklung die dadurch entstehenden Kosten zusätzlich von der RAG AG als dem Verursacher zu übernehmen.“

Das heißt auch, dass auf der Grundlage der aktuellen Bergschadensregelungen nichts mehr von der RAG zu erwarten ist. Ein Faktor bei den Schadensersatzberechnungen ist das Alter dieses Autobahnabschnitts mit seinen Brücken. Er wurde im September 1965 eingeweiht. Zu den Ersten, die damals über den Asphalt rollten, gehörten übrigens die Rolling Stones. Sie fuhren damals zu einem Konzert nach Münster. So lange ist das schon her.




Tina Teubner gastiert im MittwochsMix: „Aus dem Tagebuch meines Mannes“

Die Chansonette, Musikerin und Kabarettistin Tina Teubner präsentiert am Mittwoch, 25. September,  um 19.30 Uhr in der Städt. Galerie „sohle 1“ ihr Programm „Aus dem Tagebuch meines Mannes“. Es ist praktisch auch der Aufschlag für die neue Bergkamener Kultursaison 2013/14.

Tina Teubner gastiert am 25. September im MittwochsMix  in der städt. Galerie "sohle 1".
Tina Teubner gastiert am 25. September im MittwochsMix in der städt. Galerie „sohle 1“.

Bei Tina Teubner muss man mit allem rechnen. Auch mit dem Schönen. Und mit der Wahrheit. Denn Tina Teubner wäre nicht so wahrhaftig, wenn sie nicht so unsachlich wäre. Und nicht so komisch, wenn sie nicht aus dem prallen Leben schöpfte. Sie ist ihm verfallen: dem Leben und – Pubertät hin, Altersstarrsinn her – sogar ihrem Mann. Virtuos, anrührend, parteiisch, mutig und politisch völlig inkorrekt: Tina Teubner ist wahrscheinlich die einzige Angela Merkel-Imitatorin, die besser Geige spielt als Michael Glos (womöglich sogar besser als Ursula von der Leyen).

 

„Wenn ich nicht einschreite, dann muss ich befürchten, dass mein Mann

nahtlos von der Pubertät in den Altersstarrsinn durchgleitet.“

 

Die Kleinkunstwelt wurde das erste Mal auf Tina Teubner aufmerksam, als die Kölnerin 1993 mit dem ersten Preis im Bundeswettbewerb Gesang für Musical/Chanson ausgezeichnet wurde. Seitdem hat Teubner elf eigene Programme geschrieben, mit denen sie überall gastierte,wo man ihre und die deutsche Sprache versteht.

Weitere Kabarett- und Kleinkunstpreise säumten ihren Weg, 2010 gar der Deutsche Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson.

Tickets zum Preis von 12,- Euro, erm. : 9,- Euro, sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse.

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Bergkamener Gymnasium hat in den Projekttagen richtig Farbe bekommen

Das Bergkamener Gymnasium hat richtig Farbe bekommen. Das liegt weniger an den vergangenen sonnigen Wochen, sondern am Arbeitseinsatz zahlreicher Schülerinnen und Schüler zum Schuljahresbeginn. Auf dem Schulhofbereich haben jetzt mit Graffiti beschmierte Wände ein frisches Aussehen erhalten. Neue Kunst entstand aber auch im Inneren des Schulgebäudes.

Gymnasiumkunst 2
Neue Kunst im Treppenhaus in der Tape-Technik

Wie schon 2012 standen Projekttage nach dem Sommerferien auf dem Stundenplan. Soziales Lernen, Body & Grips, Pflege einer Orchideenwiese auf dem Programm. Ob dieses Angebot fortgesetzt wird, ist noch offen. Erstmals ging bei diesen Projekttagen auch eine sogenannte „Dokumentations- und Evaluierungsgruppe“ mit Schülern aus dem 9. Jahrgang an den Start. Sie soll festhalten, was abgelaufen ist und zudem feststellen „Was hat es gebracht“. Dazu wurden Mitschüler ebenso befragt wie die Lehrerinnen und Lehrer.

„Diese Ergebnisse wollen wir zunächst abwarten, bevor wir darüber sprechen, wie es weitergeht“, erklärt Bärbel Heidenreich, die über die großen Ferien hinweg nach der Wahl in der Schulkonferenz und zuletzt der Zustimmung durch den Personalrat die Schulleitung des Gymnasiums übernommen hat.

Sicherung des Unterrichts hat für Bärbel Heidenreich zurzeit Priorität

Bärbek Heidenreich
Die neue Schulleiterin Bärbel Heidenreich

Vieles spricht dafür, dass sich die neue Schulleitung zunächst durch Kontinuität auszeichnet wird. „Wir haben schon viel anzubieten“, beton die 56-Jährige. Und sie will nicht, dass das Kollegium weiteren zusätzlichen Belastungen ausgesetzt wird. Das muss jetzt verkraften, dass bis zum Ende des vergangenen Schuljahres acht Lehrkräfte das Städt. Gymnasium verlassen haben, ohne dass in gleicher Stärke neue Pädagoginnen und Pädagogen ihren Dienst aufgenommen hätten.

Zwei freudige Ereignisse im Kollegium machen die Unterrichtssicherung zusätzlich etwas schwieriger. „Wir müssen jetzt beraten, wie wir diesen Ausfall etwa durch das Programm „Geld statt Stelle“ ausgleichen“, sagt die ehemalige Mittelstufenkoordinatorin, die in der Vergangenheit kommissarisch die Schulleitung in einer längeren Krankheitsphase von ihrer Vorgängerin Silke Kieslich übernommen hatte.

Mit Pinsel und bunten Farben hat das Gymnasium den hässlichen Graffitis den Kampf angesagt.
Mit Pinsel und bunten Farben hat das Gymnasium den hässlichen Graffitis den Kampf angesagt.

Kontinuität gibt es auch in der bewehrten Öffentlichkeitsarbeit. Neu ist aber, dass die Schulleiterin sich Unterstützung gesichert hat. Silke Kieslich sei ja Deutschlehrerin gewesen, erklärt Bärbel Heidenreich, die Mathematik und Chemie als Fächer hat. Hilfe gibt es jetzt von Matthias Fahling, einer der Neuen im Kollegium. Er hat neben seiner Lehrerausbildung über viele Jahre auch als Sportjournalist gearbeitet.