Einbruchserie in Oberaden geht weiter – auch in der Silvesternacht

Mindestens fünf Wohnungseinbrüche gab es in den Silverster-Abendstunden in Oberaden, und zwar in den Straßen Südwall, Gute-Hoffnung-Straße, Rotherbachstraße und Brandenburger Straße.

Die Täter hebelten jeweils Fenster oder Terrassentüren auf und stahlen Schmuck und Bargeld. In in der Brandenburger Straße blieb es allerdings beim Versuch. Die Wohnungsinhaber kehrten gegen 23.30 Uhr nach Hause zurück, störten dabei mindestens einen Einbrecher und schlugen ihn in die Flucht. Hinweise zu verdächtigen Personen in den genannten Bereichen bitte an die Polizei in Kamen unter Tel. 921-3220 oder unter Tel. 02303/921-0.




Unruhiger Silvester für Feuerwehr: Auto abgebrannt und Altkleidercontainer in Flammen

Für die Bergkamener Feuerwehr ist die Silvesternacht längst nicht so ruhig verlaufen wie erhofft. Den folgenschwersten Vorfall gab es kurz nach Mitternacht an der Rünther Straße. Dort sind eine Hecke und das daneben parkende Auto in Flammen aufgegangen. Hier waren die Löschgruppen Rünthe, Oberaden und Overberge im Einsatz gewesen.

Vier Jugendliche sind vermutlich für den Brand eines Altkleidercontainers auf dem Parkplatz an Pfalzschule verantwortlich.
Vier Jugendliche sind vermutlich für den Brand eines Altkleidercontainers auf dem Parkplatz an Pfalzschule verantwortlich.

Eine Chance, die Brandstifter zu ermitteln, besteht vielleicht in Weddinghofen. Dort haben zwei Zeuginnen beobachtet, wie einer Gruppe von vier angetrunkenen Jugendlichen, zwei weiblich und zwei männlich, auf dem Lehrerparkplatz an der Pfalzschule nach Mitternacht zunächst Feuerwerkskörper entzündeten, dann aber mindestens einen Böller in einen Altkleidercontainer warfen.

Kurze Zeit später stand der Container in Flammen. Das Feuer wurde von der Löschgruppe Weddinghofen gelöscht. Die beiden Zeuginnen konnten gegenüber der Besatzung eine Personenbeschreibung abgeben.

Weddinghofen Einsatzschwerpunkt

Von den Zahlen her war Weddinghofen der Einsatzschwerpunkt in der Silvesternacht. Bereits um 22.55 Uhr entdeckten die Mitglieder der Löschgruppe, die sich im Gerätehaus am Häupenweg für die Silvesternacht getroffen hatten, auf dem benachbarten Parkplatz einen Feuerschein. Durch einen Feuerwerkskörper war dort in Brand geraten. Dieses Feuer konnten sie noch mit einfachen Mittel löschen.

Um 0.11 Uhr ging es zu einer brennenden Hecke an der Buckenstraße. An der Töddinghauser Straße brannte kurze Zeit später ein Baum und an der Heinrich-Jasper-Straße eine weitere Hecken. In Weddinghofen blieb es nicht bei dem einen Containerbrand. Um 3.32 Uhr musste die Löschgruppe Weddinghofen zur Amselstraße/Buchfinkenstraße ausrücken, um auch dort einen Altleidercontainer zu löschen.




Jahresrückblick mit Facebook: Allen Bergkamenern einen guten Rutsch und viel Erfolg in 2014

Die Redaktion des „Bergkamener Infoblogs“ und der „Bergkamener Nachrichten“ wünscht allen Leserrinnen und Lesern bzw. Freundinnen und Freunden einen guten Rutsch ins neue Jahr und die Erfüllung aller Wünsche für 2014.

JahresrückblickAuch wir präsentieren zur Silvesterfeier einen Jahresrückblick. Dabei haben wir ein Experiment gewagt. Nicht wir haben ihn geschrieben, sondern haben ihn von Facebook erstellen lassen . Er beginnt mit der Geschichte über den kleinen Dwayne, der an Leukämie erkrankt war. Er hat die rettende medizinische Behandlung offensichtlich gut überstanden. Wir wünschen dem tapferen Jungen und seiner Familie alles Gute fürs nächste und für die kommenden Jahre.

Lokale Nachrichten aus Bergkamen

Der zweite Bericht in dieser speziellen Facebook-Jahreschronik bezieht sich auf die Schließung der Lokalredaktionen der Westfälischen Rundschau in Kamen und anderswo. Ehemalige Redakteure, die über das Geschehen in Bergkamen und Kamen berichten, haben kurz danach im Internet zwei Online-Zeitungen gegründet, den „Bergkamener Infoblog“ und „Sesekegeflüster“.

Total ins „Bergfreie“ gefallen ist von den WR-Ehemaligen niemand. Einige haben einen neuen Job außerhalb der Zeitungswelt gefunden, andere versuchen, als Freiberufler sich eine Existenz aufzubauen.

Kleines Unternehmen gegründet

Beide lokale Nachrichtenangebote erfreuen sich übrigens zehn Monate nach dem Start weiterhin wachsender Beliebtheit. Eine organisatorische Änderung gibt es jetzt: Der „Bergkamener Infoblog“ und „Sesekegeflüster“ werden in Kürze von einem von uns gegründeten Unternehmen, dem „BeKa Medienkontor“, herausgegeben. Das ermöglicht uns, beide Online-Zeitungen über Werbeeinnahmen zu finanzieren. Davon kann niemand leben, wir können aber künftig Mitarbeiter für ihre Leistungen angemessen bezahlen, was bisher nicht möglich war.

Wir schauen also sehr optimistisch in die Zukunft und glauben, dass dies die Städte Bergkamen und Kamen mit ihren Bewohnerinnen und Bewohner auch tun können.

Ihre Redaktion




Mercedes landet nach Unfall auf der Motorhaube eines parkenden Autos

Aus bislang ungeklärter Ursache stießen am Sonntag gegen 23:15 Uhr auf der Kreuzung Ostwall / Schwanenwall / Kaiserstraße in Dortmund der Pkw einer Bergkamenerin mit einem Mercedes zusammen. Eines der Fahrzeuge landete dabei auf der Motorhaube eines geparkten Autos. Zwei Personen verletzten sich durch den Unfall leicht.

Dieser Mercedes landete nach einem Unfall mit Bergkamener Beteiligung auf der Motorhube eines parkenden Autos.
Dieser Mercedes landete nach einem Unfall mit Bergkamener Beteiligung auf der Motorhube eines parkenden Autos.

Nach ersten Zeugenaussagen fuhr eine 20-Jährige aus Bergkamen mit ihrem VW auf dem Ostwall und beabsichtigte nach rechts in die Kaiserstraße zu fahren. Beim Fahrstreifenwechsel stieß die junge Dame mit ihrem Golf gegen einen Mercedes eines 20-jährigen Dortmunders. Durch den Aufprall kam dieser von der Fahrbahn nach rechts ab, fuhr über den Bürgersteig und landete schließlich auf der Motorhaube eines geparkten Hyundai. Ein weiterer abgestellter Peugeot wurde dabei ebenfalls beschädigt.

Durch den Unfall verletzten sich der Fahrer des Mercedes und die 20-jährige Beifahrerin im Golf leicht.

Aus polizeilicher Sicht entstand ein Sachschaden von mehr als 50.000 Euro.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

 




Wilde Verfolgungsjagd der Polizei auf der A 2: Streifenwagen gerammt

Eine wilde Verfolgungsjagd über die A 2 von Herford bis Dortmund-Menge hielt am Sonntagabend die Autobahnpolizei in Atem. Der Flüchtige war angetrunken, besaß keinen Führerschein und sein Auto war nicht versichert.

Polizei Symbolbild34In Schlangenlinien war ein 57-Jähriger aus Köln auf der A 2 in Richtung Dortmund unterwegs. In Höhe der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen sollte der Mercedes angehalten werden. Dabei fuhr der Kölner gegen die Leitplanke und verriegelte die Türen des Pkw. Als die Beamten sich dem Fahrzeug näherten, gab der Mann Gas und flüchtete.

Flucht vor der Polizei mit Tempo 200

Bei der anschließenden Verfolgung erreichte das Fahrzeug Geschwindigkeiten über 200 km/h. Nach einigen gefährlichen Situationen und Beinahunfällen brach die Polizei die Verfolgungsfahrt zunächst ab Später sollte er aber durch mehrere Streifenwagen der Autobahnpolizei Dortmund in Höhe der Anschlussstelle Bönen gestoppt werden. Dabei erhielten die Einsatzkräfte per Hubschrauber Unterstützung aus der Luft.

Streifenwagen gerammt- Polizisten verletzt

Der Fahrer rammte jedoch zwei Streifenwagen und setzte seine Fahrt fort. Beide Streifenwagen wurden bei dem Zusammenstoß beschädigt und vier Beamte leicht verletzt. In Höhe der Anschlussstelle Dortmund-Mengede konnte der Fahrer seine Fahrt wegen der starken Beschädigungen am Pkw nicht fortsetzen und blieb stehen.

Der stark angetrunkene Mann, der nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war, wurde festgenommen. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Pkw, mit dem der 57 – jährige unterwegs war, nicht mehr versichert war.




Ehemalige Zechenzufahrt zu Grimberg 3/4 verkommt zum Müllabladeplatz

Die ehemalige Zechenzufahrt zu Grimberg 3/4 in Weddinghofen verkommt immer mehr zu einem illegalen Müllabladeplatz.

Müll an der Zufahrt zum ehemaligen Zechengelände in Weddinghofen- Diese Foto entstand im November. Besser geworden ist es dort nicht.
Müll an der Zufahrt zum ehemaligen Zechengelände in Weddinghofen- Diese Foto entstand im November. Besser geworden ist es dort seitdem nicht.

Schon vor Wochen haben dort Unbekannte dort Wohnzimmerpolstermöbel und noch mehr Müll an einem von der Schulstraße nicht einsehbarn Seitenarm in der Nähe des Denkmals für die ehemalige Weddinghofer Schachtanlage abgelagert. Auch an anderen Stellen der heutigen Zufahrt zur TÜV Nord Bildung befindet sich jede Menge Kleinmüll.

Nach Lage der Dinge dürften die Müllmengen weiter wachsen, weil dieser Bereich nicht sofort einsehbar ist und er nur während der Schul- und Ausbildungszeiten des TÜV Nord belebt ist. Hinzu kommt, dass sich offensichtlich niemand dafür zuständig fühlt. Der größte Teil der betroffenen Flächen gehört der RAG Montan-Immobilien. Teile könnten aber auch schon vom Investor des geplanten Gesundheitszentrums auf der Zechenbrache gekauft worden sein.

 




Silvester: Feuerwehr in erhöhter Alarmbereitschaft

In der Vergangenheit musste die Kamener Feuerwehr mehrmals ausrücken, um brennende Papiercontainer zu löschen. Auch während der längsten Nacht des Jahres werden immer wieder Müllsammelbehälter in Brand gesetzt – durch Knallkörper. Wie zu jedem Jahreswechsel flutet die Feuerwehr Kamen daher auch am Dienstagnachmittag wieder Papiercontainer, um Brände durch in die Container geworfene Feuerwerkskörper zu verhindern.

Ohnehin herrscht in der Feuerwehrleitstelle des Kreises an Silvester wieder erhöhte Alarmbereitschaft, denn erneut werden Feuerwerkskörper für viele Millionen Euro (im vergangenen Jahr waren es rund 115 Mio. Euro) in den Himmel geschossen. Erfahrungsgemäß ereignen sich bei unsachgemäßem Umgang viele, zum Teil folgenschwere Unfälle.

Kreisbrandmeister warnt

„Beim Umgang mit Feuerwerkskörpern ist allergrößte Vorsicht geboten“, warnt Kreisbrandmeister Ulrich Peukmann. Verbrennungen und Verletzungen bis hin zum Verlust von Gliedmaßen, Blindheit, aber auch Zimmer- und Hausbrände sind die regelmäßige Bilanz, die Feuerwehren und Rettungssanitäter nach der Silvesternacht ziehen müssen.

Auch wenn die Feuerwerkskörper die erforderliche Sicherheit aufweisen, so verführen sie doch zu manchmal schon sträflichem Leichtsinn. Oft spielt zu starker Alkoholkonsum eine Rolle: Da werden schwere Böller in der Hand gehalten oder als „Scherz“ dem Nachbarn vor die Füße geworfen. Manche treiben es gar auf die Spitze und zünden schwere Kracher innerhalb des Hauses oder auf dem Balkon. „Von der Brandgefahr ganz abgesehen, kann es hier zu schweren Schockerscheinungen oder Verletzungen kommen“, warnt der Kreisbrandmeister.

Eltern sollten ihren Kindern deutlich machen, welche Gefahren mit Knallern, Krachern und Raketen verbunden sind. (Ulrich Peukmann, Kreisbrandmeister)

Ein weiteres Problem: Trotz des absoluten Verkaufsverbotes schaffen es Kinder immer wieder, an das gefährliche „Spielzeug“ zu gelangen. Dies gilt auch für den Neujahrsmorgen, wenn sie nicht gezündete Blindgänger aufsammeln und damit herumspielen. Häufig werden aus den Resten auch neue Knaller gebastelt. Dabei ist die Explosionsgefahr dann besonders groß. Deshalb sollten versagende Feuerwerkskörper sofort mit Wasser unschädlich gemacht werden. „Auch sollten Eltern ihren Kindern deutlich machen, welche Gefahren mit Knallern, Krachern und Raketen verbunden sind“, rät Ulrich Peukmann.

Laute Knallkörper schädigen das Ohr

Neben der Feuerwehr weist auch der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises darauf hin, dass bei unsachgemäßem Gebrauch von Feuerwerkskörpern wie Kanonenschlägen und Chinaböllern sowie durch Spielzeugwaffen besonders am Innenohr nicht wiedergutzumachende Schäden verursacht werden können. Die Schäden reichen von plötzlichem Hörverlust über Ohrgeräusche (Tinnitus) bis zu Verbrennungen und anderen Verletzungen.

„Untersuchungen zufolge erzeugen im Abstand von acht Metern explodierende handelsübliche Feuerwerkskörper einen Schallpegel zwischen 145 und 155 Dezibel“, weiß Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz. Bei lärmempfindlichen Personen kann dieser Spitzenpegel schon zu einer leichten Schädigung des Gehörs führen. Im Abstand von einem Meter werden Spitzenpegel zwischen 163 und 173 Dezibel erreicht. Dieser Lärm verstümmelt die sogenannten Sinneshärchen, den empfindlichen Teil im Innenohr. „Solche Schäden sind nicht mehr zu beheben“, warnt Dr. Jungnitz.

Oft sind die Hörverluste nach einer solchen Überlastung des Ohres nicht so stark, dass der Betroffene sie sofort bemerkt und unmittelbar nach der Schädigung einen Arzt aufsucht. Eine wiederholte Überlastung des Ohres beschleunigt zudem den Alterungsprozess. „Es gibt Fälle, in denen Teenager dadurch nur noch die Hörfähigkeit eines Siebzigjährigen haben“, so Dr. Jungnitz. Außerdem besteht die Gefahr, für den Rest des Lebens von chronischen Ohrengeräuschen gequält zu werden.

Aber nicht nur die lauten Knallkörper schädigen das Ohr. Spielzeugpistolen und -revolver sind nach Auskunft des Kreis-Mediziners ebenso gefährlich. Sie verursachen extrem kurze Schallpegelspitzen, die subjektiv als weniger laut empfunden werden, aber immerhin bis zu 160 Dezibel erreichen. Direkt am Ohr abgefeuert, werden sogar 180 Dezibel überschritten. Dr. Jungnitz: „Solche Spitzenpegel führen unweigerlich zu einem bleibenden Innenohrschaden.“

Es gibt Fälle, in denen Teenager nur noch die Hörfähigkeit eines Siebzigjährigen haben. (Dr. Bernhard Jungnitz, Amtsarzt des Kreises Unna)

Aber nicht nur Menschen leiden unter den Knallkörpern, sondern auch Tiere. Außer den zu lauten Geräuschen (viele Tiere können deutlich besser hören als Menschen und erleiden ähnliche Schäden) kommt auch noch die Angst vor den unbekannten Knallern und den Lichteffekten der Raketen. Beim Abschießen von Raketen und Knallkörpern sollte daher Rücksicht auf die Tiere genommen werden.

Bürgerinnen und Bürger sollten ihre Raketen und Knallkörper also nicht in der Nähe von Tieren oder deren Ställen anzünden. Tierbesitzer sollten ihre Hunde und Katzen im Haus lassen und Großtiere sollten in einen Stall eingesperrt werden.




Spielhallen-Aufsicht mit Messer bedroht

Man ist offenbar zu keiner Tageszeit mehr sicher vor Überfällen: Am Samstag, 28. Dezember, um 7.15 Uhr betrat ein bislang unbekannter maskierter Mann eine Spielhalle auf dem Willy-Brandt-Platz in Kamen. Unter Vorhalt eines Messers verlangte er Bargeld. Nachdem die Spielhallenaufsicht der Aufforderung des Täters nachgekommen war, flüchtete dieser mit der Beute über die Adenauerstraße. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen verliefen erfolglos. Die Spielhallenaufsicht wurde nicht verletzt.

Der Täter wird wie folgt beschrieben: männlich, etwa 180 cm, dunkle Augen, Sturmhaube, schwarze Hose, schwarze Bomberjacke, schwarzer Rucksack.

Relevante Hinweise erbittet die Polizei in Kamen unter 02307-921-3220 oder 921-0.




Zehn Verletzte, vier Mal Totalschaden

Zehn Menschen verletzt, vier Autos schrottreif: Bilanz eines Unfalls, den ein 68-Jähriger aus Kamen am Abend des zweiten Weihnachtstages in Münster verursacht hat.

Alles begann mit einem missglückten Überholmanöver auf einer Umgehungsstraße in Richtung Autobahn. Das überholte Auto wurde laut Polizei wohl von dem Kamener abgedrängt und krachte gegen einen Baum – und der Kamener wenig später auch. Zwei Wagen im Gegenverkehr „zerlegte“ es genauso. Einen Verletzten musste die Feuerwehr aus dem Wrack seines Wagen befreien: Seine Beine waren eingeklemmt.

Gestern Nachmittag berichtete die Polizei Münster dann, dass auch der Kamener noch im Krankenhaus ist. Immerhin: In Lebensgefahr ist nach dem Unfall niemand. – Der Kamener musste auf Anordnung der Staatsanwaltschaft seinen „Lappen“ abgeben. Gegen ihn wird wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.




Schnelle und unbürokratische Hilfe nach Unfall: Dankeschön an Polizei nach über 25 Jahren

Ein öffentliches Dankeschön von einem Bürger ist für die Polizei selten geworden. Jetzt gibt es eins. Der Anlass, ein Unfall auf einer Umleitungsstrecke nach einer Sperrung der A 2, liegt aber bereits rund 27 Jahre zurück. Mit einem Brief bedankt Helene Lackinger aus Karlsruhe jetzt nochmals für die damals geleistete schnelle Hilfe der Beamten der Kamener Polizeiwache.

 

Über Helene Lackinger und die schnelle Hilfe durch die Polizei in Kamen berichteten die damaligen WR-Redakteure Alfred Hintz und Ulrich Bonke (Foto).
Über Helene Lackinger und die schnelle Hilfe durch die Polizei in Kamen berichteten die damaligen WR-Redakteure Alfred Hintz und Ulrich Bonke (Foto).

Helene Lackinger war damals 35 Jahre alt und hatte noch den Hausnamen Fogel. Sie kam aus Polen und war mit ihren beiden Söhnen auf Verwandtenbesuch in der Bundesrepublik. Während dieser Autoreise sie doppeltes Pech.

Der jungen Witwe wurden die Ausreisepapiere gestohlen. Die Ersatzpapiere kosteten 150 Mark. Auf der Rückfahrt im eigenen Auto hatte sie gerade noch 43 Mark in der Tasche. Und dann kam der Unfall. 24700 Kilo Flüssiggas hatten sich bei Lünen über die A 2 nach einer Lkw-Karambolage ergossen. Die Autobahn war über Stunden gesperrt gewesen und auf der Umleitung baute sie selbst einen Unfall. Dann mussten neben anderen Unannehmlichkeiten auch noch die Reparaturkosten für ihr Auto beglichen werden.

200 Mark aus der Kaffeekasse der Polizei

Hier halfen die Polizeibeamten schnell und unbürokratisch. Der Kreis Unna verzichtete auf die übliche Sicherungsleistung. Das Kamener Sozialamt spendierte 75 Mark. 200 Mark nahmen die Polizisten aus ihrer Kaffeekassen. Von einem Autohaus erhielten sie eine neue Autotür, die dann in einer Werkstatt kostenlos eingesetzt wurde. Für die Wartezeit hatten die Beamten Helene Lackinger mit ihren 11 und 15 Jahre alten Söhnen zu einem Essen eingeladen.

Zwei Jahre später siedelte Helene Lackinger in die Bundesrepublik über und fand auch privat ein neues Glück. „Wenn die Familie zusammensitzt, erinnern wir uns oft an die Ereignisse damals im Jahre 1986“, schreibt jetzt Helene Lackinger an die Polizei in Kamen und an alle, die geholfen haben. „Ich weiß nicht, was aus uns geworden wäre ohne eure großzügige Unterstützung. Mir kommen noch heute die Tränen, wenn ich an eure guten Herzen denke.“




Gesundheit der Jugendlichen im Kreis Unna könnte besser sein

Die Gesundheit des Nachwuchses könnte besser sein. Das ist zusammengefasst das Ergebnis einer in diesem Jahr vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreises durchgeführten Schulausgangsuntersuchung von Kindern und Jugendlichen von 12 bis 14 Jahren.

Dr. Petra Winzer-Milo, die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis
Dr. Petra Winzer-Milo, die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis

Untersucht und befragt wurden dabei 357 Schülerinnen und 458 Schüler der neunten Jahrgangsstufen.  Die J1, eine Vorsorgeuntersuchung für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren, gibt es seit 1998. „Aber trotz zwischenzeitlich positiver Tendenzen und intensiver Werbung hat 2013 nur jeder dritte Schüler das kostenlose Angebot der Krankenkassen genutzt“, berichtet Dr. Petra Winzer-Milo, die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis.

Probleme beim Sehen

Die Medizinerin geht davon aus, dass die Schulärztinnen deshalb bei fast jeder vierten Untersuchung (193) zu behandlungs- bzw. kontrollbedürftigen Befunden kamen. Zusätzlich dazu wurde 167 Jugendlichen (20,5 Prozent) der Besuch beim Augenarzt und 13 Jugendlichen eine Überprüfung der Hörfähigkeit beim HNO-Arzt empfohlen.

Zu viele dicke Schüler

Auch das Körpergewicht bereitet zunehmend Sorgen. So hatten 113 Kinder und Jugendliche (13,8 Prozent) Übergewicht, 87 (11 Prozent) waren sogar adipös. „Insgesamt brachten also 25 Prozent der Schüler zu viel Gewicht auf die Waage, wobei die Mädchen mit fast 30 Prozent mehr betroffen waren als die Jungen mit 21 Prozent“, informiert Dr. Petra Winzer-Milo.

Impfschutz nicht vollständig


Die Schulärztinnen haben sich auch die Impfbücher der 815 untersuchten Kinder und Jugendlichen angesehen. Insgesamt wurden 546 (67 Prozent) Impfbücher ausgewertet. Hierbei handelte es sich teilweise um Ersatzimpfbücher, in denen nicht alle Impfungen dokumentiert worden waren. Bei

16 Prozent fehlte die vierte Impfung gegen Polio
4 Prozent hatten keine Masernimpfung
6 Prozent hatten nur eine Impfung gegen Masern
48 Prozent hatten keine Impfung gegen Meningokokken
19 Prozent hatten keine Auffrischungsimpfung gegen Keuchhusten
64 Prozent der Mädchen hatten keinen Nachweis für einen Impfschutz gegen humane Papillomaviren (HPV), eine Mitursache von Gebärmutterhalskrebs
nur knapp 50 Prozent der Jugendlichen hatten nachweislich einen altersentsprechenden Impfschutz (gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Pertussis, Masern, Mumps, Röteln, Hepatitis B und Meningokokken)

143 ließen sich spontan impfen
Es gab aber auch spontane Erfolge. „143 der untersuchten Schüler und Schülerinnen erhielten mit Einverständnis der Eltern während der Untersuchung eine oder mehrere Impfungen durch die Schulärztin“, freut sich Dr. Winzer-Milo.

Verhalten in der Freizeit erfragt

Die Ärztinnen des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis fragten bei der Schulausgangsuntersuchung auch nach dem Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen.

43 Prozent waren nach eigenen Angaben im Sportverein organisiert (39 Prozent Mädchen | 46 Prozent Jungen). Milo.

20 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren nahmen nach eigenen Aussagen die Pille.

Rauchen – Alkohol – Drogen

Noch vor zehn Jahren gab es bei einer ähnlichen Befragung zumeist zustimmende Antworten zum Zigarettenkonsum, zum Alkoholgenuss und auch zum Drogenkonsum. „Auch wenn wir davon ausgehen, dass nicht alle wahrheitsgemäß geantwortet haben, können wir hier kreisweit eine deutliche und erfreuliche Trendwende verzeichnen“, weist Dr. Petra Winzer-Milo auf ein positives Ergebnis der Schulausgangsuntersuchung hin.

20 Prozent der Mädchen gaben an zu rauchen
15 Prozent der Jungen griffen regelmäßig zum „Glimmstengel“
38 Prozent der Jungen räumten gelegentlichen Alkoholkonsum ein
32 Prozent der Mädchen tranken nach eigenem Bekunden ab und an
13 Kinder und Jugendliche bezeichnen sich selbst als regelmäßige Trinker
16 Kinder und Jugendliche hatten nach eigenem Bekunden Drogenerfahrungen.

Computer – Spielkonsole – Handy – Fernseher

Während klassische Süchte eher rückläufig sind, nimmt das technikgebundene Suchtverhalten bei Mädchen und Jungen deutlich nach Auswertung der stichprobenartigen Befragung unter den 12- bis 14Jährigen deutlich zu.

70 Prozent verbringen mindestens zwei Stunden täglich mit technischen Geräten
50 Prozent davon sitzen sogar fünf Stunden und mehr an PC und Co.
80 Prozent surfen mit dem Handy im Internet
Nur 4 Prozent der Befragten nutzen privat weder PC noch Spielkonsole oder Handy

„Der reine Fernsehkonsum geht im Vergleich zu Vorjahren wohl eher zurück. Oft läuft der Fernseher nebenbei als Geräuschkulisse, wobei die Sendung selbst nicht wirklich gesehen wird“, schließt die Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes aus der Umfrage.

Mehr als 40 Prozent gaben an, täglich maximal zwei Stunden fern zu sehen
Nur 24 Prozent schauen täglich länger in „die Röhre“.

Großer Beratungsbedarf

„Die Einzelgespräche mit den Kindern und Jugendlichen haben gezeigt, dass ein großer Bedarf im Hinblick auf Beratung und auch bei der medizinischen Betreuung besteht“, zieht Dr. Petra Winzer-Milo ein Fazit der Schulausgangsuntersuchung für 2013.