ADFC feiert Geburtstag: Thomas Semmelmann bleibt 1. Vorsitzender in NRW

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) feierte in Unna sein 30-jähriges Bestehen. Der Bergkamener Thomas Semmelmann wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Das Fahrrad sei als Verkehrsmittel in der Mitte der Gesellschaft angekommen, stellte er zufrieden fest.

Das mit großer Mehrheit wiedergewählte Vorstandsteam des ADFC-Landesverbands NRW am Samstag in Unna.
Das mit großer Mehrheit wiedergewählte Vorstandsteam des ADFC-Landesverbands NRW am Samstag in Unna.

Wie bei einer Familienfeier, wo bei besonderen Anlässen ein Fotoalbum aus Schublade geholt wird, präsentierte auf einer großen Leinwand der wiedergewählte Vorsitzende des ADFC NRW, Thomas Semmelmann, den 55 Delegierten die Geschichte des ADFC NRW.

Zur Feier des ADFC eine Geburtstagstorte

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) feierte in Unna sein 30-jähriges Bestehen. Der Bergkamener Thomas Semmelmann wurde als Vorsitzender wiedergewählt.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) feierte in Unna sein 30-jähriges Bestehen. Der Bergkamener Thomas Semmelmann wurde als Vorsitzender wiedergewählt.

Bereits vor der Gründung des ADFC-Bundesverbandes fanden die ersten  Aktivitäten des Fahrradclubs 1979 in Köln, Bonn und Dortmund statt. Erst am 24. März 1984 wurde der ADFC NRW in Köln gegründet. Die Landesversammlung feierte gestern im Kreishaus in Unna den Geburtstag mit einer großen Torte. Der Vorsitzende Thomas Semmelmann und das langjährigste anwesende Mitglied, Karl-Heinz Kibowski, schnitten die Torte gemeinsam an und verteilten die Stücke an die Mitglieder.

Neben den Feierlichkeiten standen die turnusgemäßen Wahlen zur Besetzung des Vorstands auf der Tagesordnung. Mit seiner erneuten Bewerbung und Wiederwahl, tritt der aus Bergkamen stammende alte und neue Vorsitzende Thomas Semmelmann seine 4. Amtsperiode an. „Das Fahrrad ist mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen, so dass die Überzeugungsarbeit, neue Wege zu gehen in der Verkehrspolitik, leichter geworden ist“, stellte Semmelmann fest.

ADFC möchte mehr Frauen im Vorstand haben

Dies zeigen unter anderem die Diskussionen um den Radschnellweg Ruhr und die Radschnellwege in den Regionen Nordrhein-Westfalens. Semmelmann sieht auch die Städte des Kreises Unna und den Kreis selbst auf einen guten Weg was die Radverkehrsförderung angeht. Deutlich wird dies daran, dass 5 Städte  und der Kreis selbst bereits Mitglieder in der „Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Städte in NRW“ sind. „Die anderen Städte sollten sich auch auf den Weg machen“, forderte Semmelmann.

Zum Abschluss der Landesversammlung hat der neue Vorstand den Auftrag erhalten ein Konzept zu erarbeiten, dass eine adäquate Beteiligung von Frauen bei den nächsten Vorstandswahlen des Landesverbandes gewährleistet.




Lebensstil beeinflusst Bluthochdruck: Dr. Dieckmann referierte in der Pulsschlagreihe

Dass der Körper Bluthochdruck nicht durch Warnhinweise signalisiert, sei ein Konstruktionsfehler in einer sonst gelungenen Schöpfung, so Dr. Hermann-Josef Dieckmann, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus. Im Rahmen der Vortragsreihe Pulsschlag von VHS und Klinikum Westfalen warnte er vor den Folgen, die daraus entstehen können: Acht Millionen Menschen sterben weltweit jährlich in Folge von Bluthochdruck.

Dr. Hermann-Josef Dieckmann informierte über Bluthochdruck.
Dr. Hermann-Josef Dieckmann informierte über Bluthochdruck.

Herzinfarkt, Schlaganfall und schwere Organschäden können von zu hohem Blutdruck ausgelöst werden, so Dr. Dieckmann im gut gefüllten Hellmigium, dem Vortragsraum des Krankenhauses im angrenzenden Severinshaus. Ein Problem: Nicht nur offensichtliche Symptome fehlen, in etwa 90 Prozent der Fälle sei auch keine direkte Ursache für den Bluthochdruck festzustellen. In den anderen Fällen sind zum Beispiel Nierenerkrankungen, Hormonstörungen, schlafbezogene Atemstörungen oder Gefäßmissbildungen Auslöser zu hohen Blutdrucks.

Mehr bewegen und Sport treiben

Starken Einfluss auf den Blutdruck aber hat unser Lebensstil, warnt Dr. Dieckmann. Legte ein Mann im Zeitalter der Jäger und Sammler noch bis zu 19 km am Tag zurück, sind es heute oft nur noch wenige hundert Meter. Fett- und salzreiche Ernährung kommen hinzu, Nikotin und Alkohol aber auch Lärm, Reizüberflutung und Stress.

Änderungen des Lebensstiles seien deshalb ein wichtiger therapeutischer oder präventiver Ansatz. Einmal erkannt könne Bluthochdruck heute in vielen Fällen medikamentös behandelt werden. Da es unterschiedliche Wirkstoffgruppen gibt, müsse das individuell wirksame Medikament oder eine sinnvolle Kombination gefunden werden.

Neue Medikamente nicht immer besser

Dr. Dieckmann sprach sich dafür aus, eher konservativ zu verfahren und nicht jedes neue Medikament oder jede neue Therapie zu preisen, solange umfassende Studiendaten und Langzeitbewertungen noch fehlen. Kritisch zu sehen seien therapeutische Verfahren, die trotz Zweifeln an der Wirksamkeit praktiziert und beworben würden.

„Ein Medikament sollte gut erprobt und dokumentiert sein, wenig Nebenwirkungen haben und über Jahre unbedenklich eingenommen werden können“, fordert Dr. Dieckmann. Unproblematisch seien in der Regel Ersatzmedikamente bei Wirkstoffgleichheit, die deutlich preiswerter sein könnten als das Original.  In jedem Fall sollte ein Patient versuchen, durch eigenes Bemühen in Sachen Ernährung, Bewegung oder Entspannung einem Bluthochdruck entgegen zu wirken. In vielen Fällen könne dann die Medikamentation zumindest verringert werden.

Info: Die Reihe Pulsschlag wird am 11. Juni fortgesetzt. Dann referiert ab 19 Uhr im Hellmigium Chefarzt Dr. Burkhard Thiel zum Thema „Schlüssellochchirurgie – wer guckt wann wohin.“




So reagiert die VKU auf den BVB-Pokalsieg

Die VKU setzt in der Nacht von Samstag, 17., auf Sonntag, 18. Mai, zusätzliche Busse auf der NachtBus-Linie N10 ein. Hintergrund ist das Pokalendspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. Das Spiel findet zwar am Samstagabend (20 Uhr) in Berlin statt, aber in Dortmund wird es auf Großbildschirmen live übertragen. Zehntausende Menschen werden in der Westfalenmetropole erwartet.

NachtbusUnd wenn der BVB 09 Pokalsieger wird, ist am Sonntag die Stadt sicherlich so richtig voll. Dann fahren die SchnellBusse der Linie S30 von Bergkamen nicht in die (gesperrte) Dortmunder Innenstadt, sondern bis zur Haltestelle „Schulte-Rödding“. Dort kann bequem in die U-Bahn 42 Richtung Hombruch umgestiegen werden.

Aus Dortmund nach Bergkamen nutzt man am Sonntag im Falle des BVB-Pokalsiegs die U-Bahn-Haltestelle „Reinoldikirche“ (immer um 3 vor) und fährt mit der U42, Richtung Grevel, bis „Schulte-Rödding“. Dort kann man problemlos in den SchnellBus S30 umsteigen.

Weitere Auskunft zum Thema Bus und Bahn gibt es bei der kreisweiten ServiceZentrale fahrtwind unter Tel. 0 180 3 / 50 40 30 (0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.) oder im Internet www.vku-online.de.




Ausbildung zum Natur- und Landschaftsführer fürs östliche Ruhrgebiet

Die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW und der Regionalverband Ruhr bieten in Kooperation mit dem Kreis Unna und der Stadt Hamm einen Lehrgang „Zertifizierte/r Natur- und Landschaftsführer/in für das östliche Ruhrgebiet“ an. Anmeldungen sind bis 30. Mai möglich.

Wer Interesse hat, Natur- und Landschaftsführer für das östliche Ruhrgebiet zu werden, kann sich zum Lehrgang anmelden. Foto: G. Hein - NUA NRW
Wer Interesse hat, Natur- und Landschaftsführer für das östliche Ruhrgebiet zu werden, kann sich zum Lehrgang anmelden. Foto: G. Hein – NUA NRW

Die  künftigen Botschafter der Region erfahren durch Exkursionen, Vorträge, Gruppen- und Projektarbeit, wie sie die ökologische Vielfalt, Kultur- und Landschaftsgeschichte mit den heimischen Tier- und Pflanzenarten lebendig vermitteln können.  Darüber hinaus lernen sie Methoden zur Gestaltung von zielgruppenspezifischen Führungen und Naturerlebnisveranstaltungen kennen.

20 Ausbildungsplätze stehen zur Verfügung. Zielgruppe sind Personen aus der Region, denen es Spaß macht, mit Menschen umzugehen und Natur zu vermitteln. Eine gute Voraussetzung, um bei der Bewerbung berücksichtigt zu werden, sind Kenntnisse aus den Bereichen Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Touristik, Freizeitsport, Jagd und Umweltbildung. Auch Lehrer, Wanderführer oder Heimatkundler bringen gute Grundlagen mit. Die Teilnehmer sollten bereit sein, künftig Exkursionen anzubieten.

Der Lehrgang „Zertifizierte/r Natur- und Landschaftsführer/in für das östliche Ruhrgebiet“ beginnt im Juni und umfasst 70 Unterrichtsstunden, die in drei Blöcken stattfinden. Termine sind 13. bis 15. Juni (in Hamm), 7. bis 11. Juli (in Bergkamen) und 17. bis 19. Oktober 2014 (Schulungsort im Kreis Unna oder Hamm wird noch mitgeteilt). Die erfolgreiche Teilnahme wird durch eine Teilnahmebestätigung und eine Urkunde der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW als staatlicher Zertifizierungsstelle bescheinigt.

Die Teilnahme am Lehrgang kostet 150 Euro zuzüglich 30 Euro Prüfungsgebühr. Anmeldungen sind bis Freitag, 30. Mai möglich. Anmeldeformulare können auf der Internetseite der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW heruntergeladen www.nua.nrw.de oder per Post angefordert werden: Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), Siemensstraße 5 in 45659 Recklinghausen, E-Mail: poststelle@nua.nrw.de.




Ausflüge in den Sommerferien: Zoo Osnabrück und Karl-May-Festspiele

Das Kinder- und Jugendbüro bietet in den kommenden Sommerferien zwei Ausflugsfahrten für Kinder, Jugendliche und Familien an, zum Zoo Osnabrück und und zu den Karl-May-Festspielen.

Junge und alte Freunde von Winnetou und Old Shatterhand können sich auf Mittwoch, den 16. Juli freuen: Dann geht es nämlich zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe.

In diesem Jahr steht das Stück „Unter Geiern“ auf dem Programm. Die Geschichte spielt im Llano Estacado, einer Wüste zwischen Texas und New Mexico, im Jagdgebiet der Komantschen.

Plakat_Elspe_2014In den Schlupfwinkeln der Wüste versteckten sich eine Menge zwielichtiger Gestalten. Sie schlossen sich zu Banden zusammen, überfielen die Farmer, lockten Reisende in die Irre, überfielen sie, plünderten sie aus und töteten sie. Diese Banden wurden „Die Geier“ genannt. Bevor es Ihnen gelingt, die ganze Gegend zu terrorisieren, greifen Winnetou und Old Shatterhand ein. Gemeinsam legen sie den Banditen in einer spektakulären Aktion das Handwerk. Der Teilnehmerpreis beträgt 25 € pro Person.

Zoo in Osnabrück

Plakat_ZooOsnabruek_2014Der Zoo in Osnabrück ist das Ziel am Mittwoch, den 23. Juli. Der Zoo in Osnabrück hat sich in den vergangenen Jahren einer „Generalüberholung“ unterzogen und zählt mittlerweile wieder zu den attraktivsten Tierparks in Deutschland. In verschieden Erlebniswelten werden große und kleine, heimische und exotische Tiere präsentiert. Der Teilnehmerpreis beträgt hier 15 € pro Person.

Für beide Ausflüge gilt, dass Kinder bis einschließlich 12 Jahren von einer Aufsichtsperson begleitet werden müssen.

Anmeldungen für beide Fahrten nimmt ab sofort das Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) entgegen. Weitere Informationen gibt es dort unter 02307/965381.




Lkw-Fahrer auf der A 1 schwer verletzt

Schwere Verletzungen zog sich am Montagmorgen der 59-jährige Fahrer eines Klein-Lkw aus Dortmund zu, als er auf der Autobahn A 1 zwischen Kamen-Zentrum und dem Kreuz Dortmund Unna in Fahrtrichtung Köln gegen 9.25 Uhr auf einen weiteren Lastkraftwagern auffuhr.

Fotos: Ulrich Bonke
Fotos: Ulrich Bonke

Ein 39-jähriger Mann aus Hamm war zum Unfallzeitpunkt mit einem Lkw auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs. Als er aufgrund eines nahenden Stauendes die Geschwindigkeit verringerte, fuhr der59-jährige Dortmunder mit seinem Lkw auf das Fahrzeug des Hammers auf. Die Feuerwehr Kamen musste den 59-Jährigen aus dem Fahrzeug befreien.

Während der  Bergungsarbeiten wurde die Richtungsfahrbahn Köln voll gesperrt. Es entwickelte sich schnell ein bis zu neun Kilometer langer Stau. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen. Den Verkehrsteilnehmer wurde geraten, den Stau vom Kamener Kreuz über die A 2 und die A 45 zu umfahren.

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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke
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Foto: Ulrich Bonke




Einbruch in Diakonie an der Ebertstraße

Im Zeitraum von Freitag, 9. Mai, bis Samstag, 10. Mai, um 6.15 Uhr verschafften sich Unbekannte durch gewaltsames Öffnen eines Fensters Zugang zur Diakonie in der Ebertstraße. Zu dem Diebesgut können derzeit keine Angaben gemacht werden. Wer hat Verdächtiges beobachtet? Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02307- 921- 3222 entgegen.




Autoheckscheibe eingeschlagen

In der Zeit von Donnerstag, 8. Mai, um 20.30 Uhr bis Freitag, 9. Mai, um 16 Uhr schlugen bislang unbekannte Täter an einem auf der Nortfeldstraße abgestellten grünen Pkw Mitsubishi die Heckscheibe ein. Hinweise bitte an die Polizei Kamen unter 02307/921-3220 oder unter 02303/921-0.

 




Werkstatt im Schacht III setzt seit 25 Jahren Wegmarken

Er ist stolz auf seine Arbeit, stolz auf seine Werkstatt und noch stolzer auf 25 Jahre, die er hier verbracht hat. Klemens Niklas war vom ersten Tag an dabei, als die Hellweg-Werkstatt im Rünther Schacht III ihre Arbeit aufgenommen hat. Hier, in der Einrichtung des Perthes-Werkes für Menschen mit Behinderung, hat sich ein Großteil seines beruflichen Lebens abgespielt. Und weit mehr als das: Gemeinschaft, Freude, Zusammengehörigkeit. Gründe genug für beide, das Jubiläum gehörig zu feiern.

Hier wird Qualität geschaffen: In der Werkstatt im Schacht III entstehen Leuchten für den Außen- und Innenbereich.
Hier wird Qualität geschaffen: In der Werkstatt im Schacht III entstehen Leuchten für den Außen- und Innenbereich.

„Ich habe Dich schrecklich vermisst“, sagt eine Kollegin und fällt Klemens Niklas um den Hals. Der 63-Jährige hat erst vor kurzem den Arbeitsplatz gewechselt und hat jetzt in der neuen Werkstatt des Perthes-Werkes in Unna eine neue Aufgabe. „Zwei bis drei Jahre mache ich noch“, sagt er und bekommt dafür viele Klopfer auf die Schulter von den vielen, die sich jetzt um ihn versammelt haben. Fußball hat er viele Jahre in der Betriebsmannschaft gespielt. Viele Freunde hat er hier gewonnen. „Es hat viel Spaß gemacht, hier zu arbeiten“, sagt Klemens Niklas. Kurz vor der Rente noch einmal neue Wege zu beschreiten, das macht im ebenso viel Freude.

Schritte wagen und Spuren hinterlassen

Eigens für das 25-Jährige wurde das Haus des Perthes-Werkes angefertigt - mit all seinen Werkstätten.
Eigens für das 25-Jährige wurde das Haus des Perthes-Werkes angefertigt – mit all seinen Werkstätten.

Denn auch darum geht es unter dem großen Dach des Perthes-Werkes. „In meines Vaters Haus gibt es viele Wohnungen“, wird Jesus im Johannes-Evangelium während des Festgottesdienstes zitiert. Die Hellweg-Werkstätten verkörpern das in Reinkultur. Ein Lebensort ist das Gesamtgebilde, „hier werden die Beschäftigten angenommen, finden eine gute Gemeinschaft und Wertschätzung“, betonte Pfarrerin Petra Buschmann-Simons. Deshalb hinterlassen auch viele bunte Füße rund um den Altar Spuren. Deshalb singt der Werkstatt-Chor auch davon, Schritte zu wagen.

Der Schacht III war die zweite Werkstatt des Perthes-Werkes, als sie vor 25 Jahren nach der Sanierung in dem ehemaligen Zechengebäude ihre Tore für 60 Beschäftigte öffnete. Sie läutete auch die Umbenennung in Hellweg-Werkstätten ein. Die Anfänge lagen 1972 in einer kleinen Werkstatt in Kamen-Heeren, in Südkamen folgte die großangelegte Premiere, die bereits schnell an ihre Kapazitätsgrenzen gelangte. Kamen die Beschäftigten früher aus fast aus dem gesamten Kreis Unna, arbeiten hier heute vor allem Bergkamener.

Stolz sind (v.l.) Heiner Stamer, Franz-Josef Bojda, Landrat Michael Makiolla und Sebastian Jaszczyk (vorn) auf die Arbeit, die im Schacht III geleistet wird.
Stolz sind (v.l.) Heiner Stamer, Franz-Josef Bojda, Landrat Michael Makiolla und Sebastian Jaszczyk (vorn) auf die Arbeit, die im Schacht III geleistet wird.

Von Anfang an war die Firma Bega die Hauptauftraggeberin mit ihren Qualitätsleuchten, die nur im Fachhandel angeboten werden. Daran hat sich bis heute nichts geändert. „Verändert hat sich vieles auf der technischen Ebene – hier haben wir alle Entwicklungen miterlebt, vom Qualitätsmanagement bis zur Einführung der LED-Technik“, erinnert sich Heiner Stamer als Geschäftsbereichsleiter Perthes Arbeit. Heute ist Inklusion die aktuelle Herausforderung. „Darin steckt viel Bewegung und Aufbruch – es muss mit Augenmaß umgesetzt werden“, sagt Stamer. „Wir laden alle Politiker ein, uns zu besuchen und selbst zu sehen, um welche Menschen es sich handelt, die von diesen Diskussionen betroffen sind.“

Wärme schaffen und Behinderung abbauen

Die Politiker kamen auch am Samstag zum Jubiläum. Landrat Michael Makiolla wies darauf hin, dass Menschen mit Behinderungen ein Recht auf Arbeit haben und Werkstätten die Instrumente sind, um das erfolgreich umzusetzen. Vor dem Hintergrund der Inklusions-Debatte müsse das auch so fortgeführt werden. Für Rüdiger Schuch als Vorstandsvorsitzenden des Perthes-Werkes setzt die Werkstatt auch ein Stück Arbeitstradition fort: Wo früher Kohle abgebaut wurde, um unter anderem Wärme zu produzieren, werden heute Behinderungen abgebaut und menschliche Wärme geschaffen. Die Superintendentin des Ev. Kirchenkreises, Annette Muhr-Nelson, ließ ausrichten, dass die Arbeit für die Menschen da sei – gerade und besonders im Schacht III.

Volles Haus im Schacht III - unter anderem an den Ständen mit Geschenken aus eigener Herstellung.
Volles Haus im Schacht III – unter anderem an den Ständen mit Geschenken aus eigener Herstellung.

Wer wollte, konnte sich ganz genau ansehen, wie die Arbeit in den Produktionsplätzen aussieht. Beim Tag der offenen Tür zum Jubiläum waren alle Räume geöffnet. Einzig der Regen schmälerte die Festfreue ein wenig, fiel das Torwandschießen doch ins Wasser, auch die Bratwurst und die Hot Jazz Society mussten gegen Regen und Kälte kämpfen. Dafür hielt der Freundeskreis der Hellweg-Werkstätten viele Informationen bereit, der Berufsbildungsbereich hatte ganze Tische mit selbst hergestellten Geschenkideen bestückt und die Vitrinen in der Caféteria quollen über vor Kuchen.

 

 

Seit 25 Jahren im Schacht III (v.l.): Erich Hebgen, Lemens Niklas, Angelika Heywinkel-Mannig und Ralf Heywinkel.
Seit 25 Jahren im Schacht III (v.l.): Erich Hebgen, Lemens Niklas, Angelika Heywinkel-Mannig und Ralf Heywinkel.

 

Schacht8
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Schacht1
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Schacht2
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Jugendlichen-Gruppe raubt 17-Jährigen aus

Am späten Freitagabend, 9. Mai, gegen 23.55 Uhr wurde ein 17-jähriger Werner auf der Töddinghauser Straße in Bergkamen in der Nähe einer Discothek von einer Gruppe von vier oder fünf unbekannten Jugendlichen oder jungen Erwachsenen angesprochen und unter Androhung von Gewalt zur Herausgabe seines Handys, eines geringen Bargeldbetrages und einer Schachtel Zigaretten gezwungen.

Die Täter entfernten sich anschließend in unbekannte Richtung. Eine Fahndung verlief negativ. Hinweise bitte an die Polizei in Kamen unter 02307/921-3220 oder unter 02303/921-0.




Bus und Bahn immer beliebter

Die Menschen im Kreis sind häufiger mit Bus und Bahn unterwegs als der Landesdurchschnitt. Das ist das Ergebnis der kreisweiten repräsentativen Mobilitätsbefragung „Modal-Split-Untersuchung“. Mehr als 9.000 Bürger haben sich daran beteiligt.

10 Prozent der Wege werden im Kreis Unna mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt, im Landesschnitt sind es nur 8 Prozent. Erfreulich: Im Vergleich mit der letzten Erhebung aus dem Jahr 1987 ist die Nutzung von Bus und Bahn im Kreis Unna um 3 Prozent gestiegen. „Damit wird unser seit Jahren andauerndes besonderes Engagement im Bereich der Nahverkehrsplanung und der Initiierung und Umsetzung entsprechender Projekte, wie beispielsweise mobil&Job, das Betriebliche Mobilitätsmanagement des Kreises oder die Einführung des FlashTickets für junge Leute bestätigt“, sagt Sabine Leiße, Chefplanerin beim Kreis Unna.

Weniger Menschen gehen zu Fuß

Der Pkw-Verkehr bildet mit einem Anteil von 65 Prozent die stärkste Gruppe. Damit liegt der Kreis Unna im Trend und unterscheidet sich nur unwesentlich von anderen Kommunen wie dem Kreis Soest mit 64 Prozent und dem Kreis Lippe mit 66 Prozent. Der Fußverkehr liegt mit 13 Prozent deutlich niedriger als 1987, wo noch 24 Prozent der Wege zu Fuß durchgeführt wurden. Diese Entwicklung ist jedoch angesichts deutlich erhöhter Pkw-Verfügbarkeit nicht außergewöhnlich.
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Der Anteil des Radverkehrs liegt mit 12 Prozent im Mittel des allgemeinen Landestrends. Zwar wurden auch 1987 12 Prozent ermittelt, jedoch ist heute eine größere und altersbezogen frühere Pkw-Verfügbarkeit zu verzeichnen. Auch bringt heute fehlende Einzelhandelsinfrastruktur in den Ortsteilen mit sich, dass man eher mit dem Pkw fahren muss.

Junge Leute steigen aufs Rad

Einen wesentlichen Einfluss hat auch der demografische Wandel. Gerade die jungen Leute nutzen das Fahrrad intensiv, jedoch hat sich der Anteil der jungen Leute gegenüber dem Ende der 80er Jahre deutlich verringert. Insofern kann man mit dem Radverkehrsanteil sehr zufrieden sein. „Wir fühlen uns aber durch die Ergebnisse der Modal-Split-Untersuchung motiviert, als fahrradfreundlicher Kreis in unseren Aktivitäten zur Intensivierung des Radverkehrs nicht nachzulassen“, so Sabine Leiße.

Der Radverkehrsanteil schwankt innerhalb des Kreises Unna von Stadt zu Stadt jedoch stark. Während im topographisch schwierigen südlichen Kreisgebiet – z.B. in Fröndenberg – der Radverkehrsanteil bei nur 3 Prozent und in Schwerte bei 6,6 Prozent liegt, kann man sich in Werne über außerordentliche und in dieser Höhe unerwartete 21 Prozent freuen.

„Die Ergebnisse bieten eine gute Arbeitsgrundlage für das Handeln des Kreises und auch der Städte und Gemeinden im Zusammenhang mit Fragen der Mobilität. Besonders ermutigend ist die Entwicklung der ÖPNV-Nutzung im Kreis Unna“, freut sich Sabine Leiße.

Einzelergebnisse im Überblick:

Mobile Personen im Kreis Unna absolvieren im Durchschnitt 3,2 Wege pro Tag (Kreis Soest 3,0, NRW 2008 3,5).
Hohe Kfz-Nutzung auch bei Senioren (64 Prozent). Ab 64 Jahre wird der Fuß- und Radverkehr beliebter, der ÖPNV wird weniger genutzt.
Bei den 18- bis 29-Jährigen wird der ÖPNV mit 21 Prozent erfreulich gut genutzt.
Kurzstrecken: 50 Prozent aller Wege bis 6 Kilometer werden mit dem Auto durchgeführt. Hier sind Handlungsansätze zu konzipieren, um dieser Entwicklung entgegen zu steuern.
Drei Viertel der ÖPNV-Nutzer sind mit dem ÖPNV-Angebot im Kreis Unna zufrieden.
Die E-Bike-Nutzung ist im Kreis Unna schon jetzt so stark wie die Motorrad-Nutzung – Tendenz steigend.
7 von 10 Personen bemängeln, am Arbeitsort keine geeigneten Fahrradabstellanlagen zur Verfügung zu haben. Hier ist also möglicherweise ein zusätzliches Potential für den Radverkehr zu heben.
Die Verkehrsströme auf der Nord-Süd-Achse zwischen Unna, Kamen und Bergkamen sind auffallend stark ausgeprägt. Knapp 19.000 Fahrten werden täglich zwischen Unna und Kamen sowie gut 22.000 zwischen Kamen und Bergkamen durchgeführt. Das sind deutlich mehr als jeweils zwischen diesen Städten und Dortmund.

Rund 27.000 Haushalte befragt

Hintergrund der Mobilitätsuntersuchung „Modal Split“: Im Herbst 2013 waren insgesamt 27.000 Haushalte nach ihrem werktäglichen Verkehrsverhalten befragt worden. Knapp 4.000 Haushalte wurden erreicht, bei deutlich über 9.000 teilnehmenden Personen ist die Rücklaufquote als sehr zufriedenstellend zu bezeichnen. Die Ergebnisse sind somit repräsentativ.

Der Kreis Unna hatte bewusst Wert darauf gelegt, dass die Befragung so gestaltet und ausgewertet werden muss, dass auch jede einzelne Stadt bzw. Gemeinde eine eigene Modal-Split-Untersuchung erhalten kann. Auch dies ist gelungen. Die Ergebnisse der Stadt Kamen, die bereits vorab in 2012 eine eigene Untersuchung hatte erstellen lassen, wurden eingearbeitet.