Polizei fragt: Wem gehören diese Schlüssel?

Da ist der Polizei ein „dicker Fisch“ an die Angel gegangen. Dem Täter werden zahlreiche Diebstähle in Kamen und Bergkamen zur Last gelegt. Bei einer Hausdurchsuchung entdeckten die Beamten auch die auf dem Foto abgebildeten Schlüssel. Gesucht werden jetzt deren Besitzer.

Die Polizei fragt: Wem gehören diese Schlüssel?
Die Polizei fragt: Wem gehören diese Schlüssel?

Bei der Hausdurchsuchung in Kamen dand die Polizei auch allerlei Diebesgut, das inzwischen an die Eigentümer zurückgegeben wurde. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Tatverdächtige seine Beute überwiegend aus unverschlossenen Fahrzeugen und unverschlossenen Büros in Kamen und Bergkamen entwendet hat.

Die Eigentümer der auf dem Foto abgebildeten Schlüssel werden gebeten, sich mit der Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307 921 3220 oder 921 0 in Verbindung zu setzen. Die drei einzelnen Schlüssel sind identisch.




Mitmach-Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ startet am 1. Juni: Gesundheit statt Benzin tanken

Der Startschuss für die inzwischen 10. Auflage der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ fällt am 1. Juni. Mitmachen kann jeder Bergkamener, der an mindestens 20 Tagen innerhalb der drei Sommermonate Juni, Juli und August den Weg zum Arbeitsplatz auf dem Drahtesel zurücklegt. Gezählt werden auch Teilstrecken, etwa zum Bahnhof, wenn der Rest mit Bussen und Bahnen gefahren wird.

Ab 1. Juni heißt es wieder "Mit dem Rad zur Arbeit" (v.l.): Fahrradbeauftragter Hans Irmisch, Bürgermeister Roland Schäfer und Regina Faß von der AOK.
Ab 1. Juni heißt es wieder „Mit dem Rad zur Arbeit“ (v.l.): Fahrradbeauftragter Hans Irmisch, Bürgermeister Roland Schäfer und Regina Faß von der AOK.

Bergkamen hatte bei der Aktion im vergangenen Jahr eine gute Figur gemacht. Mit insgesamt 99 stellten die Bergkamener die stärkste Teilnehmergruppe im Kreis Unna. 66 waren davon Rathausmitarbeiter. Einer davon ist Bürgermeister Roland Schäfer. Nach eigenem Bekunden steigt er morgens immer aufs Rad, wenn er weiß, dass sein Dienstplan das Auto entbehrlich macht. Allerdings gesteht er ein, dass die Präsidentenstraße hinauf zum Nordberg schon eine Herausforderung darstellen kann.

Nachholbedarf sehen er und der Fahrradbeauftrage der Stadtverwaltung, Hans Irmisch bei den beteiligten Firmen. 2013 waren es 10. Beide hoffen, dass es nun mehr werden. Helfen könnte hier die neue Fahrradstation am Busbahnhof, die kurz nach Pfingsten in Betrieb geht. Der erste Teil des Wegs zum Arbeitsplatz könnte im Bus absolviert werden. Für die übrige Strecke steigt man dann am Busbahnhof aufs Rad um.

Fahrrad soll Alltagsverkehrsmittel werden

Hans Irmisch möchte erreichen, dass das Fahrrad für mehr Bergkamener zum Alltagsverkehrsmittel wird. Dazu gehört nicht nur die Fahrt zur Arbeit, sondern auch beispielsweise die Fahrt zum Bäcker, um die Frühstücksbrötchen zu holen. Für ihn persönlich hat das Radeln einen ganz besonderen Wert. „Das baut den Stress ab.“ Wenn er nach der Arbeit nach Hause kommt, ist dieser Punkt für ihn schon erledigt.

Gerade den gesundheitlichen Aspekt schiebt die AOK in den Vordergrund, die diese Aktion zusammen mit dem ADFC organisiert – und das nicht nur für ihre Mitglieder. „Statt Benzin an der Zapfsäule, heißt es Gesundheit tanken“, betont sie. Allein im vergangenen Jahr mobilisierte die Mitmach-Aktion ,Mit dem Rad zur Arbeit‘ in Bergkamen knapp 100 Menschen, die mehr als 30.000 Kilometer auf dem Fahrrad zurücklegten. „Das zeigt, dass immer mehr Menschen bereit sind, auf das Auto zu verzichten und etwas für ihre Gesundheit tun wollen“, so Regina Flaß.

Radeln steigert die Fitness

Die Stärkung der Gesundheit im Alltag ist für die AOK Nordwest ein wesentlicher Aspekt der Aktion. „Schon mit einer halben Stunde Bewegung am Tag kann man seine persönliche Fitness steigern“, so Regina Flaß und ergänzt: „Die Aktion verbindet Gesundheitsförderung und Umweltschutz und liegt damit voll im Trend.“ Wie viele Kalorien ein Radfahrer auf dem Arbeits­weg verbraucht und wie viel Kohlendioxid (C02) er durch den Verzicht auf sein Auto ungefähr einspart, kann auf der Aktionshomepage ermittelt werden.

Teilnahmeunterlagen gibt es ab sofort in jedem AOK-Kundencenter oder im Internet unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de. In dem ,Aktionskalender‘ kreuzt jeder die Tage an, an denen er mit dem Rad zur Arbeit gefahren ist. Das ist auch online und sogar mobil möglich. Unter allen Radlern und auch Radler-Teams (vier Personen) werden attraktive Preise ausgelost, die alle­samt von Drittfirmen gesponsert werden. Darunter sind hochwertiges Fahr­radzubehör und Erlebnisreisen.




Makiolla bleibt Landrat: Ergebnisse der Landrats- und Kreistagswahlen 2014

Michael Makiolla bleibt Landrat des Kreises Unna. Bei der Kommunalwahl errang der 58-jährige Sozialdemokrat erneut im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit. Auf den alten und neuen Landrat entfielen 54,22 Prozent der Stimmen (2009 = 53,73 Prozent).

Landrat Michael Makiolla nahm, zusammen mit Ehefrau Gabi, die Glückwünsche des Kreiswahlleiters Dr. Thomas Wilk (rechts) entgegen. Foto: B. Kalle - Kreis Unna
Landrat Michael Makiolla nahm, zusammen mit Ehefrau Gabi, die Glückwünsche des Kreiswahlleiters Dr. Thomas Wilk (rechts) entgegen. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Makiolla war 2004 erstmals zum Landrat gewählt worden. Bei der Kommunalwahl 2014 hatte er vier Gegenkandidaten. Auf Wilhelm Jasperneite aus Werne (Jahrgang 1956) entfielen 28,78 Prozent der Stimmen. Der CDU-Mann war bereits 2009 gegen Makiolla angetreten und hatte damals 32,1 Prozent der Stimmen geholt.

Hans-Joachim Nadolski-Voigt aus Bergkamen (Jahrgang 1954) war für die Grünen als Landratskandidat angetreten und errang 8,94 Prozent der Stimmen. Der Kamener Helmut Stalz (Jahrgang 1953) war erneut von der Freien Wählergemeinschaft, Kreisverband Unna, aufgestellt worden und vereinigte diesmal 3,82 Prozent der Stimmen auf sich (2009 = 4,27 Prozent). Mit Ralf Schaefer aus Lünen (Jahrgang 1970) hatten die Piraten erstmals einen eigenen Kandidaten aufgestellt. Er erhielt 4,24 Prozent der Stimmen.

Neben dem Landrat wurde auch der Kreistag des Kreises Unna neu gewählt. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis erhielt die SPD 41,86 Prozent der Stimmen (29 Sitze / 2009 = 30 Sitze), die CDU 29,42 Prozent (21 Sitze / 2009 = 20 Sitze) und die Grünen 11,23 Prozent (8 Sitze / 2009 = 8 Sitze). Die FDP vereinigte 3,40 Prozent der Stimmen auf sich (2 Sitze / 2009 = 5 Sitze). Die LINKE erhielt 4,95 Prozent (3 Sitze / 2009 = 3 Sitze), die Freie Wählergemeinschaft, Kreisverband Unna (FWG), 2,69 Prozent (2 Sitze / 2009 = 2 Sitze), die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Lünen“ (GFL) 2,46 Prozent (2 Sitze / 2009 = 2 Sitze), die Unabhängige Wählergemeinschaft Selm (UWG) 0,96 Prozent (1 Sitz) und die Piratenpartei 3,02 Prozent (2 Sitze).

Wahlberechtigt waren in den 33 Kreiswahlbezirken 325.920 Menschen (2009 = 328.282). Die Wahlbeteiligung lag bei 50,10 Prozent (53,99 Prozent).

Das endgültige amtliche Ergebnis im Kreisgebiet für die Kommunalwahl wird durch den Wahlausschuss unter Leitung des Kreiswahlleiters, Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk, am Freitag, 30. Mai um 11 Uhr im Kreishaus Unna festgestellt. Alle Wahlergebnisse sind auch im Internet nachzulesen unter www.kreis-unna.de.




Tischler-Innung unter neuer Führung

Generationswechsel und „Amtsveränderung“ im Vorstand der „Tischler-Innung Unna“: Helmut Neuhoff (5.v.l., Kamen) trat nicht wieder für das Amt des Obermeisters an, sondern übergab den Titel (nach erfolgreicher Wahl durch die Innungsversammlung) an den 42-jährigen Tischlermeister Matthias Ernst (5.v.r., Fröndenberg).

Der neue Vorstand der Tischlerinnung Unna.
Der neue Vorstand der Tischler-Innung Unna.

Der neue Obermeister erhält Unterstützung durch seinen Stellvertreter Günter Leidecker (4.v.l., Bergkamen). Zum Lehrlingswart wurde erneut Dirk Rieker (2.v.l., Werne) gewählt. In den kommenden fünf Jahren sind außerdem im Vorstand der Innung dabei: Stefan Dettmann (Kamen), Willi Frigge (Ascheberg), Uwe Hemmerling (Unna), Uwe Schäfer (Bergkamen) sowie Martin Walter (Werne). Für seine insgesamt 15-jährige Amtszeit als Obermeister wurde Helmut Neuhoff von der Versammlung zum neuen Ehren-Obermeister gewählt. Erste Glückwünsche von der Verwaltung der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe gab es durch Werner Bastin (Hauptgeschäftsführer, l.) und Volker Stein (Geschäftsstellenleiter, r.).




Bergkamen bleibt „rote Hochburg“: Schäfer und SPD bauen Vorsprung aus

Bergkamen bleibt die rote Hochburg in der Region. Mit einem Stimmenanteil von 69,1 Prozent  konnte Bürgermeister Roland Schäfer seinem exzellenten Wahlergebnis von 2009 noch eins draufsetzen (plus 3,8 Prozentpunkte). Die SPD legte um knapp 3 Prozentpunkte zu und erreichte 59,4 Prozent sowie 26 Sitze (plus 1) im neuen Stadtrat.

Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.
Wahlleiter Dr. Hans-Joachim Peters (r.) gratuliert dem alten und neuen Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer.

Angesichts dieser Übermacht konnte aufseiten der CDU allein Rosemarie Degenhard zuerst vor Freude weinen und danach nur lachen: Sie erreichte im kleinsten Stadtteil Heil 58, 3 Prozent und bleibt deshalb Ortsvorsteherin. Für alle anderen Christdemokraten bleibt die Erkenntnis, dass sie zurzeit nicht in der Lage ist, die Sozialdemokraten zu überflügeln und Bürgermeister Roland Schäfer schon gar nicht. Die Enttäuschung dürfte deshalb so groß sein, weil Stadtverbandsvorsitzender Marco Morten Pufke und CDU-Bürgermeisterkandidatin Martina Plath ihr Hauptwahlziel, zumindest eine Stichwahl zu erreichen, bei Weitem verfehlt. Mit 21,1 Prozent erreichte Martina Plath gerade ein Drittel von dem, was ihr Kontrahent Roland Schäfer am Wahlsonntag eingefahren hatte. Die CDU kam auf 24,2 Prozent, 1,3 Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahre. Sie wird wie bisher mit 11 Sitzen im neuen Stadtrat sitzen.

FDP ist die große Verliererin

Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.
Für Roland Schäfer gab es von seinen Parteifreunden viel Applaus.

Große Verliererin der Kommunalwahl ist die FDP. Sie büßte etwas mehr als 2 Prozentpunkte ein. Sie verlor mit ihren mageren 2,8 Prozent nicht nur eins ihrer zwei Rastmandate ein, sondern auch den wichtigen Fraktionsstatus. Angelika Lohmann-Begander wird künftig allein die Interessen der Liberalen im Stadtparlament vertreten, dies unter erheblich schwereren Bedingungen als bisher.

Nicht viel hat sich bei Bündnis 90/Die Grünen durch den Urnengang am vergangenen Sonntag geändert. Mit 9,4 Prozent und vier Sitzern im Stadtrat fuhren die Grünen genau das gleiche Ergebnis ein wie 2009. Ihr Bürgermeisterkandidat Thomas Grziwotz verlor im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahre 1,4 Prozentpunkten und erreichte 5,9 Prozent.

44 Prozent Wahlbeteiligung sind bedenklich

Hier war sicherlich der SPD-Kandidat zu übermächtig, die eine oder andere Stimme hatte er vielleicht auch an Werner Engelhardt von BergAUF verloren. Er kam bei seiner ersten Kandidatur auf 4 Prozent. BergAUF sammelte 4,2 Prozent der Stimmen ein. Das ist ein Plus von 0,6 Prozentpunkten. Damit bleibt es bei ihren zwei Ratsmandaten. Immerhin hat das Wahlbündnis die FDP als 4. Kraft im Bergkamener Stadtrat jetzt abgelöst.

Spätestens am Tag der Wahl beginnt die Zeit der Nachlese und Analysen. Alle fünf Parteien sollten dabei einen Punkt ganz oben auf die Tagesordnung setzen und sich genügend Zeit lassen, darüber nachzudenken. Mit 44 Prozent ist die Beteiligung an einer Kommunalwahl in Bergkamen auf einen historischen Tiefpunkt gerutscht. Dies etwa auf das schöne Wetter zu schieben oder auf die Europawahl, ist zu billig.

Alle weiteren Bergkamener Ergebnisse der Europawahl und auf Kreisebene sowie in den einzelnen Wahllokalen und Stimmbezirken gibt es hier.




Nachfolgemeldung Unfall A 2: Schwerverletzte mit Rettungshubschrauber in Klinik gebracht

Drei Schwerverletzte forderte der Unfall um 13.57 Uhr auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover kurz vor der Ausfahrt Bönen. Zwei wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Die Beifahrerin eines der beiden beteiligten Fahrzeuge brachte ein Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Zwei Rettungshubschrauber waren bei dem Unfall auf der A 2 im Einsatz gewesen. Foto: Ulrich Bonke

Nach Mitteilung der Polizei fuhr ein 64-jähriger Mann aus Berlin fuhr mit seinem Pkw auf dem mittleren Fahrstreifen der BAB 2 in Richtung Hannover. Kurz vor der Anschlussstelle Bönen wollte er auf dem linken Fahrstreifen wechseln. Hierbei übersah er den von hinten herannahenden Pkw-Fahrer aus Hannover. Es kam zum Zusammenstoß beider Fahrzeuge.

Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab.
Durch eine nicht offizielle Ausfahrt fuhren viele auf die Feldwege und schmalen Straßen von der Autobahn ab. Foto: Ulrich Bonke)

Der 30-jährige Fahrer aus Hannover musste mit einem Rettungshubschrauber einem Krankenhaus zugeführt werden. Ebenso der Unfallverursacher. Die Beifahrerin des Fahrers aus Hannover wurde ebenfalls verletzt und musste einem Krankenhaus zugeführt werden. An den Fahrzeugen entstand Sachschaden in Höhe von ca. 25.000,– Euro.

Für die Dauer der Unfallaufnahme und Bergung der Fahrzeuge blieb die Richtungsfahrbahn Hannover bis 16 Uhr gesperrt. Es entstand eine Staulänge von ca. sechs Kilometer.

Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke
Für zwei Stunden war die Autobahn A 2 vom Kamener Kreuz bis Bönen in Fahrtrichtung Hannover gesperrt gewesen. Foto: Ulrich Bonke




Welle der Hilfsbereitschaft für Flutopfer in Bosnien

„Mit so viel Unterstützung hätten wir nicht gerechnet“, sagt Maida Hodzic. Gerührt beobachtet sie, wie immer mehr Autos an der Maibrücke halten und säckeweise Spenden ausladen. Eine ganze Heerschar von Helfern belädt den 7,5-Tonner, der vor ihrem Friseursalon bereit steht. Am kommenden Wochenende geht sein Inhalt auf die Reise nach Bosnien. Als Hilfe für die Opfer der gigantischen Flutkatastrophe.

Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.
Viele Helfer packten am Samstag kräftig mit an.

„Wir sind selbst 1992 als Flüchtlinge im Bürgerkrieg hierher nach Deutschland gekommen und haben Hilfe bekommen“, meint Maida Hodzic. „Deshalb fühlen wir uns jetzt verpflichtet, den Menschen zu helfen, die in unserer Heimat Not leiden.“ 70 Prozent des Landes seien unter Wasser. Unzählige Menschen haben ihr Leben, das Dach über dem Kopf, ihre Existenz verloren. „Es ist wirklich schlimm, was dort passiert“, betont Maida Hodzic. Sie kann nicht einfach nur zusehen – genau wie Lana Schnack und Adis Bakalic, die gemeinsam mit ihr ganz spontan binnen weniger Tage diese Hilfsaktion auf die Beine gestellt haben.

Hilfen für die ganz lebensnotwendigen Dinge

"H" für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.
„H“ für Humanitäre Hilfe: Viele Spenden müssen so beschriftet werden.

Freunde aus Hamm hatten die Idee, den Flutopfern in Bosnien wenigstens Hilfe für die ganz lebensnotwendigen Dinge zu leisten. Sie sprachen den Hammer Bürgermeister an, der wiederum eine Halle für das Sammeln der Spenden und den Kontakt zum Roten Kreuz organisierte. Die Freunde fragten die drei Kamener, ob sie nicht mithelfen wollen. So wurde über Nacht eine eigene Sammelaktion aus dem Boden gestampft, die alle Beteiligten sprachlos macht. „Es ist unglaublich, wie viele Menschen helfen wollen“, sagt Maida Hodzic. „Zuhause sind die Garage und der Gartenschuppen bereits randvoll!“ Wenn die Spendenfreude anhält, können sogar zwei Lkw mit Hilfsgütern gefüllt werden. Die Fahrzeuge hat der Arbeitgeber von Maida Hodzics Bruder zur Verfügung gestellt.

Rotes Kreuz bringt Spenden ins Katastrophengebiet

Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.
Immer neue Spenden wurden in den Lkw geladen.

Kleidung, Hygieneartikel, alle erdenklichen haltbaren Lebensmittel, Babynahrung, Windeln, Tierfutter: „Es ist toll, was die Leute alles hierher bringen – das wird vielen Menschen helfen“, sind die Organisatoren der Hilfsaktion begeistert. Alle Kisten, Pakete, Säcke und Kartons werden mit einem großen „H“ gekennzeichnet, das für humanitäre Hilfe steht – damit die Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Am kommenden Wochenende rollen Lastwagen aus Bosnien nach Hamm ins zentrale Lager, laden die Spenden ein und bringen sie über das Rote Kreuz in die Flutregion. Dann werden auch Handschuhe und Mundschutz eingebackt, weil inzwischen Epedemien drohen. Außerdem hat ein Hammer Geschäft den Helfern einen Spezialpreis für den Kauf von Gummistiefeln gemacht. Auch die sind jetzt lebenswichtig.

„Viele Menschen wollen auch Geld spenden – das verwenden wir, um Spenden zu kaufen. Wir belegen alle Käufe mit Quittungen“, schildert Maida Hodzic. Deutsche, Türkische Mitbürger, Bosnier: „Alle wollen helfen – das ist sehr beeindruckend“, ist das Helfertrio sprachlos. „Diese Hilfe ist auch deswegen so wichtig, weil viele Menschen in Bosnien jetzt an die Situation im Krieg erinnert werden. Viele haben damals alles verloren und jetzt erneut – das schafft auch große psychische Probleme“, weiß Maida Hodzic. Dafür hat sie selbst zusammen mit ihrer Tochter an den Türen der Nachbarn, Freunde und Bekannten geschellt, um die Aktion anzustoßen. Über Mundpropaganda ist daraus jetzt eine echte Erfolgsgeschichte geworden.

Das engagierte Helferteam.
Das engagierte Helferteam.




Ausstellung „Wider Napoleon!“ auf Schloss Cappenberg

Kaiser Napoleon im Krönungsornat, Gemälde von Fran?ois Gérard, 1810, Salenstein, Napoleonmuseum Thurgau (Schweiz)
Kaiser Napoleon im Krönungsornat, Gemälde von Fran?ois Gérard, 1810, Salenstein, Napoleonmuseum Thurgau (Schweiz)

Mit der kulturhistorischen Ausstellung „Wider Napoleon!“ präsentiert der Kreis Unna vom 29. Mai bis 21. September auf Schloss Cappenberg Exponate aus der napoleonischen Zeit.

Die Herrschaft Napoleon Bonapartes und die Befreiungskriege (1813-1815) spielten für Deutschland eine große Rolle. Die Gesetze Napoleons standen für die Ideen der Französischen Revolution. Sie versprachen Freiheit und Gleichheit für alle, die Trennung von Staat und Kirche sowie die Gewerbefreiheit.

Die Person des Freiherrn vom und zum Stein ist mit dem Standort Schloss Cappenberg eng verbunden, wählte er den Ort doch als Alterssitz. Nach der vernichtenden Niederlage Preußens gegen Napoleon (1806) setzte sich Stein für grundlegende Reformen ein. Als leitender Minister (1807/1808) begann er ein Reformwerk, das den „Untertan“ zum „Staatsbürger“ machte und an öffentlichen Angelegenheiten beteiligte. Nach seiner Entlassung 1808 setzten sein Nachfolger Hardenberg und die Generäle um Gneisenau und Scharnhorst Steins Werk fort.

80 Leihgeber aus dem In- und Ausland stellen Exponate für die Schau zur Verfügung, die in einer Kooperation mit den Museen der Stadt Lüdenscheid realisiert wird. Eine spektakuläre Anknüpfung zum westfälischen Raum bildet eine Nachbildung der Quadriga vom Brandenburger Tor. Es handelt sich dabei um die Bühnenausstattung des Weltrekord-Auftritts von Mario Barth im Berliner Olympiastadion.

Napoleon hatte die Quadriga nach Paris bringen lassen, um die Preußen zu demütigen und sein geplantes gesamteuropäisches Museum damit zu bereichern. Nach dem Sieg über Napoleon und der Eroberung von Paris 1814 transportierten die Preußen die Quadriga in einem großen Triumphzug zurück nach Berlin. Die Route führte auch durch Städte unserer Region wie z. B. Kamen, Unna, Hamm und Soest.




Vorfahrt übersehen – ein Schwerverletzter

Schwer verletzt wurde am Samstagabend, 24. Mai, ein 40-jähriger Rollerfahrer aus Holzwickede, als ein 25-jähriger Bergkamener gegen 18 Uhr mit seinem Auto der Kurzen Straße in Holzwickede unterwegs war und weiter geradeaus die Rombergstraße befahren wollte. Im Einmündungsbereich zur Wilhelmstraße nahm ihm der Rollerfahrer aus Holzwickede die Vorfahrt. Beim Zusammenstoß verletzte sich der Holzwickeder schwer und wurde mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Es entstand Sachschaden in Höhe von etwa 6000 Euro.




Achtung: Falsche Handwerker unterwegs

Eine ältere, alleinstehende Frau in der Straße Im Rutental in Unna erhielt am Freitagmittag, 23. Mai, Besuch von zwei Handwerkern, die vorgaben, im Auftrag der Vermietungsgesellschaft einen Wasserrohrbruch beheben zu wollen. Gutgläubig und ohne Argwohn ließ die Frau die vermeintlichen Installateure in ihre Wohnung im Erdgeschoss. Hier wurde sie von den falschen Handwerkern durch fadenscheinige Beschäftigungen abgelenkt, sodass sie nicht bemerkte, wie die Diebe ihre Wohnung nach Wertgegenständen durchsuchten. Nachdem die verkleideten Täter die Wohnung wieder verlassen hatten, bemerkte die Dame den Verlust von Schmuck und einer silbernen Geldkassette mit einem dreistelligen Eurobetrag. Die dreisten Trickdiebe werden wie folgt beschrieben:

1. Täter, ca. 25 – 30 Jahre alt, 175 cm groß, stabile Figur, dunkle Augen, dunkle Kleidung

2. Täter, ca. 25 Jahre alt, ca. 175 cm groß, helle Kleidung

Beide Täter sprachen akzentfrei Deutsch.

Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei in Unna unter der Telefonnummer 02303 – 921 – 3120 oder 02303 – 921 0 entgegen.

 




Kastration von verwilderten Katzen: Land gibt Zuschüsse

Verwilderte Katzen vermehren sich stark. Deshalb unterstützt das Land Tierschutzvereine, die in Nordrhein-Westfalen gehaltene, versorgte oder als Fundtier aufgenommene Katzen kastrieren lassen. Profitieren könnten davon die Tierfreunde Kamen, die sich des Problems verwilderte Katzen angenommen haben.

KatzeAuf diese Fördermöglichkeit weist Dr. Anja Dirksen, Sachgebietsleiterin Veterinärwesen und Lebensmittelkontrolle beim Kreis, hin. Die Amts-Tierärztin gibt damit eine aktuelle Information vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) weiter.

Nach Informationen des LANUV können alle in Nordrhein-Westfalen eingetragenen und gemeinnützigen Vereine die finanzielle Förderung erhalten. Bezuschusst werden jedoch ausschließlich die Kosten für die Katzenkastration, die bei dem Verein unmittelbar anfallen. „Kastrationen durch Tierärztinnen und Tierärzte, die beim Tierschutzverein angestellt sind, sind nicht zuwendungsfähig“, unterstreicht Dr. Anja Dirksen. Außerdem gilt: Jede kastrierte Katze muss gekennzeichnet werden.

Die Höhe der Zuwendung beträgt 40 Euro für eine kastrierte Katze und 25 Euro für jeden kastrierten Kater. Weitere Informationen zu den Fördermodalitäten gibt es im Internet unter http://www2.lanuv.nrw.de/agrar/foerderprogramme/katzen.htm.