Zwei Kamener machen Kultur in Lettland

Wenn sich in der lettischen Hauptstadt Riga in wenigen Monaten die Veranstaltungen im Rahmen der „Kulturhauptstadt Europas 2014″ einem Ende zuneigen, dann werden gleich zwei Kamener der Stadt ihren Stempel aufgedrückt haben. Zum einen ist da Jonas Büchel. In der Sesekestadt aufgewachsen, lebt er inzwischen seit fast 15 Jahren in Lettland. Dort hat er eine Familie gegründet und ist seit vielen Jahren in Riga aktiv. Von Hause aus Sozialarbeiter, hat er sich zu einem der führenden Ansprechpartner in Sachen Urbanismus in Nord-Osteuropa entwickelt. Das von ihm mitgegründete Urban Institute ist in vielen Bereichen von sozialer und kultureller Stadtentwicklung bis hin zu Aspekten des Quartiersmanagements aktiv.

Darüber hinaus ist Büchel Co-Kurator diverser Ausstellungen und Teilnehmer und Mitorganisator des „Survival Kit“, einem unabhängigen Kunst- und Kulturfestival, das in diesem Jahr unter dem Motto „Utopian City“ in die sechste Auflage gegangen ist.

Es war keine Frage, ob ich mitmachen würde.

Und hier kommt der zweite Kamener ins Spiel: Guido Muermann. Der Grafiker und Künstler hat in diesem Jahr eine Einladung erhalten, Teil des Survival Kits und damit des Großereignisses Kulturhauptstadt zu werden. „Ich war letztes Jahr zum ersten Mal in Riga und mir hat die Stadt total gut gefallen. Da war es überhaupt keine Frage, ob ich mitmachen würde, als Jonas mich gefragt hat“, erzählt er. Und so hat sich Muermann Anfang September auf ins Baltikum gemacht. Ohne genauen Überblick über die zu bespielenden Lokalitäten, dafür aber mit einer Idee im Kopf. Ein „entzündeter Sonnenstrahl“ sollte es werden, ein Motiv, das ihn in seiner freien Arbeit seit Jahren immer wieder beschäftigt.

Guido Muermann war in Riga Teil der Kulturhauptstadt-Aktivitäten
Guido Muermanns „Infected Sunstream“ bei Nacht.

Sein „Atelier auf Zeit“ war das Preses Nams, ein gigantisches ehemaliges Pressehaus – nahe der Altstadt und seit Jahren leer stehend. Perfekte Voraussetzungen also für ausgiebige künstlerische Auseinandersetzungen. Und so schuf Muermann in weniger als einer Woche das beeindruckende Objekt „Infected Sunstream“, eine sechs Meter lange Version seiner Sonnenstrahlen. Frei im Raum hängend wird es von einem Kreis aus alten Holzmöbeln eingerahmt – alles Fundstücke aus dem leerstehenden Pressegebäude. „Das Werk versinnbildlicht aus meiner Sicht die Neugliederung alter Raumnutzungsstrukturen und steht so im direkten Zusammenhang zum Festival- und Syposiumsthema“, so der Künstler über seine Arbeit.

Wie durchschossen wirken die alten Tische, Stühle, Schubladen. Das von innen beleuchtete Plastikelement erscheint da wie ein Zeichen des Aufbruchs und Neuanfangs innerhalb der alten Strukturen.

Letzten Samstag fand im Preses Nams die Vernissage statt, auf der Muermanns Sonnenstrahl und die Arbeiten anderer Künstler der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Der Kamener ist inzwischen wieder in der Heimat, doch sein Werk wird wohl ein Teil Rigas bleiben: Die Organisatoren planen, das Objekt und seinen Standort in Führungen zur zeitgenössischen Kunst einzubeziehen und es so der Allgemeinheit längerfristig zugänglich zu machen.

Guido Muermann war in Riga Teil der Kulturhauptstadt-Aktivitäten
Die Räumlichkeiten im ehemaligen Rigaer Pressehaus, im Hintergrund ist Muermanns Sonnenstrahl zu erahnen.




Land unter III: Damwildgehege über einen Meter unter Wasser

Das, was in der Nacht zu Freitag auf Bergkamen niederprasselte, kann getrost als Jahrhundertregen bezeichnet werden. So etwas habe er in den zurückliegenden 75 Jahren noch nicht erlebt, berichtet der Overberger Landwirt Ludwig Quabeck. Ein 10 Hektar großes Gehege des Bergkamener Damwildzüchters Rolf Humbach westlich des Parkfriedhofs steht bis zu 1,50 Meter unter Wasser.

Ludwig Quabeck zeigt, wie hoch das Wasser auf der Industriestraße gestanden hatte.
Ludwig Quabeck zeigt, wie hoch das Wasser auf der Industriestraße gestanden hatte. Fotos: Ulrich Bonke

Teile seiner Weidefläche ähnelten mehr einem See. Die Industriestraße in der Senke stand bis zu 50 Zentimeter unter Wasser. In das war ein Auto hineingefahren und der Motor machte mittendrin nicht mehr. Der Pkw musste mit einem Trecker wieder ins Trockene gezogen werden.

Stadtbrandmeister Dietmar Luft im Gespräch mit Einsatzkräften des THW.
Stadtbrandmeister Dietmar Luft im Gespräch mit Einsatzkräften des THW.

 

Auch Stadtbrandmeister Dietmar Luftspricht von einem Jahrhundertregen, den es in seiner 21-jährigen Amtszeit in der Führung der Bergkamener Feuerwehr so noch nicht erlebt hat. Der Stadtbetrieb Entwässerung hat ermittelt, dass in der Nacht pro Stunde 70 Liter Wasser auf jeden Quadratmeter gekommen sei.

Noch nicht abschätzen lassen sich die wirtschaftlichen Schäden durch das Unwetter. Als Rolf Humbach am Freitagmorgen zu seinem rund 10 Hektar großen Pachtgelände westlich des

Zurzeit ist die Industriestraße noch gesperrt.
Zurzeit ist die Industriestraße noch gesperrt.

Parkfriedhofs  kam, hatte es ihn fast umgehauen. 80 Prozent des Geländes stehen bis über einen Meter unter Wasser. Gerade frisch gesetzte Zaunpfähle sind herausgerissen worden und schwimmen auf dem Wasser. Im kommenden Frühjahr sollte dort Damwild grasen. „Man stelle sich vor, die Tiere hätten sich jetzt schon dort befunden. Sie wären alle ertrunken“,  sagt der Züchter.

Jetzt hat er erst mal die Polizei verständigt. Er hofft, dass Feuerwehr und THW ihm helfen können. Dann will er sich an den Lippeverband und an die RAG wenden. „Ich habe bereits in Bergkamen vier Damwildgehege.   Dort ist nichts passiert“, berichtet er. Nur westlich des Parkfriedhofs. Das könne nicht mit rechten Dingen zugegangen sein, glaubt er.

Weidefläche des Overberger Landwirts Ludwig Quabeck.
Weidefläche des Overberger Landwirts Ludwig Quabeck.




Land unter II: Damm der Hamm-Osterfelder Bahn möglicherweise aufgeweicht

Stadtbrandmeister Dietmar Luft hat die Einsatzzahlen der Bergkamener Feuerwehr seit Mitternacht etwas nach unten korrigiert: Bis jetzt sind es 83 Einsätze. Doch das ist nach einem aktuellen Überblick des Bergkamener Ordnungsamts, den Bügermeister Roland Schäfer veröffentlich hat, schlimm genug.

Hier ist der Bericht:

“ letzte Nacht ab ca. 00:30 Uhr waren wegen des Starkregens sämtliche Löschgruppen der Bergkamener FW sowie Löschgruppen aus Kamen, Lünen, Werne, Südkamen, das THW und die Werksfeuerwehr Bayer im Stadtgebiet im Einsatz.

Zahlreiche Keller sind vollgelaufen. Einsatzschwerpunkte waren: In der Dille, Siebenstücken/Marktstr., Kamer Heide/Efeuweg, Alfred-Döblin-Str./Carl-Zuckmayer-Str.

Komplettsperrungen waren auf folgenden Straßen erforderlich: Jahnstr. (wieder freigegeben), Buckenstr. (wieder freigegeben), Industriestr. 
Auf der Industriestr. sind mehrere PKW mit Motorschäden liegen geblieben, die durch das Wasser gefahren sind.

Das THW sichert derzeit noch an der Overberger Str. den Hof Wittler ab und versucht das Wasser umzuleiten. Unklar ist, ob die Hamm-Osterfelder-Bahn wegen Aufweichung des Bahndammes an dieser Stelle gesperrt werden muss. Der Notfallmanager der Bahn ist involviert.

Die FW Kamen hat einen Spezialwagen für Ölbindung u.ä. bereit gestellt, da sich im Bereich Efeuweg/Kamer Heide mehrere Ölfässer gelöst haben.

Ein Krisenstab wurde gebildet bestehend aus: SEB, StA 61, Feuerwehr, THW, RAG, Untere Wasserbehörde, Ordnungsbehörde. Treffpunkt ist der Schulungsraum der LG Weddinghofen.

Das Pumpwerk an der Hüchtstr. hatte einen Überspannungsschaden. Es ist aber jetzt wieder in Betrieb.“




7c der Realschule Oberaden unterstützt den BVB

Am Mittwochmorgen machte sich die Klasse 7c der Realschule Oberaden auf den Weg nach Holzwickede, wo die U19 Mannschaften des BVB und von Arsenal London in der Gruppenphase der Youth Champions League aufeinander treffen sollten.

Schüler der 7c der Realschule Oberaden unterstützten am Mittwoch als Ballkinder die U19 des BVB beim Spiel gegen Arsenal London
Schüler der 7c der Realschule Oberaden unterstützten am Mittwoch als Ballkinder die U19 des BVB beim Spiel gegen Arsenal London

Die Schülerinnen und Schüler waren schon auf dem Weg sehr aufgeregt, denn sie durften nicht nur zusehen, sondern hautnah dabei sein – direkt am Feldrand mit dem Ball in der Hand. Zur Unterstützung des Dortmunder Fußballvereins und des Londonder Gastes durften 12 Schülerinnen und Schüler der Klasse als Ballmädchen und -jungen den Nachwuchsspielern die Bälle reichen.

Auch die traurige Niederlage durch 2 Tore des Londoner Spielers Kaylen Hinds trübte den Tag für die Jugendlichen nicht. Ihre bejubelten Lieblinge des BVB, die hoffentlich bald auch bei den Profis mitspielen, fanden noch Zeit für Fotos,  Autogramme und Handschläge.

Ganz klar – für die RSO- Schüler waren diese Jungs der U19 schon ganz groß!




Hannelore Kraft von der Arbeit des Geschichtskreises begeistert

Hannelore Kraft wird den Geschichtskreis in guter Erinnerung behalten. Dafür sorgen auch die beiden Geschenke, ein Geleucht Und ein Bild von Haus Aden, dass ihr Oberadens IGBCE-Vorsitzender Willi Null (r.) und REVAG-Dozent Wagner überreichten.
Hannelore Kraft wird den Geschichtskreis in guter Erinnerung behalten. Dafür sorgen auch die beiden Geschenke, ein Geleucht Und ein Bild von Haus Aden, dass ihr Oberadens IGBCE-Vorsitzender Willi Null (r.) und REVAG-Dozent Wagner überreichten.

Hannelore Kraft trägt sich ins Gästebuch des Geschichtskreises ein.
Hannelore Kraft trägt sich ins Gästebuch des Geschichtskreises ein.

Anfang Mai hatte Hannelore Kraft die Einladung angenommen. Am Donnerstagmorgen besuchte die SPD-Landesvorsitzende den Bergkamener IGBCE/REVAG-Geschichtskreis, den Aden Stollen und die doch sehr wuchtigen Erinnerungsstücke an den untertägigen Steinkohlenbergbau im Außengelände.

Die Landespolitikerin war sehr angetan von der Arbeit des Geschichtskreises. Das schrieb sie auch in dessen Gästebuch: „Vielen Dank für Euren Einsatz zum Wohle unseres Landes. Unsere Bergbau-Kultur müssen wir erhalten und weitertragen. Dabei seid Ihr eine wichtige Säule. Macht bitte alle so weiter! Glück Auf, Eure Hannelore Kraft“.

Hannelore Kraft im Stollen
Hannelore Kraft im Stollen




Lehrerinnen wissen jetzt wie es geht: Förderung rechenschwacher Schüler

Rechnen ist für viele Kinder ein Problem. Aus diesem Grund haben die Schulpsychologische Beratungsstelle und das Schulamt für den Kreis Unna in Kooperation mit der Universität Bielefeld eine Lehrerfortbildung zur Förderung rechenschwacher Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Hier haben sich natürlich auch Lehrkräfte aus Kamen beteiligt.

 Die neuen Fachlehrkräfte für schulische Intervention bei Rechenstörungen - unter ihnen auch Lehrerinnen Kamener und Bergkamener Grundschulen   Foto: Sandra Mayer – Kreis Unna
Die neuen Fachlehrkräfte für schulische Intervention bei Rechenstörungen – unter ihnen auch Lehrerinnen Kamener und Bergkamener Grundschulen.  Foto: Sandra Mayer – Kreis Unna

25 Lehrerinnen und Lehrer aus 23 Grundschulen und einer Förderschule im Kreis Unna dürfen sich nach einer einjährigen Qualifizierung nun „Fachlehrkraft für schulische Intervention bei Rechenstörungen“ nennen. Schulamtsdirektorin Susanne Wessels freut sich über den erfolgreichen Abschluss dieses ersten Kurses und nennt das Ziel für die Zukunft: „Wir möchten in den nächsten zwei bis drei Jahren sicher stellen, dass an jeder Grundschule im Kreis eine ausgebildete Fachlehrkraft für besondere Schwierigkeiten beim Mathematiklernen vorhanden ist.“

Der Hintergrund des Projekts ist ernst: Studien identifizieren regelmäßig einen Anteil von rund einem Fünftel aller Kinder als Risikogruppe, deren mathematische Kompetenzen so niedrig sind, dass sie später in der Berufsausbildung oder im Alltag vor Schwierigkeiten stehen. Der Anteil von Kindern mit schweren Rechenstörungen wird sogar auf 4 bis 6 Prozent geschätzt.

Während einer Feierstunde auf Haus Opherdicke erhielten die Lehrerinnen und Lehrer ihre Qualifizierungsbriefe. Dazu gehörten auch: Brigitte Rautert (Schiller-Grundschule Bergkamen), Michaele Breimann (Pfalzschule Bergkamen), Andrea Kadzimirsz (Gerhart-Hauptmann-Schule Bergkamen), Sigrid Brönhorst (Astrid-Lindgren-Schule Kamen), Sabine Ehmanns (Jahnschule Kamen), Christine Braun (Friedrich-Ebert-Schule Kamen), Petra Pohlmann (Diesterwegschule Kamen), Mechtild Pauli (Sonnenschule Kamen).




25 Jahre kommunale Integrationsarbeit – Zusammenwachsen leicht gemacht

„Vielfalt ist eine echte Chance für unsere Gesellschaft“, sagte NRW-Landtagspräsidentin  Carina Gödecke. Vor rund 100 geladenen Gästen hielt sie am 17. September im Kreishaus Unna die Festrede zum 25-jährigen Jubiläum kommunaler Integrationsarbeit durch die RAA und seit 2012 durch das Kommunale Integrationszentrum Kreis Unna (KI).

Landtagspräsidentin  Carina Gödecke (links) gratulierte KI-Leiterin Marina Raupach und Landrat Michael Makiolla. Foto: B. Kalle - Kreis Unna
Landtagspräsidentin Carina Gödecke (links) gratulierte KI-Leiterin Marina Raupach und Landrat Michael Makiolla. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Landrat Michael Makiolla hieß Vertreter der Kooperationspartner, von Migrationsorganisationen, Integrationsbeiräten und Elternvereinen, aus Politik und Verwaltung sowie Teilnehmer aus Projekten und Förderer der kommunalen Integrationsarbeit willkommen.

Der Begrüßung schloss sich die Rede von Carina Gödecke an: „23 Jahre RAA plus 2 Jahre Kommunales Integrationszentrum machen zusammen 25 Jahre vorzügliche konzeptionelle Integrationsarbeit im Kreis Unna.“ Im Namen des Landtages gratulierte sie deshalb herzlich zu einer „wunderbaren kommunalen Einrichtung, die sich voll und ganz der Integration verschrieben hat und stets an der Seite derer stand und steht, die zu uns gekommen sind und bleiben werden“.

Vorbildliche Integrationsarbeit

 Rund 100 Gäste feierten im Kreishaus mit beim 25-jährigen Jubiläum des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Unna. Foto: B. Kalle – Kreis Unna
Rund 100 Gäste feierten im Kreishaus mit beim 25-jährigen Jubiläum des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Unna. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Ausdrücklich würdigte die Landespolitikerin die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre erst in der RAA Kreis Unna und nun im Kommunalen Integrationszentrum fortgesetzte vorbildliche Integrationsarbeit, denn: „Integration durch Bildung ist und bleibt eine der zentralen politischen Leitlinien in unserem Land.“

An diese erfolgreiche Arbeit will das Team um KI-Leiterin Marina Raupach auch in Zukunft anknüpfen. Raupach sieht Integrationsarbeit nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Querschnittsaufgabe in allen wichtigen gesellschaftlichen Feldern wie beispielsweise der Wirtschaft.

Eingebettet wurde die Jubiläumsfeier in ein Rahmenprogramm mit Kabarett von Funke & Rüther, einer Ausstellung zur 25-jährigen Integrationsarbeit durch RAA und KI und zur Vorstellung der aktuellen Angebote in Wort und Bild.




Thomas Semmelmann bleibt Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses

Der Bergkamener Jugendhilfeausschuss hat in seiner ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen Thomas Semmelmann (SPD) in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Seine Wiederwahl erfolgte wie die seines Stellvertreters Thomas Heinzel (CDU) einstimmig.

Thomas Semmelmann bleibt Vorsitzender des Bergkamener Jugendhilfeausschusses.
Thomas Semmelmann bleibt Vorsitzender des Bergkamener Jugendhilfeausschusses.

Ein der wichtigsten Aufgaben des Jugendhilfeausschusses in den kommenden Jahren ist nach Ansicht Semmelmanns die Prävention. Insbesondere nannte er hier das Landesprogramm „Kind Kind zurücklassen“, das vor rund zwei Jahren aufgelegt wurde. Die Umsetzung sei bisher eher theoretische gewesen. Jetzt müsste  die Praxis folgen. „Für meinen Geschmack hat das Programm bisher noch keinen praktischen Nutzen gebracht.“

Als weiteres wichtiges Thema nannte der neugewählte Vorsitzende die Inklusion. Die Diskussion sei hier bisher vor allem auf den schulischen Bereich beschränkt gewesen, dabei sei sie viel umfassender. Der dritte Arbeitsschwerpunkt des neuen Jugendhilfeausschusses müsse laut Semmelmann die Erweiterung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen sein.




Der Aal fühlt sich in der Seseke pudelwohl

Der Aal fühlt sich offensichtlich in der renaturierten Seseke pudelwohl. Erst jüngst hat der Fischereibeauftragte für den Kreis Unna Michael Prill ein rund ein Meter langes Prachtexemplar in der Nähe der Körnemündung aus dem Wasser geholt.

Fischereibeauftragter Michael Prill kontrolliert regelmäßig den Fischbesatz der Seseke.
Fischereibeauftragter Michael Prill kontrolliert regelmäßig den Fischbesatz der Seseke.

Der Fischereiexperte aus Bergkamen kontrolliert zwei Mal im Jahr den Fischbestand in der Seseke. Dabei setzt er ein Elektrofanggerät ein. Das betäubt den Fisch für eine kurze Zeit, die ausreicht, die Art und Größe zu bestimmen. Danach geht es wieder zurück in die Fluten der Seseke. Dabei stellte er auch fest, dass der vor einem Jahr gestartete Versuch, die Quappe wieder heimisch werden zu lassen. Hierbei handle es sich um eine alte, heute wenig bekannte Fischart, dafür aber wohlschmeckende Fischart, schwärmt Dr. Jochen Stemplewski, der Verbandsdirektor des Lippeverbands, beim Ortstermin an der Seseke an der Grenze von Oberaden und Niederaden. Für ihn wie auch für Prill sind das deutliche Zeichen, dass sich die 500 Mio. Euro Investition die die Renaturierung gelohnt haben. Nebenbei ist die Seseke wieder ein beliebtes ziel für Spaziergänger und Radler geworden.

Fischereilich relevant

Michael Prill mit einem dicken Fang
Michael Prill mit einem dicken Fang. Foto: Lippeverband – Paul Bisping

Der Kreis Unna stuft die Seseke wegen dieser positiven Befunde  als „fischereilich relevant“ eingestuft. Damit ist der Lippeverband automatisch Mitglied der Lippefischereigenossenschaft im Kreis Unna. Aal, Döbel, Dreistachliger und Neunstachliger Stichling, Hasel, Gründling, Schmerle, Blaubandbärbling, Barbe und Elritze sind in der Seseke mittlerweile dokumen­tiert. Für die selten gewordene Quappe hat der Lippeverband 2013 und in diesem Jahr zusammen mit dem Landesfischereiverband Besatzaktionen mit Larven durchge­führt, die offenbar Erfolg hatten: Kürzlich wurden erstmals auch erwachsene Quappen In der Seseke entdeckt.

Damit ist für den Kreis Unna klar: Seseke und Körne haben wieder Bedeutung als Fischereigewässer. Dies wird für die Seseke im Ab­schnitt Kamener Straße in Bönen bis zur Mündung in die Lippe und für die Körne ab Wasserkurl bis zur

Angelvereine zeigen Interesse

Die Natur hat sich die Seseke zurückerobert.
Die Natur hat sich die Seseke zurückerobert.

Da der Lippeverband Besitzer der gesamten Gewässertrasse ist, gehört er jetzt der Fischereigenossenschaft im Kreis Unna an. Zwei örtliche Angelvereine – der Angel­sportverein 1946 Kamen und der Naturschutz- und Fischereiverein Bönen – haben bereits Ihr Pachtinte­resse einschließlich der damit ver­bundenen Hegeverpflichtungen gegenüber der Genossenschaft signalisiert.

Dr. Jochen Stemplewski und Michael Prill.  Foto: Lippeverband, Paul Bisping
Dr. Jochen Stemplewski und Michael Prill. Foto: Lippeverband, Paul Bisping

Dabei ist den Beteiligten bewusst, dass es kurzfristig nicht um einen nennenswerten Fischertrag gehen kann. „Zunächst müssen die noch jungen Fischbestände entwickelt und stabilisiert werden. Dabei können örtliche Partner eine wertvolle Unterstützung unserer Arbeit leis­ten“, erklärte der Vorstandsvorsit­zende des Lippeverbands, Dr. Jochen Stemplewski, bei der Bekanntgabe des neuen Gewässer­status gemeinsam mit der Fische­reigenossenschaft, die durch ihren Geschäftsführer Dr. Michael Möh- lenkamp vertreten wurde. Dr. Stemplewski weiter: „Mit der Einstu­fung als Fischereigewässer durch den Kreis Unna erfüllt sich unsere Erwartung zu Beginn der Renaturierungsmaßnahmen: Die neue Seseke ist nicht nur sauber, sondern sie wird ein wachsender Lebensraum für Tiere und Pflanzen, den wir er­halten und schützen müssen“.

Noch keine Angelscheine

Damit wird zugleich deutlich, dass die Zeit noch nicht reif ist, um gleich morgen bei der Fischereigenossen­schaft oder beim Lippeverband einen Angelschein zu beantragen. Stattdessen muss sich die „fische- reiliche Nutzung“ der neuen Seseke in einem klar geregelten Rahmen bewegen, der auch davon abhängt, wie sich die Bestände in den nächs­ten Jahren entwickeln. Hier werden Lippeverband, Behörden und Fischereiwirtschaft eng Zusammen­arbeiten, damit Seseke und Körne als Fischereigewässer auch lang­fristig Bestand haben.




Hier wird am Donnerstag geblitzt

Die Polizei wollte im Vorfeld des Blitzmarathons von Kindern und Jugendlichen wissen, wo ihre Angstpunkte im Straßenverkehr, auf dem Schulweg und in ihrer Freizeit sind.

BlitzerDiese Angstpunkte wurden bei der Planung für den Blitzmarathon am Donnerstag,18. September, besonders berücksichtigt. Die Kreispolizeibehörde Unna bedankt sich herzlich bei allen, die sich  am Voting beteiligt haben.

Das sind die ausgewählten Kontrollstellen beim Blitzmarathon am 18. September:

  • Selm: Lüdinghausener Straße, Kreisstraße, Cappenberger Damm/ Wasserturm/Bushaltestelle
  • Werne: Lünener Straße, Selmer Landstraße, Goerdeler Straße,Stockumer Straße
  • Bergkamen: Landwehrstraße, Rünther Straße, Jahnstraße, Im Sundern, Lindenweg, Hochstraße
  • Kamen: Astrid-Lindgren-/Westfälische Straße, Lenningser Straße, Reckhof, Lindenallee, Lünener Straße, Südkamener Straße
  • Bönen: Dorfstraße, Bahnhofstraße
  • Unna: Kamener Straße, B 1, Gadumer Straße, Bismarckstraße, Salzweg, Zechenstraße, Mühlhauser Dorfstraße, Kleistraße
  • Fröndenberg: Eulenstraße, Hubert-Biernat-Straße, Springstraße, Holzwickede, Hauptstraße, Hamburger Allee
  • Schwerte: Schützenstraße, Unnaer Straße, Labussierstraße, Reichshofstraße, Geisecker Talstraße, Wittekindstraße



Banken zeigen der BergGalerie die kalte Schulter

Die Banken machen offensichtlich CharterHaus erhebliche Schwierigkeiten, die ehemaligen Turmarkaden in Bergkamen in die neue BergGalerie umzuwandeln. Bisher verliefen die Finanzierungsgespräche der Geschäftsführerin Brigitte van der Jagt ergebnislos.

Vom westlichen Teil des Platzes der Partnerstädte ist der Wohnturm hinter den ehemaligen Turmarkaden nicht zu sehen. Das gibt Hoffnung, dass der Umbau in die geplante BergGalerie klappen wird.
Vom westlichen Teil des Platzes der Partnerstädte ist der Wohnturm hinter den ehemaligen Turmarkaden nicht zu sehen. Das gibt Hoffnung, dass der Umbau in die geplante BergGalerie klappen wird.

Zwei Gründe seien ihr dabei immer wieder genannt worden: die geringe Kaufkraft der Bergkamener und der demografische Wandel der Stadt, erklärte sie am Dienstag den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses.

Dem hat die Geschäftsführerin stets zwei Argumente entgegengehalten: der starke Investor, der mit dem notwendigen Eigenkapital hinter diesem Projekt steht, und das Rege Interesse von künftigen Mieter, unter anderem Edeka, und den Verbliebenen wie C&A, Deichmann und die Firma Family, die wiederkommen will.

Allerdings hat sie noch nicht mit allen infrage kommenden Banken gesprochen. Und es zeichnet sich ab, dass sie in Kürze auf weitere überzeugende Argumente zurückgreifen kann. 1,. Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters kündigte an, dass Brigitte van der Jagt mit der Baugenehmigung in einigen Tagen rechnen kann. Das ist dann für sie die Grundlage, die ersten Mietverträge zu unterschreiben.

BergGalerie wir im Computer „vorgebaut“

So könnte sie aussehen, die BergGalerie in Bergkamen
So könnte sie aussehen, die BergGalerie in Bergkamen

Mit dem Baustart des ersten Bauabschnitts rechnet sie nun im Frühjahr 2015. Diese Verzögerung gegenüber der ursprünglichen Planung ein Dreivierteljahr ist auch in der komplexen Planung dieses Umbauprojekts begründet. Insbesondere der ältere Teil macht den Architekten doch erhebliche Schwierigkeiten.

Um hier unliebsame Überraschungen zu verhindern, greifen die Architekten auf ein computergestütztes Planungsinstrument zurück, das in Deutschland noch relativ neu ist. „Wie bei neuen Automodellen bauen wir die BergGalerie per Computer zunächst als 3D-Modell“, erklärte sie dem Ausschuss. Dadurch sollen Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden. Ist der Bau erst mal gestartet, können solche Änderungen sehr teuer werden.

Dieses computergestützte 3D-Modell will CharterHaus bei der Immobilienmesse „Expo Real“ vom 6. Bis 8. Oktober in München präsentieren. Dann gebe es bei dieser Messe auch ein bisschen Werbung für Bergkamen, sagte Brigitte van der Jagt.