Kamener CDU zum Bädergutachten: Schnellschuss aus Bergkamen

Es war zu erwarten: Die politische Diskussion über das GSW-Bädergutachten wird eine spannende Angelegenheit. Kaum hatte Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer seine persönliche Meinung zu einem möglichen Neubau eines gemeinsamen Frei- und Hallenbades mit der Stadt Kamen auf Anfrage von Journalisten geäußert, gibt es von dort die Retourkutsche. Schäfers Äußerungen kämen zur falschen Zeit, beschwert sich der stellvertretende Vorsitzende der Kamener CDU, Helmut Krause.

Freibadspaß. Foto:Carolin Tolkemit
Freibadspaß. Foto:Carolin Tolkemit

„Alle Parteien beschäftigen sich gerade mit der Frage, was konkret Gegenstand des zweiten Gutachtens sein soll, mit dem sinnvolle Alternativen entwickelt werden sollen. Diese Zeit braucht der Prozess. Ein Neubau ist eine denkbare Alternative, ob damit am Ende aber alle übrigen Bäder geschlossen werden müssen, sollte dem politischen Prozess beibehalten werden“, erklärt Krause im Internet auf der Homepage seiner Partei.

Dabei nutzt er die Gelegenheit, gegen den Kamener Bürgermeister Hermann Hupe zu sticheln: „Nach den bisherigen Presseveröffentlichungen zu der Bädersituation habe ich jedenfalls gespannt auf eine Aussage des Kamener Bürgermeisters Hermann Hupe (SPD) gewartet, der auch gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der GSW ist. Mahnende und warnende Worte Richtung Bergkamen wären angebracht gewesen.“ Außerdem erklärt er, dass Hupe angeblich während des Kommunalwahlkampfs zugesichert haben soll, dass keines der Kamener Bäder geschlossen werden solle.

Immerhin verhält sich die Kamener CDU vorbildlich. Am kommenden Samstag, 22. November, hat die Fraktion GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexel eingeladen, der ihr dann die Ergebnisse des Bädergutachtens erklären soll. Danach werde ergebnisoffen diskutiert, verspricht Krause.




Aktion im Martin-Luther-Haus: Blutspender helfen Leukämiepatienten

„Blutspender helfen Leukämiepatienten“ unter dieser Überschrift rufen der DRK-Blutspendedienst West sowie die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei, im Dezember zur Blutspende und zur Typisierung im Kreis Unna auf. Ziel ist es junge Menschen am Dienstag, 2. Dezember, 15 bis 20 Uhr, Ev. Gemeindehaus, Goekenheide 7, in Bergkamen-Weddinghofen und am Montag, 15. Dezember, 12 bis 16 Uhr, Rathaus, Rathausplatz, in Unna zur Blutspende zu motivieren und sich als Stammzellspender für Leukämie- und Tumorkranke bei der Stefan-Morsch-Stiftungregistrieren zu lassen.

Hauenstein12102014DRKBlutspendedienstjpg„1 mal stechen, 2 mal helfen“, lautet das Motto dieser Aufrufe, die nicht nur im Kreis Unna sondern im gesamten Gebiet des Blutspendedienstes West in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland angelaufen sind. Das heißt: Wer zum Blut spenden geht, kann sich direkt auch als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren lassen. „Nach der Blutspende, wird einfach ein Röhrchen mehr Blut abgenommen – nur ein Fingerhut voll“, so eine Sprecherin der Stiftung. Dieses Röhrchen kommt dann ins hauseigene Labor der Stiftung, um die Gewebemerkmale zu bestimmen. Diese HLA-Merkmale, die Teil des genetischen Codes eines Menschen sind, werden zusammen mit den persönlichen Daten im Register der Stefan-Morsch-Stiftung gespeichert. Die Gewebemerkmale sind dann zusammen mit der Spendernummer unter der Beachtung des Datenschutzgesetzes anonymisiert im deutschen Zentralregister (ZKRD) und in der internationalen Spenderdatei (BMDW) für weltweite Suchanfragen verfügbar.

Der DRK Blutspendedienst West unterstreicht: „Die steigende Lebenserwartung älterer Menschen und das Ausscheiden von Spendern aus Alters- und Gesundheitsgründen wirken sich in großem Umfang auf den Bedarf an Blutkonserven aus.“ Die gleiche Herausforderung sieht auch Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stefan-Morsch-Stiftung, durch den demografischen Wandel auf die Stammzellspenderdateien zukommen: „Es ist  wichtig junge Menschen über das Thema Blutspende und Stammzellspende zu informieren. Denn die Zahl der Krebspatienten, die in den kommenden Jahren Blutkonserven und Stammzellspenden benötigen, wird mit einer wachsenden älteren Bevölkerung stark zunehmen.“

Die im Herbst vergangenen Jahres  gestartete Zusammenarbeit hat schon Früchte getragen: Insgesamt wurden bis Herbstbeginn bei den gemeinsamen Blutspende- und Typisierungsaktionen knapp 7800 neue Stammzellspender in der Stammzellspenderdatei der Stefan-Morsch-Stiftung registriert.

Als Stammzellspender kann sich jeder gesunde Erwachsene ab 18 Jahren bis 40 Jahre kostenlos registrieren lassen. Über die Ausschlusskriterien kann man sich im Vorfeld unter www.stefan-morsch-stiftung.de oder über die gebührenfreie Hotline der Stefan-Morsch-Stiftung (0800/ 76 67 724) informieren.

Bei der Blutspende sind die Altersgrenzen anders. Denn hier muss man mindestens 18 Jahre alt. Neuspender dürfen nicht älter als 68 Jahre sein. Für alle, die mehr über die Blutspende wissen wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 -11 949 11 werden montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr alle Fragen beantwortet. Weitere Informationen erhält man auch im Internet unter www.blutspendedienst-west.de.




Es weihnachtet in Bergkamen – nur nicht im Stadtteil Mitte

Viele werden es bedauern, doch auch in diesem Advent wird es in Bergkamens größtem Stadtteil Mitte keinen Weihnachtsmarkt geben. Dafür fehlen weiterhin mindestens zwei wichtige Voraussetzungen: der ehrenamtliche Einsatz eines Organisationsteams und die Beteiligung der im Stadtteil verwurzelten Vereine. Dies alles findet man in den anderen Stadtteilen.

Traditionell gibt es auf dem Overberger Weihnachtsmarkt selbst hergestellte Leckereien.
Traditionell gibt es auf dem Overberger Weihnachtsmarkt selbst hergestellte Leckereien.

In den „goldenen Zeiten“ des Nordberg-Weihnachtsmarkts wurde das adventliche Geschehen von der Werbegemeinschaft organisiert. Das fehlende Vereinsengagement glich die Stadt mit einer kräftigen Finanzspritze aus. Eine Organisation der Gewerbetreibenden und Kaufleute an der Fußgängerzone gibt es wenn überhaupt nur noch auf dem Papier. Geld kann und will die Politik wegen der angespannten Haushaltslage nicht zur Verfügung stellen. Dass sich an diesen drei Voraussetzungen in naher Zukunft etwas ändern könnte, ist zurzeit nicht erkennbar.

Zukunft des Weihnachtsmarkts Rünthe gefährdet?

Sorgen muss man sich um den Weihnachtsmarkt in Rünthe machen. Der wird in diesem Advent zum letzten Mal vom SuS Rünthe in Zusammenarbeit mit der Hellweg-Hauptschule organisiert. Doch schon in der Vorweihnachtszeit 2015 wird es diese Schule nicht mehr geben. Der Bergkamener Stadtrat hat in seiner Novembersitzung ihre Auflösung zum Schuljahrsende beschlossen.

In Rünthe müssen also neue Organisationsformen gefunden werden. Immerhin hat das schon ein Mal geklappt, nachdem sich Helmut Holtmann zurückgezogen hatte. Fraglich ist allerdings, ob sich die abzeichnende neue Förderschule des Kreises Unna ab 2016 in Rünthe beteiligen wird. Nur wenige Schüler kommen aus dem Stadtteil, den meisten anderen wird der Bezug zu Rünthe fehlen.

Hier nun die Termine aller Weihnachtsmärkte in Bergkamen:

  • Overberge am Samstag, 29. November, von 14 bis 20 Uhr auf dem Gelände der Grundschule an der Kamener Heide
  • Weddinghofen am Samstag 29. November, von 15 bis 21 Uhr auf dem Hof der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule, Schulstraße 8
  • Rünthe am 5. und 6. Dezember jeweils 16  bis 21 Uhr auf dem Pausenhof der Hellweg-Hauptschule
  • Heil am 6. Dezember von 11 bis 21 Uhr am Spritzenhaus im „Dorf Heil“
  • Oberaden am 13. und 14. Dezember, am Samstags von 14 bis 21 Uhr und am Sonntag von 13 bis 19 Uhr



Jule gewann den Vorlesewettbewerb an der Freiherr-vom-Stein-Realschule

Im Rahmen unserer Woche des Buches der Freiherr-vom Stein-Realschule fand am Donnerstag der traditionelle Lesewettbewerb der 6. Klassen statt. Ihn hat Jule Ueding aus der 6 b gewonnen.

Die besten Vorleser der 6. Klassen der Freiherr-vom-Stein-Realschule.
Die besten Vorleser der 6. Klassen der Freiherr-vom-Stein-Realschule.

Es haben wieder sehr engagierte Schüler/innen teilgenommen. Sie alle haben es der Jury nicht leicht gemacht. Zusammengesetzt hat sich die Jury aus: Frau Dögge (Sparkasse), Herrn Feiler (Bayer Pharma AG), Herrn Kray (Stadt Bergkamen), Frau Middelmann (Schulleitung) und Svenja Malkowski (Büchereiteam).

Gewonnen hat den Lesewettbewerb Jule Ueding aus der 6 b. Sie hat aus dem Buch „Elena – Ein Leben für Pferde“ von Nele Neuhaus gelesen. Platz 2 belegt Lea Koopmans aus der 6 a und Platz 3 Luca Veenstra aus der 6 c. Und gemeinsam den 4. Platz haben erreicht (und deshalb hier in alphabetischer Reihenfolge): Umut Cetin (6a), Angelika Futschudschi (6 b) und Mia Kitzig (6 c).

Jule und Lea werden die Freiherr-vom-Stein-Realschule auf Stadtebene vertreten.

Einen Tag später startete  zum dritten Mal ein Poetry Slam. Es haben sich acht Schüler/innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen getraut, sich bei Kerzenschein, Tee und Gebäck gegenseitig und die teilnehmenden Lehrerinnen bei angenehmer Atmosphäre in der Bücherei mit selbstgeschriebenen Gedichten, Geschichten,.. zu verzaubern.

Die Teilnehmer am Poetry Slam.
Die Teilnehmer am Poetry Slam.

Teilgenommen haben von links nach rechts: Lea Koopmans, Stefanie Schmidt, Vanessa Heß, Lara Kunkel, Robin Nolting, Cathe Lynn Mürmann, Hanna Dunker und im Hintergrund: Tom Koopmans.




Baustart für Sport- und Jagdschießzentrum in Overberge vielleicht schon Mitte 2015

Bergkamen soll eines der modernsten Sport- und Jagdschießzentren Deutschlands erhalten. Nach mehrjähriger Planung hat jetzt der Kreis Unna die Baugenehmigung dieses Projekts ausgestellt. Der erste Spatenstich soll, so hoffen es die Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Kreis Unna und Hamm, Reinhard Middendorf und Prof. Dr. Lothar Reinken, noch im Sommer nächsten Jahres gesetzt werden.

So soll der Eingangsbereich des geplanten Schießzentrum an der Hansastraße in Overberge aussehen.
So soll der Eingangsbereich des geplanten Schießzentrum an der Hansastraße in Overberge aussehen.

Ausdrücklich begrüßt und gefördert wird das Schießzentrum vom NRW-Umweltministerium und von der Landesjägerschaft. Denn Jäger aus dem Kreis Unna, Dortmund oder Hamm, die den notwendigen Umgang mit der Waffe üben wollen, müssen weiter Wege bis nach Lüdenscheid oder hinter Soest in Kauf nehmen –  in der Ausbildung bis zu drei Mal in der Woche.

Rund 4 Millionen Euro kosten die ersten beiden Bauabschnitte. Für einen suchen die  Jäger noch nach einem geeigneten Partner, der die Videoübungshalle betreiben soll. Hier lernen Jäger das Schießen in realistischen Situationen, wenn eine Jagd vom Hochsitz aus unmöglich ist und sie sie frei bewegen.

Das gilt etwa für die Jagd nach Wildschweinen. Ihr Vormarsch in den Kreis Unna hinterlässt großen Schäden in der Landwirtschaft. Teilweise wird die Vermehrung des Schwarzwildes durch geänderte Anbauformen begünstigt. „Wir haben jetzt viele große Maisfeld, die bis an den Waldrand heranreichen. Befinden sich Wildschweine darin, sind die von einem Hochsitz aus nicht auszumachen“, erklärt Reinhard Middendorf.

Jäger auch nach Wildunfällen gefordert

Die Baugenehmigungfür das Sport- und Jagdschießzentrum in Overberge liegt vor. Reinhard Middensorf (3.v.r.) und Prof. Dr. Lothar Reinken stellten das Projekt vor.
Die Baugenehmigungfür das Sport- und Jagdschießzentrum in Overberge liegt vor. Reinhard Middensorf (3.v.r.) und Prof. Dr. Lothar Reinken stellten das Projekt vor.

Außerdem vermehren sich Wildschweine dank fehlender natürlicher Feinde sehr schnell. Vor kurzem stürzt eine Bache in den Kanal. Sie wurde von der Feuerwehr gerettet, und floh ins Beverseegebiet. „Jetzt brauch da nur noch ein Eber kommen und dann haben wir am Beversee innerhalb eines Jahres 20 Wildscheine“, sagt Middendorf.

Die meisten Schüsse geben viele Jäger übrigens mit ihrer Pistole ab. Dann nämlich, wenn sie nach einem Verkehrsunfall, in dem ein Reh verwickelt ist, von der Polizei gerufen werden, um das schwer verletzte Tier zu töten. Den Umgang mit der Pistole müssen Jäger auch lernen. Deshalb wird die Schießanlage in Overberge, die an der Hansastraße nördlich der Sporthalle errichtet wird, auch einen Pistolenschießstand erhalten.

Ausdrücklich begrüßt wird der Bau des Schießstands auch von der Stadt Bergkamen, wie Bürgermeister Roland Schäfer betont. An der Hansastraße in Overberge entstehe so ein großes Sportzentrum. Geplant ist, dass die Overberger Sportschützen die Anlage  in einem dritten  Bauabschnitt mit einem Sportschießstand ergänzen. Die Realsierung dieses Vorhaben ist in der jetzt vorliegenden Baugenehmigung eingeschlossen.




„Gemeinsam an der Lippe“ soll Stadtteilen neue Impulse geben

Die Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam an der Lippe“ haben das Städtebau- und Umweltministerium, der Lippeverband sowie die Stadt Lünen jetzt unterzeichnet.
Die Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam an der Lippe“ haben das Städtebau- und Umweltministerium, der Lippeverband sowie die Stadt Lünen jetzt unterzeichnet. (Foto: Lippeverband)

Das Land NRW, der Lippeverband und Anrainerstädte der Lippe wollen im Rahmen einer Kooperation städtebauliche und gewässerökologische Maßnahmen miteinander verknüpfen, um noch mehr zur Lebensqualität entlang der Gewässer beizutragen. Die mit 400.000 Euro ausgestattete Kooperation wird vom Städtebauministerium und dem Lippeverband gefördert und läuft bis 2016.

Die Kooperationsvereinbarung „Gemeinsam an der Lippe“ haben das Städtebau- und Umweltministerium, der Lippeverband sowie die Stadt Lünen jetzt unterzeichnet. Dabei unterstützt die Stadt Lünen als Partner stellvertretend für andere Kommunen das Förderprojekt, aber auch mit Hamm und Dorsten sind bereits erste Gespräche geführt worden. Die Vereinbarung hat das Ziel, durch die Verknüpfung von städtebaulichen und gewässerökologischen Maßnahmen mehr Lebensqualität in Stadtquartieren der Region zu schaffen.

Interkommunaler Austausch

Im Rahmen der Kooperation wird der interkommunale fachliche Austausch gefördert. Zudem sollen gemeinsam mit den Kommunen konkrete Projekte und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt werden. Denkbar sind unter anderem Maßnahmen zur Freiflächenentwicklung und Wohnumfeldverbesserung, wie z. B. einem Erlebnispfad oder Regenwasserprojekten sowie Maßnahmen der Umweltbildung, um Wissen und Bewusstsein für die ökologische Gewässerentwicklung, Natur, und nachhaltiges Handeln zu vermitteln.

Stadtentwicklungsminister Michael Groschek (SPD) sieht bei der Kooperation ein großes Potenzial: „Die Verbindung von integrierter Quartiersentwicklung und gewässerökologischen Maßnahmen macht Flüsse und Bäche zugänglich und erfahrbar für die Menschen. Dafür ist Lünen ein hervorragendes Beispiel: Mit den Mitteln des Stadtumbauprogramms wurden die Treppenkaskade und der Flusspark gebaut und die Lippe wieder in die Innenstadt integriert.“

Umweltminister Johannes Remmel (Bündnis 90/Die Grünen) begrüßt die Zusammenarbeit: „Nur wenn die Menschen die Gewässer in ihrem Umfeld kennen, können sie deren Wert auch anderen näher bringen und sich für weitere ökologische Verbesserungen an der Lippe einsetzen. Lebendige Gewässer sind die Lebensadern unserer Artenvielfalt, dem Schatz vor unserer Haustür.“

Lebendige Gewässer sind die Lebensadern unserer Artenvielfalt, dem Schatz vor unserer Haustür. (NRW-Umweltminister Johannes Remmel)

„Die Entwicklung unseres Lippeflusses zu einem Gewässer von hohem Wert für Natur und Freizeit bietet ideale Anknüpfungspunkte, um die Anrainer direkt daran teilhaben zu lassen“, so der Vorstandsvorsitzende des Lippeverbandes, Dr. Jochen Stemplewski. „Wenn die Menschen von unseren wasserwirtschaftlichen Projekten profitieren, haben sich hohe Investitionen in die Gewässergüte und Auenentwicklung doppelt gelohnt – allein in das Sesekeprogramm haben wir rund 500 Millionen Euro investiert“.

Lünen ist nicht zufällig die Vorreiter-Kommune, in der das Projekt „Gemeinsam an der Lippe“ startet: „Wir haben uns frühzeitig damit beschäftigt, wie wir die Lebensqualität in unserer Stadt verbessern können“, so Lünens langjähriger Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick (SPD). „Die Innenstadt mit aufgewerteter Lippepromenade und neuem Flusspark verfügt heute über einen besonderen Erholungs- und Freizeitwert. Die Stadtviertel mit besonderem Erneuerungsbedarf, oft an den Nebengewässern der Lippe gelegen, entwickeln sich auch mit dem Gewässerprogramm sehr zum Positiven“.

Neue Flächennutzung und Beteiligung der Bürger

Denkbar sind auch die Revitalisierung ungenutzter Infrastruktur und brachliegender Flächen sowie die kreative Auseinandersetzung mit der Region und den Gewässern, beispielsweise in Form von Fotoausstellungen, Konzerten und Kunst-Installationen. Geeignete Maßnahmen sollen in regionale Projekte eingebunden werden, auch gemeinsame Projekte der Stadtteile kommen infrage. Im Mittelpunkt stehen immer die Menschen in den jeweiligen Stadtteilen, deswegen sollen auch sie z.B. mit Stadtteilfesten oder Bürgerforen informiert und beteiligt werden.

Die zahlreichen Projekte werden in enger Abstimmung mit den kommunalen Partnern entwickelt. Dazu haben die Kooperationspartner heute ein Forum unter dem Titel „Gemeinsam an der Lippe“ im Bürgerzentrum Lünen-Gahmen veranstaltet. Das Forum soll als ein erstes Treffen aller Kooperationspartner und beteiligten Kommunen die bisher entwickelten Ideen vorstellen und der Quartiersentwicklung an der Lippe weitere Impulse geben.




GSW-Ablesekarten flattern in die Briefkästen

Am heutigen Freitag, 14. November, haben die Gemeinschaftsstadtwerke (GSW) mit dem Versand der sogenannten Ablesekarten für Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmezähler begonnen. In den nächsten Tagen werden alle Kunden ein entsprechendes Anschreiben mit einer abtrennbaren Ablesekarte erhalten. Die Karte kann ausgefüllt und portofrei zurückgesendet werden. Vereinzelt werden die GSW auch Zähler selbst ablesen. In diesem Fall erhalten die Kunden ein Anschreiben mit Angabe eines Ablesetermins. Alle Ableser werden sich unaufgefordert gegenüber dem Kunden mit einem Dienstausweis als GSW-Mitarbeiter zu erkennen geben.

Mit dem Ziel einer erhöhten Nutzerfreundlichkeit haben die GSW ihren Internetauftritt grundlegend überarbeitet und modernisiert. So präsentiert sich der Freizeitbereich unter www.gsw-freizeit.de ab sofort auf einer eigenen Internetseite.

Gewinnspiel mit attraktiven Preisen

Informationen rund um die Energie- und Wasserversorgung sind dagegen unter www.gsw-kamen.de verfügbar. So auch das Online-Kundencenter, das unter anderem für die Zählerstandeingabe genutzt werden kann.

Unter allen Nutzern der Online-Zählerstandeingabe verlosen die GSW besonders attraktive Preise. Die Informationen rund um die neue Internetseite und das Gewinnspiel erhalten alle Kunden mit ihrem Anschreiben.

In der vergangenen Woche hatten die GSW bekannt gegeben, dass sie die Strom- und Erdgaspreise für ihre Haushalts- und Gewerbekunden auch im Jahr 2015 weiterhin stabil halten werden. Und das trotz eines neuen Rekordniveaus der Umlagen und Netznutzungsentgelte bei den Strompreisen für 2015 und der angespannten Situation am Erdgasmarkt.




Vorsorge und gesunde Lebensweise können Darmkrebs verhindern

Mehr als 73.000 Menschen erkranken in Deutschland Jahr für Jahr an Darmkrebs. Rund 26.000 sterben jährlich an den Folgen der Erkrankung. Mit drastischen Zahlen stimmte Bernd Weidmann die rund 50 Teilnehmer bei der Vortragsreihe Pulssschlag auf das Thema des Abends ein: „Müssen wir dem Darm mehr Aufmerksamkeit schenken?“.  „Wir müssen“, erklärte der der Leitende Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen und betonte, dass man die Entstehung von Darmkrebs durch eine regelmäßige Vorsorge und eine gesunde Lebensweise nahezu komplett verhindern kann.

Bernd Weidmann, Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen
Bernd Weidmann, Oberarzt der Medizinschen Klinik I am Hellmig-Krankenhaus Kamen

Eine Darmkrebserkrankung entwickelt sich in der Regel aus zunächst gutartigen Darmpolypen. Werden diese rechtzeitig erkannt, beobachtet und gegebenenfalls entfernt, kann sich erst gar kein Tumor bilden. Und selbst wenn sich bereits eine Darmkrebserkrankungen entwickelt hat, kann sie in einem frühen Stadium zu fast 100 Prozent geheilt werden. „Gründe genug, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen“, meint der erfahrene Gastroenterologe Weidmann. Er weiß aber auch, dass nur wenige Menschen die kostenlosen Angebote nutzen.

Ab dem 55. Lebensjahr können gesetzlich Krankenversicherte eine Darmspiegelung in Anspruch nehmen, ab 50 Jahren bereits einen so genannten Okkultbluttest machen lassen, der „unsichtbares“ Blut im Stuhl nachweist und damit Hinweise auf eine bösartige Erkrankung gibt. Die Wenigsten aber nutzen dieses Angebote. Und selbst wer typische Beschwerden wie sichtbares Blut im Stuhl, Schmerzen, Gewichtsverlust, Blutarmut, langanhaltenden Durchfall oder Verstopfung hat, wartet durchschnittlich ein halbes Jahr, bis er einen Arzt aufsucht. Dann kann es allerdings oft schon zu spät sein. Denn wenn eine Darmkrebserkrankung erst einmal ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, sinken die Heilungschancen.

Kein Wunder also, dass Bernd Weidmann seine Zuhörer in Hellmigium an diesem Abend in die Pflicht nahm: „Gehen Sie zur Vorsorge und achten Sie auf ihren Darm“, lautete sein Plädoyer, dem er interessante Tipps für den Alltag hinzufügte. „Wer gesund lebt, verringert sein Darmkrebsrisiko deutlich“, betonte der Experte und empfahl vor allem eine ballaststoffreiche Ernährung. Fünf Mal am Tag solle man je eine Portion Gemüse oder Obst essen, wenig Fett und rotes Fleisch zu sich nehmen und Alkohol meiden. Der Verzicht auf Nikotin, ausreichende Bewegung und die Reduzierung des Gewichts auf einen Normalwert seien ebenfalls wichtig. „Wer so lebt, der braucht keine Fastenkuren und auch keine künstlichen Vitamine oder Nährstoffe“, so Weidmann, der im Anschluss an seinen Vortrag noch viele Fragen der Zuhörer beantwortete.




Mehr Geld für Auszubildende und Studierende

Die 25. BAföG-Novelle, die der Deutsche Bundestag heute in 2./3. Lesung verabschiedet, bringt ab dem 1. August 2016 spürbare Verbesserungen für Auszubildende und Studierende.

SPD-MdB Oliver Kaczmarek
SPD-MdB Oliver Kaczmarek

„Durch die Anhebung der Einkommensfreibeträge um 7 Prozent werden 110.000 junge Erwachsene zusätzlich von der Förderung profitieren. Das ist eine konkrete Maßnahme für mehr Chancengleichheit“, so der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete und zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion für das BAföG Oliver Kaczmarek.

Mit der Erhöhung der Bedarfssätze um 7 Prozent und einer Anhebung der Wohnkosten- und Sozialpauschalen, steigen gleichzeitig auch die finanziellen Mittel, die den Geförderten monatlich zur Verfügung stehen. Der Höchstsatz für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen, erhöht sich damit von 670 Euro um 9,7 Prozent auf 735 Euro monatlich.

Auch strukturell nimmt die BAföG-Reform einige wichtige Änderungen vor. Die Förderlücke zwischen Bachelor- und Masterstudium wird endlich geschlossen, überflüssige Leistungsnachweise werden abgeschafft und bürokratische Hürden insgesamt abgebaut. Das BAföG wird durch die Reform besser an die Studienrealitäten angepasst und insgesamt moderner. Die Online-Antragsstellung, die ab 2016 bundesweit möglich sein soll, erleichtert und beschleunigt die Beantragung der Förderung.

Ab 1. Januar 2015 übernimmt der Bund die Kosten der BAföG-Leistungen allein. „Durch die Übernahme des Länderanteils beim BAföG werden die Länder dauerhaft um 1,17 Mrd. Euro jährlich entlastet. Dieses Geld werden die Länder in Kitas, Schulen oder Hochschulen investieren. Damit wird die Bildungsfinanzierung auch in Nordrhein-Westfalen nachhaltig gestärkt“, so Kaczmarek.

„Das BAföG ist wie kein anderes bildungspolitisches Instrument ein Garant für Chancengleichheit: Die SPD wird sich deswegen auch über die 25. BAföG-Novelle hinaus für eine Weiterentwicklung des BAföG stark machen.“




Psycho-Hygiene im Nachtclub

Wiggermann Megger 086
Werner Wiggermann liest aus dem Buch „Im Schatten der Schönen“. (Fotos: Ulrich Bonke)

„Ab 12 Uhr geöffnet, Spass ab 30 Euro“ – so steht’s auf einem Schild vor dem Nachtclub Bad Königsborn an der Kamener Straße. Ich war noch nie im Puff – was man mir als Frau vielleicht abnimmt -, aber das Erste, was ich bei meinem Besuch am Mittwochabend dort lernte, war: In diesen Clubs geht’s selten spaßig zu.

Wiggermann Megger 054
Zwischendurch gab’s Statements von Achim Megger.

Wer wüsste das besser als Achim Megger, Besitzer des Nachtclubs Bad Königsborn, seit 34 Jahren im „Gastronomie-Geschäft“ tätig und Erotik-Fachmann, wie er sich selbst nennt. Mittwochabend stellte Megger sein Buch, ich sollte besser sagen: ließ er sein Buch „Im Schatten der Schönen“ vorstellen. Denn nicht Megger las, sondern sein Ko-Autor Werner Wiggermann. Weshalb im Club jede Menge junge Zuhörer in den Stuhlreihen Platz nahmen. Die Jungspunde fanden es vermutlich krass, dass ihr ehemaliger Lehrer nicht nur beteiligt war an einem Buch über die „Prostituiertenszene“, sondern darüber hinaus auch noch im „Puff“ auftrat.

Frauen als Menschenmaterial

Die Anführungsstriche sind bewusst gesetzt. Achim Megger benutzt diese Wörter nicht. Für ihn ist das Geschäft mit der Liebe eine Dienstleistung, deren Ergebnis eine „Psycho-Hygiene“ ist, die „die Leistungsträger dieser Gesellschaft in der Spur“ hält. Die Leistungsträger, das sind nach Aussage Meggers die guten Bekannten aus der „angeblich anständigen Welt“. Megger findet es „beschämend, wie die Politik seit mehr als zwölf Jahren über das Prostitutionsgesetz spricht“. Für die meisten Politiker seien die Frauen nur Menschenmaterial in einem großen, oft völlig unterschätzten Wirtschaftszweig. „Ich würde gern mal nach Brüssel oder Berlin gehen und die Herrschaften darüber aufklären, dass Menschen, die nachts arbeiten, auch zur Gesellschaft gehören“, sagt der Clubbesitzer. Zuzutrauen ist es ihm; der Mann ist eine echte Frohnatur.

Darüber hinaus aber ist er jemand, der Frauen respektiert. Was im Prostituiertenmilieu eher selten ist. Und wenn Megger in seinem Buch neben vielen amüsanten und mitunter unglaublichen Geschichten von seelisch verkrüppelten Frauen erzählt, nimmt man ihm ab, dass er für die Frauen in seinem Club auch ein Freund ist.

 




Neubau eines Frei- und Hallenbads mit Kamen wäre eine Lösung

Persönlich favorisiert er den Bau eines neuen kombinierten Frei- und Hallenbads mit Spaßfaktor, um aus der Bädermisere herauszukommen. Und das am liebsten zusammen mit der Nachbarstadt Kamen an einem Standort, der von den Bürgern beider Kommunen gleich gut erreichbar ist. Sollte Kamen hier nicht mitmachen wollen, wäre auch als zweitbeste Lösung ein Bergkamener Alleingang denkbar, erklärte Bürgermeister Roland Schäfer bei der Vorstellung des Beteiligungsberichts 2013.

Auch beim Hallenbad Bergkamen-Mitte gibt es einen hohen Sanierungsbedarf.
Auch beim Hallenbad Bergkamen-Mitte gibt es einen hohen Sanierungsbedarf.

Eine der ganz wertvollen Beteiligungen der Stadt sind die 42 Prozent an den GSW. Die decken das Minus bei den Freizeitstätten aus und haben bisher auch noch jährlich rund eine halbe Million Euro überwiesen. Das sei Geld, das er dringend brauche, betonte Kämmerer Holger Lachmann.

Diese erfreuliche Einnahme droht immer mehr sich ins nichts aufzulösen. Wie alle Energieversorgungsunternehmen bluten die GSW an den Folgen des Erneuerbaren Energie Gesetzes. Häufig steht jetzt zum Beispiel das Gaskraftwerk in Hamm, an dem die GSW beteiligt sind, still, weil zu viel Ökostrom ins netzt fließt und deshalb die Preise an der Strombörse purzeln.

Auf der anderen Seite müsste das Unternehmen laut einem Gutachten 27 Millionen Euro in die Hand nehmen und in den  nächsten acht Jahren in die Sanierung der Freizeitstätten investieren. „Diese Summe macht mir eigentlich weniger Sorgen, um so mehr die 48 Millionen, die die Freizeitstätten in diesen Jahren an Verlusten bringen“, erklärte der Bürgermeister gestern.

Eine Radikallösung wäre die Schließung aller Bäder. Doch das geht nicht, weil die Kommunen dafür sorgen müssen, dass ein Schulschwimmen stattfinden kann und die Kinder lernen zu schwimmen. Außerdem gibt es da noch die Wassersportvereine, die Trainings- und Wettkampfstätten brauchen. Nicht zuletzt sind da noch die Bürgerinnen und Bürger, die am und im Wasser Erholung aus Ausgleich sorgen.

Eissporthalle steht auch zur Diskussion

Eissporthalle Weddinghofen. Foto: GSW
Eissporthalle Weddinghofen. Foto: GSW

Zur Diskussion steht auch die Eissporthalle. Die werde zwar rege von den Vereinen genutzt, die Besucherzahlen seien aber rückläufig, erklärte Schäfer. Allein die Eissporthalle fahre jährlich einen Verlust von 500.000 Euro ein.

Noch im Jahr 2015 soll eine Entscheidung über die künftige Entwicklung im Freizeitstättenbereich laut Schäfer fallen.  Dass hier die Zeit ein wenig drängelt, ist darin begründet, dass die Finanzlage der Stadt sich schlechter entwickelt als noch vor einem Jahr erhofft. Die Einkünfte aus der Gewerbesteuer brechen merklich weg. Der Kreis Unna will im kommenden Jahr mehr Geld von seinen Städten und Gemeinden haben. Zudem ist die Zahl der Flüchtlinge, die Bergkamen aufnehmen muss, deutlich gestiegen. Dies sind nur einige Faktoren, die dem Bürgermeister und dem Kämmerer zurzeit erhebliche Kopfschmerzen bereiten.

Und die Bürgerinnen und Bürger? Sie werden es auch spüren. Wahrscheinlich wird die noch vor Jahresfrist aufgeschobene Erhöhung der Grundsteuer B jetzt nachgeholt. Offen ist noch, ob dies ausreicht.