Polizei rettet Teddy vom Autobahnkreuz – Besitzer gesucht

Ungewöhnlicher Rettungseinsatz für Beamte der Autobahnpolizei am Samstag: In Gefahr befand sich auf der B 236 ein kleiner Bär. Um genau zu sein ein Stoffteddy. Von seinen Besitzern aus bisher unbekannten Gründen zurückgelassen, drohte er im Bereich des Autobahnkreuzes Dortmund Nord-Ost überfahren zu werden.

Wem gehört dieser Teddy?
Wem gehört dieser Teddy?

Gegen 14.30 Uhr meldete sich ein Zeuge bei der Polizei, der den Teddy entdeckt hatte. Die Beamten der Autobahnpolizei nahmen sich des pelzigen Spielgefährten an, bevor ihm Schlimmeres passieren konnte. Zwar war „Teddy“ bei dem schlechten Wetter etwas nass geworden und seine traurigen Knopfaugen blickten den Beamten aus einem verschmutzten Gesicht entgegen, offenkundig war er jedoch unverletzt.

Die Beamten nahmen ihn im Streifenwagen auf und brachten ihn zur Wache. Dort durfte sich der kleine Bär aufwärmen und sein Fell trocknen.

Der Besitzer hat bislang keine Vermisstenanzeige aufgegeben. Der Teddy wartet nun in der Autobahnpolizeiwache darauf abgeholt zu werden. Vermissen Sie den kleinen Spielgefährten? Dann melden Sie sich bei der Autobahnpolizeiwache in Kamen unter Tel. 0231/132-4521.




125 Jahre Bergbau: Schweres Erbe und spannende Geschichte

Die Wurzeln des Bergbaus benannt nach einer Sektlaune? 100 Kilo Sprengstoff gezogen von sechs Pferden auf puckligen Feldwegen? Kämpfende Rotarmisten, das größte Bergbauunglück Deutschlands, die größten demonstrierenden und streikenden Menschenmassen der Bergbaugeschichte in der ehemals größten Bergbaustadt Europas: Bergkamens Bergbau ist randvoll mit ebenso abenteuerlichen wie menschlichen Geschichten – und randvoll mit Superlativen. Nicht erst zum Neujahrsempfang der Stadt Bergkamen sind das Gründe genug, um Rückschau zu halten.

Peter Blaszyk wagte beim Neujahrsempfang vor allem einen menschlichen Blick auf ein wichtiges Stück Bergkamener Geschichte.
Peter Blaszyk wagte beim Neujahrsempfang vor allem einen menschlichen Blick auf ein wichtiges Stück Bergkamener Geschichte.

125 Jahre ist es jetzt her, dass der Abbau von Steinkohle der Stadt ein Gesicht gegeben hat, das sie bis heute prägt. Wer war deshalb mit Blick auf dieses Jubiläum besser auf dem Rednerpult für den traditionellen verbalen Ausblick auf das neue Jahr aufgehoben als der letzte stv. Betriebsratsvorsitzende des letzten Bergkamener Bergwerks? Unterstützt von den akribischen Recherchen des ehemaligen Rundschau-Redakteurs Heino Baues gelang ihm am Sonntag im Ratssaal ein weniger faktischer als vielmehr menschlicher Rückblick auf ein Stück Geschichte, das für viele vielleicht noch Gegenwart ist.

Namesgebung aus einer Sektlaune heraus

Gehört stets dazu, als auch Dekoration beim Neujahrsempfang: Die Grubenlampe.
Gehört stets dazu, als auch Dekoration beim Neujahrsempfang: Die Grubenlampe.

Ob das erste Bergwerk Monopol seinen Namen tatsächlich dem Sekt zu verdanken hat, mit dem die Vertragspartner seinerzeit zur Besiegelung ihrer Unterschriften nach Hörensagen ausgiebig anstießen, sei dahingestellt. Tatsächlich sorgte die Teufe von Schacht Grimberg I am 24.4.1890 mit der damaligen Rekordtiefe von 774 Metern für einen rasanten Wandel in Bergkamen. Aus sechs dörflichen Gemeinden und 550 Einwohnern rund um den ersten Bergbauschacht wurde 100 Jahre später die mit rund 11.000 Arbeits- und Ausbildungsplätzen größte Bergbaustadt Europas. Wo anfangs noch Ackergäule das Dynamit und 30.000 Ziegelsteine in drei Tagen schleppten, schossen Bergarbeitersiedlungen in die ländliche Landschaft, die bis heute das Stadtbild prägen. Den ersten Kessel lieferte ein ortsansässiger Schmied. Später sollten ganze Industrien um gleich mehrere Bergwerke ansiedeln.

Gastarbeiter: Auch sie sind ein starkes Stück Bergkamener Bergbau-Geschichte
Gastarbeiter: Auch sie sind ein starkes Stück Bergkamener Bergbau-Geschichte

Der Bergbau prägte zu allen Zeiten die Geschicke der Stadt. Die Bergleute kämpften in der roten Ruhrarmee nach dem Kapp-Putsch 1920 – sechs von ihnen fielen. Kriegsgefangene mussten im 2. Weltkrieg den Betrieb am Laufen halten – rund 1.000 waren es im August 1942, unter unmenschlichen Bedingungen eingepfercht in gleich mehreren Barackenlagern. Am 20.2.1946 erschien eine 300 Meter hohe Stichflamme am Himmel: Eine Schlagwetterexplosion, das größte Grubenunglück Deutschlands, forderte 405 Todesopfer. Sie ist bis heute in fast jeder Bergkamener Familie präsent. Die mehrtägige Rettungsaktion mit unverhofft entdeckten Überlebenden ist und bleibt ein Bergkamener Trauma.

Ganze Kerle und markerschütternde Krisen

Ganze Kerle war das Duo "Scheddy & Metze", dass für die musikalische Bergbau-Traditon sorgte.
Ganze Kerle war das Duo „Scheddy & Metze“, dass für die musikalische Bergbau-Traditon sorgte.

„Bis Du ein ganzer Kerl?“, fragte die Bergbau-Werbung in den 60er-Jahren. Längst war die Schufterei unter Tage kein begehrter Broterwerb mehr. Gastarbeiter kamen aus Polen, Italien, Griechenland, Spanien und aus der Türkei. Die Kunst ging mit dem städtischen Bilderbasar zur Kohle und zu den Menschen. Die „Literatur“ kam in Person von „Moppel Claer“ und einer ganzen Softporno-Industrie unter dem Titel „Lass jucken, Kumpel“ gleich hinterher.

Proteste und existenzielle Krisen: Auch das hat Bergkamen geprägt.
Proteste und existenzielle Krisen: Auch das hat Bergkamen geprägt.

Was folgte, war ein langer Niedergang seit den 70er Jahren. Absatzkrisen, Stilllegungen, Streikwellen, Verbundbergwerke, Mahnwachen, Bergwerksbesetzungen, Solidaritätsbesuche von Spitzenpolitikern: Der Bergkamener Bergbau schrumpfte trotz aller Proteste. 1993 gingen sogar 5.000 Menschen auf die Straße, ganze Menschenketten zogen sich durch das gesamte Ruhrgebiet. Am 30.9.2010 war trotzdem Schluss: Das letzte Bergwerk war Geschichte.

Eine ganz besondere Geschichte, die mehr Profil bekommen soll im Stadtmuseum. Und die vielleicht nicht nur gesprochenes Wort bleibt. Schließlich verabschiedet man sich heute noch in Bergkamen mit „Glückauf“ – auch beim Neujahrsempfang 2015.




Neujahrsempfang: 2015 wird kein leichtes Jahr

200 Gäste, nicht genug Stühle zum Sitzen, ein stolzes Bergbau-Jubiläum und ein heftig eingeschnürtes Sparschwein: Das neue Jahr hat es für die Stadt Bergkamen in sich. Es muss gespart werden, dabei gibt es eigentlich viel zu feiern. Erfolge auf der einen, drohendes finanzielles Ungemach auf der anderen Seite: 2015 wird alles andere als ein leichtes Jahr. Darauf stimmte Bürgermeister Roland Schäfer die geladenen Gäste am Sonntag ein.

Eng geschnürt ist das Sparschein, das 2015 den Takt in Bergkamen angibt.
Eng geschnürt ist das Sparschein, das 2015 den Takt in Bergkamen angibt.

Volles Haus im Ratssaal zum Neujahrsempfang.
Volles Haus im Ratssaal zum Neujahrsempfang.

Begonnen hatte das Jahr bereits mit einem tiefen Schock. Erst am Vortag war der Bürgermeister noch in der französischen Partnerstadt Gennevilliers, um gemeinsam mit seinem Amtskollegen zu trauern. Denn hier, unweit von Paris, haben die grauenhaften Terroranschläge der letzten Tage erschütternde Spuren hinterlassen. Einer der Attentäter auf das Satiremagazin Charlie Hebdo hatte in Gennevilliers einige Jahre lang gelebt, besuchte die örtliche Moschee. Der Imam der französischen Partnerstadt ist entsetzt und verurteilt die Tat zutiefst. Der Bürgermeister von Gennevilliers war mit einem der getöteten Journalisten befreundet. Die Trauer macht auch in Bergkamen fassungslos. „Menschen töten Menschen, nicht Religionen“, betonte Roland Schäfer. „Es handelt sich um einen Anschlag auf die Presse- und Meinungsfreiheit. Zu verurteilen sind aber auch diejenigen, die hieraus versuchen politischen Profit zu ziehen“, fügte er hinzu.

Mit dem Bergbau-Erbe auch 2015 umgehen

Da fiel der traditionelle Blick auf das Bergkamener Jahr 2015 fast schon schwer. Unter den Vorzeichen von 125 Jahren Bergbau-Geschichte legte Schäfer den Fokus auf das, was der Bergbau der Stadt hinterlassen hat. Das sind 10.000 verlorene Arbeitsplätze, fünf brachgefallene Bergbau-Standorte und ein verlassener Industriehafen sowie mehr als 200 Hektar Bergehalde und eine Arbeitslosenquote, die von über 20% immerhin auf 10,7% geschrumpft ist.

Bergbau-Erbe mal anders: „Scheddy & Metze“ alias Peter Schedalke und Klaus-Dieter Metzenbauer sorgten als musikalisches Bergbau-Duo mit selbstgeschriebenen Liedern inklusive Lokalcholorit für Stimmung.

Ein Erbe, das sich dank vielfältiger Bemühungen gewandelt hat. Industrielle Nachnutzung auf Grimberg I/II, Veranstaltungs- und Kulturzentrum samt Behindertenwerkstatt und benachbarten Gewerbegebiet auf Schacht III in Rünthe, auf Grimberg III/IV stehen Aus-, Fort- und Weiterbildung mit dem Berufskolleg Ost und der RAG Bildung hoch im Kurs, auf Grillo III/IV wird gewohnt bzw. Eis und Popcorn in der Firma Busemann für ganz Deutschland produziert. Die Marina Rünthe bleibt im ehemaligen Industriehafen ein Paradebeispiel für mehr als erfolgreichen Strukturwandel.

Die 55 Hektar große Fläche von Haus Aden macht dagegen weiterhin Kopfschmerzen mit monströser Bürokratie. Die Wasserstadt Aden bleibt jedoch Zukunftsvision: „Wir bleiben dran, wir brauchen langen Atem“, betonte Schäfer mit Blick auf die kleinen Fortschritte. Die Bergehalde wird noch immer vom Bergbau genutzt. Die Neugestaltung der Adener Höhe und der Ausbau der Zuwegung sind Lichtblicke für die weitere Freizeitnutzung.

Den Gürtel enger schnallen – in weiteren Bereichen

Eindringliche Worte von Bürgermeister Roland Schäfer mit Blick auf 2015.
Eindringliche Worte von Bürgermeister Roland Schäfer mit Blick auf 2015.

Jenseits des Bergbauerbes muss jedoch „der Gürtel enger geschnallt werden“, so Schäfer. „Das macht beileibe keinen Spaß“, betonte er, „das Ziel ist, das wir weiter handlungsfähig bleiben.“ Zusätzlich müssen fehlende 3,5 Mio. Euro aufgefangen werden – mit Grundsteuererhöhungen, Wegfall von Führungspositionen in der Verwaltung, Gebührenerhöhungen, Abspecken bei Großveranstaltungen. „Wir werden noch mehr Punkte ansprechen müssen“, so Schäfer.

Das Sparschwein: Das "Maskottchen" für das neue Jahr.
Das Sparschwein: Das „Maskottchen“ für das neue Jahr.

Trotzdem gibt es viele Pläne. Die Erweiterung der Freizeitnutzung der Marina Nord ist ein großer Punkt. Der Logistikpark an der A2 ist inzwischen vollständig vergeben und ein voller Erfolg. Die Bergbauabteilung im Stadtmuseum soll ausgebaut werden, ein Sport- und Jagdschützenzentrum mit überregionaler Strahlkraft ist in Overberge von den Schützen geplant , der Neubau der Sparkasse und der UKBS im Rathausviertel stehen an, ebenso der Umbau der Berggalerie und der endgültige Abbruch der letzten Reste des City-Turm.

Bergkamen wandelt also sein weiterhin sein Gesicht – nicht nur in seinen 125 Bergbau-Jahren, sondern auch 2015.




Je suis Charlie: Partnerstadt Gennevilliers gedenkt der Opfer des Terrors

Gedenkveranstaltung der Partnerstadt Gennevilliers für die Opfer des Terrors in Paris, an der auch Bürgermeister Roland Schäfer teilnahm.
Gedenkveranstaltung der Partnerstadt Gennevilliers für die Opfer des Terrors in Paris, an der auch Bürgermeister Roland Schäfer teilnahm.

In vielen Städten unseres Nachbarlands Frankreich fanden am Samstag Gedenkveranstaltungen für die Terror-Opfer in Paris statt. An der Gedenkveranstaltung in der Partnerstadt Gennevilliers nahm auch Bürgermeister Roland Schäfer teil. Er bekundete dort das Mitgefühl der Bergkamener Bürgerinnen und Bürger. Das drückt sich auch in vielen Postings und Kommentaren auf Facebook aus.




Das wird aus ausgedienten Weihnachtsbäumen: Gütekompost

Ab kommenden Montag werden vom Entsorgungsbetrieb die ausgedienten Weihnachtsbäume abgeholt. Die Abfuhr erfolgt an den Wochentagen, an denen auch die Biotonnen geleert werden.

Das wird aus ausgedienten Weihnachtsbäumen: Gütekompost
Das wird aus ausgedienten Weihnachtsbäumen: Gütekompost

„Was wird eigentlich aus meinem Weihnachtsbaum, wenn er abgeholt worden ist?“ Diese Frage haben sich viele Bürgerinnen und Bürger sicher schon mal gestellt. Für die Verwertung der Weihnachtsbäume im Kreisgebiet sorgt die GWA – Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna mbH. Die ausgedienten Bäume werden von der Müllabfuhr eingesammelt und zum GWA-Kompostwerk in Fröndenberg-Ostbüren gebracht. Dort werden sie dann zu Kompost verarbeitet. Die ersten Bäume sind schon eingetroffen.

Die Weihnachtsbäume wandern in den Schredder.
Die Weihnachtsbäume wandern in den Schredder.

Nicht nur alle Jahre wieder, sondern das ganze Jahr hindurch wird am GWA-Kompostwerk aus Baum- und Strauchschnitt hochwertiger Kompost hergestellt.

„Da ausgediente Weihnachtsbäume nun eben nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt angeliefert werden, sondern als >>Saisonartikel<< in großen Mengen im Januar eintreffen, sind sie für eine alleinige Kompostierung als >>Monocharge<< nicht ideal“, weiß Kompostwerksleiter Hans Schwarz. Deshalb werden sie nach ihrer Anlieferung auf dem Grünschnittkompostplatz zunächst zweimal geschreddert und anschließend der Bioabfallkompostierung als Strukturmaterial zugeführt. So wird mit Hilfe der ausgedienten Tannenbäume wertvoller Kompost hergestellt, der wiederum als fruchtbarer Bodenverbesserer zum Einsatz kommt: Der Kreislauf schließt sich.

Wer den Abholtermin für den Weihnachtsbaum verpasst hat, muss sich selbst um die Entsorgung kümmern. Dann bleibt in der Regel nur der Weg zum Wertstoffhof. Im Rahmen der Grünschnittannahme ist die Abgabe meist kostenpflichtig. Gartenbesitzer können den Tannenbaum aber auch häckseln.

Hilfe bei Entsorgungsfragen gibt es bei der GWA-Abfallberatung am Infotelefon unter
0 800 400 1 400 und im Internet unter www.gwa-online.de.




Kirchenkreis bestürzt über Terror: Gerade jetzt das Gespräch suchen

Angesichts der Terroranschläge in Paris ruft die Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Unna und Friedensbeauftragte der Ev. Kirche von Westfalen Annette Muhr-Nelson auf, gerade jetzt den Kontakt zu anderen Religionsgemeinschaften zu suchen.

suis-charlieEs sei wichtig, im Gespräch deutlich zu machen, dass „wir als Christinnen und Christen für ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen eintreten.“ Dabei teilt sie die Auffassung der Präses der Ev. Kirche von Westfalen, die die Terrorangriffe auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris als Angriff auf unsere Freiheit verurteilte.

Muhr-Nelson weiter: „Wir verabscheuen jede Form von Gewalt und treten entschieden jeder pauschalen Verunglimpfung von Menschen anderer Sprache und Herkunft und anderen Glaubens entgegen. Wir engagieren uns für eine offene Gesellschaft, für Religionsfreiheit und Respekt. Insbesondere gegenüber den zahlreichen Flüchtlingen, die bei uns Schutz suchen, treten wir für eine Willkommenskultur und ein Klima der Freundschaft und Verständigung ein.“




Mehr Geld und Zeit für die Betreuung von Angehörigen

Seit dem 1. Januar gibt es ein neues Pflegezeitgesetz. Um zu erfragen, welche Veränderungen es mit sich bringt, wenden sich viele Pflegebedürftige und Angehörige in diesen Tagen vermehrt an die Mitarbeiterinnen der Pflege- und Wohnberatung des Kreises Unna. „Es gibt mehr Geld, und viele Leistungen können flexibler genutzt werden“, sagt Pflegeberaterin Andrea Schulte.

Pflegeberatung Kreis Unna
Rita Angerstein, Andrea Schulte und Brigitte Sawall aus der Pflege- und Wohnberatung des Kreises (von links) stellen die Neuerungen vor. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus der Pflege- und Wohnberatung steht sie im Falle eines Pflegefalles für Fragen zur Verfügung, und zwar nicht nur im Severinshaus in Kamen und bei den Terminen vor Ort im Kreisgebiet, sondern auf Wunsch auch zu Hause. Zu klären gibt es zurzeit neben den grundsätzlichen Pflege-Fragen ein ganzes Bündel an Neuerungen durch das neue Pflegestärkungsgesetz.

Ambulant vor stationär

Eine der wichtigsten Neuerungen: Alle Leistungsbeträge der Pflegeversicherung werden um 4 Prozent angehoben. Dafür müssen die Versicherten keinen Antrag stellen, die Umstellung geschieht automatisch. Darüber hinaus wird der im Kreis Unna geltende Leitsatz „ambulant vor stationär“ gestützt. Denn Menschen sollen möglichst lange und möglichst selbständig in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können.

An dieser Stelle hilft beispielsweise mehr Geld für Betreuungsleistungen. Wenn Pflegebedürftige stundenweise zu Hause betreut werden, sie bei Arztbesuchen begleitet werden oder jemand kommt, um mit ihnen spazieren zu gehen, steht dafür ein Basissatz von 104 Euro monatlich zur Verfügung. Voraussetzung: Es handelt sich bei dem Dienstleister um einen zugelassenen Anbieter.

Manchmal brauchen Angehörige eine Auszeit von der Pflege – sei es über mehrere Wochen am Stück oder an einem Nachmittag in der Woche. Die Bausteine, die durch die Reform flexibler miteinander kombiniert werden können, heißen Verhinderungs- und Kurzzeitpflege. Hier gibt es demnächst außerdem mehr Geld: 1.612 Euro statt bisher 1.550 Euro.

Beratung im Severinshaus in Kamen

Wer neben einer Tagespflegeeinrichtung auch Leistungen eines ambulanten Pflegedienstes in Anspruch nimmt, hat ab sofort ebenfalls mehr Geld zur Verfügung. Bislang wurden diese Leistungen aufeinander angerechnet. Jetzt können die Leistungen für Tagespflege in vollem Umfang neben dem Pflegegeld oder den Leistungen für einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch genommen werden.

Auch der Zuschuss für Umbaumaßnahmen in der eigenen Wohnung ist angestiegen, und zwar von 2.557 Euro auf bis zu 4.000 Euro.

Für Fragen stehen die Mitarbeiterinnen der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna täglich von 9 bis 12.30 Uhr und donnerstagnachmittags von 14 bis 17 Uhr persönlich im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen oder unter 02307 2899060 oder 0 800 27 200 200 (kostenfrei) zur Verfügung. Ein Kontakt ist auch per E-Mail an pwb.kamen@kreis-unna.de möglich. Informationen erhalten Ratsuchende überdies bei den Pflegestützpunkten der AOK in Unna, Märkische Straße 2 unter 02303 201-135 und der Knappschaft in Lünen, Arndtstraße 4, unter 02306 700391.




Musik-Hommage an osteuropäische Zuwanderer im Revier

Werke von Zoltán Kodály, Franz Liszt und Béla Bartók werden gespielt beim sechsten Sinfoniekonzert  der Neuen Philharmonie Westfalen am Mittwoch, 4. Februar, um 19.30 Uhr in der Konzertaula Kamen. Geleitet wird das Konzert, das den Titel „Ungarn im Revier“ trägt, von Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Solist ist Bernd Glemser (Klavier).

Generalmusikdirektor NPW
Generalmusikdirektor Rasmus Baumann. Fotos: Pedro Malinowski

Es waren vor allem Osteuropäer, die Ende des 19. Jahrhunderts ins Ruhrgebiet zogen, um in den Zechen und Hütten zu arbeiten: Polen, aber auch Einwohner Österreich-Ungarns. Die unverbrauchte Kraft der osteuropäischen Volksmusik war damals vielen Zuwanderern ein Lebensmotor. Und auch die Komponisten wussten um diese identitätsstiftende Wirkung der Kunst.

6. Sinfoniekonzert der Neuen Philharmonie

Béla Bartók etwa, ebenfalls ein Emigrant, führte 1944 seine Lebenswelten im brillanten Konzert für Orchester zusammen: die Vitalität der Bauernmusik aus dem untergehenden Europa und lebensbejahende Jazz-Einsprengsel aus den USA. Bartóks Freund Zoltán Kodály setzte der Musik seiner Kindheit im Städtchen Galánta ein Denkmal. Sehnsucht nach der Idylle und temperamentvoller Tanzfuror, beides ist in Kodálys klingenden Jugenderinnerungen enthalten.

„Ahnherr“ der Kunstmusik Ungarns ist Franz Liszt. Sein einsätziges 2. Klavierkonzert ist ein pianistisches Feuerwerk. Entzündet wird es von Bernd Glemser, der als Spezialist des osteuropäischen Repertoires für seine unvergleichlichen Rachmaninow- und Liszt-Interpretationen gefeiert wird.

Eine Einführung in die Werke gibt es ab 19 Uhr. Karten sind im Fachbereich Kultur des Kreises Unna unter der Rufnummer 02303 27-14 41 und per E-Mail bei gerhard.pielken@kreis-unna.de erhältlich. Sie kosten zwischen 12 und 24 Euro (ermäßigt 9 bis 21 Euro).




Bergkamen trauert um Charlie: Fahnen stehen Freitag und Samstag auf Halbmast

Der Terroranschlag auf die Redaktion der französischen Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ hat auch in der Nordbergstadt Entsetzen und Trauer ausgelöst. In Bergkamen werden als Zeichen der Solidarität mit den Opfern und deren Angehörigen an heutigen Freitag und am Samstag die Fahnen auf Halbmast gesetzt.

Charlie 2Bürgermeister Roland Schäfer hat am Donnerstag Kontakt mit dem Bürgermeister unserer Partnerstadt Gennevilliers Patrice Leclerc Kontakt aufgenommen und ihm das Mitgefühl und die Solidarität der Bergkamener Bevölkerung übermittelt. „Die barbarische Attacke in Paris ist ein Anschlag auf die globale Menschlichkeit und die Presse- und Meinungsfreiheit weltweit“, erklärt Schäfer auf seiner Facebook-Seite.

Patrice Leclerc bedankt sich für diese Solidaritätsbekundung. „Wir brauchen das. Das Grauen dieses Angriffs ist unbegreiflich“, betont der Bürgermeister von Gennevilliers, eine direkte Nachbarstadt von Paris. „Vielen Dank für die Bekräftigung der Freundschaft zwischen unseren Völkern und diese Möglichkeit, gemeinsam für eine bessere Welt zu handeln.“




Weg mit den alten Funzeln: Kosten sparen mit LED-Straßenlampen

Am heutigen Donnerstag unterzeichneten (sitzend, v.l.n.r.) Bönens Kämmerer Dirk Carbow, Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer und Kamens Bürgermeister Hermann Hupe die neuen Straßenbeleuchtungsverträge mit Robert Stams (li.) und Jochen Baudrexl von GSW.
Am heutigen Donnerstag schlossen (sitzend, v.l.n.r.) Bönens Kämmerer Dirk Carbow, Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer und Kamens Bürgermeister Hermann Hupe die neuen Straßenbeleuchtungsverträge mit Robert Stams (li.) und Jochen Baudrexl von den GSW ab.

Was sich in Privathaushalten bewährt hat, soll in den kommenden Jahren zunehmend Einzug halten auf Straßen und Plätzen in Kamen, Bergkamen und Bönen: Die Umstellung der veralteten Straßenlaternen mit sogenannten U-Röhren auf moderne, stromsparende LED-Lampen. Eingeleitet ist die Energiewende in den drei Kommunen längst. Von rund 12.000 Straßenlaternen (je 5000 in Kamen und Bergkamen, 2000 in Bönen) sind schon mehr als 1.700 auf LED-Technik umgerüstet.

Aber die Modernisierung der Straßenbeleuchtung in den Städten und der Gemeinde werde in den kommenden Jahren vorangetrieben, versprachen die GSW-Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Robert Stams, als heute der sogenannte Straßenbeleuchtungsvertrag zwischen dem heimischen Energieversorger und den Gesellschafterkommunen Kamen, Bergkamen und Bönen unterzeichnet wurde.

12.000 Straßenlampen

Straßenbeleuchtungsvertrag; das hört sich sehr beamtenhaft an, ist in der Praxis aber ganz simpel: Auch in den kommenden 20 Jahren errichten die GSW im kommunalen Auftrag neue Straßenlampen, reparieren sie und halten sie instand und modernisieren Altanlagen. Durch die Zusammenarbeit sparen die Kommunen nicht nur Energie ein und reduzieren somit den Kohlendioxid-Ausstoß. Sie senken auch die Stromkosten. Vor fünf Jahren, erläutert Robert Stams, lag der jährliche Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung in den drei Kommunen bei 4,5 Millionen Kilotwattstunden. Heute beträgt er noch 4 Millionen.

Für den Strom und die Wartung der Leuchten, so ist’s im neuen Straßenbeleuchtungsvertrag vereinbart, zahlen die drei Kommunen zusammen 1,8 Mio. Euro jährlich. 120.000 Euro weniger als beim Altvertrag, so Stams. Und die GSW versprechen: Das Unternehmen werde die Straßenbeleuchtung nicht nur unter energieeffizienten Gesichtspunkten optimieren, sondern auch das bestehende Beleuchtungsniveau sicherstellen.

Heißt: Bürgerinnen und Bürger müssen nicht fürchten, dass nachts irgendwo die Lichter ausgehen.




Nur noch wenige Tickets fürs Gastspiel von Richard Rogler

Es gibt nur noch wenige Tickets fürs Gastspiel von Richard Rogler am Freitag, 30. Januar, ab 20 Uhr im studio theater bergkamen. Es kommt einer der Großmeister des deutschen Kabaretts erleben (dreifach dekoriert mit dem Deutschen Kleinkunstpreis – quasi dem Oscar für deutschsprachige Kabarettisten!).

Richard Rogler
Richard Rogler

Deshalb wundert es kaum, dass er als Erster in Deutschland als Professor für Kabarett an der Berliner Universität für Künste lehrt. Rogler präsentiert sich als Meister von Kabarett & Comedy. Seine scharfsinnige Beobachtungsgabe lässt kein gutes Wort an den Plagegeistern der Gesellschaft: das Bevormunden der Bürger, die Gängelei durch Gesetze und Verordnungen und der politische Aktionismus werden in seinen grandiosen Shows zur Zielscheibe seiner bissigen Kritik. Der Kabarettist liebt seinen Beruf. Ständig machen sich Gegner und Fans Gedanken über seine Auftritte. Sie schreiben, sie sprechen ihn auf der Straße an: “Herr Rogler, ich erzähle Ihnen jetzt was. Das müssten Sie mal sagen!“ Damit ist der Ehrenpreisträger des Bayrischen Kabarettpreises 2014 einverstanden. Man soll dem Volk ja auf’s Maul schauen, selbst wenn bei vielen Anregungen eine Verbindung vom Maul zum Gehirn nur schwach feststellbar ist. Der Rogler wird es schon richten. Auf jeden Fall wird der Abend saukomisch! Weitere Infos unter www.bergkamen.de.

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de