Künstlergemeinschaft REFLEX präsentiert sich in der städt. Galerie „sohle 1“ in Bergkamen

Die Künstlergemeinschaft REFLEX, ein Zusammenschluss freier Künstler in NRW, mit seinem Standort in Kamen eröffnet am Freitag, 6. Februar, um 19 Uhr in der städtischen Galerie “sohle 1” in Bergkamen ihre sehenswerte Ausstellung unter dem Titel “frei”, an der 16 Künstlerinnen und Künstler beteiligt sind.

Die Künstlergemeinschaft REFLEX.
Die Künstlergemeinschaft REFLEX.

Logo freiDie Einführung wird die Kunsthistorikerin Dr. Ellen Markgraf aus Kassel. Zu der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 12. April.

Die Künstlerinnen und Künstler zeigen rund 60 frische Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Plastik. Zusätzlich zum Ausstellungskonzept gehört ein gemeinschaftliches Projekt mit 48 Kunstkästen, welches die  Position eines jeden einzelnen Künstlers separat dokumentiert.




Fetziges Theaterstück rund um das Thema „Sexualität und Liebe“

Der sexualpädagogische Projekttag im 8. Jahrgang in Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Unna und der Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle der AWO in Bergkamen ist an der Willy-Brandt-Gesamtschule Programm. Dass es dazu noch ein Theaterstück zum Thema quasi als „Sahnehäubchen“ gab, soll erst noch Tradition werden.

"LibeLove and the Sexperts" von "Theaterspiel" im studio theater.
„Liebe, Love and the Sexperts“ von „Theaterspiel“ im studio theater.

„LiebeLove an the Sexperts“ heißt das Stück des  Theaters „Theaterspiel“ aus Witten. Geboren wurde es vor etwas mehr als zwei Jahren an der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen. Initiator war damals der Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Manuel Izdebski. „Heute gibt es kaum noch Aufklärungsstücke für Jugendliche. Ich habe deshalb mit mehr der Leiterin des Theaterspiels Beate Albrecht gesprochen“, berichtet er.

Sex2Die Schauspielerin und Autorin sagte zu und besuchte danach einen sexualpädagogischen Projekttag. Sie ging in die Gruppen und beobachtete die 8-Klässler. Daraus entwickelte das Spiel um Lucy und Robin, die von den „Sexperten“ Billy the Boy und Lovely Rita auf ihrem Weg zu ihrer ersten großen Liebe beraten und begleitet werden. Herausgekommen ist eine fetzige und witzige Revue mit viel Musik, die die Schülerinnen und Schüler des 8. und 9. Jahrgangs am Donnerstag im studio theater begeisterte.

Sex 4Beim vorausgegangenen Projekttag werden Mädchen und Jungen getrennt. Die Lehrerinnen und Lehrer sind nicht dabei. „Dadurch wird es für die Jugendlichen einfacher, miteinander zu sprechen“, erklärt Manuel Izdebski, der selbst die Jungen betreut, während sich eine Mitarbeiterin der AWO-Schwangerschaftskonfliktberatungstelle um die Mädchen kümmert.

Schwerpunktthemen sind natürlich die Verhütung vor ungewollten Schwangerschaften und Krankheiten wie AIDS. Gesprochen wird aber auch über Gefühle. „Natürlich haben viele Jugendlichen im Internet schon Pornos gesehen. Doch wer nun glaubt, die jungen Leute entwickelten sie jetzt zu Sex-Monstern, irrt gewaltig“, betont Manuel Izdebski.

Spendenübergabe mit Schülerinnen (v.l.): Fördervereinsvorsitzende Andrea Baudzus, Lydia Edelmann und Manuel Izdebski.
Spendenübergabe mit Schülerinnen (v.l.): Fördervereinsvorsitzende Andrea Baudzus, Lydia Edelmann und Manuel Izdebski.

„So etwas wie einen One-Night-Stand kennen sie gar nicht. Die meisten Jugendlichen können sich Sex außerhalb eine Beziehung gar nicht vorstellen.“ Dies gelte für die Mädchen wie für die Jungen.

Zur Tradition gehört es an der Willy-Brandt-Gesamtschule, dass der Förderverein Manuel Izdebski eine Spende über 200 Euro für die AIDS-Hilfe übergibt. Hinzu kommt der Verkaufserlös von 75 aktuellen Teddys der AIDS-Hilfe, die die 5. Klasse von Lehrerin Lydia Endelmann beim Tag der offenen Tür Anfang Dezember den Besuchern angeboten hatte.




OVG Münster verhängt Baustopp für IMO-Waschanlage an der Werner Straße

Im Februar möchte IMO seine neue Autowaschanlage an der Werner Straße eröffnet. Daraus wird nun nichts, denn das Oberverwaltungsgericht Münster hat dort einen Baustopp verhängt. Es hat damit eine anders lautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen vom 27. Oktober 2014 aufgehoben.

Das Oberverwaltungsgericht Münster hat einen Baustopp für die IMO-Waschanlage an der Werner Straße verhängt.
Das Oberverwaltungsgericht Münster hat einen Baustopp für die IMO-Waschanlage an der Werner Straße verhängt.

Nachbar Christian Torkler hatte gegen die Baugenehmigung der Stadt Bergkamen geklagt. Er pochte darauf, dass eine Waschanlage in dieser Größe und der großen Zahl der zu reinigenden Pkw dort nicht hingehöre. Zwar befände sich das Grundstück in einem Mischgebiet, trotzdem dürften die Anlieger durch den zu erwartenden Lärm nicht übermäßig gestört werden.

Die Klage kam damals vor den Verwaltungsrichtern nicht gut an, weil sie einen Makel hatte: Es fehlte die Unterschrift. Doch diesen Einwand will das Oberverwaltungsgericht Münster nicht anerkennen. Wer sonst als  Christian Torkler soll sie denn per Post und Einschreiben abgeschickt haben, meinen die Richter der 10. Kammer.

Hinzu kommt, dass die Richter am Oberverwaltungsgericht wie Torkler davon ausgehen, dass die IMO-Waschanlage zu störenden Lärmbelästigungen oberhalb der zulässigen Grenzwerte führen kann. Sie erließen deshalb jetzt mit dem Eilbeschluss einen Baustopp. Der gilt so lange, bis in einer weiteren Gerichtsverhandlung die Baugenehmigung der Stadt Bergkamen noch einmal gründlich überprüft wird.

Christian Torkler hat die Gerichtsentscheidung am Mittwoch erhalten. Die sechs Seiten kann jeder jetzt in der Facebook-Gruppe „Du bist ein Bergkamener, wenn…“ nachlesen. Schon in der Vergangenheit hatte er dort über den Fortgang des Streits vor dem Verwaltungsgericht berichtet.

Bisher gibt es über 100 Kommentare dazu. Oft genug wird in dieser Gruppe heftig gestritten. Für diesen Erfolg hat Christian Torkler aber jede Menge Glückwünsche und Zuspruch erhalten.




Bayer-Bildungsstiftung unterstützt zwei Schulen bei Experimenten mit Robotern

Mit Hilfe von Lego-Robotern wird gleich in zwei weiterführenden Schulen in Bergkamen die Freude und das Interesse der Jugendlichen an Technik geweckt. Während in der Freiherr-vom-Stein-Realschule neben dem regulären Stundenplan in einer Projektgruppe autonome Roboter, Automaten und Messwert-Erfassungssysteme gebaut und programmiert werden, treten in der Willy-Brandt-Gesamtschule die Achtklässler im „Ergänzungsunterricht Informatik“ mit ähnlichen Aufgaben in einem Wettbewerb gegeneinander an. Die Bayer-Bildungsstiftung ermöglicht den beiden Schulen die Anschaffung der notwendigen Materialien mit einer Förderung in Höhe von insgesamt 11.965 Euro.

Schüler der Realschule Oberaden erläutern Stiftungsvorstand Thimo V. Schmitt-Lord (r.) die Programmierung der Roboter.
Schüler der Realschule Oberaden erläutern Stiftungsvorstand Thimo V. Schmitt-Lord (r.) die Programmierung der Roboter.

„Die Jury der Bayer-Stiftung war hier besonders vom spielerischen Umgang mit Technikthemen begeistert. Die Kinder und Jugendlichen haben in beiden Siegerprojekten Spaß beim Tüfteln, stärken ihr mathematisch-wissenschaftliches Verständnis und lernen spielerisch auch die Faszination der Technikberufe kennen“, sagt Thimo V. Schmitt-Lord, Vorstand der Bayer Stiftungen.

„Beim Entwerfen, Konstruieren, Programmieren und Testen von Lego-Robotern erfahren die Mädchen und Jungen spielerisch, wie technische Systeme entwickelt werden. Sie erwerben Kenntnisse in Informatik, Elektrotechnik, Mechanik und Robotik und lernen die Programmieroberfläche und die Funktionsweise verschiedener Sensoren kennen“, sagt Jenny Neufeld, Lehrerin für Mathematik und Informatik an der Willy-Brandt-Gesamtschule.

Bauen und Programmieren von Robotern

„Der Lernprozess ist so angelegt, dass durch die Arbeit mit den Lego-Mindstorm-Computer-Sets die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler schrittweise erweitert werden – insbesondere der Umgang mit der von vielen Wissenschaftlern und Ingenieuren eingesetzten graphischen Programmiersprache zum Scheiben von Algorithmen für Mess-, Steuer- und Regelprozesse sowie das Planen und Bauen von computergesteuerten Konstruktionen und Maschinen“, erklärt Helene Hagenkamp, stellvertretende Schulleiterin der Freiherr-vom-Stein-Realschule das jahrgangsübergreifende Projekt.

Der Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation wählte die beiden beschriebenen Bergkamener Schulprojekte im vergangenen Jahr neben 51 weiteren pädagogisch anspruchsvollen Bildungsinitiativen als förderungswürdig aus. Das Bayer-Schulförderprogramm unterstützt Lehrer im Umfeld der deutschen Bayer-Standorte bei ihren Ideen, den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht attraktiver und innovativer zu machen. Seit Programmstart im Jahr 2007 förderte die Bayer-Stiftung bereits 370 Schulprojekte mit einer Gesamtsumme von über 3,6 Millionen Euro. In Bergkamen und Umgebung wurden bisher 40 Projekte mit insgesamt 233.527 Euro unterstützt.




Burger King Kamen wählt Donnerstag einen Betriebsrat

Die Beschäftigten der Burger King GmbH in Kamen wählen am Donnerstag zum ersten Mal ihre Interessenvertretung, einen dreiköpfigen Betriebsrat.

BurgerNachdem in der Region Dortmund (3) und Lünen (1) die Betriebsräte im Jahr 2014 erneut gewählt worden sind, haben sich nun auch Arbeitnehmer/innen des Restaurants in Kamen entschieden, eine Interessenvertretung zu wählen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte alle Beschäftigten des Restaurants jetzt zu einer Wahlversammlung eingeladen.

39 von 41 Beschäftigten nahmen an der Wahlversammlung teil. Auf der Wahlversammlung wurde ein dreiköpfiger Wahlvorstand, der die Betriebsratswahl unverzüglich einleitete, von den Beschäftigten gewählt. Es haben sich 13 Wahlbewerber/innen aufgestellt. Ziel ist es, einen dreiköpfigen Betriebsrat zu wählen.

„Die Beschäftigten haben damit zum Ausdruck gebracht, dass sie mitbestimmen wollen, wenn es um ihre Arbeitsbedingungen geht“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft NGG. Am Donnerstag, 29. Januar, wird vor Ort von 14:30 Uhr bis 19:15 Uhr gewählt und ab 19:15 Uhr wird ausgezählt. Die Gewerkschaft NGG freut sich über diese positive Entwicklung, da es im Bereich der Systemgastronomie noch immer viele Betriebe ohne Interessenvertretung gibt.

„Wir gehen davon aus, dass wir wie in Dortmund und Lünen eine störungsfreie Wahl haben werden“, so Zayde Torun von der Gewerkschaft NGG.




Professor zeigt Bergkamener Technikern gute Berufsperspektiven

Im  Rahmen einer Info-Veranstaltung für die Fachschüler der TÜV NORD College GmbH in Bergkamen stellte Prof. Dr. Reinhard Schaeffer von TFH Georg Agricola zu Bochum jetzt den Studiengang Rohstoffingenieur (Bachelor of Engineering) mit dem Schwerpunkt Steine und Erden vor.

Das Foto zeigt von links nach rechts den stellv. Schulleiter Jürgen Artmann, Prof. Dr. Schaeffer von der TFH Georg Agricola zu Bochum und den Schulleiter der Fachschule/Fachakademie für Technik Klaus-Peter Rüsing
Das Foto zeigt von links nach rechts den stellv. Schulleiter Jürgen Artmann, Prof. Dr. Schaeffer von der TFH Georg Agricola zu Bochum und den Schulleiter der Fachschule/Fachakademie für Technik Klaus-Peter Rüsing

Die Absolventen der Fachschule können diesen Studiengang im Anschluss an den „Staatlich geprüften Techniker“ und unter Anerkennung diverser Inhalte aus ihrer Ausbildung aufnehmen. Dadurch verkürzt sich die Studiendauer an der TFH; die Studierenden erreichen also früher ihren Abschluss.

Die Steine- und Erdenindustrie hat einen stetigen Bedarf an Führungskräften, welcher zurzeit nicht gedeckt werden kann. Die Chancen auf diesem Arbeitsmarkt sind ausgezeichnet, sowohl in Deutschland als auch im gesamten europäischen und außereuropäischen Ausland.

Bei den Bergkamener Fachschülern stieß der Vortrag von Prof. Dr. Schaeffer, der Studiengangsleiter „Steine und Erden“ an der TFH ist, auf lebhaftes Interesse.

Am 12.08.2015 starten an der Fachschule/Fachakademie für Technik in Bergkamen-Weddinghofen die nächsten zweijährigen Techniker-Bildungsgänge in Vollzeitform in den Fachrichtungen Maschinenbau- und Elektrotechnik.

Interessenten können sich ab sofort jederzeit im Schulbüro in der Zeit von 08:00 – 16.00 Uhr, freitags bis 13:30 Uhr anmelden. Infos unter 02307-966-117 oder http:\\www.bko-bkf.de.




Logistikpark A2: „Halle übersteigt meine Vorstellungskraft“

Blick auf die Baustelle des Logistikparks A2 von der Lüner Höhe. (Foto: Patrick Opierzynski)
Blick auf die Baustelle des Logistikparks A2 von der Lüner Höhe. (Foto: Patrick Opierzynski)

Die Halle im Logistikpark A2, die die Goodmann Germany GmbH baut, „übersteigt meine Vorstellungskraft“, konstatierte Manfred Hülshoff, Vorsitzender der Bürgerinitiative „BI Umweltschutz Kamen e.V.“, heute Abend (27. Januar) in einer Versammlung im Freizeitzentrum. Was man den Kamener Bürgern da vor die Nase gesetzt habe, sei ein „scharfes Ding“.

Tatsächlich ist das Gebäude riesig: 140 mal 140 Meter groß und 12 Meter hoch. Ein 4,50 Meter hoher Wall schirmt das angrenzende Wohngebiet Lüner Höhe vom Gewerbegebiet ab. Alles im Rahmen des Bebauungsplanes, wie Hülshoff den rund 50 Bürgerinnen und Bürgern versichert. Was aber auch heißt: Für die BI gibt’s nichts zu beanstanden.

BI-Versammlung
Rund 50 Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung der BI Umweltschutz.

Seit Jahren kämpft die Bürgerinitiative Umweltschutz gegen den Logistikpark an der A2. Sie konnte zwar seine Errichtung nicht verhindern. Doch musste die Stadt Bergkamen ihre Pläne gewaltig abspecken, nachdem die BI ein Klageverfahren beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht hatte und die Richter den Bebauungsplan für den Logistikpark für ungültig erklärten. So fällt das Gewerbegebiet heute sehr viel kleiner aus als ursprünglich geplant. Statt 34 Hektar versiegelter Fläche sind es 17 Hektar. Statt der ursprünglich 22 Meter haben die Hallen nur eine Höhe von 12,50 Metern. Der Wall sollte 8 Meter hoch werden, heute ist er 4,50 Meter hoch. Überdies erinnert Helmut Stalz, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative, sei nicht nur das Wäldchen geblieben. Es habe auch eine kleine Aufforstung gegeben.

Lärmgutachten der Firma Goodman

Noch hören die Anwohner der Lüner Höhe nur den Baulärm im nahen Logistikpark. Wie hoch aber wird der Lärmpegel sein, wenn im August der Betrieb los geht? Laut BI sollen tagsüber 30 Lkw pro Stunde aufs Gelände fahren, in der Nacht zwei pro Stunde. Deren Gepiepe beim Rückwärtsfahren werde man die ganze Nacht hören, befürchten die Anwohner. Zwar gebe es ein Lärmgutachten der Firma Goodman, wonach die Nachtwerte im erlaubten Bereich seien, so BI-Vorsitzender Hülshoff. Aber da dürfe dann auch nichts mehr hinzukommen. Was schwierig sei, schätzt Hülshoff, da Goodman noch einen dritten Bauabschnitt plane.

Tatsache ist: Die BI kämpft weiter gegen den Logistikpark. Auch wenn man nicht erreichen werde, „dass die Halle wieder abgerissen wird“, so Hülsmann, so könne man den Investor aber vielleicht über Lärmmessungen zu Maßnahmen zwingen. Und so wird die BI ein Lärmmessgerät anschaffen, dessen Ergebnisse vor Gericht zugelassen sind. Damit sollen besonders Lärm geplagte Anwohner ein Lärmtagebuch führen. Heißt: sie messen eine Woche lang morgens, mittags und abends die Lärmbelastung. Liegt sie über den erlaubten Immissionswerten, würde die BI erneut vors Verwaltungsgericht ziehen.




27. Januar ist ein Tag, der mahnt, sich für Freiheit und Toleranz einzusetzen

Am 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslager Auschwitz legte Bürgermeister Roland Schäfer mit Vertretern des Stadtrats am Mahnmal an der Lentstraße für die Opfer des Nationalsozialismus einen Kranz nieder. Über eine Million Menschen, viele von ihnen jüdischen Glaubens, wurden durch die Nazis in Auschwitz umgebracht. „Den Deutschen heute träfe keine Schuld, sie haben aber die Verantwortung dafür, dass so etwas nie wieder passieren darf“, sagte Schäfer in seiner Ansprache.

Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Lentstraße.
Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus an der Lentstraße.

Von April bis Oktober 1933 nutzten die örtlichen  Nazis das ehemalige Wohlfahrtsgebäude in Schönhausen als Konzentrationslager für Oppositionelle aus dem Kreis Unna und Hamm. Rund 1000 Männer und Frauen durchlitten dort unmenschliche Torturen, bevor sie zu anderen Lagern gebracht wurden. Manche kamen auch wieder frei.

In diesem Zusammenhang kritisierte Schäfer die PEGIDA-Bewegung, die erneut Menschen ausgrenzen wolle. Dabei dürfe man die Mitläufer nicht stigmatisieren, doch sie sollten sich bewusst werden, welche Parolen sie da nachplappern. „Wir stehen in der Verantwortung zu sagen: Hier geht es nicht mehr weiter.“

Dabei gestand der Bürgermeister den PEGIDA-Anhängern zu, frei ihre Meinung zu äußern. Er zitierte hier nicht nur das berühmt Zitat von Rosa Luxemburg, dass die Freiheit immer die Freiheit des  Andersdenkenden sei. Er berief sich auch auf den französischen Philosophen Voltaire: „„Ich werde Ihre Meinung bis an mein Lebensende bekämpfen, aber ich werde mich mit allen Kräften dafür einsetzen, dass Sie sie haben und aussprechen dürfen.“ Der 27. Januar sei ein Tag, der dazu mahnt, sich für ein friedliches Zusammenleben und für Toleranz einzusetzen.

Nähere Informationen über das KZ Schönhausen gibt es auf dieser Internetseite hier.

Bei Beginn der Nazi-Herrschaft 1933 lebten in Bergkamen fünf Menschen jüdischen Glauben. Wer hierüber mehr wissen möchte, findet die Informationen hier.




Schnitt von Ziersträuchern und Obstbäumen kann jetzt beginnen

Kein Eis, kein Schnee, kein harter Winter: Die aktuelle Witterung eignet sich gut für erste Gartenarbeiten. Darauf weist der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises hin. „Ziersträucher und Obstgehölze können jetzt beschnitten werden“, sagt Hartmut A. Kemper, Techniker für Landschaftspflege und Umweltschutztechniker.

     Bildzeile: Hartmut A. Kemper (links) vom Kreis Unna zeigt Landschaftsgärtner Sebastian Schlierkamp den richtigen Schnitt. Foto: T. Hallmann – Rechte Kreis Unna

Bildzeile: Hartmut A. Kemper (links) vom Kreis Unna zeigt Landschaftsgärtner Sebastian Schlierkamp den richtigen Schnitt. Foto: T. Hallmann – Rechte Kreis Unna

Wie der Baum- und Strauchschnitt am besten gelingt, dafür hat er einige Tipps parat: „Bei Forsythien, Deutzien und Zierjohannesbeeren sollte man an der Strauchbasis, also dort wo der Strauch aus dem Boden kommt, die ältesten und meist auch dicksten Äste komplett abschneiden.“ So baut sich der Strauch möglichst natürlich auf und wird von unten her verjüngt. Gutes Werkzeug ist eine scharfe Astschere oder eine geeignete Handsäge.

Würde man Sträucher wie beim Heckenschnitt nur oben einkürzen, würden sie sich „obenrum“ noch dichter entwickeln. Folge: Durch diesen Bubikopfschnitt fällt zu wenig Licht in den Strauch.

Auch mit dem Schnitt von Obstgehölzen können Gartenbesitzer jetzt beginnen. „Genau wie bei den Sträuchern empfiehlt es sich, ganze Äste zu entnehmen und nicht nur an den Triebspitzen herumzuschnippeln“, rät Kemper.

Der Vorteil, Ziersträucher und Obstgehölze im Winter zu schneiden, liegt in der Vegetationsruhe. Ohne Laub ist der Aufbau des Gehölzes besser zu erkennen, und das erleichtert den Schnitt.




Neue Ausstellung: Name Willy Brandt ist Programm für Bergkamener Gesamtschule

Das hatte Peter Brandt am Montag doch erstaunt: Auf relativ knappen Raum sage die neue Dauerausstellung in der Abteilung 8-10 der Willy-Brandt-Gesamtschule alles Wesentliche über das Leben und Wirken seines Vaters aus. Es sei für die Schülerinnen und Schüler ein Anstoß, sich weiter mit dem ehemaligen Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger auseinanderzusetzen.

Kay Schulte, der stellvertretende Bürgermeister, hatte dieses historische Foto mitgebracht: Willy Brandt bei einer Kundgebung am 25. Juni 1966 vor dem Treffpunkt in Bergkamen.
Kay Schulte, der stellvertretende Bürgermeister, hatte dieses historische Foto mitgebracht: Willy Brandt bei einer Kundgebung am 25. Juni 1966 vor dem Treffpunkt in Bergkamen.

Dass dies genau die Absicht sei, hatten vorher Schulleiterin Ilka Detampel und Abteilungsleiter Heiko Klanke während der kleinen Eröffnungsfeier für diese Ausstellung betont. Für die Schülerinnen und Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule sei der Namensgeber, der 1992 starb, bereits ein Stück Geschichte. Sie sollen dazu angeregt werden, sich intensiver mit ihm auseinanderzusetzen. Die Willy-Brandt-Stiftung hatte für die Gedenktafel nicht nur Fotos zur Verfügung gestellt, sondern auch Bücher. In der Schülerbücherei wird es künftig eine Willy-Brandt-Leseecke geben. Der Förderverein der Schule hat dafür einen Tisch und Sessel angeschafft.

Deutlich wurde in den Beiträgen von allen Rednern, dass dem ehemaligen Kanzler und Friedensnobelpreisträger kein Denkmal gesetzt werden soll. Vielmehr sollen die Werte, für die Willy Brandt stand, in der Bergkamener Gesamtschule, die seinen Namen trägt, gelebt werden. „Frieden, Völkerverständigung, Versöhnung“, benannte Bürgermeister Roland Schäfer sie. Und dass an der Gesamtschule Kinder aus allen gesellschaftlichen Schichten die Chance haben, zu einem Abschluss zu kommen, sei auch im Sinne Brandts.

Klarer klarer Bildungs- und Erziehungsauftrag

Ausstellungseröffnung (v.l.): Heiko Klanke, Ilka Detampel, Kay Schulte, MdL und Schulausschussvorsitzender Rüdiger Weiß, Peter Brandt, Roland Schäfer und SPD-Fraktionschef Bernd Schäfer
Ausstellungseröffnung (v.l.): Heiko Klanke, Ilka Detampel, Kay Schulte, MdL und Schulausschussvorsitzender Rüdiger Weiß, Peter Brandt, Roland Schäfer und SPD-Fraktionschef Bernd Schäfer

Dies alles sei ein klarer Bildungs- und Erziehungsauftrag, unterstrich die Schulleiterin. Dabei fügte sie hinzu, dass laut Willy Brandt der Erfolg manchmal hart erarbeitet werden müsse. Auch dafür gibt es auf den Texttafeln das passende Zitat.

Willy Brandts ältester Sohn Peter sagte, dass er gerne von Berlin nach Bergkamen zur Ausstellungseröffnung gekommen sei, weil er wisse, dass es ein ernsthaftes Anliegen der Willy-Brandt-Gesamtschule. Peter Brandt ist seit einigen Jahren Schirmherr der Bergkamener Gesamtschule. 2013, dem Jahr des 25-jährigen Bestehens der Schule und dem Jahr des 100. Geburtstags seines Vaters, hatte Peter Brandt der Schule ein Original-Foto von 1972 geschenkt. Dieses Foto steht im Zentrum der neuen Dauerausstellung.




Kranzniederlegung am 70. Jahrestag der Befreiuung des KZ Auschwitz

Bürgermeister Roland Schäfer wird am Dienstag, 27. Januar, um 16 Uhr mit Vertretern des Stadtrats am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Gemeindehaus der Ev. Freikirchlichen Gemeinde an der Lentstraße in Schönhausen einen Kranzniederlegen.

Historisches Foto vom Wohlfahrtsgeäude in der Siedlung Schönhausen.
Historisches Foto vom Wohlfahrtsgebäude in der Siedlung Schönhausen.

Der 27. Januar ist seit 1996 der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag im Jahr 1945, der sich jetzt zum 70. Mal jährt, befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz, das als Synonym für die Ermordung von sechs Millionen Juden durch das NS-Regime gilt.

Das Gebäude wurde von April bis zum Herbst 1933 von den Nazis als Konzentrationslager für Oppositionelle missbraucht.