Landrat würdigt Flüchtlingshelfer: „Die Ehrenamtlichen sind unsere Visitenkarte“

Sie sind überall, wo eine helfende Hand, ein sprachkundiger Mensch, ein Geschichtenerzähler, Koch oder Arzt gebraucht wird – „und sie leisten hervorragende Arbeit“, dankt Landrat Michael Makiolla den ungezählten ehrenamtlich tätigen Flüchtlingshelfern.

Landrat Michael Makiolla würdigt die Arbeit der Flüchtlingshelfer. Foto: Kreis Unna
Landrat Michael Makiolla würdigt die Arbeit der Flüchtlingshelfer. Foto: Kreis Unna

„Als wirtschaftlich starke Solidargemeinschaft nehmen wir die sich daraus ergebende Verantwortung gegenüber Schwächeren an“, hebt Landrat Makiolla hervor. Menschen aus anderen Kulturen seien außerdem eine Bereicherung auch für den Kreis Unna „und die sie begrüßenden Ehrenamtler sind unsere beste Visitenkarte“, so Makiolla weiter.

Die in den Kreis kommenden Flüchtlinge seien ohne Zweifel eine humanitäre Herausforderung, „die in Unna, Selm und Bergkamen in besonderem Maße angenommen wird“.

Der Dank des Landrates geht jedoch nicht nur an die, die ihre Freizeit investieren, um Flüchtlingen ein Stück Sicherheit zu geben und ihnen bei ihren ersten Schritten in Deutschland zu helfen.

„Ich bedanke mich auch ganz ausdrücklich bei all denen, die in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden Verantwortung tragen bzw. übernehmen.“ Landrat Makiolla erinnert daran, dass es in den Verwaltungen zahlreiche Menschen gibt, „die weit über ihre Arbeit hinaus mit anpacken, Dinge regeln und für den Dienst nach Vorschrift gar keine Zeit haben“.

Das Zusammenspiel zwischen den unterschiedlichen Behörden klappe ebenfalls gut. „Wir arbeiten in vielen Bereichen traditionell eng zusammen. Das macht sich in diesen Wochen bezahlt und zeigt, dass Verwaltung keine lahme Ente, sondern ein starker Motor mit viel Schwung ist“.




1400 Flüchtlinge kommen im Sonderzug – Neonazis randalieren am Dortmunder Hauptbahnhof

Rund 1400 Flüchtlinge, die über Ungarn nach Deutschland gekommen sind, werden am Sonntagmorgen am Dortmunder Hauptbahnhof erwartet. Während der Nacht waren vielen Dortmunder gekommen, um sie dort mit warmer Kleidung, Spielzeug für die Kinder und anderem mehr freundlich zu empfangen. Gekommen waren in der Nacht leider auch rund 30 Neonazis, die vor und im Hauptbahnhof randalierten. Die Partei „Die Rechte“ hatte eine Demonstration angemeldet. Ergebnmis waren mindestens vier verletzte und mehrere Festnahmen.

Foto: Alexander Völkel/Nordstadtblogger
Foto: Alexander Völkel/Nordstadtblogger

Wie sich Dortmund auf die Ankunft des Sonderzuges vorbereitet hat, darüber berichtet der Internet_Blog „Nordstadtblogger“ mit der Überschrift Grenzenlose Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge am Hauptbahnhof: Danke Dortmund – Du bist großartig!“ Kritik am Polizeieinsatz hat Stefan Laurin, der auch für die Ruhrbarone, schreibt, in der Welt geäußert. Die Ruhrbarone selbst haben aktuell in einem Newsticker berichtet, der hier nachzulesen ist.

Viele Dortmunder brachten in der Nacht zu Sonntag Spenden zum Hauptbahnhof. Foto: Alexander Völkel/Nordstadtblogger
Viele Dortmunder brachten in der Nacht zu Sonntag Spenden zum Hauptbahnhof. Foto: Alexander Völkel/Nordstadtblogger

Die Pressestelle des Dortmunder Polizeipräsidium hat zu den Auseinandersetzungen vor und im Bahnhof folgende Mitteilung veröffentlicht: „Die Dortmunder Polizei ließ diese Versammlung nur außerhalb des Bahnhofs, nicht in Sicht- und Rufweite zu den ankommenden Flüchtlingen, zu. Im Vorfeld dieser Versammlung kam es auf dem Bahnhofsvorplatz gegen 01.30 Uhr zu Auseinandersetzungen zwischen circa 20 Personen aus dem rechten und ungefähr 30 Personen aus dem linken Spektrum. Dabei kam es zu mehreren Flaschen- und Böllerwürfen auf eingesetzte Polizeibeamte. Vier Personen wurden in Gewahrsam genommen.

Die Versammlung der 30 Rechtsextremisten, die um 01.40 Uhr oberhalb der Katharinentreppe begann, wurde um 02.38 Uhr frühzeitig beendet. Zu diesem Zeitpunkt fuhren keine Stadt- bzw. U-Bahnen mehr.

Mehrere Hundert z.T. gewaltbereite Linksextremisten blockierten daraufhin rechtswidrig die Bahnhofshalle sowie den Zugang zum Bahnhof über eine Außentreppe. Von dieser Treppe wurden Polizeikräfte mit diversen Gegenständen angegriffen. Die Gewalttäter versuchten so, die Abreise der Rechtsextremisten zu verhindern.

Eine Begleitung der Rechtsextremisten zu Fuß wäre einem nicht zu tolerierenden Aufzug gleichgekommen und aufgrund der vorherigen Auseinandersetzungen mittels Flaschenwürfen und Pyrotechnik nicht zu schützen gewesen. Auch im Verlauf der rechten Demonstration kam es zu wechselseitigen Provokationen zwischen Rechtsextremisten und Gegendemonstranten.

Andere Transportalternativen kamen nicht in Frage. Wesentliches Ziel war, die Abreise der Rechtsextremen schnellstmöglich und vor der Ankunft der Flüchtlinge zu beenden. Daher musste die Polizei die Rechtsextremisten unter Begleitung starker Einsatzkräfte durch den Hauptbahnhof führen. Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes sowie innerhalb des Bahnhofes kam es zu erneuten Auseinandersetzungen.

Die Abfahrt der Rechtsextremisten erfolgte schließlich mit dem Zug um 03.35 Uhr.

Nach jetzigem Kenntnisstand wurden bei den Auseinandersetzungen in der heutigen Nacht drei Polizeibeamte, ein Versammlungsteilnehmer sowie eine unbeteiligte Person verletzt.

Die Situation in der Innenstadt hat sich zurzeit beruhigt, so dass nun Raum für eine freundliche und friedliche Willkommenskultur ist, welche die Dortmunder Polizei ausdrücklich unterstützt.“

 




Zahlen und Fakten zum Bäderkonzept jetzt im Netz

Dies Aussicht, dass das Wellenbad und die Eissporthalle in Weddinghofen geschlossen werden könnten, hat zu einer heftigen Diskussion auf der Facebook-Seite „Bergkamener Nachrichten“, der Ausgabe des „Bergkamen-Infoblogs“ in den sozialen Medien, geführt. Jetzt hat die Stadtverwaltung die Präsentation des Altenburg-Gutachtens online zur Verfügung gestellt. Zu finden sind sie auf der Internetseite der Stadt Bergkamen unter diesem Link oder noch einfacher als PDF hier: Baederkonzept_Kurzpraesentation_GSW_Fa_Altenburg_nur_Bergkamen_3_Sep_2015 (1).

Die TuRa Wasserfreunde und die DLRG Bergkamen machten am Mittwoch auf der Zuschauertribüne des Ratssaales deutlich, was sie von einem Zentralbad halten.
Die TuRa Wasserfreunde und die DLRG Bergkamen machten am Mittwoch auf der Zuschauertribüne des Ratssaales deutlich, was sie von einem Zentralbad halten.

Der Gutachter rät den beiden Städten Kamen und Bergkamen aus wirtschaftlichen Gründen ein großes Zentralbad zu bauen, dass die Bedürfnisse des Schulsports und der Wassersportvereine unter ein Dach bringt. Sollten sich die Städte für diese Lösung entscheiden, seien auch „Schmankerl“ 80-m-Erlebnisrutsche (von innen und außen zu nutzen), im Sommer mit Freibadangebot zugeschaltet: 25-m-Schwimmerbecken mit sechs Bahnen, ein Nichtschwimmerbecken mit  Breitrutsche, einen  Matschspielgarten und eine  10.000  Quadratmeter große Liegewiese.

Kosten würde dieses Zentralbad 17 bis 20 Mio. Euro. Es würde alle Badeangebote in Bergkamen und Kamen ersetzen. Zwei Kombibäder für jede Stadt kosten laut Gutachter zusammen zwischen 22 und 24 Millionen Euro. Sie wären vor allem auf den Schul- und Vereinssport ausgerichtet.

Zu einer Schließung der Eissporthalle sieht der Gutachter allerdings keine Alternative.




Römerfest an der Holz-Erde-Mauer: Lager, Brot und Spiele

Gladiatoren, römische Legionäre und germanische Stämme werden am 19. und 20. September beim Römerfest an der Holz-Erde-Mauer für viel Trubel sorgen.

RömerfestAm Samstag (19.09.2015) geht es um 14:00 Uhr los. Die römischen Legionäre marschieren auf und eröffnen mit Bürgermeister Roland Schäfer sowie dem Fördervereinsvorsitzenden Dr. Jens Herold die neue Beschilderung und Beleuchtung der Holz-Erde-Mauer. Die ehrenamtlichen Vereine präsentieren sich direkt an der Arena und auch der Museumsshop zieht für zwei Tage auf das Gelände des Römerparks.

Am Samstag und Sonntag treten die Gladiatoren auf. Thraker, Samniten und Kelten werden gegeneinander antreten und erwecken die Arena zum Leben. Römische Legionäre eröffnen die römische Baustelle und sorgen für die Sicherheit aller Besucher. Handwerker zeigen römische Kunstfertigkeiten und der römische Kuppelofen präsentiert regelmäßig leckere römische Brote. Der Samstag-Abend wird etwas ganz Besonderes: kurz nach 19:00 Uhr schenkt der regionale Versorger GSW jedem Besucher ein Stück Spanferkel, danach spielt ab 20:00 Uhr ein römischer Cornicen (Trompeter) ein Konzert auf der beleuchteten Holz-Erde-Mauer. An der Taverna kann man römische Spezialitäten, Säfte, römische Honig-Weine und natürlich germanisches Bier kaufen.

Beim Bogenschießen, Wagenrennen und an einer Wurfbude können Kinder Ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.

Das Römerfest am 19. und 20.09.2015 öffnet am Samstag von 14:00 – 22:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 -17:00 Uhr.

Nähere Informationen erteilt das Stadtmuseum Bergkamen unter Tel. 02306/3060210.




Viele neue Gesichter bei Bayer: 61 junge Menschen starten ins Berufsleben

Viele neue Gesichter bei Bayer HealthCare in Bergkamen: 61 junge Menschen sind dort am 1. September in neun verschiedenen Berufen in das Berufsleben gestartet. Damit hat Bayer HealthCare die Anzahl der Ausbildungsplätze auf ein neues Rekordniveau gesteigert und seine Stellung als größter Ausbildungsbetrieb in Bergkamen behauptet.

Mehr als 60 junge Menschen sind bei Bayer in das Berufsleben gestartet – allein 20 von ihnen kommen aus Bergkamen.
Mehr als 60 junge Menschen sind bei Bayer in das Berufsleben gestartet – allein 20 von ihnen kommen aus Bergkamen.

Mit anspruchsvollen Produkten, komplexen Verfahren, hohen beruflichen Anforderungen und einer intensiven Betreuung durch erfahrene Ausbilder bietet der Bayer-Standort Bergkamen den Auszubildenden ein optimales Umfeld. „Hier können junge Menschen alles lernen, was für eine fundierte Berufsausbildung unerlässlich ist – im chemischen ebenso wie im technischen und kaufmännischen Bereich“, betont Ausbildungsleiter Karl Heinz Grafenschäfer.

Lea Nizamli und Daniel Will, die eine Ausbildung als Chemielaborant begonnen haben, sehen das genauso: „Bayer HealthCare ist als Ausbildungsbetrieb eine sehr gute Adresse. Das haben auch unsere ersten Eindrücke beim Rundgang über das Betriebsgelände bestätigt.“

Doch Fachwissen ist nicht alles. Bei Bayer lernen Berufsanfänger auch, Verantwortung zu übernehmen. Zum Beispiel bei der Begrüßung der neuen Auszubildenden. „Uns hat prima gefallen, dass die älteren Jahrgänge sich hier aktiv einbringen und eigene Erfahrungen schildern. Das erleichtert uns den Start in das Berufsleben“, meinen die angehenden Chemikanten Janine Lipfert und Leon Thomas angesichts der umsichtigen Betreuung.

Vom großen Engagement des Unternehmens auf dem regionalen Ausbildungsmarkt profitieren auch sieben Auszubildende, die Bayer HealthCare in Kooperation mit anderen Unternehmen betreut. Diese Jugendlichen absolvieren den Unterricht in den Bayer-Werkstätten, die praktische Ausbildung dagegen in den beteiligten Partnerfirmen. „Diese Aufgabenteilung versetzt auch Unternehmen in die Lage Ausbildungsplätze anzubieten, für die sich das selbst nicht lohnt „, macht Dr. Jens Herold, Personalleiter bei Bayer in Bergkamen, deutlich.

Künftige Schulabgänger können sich noch bis zum 30. September bei Bayer HealthCare um einen Ausbildungsplatz für 2016 bewerben – unter anderem in den relativ neuen Ausbildungsberufen Fachkraft für Lagerlogistik und Werkfeuerwehrfrau/-mann. Vorab informiert das Unternehmen am „Tag der Chemie“ über die breite Palette der in Bergkamen angebotenen Ausbildungsberufe. Eine gute Gelegenheit, mit Azubis und Ausbildern ins Gespräch zu kommen. Beispielsweise über Ausbildungsinhalte oder berufliche Anforderungen und Perspektiven. Die Veranstaltung findet am Samstag, 19. September, von 9-14 Uhr auf dem Betriebsgelände in der Ernst-Schering-Str. 14 statt.

Weitere Informationen zur Berufsausbildung bei Bayer HealthCare unter http://www.bayerpharma-azubi.de.




Künstler Timm Ulrichs ist 75 – Sonderausstellung in der „sohle 1“

Seit den legendären Bergkamener Bilder-Basaren in den 70er und 80er Jahren des Vorherigen Jahrhunderts ist der emeritiert Kunstprofessor Timm Ulrichs mit dem Kunst- und Kulturleben der Stadt Bergkamen eng verbunden. Am 31. März ist er 75 geworden. Grund genug seinen Geburtstag, wenn auch etwas verspätet, mit einer Sonderausstellung in der städtischen Galerie „sohle 1“ zu feiern.

Ideen näher zu kommen.




Goldener Herbst für Jazzfreunde – „Boogie Boys“ spielen im Haus Schmülling

Für die Jazzfreunde der Region wird der Herbst mit dem Festival „Take 5“ richtig goldig. Los geht es in Bergkamen am Mittwoch, 7. Oktober, ab 20 Uhr mit den „Boogie Boys“ im Haus Schmülling. Dies ist gleichzeitig das nächste Konzert des Sparkassen Grand Jam.

Boogie Boys 2013 (2)Vier musikverrückte Jungs aus Polen: Die Boogie Boys – das ist die erste Klavierformation in Polen, die Boogie-Woogie-Musik mit Black-Zusatz spielt. Der energiegeladene und mitreißende Klang der beiden Klaviere versetzt die Zuhörer in die Zeiten der Dampflokomotive und des verrückten Rhythmus der amerikanischen Wirklichkeit. Trotz ihres jungen Alters fühlen und spielen die vier Musiker eine ausgezeichnete Boogie-Stilistik und schöpfen dabei sowohl aus dem Werk von Bluesmännern als auch aus der polnischen Unterhaltungsmusik. Aus der gelungenen Verbindung von Technik, Leidenschaft und Charisma, ergänzt durch neue Ideen für den Klang der alten polnischen Themen, entsteht eine spannende Mischung.

Die Boogie Boys lernten sich im Herbst 2002 in einem Club in Posen kennen, wo sie bis Frühmorgens an einem alten Klavier „jammten“. Sie haben schon zahlreiche große Konzerte in polnischen, deutschen, österreichischen und amerikanischen Clubs sowie bei Festivals hinter sich, bei denen sie mit Stars wie Christoph Steinbach, Frank Muschalle und Axel Zwingenberger zusammen spielten. Die Band setzt Maßstäbe für Rock’n’ Roll und Boogie Woogie und liefert eine unglaublich rasante und virtuose Bühnenshow

Preise Vorverkauf: 14 €, ermäßigt 11 €
Preise Abendkasse: 16 €, ermäßigt 13 €

Tickets für dieses Konzert erhalten Sie im Kulturreferat der Stadt Bergkamen, im Bürgerbüro und an der Abendkasse. Weitere Kartenvorverkaufsstellen sind die Sparkasse Bergkamen-Bönen, In der City 133, Bergkamen-Mitte und Haus Schmülling, Landwehrstr. 160, Bergkamen-Overberge.




Gutachter raten zur Schließung von Wellenbad und Eissporthalle

Es sieht böse aus für die Zukunft der beiden Sport- und Freizeiteinrichtungen am Häupenweg in Weddinghofen. Laut Gutachten der Unternehmensberatung Altenburg, die im Auftrag der GSW tätig geworden ist, ist das Wellenbad für eine Stadt in der Größenordnung Bergkamens völlig überdimensioniert und die Eissporthalle eigentlich ein Luxus.

Die beiden Gutachter Dietmar Altenburg (l.) und Marco Steinert-Lieschied.
Die beiden Gutachter Dietmar Altenburg (l.) und Marco Steinert-Lieschied.

Die beiden Geschäftsführer Dietmar Altenburg und Marco Steinert-Lieschied stellten ihr Gutachten am Donnerstag in einer gemeinsamen Sitzung den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses und des Ausschusses für Schule, Sport und Weiterbildung vor. Beobachtet wurden sie dabei von einer großen Schar, die die Wasserfreunde TuRa Bergkamen und die DLRG mobilisiert hatten. Gekommen waren auch Vertreter des EC Bergkamen und des ERC Bergkamen.

Bei den Wassersportlern geht es im Prinzip um die Frage: Ändert sich am bisherigen Status wenig bis nichts, oder müssen sie sich ein großes Zentralbad mit den Kamener Vereinen teilen? Anders sieht es bei den Eislaufvereinen aus. Der Hinweis des Gutachters, sie könnten ja zu den Eishallen in den Nachbarstädten ausweichen, sei für sie nicht praktikabel. In letzter Konsequenz würde, falls die Eissporthalle schließen würde, das Aus bedeuten, erklärte EC-Vorsitzende Ilona Pollmer. Sie forderte Politik, Verwaltung und die GSW zu Gesprächen auf, um gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

Die TuRa Wasserfreunde und die DLRG Bergkamen machten am Mittwoch auf der Zuschauertribüne des Ratssaales deutlich, was sie von einem Zentralbad halten.
Die TuRa Wasserfreunde und die DLRG Bergkamen machten am Mittwoch auf der Zuschauertribüne des Ratssaales deutlich, was sie von einem Zentralbad halten.

Im Kern geht es darum, den Zuschussbedarf für die Bäder und Eissporthalle zu senken. Zurzeit sind es 2,1 Millionen Euro, die von der Gewinnausschüttung der GSW an die Stadt Bergkamen abgezogen werden. Übrig geblieben sind aktuell nur noch 500.000 Euro. In früheren Jahren waren es wesentlich mehr. Die Überweisungen an die Stadtkasse könnten künftig noch magerer ausfallen. Eine Ursache sei die Lage auf dem Energiemarkt, erklärte Bürgermeister Roland Schäfer. Die GSW seien weiterhin gesund und machten weiterhin Gewinne. Dies aber auf einem niedrigeren Niveau.

Der Verlust der Eishalle beträgt zurzeit 400.000 Euro. Hier schlägt der auf Bäder spezialisierte Gutachter lediglich die Schließung vor. Zur Lösung der Bäderfrage hat er für Bergkamen vier Alternativen untersucht. 1. Man macht organisatorisch nichts, was am Zuschussbedarf auch nichts ändern würde. 2. Die Schließung des Wellenbads bei gleichzeitiger Optimierung des Hallenbads zu einem Ganzjahresbads. 3. Neubau eines Kombibads für Bergkamen. 4. Neubau eines Zentralbads mit der Stadt Kamen. (Ausführlich sind diese Varianten, auch für die Stadt Kamen hier beschrieben.) Die beiden Neubau-Varianten würden der Stadt Bergkamen eine Verringerung des Zuschussbedarfs von rund 400.000 Euro bringen, das Zentralbad etwas mehr und das eigene Kombibad weniger).

Bürgermeister Roland Schäfer und der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses machten zu Beginn der Sitzung deutlich, dass es hier lediglich um die Vorstellung des Gutachtens gehe. Die politische Diskussion werde nun folgen. Die GSW erwarten übrigens eine Entscheidung bis zum Jahresende.

Wie sie ausfallen soll, steht für die Wasserfreunde und für die DLRG-Ortsgruppe fest: eine Optimierung am bisherigen Standort des Hallenbads. Entschieden wandten sie sich gegen den Bau eines Zentralbads. Einerseits können sie sich nicht vorstellen, wie die Bedürfnisse aller Schulen und Vereine in Kamen und Bergkamen unter ein Hallendach zu bringen sind. Andererseits befürchten sie, dass die Zentrallösung einen Mitgliederschwund und vielleicht sogar Auflösung ihrer Vereine mit sich bringen würde.

Gutachter Dietmar Altenburg sieht das völlig anders. Er sieht sogar große Vorteile für die Vereine und für die Öffentlichkeit, weil so ein großes Bad wesentlich großzügiger gebaut werden könnte. Das würde mit etwa 20 Mio. Euro an Baukosten zu Buche schlagen. Die alternativ von ihm vorgeschlagenen neuen Kombibäder in beiden Städten etwas mehr als die Hälfte.




Tagesausflüge in den Herbstferien: AquaMagis und Movie Park Horror Fest

Zwei Tagesausflüge bietet das Kinder- und Jugendbüro in den kommenden Herbstferien an: Erst geht es in das Erlebnisbad „AquaMagis“ in Plettenberg und eine Woche später in den Movie Park nach Bottrop.

Plakat_AquaMagisHerbst2015Am Mittwoch, 7. Oktober, startet der Ausflug nach Plettenberg. Das „AquaMagis“ bietet für jeden etwas. Familien mit Kindern haben die Möglichkeit, sich im Kinderbereich zu vergnügen, während für Rutschenliebhaber insgesamt neun Rutschen zur Verfügung stehen. Neben der „Black-Hole“-Rutsche, die eine komplette Fahrt im Dunkeln ermöglicht, ist sicherlich der „Aqua-Looping“ ein ganz besonderer Höhepunkt. Hier fällt man fast senkrecht in die Tiefe, um dann mit Schwung durch den Looping zu rutschen.

Abfahrt ist um 9 Uhr am Hallenbad an der Lessingstraße. Der Teilnehmerpreis beträgt 10 € pro Person. Kinder bis einschließlich 12 Jahren müssen von einer Aufsichtsperson begleitet werden.

Plakat_Movie_Herbst2015Düster wird es am Freitag, 16. Oktober: Dann ist das „Halloween Horror Fest“ im Movie Park in Bottrop das Ziel. Der Freizeitpark verwandelt sich in eine Ansammlung aus Monstern, Untoten und anderen schaurigen Figuren, die in gruseliger Atmosphäre ein im wahrsten Sinne des Wortes „schreckliches“ Vergnügen bereiten. Zunächst zeigt sich der Movie Park in seinem gewohnten Gewand, mit Einbruch der Dunkelheit ab 18 Uhr wird es dann aber richtig gruselig.

Abfahrt ist um 12.00 Uhr am Hallenbad, die Rückkehr ist für 23 Uhr vorgesehen. Der Teilnehmerpreis beträgt hier 20 €.

Da einige Bereiche des Movie Parks ab 18 Uhr erst ab 12 bzw. 16 Jahren zugänglich sind, ist unbedingt ein Ausweis mitzubringen. Für jüngere Kinder gibt es auch einen „horrorfreien“ Bereich. Die Abfahrt vom Movie Park erfolgt um 22 Uhr. Das Jugendamt weist darauf hin, dass diese Fahrt auf Grund der späten Rückkehr und der „Horroratmosphäre“ für Kleinkinder ungeeignet ist und sich an Jugendliche richtet.

Anmeldungen für beide Fahrten nimmt ab sofort das Kinder- und Jugendbüro (Rathaus, Zimmer 208) entgegen.




In diesem August fiel mehr als doppelt so viel Regen als üblich

Irgendwie haben wir es alle gespürt: Der August war verdammt nass gewesen. Dieses Gefühl trog nicht, obwohl es dazwischen manch trockenen und heißen Tag gab. Auf Kamen und Bergkamen fiel mehr als doppelt so viel Regen wie sonst üblich. Das sagen jedenfalls der Lippeverband und die Emschergenossenschaft, die letztlich dafür verantwortlich sind, dass das Nass von oben sicher über Bäche und Flüsse Richtung Meer fließen kann.

(Foto: Andreas Milk)
Die Seseke war im August auch gut gefüllt. (Foto: Andreas Milk)

An Emscher und Lippe. Der August 2015 bedeutete für die Emscher-Lippe-Region einen Monat voller Wetterkontraste: Er begann mit großer Hitze und endete wechselhaft mit flächendeckendem Dauerregen. Dabei fielen an Emscher und Lippe mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Augustregens.

Eine stationäre Luftmassengrenze über dem Emschergebiet sorgte im Zeitraum vom 14. bis 18. August für ergiebigen Dauerregen mit Niederschlagssummen, die flächenhaft bei 60 bis mehr als 90 Liter pro Quadratmeter lagen. Mit 160 Millimetern im Monat wurde mehr als das Doppelte (206 Prozent) des mittleren Niederschlags für den August (78 mm) gemessen. Ein solcher Augustniederschlag wurde seit Beginn der Aufzeichnungen erst vier Mal im Emschergebiet zwischen Holzwickede und Dinslaken überschritten, das letzte Mal im Jahr 2010 mit 169 mm. Bemerkenswert ist weiterhin, dass die Niederschläge an nur wenigen Tagen im August fielen.

Gleiches gilt für das Lippegebiet. Auch hier sorgte eine stationäre Luftmassengrenze im Zeitraum vom 14. bis 18. August für ergiebigen Dauerregen mit Niederschlagssummen, die flächenhaft bei mehr als 70 bis weit über 90 Liter pro Quadratmeter lagen. Mit 158 Millimetern im Monat wurde mehr als das Doppelte (205 Prozent) des mittleren Niederschlags für den August (76 mm) gemessen. Ein solcher Augustniederschlag wurde seit Beginn der Aufzeichnungen erst drei Mal im Lippegebiet zwischen Hamm und Wesel überschritten, das letzte Mal im Jahr 2010 mit 174 mm.




Bürgerversammlung zeigt: Informations- und Diskussionsbedarf übers Flüchtlingslager ist riesengroß

So eine Bürgerversammlung wie die zum Thema „Flüchtlingslager auf dem Wellenbad-Parkplatz“ am Mittwochabend hat es in Bergkamen vermutlich noch nie gegeben. Über 350 Teilnehmer schätzte Moderator Thorsten Wagner, Chefredakteur von Antenne Unna. Längst nicht alle fanden Platz im großen Saal des Martin-Luther-Hauses. Die Fenster wurden geöffnet, damit auch diejenigen, die die Versammlung von draußen verfolgen wollten, alles hören konnte.

Bürgerversammlung zum geplanten Flüchtlingslager in Weddinghofen (v.l.): Bürgermeister Roland Schäfer, Nikola Rademacher von der Bezirksregierung Arnsberg und Hans-Dieter Volkmann von der Kreispolizei Unna.
Bürgerversammlung zum geplanten Flüchtlingslager in Weddinghofen (v.l.): Bürgermeister Roland Schäfer, Nikola Rademacher von der Bezirksregierung Arnsberg und Hans-Dieter Volkmann von der Kreispolizei Unna.

Bürger 2

Das Martin-Luther-Haus konnte am Mittwochabend gar nicht alle Interessierten aufnehmen, die zur Bürgerversammlung gekommen waren. Viele standen draußen und verfolgten die Diskussionen durch die geöffneten Fenster.

Und wer vorher schon Fragen hat, der könne sich an der Bürgertelefon der Stadtverwaltung wenden, sagte Schäfer. Sie ist unter 965-444 zu den normalen Dienststunden im Rathaus zu erreichen. Ein anderer Ansprechpartner sind die Johanniter, die die Unterkunft in Weddinghofen im Auftrag der Bezirksregierung betreiben wird. Mit den Johannitern kann man per Mail Kontakt aufnehmen, auch wenn man helfen möchte, sagte ihr Vertreter Andreas Kleff. Mail-Adresse: info.oestliches-ruhrgebiet@johanniter.de.

Obwohl hier beim Bergkamen-Infoblog und auch in den lokalen Tageszeitungen eine Menge über die Pläne der Bezirksregierung berichtet wurden, besteht offensichtlich weiterhin ein großer Informationsbedarf. Eine Frage war zum Beispiel: Wird es in Weddinghofen künftig zwei Unterkünfte geben. Dies wurde von von Nikola Rademacher und Bürgermeister Roland Schäfer eindeutig verneint. Sobald die feste Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände von Grimberg 3/4 fertiggestellt ist, ziehen die Flüchtlinge um und das Lager am Wellenbad wird abgebaut. Das soll möglichst vor Beginn der nächste Badesaison passieren.

Weitere Informationen tun Not, um den Bürgern unnötige Ängste zu nehmen. Es müssen aber auch Gerüchte gerade gerückt werden, die offensichtlich gestreut werden, um diese Ängste zu schüren. Eines dieser Gerüchte lautet: In Weddinghofen werden angeblich nur Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren untergebracht – wohl wissend, dass das sehr problematisch wäre.

"Wir wollen die Willkommenskultur leben", sagte Pfarrer Christoph Maties (l.) - hier mit Moderator Thorsten Wagner von Antenne Unna.

„Wir wollen die Willkommenskultur leben“, sagte Pfarrer Christoph Maties (l.) – hier mit Moderator Thorsten Wagner von Antenne Unna.

Obwohl das geplante Flüchtlingslager, das Ende September, Anfang Oktober den Betrieb aufnehmen wird, in Weddinghofen ein „heiß“ diskutiertes Thema ist, verlief die Bürgerversammlung überaus ruhig und sachlich. Ein Grund ist möglicherweise, dass Moderator Thorsten Wagner zu Beginn dem Hausherrn Pfarrer Christoph Maties das Wort gab. „Wir wollen die Willkommenskultur leben“, betonte er mit dem Hinweis, dass das die klare Haltung der evangelischen Kirche ist, auf der ebene des Landeskirche, im Kirchenkreis Unna und auch in Bergkamen. Diesem Motto hat sich auch der VfK Weddinghofen angeschlossen. Auf seinen beiden Fußballplätzen am Häupenweg, die weiterhin über die vorhandene Straße erreichbar sind, werden Flüchtlinge Sport treiben können.

Kriminaldirektor Peter Andres von der Bezirksregierung (r.) sieht Gefahren für Flüchtlingslager durch Übergriffe von Neonazis; links Andreas Kless von den Johannitern, die das Lager in Weddinghofen betreiben werden.
Kriminaldirektor Peter Andres von der Bezirksregierung (r.) sieht Gefahren für Flüchtlingslager durch Übergriffe von Neonazis; links Andreas Kless von den Johannitern, die das Lager in Weddinghofen betreiben werden.

Dieter Volkmann von der Kreispolizei Unna erklärte. So wird Bezirksbeamtin Beate Kohlhas den Flüchtlingen als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen. Die Polizei wird durch Streifen größere Präsenz zeigen.

Diese Vorsichtsmaßnahmen werden vor allem als Schutz vor Angriffen von außen getroffen. Sie nehmen im Land zu, berichtete Andres. Diese Sorgen sind wohl auch konkret für das Lager in Bergkamen nicht ganz unbegründet. Unter den Teilnehmern der Bürgerversammlung am Mittwoch befand sich eine mindestens vierköpfige Gruppe, die am Rande durch Nazi-Sprüche und Pöbeleien auffiel. In  Weddinghofen wurden diese Herren vorher noch nicht gesehen. Der Verlauf der Versammlung müsste ihnen trotz ihres alkoholisierten Zustands gesagt haben: In Bergkamen und auch in Weddinghofen ist für Rechte und Braune nichts zu holen.