Bürgermeister Schäfer: Sorgen der Kommunen werden im Bundestag ernst genommen

Die SPD-Bundestagsfraktion lud am Dienstag die kommunalpolitischen Vertreterinnen und Vertreter zur Kommunalkonferenz zum Thema Flüchtlingspolitik nach Berlin ein. Die Konferenz fand unmittelbar vor dem Flüchtlingsgipfel des Bundes und der Länder am 24. September statt und wurde auch per Livestream übertragen. Aus dem Kreis Unna sind der Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer und der frisch im Amt bestätigte Bürgermeister Mario Löhr aus Selm nach Berlin gereist.

Teilnehmer an der Kom,munalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin: Auf dem Foto von links nach rechts sind zu sehen: Thorsten Göpfert (Sozialdezernent des Kreises Unna), Mario Löhr (Bürgermeister von Selm), Christine Busch (Beigeordnete der Stadt Bergkamen), Lars Hübchen (Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Werne) und Bürgermeister Roland Schäfer.
Teilnehmer an der Kom,munalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin: Auf dem Foto von links nach rechts sind zu sehen: Thorsten Göpfert (Sozialdezernent des Kreises Unna), Mario Löhr (Bürgermeister von Selm), Christine Busch (Beigeordnete der Stadt Bergkamen), Lars Hübchen (Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Werne) und Bürgermeister Roland Schäfer.

Diskutiert wurden aktuelle und langfristige Herausforderungen und Lösungsansätze der Flüchtlingspolitik. Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel spricht mittlerweile von einer Million Flüchtlingen in diesem Jahr.

„Dies ist eine gewaltige Aufgabe, die da vor uns liegt. Die Kommunen bewältigen den Hauptteil der Aufgaben in der Flüchtlingspolitik. Dementsprechend ist es nur logisch, dass auch sie zu Wort kommen und sich auch untereinander vernetzen konnten.“ findet der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek.

Roland Schäfer, Bürgermeister von Bergkamen, zieht ein positives Fazit aus der Veranstaltung: „Die Konferenz hat gezeigt, dass man die Sorgen und Bedürfnisse der Kommunen auch im Bundestag ernst nimmt. Nur gemeinsam mit den Ländern und dem Bund können wir diese Aufgabe stemmen.“

Im Rahmen der Konferenz verabschiedeten die SPD-Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker auch eine so genannte Berliner Erklärung. Darin formulierten sie ihre Forderungen an den Bund.

Zukünftig solle der Bund sich, beispielsweise in Form einer Pauschale, an den Kosten für die Erstaufnahme der Flüchtlinge beteiligen. Auch von den Kosten der medizinischen Versorgung der oftmals traumatisierten Flüchtlinge sollten die Kommunen entlastet werden. Weitere Investitionen sollten in die Bildung fließen und beispielsweise für Sozialarbeiterinnen und -arbeiter eingesetzt werden.

Neben der Forderung nach mehr Geldern müsse sich auch strukturell etwas ändern. Die Kapazitäten der Erstaufnahmestellen müssten erhöht und die Asylverfahren beschleunigt werden. Hierzu gehöre auch eine Aufstockung des Personals des Bundesamtes für Migration.

Um genügend Platz für die Schutzsuchenden zur Verfügung stellen zu können, müsse auch auf unbürokratische Mittel zurückgegriffen werden. Es sei notwendig, baurechtliche Vorschriften kurzfristig außer Kraft zu setzen.

Teilnehmer an der Kom,munalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin: Auf dem Foto von links nach rechts sind zu sehen: Thorsten Göpfert (Sozialdezernent des Kreises Unna), Mario Löhr (Bürgermeister von Selm), Christine Busch (Beigeordnete der Stadt Bergkamen), Lars Hübchen (Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Werne) und Bürgermeister Roland Schäfer.
Teilnehmer an der Kom,munalkonferenz der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin: Auf dem Foto von links nach rechts sind zu sehen: Thorsten Göpfert (Sozialdezernent des Kreises Unna), Mario Löhr (Bürgermeister von Selm), Christine Busch (Beigeordnete der Stadt Bergkamen), Lars Hübchen (Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Werne) und Bürgermeister Roland Schäfer.

Außerdem müsse, unabhängig von dem hohen Flüchtlingsaufkommen und den damit verbundenen Mehrkosten, die kommunale Leistungs- und Handlungsfähigkeit gestärkt werden. Entlastungen des Bundes müssten direkt bei den Kommunen und Landkreisen ankommen. Andernfalls würden die, ohnehin stark variierenden, Lebensverhältnisse in den Kommunen auseinander driften.




Betrüger täuschen Panne auf der A2 vor und bieten „Autobahngold“ als Pfand an

Ein verdächtiges Fahrzeug auf der A2 im Autobahnkreuz Dortmund-Nordost erregte am Dienstagvormittag gegen 11 Uhr, die Aufmerksamkeit von Einsatzkräften des Verkehrsdienstes der Autobahnpolizei. Der Audi A6 mit auswärtigem Kennzeichen stand auf dem Seitenstreifen im dortigen Kreisel Hannover. Die Fahrzeuginsassen schienen augenscheinlich eine Autopanne zu haben.

Gefälschtes "Autobahngold", das am Dienstag sichergestellt wurde.
Gefälschtes „Autobahngold“, das am Dienstag sichergestellt wurde.

Eine vorgetäuschte Autopanne wie sich wenig später herausstellte. Gemeinsam mit Zivilfahndern der Autobahnpolizei durchsuchten die Beamten daraufhin den Innenraum des Audis. Hier fanden sie sogenanntes „Autobahngold“ in Form von 21 gefälschten Goldringen, sowie drei Ketten.

Der „Goldschmuck“ wurde durch die Beamten beschlagnahmt. Der Fahrzeugführer, ein 19-Jähriger aus Rumänien, erhielt einen Platzverweis und eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.

Bei der sogenannten „Autobahngold“- Masche täuschen die Täter, so die Polizei, eine Notlage, zum Beispiel in Form einer Autopanne vor. Man versucht dabei andere Verkehrsteilnehmer anzuhalten und ihre Hilfsbereitschaft auszunutzen. Die Täter geben vor, dass Sie nicht genügend Bargeld für eine Tankfüllung oder den Abschleppdienst dabei haben. Sie bitten hilfsbereite Verkehrsteilnehmer ihnen mit Bargeld zu „helfen“. Als Pfand bieten sie dann (wertlosen) „Goldschmuck“ an.

Die Polizei fragt nun:“ Wer hat möglicherweise am Vormittag des 15. September an dem Audi A6 angehalten und dort mit Bargeld ausgeholfen?“

Mögliche Zeugen oder gar Geschädigte melden sich bitte bei der Autobahnpolizei Kamen unter der Rufnummer 0231 132 4521.




„Kein Kind zurücklassen“: Kommunen schmieden engmaschige Präventionsketten

Der Kreis beteiligt sich seit 2012 an dem Modellvorhaben „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ (KeKiz) der Landesregierung und der Bertelsmann Stiftung. Mit dabei sind außerdem mit Bergkamen, Bönen, Fröndenberg/Ruhr, Holzwickede, Kamen, Lünen, Selm, Unna und Werne fast alle Kreis-Kommunen. Ziel sind engmaschige Präventionsketten und die Zusammenarbeit aller Akteure.

 In kleinen Gruppen wurden verschiedene Themen intensiv aufgearbeitet. Foto: L. Temmann – Kreis Unna
In kleinen Gruppen wurden verschiedene Themen intensiv aufgearbeitet. Foto: L. Temmann – Kreis Unna

Dies soll gewährleisten, dass Kinder und Familien jederzeit die notwendige Unterstützung für eine bestmögliche Entwicklung und Bildung erhalten. Wie das konkret geschafft werden könnte, ist Thema des Kreis-Projektbeitrages „Brücken für Familien“. Großgeschrieben ist hier die enge Zusammenarbeit von Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Bildungsbereich und Arbeitsverwaltung. Denn: „Gelingendes Aufwachsen von jungen Menschen reduziert soziale Probleme und deren Folgekosten“, betont Landrat Michael Makiolla.

Mit den im Projektzeitraum gewonnenen Erkenntnissen sucht der Kreis den Austausch mit anderen Akteuren in der Region. Denn neben den drei genannten Kommunen beim Modellvorhaben ebenfalls dabei sind Bergkamen, Kamen, Lünen, Selm, Unna und Werne.

Klar ist bereits: Nicht nur die Präventionsketten sollen verstärkt werden. „Wir wollen auch lernen, noch mehr vom Kind her zu denken“, unterstrich Landrat Michael Makiolla anlässlich der Entwicklungskonferenz „Gelingendes Aufwachsen im Kreis Unna“ in der Kamener Stadthalle.

Dort fand der Austausch über weitere, abgestimmte Aktivitäten sowohl in Gesprächsrunden als auch in Workshops mit Experten und Politik statt. Ein Bild vom Diskussionsstand in der heimischen Region machte sich dabei auch Martin Hennicke, seines Zeichens zuständiger Abteilungsleiter in der Staatskanzlei NRW.

Jugenddezernent Torsten Göpfert zeigte sich nach Abschluss der Konferenz zufrieden: „Die Zusammenarbeit der Jugendämter und der vielfältigen Akteure untereinander ist durch KeKiz nochmal deutlich gestärkt worden.“ Es gebe viele Beispiele guter Arbeit in den beteiligten Städten. Göpfert betont: „Jetzt muss es gelingen, das Erreichte auf eine langfristig solide Basis zu stellen, zum Beispiel durch verbindliche Abstimmungsprozesse und ein klares Bekenntnis zur Bedeutung von präventivem Handeln als Voraussetzung für gelingendes Aufwachsen.“




Von der Kita in die Schule: Mehr als 100 Teilnehmer beim Praxistag

Ein gelungener Übergang von der Kita in die Schule ist für die Bildungsbiografie eines Kindes von großer Bedeutung. Mit dem Ü1-Prozess gibt es im Kreis Unna eine vorbildliche Hilfestellung für Erzieher und Lehrer. Wie groß das Interesse daran ist, zeigte jetzt ein Praxistag.

Großes Interesse am Praxistag hatten Vertreterinnen und Vertreter aus Schule und Kita. Mehr als 100 Teilnehmer waren ins Kreishaus gekommen und tauschten sich - wie hier in der Arbeitsphase - intensiv aus. Foto: S. Fischer – Kreis Unna
Großes Interesse am Praxistag hatten Vertreterinnen und Vertreter aus Schule und Kita. Mehr als 100 Teilnehmer waren ins Kreishaus gekommen und tauschten sich – wie hier in der Arbeitsphase – intensiv aus. Foto: S. Fischer – Kreis Unna

Mehr als 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Kreishaus, um sich beim Ü1-Praxistag über die bislang erreichten Meilensteine zu informieren und sich über sechs Themenfelder auszutauschen – darunter Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Bildungsverständnis von Kitas und Grundschulen.

„Leider mussten wir zahlreiche Interessierte, die sich nicht angemeldet hatten, wegen des begrenzten Platzangebots abweisen“, berichtet Sabine Fischer vom Regionalen Bildungsbüro des Kreises Unna (RBB), das den Praxistag organisiert hatte. Deshalb denken RBB und der Ü1-Arbeitskreis nun darüber nach, die so erfolgreiche Veranstaltung zu wiederholen.

Mehr als 100 Kindertagesstätten im Kreis nutzen das Übergangsprotokoll 1, in dem der Entwicklungsstand des Kindes festgehalten wird. Mit diesen Informationen arbeiten die Klassenlehrer in den Grundschulen. „So kann jedes Kind vom ersten Schultag an nahtlos weiter gefördert und gefordert werden“, erläutert Sabine Fischers RBB-Kollegin Maren Lethaus.

Praxistag 2Beim Praxistag wurde deutlich, dass die Vertreter aus Kindertageseinrichtungen und Schulen großes Interesse an verstärkten gemeinsamen Veranstaltungen haben. Zur weiteren Verbesserung der Vernetzung werden auch so genannte Tandem-Partner aus Schulen und Kitas beitragen, die auch die Schnittstelle zum Regionalen Bildungsbüro bilden.

Offiziell veröffentlicht wurde am Praxistag die „Handreichung für den Kreis Unna“, in der die Fachleute alle Unterlagen zum Ü1-Protokoll finden und praktische Vorlagen für Kooperationsgespräche erhalten. Inhalt sind beispielsweise auch rechtliche Grundlagen zum Übergang von der Kita in die Schule.

Durch das Programm des Praxistags führte Moderatorin Margitta Hunsmann. Schulamtsdirektorin Bettina Riskop unterstrich in ihrer Einführung, wie wichtig die Begegnung auf Augenhöhe sei: „Erzieherinnen und Lehrerinnen sind gleichermaßen Expertinnen, wenn es um die Bildungskarriere der Kinder geht.“




Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge ist groß – auch in der Bürgermeistersprechstunde

Das Flüchtlingsdrama in Europa und vor der eigenen Haustür bewegt auch die Bergkamener. „Wo kann ich denn Kleidung und andere Dinge für Flüchtlinge abgeben?“, fragten Passanten am Samstag ganz spontan direkt den Bürgermeister in der Fußgängerzone. Der hatte dort turnusmäßig seinen Tisch für die Bürgermeistersprechstunde aufgebaut.

Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel - auch bei ungemütlichem Wetter.
Sprechstunde mit dem Bürgermeister unter freiem Himmel – auch bei ungemütlichem Wetter.

Es gibt aktuell viele Hilfsangebote aus der Bevölkerung. Im Rathaus rufen regelmäßig Bergkamener an, um Kleidung, Lebensmittel und andere Dinge zur Unterstützung der Flüchtlinge anzubieten. Die Mitarbeiter wissen Rat, nennen Adressen und Stellen, wo jeder unmittelbar helfen kann. Am Samstag wurde aber auch eine andere Seite der aktuellen Flüchtlingswelle spürbar: Der Platz für die Unterbringung wird knapp. Räume müssen inzwischen mehrfach belegt werden. Ein Mann, der schon seit vielen Jahren in Bergkamen als Flüchtling lebt, beklagt die Enge. Bürgermeister Roland Schäfer wirbt um Verständnis: „Wir suchen nach Lösungen.“

Die Sprechstunden auf dem Markt sind beliebt. Hier gibt es die Möglichkeit, die großen und kleinen Sorgen direkt beim Stadtoberhaupt loszuwerden. Alle Anliegen werden registriert und an die entsprechenden Stellen weitergegeben, um eine Lösung zu finden. Vom zu groß gewordenen Baum über die wildwachsenden Pflanzen auf dem Nachbargrab auf dem Friedhof bis zu nächtlichen Autorennen von Jugendlichen: Hier kommt ein kunterbunter Strauß aus Alltagsproblemen auf den Tisch.

Polizei ist bei jeder Sprechstunde open air dabei

Immer mit dabei: Die Polizei. Denn nicht selten liegen den Bergkamener Verkehrsproblematiken auf der Seele. Geschwindigkeitsübertretungen stehen ganz oben auf der Liste. „Seit die Töddinghauser Straße jetzt umgebaut wurde, rasen die Autos und auch Busse hier, dass es lebensgefährlich ist“, beklagt sich ein Anwohner. Bezirksbeamtin Petra Maschewski vertritt eigentlich „nur“ ihren Kollegen, verspricht aber, das Anliegen weiter zu geben. In Heil sind die Anwohner inzwischen ebenfalls genervt. Hier treffen sich regelmäßig junge Autofahrer, um die Pferdestärken ihrer Karossen bei Wettrennen zu messen.

Wuchernde Natur an neu gebauten Radwegen, Leerstände in der Bummelzone oder giftiger Bärenklau an Radwegen: Die Liste der Anliegen füllt sich. „Wir gehen jedem einzelnen Anliegen nach und geben sie auch an die zuständigen Stellen weiter“, so Bürgermeister Roland Schäfer. Das ist der Sinn der Sprechstunde.

Die Bürgermeistersprechstunde findet vier Mal im Jahr dort statt, wo sich die Menschen treffen: Auf dem Wochenmarkt. Ansonsten gibt es wöchentlich die Möglichkeit, sich nach telefonischer Anmeldung im Rathaus in einer Sprechstunde direkt an den Bürgermeister zu wenden – immer donnerstags von 15 bis 16 Uhr. Infos unter www.bergkamen.de/buergermeister.




Weltkindertag in Bergkamen heißt Kinder willkommen

Wo gibt es schon eine Kissenlandschaft, Krone und Zepter und spannende Märchen vorgelesen? Wo kann man gleichzeitig riesige Seifenblasen in den Himmel schicken, Stockbrot backen, auf dem Go-Kart über eine Rampe flitzen und wird von einer Prinzessin begrüßt? Der Weltkindertag macht’s möglich.

Riesige Seifenblasen waren der Renner beim Weltkindertag - für Groß und Klein.
Riesige Seifenblasen waren der Renner beim Weltkindertag – für Groß und Klein.

Mit dem Tretroller ab durch den Parcours des ADAC.
Mit dem Tretroller ab durch den Parcours des ADAC.

All das war am Samstag auf engstem Raum möglich. 14 Gruppen, Einrichtungen und Vereine verwandelten den Schulhof der Pfalzschule in Weddinghofen in ein großes Kinderparadies. Organisiert einmal mehr vom Stadtjugendring, diesmal in Kooperation mit „Wir in Weddinghofen“. Denn es ist längst eine gute Tradition seit vielen, vielen Jahren, die Kinder einen Tag lang ganz und gar in den Mittelpunkt zu stellen. Seit kurzem „tourt“ der Weltkindertag durch die Stadtteile, gern zusammen mit Kooperationspartnern.

 

Auf die Rechte der Kinder aufmerksam machen

Ausgerüstet mit Zauberstab und fantasievollem Gesichtsschmuck abtauchen in eine andere Welt.
Ausgerüstet mit Zauberstab und fantasievollem Gesichtsschmuck abtauchen in eine andere Welt.

„Der Weltkindertag will aufmerksam machen auf die Rechte der Kinder – das wollen wir mit diesem Tag erreichen“, schildert der Vorsitzende des Stadtjugendrings, Marcel Pattke. Das Motto in diesem Jahr lautet weltweit „Kinder willkommen“. Angesichts der Bilder von Flüchtlingsströmen, darunter auch unzählige Kinder und Jugendliche aus Kriegs- und Krisengebieten, die oft ganz allein vorbei an bewaffneten Grenzposten verzweifelt Rettung in Europa suchen, ein regelrechter Appell. Erst recht vor dem Hintergrund von Bildern von ertrunkenen Kindern an den Stränden des Mittelmeeres.

 

 

Tanzgruppen präsentierten sich auf der Bühne.
Tanzgruppen präsentierten sich auf der Bühne.

Auf dem Schulhof der Pfalzschule waren am Sonntag jedenfalls alle Kinder willkommen. Auf der Bühne gab es eine Vorführung nach der anderen – von Tanzgruppen der Aleviten, von Kindergärten, Schulen und Vereinen bis zur Schreberjugend. Eine Hüpfburg trotzte den gelegentlichen Regenfällen, es wurde geschminkt, fürstlich gespeist und getrunken. Wasser gab es den ganzen Tag über umsonst, auch das erste Getränk und die erste Speise kostete nichts. In der Turnhalle gab es sogar eine Theateraufführung. Die Jugendgruppe „Spottlight“ der Volksbühne 20 brachte vor vollbesetzten Rängen „Dornröschen“ in einer modernen Fassung auf die Bühne. Da quälte sich nicht nur der Prinz mit einem Steckenpferd ab, während er am liebsten mit dem Motorrad zur Rettung der eingeschlossenen Prinzessin geeilt wäre.

Der offizielle Weltkindertag findet übrigens am 20. September statt und wird weltweit von UNICEF unterstützt.

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9. Klasse der Freiherr-vom-Stein-Realschule besucht den Bundestag

Auf Einladung des heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek besuchte eine 9. Klasse der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Bergkamen diese Woche den Deutschen Bundestag in Berlin. Die insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler waren mit ihrer Lehrerin nach Berlin gekommen.

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Selfie mit dem Bundestagsabgeordneten und den Bergkamener Stein-Realschülern.

Auf dem Programm stand unter anderem das “politische Berlin“. Im Bundestag trafen sich die Jugendlichen mit ihrem Wahlkreisabgeordneten, Oliver Kaczmarek, um von ihm persönlich mehr über die Arbeitsweise des Deutschen Bundestags und den Alltag eines Abgeordneten zu erfahren. Nach einer kurzen Einführung von Oliver Kaczmarek zu seinen Arbeitsschwerpunkten und den aktuellen Themen im Deutschen Bundestag, hatten die Gäste die Gelegenheit, ihre Fragen anzubringen. Es entwickelte sich eine angeregte Diskussion über unterschiedlichste Themen.

Am meisten interessiert haben sich die Schülerinnen und Schüler aber für das Thema Griechenland und die geplanten Maßnahmen des Bundes zur Unterstützung der Flüchtlinge. Kaczmarek führte aus, dass er sich besonders über die große Hilfsbereitschaft im Kreis Unna freue, der Bund seine finanzielle Unterstützung für die Städte und Gemeinden erhöht und langfristige Maßnahmen zur Integration der Flüchtlinge plane.

„Ich freue mich sehr darüber, dass bei den Schülergruppen, die mich besuchen, von Politikverdrossenheit nichts zu spüren ist. Die Jugendlichen wollen diskutieren und sich einbringen“, so Oliver Kaczmarek nach dem Gespräch. „Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler hier in Berlin unmittelbar Einblicke in das politische Geschehen erhalten können. Für meine Arbeit geben die Gespräche mit Besucherinnen und Besuchern aus dem Wahlkreis außerdem wichtige Anregungen.“




Parkplatz am Wellenbad gesperrt – Aufbau der Flüchtlingsunterkunft startet in Kürze

In Kürze beginnen die Aufbauarbeiten für die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen für Flüchtlinge am Freizeitzentrum Häupenweg in Weddinghofen.

Lageplan der künftigen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz am Wellenbad.
Lageplan der künftigen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz am Wellenbad.

Aufgrund von vorbereitenden Sofortmaßnahmen wie die Herstellung von Kanal- und Wasseranschlüssen sowie der Stromversorgung sei es unvermeidbar, den Parkplatz des Freizeitzentrums ab sofort zu sperren, erklärt Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peter. Die Stadt bittet daher diejenigen Halter, deren Fahrzeuge noch auf dem Parkplatz stehen, diese kurzfristig wegzufahren. Die Zufahrt zum Sportplatz bleibt weiterhin geöffnet. Die Stadt bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis.

In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erläuterte Beigeordnete Christine Busch weitere Einzelheiten zur Flüchtlingsunterkunft. Sie zeigte auch einen Lageplan mit den diversen Einrichtungen. Auf dem Parkplatz werden neun Großzelte errichtet, die eine Fläche von 25 mal 10 Metern haben und die jeweils bis zu 72 Flüchtlinge untergebracht werden können. Dazu gibt es ein Spielzelt für die Kinder, ein Sanitätszelt sowie ein großes Aufenthalts- und Speisezelt. Aufgebaut werden auch Sanitärblöcke mit Duschen und Toiletten.

Obligatorisch ist, dass solche Zeltunterkünfte durch einen hohen Zaun gesichert werden. In Weddinghofen wird er mit Planen als Sichtschutz verhangen. Es wird auch eine Zugangskontrolle geben – weniger für die Bewohner, aber für alle Neugierigen, die mal eben schauen wollen, wie Flüchtlinge so leben. Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer werden Ausweise erhalten, so Christine Busch.

Die Wohnzelte, die beheizt sind und eine Belüftung haben, sind durch Stellwände und Spinde unterteilt. Diese Abteile haben jeweils acht Plätze mit vier Doppelstockbetten. Hier bleiben Familien unter sich. Benötigen sie nicht die acht Schlafplätze, dann bleiben diese unbesetzt, sodass für Familien doch eine gewisse Privatsphäre gewahrt bleibt.

Die ersten Flüchtlinge werden Ende September / Anfang Oktober eintreffen. Diese rund 600 Personen werden auf die Aufnahmequote der Stadt Bergkamen angerechnet. Christine Busch geht davon aus, dass Bergkamen selbst mindestens ein Jahr lang keine eigenen Flüchtlinge aufnehmen wird. Sie sollen weiterhin in angemieteten Wohnung untergebracht werden. Wegen der Zuweisungsspitze im August und September hat die Stadt die Turnhalle in eine Notunterkunft mit bis zu 60 Plätzen. Die Beigeordnete rechnet damit, dass bis zum Jahresende auch für sie geeignete Wohnungen gefunden werden und dass dann wieder die Turnhalle von den Vereinen und der Freiherr-vom-Stein-Realschule genutzt werden kann.

In dieser Turnhalle leben übrigens nur Familien und Paar. Auffallend sei der unbedingte Wille bei den meisten, möglichst schnell Deutsch zu lernen. Die Nähe der VHS im Treffpunkt, die entsprechende Sprachkurse anbietet, sei deshalb sehr günstig. Sprachen zu lernen geht übrigens nicht nur in eine Richtung. Der eine oder andere des Betreuungspersonals und auch der Ehrenamtlichen des Bergkamener Roten Kreuzes, das die Flüchtlinge mit Essen versorgt, beherrscht inzwischen das eine oder andere arabische Wort.




Ich bin da und ich will leben! „Die letzten Heuler“ singen Bellmann auf Deutsch

Die letzten Heuler - hier ein Foto von ihrem großartigen Beda-Abend in der Kamener Konzertaula.

Die letzten Heuler – hier ein Foto von ihrem großartigen Beda-Abend in der Kamener Konzertaula.

Der Vorverkauf beginnt am Montag den 14. September in der Mayerschen Buchhandlung und bei allen Chormitgliedern.




PCB-Belastung des Grubenwassers – RAG-Vertreter steht im Ausschuss Rede und Antwort

Die Bergkamener Bergbauvergangenheit ist ein wichtiges Thema der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr am kommenden Dienstag, 15. September. Dr.-Ing. Michael Drobniewski von der RAG berichtet über „Reststoff-Verbringung und PCB-Eintrag in RAG Bergwerken im Zusammenhang mit der geplanten Änderung der Grubenwasserhaltung“.

Haus Aden bleibt auch weiterhin Standort für die zentrale Wasserhaltung im östlichen Revier.
Über Haus Aden wird Grubenwasser abgepumpt und in die Lippe geleitet.

Zu diesem Tagesordnungspunkt gibt es zwei Anträge aus den Fraktionen. BergAUF möchte, dass dieses Thema auf der Tagesordnung an die erste Stelle gesetzt wird und danach die Sitzung unterbrochen wird, um Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit zu geben, Fragen an den Ausschuss, an die Verwaltung oder an den RAG-Vertreter zu stellen.

Die Grünen beantragen, dass zur nächsten Sitzung des Ausschusses m 10. November ein Vertreter des BUND einzuladen. Der BUND hat wegen der PCB-Belastungen des Grubenwassers, das zum Beispiel in Bergkamen auf Haus Aden abgepumpt und in die Lippe geleitet wird, Strafanzeige erstattet. Die Grünen möchte so nähere Einzelheiten über die Strafanzeige erfahren.

Aktuell hat RAG-Vorstandsvorsitzender Bernd Tönjes in der Donnerstag-Ausgabe der WAZ/WR Stellung genommen. Seiner Überzeugung nach sind die PCB-Belastungen ungefährlich. Gleiches gelte für die Verbringung von Reststoffen aus der Hausmüllverbrennung unter Tage. Er kündigte aber auch, dass künftig keine Grubenwasser mehr in die Emscher geleitet werden, sondern über einen Kanal direkt in den Rhein fließen sollen. Naheliegend wäre hier die Frage, ob diese „Kanallösung“ nicht für die Lippe infrage kommt. Hier ergibt sich das weitere Problem, dass durch das Grubenwasser auch Salz in die Lippe fließt.




Autobahnpolizei rettet am Kamener Kreuz das erste Konzert der Rolling Stones in Deutschland

Das Teilstück der Autobahn A1 zwischen dem Kamener Kreuz war erst zwei Tage vorher eingeweiht worden, und schon schrieb es am 11. September 1965, also genau vor 50 Jahren, Geschichte – besser gesagt: Musikgeschichte. Ein Engländer namens Bill Wyman war in einem Auto unterwegs nach Münster. Am Kamener Kreuz ging es wegen einer Autopanne nicht weiter. Schon damals n Autobahnpolizisten die Retter in der Not. Sie sorgten dafür, das Bill Wyman, der Bassist der „Rolling Stones“, pünktlich zum der Konzert der Rock-Band in Deutschland im westfälischen Münster kam.

 

Kamener Kreuz. (Foto: Straßen.NRW/Foto: Hans Blossey)
Kamener Kreuz. (Foto: Straßen.NRW/Foto: Hans Blossey)

Der Grund für diese Autopanne liegt im Dunkeln. Sicher ist nur, dass es mit diesem Fahrzeug nicht weitergehen konnte. Glück für Bill Wyman war, dass er als britischer Soldat vorher in Deutschland stationiert war und sich in der Landsprache mit den Beamten der Autobahnpolizei, die zur Hilfe geeilt waren, verständlich machen konnte. Er müsse unbedingt nach Münster, hatte Wyman den Polizisten erklärt. Ohne ihn, den Bassiste, könnte das Konzert der „Rolling Stones“ nicht stattfinden.

Schnell wurde ein Taxi organisiert. Und damit Wyman tatsächlich pünktlich in der Westfalen-Metropole ankommt, gab es dazu eine Polizeieskorte. Für eine schnelle fahrt sorgte natürlich auch die A1, deren Teilstück vom Kamener Kreuz bis Münster am 9. September 1965 eingeweiht worden war. Die Rolling-Stone waren am 11. September 1965 auf dem Düsseldorfer Flughafen gelandet. Weiter ging es in mehreren Pkw. Die übrigen Band-Mitglieder erreichten Münster ohne Probleme.

Wie beschwerlich die Fahrt ohne Autobahn sein kann, erfuhr zwei Jahre vorher der damalige Bundespräsident Heinrich Lübke. Er kam im Auto von Münster und wollte aufs Autobahnkreuz bei Kamen. Diese Strecke führte damals quer durch Overberge. Allerdings wurde seine Fahrt am Sonntag, 26. Mai, auf der Hansastraße an der Kreuzung bei Schmülling plötzlich gestoppt. Das Auto mit dem Bundespräsidenten musste halten, weil der Festzug des Overberger Schützenvereins mit seinem neuen Königspaar Karl Wendel und Wilhelmine Frackmann auf der Landwehrstraße unterwegs war. Und der Festzug hatte natürlich Vorfahrt. „Mit einem fröhlichen Lächeln und einem freundlichen Winken nahm er diesen Aufenthalt jedoch gern in Kauf“, heißt es dazu in den Annalen des Schützenvereins.

Bei den ersten Tourneen der Rolling Stones verwandelten regelmäßig die Fans in maßloser Ekstase Tische und Stühle in Kleinholz. Ähnliches wurde auch beim Konzert in Münster befürchtet. Es gab eine erheblich verstärkte Polizeipräsenz. Vorsorglich wurde sogar der Wasserwerfer aus Dortmund geordert.

Letztlich blieb alles friedlich. Die Westfalen lassen sich eben nicht so schnell aus der Reserve locken. Der Deutschen Wochenschau, die ganz groß über den 11. September 1965 in Münster berichtete, blieb nichts anderes übrig, als sich über den wackelnden Hintern von Mick Jagger und seine kreischenden weiblichen Fans lustig zu machen.