Ermeling-Grundschule in Bönen: Kreis schafft Notunterkunft für Flüchtlinge

Der Kreis stellt die ehemalige Ermeling-Grundschule in Bönen als Notunterkunft für rund 200 Flüchtlinge zur Verfügung. Landrat Michael Makiolla reagiert damit auf ein Amtshilfeersuchen der Bezirksregierung Arnsberg vom 30. September.

Landrat Makiolla (3.v.r.) mit anderen Beteiligten vor der nun zur Notunterkunft umfunktionierten Ermeling-Grundschule in Bönen. Foto: B. Kalle – Kreis Unna
Landrat Makiolla (3.v.r.) mit anderen Beteiligten vor der nun zur Notunterkunft umfunktionierten Ermeling-Grundschule in Bönen. Foto: B. Kalle – Kreis Unna

Die Gemeinde Bönen hatte das leerstehende Gebäude nach Anfrage aus dem Kreishaus am 1. Oktober zur Verfügung gestellt. Die Betreuung übernimmt das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Kreisverband Unna. Es betreibt bereits in Kamen eine Notunterkunft. Die anfallenden Kosten hier wie da trägt das Land.

Neben der Politik in Bönen wurden auch die in der Turnhalle in Lenningsen trainierenden Sportgruppen informiert. Für sie wurden bereits von der Gemeinde und dem Gemeindesportbund Trainingsmöglichkeiten an anderer Stelle gefunden. Auch die Geräte sind schon abtransportiert. Eine Infoveranstaltung für die Bürger ist am Montag, 5. Oktober vorgesehen.

Das Deutsche Rote Kreuz sorgt rund um die Uhr für Betreuung und stellt die Versorgung sicher. So wird z.B. das Essen aus der Küche in der Notunterkunft in Kamen angeliefert, da in Bönen der Platz fehlt. Ein Sicherheitsdienst ist über das DRK ebenfalls organisiert.

Landrat Michael Makiolla dankte am 1. Oktober in Bönen nicht nur Politik und Verwaltung für die Unterstützung, sondern auch den zumeist ehrenamtlichen Helfern für ihre Einsatzbereitschaft.

„Die Unterstützung der Bezirksregierung Arnsberg bei der Unterbringung der nach Nordrhein-Westfalen kommenden Flüchtlinge ist für den Kreis als Beitrag zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe ebenso selbstverständlich wie erprobt“, unterstreicht Landrat Makiolla.

Bereits seit Juli registriert der Kreis im Auftrag und auf Kosten der Landesregierung Flüchtlinge in der größten Erstaufnahmeeinrichtung im Land – in Unna-Massen. Insgesamt sind im Kreisgebiet mehr als 4.000 Flüchtlinge untergebracht. Darunter rund 1.000 in der Zeltstadt in Selm-Bork. Die Zahl der in Unna-Massen zu registrierenden Flüchtlinge liegt bei etwa 6.000.

Ehrenamtliche Helfer können sich beim DRK über die Internetseite www.team-westfalen.de melden. Kleiderspenden können in der Notunterkunft in Kamen, Dortmunder Allee 6, abgegeben werden, da in Bönen Lagerfläche fehlt. Sinnvoll ist Winterbekleidung in den kleineren Kleidergrößen. Willkommen ist auch intaktes Outdoor-Spielzeug wie z. B. Roller oder Fahrräder.

Aktuelles zum Thema Flüchtlinge gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de/nachrichten und www.kreis-unna.de/notunterkunft.




Kulturakademie für Kinder und Jugendliche in den Herbstferien

In der ersten Herbstferienwoche lädt die Jugendkunstschule Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren ein, in ihren Räumen am Stadtmarkt an kostenlosen Workshops teilzunehmen. Die Kulturakademie findet statt von Dienstag, 6. Oktober, bis Donnerstag, 8. Oktober, jeweils von 11.30 bis 14.30 Uhr.

KulturakademieUnter dem Motto „Wir sind vor Ort!“ führt Hannelore Nierhoff einen dreitägigen Kreativworkshop durch. Die Dozentin der Jugendkunstschule will mit den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf Leinwänden malen, Specksteine gestalten und sich mit der Technik des Dribbelpaintings auseinandersetzen. Darüber hinaus soll ein großformatiges Bild entstehen, das von allen Teilnehmern gemeinsam gestaltet wird.

Rudi Boger, Tänzer, Choreograf und Dozent für Tanz bei der Jugendkunstschule gibt Workshops in den Bereichen Hip Hop und Streetdance. Die Tanzworkshops der Kulturakademie sollen auch Raum für Techniken bieten, die im normalen Kursbetrieb nicht immer auf dem Programm stehen. So werden u.a. auch Elemente des Breakdance mit einfließen.

Die Kulturakademie ist sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene geeignet und ist ein kostenloses Angebot im Rahmen des Landesprogramms Kulturrucksack NRW, das vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport gefördert wird.

Anmeldungen nimmt die Jugendkunstschule direkt oder telefonisch unter 02307 965462 und 9835027 entgegen.

 

 




Zeltstadt am Wellenbad wird nächste Woche die ersten Flüchtlinge aufnehmen

In der kommenden Woche werden die ersten Flüchtlinge in der Zeltstadt auf dem Parkplatz des Wellenbads in Weddinghofen ankommen. Das kündigten am Mittwochabend Andreas Kleff von den Johannitern und Bürgermeister Roland Schäfer in der Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus.

Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus: Diesmal fanden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einen Sitzplatz.
Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus: Diesmal fanden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger einen Sitzplatz.

Rund 600 Menschen können dort aufgenommen werden. Sie sollen dort etwa zwei bis drei Wochen bleiben, bis sie von anderen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen aufgenommen werden. Bergkamen brauche sich deshalb nicht um eine Integration dieser Flüchtlinge zu kümmern, betonte der Bürgermeister.

Mit dem Einzug der ersten Flüchtlinge in die „Zentrale Unterbringungseinrichtung“ des Landes, wie die Zeltstadt offiziell heißt und die Mitte 2016 durch eine feste Einrichtung auf dem Gelände von Grimberg 3/4 abgelöst wird, werden der Stadt Bergkamen für vermutlich zwei Jahre keine weiteren Flüchtlinge zugewiesen. Deren Zahl ist mit dem Stichtag 30. September auf 576 angewachsen, wie Schäfer in der Versammlung erklärte.

Informationen gab es aus erster Hand (v.l.): Moderator Thorsten Wagner, Andreas Kleff von den Johannitern und Bürgermeister Roland Schäfer.
Informationen gab es aus erster Hand (v.l.): Moderator Thorsten Wagner, Andreas Kleff von den Johannitern und Bürgermeister Roland Schäfer.

Wie der Bürgermeister gegenüber dem Infoblog/Bergkamener Nachrichten berichtete, hat die städtische Notunterkunft in der Turnhalle an der Lessingstraße ihre Aufnahmekapazität von etwa 60 Plätzen erreicht, obwohl die Zuweisung von Mietwohnungen unvermindert läuft. Erfreulich sei, dass die Wohnungsbauunternehmen, mit denen die Stadt zusammenarbeitet, bisher nicht an der Mietpreisschraube gedreht haben. Das ist übrigens auch wichtig für alle anderen Mieterinnen und Mieter. Änderungen am Mietpreisspiel wird es wegen der Aufnahme von Flüchtlingen, soweit bisher erkennbar, in Bergkamen nicht geben.  Mit den Wohnungsunternehmen sei auch abgesprochen, dass die Flüchtlingsfamilien in ihrem Wohnungsbestand verteilt werden, so dass es zu keinen Ballungen kommt.

Erheblich gewachsen ist aber auch die Zahl derjenigen, die ehrenamtlich die Integrationsbemühungen unterstützen und den Flüchtlingen, die in Bergkamen bleiben wollen bzw. müssen, helfen wollen. 160 Bergkamenerinnen und Bergkamener haben sich bisher beim Flüchtlingshelferkreis gemeldet. Er wird sich auch in der Zeltstadt engagieren. Eine enge Zusammenarbeit haben der Helferkreis und die Johanniter inzwischen abgesprochen, wie Romy Wude, die beim Helferkreis für die Organisation zuständig ist, gegenüber dem Infoblog berichtete.

Johanniter suchen Kinderbetten, Wickeltische und Spielzeug

Lena Kärger von den Johannitern leitet die Zentrale unterbringungseinrichtung des Landes. Sie ist gebürtige Bergkamenerin.
Lena Kärger von den Johannitern leitet die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes. Sie ist gebürtige Bergkamenerin.

Die Johanniter suchen dringend Kinderbetten, Wickeltische und Kinderspielzeug (bitte keine Plüschtiere). Spenden können ab sofort direkt in der Zeltunterkunft abgegeben werden.

Erneut waren der Einladung zur Bürgerversammlung viele gefolgt. Diesmal musste aber niemand stehen. Etwas anderes war auch die Stimmung unter den rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Offen sprachen sie diesmal über ihre Sorgen und Ängste. „Ich habe Angst, abends mit meinem Hund spazieren zu gehen“, erklärte eine Versammlungsteilnehmerin. Eine andere Frau äußerte ihre Sorge, dass Flüchtlinge Krankheiten nach Weddinghofen einschleppen könnten.

Die Verantwortlichen sind gut beraten, diese Sorgen und Ängste ernst zu nehmen, auch wenn sie diese  auf der Grundlage von Statistiken und Erfahrungen für unbegründet halten. So erklärte der Leiter der Kreispolizei Unna Hans-Dieter Volkmann, dass solche zentralen Unterkünfte keine Horte des Verbrechens seien. Andreas Kleff wies darauf hin, dass alle Flüchtlinge geimpft würden, gesundheitliche Gefahren deshalb für die Bevölkerung nicht bestünden.

Bei Problemen das Bürgertelefon 965444 abrufen

Dezernentin Nikola Rademacher von der Bezirksregierung Arnsberg und der Leiter der Kreispolizei Unna Hans-Dieter Volkmann.
Dezernentin Nikola Rademacher von der Bezirksregierung Arnsberg und der Leiter der Kreispolizei Unna Hans-Dieter Volkmann.

Geradezu kontraproduktiv ist es, wenn sich abends eine direkte Nachbarin der Zeltunterkunft durch den Probebetrieb der Heizungsanlagen gestört fühlt, und sie dann als Antwort erhält, dass sie sich schon an dieses zunächst fremde Geräusch gestört fühle. Hier kündigte übrigens ein Mitarbeiter des Bergkamener Ordnungsamts nach der Versammlung an, dass er mit den Johannitern bzw. mit der Bezirksregierung über zusätzliche lärmdämmende Maßnahmen an den Heizlüftern reden werde. Die müssten einfach zu realisieren sein.

Bürgermeister Roland Schäfer fordert alle Versammlungsteilnehmer dazu auf, sich bei Problemen oder Störungen durch die Unterkunft sich sofort über das Bürgertelefon, 02307/965444, mit der Stadt in Verbindung zu setzen. Sollten die Probleme größer werden, gebe es in jedem Fall eine weitere Bürgerversammlung. Eine Einladung zu solch einer Versammlung an die Weddinghofener gebe es in jedem Fall, wenn die Pläne für die feste Flüchtlingsunterkunft auf Grimberg 3/4 konkreter werden, erklärte die für Flüchtlinge zuständige Dezernentin Nikola Rademacher bei der Bezirksregierung Arnsberg am Mittwochabend an. In den zurückliegenden Wochen habe man sich zunächst um den Aufbau des Provisoriums am Wellenbad gekümmert.

Dass die Stimmung sich geändert hat, hat auch der Hausherr Pfarr Christoph Maties erkannt. Er wies darauf hin, dass die Ursachen für die Flucht von Millionen von Menschen auch einiges mit „unserem Lebensstil“ zu tun habe, wir deshalb auch Verantwortung für diese Flüchtlinge tragen würden. Dabei wies er auf die Erklärung der ev. Landeskirche hin, die auf einem Plakat im Foyer des Martin-Luther-Hauses nachzulesen ist. Konsequenz für die Friedenskirchengemeinde ist, dass sie das Martin-Luther-Haus für Flüchtlinge öffnet. Es wird dort unter anderen ein Café für sie eingerichtet und es soll auch Deutschkurse geben.

Wie schon bei der ersten Bürgerversammlung zwei „Auswärtige“ mit obskuren Behauptungen im Martin-Luther-Haus Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Als sie merkten, dass für sie nichts zu holen ist,  verließen die den Saal. Vor dem Gemeindehaus störten sie weiter. Die Polizei sprach deshalb gegen sie ein Platzverbot aus.

Auch diesmal moderierte der Chefredakteur von Antenne Unna Thorsten Wagner die Bürgerversammlung. „Das ist eine Herausforderung und die stemmen Sie idealerweise gemeinsam“, erklärte er in seinem Schlusswort.




A1: Fast das Ende einer Klassenfahrt kurz vor dem Kamener Kreuz

Beinahe das jähe Ende einer Klassenfahrt. Ein Bus mit 63 Schülern blieb Mittwochmorgen mit Motorschaden auf der A1 bei Kamen liegen. Die Klasse auf dem Rheinland befand sich auf dem Weg nach Rügen. Bereits der Bus mit Motorschaden schien keinen guten Eindruck hinterlassen zu haben. Jedenfalls wandten sich besorgte Eltern an die Schulleitung der Schule. Diese wiederum informierte die Polizei Dortmund, den Ersatzbus zu überprüfen.

Mangelhaft Gurte an elf Sitzen des Reisebusses nach Rügen.
Mangelhaft Gurte an elf Sitzen des Reisebusses nach Rügen.

Der Verkehrsdienst der Autobahnpolizei schaute daraufhin genau hin. Zunächst stellten die Beamten bei dem Fahrer einen leichteren Verstoß gegen die Lenk,- und Ruhezeiten fest.

Schwerer wog, dass in dem Ersatzbus rund elf Sicherheitsgurte defekt waren. Diese wiesen Einrisse, Schitte und eine defekte Gurtrückholung auf. Beschädigungen die eine Nutzung der Gurte unmöglich machten. Polizei und die begleitenden Lehrer waren sich schnell einig, dass die betroffenen Sitzplätze nicht mehr zu benutzen waren.

Das Busunternehmen aus dem Raum Puhlheim orderte daraufhin einen weiteren Kleinbus. Die Fahrt nach Rügen konnte also weitergehen.




Zukunft der Wasserstadt Aden beginnt – Bergaufsicht endet

Mit Wirkung vom 1. Oktober hat die Bezirksregierung Arnsberg für das Gelände der ehemaligen Zeche Haus Aden in Bergkamen die Bergaufsicht beendet. Lediglich die Betriebsbereiche der Hauptwasserhaltung und der Grubengasgewinnung verbleiben unter Bergaufsicht. „Nachdem die Kohleförderung im Jahr 2001 endete, gehen hier 80 Jahre Bergbaugeschichte nun auch im rechtlichen Sinne zu Ende.“ Dies erklärte Hans-Udo Jutz von der zuständigen Abteilung Bergbau und Energie der Bezirksregierung am gestrigen Tag.

So könnte einmal die Wasserstadt Aden aussehen. Hier ein Blick von der Nordseite des Datteln-Hamm-Kanal.
So könnte einmal die Wasserstadt Aden aussehen. Hier ein Blick von der Nordseite des Datteln-Hamm-Kanal.

Mit diesem Schritt beginnt nun die Zukunft der Fläche als Standort der „Wasserstadt Aden“. Durch die Beendigung der Bergaufsicht wurde die rechtliche Voraussetzung geschaffen, dass die für die Realisierung der Wasserstadt notwendige sanierungsrechtliche und wasserrechtliche Genehmigung durch den Kreis Unna und das Dezernat Wasserwirtschaft der Bezirksregierung Arnsberg erteilt werden können. Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters, der Erste Beigeordnete der Stadt Bergkamen, zeigte sich hocherfreut: „Mit der Beendigung der Bergaufsicht sind wir der Umsetzung unserer Planungen für das wichtigste Städtebauprojekt der Stadt – die Wasserstadt Aden – wieder ein großes Stück näher gekommen.“

Im Zuge der Schließung der Zeche im Jahr 2002 hatte die Stadt Bergkamen begonnen, mögliche Nachnutzungen für diesen Standort anzudenken. Bis 2007 wurden Planungsideen für das Gelände entwickelt und durch eine entsprechende Rahmenplanung in den Grundzügen fixiert. Im Ergebnis soll mit der Wasserstadt Aden ein völlig neues Stadtquartier mit Wohn-, Arbeits- und Dienstleistungsbereichen entstehen. Die Idee ist getragen vom Bezug zum Wasser durch den neuen Adensee und eine ihn speisende Gracht sowie dessen direkter Anbindung zum Datteln-Hamm-Kanal als Verbindung zu Rhein und Nordsee. Das hohe Interesse der Bürgerinnen und Bürger sowie von Investoren und Entwicklern bestätigt die Besonderheit dieser Planung. Auch das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt, eine Fördermittelzusage in Höhe von rund 10 Mio € liegt bereits vor.

Wasserstadt 2
Nutzungsplan für die Wasserstadt Aden.

In enger Abstimmung mit der Eigentümerin der Fläche, der RAG Montan Immobilien GmbH, und den zuständigen Fachbehörden wurden die weiteren Schritte durch ergänzende Untersuchungen, Gutachten und Genehmigungsanträgen konkretisiert. Aufgrund der Besonderheit und Komplexität des Projekts hatten sich die Verfahren allerdings mehrfach verzögert.

Mit der Beendigung der Bergaufsicht ist darüber hinaus auch eine wesentliche Voraussetzung erfüllt, dass Teile der Fläche in das Eigentum der Stadt Bergkamen übergehen können. „Der Kaufvertrag ist quasi unterschriftsreif.“, erklärte Thomas Middelmann von der RAG Montan Immobilien GmbH.

Dr. Peters und sein Team bedanken sich ausdrücklich bei allen beteiligten Akteuren, Behörden und politischen Gremien für das konstruktive Miteinander und bei den zahlreichen Interessenten und Grundstücksbewerbern für ihre Geduld. Die Stadt hofft nun, dass die beiden übrigen Genehmigungen für die Bodenarbeiten und die Seeplanung noch in diesem Jahr erteilt werden, so dass im nächsten Jahr mit der Realisierung des Projekts begonnen werden kann.

 




Flüchtlinge spielen Fußball beim VfK: fair und durchaus gekonnt

Es wird ja immer wieder gesagt, dass Flüchtlinge unser gesellschaftliches Leben bereichern können. Dass dies auch beim Sport möglich ist, hofft der Vorsitzende des VfK Weddinghofen Ingo Klostermann. Denn  nicht ganz ohne einen kleinen Hintergedanken, stellt der Fußballverein seine Plätze am Häupenweg dem Bergkamener Flüchtlingshelferkreis zur Verfügung.

VfK 2Zum ersten Training der zwei Dutzend Männer aus mindestens sieben Kriegs- und Krisengeschüttelten Ländern wie Afghanistan oder Syrien war auch Bürgermeister Roland Schäfer gekommen. Er bedankte ausdrücklich sich beim VfK für diese Initiative und beim Flüchtlingshelferkreis für sein ehrenamtliches Engagement. Gerade weil sie ihre Arbeit jetzt selbst organisieren, werde einiges für die Stadt einfacher, erklärte er.

Am Tag davor war Schäfer wieder einmal in Berlin in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebund. Und wieder hat er dort Angela Merkel getroffen. Die Bundeskanzlerin habe die Bedeutung des Sports in dieser Veranstaltung hervorgehoben. Dabei ging es ihr nicht nur um dessen integrative Kraft. Sport sei gerade in großen Flüchtlingsunterkünften ein Weg aus der Langweile und böte den Flüchtlingen die Möglichkeit, einmal kräftig Dampf abzulassen.

VfK 1Vor diesem Hintergrund will VfK-Geschäftsführer Uwe Hühnerbein jetzt Kontakt mit den Johannitern aufnehmen, die die Betreuung der großen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz des Wellenbads übernommen haben. Wenn dort die ersten Bewohner vielleicht schon in der nächsten Woche ankommen, sehen sie, wenn sie nach Süden schauen, einen schönen Kunstrasenplatz.

Beim Sport für Flüchtlinge soll es nicht beim Fußball bleiben. Volleyball für Frauen, Basketball und Schwimmen sollen schon bald das Sportprogramm ergänzen, wie Christian Stadtler, der Sportkoordinator des Bergkamener Flüchtlingshelferkreises betont. Sein Spendenaufruf nach Sportkleidung und Schuhe haben auch schon Wirkung gezeigt. Nur einer kickte in dicken Socken,  viele spielten in Dress berühmter Mannschaften in Schwarz/Gelb oder Bayern-Rot.

Natürlich werden immer noch Sportschuhe und Sporthosen gesucht, erklärt er. Hier baut der Helferkreis gerade eine eigene Spendenlinie jenseits der beiden bekannten Abgabestellen auf. Wer spenden möchte, wird gebeten, sich per Mail unter sport@fluechtlingshelferkreis-bergkamen.zu melden.

Der VfK hofft übrigens, wie Ingo Klostermann erklärte, das eine oder andere Talent unter den Flüchtlingen zu entdecken. Was sie am Mittwoch auf den Kunstrasen am Häupenweg brachte, konnte sich durchaus sehen lassen. Und noch etwas war auffällig: der faire Umgang miteinander. Ein Schirri, so er denn dagewesen wäre, hätte nichts zu pfeifen gehabt.




41. Internationales Schwimmfest für TuRaner ein Riesenerfolg

260 Aktive gingen beim 41. Internationalen Schwimmfest der Wasserfreund TuRa Bergkamen im Bergkamener an den Start. In 44 Wettkämpfen brachten es die Schwimmerinnen und Schwimmer auf 1.350 Starts. Die Veranstaltung werten die Wasserfreunde als einen vollen voller Erfolg.

TuRa-Schwimmer Yannick Wallny
TuRa-Schwimmer Yannick Wallny

Bei 238 Einzelstarts und acht Staffeln holten TuRaner 20 Gold-, 30 Silber- und 24 Bronzemedaillen sowie 118 persönliche Bestzeiten, sechs Saisonrekorde und zwölf Saisonbestzeiten. Für das internationale Flair sorgten die befreundeten Schwimmer von Ed-Vo aus den Niederlanden und vom KS-AQUARIUS Slupsk aus Polen. Außerdem war die SG Aumund – Vegesack vom Landesschwimmverband Bremen vertreten.

Die TuRaner freuten sich auf 15 weitere Vereine, zu denen sie schon seit langem eine Wettkampffreundschaft pflegen, begrüßen zu können. Hierzu gehörten die Ahlener SG, der SC Hellweg Werl, der SF Unna 01/10, die SG Dortmund, die SG Eintracht Ergste, die SG Lünen, der SSC Hörde 54/58 e.V., der SV DJK Teutonia Waltrop. der SV Neptun Neheim-Hüsten 1960 e.V., der SV Plettenberg 51, der SV Schwerte, Teutonia Lippstadt, der TUS Westfalia Hombruch, der TV Werne 03 Wasserfreunde, die Warendorfer SU und last but not least der Veranstalter die Wasserfreunde TuRa Bergkamen.

Fünf TuRaner erreichten die Junior-Finale über die 50m.

Die Finalläufe, 8x Junioren und 8x offene Wertung, waren wie in jedem Jahr das Highlight der Veranstaltung. Für die Teilnehmer der 50m-Finale war der Einmarsch unter rhythmischem Klatschen, während „Stand up for the champions“ gespielt wurde, ein phantastisches Erlebnis.Mannschaften

Marco Steube qualifizierte sich für alle vier Junior-Finals. In 3 Läufen schwamm er persönliche Bestzeiten. Über 50m Rücken wurde er dritter, über die 50m Brust und Freistil jeweils zweiter. Und in seinem letzten Finale, über die 50m Schmetterling, schwamm er keine Bestzeit, schlug aber als Sieger an. Marco schwamm noch weitere sieben Mal. Über 100m S, 400m F, 100m F und 100m R belegte er jeweils den Silberrang. Toppen konnte Marco dieses nur noch mit 3X Gold über 100m + 200m Lagen sowie über 200m Freistil.

Kevin-Noah Kaminski erkämpfte sich drei Startplätze in den Juniorfinals. Mit der drittbesten Zeit über die 50m Rücken ging er an den Start. Kevin-Noah braucht den „KICK“! Mit seiner neuen persönlichen Bestzeit von 35,87 sec. gewann er überraschend dieses Finale. Er verbesserte seine Vorlaufzeit um ca. 2 Sekunden. Im 50m Finale stand Kevin-Noah ein weiteres Mal auf dem Treppchen und erhielt Bronze. Über die 50m Freistil schwamm er persönliche Bestzeit und belegte hier Rang vier. Es folgten noch eine Silbermedaille über 200m Freistil sowie zwei Goldmedaillen über 100m Schmetterling und 100m Freistil.

Mit neuer Bestzeit in 37,28 Sek. beendete Saskia Nicolei als Dritte ihr 50 m Rücken Finale. Bei ihrem zweiten Finalstart über die 50m Brust, auch in neuer persönlicher Bestzeit, belegte sie den undankbaren vierten Platz. Saskia gewann noch 2 Bronzemedaillen 200m Freistil und 100m Rücken und eine Silbermedaille über die 100m Brust.

Über ihre Lieblingsstrecke den 50m Rücken zog Jana Vonhoff mit einer persönlichen Bestzeit ins Finale ein. Sie verbesserte ihre ewige Zeit um 3,17 Sekunden. Im Finale schaffte sie es ihre Zeit noch einmal zu toppen. Nur die Schwimmerinnen des Jahrgangs 2003 verhinderten den Sprung aufs Treppchen. Aber nächstes Jahr kommt Jana wieder, aber dann ohne Jahrgang 2003. 3x Gold über 200m F, 200m R und 400m F, 1x Silber über 100m B und 1x Bronze über 100m Rücken.

Der Karl-Ernst Teipel-Gedächtnispokal für die beste Mannschaftsleistung wurde  zum 11. Mal ausgeschwommen. Die Heimmannschaft aus Bergkamen belegte in diesem Jahr den 1. Platz. Da die TuRaner sich aber aus der Wertung nahmen, belegt das Gästeteam der SV Neptun Neheim-Hüsten 1960 e.V.  den ersten Platz, gefolgt von der SG Lünen und der Warendorfer SU. Alle drei Mannschaften konnten sich über ein Preisgeld freuen. Ebenfalls am Ende der Veranstaltung wurden die Pokale für die Jahrgangsbesten überreicht. Zwei TuRaner durften diesen Pokal mit nach Hause nehmen.

Kevin Okulicz, eine Überraschung dieses Wettkampfes,  verbesserte sich mal eben um 5,26 Sekunden über die 50m Bruststrecke im Vorlauf. Diese Zeit von 45,43 sec. reichte für den Einzug ins Finale. Kevin, Jahrgang 2005, durfte sich mit den zwei Jahre Älteren messen. Leider musste er sich auch den Älteren geschlagen geben. Aber Kevin, deine Zeit kommt noch. Umso erfreulicher war es für Kevin als er für seine neue Bestzeit den Jahrgangsbesten Pokal überreicht bekam. Freuen konnte er sich noch über Bronze 200m F und Silber über 200m B.

Neben seinen drei Goldmedaillen 200m F, 100m und 200m B, einer Silbermedaille über 200m L und einer Bronzemedaille über 100m L gewann Yannick Wallny auch noch den Jahrgangsbesten-Pokal im Jahrgang 2000 mit 514 Punkten über 50m Brust in 33,91 Sekunden.

Die guten Leistungen der Wasserfreunde zeigte sich auch in dem Gewinn zahlreicher Medaillen: Joel Borowski (2x Gold, 3x Silber), Maximilian Weiß (2xGold, 2x Silber, 1x Bronze), Patrick Scholze und Ann-Kathrin Teeke (1x Gold, 1x Silber, 1x Bronze), Carina Blank und Moritz Kneifel(2x Silber), Ania Grahl und Lennox Nüsken und Felix Wieczorek (1x Silber, 1x Bronze), Lara Boden, Sarah Cloodt und Hannah Neumann(1x Silber), Elena Stockhecke (2x Bronze) und Nina Pehle (1x Bronze).

Das erfolgreiche Team komplettierten mit Plätzen unter den Top 10 und teilweise knapp am Treppchen vorbei: Jule und Malte Externbrink, Isabel Scholze, Louisa Blank, Anja Heckel, Kristina Jungkind, Melissa Masur, Michelle Hietkamp, Felix Brenne, Dominik Kirschen, und ebenfalls die acht gemeldeten Staffeln von TuRa.

Der Trainer Tobias Jütte schien mit den Leistungen und Ergebnissen seines Teams zufrieden gewesen zu sein, dazu nachfolgendes Statement. „Trotz einiger Startschwierigkeiten in die Saison konnten viele Leistungen überzeugen. Die vielen Finalteilnahmen unseren jüngeren Schwimmer und Schwimmerinnen, haben mich positiv überrascht. Ich freue mich über die vielen guten Zeiten, die die aktuellen Trainingsleistungen recht gut widerspiegeln.“

Die Wasserfreunde TuRa Bergkamen freuten sich über die zahlreichen Ehrengäste die am Samstag und Sonntag erschienen waren. Einige griffen auch gleich ins Geschehen ein und überreichten den Siegern und Platzierten ihre gewonnenen Medaillen. Die Siegerehrungen, bei denen es Geldprämien, Gutscheine und Siegerpokale zu gewinnen gab, fanden direkt nach den Finalläufen statt.

Für den reibungslosen Ablauf des Wettkampfes sorgten wie immer zahlreiche Helfer, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre. Im Außenbereich, hinter dem Schwimmbad, gab es wieder Kaffee, Kuchen, Getränke, Slush-Eis, Pommes und Gegrilltes etc. Dieses Angebot wurde bei angenehmen Temperaturen gerne genutzt. Alle Aktiven, Helfer und Gäste freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, zum 42. Internationalen Schwimmfest.




ABC-Jazzband for Kids bringt Afrika ins studio theater

Rund 250 Kinder der Gerhart-Hauptmann-Grundschule werden recht beswingt in die Herbstferien starten. Denn am Freitag, 2. Oktober, ab 10.30 Uhr wird Uli Bär im studio theater bergkamen erneut mit der ABC-Jazzband für Kids zeigen, dass Jazz nicht nur ein Thema für das reifere Publikum ist. Die Hauptmann-Grundschüler nehmen daran teil. Gern können aber auch andere Interessierte kommen.

Die ABC-Band spielt am Freitagmorgen im studio theater.
Die ABC-Band spielt am Freitagmorgen im studio theater.

Der erfahrene Pädagoge, Komponist, Musiker und Autor bringt die Kinder der Region auf die Bühne und macht mit ihnen eine musikalische Reise durch Afrika. Die ABC-Jazzband for Kids umfasst zehn junge und jung gebliebene Musikerinnen und Musiker. Alle sind mit Leidenschaft bei der Sache und können jetzt schon als kleine Botschafter des Jazz am Hellweg bezeichnet werden. Denn die Konzerte dieser Mini Band können sich sehen und hören lassen.

Einfach eine Stunde lang auf Safari in Afrika gehen. Das geht nicht? Doch, wenn man fest daran glaubt,
geht das! Gad Osafo aus Ghana und Josef Mahame aus Uganda haben tolle Lieder und Instrumente aus Afrika mitgebracht, die sie dem Publikum vorstellen werden. Natürlich dürfen spannende Reisegeschichten über Elefanten, Löwen und Gazellen nicht fehlen.

Zu Gast sind gleich drei Musiker aus Afrika und weitere Musiker aus anderen Ländern, die man in
bunten Kostümen erleben kann. Zu den Liedern können alle tanzen und mitsingen und selbst zu den Instrumenten greifen. Gad Osafa und Jo Jo Mahame sind auf dem Kontinent Afrika aufgewachsen und haben einen großen, bunten Koffer mit Musik, Tanz, Ideen, Begeisterung und Erfahrung gepackt
und freuen sich darauf, ihn gemeisam mit Kindern aller Alterstufen auszupacken.

Dieses Kinderjazzprojekt bildet ein echtes Highlight des Jazzfestivals am Hellweg „Take 5“.
Festival!




Freiherr-von-Ketteler-Grundschule macht fairen Handel zum Thema

Die Freiherr-von-Ketteler Grundschule in Rünthe will sich zusammen mit ihrer Offenen Ganztagsgrundschule (OGGS) im Rahmen der Kampagne „Fairtrade-Town Bergkamen“ mit dem Thema des fairen Handels auseinander setzen.

Mareike Jander, Heike Prochnow, Angelika Molzahn (v.l.)
Mareike Jander, Heike Prochnow, Angelika Molzahn (v.l.)

Gerade Kinderarbeit bei der Produktion von Fußbällen oder die Herkunft von Bananen und Kakaobohnen sind Themen, die man den Grundschulkindern im Religions- oder Sachkunde-Unterricht gut näher bringen kann, so Schulleiterin Heike Prochnow. Diese Themen wird auch Mareike Jander von der OGGS weiter begleiten, wenn z.B. eingekauft wird, soll auf das Siegel des fairen Handels aufmerksam gemacht werden.

Bei der Feier zum 10-jährigen Jubiläum der OGGS  im Frühjahr 2016 wird der faire Handel ebenfalls eine Rolle spielen. Als Anschauungsmaterial überreichte Angelika Molzahn von der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town an die Schulleiterin einen fair gehandelten Fußball, der ohne Kinderarbeit hergestellt wurde.




Naturwissenschaften, die Spaß machen, an der Willy-Brandt-Gesamtschule

21 naturwissenschaftliche und technische Schulprojekte, die von der RÜTGERS Stiftung gefördert worden waren, haben sich beim RÜTGERS Stiftungstag am vergangenen Freitag im studio theater  der Öffentlichkeit vorgestellt. Gastgeberin der Veranstaltung war die Willy-Brandt Gesamtschule Bergkamen, die ihr Projekt zu Elektromobilität und Solarenergie vorgestellt hat.

So sehen Sieger aus: die Gewinner beim Rütgers Stiftungstag an der Willy-Brandt-Gesamtschule
So sehen Sieger aus: die Gewinner beim Rütgers Stiftungstag an der Willy-Brandt-Gesamtschule

Das Gíeßerei-Projekt „Herr der Ringe“ des Armin-Knab-Gymnasiums aus Kitzingen gewann den mit 1.000 Euro dotierten Präsentationswettbewerb mit einer ebeso unterhaltsamen wie informativen Präsentation zu verschiedenen Verfahren der Metallgewínnung und -gießereí.

Mehr als 130 Schülerinnen und Schüler, darunter mehrere Jugend-forscht-Bundespreisträger, präsentierten Naturwissenschaften zum Anfassen: Sie hatten ein Großteil der bearbeiteten Fragestellungen ihrer persönlichen Lebenswelt entnommen. Gastgeber der Veranstaltung war die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen, die ihr Projekt zu Elektromobilität und Solarenergie vorgestellt hat.

Update your brain (Gymnasium Schweizer Allee Dortmund)

Unter welchen Bedingungen das Gehirn zu Höchstleistungen in der Lage ist, hatte ein Team des Dortmunder Gymnasiums an der Schweizer Allee Dortmund untersucht und sich damit den zweiten Preis beim Präsentationswettbewerb gesichert (600 Euro). Ihre Beobachtung des Schlafverhaltens mit Hilfe von Lego-Mindstorm-Robotern beeindruckte nicht nur Jury und Publikum des RÜTGERS Stiftungstags: Das 21-köpfige Team hatte im Mai 2015 beim 50. Bundeswettewerb „Jugend forscht!“ den vierten Preis im Fach Technik gewonnen.

Color it – don’t chloride it (Gymnasium Steinheim)

Über den dritten Preis (400 Euro) freuten sich zwei junge Forscherinnen des Gymnasiums Steinheim. Sie konnten zeigen, dass sich blondierte Haare grün färben, wenn Schwimmbadwasser Kupfer enthält. Auch dieses Team war erfolgreich bei „Jugend forschtl“.

Sonderpreise für die Ingeborg-Drewitz Gesamtschule Gladbeck und das Friedrich-Albert-Lange Berufskolleg Duisburg

Aufgrund der hohen Qualität der Projekte und Präsentationen vergab der Betriebsrat der RÜTGERS Germany zwei Sonderpreise: Über je 300 Euro freuten sich ein Team des Duisburger Friedrich-Albert-Lange Berufskollegs mit ihrer Untersuchung zu erdölfressenden Bakterien in kontaminierten Böden. Außerdem wurde das Projekt „Licht zum Lernen” ausgezeichnet: Schülerinnen und Schüler der lngeborg-Drewítz-Gesamtschule hatten an zwei Partnerschulen im afrikanischen Sambia eine Photovoltaikanlage installiert.

Rehabilitatíonshandschuh CYNTERACT (Freiherr-von-Stein-Gymnasium Leverkusen)

Erneut beim Stiftungstag zu Gast war das Síegerprojekt aus dem vergangenen Jahr: Ein Team des Leverkusener Freiherr-von-Stein-Gymnasiums hatte mit Unterstützung der RÜTGERS Stiftung den Rehabilitatíonshandschuh CYNTERACT als interaktives Hilfsmittel für eine Therapie nach Handverletzungen entwickelt. Inzwischen haben die Tüftler zahlreiche weitere Unterstützer gewonnen und beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht!“ den Sonderpreis für besondere Leistung auf dem Gebiet der Technik erhalten.

 




„Die letzten Heuler“ und Fehling setzen großem schwedischen Dichter ein musikalisches Denkmal

„Du schreibst doch bestimmt was positives“, sagte der Weggefährte von Reinhard Fehling, als er am Sonntagabend die Konzertaula verließ. Der Chor sei wieder toll gewesen und die Musiker allemal – aber diese Endlosstrophen. Ihm habe es eigentlich nicht gefallen.

Bellmann (42)Andere Besucher des Konzerts des Kamener Chores „Die letzten Heuler“ waren begeistert. Die  Sängerinnen und Sängerinnen in der ersten Reihe trugen Rokoko-Kostüme der einfachen Leute. Die szenischen Darstellungen, die „Ich bin da und ich will leben“, so der Titel des Konzerts, machten den Abend auch zu einem optischen Erlebnis.

Reinhard Fehling mit Gitarre.
Reinhard Fehling mit Gitarre.

Viele, die zur Konzertaula gekommen waren, hatten an diesem Abend ihre erste bewusste Begegnung mit dem vielleicht „größten“ schwedischen Dichter  Carl Michael Bellmann, der 1740, also vor 275 Jahren, in Stockholm geboren wurde. Reinhard Fehling hat einige seiner Lieder und Episteln aus seinem umfangreichen Werk zu einer Vokalsuite zusammengefügt und einiges neu komponiert.

Bellmann (22)Ab  und an gab es  auch Momente des Wiedererkennens im Publikum – auch bei denjenigen, denen der Name Carl Michael Bellmann zunächst gar nichts sagte, aber vielleicht Hannes Wader noch gut im Ohr haben. Der Liedermacher und Sänger aus dem Ostwestfälischen veröffentliche 1975 eine LP mit dem Titel „Volkssänger“. Zwei Lieder stammen von Bellmann, „So trollen wir uns“ und „Weile an dieser Quelle“. Waders Interpretationen sind schneller und er hat die Texte erheblich zusammengestrichen. „Die letzten Heuler“ sangen sie auch. Chorleiter Reinhard Fehling aber bemüht sich um Werktreue, lässt die Musik in der Nähe des Rokoko und zieht auch andere Übersetzungen heran. Dies dauert eben etwas länger und mag auf den einen oder anderen etwas langweilig wirken.

Bellmann (8)Neben Wader und später auch Dieter Süverkrüp gibt es übrigens auch eine sehr jazzige Bellmann-Produktion mit Harald Juhnke, den sicherlich drei Dinge mit dem großen schwedischen Dichter verbinden: Wein, Weib und Gesang. Auch diesen Dreiklang brachten „Die letzten Heuler“ am Sonntagabend eindrucksvoll zur Geltung.

Ja, dieser Abend hat auf mich einen mehr als positiven Eindruck hinterlassen – auch weil es den „letzten Heulern“ und Reinhard Fehling gelungen ist, an das Werk eines großen Künstlers wie Carl Michael Bellmann zu erinnern, der bei uns nicht unbedingt im Rampenlicht der  Öffentlichkeit steht.

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