Bayer Stiftung und Lions ermöglichen Online-Deutschkurs für Flüchtlinge

Das Interesse, Deutsch zu lernen, ist unter den in Bergkamen lebenden Flüchtlingen riesengroß. VHS-Leiterin Sabine Ostrowski berichtet von langen Wartelisten für die Deutsch- und Integrationskurse der Volkshochschule.

Stellten den neuen Online-Sprachkurs für Flüchtlinge vor (v.l.): Dr. Setfan KLatt, Christine Busch, Sabine Ostrowski und Rober Stams.
Stellten den neuen Online-Sprachkurs für Flüchtlinge vor (v.l.): Dr. Setfan KLatt, Christine Busch, Sabine Ostrowski und Rober Stams.

Ein bisschen Luft gibt es jetzt dank der Unterstützung durch die Bayer Stiftung und durch den Lionsclub BergKamen. Mit einer Spende von rund 6000 Euro ermöglichen es sie 24 Flüchtlingen, bis Mai kommenden Jahres an einem innovativen Online-Sprachkurs des Deutschen VHS-Verbands teilzunehmen. Das Geld ist vor allem für die Honorare der beiden Tutoren gedacht, an die sich die Flüchtlinge mit all ihren Fragen wenden können.

Der Leiter des Bergkamener Bayer Werks Dr. Stefan Klatt und Robert Stams vom Lions Club betonten bei der Vorstellung des Projekts, dass sie sehr gern bereit seien, auch andere Initiativen für Flüchtlinge zu fördern. Wer eine gute Idee habe wie die Bergkamener VHS mit dem Online-Sprachkurs könne sich an sie wenden. Das gilt übrigens auch für Initiativen in Kamen.

Beigeordnete Christine Busch freut sich über das Engagement der Bayer-Stiftung und des Lions Club BergKamen im Rahmen der Willkommenskultur für Flüchtlinge in Bergkamen. „Der Erwerb der deutschen Sprache ist der Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft, Eintrittskarte in ein eigenständig abgesichertes Leben“, so Dr. Stefan Klatt und Robert Stams.

Viele der in Bergkamen ankommenden Flüchtlinge finden zurzeit keinen Platz in einem ln tegrations- oder Deutschkurs. Um die Wartezeit auf einen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Deutsch-Intensivkurs sinnvoll zu nutzen, wird die VHS Berg-kamen auf das e-Lernportal „Ich will Deutsch lernen“ des Deutschen Volkshochschulverbandes zurückgreifen.

Es handelt sich um ein kostenfreies Portal, mit einem umfassenden Lernangebot auf den Niveaustufen von A1 – B1 für Einzellernende und Kurse. Einen entscheidenden Beitrag zum Lernerfolg leisten die sogenannten Lernbegleiter, die individuelle Unterstützung während des Lernprozesses bieten. Eine individuelle Unterstützung ist zwingend notwendig, da die Lerngruppen sehr heterogen sind, sowohl vom Lernstand als auch bedingt durch die Herkunft.

Die VHS setzt Lehrpersonal als Lernbegleiter ein, die über Erfahrungen mit der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache verfügen und mit den Spendengeldern finanziert werden können. Sie haben eine pädagogische Ausbildung und fundierte Medienkompetenz und unterstützen die Lernenden bei der Lernerfolgskontrolle. Sie geben Lerntipps und können bei dieser Form des Lernens eine individuelle Förderung umsetzen, die den unterschiedlichen Lerngruppen entgegenkommt. Einen Lernbegleiter als Ansprechperson zu haben, unterstützt nachweislich die Motivation der Lernenden.

Lerngewohnte Menschen, die auch in der Lage sind selbständig zu lernen, haben zudem die Möglichkeit, außerhalb der Kurszeiten selbständig weiter zu lernen und damit die Flexibilität des Lernportals hinsichtlich der zeitlichen und örtlichen Unabhängigkeit zu nutzen.

Übrigens: Der Deutsche Volkshochschulverband arbeitet zurzeit daran, die Seite  „Ich will Deutsch lernen“ für Smartphones tauglich zu machen. So können die Flüchtlinge auch dann auf sie zurückgreifen und Deutsch lernen, wenn sie nicht in den Computerräumen im Treffpunkt online gehen können. Viele Bürger beäugten die Handy-Nutzung von Flüchtlingen mit misstrauen. „Ich bin froh, dass sie Handy haben“, betonte Sabine Ostrowski.

Zunächst werden zwei Lerngruppen eingerichtet, die an drei Nachmittagen in der Woche im EDV-Schulungsraum der VHS unterrichtet werden. Berücksichtigung für die Teilnahme fin-den dabei Personen, die in den letzten Wochen auf einer Interessentenliste erfasst wurden.

Die großzügige Finanzausstattung durch die Bayer-Stiftung und den Lions Club BergKamen ermöglicht 300 Unterrichtsstunden; das Projekt endet am 23. Mai 2016.




Potenzialanalyse der 8er der Realschule Oberaden: „Zeig, was du drauf hast!“

„Zeig, was du drauf hast!“ lautete das Motto für die achten Klassen der Realschule Oberaden, als sie von der Werkstatt im Kreis Unna zur Potenzialanalyse eingeladen wurden.

Pot3Dieser Tag bildet ein Element der Berufsorientierung an der RSO, das den Jugendlichen durch Selbst- und Fremdeinschätzung aber auch durch handlungsorientierte Verfahren ermöglicht, ihre Potenziale und eigenen Stärken zu entdecken, um sie bei der späteren Praktikums- und Berufswahl zu berücksichtigen. Darüber hinaus ist die Potenzialanalyse ein Teil des Berufsorientierungsprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss“ des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Pot2Fragen wie „Welche Interessen habe ich?“, „Was sind meine besonderen Fähigkeiten?“ oder „Was sind meine Stärken?“ standen in verschiedenen Einzelinterviews mit ausgebildeten Teamern im Vordergrund.  In sieben praktischen Übungen konnten die Schülerinnen und Schüler darüber hinaus unter Beweis stellen, wie genau jemand arbeitet, ob man sich an Absprachen in der Gruppe hält, sorgfältig mit dem Arbeitsmaterial umgeht und sich auch von Problemen nicht entmutigen lässt. So galt es z.B. mit wenigen Hilfsmitteln eine Murmelbahn zu basteln, eine Inventur durchzuführen, eine hölzerne Stiftebox anzufertigen oder ein Flaschenregal aufzubauen. Geschicklichkeit und Fingerfertigkeiten waren vor allem beim Biegen eines Schmetterlings aus Draht und dem Bau eines Papierfliegers nach Anleitung gefragt.

Am Ende des abwechslungsreichen Tages stand abschließend ein persönliches Auswertungsgespräch, zu dem auch die Eltern eingeladen wurden. Ein Zertifikat dokumentiert in Form eines Kompetenzprofils die positiven Eigenschaften, die über Schulnoten hinausgehen und einen detaillierten Überblick über die sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen (z.B. Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Problemlösefähigkeit) und die beruflichen Basiskompetenzen (z.B. motorisches Geschick, Sorgfalt) gibt. Dieses kann nicht nur für jede(n) Einzelne(n) bei der Bewerbung um Praktikums- und Ausbildungsplätze hilfreich sein, die Schülerinnen und Schüler können damit auch bei Unternehmen punkten, wie die Werkstatt im Kreis Unna bestätigt.




Gymnasium braucht mehr Lehrer gegen Unterrichtsausfall und für Inklusion

Rein statistisch gesehen ist die „Welt“ in Ordnung am Bergkamener Gymnasium. Dass dort die Realität ganz anders, wesentlich bescheidener Aussieht, dass machten am Mittwochabend Eltern, Schüler und Lehrer dem Bergkamener SPD-Landtagsabgeordneten und Mitglied des NRW-Schulausschusses Rüdiger Weiß klar.

Podiumsdiskussion am Gymnasium mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß (m.)
Podiumsdiskussion am Gymnasium mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß (m.)

Etwa die Hälfte der zweistündigen Podiumsdiskussion im Pädagogischen Zentrum stand im Zeichen der Unterrichtsausfälle. Auf einen kurzen Nenner gebracht, lautet die Hauptforderung der Schulbasis, dass mehr Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden müssten. Dies könne etwa bei einer Vertretungsreserve bei der Bezirksregierung sein oder durch einen Stellenaufstockung vor. Selbst dann, wenn kein Pädagoge krank ist oder durch Elternzeit ausfällt, weiß Schulleiterin Bärbel Heidenreich genau, dass diese Lehrkräfte nicht „herumsitzen und Däumchen drehen“, sondern sehr sinnvoll etwa im Bereich individuelle Förderung eingesetzt werden könnten

Und dann gibt es die von Lehrern, Eltern und Schülern gleichermaßen beklagten viel zu großen Klassen, die durch zusätzliche Lehrkräfte verkleinerten werden könnten. Der stellvertretende Schülersprecher Florian Sich berichtete von Leistungskursen in der Oberstufe, die mit mehr als 30 Schülerinnen und Schülern überbesetzt seien.

Hoffnung auf Besserung machte Rüdiger Weiß beim Thema „Inklusion“. Hier berichtete er, dass das Land in den nächsten zwei Jahren 2500 Lehrer durch eine Zusatzausbildung für den Unterricht in Inklusionsklassen besser vorbereiten will, weitere 2500 Förderschullehrer sollen ausgebildet werden.

Dass hier Nachbesserung unbedingt Not tut, machte Elternvertreterin Elke Hüsing in drastischen Worten klar. Sie glaubt nicht, dass im Augenblick den Inklusionskindern oder den anderen Schülern ohne Förderbedarf geholfen wird. Zurzeit ist am Bergkamener Gymnasium eine Lehrerin mit einer entsprechenden Fachausbildung tätig, die 20 Inklusionskinder in mehreren Klassen betreut. Hier lautet die Forderung der Eltern, dass diese Klassen ständig von zwei Pädagoginnen oder Pädagogen unterrichtet werden müssen.

Mehr Personaleinsatz sei auch für den Unterricht der 20 Flüchtlingskinder notwendig, lautete eine weitere Forderung am Mittwochabend. Immerhin durfte Schulleiterin Bärbel Heidenreich jetzt eine Stelle für diesen Zweck ausschreiben. Diese Stelle muss das Bergkamener Gymnasium sich mit einem Gymnasium in Schwerte teilen.

Am Ende der Veranstaltung hatte Rüdiger Weiß gleich einen ganzen Rucksack voll mit Wünschen und Forderungen. Er versprach, sie mit nach Düsseldorf zu nehmen und sie in die Gremien einzubringen. Dass sie nun auch in Gänze erfüllt werden, konnte der Schulpolitiker allerdings nicht zusagen. Er sei nur einer von 99 Abgeordneten seiner Fraktion, erklärte er. Und manche seiner Kolleginnen und Kollegen hätten ganz andere Interessen und Schwerpunkte, beispielsweise in der Verkehrs- oder Umweltpolitik.

Rüdiger Weiß versprach aber wiederzukommen und zu berichten, was er in Düsseldorf erreicht hat. Die Schulgemeinde des Bergkamener Gymnasium nahm dieses Angebot dankend an.




Zu oft am Steuer telefoniert – Bergkamener muss die „Fleppe“ angeben

Telefonieren am Steuer betrachten viele Autofahrer als Kavaliersdelikt. Die Justiz sieht das ganz anders. Jedenfalls dann, wenn man zu oft erwischt wird und noch andere vermeintlich harmlose Verkehrsverstöße hinzu kommen. Ein Bergkamener muss jetzt nach einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamm für einen Monat seinen Führerschein abgeben. Fünf Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung in drei Jahren: Das war für die Richter zu viel.

Das sehen Polizei und Gerichte gar nicht gerne.
Das sehen Polizei und Gerichte gar nicht gerne.

Ein Verkehrsteilnehmer, der innerhalb eines Zeitraums von weniger als drei Jahren fünf ?einfachere? Verkehrsverstöße mit einem (zumindest abstrakten) Gefährdungspotenzial für Dritte begeht, kann mit einem einmonatigen Fahrverbot belegt werden. Das hat der 1. Senat für Bußgeldsachen des Oberlandesgerichts Hamm jetzt beschlossen und damit das erstinstanzliche Urteil des Amtsgerichts Hamm bestätigt.

Der heute 29 Jahre alte Bergkamener nutzte bei einer Fahrt in Hamm mit seinem Pkw VW Sharan im September 2014 verbotswidrig sein Handy. Für diesen Verstoß belegte ihn das Amtsgericht Hamm mit einer Geldbuße von 100 Euro und einem einmonatigen Fahrverbot. Bereits im Januar 2012 und im März 2014 hatte der Betroffene sogenannte ?Handyverstöße? begangen, die mit Bußgeldern geahndet worden waren. In der Zeit zwischen diesen beiden Taten überschritt er die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts in 2 Fällen um jeweils 22 km/h. Die beiden Geschwindigkeitsverstöße wurden ebenfalls mit Bußgeldern geahndet.

Der 1. Senat für Bußgeldsachen des Oberlandesgerichts Hamm hat die Rechtsbeschwerde des Bergkameners gegen die erstinstanzliche Verurteilung durch das Amtsgericht Hamm als unbegründet verworfen. Gegen den Betroffenen sei – so der Senat – zu Recht neben der Geldbuße auch ein Fahrverbot verhängt worden. Der Betroffene habe seine Pflichten als Kraftfahrzeugführer beharrlich verletzt. Beharrliche Pflichtverletzungen lägen vor, wenn ein Verkehrsteilnehmer durch die wiederholte Verletzung von Rechtsvorschriften erkennen lasse, dass es ihm an der für die Teilnahme am Straßenverkehr erforderlichen rechtstreuen Gesinnung und der notwendigen Einsicht in zuvor begangenes Unrecht fehle.

Insoweit komme es auf die Zahl der Vorverstöße, ihren zeitlichen Abstand und auch ihren Schweregrad an. Dabei könne neben gravierenden Rechtsverstößen auch aus einer Vielzahl kleinerer Rechtsverstöße auf eine mangelnde Rechtstreue zu schließen sein, wenn ein innerer Zusammenhang im Sinne einer Unrechtskontinuität zwischen den Zuwiderhandlungen bestehe.

Der Betroffene habe insgesamt fünf Verkehrsverstöße innerhalb eines Zeitraums von deutlich weniger als drei Jahren begangen. Die Verkehrsverstöße wiesen jeweils Verhaltensweisen mit einem gewissen Gefährdungspotenzial für Dritte auf, nach dem Straßenverkehrsgesetz handele es sich um ?verkehrssicherheitsbeeinträchtigende? Ordnungswidrigkeiten. Das lasse auf die erforderliche Unrechtskontinuität zwischen den Verkehrsverstößen schließen und rechtfertige die Bewertung, dass es dem Betroffenen an der für die Teilnahme am Straßenverkehr erforderlichen rechtstreuen Gesinnung und der notwendigen Einsicht in zuvor begangenes Unrecht fehle. Deswegen sei er zu Recht auch mit einem Fahrverbot belegt worden.

Rechtskräftiger Beschluss des 1. Senats für Bußgeldsachen des Oberlandesgerichts Hamm vom 17.09.2015 (1 RBs 138/15)




9. Overberger Adventsmarkt lockt mit einem stimmungsvollen Programm

und das jetzt schon zum 9. Mal in und auf dem Gelände der Overberger Grundschule in der Kamer Heide.
 

Weihnachtsmarkt Overberge 2014 (16)
Die Löschgruppe Overberge überraschte im vergangenen Jahr auf dem Adventsmarkt mit einer Feuerzangenbowle.

Ganz besonders über diese Erfolgsgeschichte freuen sich die Vereine aus Overberge, Die Veranstalter laden alle Bürger/innen ein, einen gemütlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen,

 
Das Bunte Bühnenprogramm, beginnt um 15:00 Uhr mit dem Auftritt der Voltigierabteilung des Reitvereins Bergkamen-Overberge.
Das weitere Programm:
  • 16:30 Uhr Kinderchor Sunshine Kids
  • 17:30 Uhr Die Formation „Drum-Line“ (14 Personen) aus der Partnerstadt Hettstedt.
  • 18:00 Uhr Nikolaus (alle Kinder können in den reich gefüllten Sack greifen)
  • Ein weiterer Höhepunkt wird das Theaterstück der Kindertagesstätte „Die Sprösslinge“ „Im Zirkuszelt der Wünsche“ sein ( Wird auf der Bühne aufgeführt und als Straßentheater).
 An mehr als 30 Ständen werden hausgemachte Marmeladen, Chutneys, Teddybären,
Stoffapplikationen, Bilder, Holzarbeiten, Adventsgestecke, Selbstgestricktes und handbemaltes Porzellan angeboten. Ein Imker bietet selbst gemachte Honigmilch an.
Die Offene Ganztagschule backt wie in den vergangen Jahren wieder frische Waffeln.
Die Kinder der Grundschule und der Kindergartens haben fleißig gebastelt und bieten hübsche Geschenke an.
Die Jugendfeuerwehr wird eine Feuerzangenbowle sowie Crepes und Stockbrot anbieten.
Der FC Overberge lockt mit selbstgebackenen Kuchen und mit herzhaften Grillangeboten.
 
Wie bereits im letzten Jahr, wird der Theaterverein Overberge für seine Vorstellungen Anfang des Jahres 2016 den Kartenvorverkauf ab 14:00 Uhr starten.
Es gibt also viele Gründe den 9. Overberger Adventsmarkt zu besuchen.



Straßen.NRW: Behelfsbrücke über die Lippe kommt – Es gibt aber Einschränkungen

Die Behelfsbrücke über die Lippe kommt. „Davon können sie ausgehen“, erklärten am Dienstagabend Christoph Neumann und Joachim Kaminski von der Regionalniederlassung Bochum von Straßen NRW im Bergkamener Ratssaal. Dort hatte die Straßenbaubehörde die aktuellen Plänen für den Abriss und Neubau der Lippebrücke der B233 vorgestellt. Voraussichtlicher Baustart ist frühestens im 3. Quartal 2018.

Straßen NRW stellte am Dienstagabend eine Behelfsbrücke im Foto vor, wie sie während der Bauphase für den Brückenneubau über die Lippe errichtet werden kann.
Straßen NRW stellte am Dienstagabend eine Behelfsbrücke im Foto vor, wie sie während der Bauphase für den Brückenneubau über die Lippe errichtet werden kann.

Dass diese Behelfsbrücke kommt, ist weniger ein Verdienst des geschlossenen Auftretens der Kommunalpolitik diesseits und jenseits der Lippe. Entscheidend war vielmehr, zu den geschätzten Baukosten von 3,3 Mio. Euro noch zusätzlich eine Million draufzupacken, dass nur so die Sicherheit der Rünther Bürgerinnen und Bürger gewährleistet ist.

Zwingend notwendig ist es zum Beispiel, dass bei einem Gebäudebrand wie zuletzt an der Feldstraße auch die Drehleiter der Feuerwehr Werne mit anrücken. Auch der Notarzt kommt, wenn er gebraucht wird, aus dieser Nachbarstadt. Beide, Notarzt und Feuerwehr, hätten nach den ursprünglichen Pläne, auf eine Behelfsbrücke zu verzichten, einen um Umweh fahren müssten, der mindesten 12 Minuten gekostet hätte. Im Zweifelsfall kämen dann die Retter aus Werne zu spät nach Rünthe.

Es kommt eine Behelfsbrücke, ein vollständiger Ersatz ist sie aber nicht. Fußgänger und Radfahrer müssen die benachbarte ehemalige Zechenbahnbrücke nehmen. Fahrzeuge, die schwerer sind als 3,5 Tonnen werden auf die Umleitungsstrecke geschickt. Außerdem wird es ein Tempolimit von 30 km/h geben.

Ausgenommen von der Tonnagebeschränkung sind Rettungsfahrzeuge und Linienbusse. Allerdings wird sich die VKU für die Zeiten großer Fahrgastzahlen auf den Linien R 81/82 und S80 etwas einfallen lassen müssen. Dass über die Behelfsbrücke die großen Gelenkbusse fahren können, glauben Christoph Neumann und Joachim Kaminski nicht.

Der Bergkamener Ratssaal war am Dienstagabend mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus beiden Städten gut gefüllt. Unter ihnen auch Claudia Röttger. Für ihr Gartencenter in Overberge hätte der Verzicht auf eine Behelfsbrücke große Umsatzeinbußen bedeutet. „30 Prozent unserer Kunden kommen aus Werne.“ Sie glaube nicht, dass alle Kunden aus der Nachbarstadt bereit wären, die lange Umleitungsstrecke zu fahren, erklärte sie. In dieser Frage hatte es Gespräche unter den Händlern und Gewerbetreibenden in Rünthe gegen.

Nach gut einer Stunde war die Infoveranstaltung beendet gewesen. Nennenswerten Widerstand gegen die jetzt bekannten Pläne zum Brückenneubau gab es nicht. Einen ruhigen Job hatte dann auch der Moderator, ein Mitarbeiter einer Agentur in Bonn. Auf solche Moderatoren greifen Behörden inzwischen gern zurück, wenn sie glauben, der Dialog mit dem Bürger brauche wegen der Brisanz des Themas eine professionelle Leitung.




10 Kilometer Stau auf der A1: Unfall mit drei Lkw bei Kamen-Zentrum

Drei Lkw waren Dienstagmittag (17. November) an einem Verkehrsunfall auf der A 1 in Fahrtrichtung Bremen beteiligt. Der Zusammenstoß hatte eine längere Sperrung der Strecke zufolge.

Fotos und Infos: Ulrich Bonke
Fotos und Infos: Ulrich Bonke

Drei Lkw waren heute Mittag (17. November) an einem Verkehrsunfall auf der A 1 in Fahrtrichtung Bremen beteiligt. Der Zusammenstoß hatte eine längere Sperrung der Strecke zufolge.

Zum Unfallzeitpunkt gegen 12.15 Uhr war ein 26-jähriger Pole mit seinem Sattelzug im Bereich der Anschlussstelle Kamen-Zentrum auf dem rechten Fahrstreifen unterwegs. Von der dortigen Beschleunigungsspur aus zog ersten Zeugenangaben zufolge plötzlich ein Auto vor ihm auf seine Fahrspur. Einen Zusammenstoß mit diesem konnte der Lkw-Fahrer nur durch eine Vollbremsung und ein Ausweichmanöver nach links verhindern. Ein hinter ihm fahrender 32-jähriger Slowene konnte seinen Sattelzug daraufhin offenbar ebenfalls noch abbremsen. Ein wiederum auf ihn folgender 29-jähriger Mann aus Warendorf bremste seinen Lkw ebenfalls ab, konnte aber einen Zusammenstoß mit seinem „Vordermann“ nicht mehr vermeiden. Dessen Fahrzeug wurde daraufhin auf das des Polen aufgeschoben.

Bei dem Unfall wurden der Slowene und der Warendorfer leicht verletzt. Rettungswagen brachten sie zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus.

Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf ca. 52.000 Euro.

Der Fahrer oder die Fahrerin des Autos, das vom Beschleunigungsstreifen auf die rechte Fahrspur gezogen war, setzte seinen oder ihren Weg unbehelligt von dem Unfallgeschehen fort. Ersten Zeugenangaben zufolge handelte es sich bei dem Wagen um einen weißen Kleinwagen der Marke Fiat.

Die A 1 musste an der Unfallstelle für die Dauer der Unfallaufnahme und der Bergungsmaßnahmen komplett gesperrt werden. Die Sperrung dauerte bis ca. 15.25 Uhr an. Zwischenzeitlich staute sich der Verkehr auf bis zu rund zehn Kilometern.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Angaben zu dem weißen Wagen machen können. Haben Sie den Unfall beobachtet? Dann melden Sie sich bitte bei der Autobahnpolizeiwache in Kamen unter Tel. 0231/132-4521.

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Lkw-Unfall mit 900 Puten auf der A1: Fahrer stand unter drogen

Nach dem Unfall auf der Autobahn A1 zwischen den Anschlussstellen Hamm-Bockum/Werne und Ascheberg in der Nacht zu Montag fanden Polizisten Drogen bei dem 58-jährigen Lkw-Fahrer. Ein Vortest bei dem Leichtverletzten zeigte, dass er vor Fahrtantritt Drogen genommen hatte. Ihm wurde eine Blutprobe entnommen. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren.

Foto: Polizei Münster
Foto: Polizei Münster

Mehrere der 900 Puten sind bei dem Unfall verendet. Veterinärärzte waren vor Ort. Die Bergung zog sich noch bis in die frühen Abendstunden. Der rechte Fahrstreifen in Richtung Bremen blieb gesperrt. Um zu verhindern, dass andere Verkehrsteilnehmer sich ablenken ließen, wurde eine Sichtschutzwand aufgestellt. Der Verkehr staute sich bis auf eine Länge von vier Kilometern.

Wie bereits berichtet, waren zu diesem Unfall die Löschgruppen Rünthe und Overberge gerufen worden. Nachdem sie den Fahrer aus dem Führerhaus geborgen hatten beteiligten sich die Bergkamener Feuerwehrleute an den äußerst schwierigen Aufräumarbeiten.




Kabarettistischer Reisebericht von und mit Anka Zink

Nicht zum ersten Mal legt die Kabarettistin Anka Zink am Mittwoch, 9. Dezember, um 19.30 Uhr, einen Zwischenstopp in Bergkamen ein und präsentiert auf der Kleinkunstbühne in der Städt. Galerie „sohle 1“ ihr Programm „Leben in vollen Zügen“.

Kommt diesmal mit einem Reisebericht: die Kabarettistin Anka Zink
Kommt diesmal mit einem Reisebericht: die Kabarettistin Anka Zink

„Reisen macht keinen Spaß, das Ankommen schon“, findet Anka Zink und entlarvt in ihrem Kabarett-Programm „Leben in vollen Zügen“ die Servicewüsten Deutschlands.  Sich immer wieder auf überfüllten Autobahnen abquälen, im Reisecenter der Bahn „Wartemarken“ ziehen oder sich beim kostenlosen „Fummel-Check“ am Flughafen betatschen lassen, um später in unbeheizten Bühnenkabuffs auf den Auftritt zu warten und danach vom launischen Hotelpersonal gedemütigt zu werden? Ob mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug – Reisen ist immer mit lästiger Warterei und vielen anderen Unannehmlichkeiten verbunden.

Der moderne Mensch, von Fernweh geplagt, holte den Rollkoffer vom Schrank oder schnürt den Funktionsrucksack, aktiviert Jack Wolfsskin oder die Strandschläppchen – und zieht los, auf der Suche nach dem Glück. Dann steht er als Letzter am Gepäckband in Antalya, und die Suche nach dem Glück wird zur Suche nach dem Koffer. Doch im Lost & Found-Büro versteht die polnische Praktikantin das extra angelernte VHS-Türkisch nicht. Das Babylon von heute!

Humorvoll verpackt, darf das Publikum an den persönlichen Erlebnissen einer kratzbürstigen Reisenden teilhaben – amüsante Anekdoten, ironische Beobachtungen und spöttische Betrachtungen inbegriffen. In diesem Programm kann die Bonner Kabarettistin wieder ihr ganzes Können unter Beweis stellen und zeigen, dass sie Rollenspiele perfekt beherrscht.

Weitere Infos unter www.bergkamen.de und www.ankazink.de

Tickets zum Preis von 12,- Euro, erm. : 9,- Euro, sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse.




Senioren helfen Senioren: Erfolgreiche Aufklärungsarbeit

Vor vollbesetztem Haus ließ Kriminaloberkommissarin Petra Landwehr beim Nachtreffen der dem Kommissariat Prävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna angehörenden  Seniorenberaterinnen und Seniorenberater des Projekts „Senioren helfen Senioren“ (ShS), das zurückliegende Jahr in groben Zügen noch einmal Revue passieren.

Kriminaloberkommissarin Petra Landwehr begrüßte die Seniorenberaterinnen und Seniorenberater beim diesjährigen Nachtreffen im Kreishaus. Sie ließ das in Kürze scheidende Jahr 2015 noch einmal Revue passieren.
Kriminaloberkommissarin Petra Landwehr begrüßte die Seniorenberaterinnen und Seniorenberater beim diesjährigen Nachtreffen im Kreishaus. Sie ließ das in Kürze scheidende Jahr 2015 noch einmal Revue passieren.

Petra Landwehr, die auch Projektleiterin ist, wusste am Montagvormittag  im Kreishaus eigentlich nur Positives über die erfolgreiche Aufklärungsarbeit zu berichten: die durchgeführten Aktionen der Seniorenberater im Kampf gegen die Kleinkriminalität wurden bürgernah präsentiert und kamen bei den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut an. Ein Wermutstropfen ist, dass die Arbeit der ehrenamtlich tätigen Beraterinnen und Berater eher selten messbar ist – oftmals aber werden schon vor Ort Tipps und Hinweise umgesetzt: so zum Beispiel beim Einpacken des Einkaufs auf Geld und Wertgegenstände zu achten.

Über das Krankheitsbild Demenz lauschten die etwa 60 Seniorenberaterinnen und Seniorenberater aus dem gesamten Kreisgebiet einem Vortrag von Gastredner Bernd Schulz – vom Demenz-Servicezentrum Region Dortmund. Schulz erklärte die Krankheit, unterrichtete darüber, dass irreversible Demenzen unheilbar sind und gab auch Tipps, wie man Demenz vorbeugen kann: zum Beispiel durch nicht mehr rauchen, weniger Alkohol trinken usw. Gesundes Ernähren gehöre auch dazu, auch beispielsweise vieles Trinken – aber auch viel Kommunikation mit anderen Menschen zu führen. Er berichtete über Persönlichkeitsveränderungen und, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nahtlos ineinander übergehen können. Die Betreuung und Pflege sei einer der schwierigsten Herausforderungen überhaupt, so Schulz. Er beendete seinen Vortrag mit den Worten: „Der Geist stirbt aber die Seele nie!“

Ein weiterer Vortrag befasste sich mit dem Thema Arbeitsschutz. Dirk Lange, Beauftragter für Arbeitsschutz der Kreispolizeibehörde Unna, referierte zum Thema und gab Tipps und Hinweise, wie man/frau vorausschauend Unfälle am Arbeitsplatz vermeiden kann.

Last but not least erörterten Projektleitung und Seniorenberaterinnen sowie Seniorenberater die noch in naher Zukunft geplanten Projekte. Dazu zählten u.a. auch Beratungen in einigen Sparkassen des Kreises – und zwar noch vor Weihnachten.

Ein neues Seminar „Senioren helfen Senioren“ wird es Mitte März des kommenden Jahres geben.

Mit einer Schweigeminute gedachten die Teilnehmer des Nachtreffens der Opfer des Terroranschlags in Paris.




3. Weihnachtsmarkt in Weddinghofen wird noch größer und schöner

Der 3. Weihnachtsmarkt in Weddinghofen am 28. Movember wird noch größer und schöner. Diesmal  nehmen fünf neue Vereine und Aussteller teil. Das erfreut den Veranstalter „Wir in Weddinghofen“, denn der Erlös wird komplett an die Tafel im Martin-Luther-Haus weiter gereicht.

Weihnachtsplakat_2015Es wird also sehr kuschelig und gemütlich vor der Albert-Schweitzer-Schule an der Schulstraße wenn die Weihnachtsbuden am Samstag, 28. November um 15:00 Uhr ihre Pforten öffnen. Neben kulinarischen Köstlichkeiten jeglicher Art können auch die ersten Weihnachtsgeschenke erworben werden. Hier besticht der Weihnachtsmarkt durch eine besondere Vielfalt. Zwischen Handarbeiten, Adventskränzen, Likören, Pralinen oder Wildwurstsalami findet jeder Besucher sicherlich etwas Schönes für den Eigenbedarf oder zum Verschenken.

Diese Vielfalt spiegelt sich auch im Bühnenprogramm nieder. Neben Sängerin DieMel und Michael Gick am Saxofon wird auch Drumline aus unserer Partnerstadt Hettstedt auftreten. Aber auch eine Thai-Chi Vorführung, ein Flammenschlucker und der Nikolaus nebst Kindergartenkinder aus Weddinghofen dürfen nicht fehlen. Bevor ganz Weddinghofen wieder zum traditionellen gemeinschaftlichen Singen anstimmt, gibt es noch eine Reihe Gesangsdarbietungen, z.B. von den Kolibris und der Gruppe Eickhoff, um nur einige zu nennen.

Für die Kleinen werden die Pfadfinder ein Zelt aufbauen, es wird nicht nur ein ganz gewöhnliches Zelt sein, nein, ein Märchenzelt wird die Kinder vorweihnachtlich einstimmen und unter anderem wird die Autorin Silke Leidecker spannende, lustige und einfühlsame Geschichten erzählen. Alle Weddinghofer sind recht herzlich eingeladen wenn, „Wir in Weddinghofen“ den 3. Weihnachtsmarkt an der Albert-Schweitzer-Schule am letzten November-Samstag eröffnet.