Gedenkfeier für die 405 Opfer des schwersten Grubenunglück in der Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus

Die Mitglieder der IG BCE-Ortsgruppe Weddinghofen treffen sich am Mittwoch, 20. Februar, um 10.30 Uhr zur Gedenkfeier zum 73. Jahrestag des Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 am Ehrenmal auf dem Waldfriedhof, Am Südhang.

Am 20. Februar 1946 ereignete sich auf der ehemaligen Schachtanlage Grimberg 3/4 in Weddinghofen das schwerste Grubenunglück in der Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus. Der Knappenverein Glück Auf Weddinghofen und die Mitglieder der IG BCE Ortsgruppe Weddinghofen treffen sich um 10.30 Uhr am Parkplatz unterhalb des Ehrenmals. Um 10.45 Uhr gehen die Teilnehmer der Gedenkfeier gemeinsam zum Ehrenmal zur Kranzniederlegung.
Die IG BCE und der Knappenverein legen dann gemeinsam einen Kranz nieder. Vertreter der RAG werden ebenfalls einen Kranz niederlegen.
Alle Bürgerinnen und Bürger aus Bergkamen und Umgebung sind ebenfalls zu dieser Gedenkfeier eingeladen.



Über 250 spazieren gegen die L821n – ADFC und BUND werben für Volksinitiative und Volksbegehren

BI-Sprecher Andreas Worch spricht zu den Sonntagsspaziergängern.

Über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählten am Sonntagnachmittag die Organisatoren des Spaziergangs gegen den Bau der L821n auf den Wegen zwischen Oberaden und Weddinghofen. Sie beschworen noch einmal die Hochwassergefahren, die durch den Bau der umstrittenen Umgehungsstraße ausgehen würden.

Doch während des Spaziergangs waren auch andere Umweltaktivisten aktiv. Zu ihnen gehörte zum Beispiel der Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Thomas Semmelmann, der Unterschriften für die „Volksinitiative Aufbruch Fahrrad“ sammelte. Ziel dieser Initiative ist es, den NRW-Landtag dazu zu bringen, das Fahrrad als Verkehrsmittel wesentlich stärker zu fördern als bisher.

Erneut sprach Friedrich Ostendorff zu den Sonntagsspaziergängern, diesmal ausdrücklich als stellvertretender Landesvorsitzende des Bunds für Umwelt- und Naturschutz NRW. Er kündigte eine weitere Volksinitiative, die zusammen mit dem NABU initiiert werde. Sie wird wohl die Biene im Namen tragen. Klar sei aber, dass es wie in Bayern nicht nur um den Schutz von Bienen gehe, sondern um den Erhalt der Artenvielfalt, betonte Ostendorff. Grüne wie auch SPD hätten bereits ihre Unterstützung zugesagt.




Bürgerinitiative Pro L821n sieht keine höheren Hochwassergefahren nach dem Bau der neuen Straße

Östlich des Pumpwerks an der Realschule Oberaden soll die L821n den Kuhbach queren.

Die Bürgerinitiative Pro L821n jetzt! hat jetzt die Bergkamener Fraktionen von SPD, FDP, CDU, die Stadverwaltung sowie den NRW Verkehrsminister und die zuständigen Behörden angeschrieben. In der Post befinden sich unter anderem amtliche Berichte zur Niederschlagswasserthematik in Oberaden im Bezug auf die L 821n informiert.

„Wir gehen davon aus, dass die BI-Nein! sowie auch die sehr eng kooperierende Bergkamener Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen mit der aktuellen Parole „Hochwasser durch die L 821n“ einzig und allein einen zeitlichen Aufschub des Baustarts der L 821n bezwecken, um mit weitern Aktionen Aufsehen zu erregen“, erklärt der Sprecher dieser Initiative Thomas Schauerte.

„Wir halten es für unerlässlich, dass die Gesamtbetrachtung zu diesem Thema detailliert vor der Ratsabstimmung am 21.02.2019 von behördlicher Stelle fachlich dargestellt wird. Wir gehen davon aus, dass die Stadtverwaltung die Sachlage ausführlich darstellen wird“, erklärt Schauerte weiter. Für ihn ist klar, dass die neue Straße die Hochwassergefahr in Oberaden nicht vergrößern wird. Warum, erklärt er hier:

„Auf Basis der durchgeführten Bodengutachten im Trassenbereich der L 821n, kann der Boden bis zur Sättigung nur geringe Mengen Niederschlagswasser aufnehmen. Hierbei ist eine versiegelte Straßenfläche annähernd identisch zu betrachten. Bei der L 821n sind zudem Rigolen als Wasserspeicher vorgesehen, die den zeitlichen Wasserablauf bei Starkregenereignissen für die Gesamtfläche Ackerfläche und Straße eher reduzieren. Die absolute Wassermenge/ m² durch Niederschlagswasser verändert sich nicht. Die Straße “erzeugt“ keine zusätzlichen Wassermengen.

  1. Der Lippeverband hat nach dem Ereignis aus Sept. 2014 technische Veränderungen zum Hochwasserschutz umgesetzt, die zu einer nennenswerten Entlastung des Pumpwerks Kuhbach beitragen (Pressemeldung Lippeverband vom 30.05.2018). Hierzu wurden Wasserzuflüsse aus vorgelagerten Entwässerungsgräben des Kuhbachs in andere Entwässerungssysteme, z.B. Richtung Hamm bzw. direkt in die Lippe, umgeleitet. Das vorgelagerte Pumpwerk Overberge wurde umfassend saniert und umgebaut. Hierbei wurde das Hochwasserrückhaltebecken, das als Puffer dient, vergrößert.
  2. Der Lippeverband plant ein besonders groß dimensioniertes Regenrückhaltebecken mit ca. 50.000 bis 60.000 m³ vor dem Pumpwerk Kuhbach (Pressemeldung Hellweger Anzeiger vom 26.07.2018) Der Grunderwerb ist bereits geklärt.
  3. Die vorgelagerten Pumpwerk Hansastr. und PW Schönhausen, beides SEB, haben bzw. werden größere Regenrückhaltebecken erhalten (Pressebericht WA vom 09.06.2016). Diese entlasten das nachgelagerte PW Kuhbach.
  4. Aus den amtlichen Unterlagen zur Hochwasserrisikomanagementplanung NRW der Bezirksregierung Arnsberg, Kommunensteckbrief Bergkamen Dezember 2015 (s. pdf Anhang), geht aus Seite 4 (2) der Hochwassergefährdung und Maßnahmenplanung für Bergkamen hervor, dass bei der Ist-Situation der HW-Gefährdung in Bergkamen der Bereich Oberaden nicht aufgeführt wird. Dies begründet sich darin, dass in den aufgeführten Maßnahmenplanungen für Bergkamen unter F03-01 , Seite 3 (5), die vorläufige Sicherung der Gebiete bei einem Hochwasserszenario der Klassifikation HQ100 (alle 100 Jahre) berücksichtigen. Für das Hochwasserszenario HQextrem werden keine Maßnahmen aufgeführt. Die amtliche Hochwasserkarte Kuhbach für den Bereich Oberaden, Stand 10/2013 (s. pdf-Anhang) weist bei einem HW-Szenario HQ100 lediglich eine südliche Ackerfläche des Kuhbachs, ohne Wohnbebauung, als Überflutungsfläche aus.
  5. Die Gesamtlänge der L 821n beträgt ca. 1.870 Meter. Hierauf entfallen im Teilstück 1 (grün markiert, s. Anlage), beginnend an der L 654 Lünener Straße die ersten 320 Meter mit einem natürlichen Gefälle in Richtung Lünener Str., somit keine Auswirkung durch Niederschlagswasser auf den rund 700 Meter weiter nördlich entfernten Bereich am Kuhbach/ Pantenweg.
  6. Aufgrund der Topographie ist der Verlauf der L 821n in vier Teilabschnitte einzuteilen. Zwei dieser Teilabschnitte wirken sich nicht auf das Hochwasserrisikogebiet am Kuhbach/ Pantenweg aus. Der südliche Teilabschnitt (Lünener Str.) wirkt sich in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht auf den Pantenweg aus.
  7. Nach den amtlichen Hochwasserriskokarten 2013 der BR Arnsberg führt jedoch nur der äußerst seltene Starkregenfall HQextrem zu einer möglichen Überflutung im Bereich des Pantenwegs. Die Niederschlagsszenarien HQ häufig und HQ100 (Durchschnittlich einmal in 100 Jahren) weisen für diesen Bereich keine Hochwassergefahr aus. Es stellt sich die Frage, ob diese relativ geringe Wassermenge der L 821n einen nennenswerten Einfluss auf den möglichen Überflutungsstand in diesem Bereich ausübt. Möglicherweise wirken die eingebauten Rigolen zudem gegen eine Überflutung in diesem Bereich. Nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass durch die L 821n nicht mehr Wasser pro Quadratmeter Fläche generiert wird.“



Lesung in der Stadtbibliothek: „Walter Poller – Lebenslanges Eintreten für Demokratie und Gerechtigkeit“

Walter Poller und Frau im Garten beim Kaffeetrinken. Foto: Kreisarchiv Unna

In Zusammenarbeit mit Peter Schäfer, Autor von „Walter Poller – Lebenslanges Eintreten für Demokratie und Gerechtigkeit“, lesen Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Städtischen Gymnasiums Bergkamen am Dienstag, 26. Februar, 18.30 Uhr, in der Stadtbibliothek eindringliche Auszüge aus dem Leben und Wirken Walter Pollers (1900-1975).

Poller hat sich als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, als Parteifunktionär der SPD und als späterer Chefredakteur der Westfälischen Rundschau stets besonders für Demokratie, Gerechtigkeit und Mitbestimmung eingesetzt. Die Veranstaltung ist ein Beitrag des Städtischen Gymnasiums Bergkamen und seiner Antirassismus-AG im Rahmen des vom Kreis Unna ausgerufenen Aktionsjahres für Demokratie und Menschenrechte. Bürgermeister Roland Schäfer unterstützt die Lesung als Schirmherr.




Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek im Gespräch mit dem Handwerk: Was tun gegen den Fachkräftemangel

Oliver Kaczmarek (r.) im Gespräch mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft. Foto>: KH Hellweg-Lippe

Bundestagsabgeordneter Oliver Kaczmarek (r.) war bei zwei Handwerksbetrieben im Kreis Unna zu Besuch. Im Gespräch mit Metall-Innungs-Obermeister Christoph Knepper (Bergkamen) oder -wie hier im Bild- mit Elektroinstallateurmeister Bernd Abrahams (2.v.r., Schwerte) erläuterte er insbesondere die Probleme der Ausbildung und des Fachkräftemangels im Handwerk. Hintergrund war die zum Jahre 2020 geplante Novelle des Berufsbildungsgesetzes durch die Koalition in Berlin.

Vor Ort verschaffte sich der 48-jährige aus Kamen einen Eindruck, wie die Duale Ausbildung bei den Handwerksbetrieben im Kreisgebiet abläuft – und welche Problemfelder es in Zukunft geben wird. „Unsere Berufe im Handwerk werden immer anspruchsvoller und technischer“, kommentierte Bernd Abrahams, in dessen 15-köpfigem Team derzeit allein vier Auszubildende beschäftigt werden. „Das muss insbesondere in die Köpfe der Eltern und Lehrer, die beim Thema Berufswahl zuerst den Jugendlichen zur Seite stehen sollten. Doch häufig fehlen dort die aktuellen Informationen über unsere modernen Gewerke.“ Dass kleinere Unternehmen ebenso gute Aufstiegs- und Weiterbildungschancen böten wie die Industrie sei kaum bekannt.

Christoph Knepper (als Kreishandwerksmeister zugleich oberster Repräsentant der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe und Chef von aktuell drei Azubis) betonte, der aktuelle Trend gehe in die völlig falsche Richtung. „Da gilt beinahe das Motto: Akademisierung bis der Arzt kommt – ohne Bezug zur Realität!“ Diese Entwicklung müsse -mit Unterstützung der Politik- dringend wieder umgekehrt werden.

Mit engen Kontakten zu den ortsansässigen Schulen, durch intensivierte Werbung für (handwerkliche) Ausbildung, zukunftsweisend eingerichtete Werkstätten im Bereich der Überbetrieblichen Unterweisung und sicherlich auch mit verbesserten Verdienstmöglichkeiten sei das Handwerk in der Hellweg-Lippe-Region jedes Ausbildungsjahr neu auf dem richtigen Weg. Beim Besuch in Schwerte diskutierten außerdem mit (v.l.): Detlef Schönberger (Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe) und Johannes Paul, Fa. Abrahams).




Neue neben alten Fußstapfen: In Rünthe enden mehrere Feuerwehr-Epochen

„Die Türen, die von unseren Vorgängern geöffnet wurden, muss man erstmal anklopfen“, sagt Dirk Kemke, und Bernd Externbrink nickt zustimmend. „Wir treten in große Fußstapfen“, sind sich beide einig, als sie denen danken, deren Ämtern sie in fast einem Monat in der Wehrführung übernehmen werden. „Es sind neue Fußstapfen, das ist viel wichtiger“, erhebt sich Wehrführer Dietmar Luft noch einmal von seinem Platz und wischt sich eine hartnäckige Träne aus dem Augenwinkel. Es sind die ganz tiefen Emotionen, die sich jetzt Bahn brechen. Gerade hier in Rünthe.

Die alte Wehrführung mit ihren Nachfolgern, die neue Einheitsführung in Rünthe, Geehrte und Beförderte mit Vertretern aus Politik und Verwaltung.

Denn hier enden gleich mehrere Feuerwehrepochen auf einen Schlag. Wehrführer Dietmar Luft und sein Stellvertreter Ralf Klute verlassen die Wehrführung und nehmen mehrere Jahrzehnte Erfahrung und Engagement mit. Dirk Kemke und Bernd Externbrink ziehen sich aus der Einheitsführung in Rünthe zurück, um ab März offiziell als Wehrführer und stv. Wehrführer ganz neue Herausforderungen anzunehmen. Sie hinterlassen in Rünthe eine große Lücke von zusammen 37 Jahren Einsatz mit vollem Herzblut. Da gibt es natürlich eine stehende Ovation nach der anderen. Da muss sich nicht nur Dietmar Luft setzen, weil die Tränen jetzt richtig laufen – zumal es gerade erst einen Todesfall in seiner Familie gab. Auch bei den „Neuen“ zückt der eine oder andere das Taschentuch. Weil hier heute ein neues, wichtiges Amt angetreten wird, muss die Ehefrau allein ihren Geburtstag feiern. Feuerwehr ist eben mehr als nur ein Ehrenamt – es ist echte Leidenschaft.

Geschenke zum Abschied für die alte Rünther Einheitsführung und baldige neue Wehrführung: Dirk Kemke und Bernd Externbrink.

Die Blumen und das Mannschaftsbild zum Abschied lehnen an der Wand, als Dirk Kemke und Bernd Externbrink endlich durchatmen können. „Wir sind tatsächliche das älteste Führungsduo“, erinnern sich beide an die Anfänge. „Als wir hier in Rünthe in der Einheitsführung anfingen, stand gleich das 100-Jährige an.“ Seitdem haben beide mal eben ein komplett neues Gerätehaus, einen vollständig erneuerten Fuhrpark und personelle Rundumerneuerungen begleitet. „Da überlegt man schon länger, ob man einen neuen Schritt wagt – und wie es hier in Rünthe weiter geht.“ Weitergehen wird es mit einem Trio. Etwin Kramer (57) ist seit wenigen Minuten der neue Einheitsführer, Bernd Niehage (51) und Christoph Knuth sind seine frisch ernannten Stellvertreter. „Das wollten wir so, das ist die beste Lösung“, sagen sie. Die „stetig zunehmenden Aufgaben“ werden so auf mehrere Schultern verteilt – ohne „in Stein gemeißelten Zuständigkeiten“. „Ruckelfrei“ die Einheit Rünthe weiterühren, das will das neue Trio.

„Vollblutfeuerwehrleute“, das sind sie alle: Diejenigen, die gehen, und die „Neuen“. Dirk Kemke ist von den beiden Schwagern infiziert worden. Dass mitten im Beisammensein die Funkmeldeempfänger Alarm schlugen, die Schwestern ihre Ehemänner ins Auto luden und zum Gerätehaus jagten, war an der Tagesordnung. Er trat in den Spielmannszug ein, spielte hier die Trommel – und trat mit 17 ganz selbstverständlich in die aktive Wehr an. „Irgendwann war Feuerwehr dann eine echte Familienangelegenheit mit zeitweilig 11 aktiven Feuerwehrleuten – da reichte ein Auto nicht mehr aus, um zu den Einsätzen zu kommen.“ Bernd Externbrink besuchte ganz unschuldig einen Martinszug – und fand sich 1997 als Mitglied der Feuerwehr wieder. Zuvor hatte er sich schon von 1989 bis 1994 freiwillig bei der Werksfeuerwehr von Schering engagiert, danach wurde sie zum Beruf. Für beide ist Feuerwehr längst ins Blut übergegangen.

Vollblutfeuerwehrleute – in der alten und neuen Einheitsführung

Genauso wie für das neue Führungstrio der Rünther Einheit. Etwin Kramer zog die Neugier als Jugendlicher zur Jugendfeuerwehr in Opherdicke. „Dort bin ich kleben geblieben“, sagt er lachend, der im Hauptberuf in Rünthe bei der Perthes-Stiftung arbeitet. Die Rünther warben ihn dann 2008 ab. 42 Jahre Feuerwehrerfahrung bringt er mit in die Einheitsführung. Bernd Niehage, der beruflich im Vertrieb arbeitet, personifiziert die 3. Feuerwehrgeneration in seiner Familie – mit nicht weniger als 35 Jahren Diensterfahrung und einer Ausbildung in Unna. Christoph Knuth ist mit 34 Jahren der Jüngste im Trio. Er ist zwar in Rünthe aufgewachsen, aber erst über den Beruf zur Feuerwehr gekommen. Der Beruf ist die Feuerwehr: Die Berufsfeuerwehr in Dortmund.

Das Mannschaftsfoto als Andenken an mehrere Jahrzehnte vollen Einsatz in und für Rünthe wird sicherlich Ehrenplätze finden.

Neben so viel Persönlichem gab es aber noch Faktisches bei der Jahresdienstbesprechung. 125 Einsätze bewältigten die 38 Feuerwehrfrauen und -männer 2018 – im Vorjahr waren es noch 111. 1.431 Stunden lang waren sie im Einsatz, vor allem für immer mehr Menschen in Not und „kleinere Einsätze, wo sich niemand anders zuständig fühlt, angefangen vom Ölfleck unterm Auto bis zum Reh, das in den Kanal gestürzt ist.“ Auch in diesem Jahr sind die Wehrleute schon 20 Mal ausgerückt – sechs Mal öfter als noch im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt. Häufig ging es dabei auch in die entferntere Nachbarschaft – wie zu einem brennenden Stoppelfeld in Iserlohn. Die Autobahnen direkt vor der Tür, ebenso der Kanal: In Rünthe gibt es die volle Bandbreite an Einsätzen. Insgesamt investierten die Rünther Wehrleute 7.500 Stunden Freizeit in allen Bereichen.

Nebenbei stemmte die Einheit noch Großereignisse wie den Kreisfeuerwehrtag mit Leistungsnachweis im Hafen oder die Teilnahme bei der Firefighter Challenge in Ense mit einem 8. Platz und der besten Frau im Teilnehmerfeld. Vom Fußballplatz und mit dem 4. Platz der Rünther Meisterschaft im Gepäck ging es dann auch schon mal im Fußballtrikot zum Einsatz.

Geehrt wurden Jürgen Kowalke und Heinz-Werner Lowak für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr, für 40 Jahre Jürgen Hampel und Dirk Kemke. Befördert wurden Frederick Thomas, Nico Becker, Robin Franke und Ricarda Kelch zum/r Feuerwehrfrau/mann. Oberfeuerwehrfrau/mann dürfen sich jetzt Pia Bismark und Björn Koch nennen. Melina Saller ist jetzt Unterbrandmeisterin, Dirk Kemke Stadtbrandinspektor.

Das neue Einheitstrio übernimmt sofort die volle Verantwortung und wird als erstes ein neues Fahrzeug offiziell übernehmen, auf jeden Fall mit einer Feierlichkeit. Ende des Jahres steht dann noch die Glühweinparty auf dem Programm.




Oliver Kaczmarek ehrt zahlreiche Jubilare des SPD-Ortsvereins Bergkamen-Mitte

Die Jubilare des SPD-Ortsvereins Bergkamen-Mitte.

Der SPD-Ortsverein Bergkamen-Mitte hat in einer Feierstunde am Sonntagmorgen im Treffpunkt zahlreiche Mitglieder geehrt, die in den Jahren 2017 und 2018 auf ein „rundes“ Parteijubiläum  blicken konnten. Die Laudatio hatte der Bundestagsabgeordnete und Unterbezirksvorsitzende Oliver Kaczmarek übernommen.

Folgende Jubilare wurden ausgezeichnet:

2017
25 Jahre: Klaus Gröpler, Sandra Hagen, Udo Mecklenbrauck, Bernd Roreger, Karin Schwerdtfeger, Martin Tolkemit
40 Jahre: Friedhelm Runge, Peter Schirrmacher, Edith Töller, Klaus Walkowski
50 Jahre: Gerhard Kook
65 Jahre: Herbert Gerwien

2018
25 Jahre: Meik Bott, Jürgen Schaefer
40 Jahre: Olaf Krull, Christa Neumann, Harald Wunderlich
50 Jahre: Franz Buhl, Klaus Soth
60 Jahre: Irmgard Ruhland
65 Jahre: Renate Weirich




18-jährige Pkw-Fahrerin wird auf der Erich-Ollenhauer-Straße schwer verletzt

Bei einem Alleinunfall auf der Erich-Ollenhauer-Straße wurde am Samstagabend gegen 19:45 Uhr  eine 18-Jährige aus Bergkamen schwer verletzt.

Sie war, wie die Polizei mitteilt, allein mit ihrem PKW Fiat auf der Erich-Ollenhauer-Straße in Richtung Oberaden gefahren. In Höhe des Haldenparkplatzes und der Einmündung Binsenheide kam sie aus ungeklärten Gründen nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Leitplanke. Sie musste mit einem RTW ins Krankenhaus gebracht werden. Ihr Auto musste abgeschleppt werden. Der entstandene Sachschaden wird insgesamt auf etwa 3000 Euro geschätzt.




Schießkunst mit dem Blasrohr: Nur mit dem Atem einen Volltreffer landen

Einmal kurz konzentrieren und mit einem gezielten Luftstoß den Pfeil ins Gelbe treffen? Ganz so einfach wie bei den Indios ist es in der Overberger Sporthalle dann doch nicht. Manche Geschosse landen deutlich neben dem Ziel und durchaus auch auf der Scheibe nebenan. Dabei müssen sich die Schützen noch nicht einmal durch dichten Urwald an ihr Ziel heranpirschen wie in den Ländern, wo die Blasrohre beheimatet sind.

Mit dem Blasrohr das Ziel avisieren: Auch „echte“ Sportschützen versuchen sich am Blasrohr.

Zielen, Luftholen und „Abfeuern“: Es ist gar nicht so leicht, mit dem Atem das Ziel zu treffen.

Wozu die Schießgruppe Overberge einlädt, ist vielmehr Trendsport pur. In Bayern und Österreich hat das Blasrohrschießen neuerdings schon fast Kultstatus erreicht. Warum also nicht auch hier, fragte sich Dieter Homa als Vorsitzender der Overberge. Er holte das, was in Lateinamerika seit Jahrtausenden zum Lebensunterhalt dient, vor einem Jahr als Abwechslung auf das Sommerfest. „Ich hatte im Internet davon gelesen“, erzählt er. Die Premiere „war ein Mordsgaudi mit Riesenandrang.“ Inzwischen haben sich kleine Sportgruppen mit Schwerpunkt Blasrohrschießen auch in Nachbargemeinden gegründet. Höchste Zeit also, die erste Stadtmeisterschaft auszuloben.

Nach ein paar Übungsdurchgängen kann sich das Trefferbild durchaus sehen lassen.

Der erste Pfeil verliert auf dem Weg aus dem Rohr zum Ziel dramatisch an Schwung und folgt der Erdanziehung mit einem lauten Klatsch auf den Hallenboden. Der zweite Versuch erreicht schon die große Styroporplatte, auf der drei Zielscheiben auf Treffer warten. Allerdings bleibt er im großen weißen Bereich drumherhum stecken, der nicht mit Punkten belohnt wird. Der dritte Pfeil trifft die Scheibe mitten drin – und genauso geht es auch weiter. „Das ist toll“, ändert sich die Stimmung der frischgebackenen Blasrohrschützin dramatisch in Richtung Euphorie. „Das macht richtig Spaß!“ Inzwischen haben auch die beiden Kinder die Blasrohre entdeckt und sogar der Ehemann gönnt sich eine Runde nach der anderen. „Wir überlegen tatsächlich, ob wir uns nicht auch eine Ausrüstung anschaffen“, schildert die Familie, die eigentlich nur kurz mal vorbeischauen wollte, weil der Nachbar davon erzählt hatte.

Von 4 bis 91 Jahren werden echte Schützenträume wahr

Kontrolle der Zielscheiben.

Der jüngste Schütze zählte am Samstag gerade einmal vier Jahre. Der älteste 91. Letzteren zog die Erinnerung an eigene Blasrohrversuche als Kind magisch in die Overberger Sporthalle. Gut 50 Neugierige probierten sich allein am ersten Tag der 1. Stadtmeisterschaften im Blasrohrschießen und zielten in fünf Durchgängen auf drei verschiedene Ziele, die mit Punkten wie beim Dart bestückt waren. In den drei Gruppen bis 18, bis 30 Jahre und älter hatten alle durchweg Spaß. Nicht umsonst gibt es inzwischen auch beim westfälischen Verband einen Referenten allein für das Blasrohrschießen. „Ganz nebenbei soll der Sport auch gut für alle sein, die Probleme mit den Atemwegen haben“, schildert Dieter Homa. „Und auch bei Kindern mit ADHS kann es helfen, denn hier ist auch Konzentration gefragt.

Andrang am „Schießstand“.

Konzentration steht auch nebenan hoch im Kurs bei dem, was das eigentliche „Tagesgeschäft“ der Schießgruppe ausmacht. Dort werden die Stadtmeisterschaften im Kleinkaliber ausgetragen. Hier freuen sich die Schützen übrigens über Zuwachs, der beim Training immer donnerstags ab 17 Uhr stets willkommen ist. Wer sich auch im Blasrohrschießen probieren will: Am heutigen Sonntag gibt es in der Overberger Sporthalle noch von 10 bis 14 Uhr Gelegenheit dazu.




Ruhrtouristik: Eine der besten 15 Radtouren im Revier führt durch Bergkamen

Die Sonne lacht. Für viele ist dies das Signal, zur ersten Radtour in diesem noch zarten Frühling zu starten. Passend dazu präsentiert die Radtouristik aktuell im Internet die 15 besten Radtouren im Ruhrgebiet. Eine davon mit dem Titel „Zweistromland – Lippe und Seseke erfahren“ führt durch Bergkamen. Hier ist der Link für diesen Rundkurs, der auch durch Lünen und Kamen führt: https://www.ruhr-tourismus.de/de/radrevierruhr/tagestouren-und-rundkurse/revierrouten/revierroute-zweistromland.html

Der Kurs ist rund 47 Kilometer lang. Und weil es auch über die Bergkamener Bergehalde Großes Holz geht sind stolze 150 Höhenmeter zu überwinden.

Diese und auch die anderen Strecken sind mit „komoot“ entwickelt worden. Sie lässt sich zum Beispiel in die „komoot“-App auf dem Handy laden. Dies ist ein Navi für Radfahrer und Wanderer. Es gibt natürlich auch eine GPX-Datei, die sich problemlos von der Internetseite herunterladen lässt.




Ortsparteitag der Bergkamener Liberalen: Gut funktionierendes Europa sichert den Frieden und die wirtschaftliche Stärke

Ortsparteitag der Bergkamener FDP.

Am Donnerstag fand der Ortsparteitag der Bergkamener Liberalen im Restaurant Olympia in Bergkamen-Weddinghofen statt. Neben den heimischen Liberalen besuchte auch die Landtagsabgeordnete und FDP-Kreisvorsitzende Susanne Schneider (MdL) den Ortsparteitag der Bergkamener FDP.

Zu Beginn des Parteitags gedachten die Anwesenden zunächst dem verstorbenen Mitglied Alfred Krautwald, der noch Ende des letzten Jahres für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der FDP geehrt werden konnte.

Die Stadtverbandsvorsitzende Angelika Lohmann-Begander bezeichnete den Verstorbenen als „Liberalen durch und durch“, der die Fahne der FDP in guten wie in schlechten politischen Zeiten stets hoch gehalten hat. „Die FDP verliert mit Alfred Krautwald eine Persönlichkeit, die für alle mit seiner ausgeglichenen, verbindlichen Art stets ein Vorbild gewesen ist“, so die Vorsitzende weiter.

Im Anschluss gab die Landtagsabgeordnete Susanne Schneider einen kurzen Bericht über die gute politische Arbeit der Düsseldorfer Regierungskoalition aus CDU und FDP. Aufgrund der engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit gab es seit der Regierungsübernahme bereits etliche Entscheidungen, die sich positiv für die Städte und Gemeinden im Kreis Unna ausgewirkt haben.

Besondere Freude herrschte über die Auswahl von zwei Schulen aus dem Kreis Unna für den Schulversuch Talentschule, darunter die Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen.

Die Stadtverbandsvorsitzende Angelika Lohmann-Begander berichtete über die politische Arbeit in Bergkamen im Jahr 2018 und die Herausforderungen für das Wahljahr 2019 mit der wichtigen aber oftmals unterschätzen Europawahl. Die FDP stehe für Europa ein und werde dies auch im Wahlkampf deutlich machen. „Trotz berechtigter Kritik sichert nur ein gut funktionierendes Europa Frieden und wirtschaftliche Stärke im weltweiten Wettbewerb“, ist Angelika Lohmann-Begander überzeugt.

Weiterhin berichtete die Vorsitzende auch aus ihrer Rolle als Ratsmitglied der FDP im Bergkamener Stadtrat. Die wesentlichen Projekte aus 2018 seien auch die Projekte für 2019. Die Entscheidungen rund um das Bergkamener Stadtbad seien immer noch nicht in trockenen Tüchern. Das von der FDP favorisierte Gemeinschaftsbad der Städte Kamen und Bergkamen könne sich leider trotz der vielen Vorteile aufgrund des Kirchturmdenkens der Kamener und Bergkamener Sozialdemokraten leider immer noch nicht durchsetzen.

Ebenso gebe es zur geplanten L821n immer noch weitere Querelen. Die von den Grünen im vergangen Jahr erfolglos angezettelte Befangenheitsdiskussion gegen einzelne Ratsmitglieder bezeichnete Angelika Lohmann-Begander als „unter der Gürtellinie“ und fernab eines politisch korrekten Umgangs mit Personen, die in der Sache einfach eine andere Meinung haben“.