Tangoklänge mit Blitz und Donner: Kamen Klassik 2021 muss verfrüht kapitulieren

Beeindruckende Kulisse mit Bergbauvergangenheit.

Da war noch alles gut: Flotte Tangoklänge mit gutaufgelegten Solisten.

Vom strahlenden Sonnenschein zu Blitz und Donner samt Sintfluten waren es nur ein paar Takte. Einige wenige Notenseiten, und das Blatt hatte sich am Sonntag bei „Kamen Klassik“ komplett gewendet. Dabei waren alle Beteiligten heilfroh, dass unter freiem Himmel überhaupt wieder etwas unter Corona-Bedingungen stattfinden konnte. Am Ende musste die Neue Philharmonie Westfalen dann doch vor der Kulisse des Förderturms kapitulieren. Spätestens, als das Bandoneon klemmte und kein Ton mehr herauskam, wurde abgebrochen.

Wenig später hatten nur noch wenige Zuschauer unter Schirmen und Regencapes ausgeharrt.

„Sie waren alle großartig“, lobte Generalmusikdirektor Rasmus Baumann das Durchhaltevermögen von rund einem Viertel der ursprünglich rund 450 Zuschauer. Die hatten sich unter Regenschirmen, Regencapes und unter dem spärlichen Dach der Maschinenhalle zusammengedrängt, um den schwungvollen Tangoklängen zu lauschen. „Wir spielen bis zum letzten Tropfen“, hatte der Chef der Philharmoniker noch kurz zuvor optimistisch versprochen. Am Ende mussten dann aber auch die Instrumente in Sicherheit gebracht werden und es hieß: „Auch diese Veranstaltung müssen wir dann irgendwann nachholen.“

Noch hielten die Notenblätter für die Streicher.

Bis dahin hatten alle Beteiligten tapfer den Umständen getrotzt. Abstände galt es auch unter den Musikern auf der Bühne einzuhalten. Das sorgte für mittelgroße Kämpfe mit den Notenblättern. Wo sonst noch eine helfende Hand vom Nachbarn eingreifen konnte, flogen die Seiten unter dem immer stürmischeren Winden unkontrollierbar über die Pulte. Viele Besucher hatten sich eigens testen lassen, weil die Corona-Bestimmungen das bei der Platzbuchung noch gefordert hatten. Dann hatte sich auch dort in Windeseile alles geändert und vieles war gar nicht mehr nötig. Die mitgebrachten Getränke ebenso wenig, denn inzwischen durfte auch ein kleiner Getränkewagen aufgebaut werden.

 

„Ich könnte Sie alle umarmen“

Humorvolle Parallelen: Bienen und Bergbau.

Leicht unkontrollierbar war auch die Natur. Die Organisatoren hatten es beim Aufbau etwa mit einem klassikliebenden Bienenvolk zu tun, das es sich in einer Birke auf dem Förderturmgelände gemütlich gemacht hatte. Die Insekten zogen dann aber doch noch rechtzeitig ab. Vielleicht auch deshalb, weil es Konkurrenz von den Profis gab, die als Honigbienen auf dem Gelände heimisch sind. Deren Erzeugnisse konnten ebenso gekauft werden wie Druckwerke vom Förderverein Monopol 2000.

Gut besucht zu Beginn: Die Freude war groß, dass endlich wieder Kultur stattfinden kann.

Auch das Programm war ein Kompromiss, denn die Philharmonie kann nicht alle Musiker mit den erforderlichen Abständen auf die Bühne bringen, die es für manche Komponisten und Werke braucht. Astor Piazzolla bot zum 100. Geburtstag als „Tangokönig schlechthin“ und „Westfale im Wesen“ eine gute Gelegenheit, ebenso schwungvolle wie eigenwillige Klänge zum „Mitwippen mit den Füßen“ und Mittanzen zu präsentieren – mit gelegentlich ungewöhnlichen Soloinstrumenten wie dem Bandoneon.

Der Förderturm macht sich gut als Kulisse für klassische Musik.

„Ich könnte Sie alle umarmen“, freute sich Rasmus Baumann. Seit Ende Oktober stand er zum ersten Mal in Kamen wieder mit seinen Musikern auf der Bühne. „Warum eigentlich nicht immer unter dem Förderturm?“, war Bürgermeisterin Elke Kappen mehrfach gefragt worden angesichts der beeindruckenden Kulisse. „Wir werden das nachher diskutieren“, versprach sie und erinnerte auch daran, dass andere Kulturschaffende in den vergangenen Monaten mit gewaltigen Existenzängsten zu kämpfen hatten. „Die Frage, ob wir uns Kultur leisten können, kann sich jeder selbst beantworten, der sich auf diesen Abend gefreut hat“, sagte sie und erntete nachhaltigen Applaus.

Schade, dass der zuvor noch durch den prallen Sonnenschein für Musiker unbrauchbar gewordene Platz auf der Bühne dann doch nicht zum Tangotanz einladen konnte. Es reichte gerade für die erste Hälfte und eineinhalb sehr verkürzten Stücken, bis das Wetter dann doch den Kampf gewann. Dennoch war es eine Wohltat, endlich wieder Musiker live und wahrhaftig mit echten Tönen zu hören. Und die Stippvisite mit den Ehrenamtlichen im Maschinenhaus bot ebenfalls einen reizvollen Kontrast. Wiederholung tut also unbedingt Not.




Beim 31. Kite-Festival tanzen nicht nur „Mückenschwärme“ über dem Kamener Kreuz

21 Meter lang ist er, 8 Meter breit und er nimmt 850 Quadratmeter Raum ein. Dreieinhalb Monate lang hat Sven Groß an „Dino“ dem Drachen genäht, mit einer ganz gewöhnlichen Nähmaschine. „Jedes Wochenende, manchmal bis 5 Uhr morgens“, erzählt der angehende Fahrlehrer, bevor eine gewaltige Böe durch den Spinnaker-Stoff fährt und ihn am straff gespannten Seil ein paar Meter mitzerrt.  Auch beim 31. Internationalen Drachenfestival Kite ist alles wie gehabt. „Wir Drachenfreaks haben alle einen kleinen Knall – anders geht es gar nicht“, sagt Sven Groß und rutscht noch ein paar Meter über den Rasen hinter seinem Riesen-Dino her.

Der Himmel in Kamen war am Wochenende voller fantastischer Kreaturen.

Sven Groß mit seinem Riesendino.

Eingefangen hat er sich den Drachen-Virus bei der Bundeswehr 1999. „Damals war es einfach langweilig“, erzählt er grinsend. Der Infekt ist nachhaltig geblieben: Bei seinem ersten Besuch auf dem Kamener Kite-Festival hat Sven Groß einen Anhänger dabei, der bis oben hin ausschließlich mit selbstgemachten Drachen gefüllt ist.

 

 

Nachbauten von historischen Fluggeräten konnten ebenfalls bestaunt werden.

Ein Anhänger reicht für die Sucht von Jan Borsboom schon nicht mehr aus. Er ist einer ganz besonderen Drachen-Disziplin restlos verfallen. Nachbauten von historischen Fluggeräten sind seine Passion. 17 Exemplare hat er schon originalgetreu rekonstruiert. Gerade holt er ein Konstrukt aus seinem Kofferraum, dass 1892 etwas größer im Original existiert hat. Drei Monate hat auch er gebraucht, bis aus Baumwollstoff, Holz und Leder etwas entstanden ist, das vor weit mehr als 100 Jahren zu den ersten Objekten gehörte, die fliegen konnten. „Ich brauche nur ein Foto und dann geht es los – ich baue es schichtweg nach“, erzählt der Niederländer, der zum ersten Mal den Weg auf das Kamener Drachenfestival gefunden hat. Er ist wie alle anderen in halb Europa unterwegs, um der Drachenlust freien Lauf zu lassen.

Ein bisschen verrückt sind sie alle

Teamarbeit ist auch bei diesen Drachfans aus Mühlheim gefragt.

Heiko Albers kommt mit seiner Truppe aus Mühlheim schon seit zehn Jahren an das Kamener Kreuz. 50 Drachenfeste stehen alljährlich auf dem Programm des Quartetts, das früher mit acht Gleichgesinnten unterwegs war. 250 Drachen haben sie dabei. „Ungefähr“, relativiert Heiko Albers, vor dessen Wohnwagen zusätzlich hunderte Windspiele und Fahnen im straffen Wind wehen. „Wir haben für jede Windstärke Expemplare dabei – auch welche mit Motor“, erzählt er. Auch er ist sich sicher: „Drachenflieger sind alle verrückt“. Ein Lachen kann er sich dabei nicht verkneifen. Ihn hat der Virus schon als Kind erwischt – mit dem ersten Drachen aus Sperrholz und Mehlpampe. Inzwischen hat er immerhin noch „sechs andere Hobbies“.

Schon die Kleinsten sind vom Drachen-Virus infiziert.

Auf der Flugwiese ist nicht zu übersehen, dass gerade massenweise Nachwuchs für die Drachen-Freak-Gemeinde entsteht. Mit offenstehenden Mündern lassen Kinder ihre mitgebrachten oder gerade erst selbst gebastelten Drachen in den Himmel aufsteigen und verfolgen mit angestrengt herausgestreckten Zungen und riesengroßen Augen, wie die bunten Kreaturen im Wind zappeln. Ein paar Meter weiter vollführen Lenkdrachen regelrechte Tänze am knallblauen Himmel, zusammengesteckte Kunstwerke kreiseln im Wind, Bären, Seepferdchen und Herzen blasen sich ebenso schnell auf wie sie schlaff wieder zu Boden sinken. Es ist ein kunterbuntes Treiben, das schon seit über 30 Jahren fasziniert.

Hoch hinaus ging es für sportliche Kletteraffen.

Ein weiblicher Kletteraffe bekommt gerade Applaus, weil er in höchsten 3 Minuten eine haarsträubend hohe Strickleiter erklommen, an einem Seil in schwindelerregende Höhe hinaufgerobbt ist und schließlich die Glocke fast ganz oben am Kran der Pfadfinder mit einem breiten Grinsen zum Klingen gebracht hat. Andere Kinder erleben jauchzend die erste Karussellfahrt ihres Lebens, einige sehen zum ersten Mal echte Hühner oder klettern verschmiert mit Zuckerwatte in ein verlockend offenstehendes Segelflugzeug. Aus Gesichtern werden mit Schminke Kunstwerke, bei den Funkern piepsen und knirschen die Geräte verlockend und in den Zelten eines Spielwarenanbieters gibt es noch echte analoge Herausforderungen zu entdecken.

Drachensymphonie bei Nacht

Impression vom Nachtfliegen.

Die steigen auch auf, als die Sonne schon längst untergangen ist. Menschliche Körper schweben geisterhaft durch die Lichtkegel, Tauben flattern in der Dunkelheit, Kreisel drehen sich im Wind, bevor das Feuerwerk den Himmel wieder für ein paar Sekunden erhellt.

Steil hinauf in den Himmel, immer in Richtung Sonne: Selbstkonstruierte Kunstwirke tanzen über dem Kamener Kreuz.

Genauso ist Kite: Ein echtes Erlebnis – ob mit oder ohne Windvogel. Da lässt sich Kuchen für eine Spende in selbstgewählter Höhe für den guten Zweck genießen. Die Erlöse gehen an die Deutsche Krebshilfe, die Kuchen sind allesamt von einer Heerschar engagierter junger Frauen selbst gebacken. Da fliegen Frisbees so schnell durch die Luft, dass das Auge kaum hinterherkommt. Der TV Südkamen zeigt, wie es geht. Da tanzen echte Kunstwerke in der Luft und wandeln ihre Muster mit unzähligen kleinen Scheiben, die sich im Wind drehen. Seit 25 Jahren baut Sonja Graichen eigene Drachenkreationen und lässt sie auch in Kamen aufsteigen.

Schade, dass es schon vorbei ist. Wer es verpasst hat, muss nun ein Jahr lang warten…




Hochzeitsmesse im Heerener Schloss: Mit Stretchlimo und faltenfrei vor den Altar

Bei ihnen läuft alles andersrum. Marc Otto präsentierte seiner Janine vor einem Jahr zuerst das Standesamt, das Hochzeitskleid, die Trauringe und das ganze Drumherum einer echten Traumhochzeit bei einer Entführung als echte Überraschung. Der eigentliche Hochzeitsantrag kam mehr als ein halbes Jahr später im Urlaub. Jetzt haben beide den Vertrag für die Trauung unterschrieben – wieder auf der Hochzeitsmesse im Heerener Schloss.

Marc Otto hat Janine Kroll im vergangenen Jahr ohne ihr Wissen auf die Hochzeitsmesse „entführt“ und danach den Antrag gemacht. Dafür gab es jetzt den Termin beim Standesamt im Schloss als Geschenk. Das Paar unterschrieb am Wochenende den Vertrag und suchte auch gleich die Ringe aus.

Auch das gab es zum ersten Mal auf der 4. Hochzeitsmesse: Mit der Stretchlimo zum Ja-Wort.

Denn ihre Überraschungsaktion vor einem Jahr war so romantisch, dass die gesamte Messe inklusive Aussteller und Besucher hin und weg war. Dafür gab es die heiß begehrte und längst lange im Voraus ausgebuchte standesamtliche Trauung als Geschenk. Bei der 4. Hochzeitsmesse am Samstag lösten Marc Otto und Janine Kroll das Geschenk ein. Die Klavierbegleitung, die Dekoration, den Haarschmuck und die Ringe gab es gleich dazu. „Bei uns läuft eben alles anders als bei anderen – dadurch wird es noch schöner“, meint Marc Otto schmunzelnd. So hat er seine Janine jedenfalls überzeugt: „Vor der spontanen Entführung auf die Hochzeitsmesse wollte sie eigentlich gar nicht heiraten“, verrät er.

Mit dem Partnermesser die Torte anschneiden.

Das Ja-Wort geben wollen sich Eva und Ina unbedingt. Den Antrag hat es bei den beiden längst gegeben, wie es sich gehört. Schließlich kennen sie sich schon lange. Die Location steht bereits fest, Kirche und Standesamt sind gebucht, Fotograf und alles andere ebenso. „Uns fehlen noch die Torte und Ideen für die Dekoration – deshalb sind wir heute hier“, erzählen sie. Dabei bedauern sie fast ein wenig, dass sie im August unweit der Hohensyburg heiraten werden. „Das Ambiente hier ist ja traumhaft“, stellen sie bei einem Blick in die Ausstellungsräume fest. Dass jetzt auch gleichgeschlechtliche Hochzeiten im Gesetz gleichberechtigt sind, macht für sie den Traum von der Hochzeit wahr: „Endlich!“, sagen beide.

Wer an diesem Tisch mit romantischem Schloss-Ambiente heiraten will, der muss schnell sein: Die Termine sind schon lange im Voraus ausgebucht.

Diana Werner hat mit ihrem Freund auf den Stühlen vor dem antiken vergoldeten Tisch Platz genommen, wo sie womöglich bald zum Ehepaar werden. „Wir hoffen, dass wir noch einen Termin bekommen“, zittern beide ein wenig um ihre perfekte Hochzeit. Denn die Terminbücher des Standesamts sind voll wie nie. Im Sommer ist es schon so gut wie unmöglich, noch einen Termin am Wochenende zu ergattern. Wer das am Wochenende auf der Hochzeitsmesse nicht schaffte, der konnte sich als Trostpflaster am Gewinnspiel beteiligen, bei dem es eine standesamtliche Hochzeit als Hauptpreis gab. Oder die Paare holten sich Inspiration an den vielen Ständen der fast 30 Aussteller, die sich erstmals auch in den neuen Räumen im ehemaligen Pferdestall ausbreiteten.

Tatort-Schauspieler als Hochzeitsredner

Ludger Burmann und Messe-Organisatorin Britta Thimm.

Am Tisch von Ludger Burmann gab es mit Blick auf das Wasserschloss noch weit mehr als nur eine ungewöhnliche Aussicht und Kostproben einer nicht weniger außergewöhnlichen Hochzeitsrede. Der Kabarettist und Schauspieler, bekannt auch aus unzähligen Tatorten, entwirft mit beeindruckender Stimme eine ganz besondere Hochzeitszeremonie samt gesprochener Worte auch für die Festredner. „Ich bin eigentlich über Trauerreden in dieses Metier gekommen. Jemand hat mich dabei gehört und gefragt, ob ich auch auf Hochzeiten sprechen würde – als Ersatz oder Ergänzung für die kirchliche oder standesamtliche Zeremonie, die ja oft etwas trockener sind“, erzählt er. Gerade erst hat er eine Rede auf der Beerdigung einer Frau gehalten, die nach schwerer Krankheit verstorben war. Kurz darauf nahm sich deren Lebensgefährte das Leben und er stand an dessen Grab mit derselben Aufgabe. „Dann wird es alles andere als leicht, hier die richtigen Worte zu finden“, schildert er seinen anspruchsvollen Auftrag. Da tut eine Fernsehrolle wie aktuell fast schon Not, um wieder Abstand zu gewinnen. Oder ein Leseabend für Weinkenner in einer Kellerei.

Ebenfalls ganz neue Inspiration auf der Hochzeitsmesse: faltenfrei vor den Altar treten.

In der Naturheilpraxis Elsner nehmen immer öfter auch Bräute oder die Gäste von Hochzeiten Platz. Sie wollen mit möglichst glatter Haut den einmaligen Tag erleben und auf Fotos glänzen. Dabei helfen Spritzen Hyaluronsäure oder auch Vampirlifting. Die Falten an der Nase, die Hormonfältchen auf der Oberlippe, die Zornesfalten oder die „Merkel“-Falten um den Mund und die kleinen Unregelmäßigkeiten im Dekolleté: Hier gibt es Möglichkeiten, auch mithilfe des eigenen Bluts und dessen herausgefilterten weißen Bestandteilen die Alterung ein klein wenig rückgängig zu machen. Die richtige Schminke, die perfekten Nägel, eine spektakuläre Frisur oder den Traum in Weiß: auf der Hochzeitsmesse fehlte nichts, was eine Hochzeit zum Event macht. Sogar eine gigantische Stretch-Limo, in der neben Champagner-Kübeln, Bildschirmen und romantischem Licht Platz für eine ganze Hochzeitsgesellschaft ist, parkte vor dem Schloss und lud zum Probesitzen ein. Auch für alle, die nicht sofort heiraten wollen, ein echtes Erlebnis.




Hoch hinaus mit dem TuS Weddinghofen

Hoch hinaus geht es mit dem TuS Weddinghofen. Zumindest für jene, die sich anstelle von Schuhen Konstruktionen aus Bögen und Streben an die Füße schnallen. Wem dann der Rhythmus der Musik in die Beine fährt, der hebt tatsächlich richtig vom Boden ab. „Kangoo Jump“ heißt der neue Trend aus Osteuropa, der ab der kommenden Woche ein nagelneues Kursangebot ist. Beim Aktionstag des TuS Weddinghofen war der ungewöhnliche Sport ein echter Hingucker.

Abheben mit dem TuS: Kangoo Jump ist neu und einmalig im näheren Umkreis.
Abheben mit dem TuS: Kangoo Jump ist neu und einmalig im näheren Umkreis.

Anschnallen und große Sprünge machen, das ist Kangoo Jump
Anschnallen und große Sprünge machen, das ist Kangoo Jump

Mancher schnallte sich neugierig die Geräte unter, die der TuS Weddinghofen aus Leipzig beschafft hat. Dort haben sich auch die Kursleiter in der Kunst der Känguru-Sprünge unterrichten lassen. Ganz billig ist der neue Trend nicht: 200 Euro kostet ein Paar Sprungschuhe. Da sind 5 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat ein echtes Schnäppchen. Spaß machen die hohen Sprünge ganz offensichtlich. Nicht nur wer zum ersten Mal auf den elastischen Schuhen stand, hatte ein Lächeln auf den Lippen.

„Man kann bei einer Stunde bis zu 1.000 Kalorien verbrennen“, schildert TuS-Geschäftsführerin Ellen Wiemhoff begeistert. „Außerdem ist dieser Kangoo Jump bis zu 80 Prozent gelenkschonender als Laufen!“ Am Freitag beginnt um 18 Uhr die Premiere für den nagelneuen Kurs. Dann ist der TuS Weddinghofen in der Region ein echter Vorreiter. Der Verein hat aber darüber hinaus einiges zu bieten. „Das wollen wir mit diesem Aktionstag zeigen“, so Ellen Wiemhoff. „Wir möchten aber auch gerade neu Zugezogenen die Hemmschwellen nehmen.“

Hineinschnuppern und Mitmachen beim Aktionstag

Sieht entspannt aus, hat es aber in sich: Gymnastik mit dem Ball.
Sieht entspannt aus, hat es aber in sich: Gymnastik mit dem Ball.

Einfach mal zuschauen und spontan mitmachen: Das war die Idee dieses ersten Aktionstages. Männersport mit Flexibällen, flotte Aerobic und gut gelauntes Walking, Step-Aerobic, Problemzonengymnastik oder Frauengymnastik: Hier ist für jeden etwas dabei. „Hier kann jeder mitmachen. Wir bieten gesundheitsorientierten Freizeitsport an“, betont Ellen Wiemhoff. Das randvolle Programm zeigte am Samstag trotzdem nur einen kleinen Ausschnitt des vielfältigen Angebotes, das aktuell 535 Mitglieder nutzen. Die Konkurrenz ist hart: Fitness-Studios, Ganztagsschulen. „Wir müssen schon viel tun, neue Mitglieder zu gewinnen“, so Wiemhoff.

Vielleicht klappt das mit spannenden neuen Angeboten wie Kangoo Jump oder zielgruppenorientierten Kursen wie Problemzonengymnastik. Am Samstag nutzten einige die Möglichkeit, einfach mal hinein zu schnuppern. Der Andrang hätte aber auch größer sein können, wenn es nach den Akteuren gegangen wäre, die hier mit Herzblut bei der Sache waren.

 




30 Prozent mehr Anmeldungen für den Firmenlauf

Die Zahl der teilnehmenden Firmen und Läufer beim 3. Bergkamener Firmenlauf steigt. Mittlerweile haben 26 Firmen und 202 Teilnehmer ihre Anmeldung für die Veranstaltung am 28. August,  abgegeben.  Startschuss ist um 18.30 Uhr am Zentrumsplatz.

Laden zum 3. Bergkamener Firmenlauf am 28. August ein – (v.li.) Frank Klesz/Sonnen-Apotheke, Claudia Gerken und Simon Born/beide AuK Alten- und Krankenpflege, Ralf Birkendahl/Deutsche Bank sowie Susanne Vestweber und Heinz Wiese/beide TuS Weddinghofen). Foto: sport-kreisunna.de
Laden zum 3. Bergkamener Firmenlauf am 28. August ein – (v.li.) Frank Klesz/Sonnen-Apotheke, Claudia Dröge und Simon Born/beide AuK Alten- und Krankenpflege, Ralf Birkendahl/Deutsche Bank sowie Susanne Vestweber und Heinz Wiese/beide TuS Weddinghofen).                               Foto: sport-kreisunna.de

“Das sind 30 Prozent mehr als vergleichsweise im Vorjahr zu diesem Zeitpunkt”, gaben die Bergkamener Organisatoren, Frank Klesz von der Sonnen-Apotheke sowie Simon Born  von der AuK Alten- und Krankenpflege, bei der Pressekonferenz am Dienstag bekannt.

“Wir steuern damit der tausender Grenze entgegen”, ihre Hoffnung und Zuversicht zugleich. Denn: 1000 Starter und Starterinnen bei diesem “abgespeckten Betriebsausflug in familiärer Atmosphäre”, wie sie das Event nennen, ist das große Ziel der Organisatoren. Der Meldeschluss ist daher auch vom 14. August auf den 20. August verlängert worden.

“Wir gehen davon aus”, so Klesz und Born weiter, “dass bis zum Meldeschluss der größte Teil der Anmeldungen erfolgt ist, da erfahrungsgemäß durch die aktuellen Sommerferien viele Firmen noch kurzfristig ihre endgültigen Teilnehmerzahlen nachtragen.” Das Nachbarschaftsteam Bergkamen ist bereits zum dritten Mal dabei. Die größte Mannschaft wird wie im Vorjahr voraussichtlich wieder die Bayer Pharma AG stellen.

Wie das Online-Portal sport-kreisunna.de berichtet, waren im Vorjahr waren 43 Firmen mit 626 Läufern und Walkern am Start. Mitmachen können Beschäftigte aus Firmen und Verwaltungen im Kreis Unna und darüber hinaus sowie Hobbygruppen. Teams bestehen aus mindestens zwei Teilnehmern ab zwölf Jahren mit einem Teamleiter. Die Streckenlänge ist wie im Vorjahr unverändert fünf  Kilometer  mit Start und Ziel am Zentrumsplatz. Mit von der Partie ist erneut das Superheldenpaar Morphman und und Morphwoman, das laufend die Teilnehmerschar auf den fünf Kilometern begleiten wird.

Erstmals wird sich die Deutsche Bank als Sponsor in Bergkamen aufstellen. Ralf Birkendahl, Leiter der Geschäftskundenabteilung, sieht ausgehend vom Dortmunder Firmenlauf  “einen Wert- und Mehrwert für die Mitarbeiter der teilnehmenden Firmen. Von daher beteiligen wir uns gerne an dem Bergkamener Firmenlauf.” Der Erlös der Laufveranstaltung soll dem Veranstalter TuS Weddinghofen zufließen. Mit im Boot ist erneut die Stadt Bergkamen, die sich vor allem technisch einbringt.

Das Begleitprogramm ist von 17.30 Uhr bis 22 Uhr auf dem Zentrumsplatz angelegt. Dazu zählt neben der Moderation und Musik auf der After-Run-Party das Warmup-Programm mit der Morphwoman. Essen- und Getränkestände sind aufgebaut. Am Veranstaltungstag werden Wertmarken zu kaufen sein (1 Wertmarke = 50 Cent).

Mehr Infos gibt es auf der offiziellen Homepage zum Firmenlauf www.firmenlauf-bergkamen.de. Hier gibt es auch die Flyer und den Streckenplan (www.firmenlauf-bergkamen/streckenplan.php) in druckfähiger Qualität zum Download.




Ohrenbär kommt diesmal aus Kamen

In der Zeit vom 4. bis zum 8. August wird in der bekannten Kinderhörfunkreihe „Ohrenbär“ eine neue Erzählung von Heinrich Peuckmann gesendet. Peuckmann„Durcheinanderland“ heißt die Geschichte, in der Tobi und Karli eine Halle, zugestellt mit abgestellten Klamotten, entdecken und darin die tollsten Abenteuer erleben. Gelesen wird sie von dem Schauspieler Steffen Klewar.

„Ohrenbär“ wird von RBB produziert und vom NDR und von WDR 5 übernommen. Die Geschichte läuft jeweils in der Zeit von 19.45 bis 19.55 Uhr.

Der Kamener Heinrich Peuckmann (Foto) hat schon viele Geschichten für „Ohrenbär“ geschrieben. Aus Erfahrung weiß er, dass die phantasievollen Sendungen nicht nur von kleinen, sondern gern auch gerne von Erwachsenen gehört werden.




Lokschaden: Reisende sitzen zwischen Kamen und Nordbögge fest

Geduld war gefragt bei den rund 40 Reisenden, die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 5. Juni, in einem Zug zwischen Kamen und Nordbögge festsaßen. Der Grund: Ein Lokschaden bei einem Zug von Düsseldorf nach Hamm, der die Sperrung der Bahnstrecke in beide Richtungen zur Folge hatte.

Wie ein Bahnsprecher auf Anfrage mitteilt, bremste Rauchentwicklung in der Lokomotive den Zug Mittwochnacht um 23.18 Uhr aus. Bundespolizei, Feuerwehr und Leute von der Bahn wurden angefordert, Züge mussten umgeleitet werden. Derweil die Fahrgäste den Zug nicht verlassen konnten.

Der Brandherd in der Lok wurde zwar schnell gelöscht von der Feuerwehr. Doch musste eine Hilfslokomotive den defekten Zug abgeschleppen. Wie die Bahn erklärt, konnte die Strecke zwischen Nordbögge und Kamen schließlich um 0.30 Uhr wieder freigegeben werden. Der Abschnitt zwischen Kamen und Nordbögge indes blieb bis 2 Uhr gesperrt. Elf Züge, so die Bahn, seien während der Beeinträchtigung auf der Strecke Kamen-Nordbögge über die sogenannte Nordstrecke umgeleitet worden. Was die Rauchentwicklung in der Lok ausgelöst hat, muss noch geprüft werden.




VHS-Fotokurs im Selbstversuch: Das Stativ wird zur Gefahrenquelle für völlig Unbeteiligte

Der Weg ist das Ziel, lautet ein Sprichwort. Das denken sich wohl auch die milde lächelnden Nachbarn, als ich mich mit Stativ, Einbein, Kamerarucksack, Kaffeebecher und Umhängetasche auf dem Weg zum Auto fast selbst erschlage.

Katjas Fotokurs (5)
Dent Teilnehmern des VHS-Fotokurses entging natürlich nicht der Regenbogen, der in der Region zum Objekt zahlreicher Hobbyfotografen wurde. Auf Facebook gab es am Wochenende eine nicht enden wollende Sammlung. (Fotos und Fotogalerie: Katja Burgemeister)

Dabei will ich nur eins: Aus meiner nicht vorhandenen Nachtfotografie eine sichtbare machen. Der nagelneue Kurs „Architektur- und Nachtfotografie“ bei der Kamener Volkshochschule soll’s richten. Herr Wohlrab, ich komme!

Die blauen Flecken halten sich in Grenzen, als ich tatsächlich trotz 50 Kilo Übergepäck und atemlos vor dem Dozenten stehe. Vielleicht hätte ich das unendlich teure Stativ doch mehr als ein Mal ausprobieren sollen, statt es nur ängstlich seit Jahren anzustarren. Dann hätte ich auch auf dem kurzen Weg zum Gebäude am Geist nicht unzählige unschuldige Passanten damit gerammt. Die kurzzeitige Euphorie wird umgehend in Asche verwandelt. Mein einziges Nachtbild, stundenlang mit Blende und Belichtungszeit austariert, entlockt dem Fachmann nur ein leicht entgeistertes: „Ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht zu spät fotografieren und durchaus längere Belichtungszeiten wählen sollte.“

Schonungslose Aufdeckung individueller Fehler

Katjas Fotokurs (17)Na gut, dafür bin ich ja schließlich hier. In der Vorbesprechung sollen die individuellen Fehler aufgedeckt werden. Das ist schon mal gelungen. Ich verliere mich rettungslos in den Millionen Menü-Funktionen meiner noch relativ neuen Kamera, um parallel zu den jetzt folgenden Erläuterungen des Fotografen dem Geheimnis von ISO, ASA, Belichtungskorrektur und Belichtungsreihen auf den Grund zu gehen. Zwei Stunden hat es im Vorfeld bereits gedauert, bis die 300 Schrauben, Hebel und Schalter so eingestellt waren, dass die Fernauslösung tatsächlich funktionierte. Vielleicht wäre ein Grundkurs doch besser gewesen?

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Soll die Praxis ausgleichen, was in der Theorie fehlt. Auf dem Weg zum Marktplatz zeigt mir eine fürsorgliche Kursteilnehmerin, wie ich mich und meine Umwelt nicht mit dem Stativ unnötig lebensgefährlich bedrohe. Ich entdecke voller Verzückung ungeahnte Schrauben, Hebel und Griffe, die das vermeintlich sperrige Ding in ein gelenkiges Wunderwerk verwandeln. Schade nur, dass in dem Moment ein Platzregen mit Hagel mich und die Technik fast ertrinken lässt. Gerade wieder mittels diverser Tücher und Lappen getrocknet, reißt der schwarze Himmel auf und eine fulminante Sonne taucht die menschenleere Bummelzone in ein irrwitzige gelbes Licht. Dumm, dass ich die Belichtungszeit zu lang oder viel zu kurz einstelle und den richtigen Moment verpasse.

Es gelingen nur noch Momentaufnahmen

Katjas Fotokurs (19)Die neun übrigen Kursteilnehmer machen inzwischen fulminante Aufnahmen von einem gigantischen Regenbogen, der sich über den Marktplatz spannt. Bis ich alles aufgebaut habe, ist er längst weg. Dafür machen sich Halsschmerzen breit, da ich immer noch klitschnass bin und die Temperaturen binnen zwei Minuten um 10 Grad gesunken sind. Zum Glück habe ich Handschuhe mit, sonst wären die Wolkentürme über der Sparkasse, die düstere Stimmung am Hertiehaus oder die Lichtspiele am schiefen Turm anderen überlassen gewesen. Vor lauter Niesen gelingen mir ohnehin nur noch Momentaufnahmen.

Am Abend habe ich eine ausgewachsene Erkältung, als ich die Ergebnisse am Computer sichte. Dort tun sich Welten auf. Nicht nur den Regenbogen habe ich wie durch ein Wunder doch noch eingefangen. Ganz unfreiwillig tauchen in den Bildern Effekte auf, von denen ich keine Ahnung habe, wie sie dort hingekommen sind. Dem Referenten entlocken sie am zweiten und letzten Kurstag zur Abschlussbewertung immerhin ein freundliches: „Das sieht interessant aus.“ Immerhin: Auf meinen Fotos ist jetzt statt tiefster Schwärze tatsächlich etwas zu erkennen. Und ich habe ungeahnte Möglichkeiten entdeckt. Wie war das noch? Ach ja: Der Weg ist das Ziel… Dunkelheit, ich komme!

von Katja Burgemeister




Wer kennt diesem Mann? Mit EC-Karte einer 73-Jährigen Geld abgehoben

Mit einem Bild von einer Überwachungskamera fahndet die Polizei nach einem Unbekannten, der Anfang Februar in der Sparkasse Kamen-Mitte  mit der EC-Karte einer 73-Jährigen Geld abgehoben hat.

Wer kennt diesen Mann?
Wer kennt diesen Mann?

Am 3. Februar ist einer 73-jährigen Kamenerin im Ausgangsbereich der Sparkasse Kamen-Mitte, Sparkassenplatz, ihre Geldbörse durch Unachtsamkeit oder Diebstahl abhanden gekommen. Nur etwa 25 Minuten später hob ein unbekannter Mann mit ihrer Karte Geld in der gleichen Filiale ab.

Der Unbekannte wurde am Geldautomaten von einer Videoüberwachungskamera aufgenommen. Auf Beschluss des Amtsgerichtes Dortmund veröffentlicht die Polizei nun ein Lichtbild des Tatverdächtigen. Hinweise zu diesem Mann bitte an die Polizei in Kamen unter der Rufnummer 02307 921 3220 oder 921 0.