Bis zum ersten Betrieb im Logistikpark ist es noch ein weiter Weg
Im September vergangenen Jahres wurde der Logistikpark A2 eingeweiht. Von der ersten Ansiedlung eines Logistikbetriebs auf dem 90.000 Quadratmeter großen 1. Bauabschnitt fehlt auch ein halbes Jahr danach jede Spur. Mit zwei Firmen steht die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna (WfG) jetzt in ernsthaften Gesprächen. Kontakte gab es immerhin mit 22.
Dass hier zu einem schnellen Verhandlungserfolg kommen könnte, scheint Sabrina Schröter nicht zu glauben. Sie ist bei der WFG für die Vermarktung der Logistikpark-Flächen zuständig. Geplant hat sie Werbemaßnahmen bis in den kommenden Herbst hinein. Anfang Oktober 2013 werden die Flächen wieder auf der Expo Real, der weltgrößten Gewerbeimmobilienmesse, dem Publikum präsentiert. Davor zeigen die WFG und der Logistikpark auf zwei weiteren Messen Flagge. Die „LogiMAT 2013“, die Internationale Fachmesse für Distribution, Material- und Informationsfluss, fand bereits im Februar in Stuttgart statt. Die „transport logistic“ geht Anfang Juni in München über die Bühne. Dazu gibt es unter dem Motto „Lage sucht Halle“ eine Reihe von Werbeanzeigen in Fachzeitschriften.
Dass bisher noch kein „dicker Fisch“ angebissen hat, wundert die Wirtschaftsförderin überhaupt nicht. Herbst und Winter seien eben keine Saison für den Kauf von Gewerbegrundstücken. All das erzählte Sabrina Schröter den Mitgliedern des Stadtentwicklungsausschusses am Dienstag. Bei ihnen war eine gewisse Enttäuschung nicht zu überhören. Die einzige Ausnahme machte André Saatkamp. Nach eigenem Bekunden ist der Architekt mit ähnlichen Projekten betraut. Eine Anlaufzeit von einem Jahr sei hier schon kurz, betonte er.
Schwieriger Weg für ein weiteres Gewerbegebiet
Das Problem für Bergkamen ist, dass eine zögerliche Vermarktung des Logistikparks sich auch negativ auf Gewerbeansiedlungen an anderer Stelle auswirkt. Erst wenn der „A2“ voll ist, darf die Stadt daran denken, ein weiteres Gewerbegebiet auszuweisen. Dass dies für die Schaffung neuer Arbeitsplätze unbedingt notwendig wäre, geht aus dem Jahresbericht 2012 des städtischen Wirtschaftsförderers Walter Kärger hervor. In den bestehenden Gewerbegebieten stünden nur noch kleinere Restflächen für Ansiedlungen zur Verfügung, erklärt er.
Und sollten tatsächlich irgendwann die Flächen des Logistikparks weg sein, ist der nächste Ärger unausweichlich. Nach der bisherigen Diskussion kommen für die Ausweisung eines weiteren Gewerbegebiets eigentlich nur noch zwei Flächen infrage: östlich der Hansastraße und nördlich der Landwehrstraße in Overberge und eine Fläche in Nachbarschaft zum „A2“ im Süden Weddinghofen. Bei den Bürgerversammlungen zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplans war deutlich zu erkennen gewesen, dass es für beide Standorte ein erhebliches Protestpotenzial gibt. Unter anderem werden beide Flächen landwirtschaftlich genutzt.
Etwas Gutes hat ja die lange Suche nach Investoren für den Logistikpark: Solange niemand gefunden wird, gibt es auch keine heftig geführten Diskussionen über ein zusätzliches Gewerbegebiet.