BI L821n Nein! fordert Umdenken in der Verkehrspolitik

Der Stadtrat wird sich vermutlich in seiner Sitzung wieder mit dem Thema L821n bzw. mit dem Bürgerantrag gegen den Bau der umstrittenen Umgehungsstraße beschäftigen. Dazu hat die Bürgerinitiative gegen den Bau der L821n folgende Erklärung veröffentlicht:

„Man kennt sich – beschließt und besiegelt gute Zukunftsvisionen und handelt so gar nicht zukunftsorientiert.
Minister Wüst treibt den Bau der L821n voran, obwohl die Entwässerungsproblematik für den kompletten Bauabschnitt noch nicht geklärt ist und ordnet selbst die Rodung an, obwohl die Stadt Bergkamen einen Appell zur Aussetzung der Rodung ans Ministerium gesendet hat rechtfertigt er sein Verhalten damit, dass die Stadt Bergkamen sich mit dem vorgenannten Ratsbeschluss klar für den Bau der L821n entschieden hat und dieser die Realisierung rechtfertigt.
Bürgermeister Roland Schäfer betont mehrfach, dass er als Bürgermeister den Ratsbeschluss nach neutralen Gesichtspunkten umsetzen muss. Gleichzeitig verhält er sich unserer Meinung nach nicht objektiv. Am 08.10.18 bei BM vor Ort in Weddinghofen erklärt er den Anwesenden sinngemäß, dass es sich in seinen Augen bei der zukünftigen Fläche der L821n nicht um Natur handeln würde und falls der Rat sich gegen die Straße entscheidet, werde er den Flächennutzungsplan prüfen und sich dagegen wenden. Auf der Ratssitzung am 12.10. verlässt er den Saal, als die BI L821n NEIN Sprecher sich zu Wort melden. Dies sind nur ein paar kleine Auszüge, aus unseren Aufzeichnungen, zu öffentlichen Meinungsäußerungen unseres Bürgermeisters.
Bergkamen ist Mitglied des Zukunftsnetzes Mobilität NRW, welches das Ziel hat, die kommunalen Gebietskörperschaften (Städte, Gemeinden und Kreise) bei der Mobilitätswende zu unterstützen. Vor dem Hintergrund des Klimawandels, der demografischen Entwicklung, der Verkehrssicherheit und der Ressourcenknappheit stehen Kommunen vor der Herausforderung, mehr Mobilität mit weniger Kfz-Verkehr zu gewährleisten. Für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung sind intelligente, vernetzte und vor allem verkehrsmittelübergreifende aber auch verkehrssparende Lösungen gefragt. Kombinierte Angebote aller Verkehrsträger – von Bus und Bahn über Fahrrad, Fußgänger,
Sharing-Systemen (Carsharing, Fahrradverleihsysteme) bis hin zu Mitfahrautos – sind gefragt.
Klimaschutz soll in diesem Zusammenhang ein wichtiger Bestandteil sein – Neues Denken ist unumgänglich. Die Klimaschutzziele von Paris lassen sich nur einhalten, wenn der Verkehrsbereich auch in die Co2-Reduktion miteinbezogen wird.
Herr Wüst, Herr Schäfer, wir nehmen sie in die Pflicht, genau nach diesen Vorgaben zu handeln. Über 3000 Bergkamener BürgerInnen haben sich mit der Unterschrift gegen den Bau der L821n ausgesprochen. Die L821n darf allein aus Klimaschutzgründen nicht gebaut werden. Die Ratsmitglieder haben auf der Ratssitzung am 06.06. die Möglichkeit, ein Umdenken in der Verkehrspolitik einzuleiten. Wir erwarten dann von Bürgermeister Roland Schäfer, sich in diesem Sinne für genau diese notwendige Entwicklung, die wir für eine nachhaltige Mobilitätswende benötigen, stark zu machen. Dann muss nur noch der Initiator der innovativen Zukunftsvisionen, Minister Wüst, überzeugt werden. Aber man kennt sich ja, da gibt es auf jeden Fall Möglichkeiten die bestehenden guten Kontakte nach Düsseldorf zu nutzen.“