Besucher des Parkfriedhofs werden jetzt von Kampmann-Skulptur „Mutter mit Kind“ begrüßt
Seniorchef Wolfgang Kerak und sein Sohn Olaf nahmen am Donnerstagnachmittag selbst die Maurerkelle in die Hand, um der Plastik „Mutter mit Kind“ von Lothar Kampmann am Haupteingang des Parkfriedhofs festen Halt auf dem Betonsockel zu geben. Die Plastik gehörte einst zum Skulpturenpark am Hallenbad in Bergkamen-Mitte mit 16 Plastiken des Kamener Kunstprofessors. Nach einer Zwischenstation am Vorplatz des Stadtmuseums haben „Mutter und Kind“ jetzt ihren endgültigen Standort gefunden.
Auch einige andere Kampmann-Skulpturen hatten den Umzug von Bergkamen-Mitte nach Oberaden mitgemacht. Verbunden war jeweils eine gründliche Restaurierung, an der aber wieder der berühmte „Zahn der Zeit“ nagt. „Der Satz „Beton hält für die Ewigkeit“ ist eben falsch. Man sehe sich nur die vielen maroden Straßenbrücken an“, sagte Wolfgang Kerak, der sich zusammen mit seinem Sohn und den Mitarbeitern seiner Steinmetzwerkstatt zu Experten der Wiederherstellung von Kampmann-Kunstwerken entwickelt hat.
Den Anfang machte er vor rund 15 Jahren mit der größten der Kampmann-Plastik inh Bergkamen, „Das Pferd“. Es folgten dann „Die Liegende“ und „Der Engel“, die heute links vom Haupteingang des Parkfriedhofs stehen. Hierfür hatten sich nach einem Aufruf des Kulturreferats Gisela Güldenhaupt und Elmo Deuse zwei Sponsoren gefunden. Durch ihre Spende wurde zumindest ein Teil der Material- und Arbeitskosten gedeckt. Für die Finanzierung von „Mutter mit Kind“ zeichnet nun Klaus Schäfer verantwortlich.
Die Sponsoren und auch Kulturreferentin Simone Schmidt Apel verfolgten am Donnerstagnachmittag mit Spannung, wie die beiden Keraks mit zwei ihrer Mitarbeiter die inzwischen vierte Kampmann-Plastik am Parkfriedhof in Position brachten. „Hier ist ein richtiger kleiner Skulpturenpark entstanden, der auch hierhin passt“, betonte Simone Schmidt-Apel. Aus dem Kampmann-Quartett könnte gut ein Quintett werden. Wolfgang Kerak nahm eine freie Fläche zwischen „Mutter mit Kinde“ und dem Pferd mit seinen Augen ins Visier. „Dort könnte gut noch eine kleine Plastik stehen“, versicherte er – vorausgesetzt, es findet sich ein Sponsor.
Geld für die Restauration einer weiteren Skulptur ist da. Es stammt aus Verkaufserlösen der letzten Kunstnachten der „Kunstwerkstatt sohle 1“. Es sei aber zweckbestimmt für eine Plastik, die am Stadtmuseum in Oberaden, dem Stammsitz der Künstlergruppe, stehen soll, erklärte Silke Kieslich vom Vorstand der Kunstwerkstatt.