Bergkamener Gymnasium ist jetzt eine Schule ohne Rassismus

Bücher können doch etwa bewegen. Im März stellte der Autor Olaf Sundermeyer in einer Lesung im Bergkamener Gymnasium sein Buch “Rechter Terror in Deutschland“ vor. Kurz darauf hatte sich an der Schule eine Arbeitsgemeinschaft „Antirassismus“ gebildet.

SiegelDie für Schülerinnen und Schüler griffen dabei eine Bemerkung von Sevgi Kahraman-Brust vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Unna auf. Sie wies in der Veranstaltung mit Olaf Sundermeyer auf das große Netzwerk „ hin. Hier sollte auch das Städtische Gymnasium mitmachen, lautete das erste Ziel der neuen AG, die von den Lehrern Jan Groesdonk und Matthias Fahling betreut wird. Referendar Nils Wessels ist allerdings nicht mehr dabei.

Den ersten wichtigen Schritt zur Aufnahme in das Netzwerk meisterten die engagierten Schülerinnen und Schüler problemlos. Mindestens 70 Prozent aller Schüler, Lehrer und Mitarbeiter des Gymnasiums sollten mit ihrer Unterschrift dokumentieren, dass sie hinter den Zielen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stehen. Tatsächlich kamen über 90 Prozent zusammen.

Eine weitere Voraussetzung wird in dieser Woche erfüllt: Mindestens ein Mal im Jahr muss die Schule ein Anti-Rassismus-Projekt durchführen. Am Montagmorgen überreichte deshalb von Sevgi Kahraman-Brust als Koordinatorin des Netzwerks im Kreis Unna im Rahmen einer großen Schülerversammlung auf dem Schulhof das Siegel des Netzwerks. Danach gab es im Rahmen des Projekttags eine weitere Aufführung des Stücks „Andorra“ von Max Frisch.

„Radau gegen Rechts“ im JZ Yellowstone

Am kommenden Freitag, 19. Juli, lädt die AG um 19.30 Uhr zum Konzert „Radau gegen Rechts“ in das Jugendzentrum Yellowstone ein. Bis nach den Sommerferien läuft noch der Foto-Wettbewerb „Bergkamen – bunt statt braun“.

Schulleiterin Silke Kieslich, Bürgermeister Roland Schäfer und der offizielle Pate der Anti-Rassismus-Aktionen, der Schriftsteller Heinrich Peuckmann, erklärten den Schülerinnen und Schülern, dass das neue Siegel eine Verpflichtung für künftiges Handeln sei. Es gehe nicht nur um Rassismus, sondern auch darum die kleinen Schäbigkeiten im Schulalltag wie das Mobbing so klein wie nur irgendwie möglich zu halten.

Silke Kieslich hat auch schon eine Idee, wie die Aktionen im kommenden Schuljahr fortgesetzt werden können: mit einer Lesung mit Heinrich Peuckmann, der sich in seinem jüngsten Roman „Bei Abpfiff Mord“ sehr intensiv mit den Themen Rassismus und Zivilcourage auseinandersetzt.

Siegel2