BergAUF fordert Bau von hochwirksamen PCB-Eliminierungsanlagen auf Kosten der RAG

Zum Thema Grubenwassereinleitung in Lippe und Ruhr hat BergAUF Bergkamen folgende Presseerklärung veröffentlicht:

Gift im Grubenwasser – eine große Gefahr für uns alle

RAG AG will nicht nur knapp 15 Millionen Kubikmeter hoch belastetes Grubenwasser in die Lippe einleiten. Gemäß einem neuen Antrag an die Bezirksregierung Arnsberg, soll die Einleitung in die Ruhr um knapp 50% von 31,1 auf 46 Millionen Kubikmeter jährlich erhöht werden.

Damit droht eine weitere Verschlechterung der Wasserqualität in Lippe, Ruhr und Rhein. Schon jetzt ist aber ein hoher und teurer technischer Aufwand notwendig, um Wasser aus der Ruhr für Millionen Menschen im Ruhrgebiet zum Trinkwasser aufzubereiten.

Nun behauptet Herr Roth, Fachbereichsleiter Grubenwassermanagement bei der RAG, das Grubenwasser würde vor der Einleitung gereinigt. Gleichwohl musste er öffentlich auf Nachfrage des BergAUF-Sprechers bei einer RAG-Werbeveranstaltung im Juni in Oberaden einräumen, dass das Ultragift PCB im Grubenwasser entgaltet ist. Das jedoch, davon zeugen die großen Schautafeln an der Straße „Am Rothenbach“ in Bergkamen Oberaden, willl RAG nicht aus dem Grubenwasser entfernen. Bestimmte Spuren von PCB, die  Eisenteilchen anhaften, sollen sogar mit den verbleibenden Eisenschlämmen einfach entsorgt werden. Dazu sollte man wissen:  Allein 12.000 Tonnen des Ultragifts PCB hat die RAG in den stillgelegten Stollen hinterlassen. Außerdem wurden in den frühen 1990er Jahren 1,6 Millionen Tonnen Sondermüll unter Tage verbracht, davon laut Bezirksregierung 75.600 t allein auf dem Bergwerk Haus Aden. In diesem Giftmüll-Cocktail sind 600.000 Tonnen Filterstäube aus Müllverbrennungsanlagen, die hochgiftige Stoffe wie Dioxine, Furane, Arsen, Quecksilber und Schwermetalle enthalten, auch Gießerei-Altsande sind enthalten.

Um Kosten zu sparen, will RAG nun das Grubenwasser auf -380 m NHN ansteigen lassen und  flutet so nach und nach alle stillgelegten Bergwerke. Schon heute gelangen all diese Stoffe kontinuierlich in unsere Flüsse. Richtig gefährlich wird es, wenn das verseuchte Grubenwasser bei weiterem Anstieg mit Grundwasser führenden Schichten in Berührung kommt.

Die RAG verweigert bis heute entsprechende Grubenwasserreinigungs- und PCB-Eliminierungs-anlagen zu bauen, obwohl dafür ausgereifte Verfahrens- und Analysetechnik zur Verfügung steht.

Das kommunale Wahlbündnis „BergAUF Bergkamen“ fordert gemeinsam mit der Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“:

  • Die Erhöhung der Einleitungsmengen von Grubenwasser in die Ruhr darf nicht genehmigt  werden!
  • Sofortiger Bau und dauerhafter Betrieb von hochwirksamen PCB-Eliminierungsanlagen  auf Kosten der RAG!
  • Volle Transparenz und regelmäßiges enges Monitoring über die Inhaltsstoffe des Grubenwassers gegenüber der Bevölkerung!

Betroffene Bürger, und das sind praktisch alle Menschen im Ruhrgebiet, können noch bis Freitag 28.11.25 einen formlosen Einwand an die Bezirksregierung Arnsberg stellen. Einwände können per Mail geschickt werden an: Wasserwirtschaft-UnterTage@bra.nrw.de.