Bayer-Ehrenamtsstiftung übernimmt Patenschaft für ein Therapiepferd

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung würdigten den ehrenamtlichen Einsatz von Renate Schwerbrock (2. v. r.), die sich seit vielen Jahren im Verein für Reittherapie engagiert. Foto: Bayer AG

Wenn Kinder geistig oder körperlich behindert sind, ist das für das private Umfeld oft sehr belastend. Doch gerade deshalb gilt es, nach vorne zu schauen und alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Lebensqualität zu verbessern. Eine davon ist das Therapiereiten. Hierbei wirken sich insbesondere der Kontakt zu den Pferden und die sanften Bewegungen beim Reiten positiv aus. Der Verein für Reittherapie Kreis Unna ermöglicht es Familien seit vielen Jahren, die gutmütigen Vierbeiner für diesen Zweck zu nutzen. Dieses wertvolle Projekt fördert die Bayer-Ehrenamtsstiftung indem sie die Patenschaft für ein Therapiepferd im Wert von 4.310 Euro übernimmt.

Während der Reitstunde, bei der ehrenamtliche Helfer ihre oft jugendlichen Schützlinge begleiten, können die Angehörigen einen Moment durchatmen. Sie kommen zur Ruhe, schauen der Reitstunde zu und tauschen sich untereinander aus. So entsteht nicht nur für Menschen mit Behinderung ein Ort der Begegnung, sondern auch für die Begleiterinnen und Begleiter. Dr. Timo Fleßner, Leiter des Bayer-Standorts in Bergkamen, freut sich daher, einen Beitrag zu dem Projekt leisten zu können: „Die lebensbejahende Einstellung aller Beteiligten und deren Engagement beeindrucken mich. Ich finde es bemerkenswert, wie intensiv das Projekt auf die individuellen Bedürfnisse der Familien eingeht.“

Wie wichtig es für die Familien ist, jeden Samstag auf den Reiterhof zu kommen, weiß Renate Schwerbrock. Sie ist Mitarbeiterin bei Bayer in Bergkamen und seit über 15 Jahren im Verein für Reittherapie engagiert. Was klein anfing, gehört mittlerweile fest zu ihrem Leben. „Damals hat mein Patenkind die Diagnose bekommen, körperlich und geistig behindert aufzuwachsen. Im ersten Moment waren wir geschockt, doch bald fanden wir bei den Pferden die richtige Therapieform“, erzählt sie. Sie erinnert sich, dass sie der Methode zunächst skeptisch gegenüberstand. Als sie dann aber schnell Fortschritte bei ihrem Patenkind beobachtete, war die Freude umso größer.

„Seitdem bin ich dabei geblieben. Das Reiten und der Kontakt zu den Pferden öffnet unsere Schützlinge. Sie vergessen für einen Moment ihren Alltag und trainieren dabei ihren Körper“, berichtet Schwerbrock. So vielfältig die Menschen sind, die sie durch die Therapie kennengelernt hat, so unterschiedlich können deren Einschränkungen sein. Deshalb sei es wichtig, findet die engagierte Ehrenamtlerin, sich jedes Mal aufs Neue auf Mensch und Tier einzulassen, keine Wunder zu erwarten und die Zeit auf dem Reiterhof zu genießen. Das entspanne nicht nur die Reiterinnen und Reiter, sondern auch sie selbst.

Bewerbungen für die nächste Förderrunde des Bayer-Ehrenamtsprogramms sind bis zum Herbst 2019 möglich. Das Antragsformular ist online verfügbar unter: http://www.bayer-stiftungen.de/de/role-models.aspx.