Bäckerei Westermann hat mit einem Schlag 11 Filialen mehr

Der Filial-Bestand der Oberadener Bäckerei „Back Pro“, ehemals Westermann, ist um einen Schlag um 11 Verkaufsstellen größer geworden. Sie hat elf von 14 Filialen der insolventen Dortmunder Bäckereikette von Frank Feldkamp, „Willi hat’s“, übernommen. Dadurch sollen rund 100 Arbeitsplätze in den neuen Verkaufsstellen gesichert sein.

Bäckerei Westermann in Oberaden.
Bäckerei Westermann in Oberaden.

Mehr Arbeit und mehr Auslastung wird dies in den Backstuben in der Oberadener Schlenke allerdings kaum bringen. Denn schon seit einigen Monaten beliefert „Back Pro“ die Feldmann-Filialen mit Brötchen und Brot „Made in Bergkamen“. Frank Feldmann hatte den eigenen Backbetrieb eingestellt. 25 Mitarbeiter wechselten von Dortmund nach Bergkamen.

Bei manchem altgedienten Westermann-Mitarbeiter wird diese Entwicklung Stirnrunzeln, vielleicht aber auch Genugtuung erzeugen. Denn Frank Feldmann gehörte im Sommer vergangenen Jahres zu den erklärten Bietern bei der Übernahme der Oberadener Bäckerei samt ihrer mehr als 20 Filialen. Er habe sich bei einem Betriebsbesuch schon wie der neue Chef aufgeführt, lautete damals die Klage. Viel lieber hätte sie und auch der Geschäftsführer der zuständigen Gewerkschaft NGG, Manfred Sträter, den Zusammenschluss mit einem anderen Unternehmen gesehen, das an seinem bisherigen Standort keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr gesehen hat.

Es kam dann aber anders: Am 1. November 2012 stellte sich mit der „Back Pro Backwaren Vertriebs GmbH“ in Oberaden die neue Eigentümerin von Westermann vor. Geschäftsführer ist der Dortmunder Peter Stahnke, der als Hotelier branchenfremd ist. Beraten wurde er aber von Peter Feldkamp, der aber nach eigenem Bekunden nicht der Eigentümergesellschaft angehört.

Am 25. Februar 2013 ist dann das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen des Frank Feldkamp angeordnet worden. Und zwar vom Amtsgericht Duisburg. Dorthin hatte Feldkamp vorher den Firmensitz verlegt. „Herr Feldkamp teilte seinen Beschäftigten einen Tag nach der Antragstellung (!) schriftlich mit, dass er dem finanziellen Druck nicht mehr standhalten konnte und deshalb den Antrag auf Insolvenz gestellt hat. Er erhoffe sich dadurch, dass die Bäckerei Feldkamp erhalten bleibt“, heißt es dazu in einer Mitteilung der Gewerkschaft NGG. Und: „Es gibt Beschäftigte, die seit November 2012 kein Entgelt mehr erhalten haben.“