Back Pro, ehemals Westermann, erneut in der Insolvenz und entlässt Mitarbeiter
Am Montag ordnete das Amtsgericht Dortmund das Insolvenzeröffnungsverfahren über das Vermögen der Back Pro Backwarenvertriebs GmbH, ehemals Westermann, in Oberaden an. Nur einen Tag später kündigte Back Pro-Geschäftsführer Peter Stahke den Beschäftigten am Produktionsstandort Bergkamen.
Das sei ohne Beteiligung des Betriebsrats geschehen, kritisiert der Sekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Und: „Maschinen und Ausstattungen aus Bergkamen werden offensichtlich derzeit abtransportiert“, erklärt er. Ziel sei möglicherweise Dortmund-Hörde, dem ehemaligen Sitz der Bäckerei Feldkamp.
Was ebenfalls merkwürdig erscheint: Die Filial-Beschäftigten der Back Pro Vertrieb haben am Freitag vergangener Woche eine Mitteilung erhalten, dass sie rückwirkend seit dem 15.04.2013 in der „Westermann Lünen und Dortmund UG haftungsbeschränkt i.Gr.“, Unterschrift „Feldkamp“ beschäftigt sind. Gegenüber Antenne Unna erklärte Sträter, dass die Beschäftigten ein Schreiben erhalten hätten, nachdem die Filialen künftig von anderen Bäckereien beliefert werden sollen. „Offensichtlich sollen sie nicht durch die Insolvenz betroffen sein“, vermutet Sträter. Anfang April hatte Frau Scholzen-Stahnke (Geschäftsführerin der Back Pro Filial GmbH) 11 von 14 Filialen der insolventen Bäckerei Frank Feldkamp gekauft.
Gewerkschaft NGG ruft nach dem Staatsanwalt
Geschäftsführer Stahnke teilte den gekündigten Beschäftigten der Produktionsstätte Bergkamen
schriftlich mit, dass er aus wirtschaftlichen Gründen Insolvenz anmelden musste. „Die Beschäftigten sind unwiderruflich von der Arbeit bis zur Kündigungsfrist freigestellt worden“, so Sträter weiter. „Der Betriebsrat wurde bei den Kündigungen von Herrn Stahnke übergangen. Die Kündigungen sind unrechtmäßig, da der Betriebsrat nicht beteiligt wurde.“
Auch hatte der Betriebsrat keinerlei Informationen über den Insolvenzantrag und die Betriebsschließung. Betriebsratsvorsitzender Sascha Hartung: „Wir wissen alle nicht, was wir machen sollen und sind völlig ratlos. Es kann doch nicht sein, dass wir von heut auf morgen auf die Strasse gesetzt werden. Gestern haben wir noch gearbeitet, jetzt müssen wir alle Zuhause bleiben. Dies ist ungeheuerlich.“
Manfred Sträter, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), kritisiert die Vorgehensweise von Peter Stahnke als „menschenverachtend“. Bereits vor der Übernahme am 1. November hatte NGG öffentlich vor Stahnke und Feldkamp („Ein mieser Chef“) gewarnt. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen. Es ist an der Zeit, dass sich ein Staatsanwalt mit diesem Gebaren beschäftigt!“.