Autotür auf – Radfahrerin rein: Haftstrafe
von Andreas Milk
Eine Autotür wird unachtsam von innen geöffnet – und ein Radfahrer fährt rein: Diesen Unfallklassiker gab es am Abend des 7. Juni auf der Gedächtnisstraße in Weddinghofen. Der Mann im Auto wurde jetzt vor dem Kamener Amtsgericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Das ist viel für etwas, das laut dem zuständigen Richter „uns allen passieren“ kann. Der 36-Jährige, dem es in Bergkamen passierte, ist allerdings ein Mann, der schon eine Reihe von Vorstrafen in Zusammenhang mit Verkehrsverstößen hat. Wegen eines früheren Vergehens sitzt er bereits in Haft.
Auf der Gedächtnisstraße traf es Anfang Juni eine 20-jährige Radlerin. Sie erlitt unter anderem eine blutende Wunde am Knie, Abschürfungen, hat nach eigenen Angaben bis heute Schmerzen in der Seite. Tagelang war sie arbeitsunfähig. Ihr Fahrrad war nicht mehr zu gebrauchen. Von der Versicherung ihres Unfallgegners hat sie bis heute nichts bekommen. Und auch seine im Gerichtssaal vorgetragene Entschuldigung wollte sie nicht so einfach akzeptieren. Denn als es damals gekracht hatte, habe er Wert darauf gelegt, das Ganze ohne Sanitäter und Polizei zu regeln – naheliegend angesichts der Tatsache, dass er früher schon mit Polizei und Justiz zu tun hatte. Allerdings riefen Passanten einen Rettungswagen.