Ruhrgebiet stark machen gegen die Folgen des Klimawandels

Stellten die Förderrichtlinie des Landes vor, mit der das Ruhrgebiet zur Schwammstadt bzw. Schwamm-Region werden soll (v.li.): Ursula Heinen-Essen, Umweltministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, Prof. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, und Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne. Foto: Kirsten Neumann/EGLV

Städte, Wohnungsbaugesellschaften oder Unternehmen im Ruhrgebiet müssen sich gegen die Folgen des Klimawandels wappnen. Die Investitionen dafür unterstützen das Land Nordrhein-Westfalen und Wasserverbände mit rund 250 Millionen Euro bis 2030. NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser und Emschergenossenschafts-Vorstand Prof. Dr. Uli Paetzel haben am Mittwoch in Herne die Förderrichtlinie des Ruhrkonferenz-Projekts „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) vorgestellt.

Ob nun die Hitzesommer 2018 und 2019 oder das Starkregen-Ereignis im Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen: Extreme Wetterlagen sind in den Städten des Ruhrgebiets angekommen und werden künftig zunehmen, das ist Konsens in der Klimaforschung. Den klimafesten Umbau der Region, der die Folgen des Klimawandels wie Dürre, Hitzeperioden und Überflutungsgefahr durch Extrem-Niederschläge abmildert, fördert das Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen seit 2020.

„Im Rahmen des Ruhrkonferenz-Projekts ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘ stellen wir bis 2030 rund 120 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser zur neuen Förderrichtlinie, die Vorgaben und Maßnahmen nun genauer festlegt. „So investieren wir in eine klimarobuste, blau-grüne Infrastruktur, die nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in den Städten für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet“, so die NRW-Umweltministerin weiter. Insgesamt rund 250 Millionen Euro werden das Land und die Wasserverbände der Region (Emschergenossenschaft, Lippeverband, Ruhrverband, Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft, Niersverband) mit ergänzenden Förderungen bis zum Ende dieser Dekade für Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung einsetzen.

Regenwasser als Ressource nutzen
Erste Bauprojekte wurden seit 2020 mit der KRIS-Förderung umgesetzt und Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben. Die Maßnahmen setzen auf das Prinzip der Schwammstadt: „Es geht darum, den natürlichen Wasserkreislauf zu stärken, indem Regenwasser vor Ort gespeichert wird, versickern kann und nicht in die Mischwasserkanalisation gelangt. Das hat über Bewässerung und Kühlung positive Effekte fürs Mikroklima in den Stadtvierteln, dient aber auch der Entlastung der Kanalisation“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, beim Pressetermin in Herne. „Der Klima-Umbau ist eine Aufgabe, der sich die Region gemeinsam stellen muss, denn Wetterextreme machen nicht an den Stadtgrenzen Halt. Dafür ist die KRIS-Förderung eine große Chance“, forderte Uli Paetzel Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften und Unternehmen zum Mitmachen auf.

Zusammen mit den Emscher-Kommunen und dem Land NRW als Fördermittelgeber setzt sich die Emschergenossenschaft schon länger für eine wasserbewusste Stadt- und Raumplanung ein, die Regenwasser als Ressource nutzt und Wasser mehr Raum gibt: Unter dem Dach der Zukunftsinitiative Klima.Werk und der zugehörigen Serviceorganisation in der Emschergenossenschaft wird auch das Ruhrkonferenz-Projekt KRIS umgesetzt.

Beispiel für einen Betrachtungsraum
Voraussetzung für die Förderung nach der neuen Richtlinie ist, dass die Städte und Gemeinden im Gebiet des Regionalverbandes Ruhr bis Ende 2023 jeweils eines oder mehrere Gebiete ausweisen, in denen Maßnahmen gebündelt umgesetzt werden. Ein Beispiel für einen solchen möglichen Betrachtungsraum ist die Wohnsiedlung des Bauvereins Sodingen in Herne, die vielen Quartieren im Ruhrgebiet ähnelt und deshalb als Blaupause dienen kann. Dort könnten befestigte Flächen und Dachflächen der Häuser sowie der nahegelegenen Schulen (Otto-Hahn-Gymnasium und Mont-Cenis-Gesamtschule) von der Kanalisation abgekoppelt und das Regenwasser in den Ostbach abgeleitet werden. Zudem könnten die Garagendächer begrünt und die Straßenentwässerung ebenfalls von der Kanalisation abgekoppelt werden. So kann das Regenwasser vor Ort zur Bewässerung der Pflanzen und Bäume dienen, die begrünten Dachflächen halten Wasser ebenfalls zurück und sorgen über Verdunstung für Kühlung. Die Stadt Herne hat die ersten Planungen dazu aufgenommen, andere Städte im Ruhrgebiet identifizieren in den kommenden Monaten ebenfalls solche Räume.

Die Förderrichtlinie der „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“

Förderkulisse: Gefördert werden Maßnahmen in allen 53 Städten und Gemeinden des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Kommunen dabei, das Ziel zu erreichen, bis 2030 rund 25 Prozent der befestigten Flächen in ausgewiesenen Betrachtungsräumen von der Mischwasserkanalisation abzukoppeln und die Verdunstungsrate um zehn Prozentpunkte zu steigern. Betrachtungsräume können jegliche Quartiere mit klimawandelbedingten Defiziten sein, denen mit wasserbezogenen Maßnahmen begegnet werden kann und in denen durch gebündelte Maßnahmen messbare Effekte erzielt werden können.

Fördervoraussetzung: Das Land fördert bis Ende 2023 Machbarkeitsstudien für die Festlegung von Betrachtungsräumen (Konzepte) sowie bis Ende 2030 die Umsetzung von Maßnahmenbündeln in diesen Gebieten. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, wasserwirtschaftlich relevante Einzelprojekte außerhalb dieser Räume oder innerhalb potenzieller, noch nicht festgelegter Betrachtungsräume über das Förderprogramm zu finanzieren. Kleine, private Einzelmaßnahmen sind hier nicht förderfähig. Ab 2024 erhalten nur noch solche Kommunen Fördermittel, die mindestens einen Betrachtungsraum definiert haben.

Förderhöhe und Förderprozedere: Der Antrag zur Förderung erfolgt im gesamten RVR-Raum über die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk in der Emschergenossenschaft. Das dort tätige Team berät zur Förderfähigkeit von Projekten und über Möglichkeiten und Prozedere. Maßnahmenträger können die Kommunen sein, aber auch Private: Unternehmen, Vereine, Institutionen und Bürger:innen. Die Höhe des Förderzuschusses durch das Land beträgt 60 Prozent der Ausgaben, Emschergenossenschaft und Lippeverband stocken in ihrem jeweiligen Verbandsgebiet die Förderung für Private oder Gewerbliche auf bis zu 90 Prozent und für kommunale Maßnahmenträger auf bis zu 100 Prozent auf, so dass für letztere kein Eigenanteil mehr anfällt. Dabei sind Bagatellgrenzen zu berücksichtigen: Eine Förderung im Einzelfall wird nur gewährt, wenn sie mehr als 2000 Euro beträgt, bei Gemeinden, Gemeindeverbänden und dem RVR muss die Förderung für die Maßnahme mehr als 12.500 Euro betragen.

Förderfähig sind folgende Maßnahmen: Flächenentsiegelung, Mulden-/Flächenversickerung, Mulden-Rigolen-Versickerung, Rigolenversickerung, Baumrigolen, Extensive Dachbegrünung, Fassadenbegrünung mit Versorgung über Niederschlagswasserzisterne, Niederschlagswasserzuführung zum Gewässer, Intensivierung der Flächenbegrünung und Baumpflanzungen mit Versorgung über Niederschlagswasser, Machbarkeitsstudien.

Weitere Stimmen:

Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender des Genossenschaftsrats der Emschergenossenschaft: „Mit der Zukunftsinitiative Klima.Werk zeigen wir im Ruhrgebiet eine bedeutende Zusammenarbeit bei den zentralen Zukunftsthemen Klimaschutz und Klimafolgenanpassung. Wir stellen uns als klimaresiliente Region zukunftssicher auf. Die Emschergenossenschaft ist dafür ein starker und verlässlicher Partner für uns Kommunen und die Förderung durch das Land NRW unterstreicht die besondere Bedeutung des Vorhabens.“

Prof. Dr. Norbert Jardin, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands: „Das Hochwasser im Juli 2021 hat uns nachdrücklich vor Augen geführt, dass die schnelle Ableitung des Regenwassers in unsere Bäche und Flüsse vermindert werden muss. Viele kleine Maßnahmen zur Versickerung des Regenwassers können einen hervorragenden Beitrag zur Minderung von Hochwässern leisten.“

Die Geschichte der Zukunftsinitiative Klima.Werk und von KRIS
2005 – Die Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) wird von der Emschergenossenschaft, den Emscher-Kommunen und dem Land NRW ins Leben gerufen. Das Ziel: 15 Prozent der an die Kanalisation angeschlossenen Flächen sollen innerhalb von 15 Jahren abgekoppelt werden, um den Regenwasserabfluss in die Kanalisation zu reduzieren

  • 2014 – Die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ entsteht: Die 16 Emscher-Kommunen, die Emschergenossenschaft und das NRW-Umweltministerium vereinbaren in einer Absichtserklärung die fach- und städteübergreifende Zusammenarbeit für wasserbewusste Stadt- und Quartiersentwicklungen
  • 2019 – Das Leitbild der „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRIS) wird entwickelt, in das Themenforum „Grüne Infrastruktur“ der Ruhrkonferenz des Landes NRW eingebracht und als Projekt verabschiedet. Die 16 Kommunen der Emscher-Region unterzeichnen eine Verpflichtungserklärung mit dem Ziel, zusammen mit der Emschergenossenschaft das KRIS-Projekt umzusetzen
  • 2020 – Die Serviceorganisation für die Zukunftsinitiative und die Umsetzung des Ruhrkonferenz-Projektes KRIS wird bei der Emschergenossenschaft eingerichtet
  • 2020 – Mit dem Lippeverband, dem Ruhrverband, der Linksniederrheinischen Entwässerungsgesellschaft, dem Niersverband und dem Regionalverband Ruhr werden weitere Partner eingebunden
  • 2021 – Die bisherige Zukunftsinitiative entwickelt sich zur Zukunftsinitiative Klima.Werk

Hintergrund Ruhrkonferenz
Die Ruhr-Konferenz ist eine umfassende Initiative der Landesregierung, um das Ruhrgebiet als wirtschaftlich starke und lebenswerte Zukunftsregion mit allen Menschen zu gestalten. Der Prozess zur Entwicklung der Chancenregion Ruhr ist von Beginn an auf breite Beteiligung und das Engagement von Menschen und Partnern aus allen gesellschaftlichen Bereichen angelegt. Auf fünf zentralen Handlungsfeldern werden dabei wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Ruhrgebiets gesetzt werden: Vernetzte Mobilität – kurze Wege; Erfolgreiche Wirtschaft – gute Arbeit; Gelebte Vielfalt – starker Zusammenhalt; Sichere Energie – gesunde Umwelt sowie Beste Bildung – exzellente Forschung.

Die Umsetzung der 74 erarbeiteten und ausgewählten Projekte hat Anfang 2020 begonnen. In den kommenden Jahren werden weitere Vorhaben und Ideen von Partnern wie Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder Unternehmen unter dem Dach der Ruhrkonferenz diese Impulse verstärken und die Entwicklung der Chancenregion Ruhr unterstützen.

Weitere Informationen zur Zukunftsinitiative und zum Thema Klimafolgenanpassung auf www.klima-werk.de




L821n: Veränderte Verkehrsführung an der Erich-Ollenhauer-Straße in den Osterferien

Asphaltarbeiten am nördlichen Kreisverkehr. Foto: Ludewig+Bock

Die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr sperrt ab Montag, 11. April, die Erich-Ollenhauer-Straße in Bergkamen-Oberaden im Bereich des neuen Kreisverkehrs mit der L821n in Fahrtrichtung Innenstadt und A1. Voraussichtlich bis Freitag, 22. April, kann der motorisierte Verkehr diesen Bereich nur in Fahrtrichtung Westen (Bergkamen-Oberaden) nutzen. In diesem Zeitraum stellt Straßen.NRW Fahrbahn und Gehwege des neuen Kreisverkehrs her. Eine weiträumige Umleitung führt über L821 (Jahnstraße), L654 (Lünener Straße), L664 (Goekenheide / Kampstraße / Schulstraße / Landwehrstraße).

Für den Einbau der obersten Asphaltschicht im neuen Kreisverkehr muss zudem die Erich-Ollenhauer-Straße für ein Wochenende gesperrt werden. Der voraussichtliche Termin für die Sperrung ist von Freitag, 22. April, 5 Uhr bis Montag (25. April, 5 Uhr. Straßen.NRW wird die Öffentlichkeit vor dem Beginn der Sperrung nochmals informieren.

Der Kreisverkehr an der Erich-Ollenhauer-Straße ist Teil des zweiten Bauabschnitts der L821n. Dieser wird voraussichtlich im Herbst 2022 fertiggestellt. Im Anschluss erfolgt der Bau der Brücke über den Kuhbach und die Fertigstellung der L821n.




Trotz Pandemie weiterer Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen

Im Kreis Unna sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 255 auf 14.439. Im Vergleich zu März 2021 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 2.408 (14,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,2 Punkte auf 6,7 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 7,9 Prozent.

„Die vergangenen vier Wochen haben die Trendwende auf dem Arbeitsmarkt stabilisiert, die Zahl arbeitsloser Menschen ist deutlich zurückgegangen, und zwar in beiden Rechtskreisen“, beschreibt Agenturchef Thomas Helm die Entwicklung im März. Sein Fazit zum Einfluss von Corona fällt eindeutig aus: „Bis auf kleinere Effekte hat sich die Pandemie nahezu vom Arbeitsmarkt entkoppelt und übt nur einen geringen Einfluss aus. Der Krieg in der Ukraine hat allerdings ein nicht
unerhebliches Potenzial an Unsicherheiten gebracht, dies könnte sich zum Beispiel auf die Zahl der Stellenausschreibungen niederschlagen. Das werden wir weiter beobachten müssen.“
Für den April geht Thomas Helm von einer weiteren Reduzierung der Arbeitslosigkeit aus.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In fast allen Kommunen des Kreises Unna ging die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zurück. Den stärksten Rückgang verzeichnete Selm (6,2 Prozent bzw. 54 auf 824). Danach folgen Bönen (3,6 Prozent bzw. 23 auf 615), Werne (2,9 Prozent bzw. 25 auf 829), Kamen (2,2 Prozent bzw. 37 auf 1.613), Lünen (1,4 Prozent bzw. 61 auf 4.279), Schwerte (1,2 Prozent bzw. 17 auf 1.398), Unna (1,1 Prozent bzw. 21 auf 1.858), Bergkamen (0,7 Prozent bzw. 16 auf 2.123) und
Fröndenberg (0,2 Prozent bzw. eine Person auf 505). In Holzwickede verblieb die Arbeitslosigkeit von 395 Personen auf dem Niveau des Vormonats.




Wasserfreunde mit sehr starken Zeiten beim Bochum Cup

Am vergangenen Wochenende waren die Wasserfreunde TuRa Bergkamen mit einer kleinen Mannschaft beim erwartungsgemäß sehr stark besetzten Bochum Cup im Unibad auf der 50m Bahn. Fast alle Kinder waren noch nie in so einem Leistungsstützpunkt mit elektronischer Zeitnahme, 10 Bahnen Becken und vollem als auch starkem Starterfeld. Die Kids haben die Challenge angenommen und haben einige dicke Ausrufezeichen gesetzt! Dies konnten auch Familienmitglieder über den angebotenen Livestream von zu Hause aus verfolgen und ihre liebsten anfeuern.

Allen voran konnten wieder Lina Flüß (Jg. 2011) und Nevio Altemeier (Jg. 2011) ihre starke Form ins Wasser bringen und sich über viele Strecken nochmals sehr deutlich steigern. Beide schafften es über ihre Paradedisziplin 100m Rücken, ein dickes Ausrufezeichen zu setzen! Ziel war es für beide die Pflichtzeiten für die Bezirksmeisterschaften zu unterbieten. Zugrunde liegt dabei die Zeitentabelle von 2020, aktuellere gibt es leider noch nicht. Dies schaffte Nevio am Samstag mit einer Zeit von 1:29,79 Minuten sehr deutlich. Gefordert war hier eine Zeit von 1:32,10 Minuten. Nevio unterbot diese Zeit bereits mehrmals auf der 25m Bahn, wichtig war es aber diese Zeit auf der 50m Bahn zu schwimmen, um sich ggf. zu qualifizieren, sofern die Meisterschaften stattfinden. Zudem schwamm Nevio mit dieser Zeit auf den 1. Platz.
Seine Teamkollegin Lina Flüß zog am Sonntag nach und unterbot die geforderte Zeit von 1:32,40 Minuten bei den 11-jährigen Mädchen ebenfalls sehr deutlich mit einer absoluten neuen Bestzeit von 1:29,51 Minuten und konnte in einem sehr starken Feld bei den Mädels auf einen hervorragenden 2. Platz schwimmen. Wie stark und eng das Starterfeld war, zeigte sich auch über die 50m Brust. Hier schlugen die ersten fünf Schwimmerinnen innerhalb von 0,8 Sekunden an. Lina hatte leider einen nicht so guten Anschlag und reihte sich mit 46,63 Sekunden auf Platz 5 ein.

Ein weiteres Ausrufezeichen setzte Nevio über 200m Lagen. Mit einer Zeit von 3:18,89 unterbot er auch hier die Pflichtzeit von 3:21,10 Minuten und belegt damit den 3. Platz.

Außerdem holte Nevio Gold über 50m Freistil und 100m Brust sowie Silber über 50m Brust.
Mika Tom Krause (Jg. 2011) erreichte ebenfalls viele Bestzeiten und konnte über 100m Rücken auf Platz 4 und über 50m Rücken auf Platz 5 schwimmen. Über die 100m Rücken ist er nicht sehr weit weg von der Pflichtzeit und behält das Ziel im Auge, auch wenn es dieses Wochenende noch nicht gereicht hat.

Persönliche Bestzeiten und somit starke Leistungen zeigten zudem Lina Antonia Gruner (Jg. 2009), Elias Noel Kaminski (Jg. 2009), Noah Mo Krause (Jg. 2008), Mila Fee Krause (Jg. 2011), Lena Slaby (Jg. 2010), Laura Sophie Ebel (Jg. 2008), Lisa Marie Ebel (Jg. 2006) und Laura Cieschowitz (Jg. 2008).

Der Trainer Christian Flüß war mehr als zufrieden und ist sehr stolz auf seine junge und hoch motivierte Mannschaft. Am kommenden Wochenende geht es nach Dortmund zum Landesleistungsstützpunkt in das Südbad. Hier gehen die Kids nochmal auf Zeitenjagt beim 1. Einladungsschwimmfest des TuS Dortmund-Brackel.




„STADTRADELN 2022“ – Radeln für ein gutes Klima im Kreis Unna: Bergkamen ist dabei!

Foto: Stadt Bergkamen / Klemens Kordt

Seit 2008 treten deutschlandweit Bürger*innen und Kommunalpolitiker*innen für mehr Klimaschutz und Radverkehr in die Pedale. Die Stadt Bergkamen ist vom 7. bis 27. Mai 2022 erneut mit von der Partie. In diesem Zeitraum können Personen, die in Bergkamen arbeiten, einem Verein angehören oder eine Schule besuchen bei der Kampagne STADTRADELN des Klima-Bündnis mitmachen und möglichst viele Radkilometer sammeln.

Etwas für die Gesundheit tun, Klima und Umwelt schützen sowie Ressourcen sparen: Wer aufs Rad steigt, profitiert gleich von vielen positiven Effekten. Beim STADTRADELN dreht sich wieder alles darum, gemeinsam in die Pedale zu treten. Neben Bergkamen nehmen auch in diesem Jahr wieder alle weiteren Kommunen im Kreis Unna teil. Mehr als 5.300 Radler*innen in 350 Teams haben dabei im vergangenen Jahr die 1-Million-Kilometermarke geknackt. Diese Zahlen gilt es in diesem Jahr zu übertreffen.

Ab dem 1. April ist die Anmeldung über www.stadtradeln.de/bergkamen möglich. Zur Wertung kommen alle im Aktionszeitraum in der Freizeit, auf dem Weg zur Arbeit oder im Urlaub geradelten Kilometer. Am Ende der dreiwöchigen Aktion werden Preise für die folgenden Kategorien vergeben:

  • Beste Einzelleistungen Platz 1 – 3 (mit den meisten Gesamtkilometern)
  • Das fahrradaktivste Team (mit den meisten Gesamtkilometern)
  • Das radelfreudigste Team (mit den meisten geradelten Kilometern je Teammitglied)
  • Die fahrradaktivste Schulklasse (mit den meisten Gesamtkilometern)
  • Die radelfreudigste Schule (mit den meisten geradelten Kilometern je Teammitglied)
  • Die fahrradaktivste Familie (mit den meisten Gesamtkilometern)
  • Die radelfreudigste Familie (mit den meisten geradelten Kilometern je Familienmitglied)

Jeder gesammelte Kilometer zählt – egal ob im Team, als Schule oder als Familie. Bleiben Sie auf dem Laufenden und folgen Sie STADTRADELN im Kreis Unna auf Instagram und Facebook.




JeKits-Anmeldephase gestartet: Rund 600 Bergkamener Kinder dürfen ihr Instrument wählen

In diesen Tagen werden allen Bergkamener Erst- und Zweitklässlern, die in den vergangenen Monaten im JeKits-Unterricht musiziert und Instrumente kennengelernt haben, die Anmeldeunterlagen für das nächste Schuljahr verteilt. Sie können nach den Sommerferien mit dem JeKits-Unterricht weitermachen und dabei ein Instrument ihrer Wahl erlernen.

„JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ ist ein kulturelles Bildungsprogramm in Grund- und Förderschulen des Landes Nordrhein-Westfalen. In Bergkamen haben alle Grundschulen den Schwerpunkt „Instrumente“ gewählt und bieten diesen in Kooperation mit der Musikschule an. Geige, Cello, Kontrabass, Gitarre, Mandoline, Baglama, Akkordeon, Keyboard, Flöte, Trompete, Posaune – für jedes Kind mit seinen ganz individuellen Voraussetzungen ist ein passendes Musikinstrument im JeKits-Angebot zu finden.

„Mit JeKits können wir wirklich allen Grundschülern einen leichten Einstieg ins Musizieren ermöglichen“ sagt Thorsten Lange-Rettich, der an der Musikschule für den Fachbereich Schulkooperationen verantwortlich ist. „Durch die Förderung des Landes ist der JeKits-Unterricht für Eltern eine einmalige Chance, denn so kann dieses erste Jahr Instrumentalunterricht für nur 26€ monatlich ­angeboten werden. Ein kostenloses Leihinstrument ist natürlich mit dabei. Für Familien, die Anspruch auf Sozialleistungen haben, ist JeKits sogar komplett beitragsfrei!“

Zudem sind die JeKits-Instrumentalschüler:innen der aktuellen 3. Klassen aufgerufen, sich für die Fortführung des JeKits-Unterrichts im Schuljahr 2022/23 weiter anzumelden.

Die Musikschule führt in diesem Jahr auch für das JeKits-Programm die Möglichkeit der Online-Anmeldung ein. „In allen anderen Bereichen der Musikschule hat das Online-Anmeldeverfahren die herkömmlichen Papierformulare fast schon verdrängt.“ sagt Sabine Siedlaczek, die sich in der Geschäftsstelle der Musikschule zusammen mit ihrer Kollegin Britta Doert u.a. um die eingehenden Anmeldungen kümmert. Ohne Umweg über die Grundschulen kommen die auf der Website der Musikschule eingegebenen JeKits-Anmeldungen direkt in der Musikschulverwaltung an, können umgehend beantwortet werden und schneller in die Unterrichtsplanung für das nächste Schuljahr einfließen.

JeKits-Anmeldeschluss ist der 2. Mai.

Weitere Infos zum JeKits-Programm:

https://www.musikschule-bergkamen.de/seite/438493/jekits.html

https://www.jekits.de

Link zur Anmeldung:

https://www.musikschule-bergkamen.de/seite/574681/schulauswahl-jekits-anmeldungen.html




Coole und trendige Taschen kaufen für den guten Zweck

Ran an die Taschen! Der Frühlingsmarkt, der wegen der Corona-Pandemie zweimal abgesagt werden musste, erfährt am 14. und 15. Mai eine Neuauflage – und damit kann endlich auch der Kamener Taschen-Segen über die Bühne gehen, bei dem sich so mancher Schnapper machen lässt.
Zur Erinnerung: Anfang 2020 sammelte eine Initiative von Frauen Taschen für den guten Zweck. Innerhalb weniger Wochen kamen sage und schreibe rund 1500 Taschen zusammen, die auf dem 28. Frühlingsmarkt zugunsten des Kinderschutzbundes und des Frauenforums verkauft werden sollten. Dann kam das Coronavirus und machte alle Planungen zunichte. Die Taschen mussten also irgendwo aufbewahrt werden. Dankenswerterweise stellte ein Küchenanbieter in Heeren-Werve Lagerräume zur Verfügung.
Mit dem angekündigten Comeback des Frühlingsmarktes laufen nun auch die Vorbereitungen für den Taschen-Segen auf Hochtouren. Mit Unterstützung der Stadt ist es der Initiative gelungen, ein geeignetes Ladenlokal zu beziehen: In der Weststraße 86 (ehemalige Räumlichkeiten vom Stadtspiegel) sind am 14. und 15. Mai jede Menge coole, sportliche, trendige und verrückte Taschen – auch reichlich Markentaschen – zu finden. Darüber hinaus gibt es einen Stand mit den beliebten Bussy-Eimern. Vorbeischauen lohnt sich also auf jeden Fall. Und wer kauft, kann sicher sein, dass er Gutes tut: Der gesamte Erlös der Aktion geht an den Kinderschutzbund und das Frauenforum im Kreis Unna.
Noch einmal bedanken sich die Frauen bei all jenen, die sie bei dieser Aktion unterstützt haben: Den zahllosen Spender*innen, den Mitarbeiter*innen in den Annahmestellen, die bisweilen kaum mehr wussten, wohin mit den vielen Taschen, Guido Muermann für tolle Gestaltungsideen, Kemna Druck für Flyer und Plakate, Küchenstudio Specht für den Lagerraum, den Mitarbeiter*innen des Wertstoffhofs für die kostenlose Entsorgung und der Stadtverwaltung für die prompte und unkomplizierte Mitwirkung.
Bleibt schließlich zu hoffen, dass das Virus nicht noch einmal dazwischengrätscht...



Bergkamener Student erlebt die große Politik in Berlin

Dario Grossmann (l.) mit Hubert Hüppe. Foto: Büro Hüppe MdB

Die Diskussion um die Impfpflicht spitzt sich zu, der erste Entwurf des Gesundheitsministeriums zur Triage erscheint und die medizinische Versorgung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ist ebenfalls ein großes Thema. Im Gesundheitsausschuss haben die Mitglieder momentan alle Hände voll zu tun.

Zu dieser spannenden Zeit durfte der Student Dario Grossmann aus Bergkamen ein sechswöchiges Praktikum bei dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Hubert Hüppe, absolvieren.
In einem Bundestagsbüro gibt es immer etwas zu tun, unabhängig davon, ob Sitzungswoche ist oder nicht. Recherchen zu verschiedenen Themen sowie die Vorbereitung von Veranstaltungen im Wahlkreis waren die Hauptaufgaben des Praktikanten.
Aufgrund der noch andauernden pandemischen Lage fanden die meisten Veranstaltungen nach wie vor digital statt. Der Student hatte dennoch die Gelegenheit, den Gesundheitsausschuss bei seiner Arbeit zu begleiten und als Zuhörer auf der Tribüne die Debatte über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Plenarsaal zu verfolgen. Zudem konnte er die erste Rede von Hubert Hüppe seit 2017 zum Thema „Inklusive Arbeitswelt“ miterleben.
Dabei konnte er die Möglichkeiten der Oppositionsarbeit und den detailreichen Prozess der Gesetzgebung kennenlernen. Daneben konnte er Hubert Hüppe zu einigen Veranstaltungen des Deutschen Schwerhörigenbundes, der IHK-NRW, dem Ruhr-Kongress sowie des Deutschen Hausärzteverbandes begleiten, und nebenbei begegnete er politischen Größen wie Friedrich Merz, Christian Lindner und Dr. Carsten Linnemann.
„Es war äußerst interessant und spannend, Herrn Hüppe bei seiner politischen Arbeit in Berlin zu begleiten und exklusive Einblicke in das Geschehen im Hohen Haus zu bekommen. Zugegebenermaßen ist auch das Essen in der Kantine besser als in meiner Uni-Mensa.“
Der Bergkamener engagiert sich in der Jungen Union und ist für die CDU Mitglied des Rates der Stadt. Das Verfassen der Pressemitteilung war Bestandteil des Praktikums.



Stellungnahme der FDP Fraktion zum Entwurf des Radverkehrskonzeptes der Stadt Bergkamen

Anlässlich der 2. Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes Bergkamen nimmt die Fraktion der FDP im Stadtrat zu dem Erläuterungsbericht der Planersocietät wie folgt Stellung:

„Ausgangspunkt für die gesamte Planung und Überarbeitung des bestehenden Radverkehrskonzepts muss die konkrete Erfassung des tatsächlichen Radverkehrsaufkommens und des potenziell zu erzielenden Zuwachses in dieser Mobilitätssparte sein.

Aus Sicht der Fraktion zeichnet sich die derzeitige Mobilitätssituation der Stadt Bergkamen dadurch aus, dass Werktags ein hohes Pendleraufkommen von PKW und LKW zu beobachten ist. Dieses findet seinen Ursprung in der verkehrsgünstigen Anbindung der Stadt Bergkamen an die A1 Richtung Münsterland/Ruhrgebiet und an die A2 in Richtung Ostwestfalen/Ruhrgebiet. Demgegenüber dürfte Bergkamen ein vergleichsweises geringes Radverkehrsaufkommen bezüglich des werktätigen Pendlerverkehrs zur Arbeitsstelle aufweisen. Auch die besonders „enge“ bauliche Ausgestaltung des Verkehrsraums, gerade im Stadtkern von Bergkamen, und die Verschiedenheit von Straßenbaulastträgern im Hinblick auf wesentliche Verkehrsadern in Bergkamen (z.B. Werner Straße oder Landwehrstraße) müssen bei der weiteren Fortschreibung des Fahrradkonzepts berücksichtigt werden.

Aus alledem folgt, dass in Ansehung des Verwaltungsaufwands und der womöglich geringen Auswirkungen auf den Alltagsradverkehr viele „kleine“ Einzelmaßnahmen zu vermeiden sind und stattdessen eine stringente und konsequente Planung entlang der städtischen Hauptstraßen erforderlich ist. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich die Fortschreibung des Radverkehrskonzepts neu zu denken.

Die Fraktion der FPD setzt sich dafür ein, eine weitestgehende Entkoppelung von Radverkehr und motorisiertem KFZVerkehr im stadteigenen Straßenraum von Bergkamen zu realisieren. Dies hat nicht nur eine Verbesserung der Verkehrssicherheit zur Folge, weil durch die Reduzierung von Begegnungen von Autofahrern und Fahrrädern im Straßenverkehr mögliche Unfälle vermieden werden können. Sondern bedeutet zugleich auch eine Steigerung der Attraktivität des Radverkehrs im Allgemeinen sowie Zeitersparnisse, denn der Fahrradverkehr soll wenn möglich
gerade ohne Ampeln, sondern mit intelligenten Querungshilfen, flüssig durch die Stadt geleitet werden.

Konkret bedeutet dies, dass anstelle von vielen kleinschrittigen Einzelmaßnahmen wie beispielsweise der Ausweisung und Herrichtung von einzelnen Fahrradstraßen, Fahrbahnkennzeichnungen oder die sinnwidrige Etablierung einer nur für bestimmte Abschnitte geltenden Verkehrsführung, die bestehenden Hauptradverkehrswege gezielt ausgebaut
(Verbesserung der Fahrbahn, Erweiterung um eigene Fahrradspuren mit der entsprechenden Kennzeichnung, Verbesserung der Beleuchtung für die Nutzung in den Abendstunden; auch an der 
Klöcknerbahntrasse und der Kuhbachtrasse) und um sinnvolle innerörtliche Verzweigungen horizontal wie vertikal ergänzt werden sollen.

Dem widerspricht die Einführung von 30Tempozonen auf städtischen Hauptverkehrsstraßen, da durch eine Geschwindigkeitsverringerung der Verkehrsfluss innerhalb von Bergkamen nicht verbessert wird. Das Gegenteil ist der Fall, der Verkehrsfluss von Kraftfahrzeugen und Lastkraftwagen wird hierdurch sehenden Auges weiter beschränkt und wirkt sich im Ergebnis durch das stete Anfahren und Beschleunigen motorisierter Verkehrsteilnehmer nicht
klimafreundlich aus.

Im Übrigen werden durch Tempo30Zonen die bestehenden infrastrukturellen Schwächen im Radverkehrsnetz an Hauptverkehrsstraßen nur kaschiert, um eine nennenswerte Verbesserung für das Fortkommen und die Sicherheit des Radverkehrs zu erreichen bedarf es der Errichtung bzw. Erweiterung von separaten Fahrradwegen.

In diesem Sinne steht die Fraktion der FDP im Stadtrat der Einrichtung verschiedenster Fahrradstraßen im Stadtgebiet skeptisch gegenüber. Bei der Ausgestaltung von Fahrradstraßen bedarf es einer umfassenden Prüfung hinsichtlich Zweck und Nutzen. In Anbetracht des hohen Pendleraufkommens und dem vergleichbar geringen Fahrradaufkommens sollten Fahrradstraßen nur dort zielgerecht eingerichtet werden, wo ein signifikanter Mehrwert für das Fortkommen und
die Sicherheit des Radverkehrs erreicht werden kann.

Insoweit sollten nach Ansicht der FDPFraktion Fahrradstraßen zur geschickten Überbrückung von Netzlücken zwischen Hauptradverkehrsrouten eingerichtet werden. Dies schließt eine flächenmäßige Ausweisung von Fahrradstraße aus, insbesondere für Hauptverkehrsadern der Stadt Bergkamen die vollständig vom motorisierten Verkehrsaufkommen dominiert werden. Die Fraktion der FDP regt für die weitere Fortschreibung des Radverkehrskonzepts an im Hinblick
auf folgende Stadtteile zu prüfen, ob eine Entkoppelung möglich und sinnvoll ist:

1. BergkamenMitte
Bambergstraße: Ausbau und Ausbesserung des Gehwegs auf beiden Seiten, um die Nutzung durch Radfahrer und Fußgänger weiterhin zu gewährleisten. Insbesondere im Bereich der Schillerschule soll geprüft werden, ob der Gehweg erweitert/ausgebaut werden kann, um eine Verbesserung für das Fortkommen und die Sicherheit des schulischen Radverkehrs zu erzielen.

Hochstraße: Im Bereich der Hochstraße soll nach Ansicht der FDPFraktion die gemeinsame Nutzung des Rad und Fußgängerwegs weiterhin im Vordergrund stehen.

ErichOllenhauerStraße/Jahnstraße: Hier soll der Bau und die Ausbesserung eines Radweges mindestens auf der Fahrbahnseite Oberaden in Richtung Bergkamen Mitte im Vordergrund stehen, um die Nutzung durch Radfahrer zu gewährleisten und ein schnelleres Vorankommen des innerstädtischen Radverkehr zwischen den Stadtteilen
Mitte und Oberaden zu ermöglichen.

Auch wenn die Stadt Bergkamen hinsichtlich mehrerer Teile des Streckenabschnitts nicht Straßenbaulastträgerin ist, bittet die FDPFraktion um Prüfung und Einwirkung auf die entscheidenden Stellen bei dem Kreis Unna und ggf. bei Straßen NRW, um ein einheitliches Radverkehrskonzept von der Wasserstadt Aden entlang der Jahnstraße, über die ErichOllenhauerStraße am städtischen Gymnasium und dem Fitnessstudio FitPlus vorbei bis zum Anschluss an den Radweg der FritzHusemannStraße zu entwickeln und voranzubringen.

Die Fraktion der FDP ist der Ansicht, dass diesen Straßen ein erhebliches Potenzial zukommt, um den innerstädtischen Radverkehr zwischen Oberaden und BergkamenMitte zu erhöhen.

Töddinghauser Straße: Diese Straße gehört ausweislich des Berichts der Planersocietät ebenfalls zu den Hauptkritikpunkten des Bergkamener Radverkehrsnetzes. Die FDPFraktion bittet daher um Erstellung und Umsetzung einer ganzheitlichen Lösung für die Töddinghauser Straße, ggf. durch Erweiterung von Gehwegen, um eine gemeinsame
Nutzung von Fahrrad und Fußgängerverkehr zu ermöglichen. Diese Wege sollten so gestaltet werden, dass dem Radverkehr eine separate markierte Radspur zugeteilt werden kann.
Mindestens sind jedoch die bestehenden Straßenschäden bzgl. des Rad und Fußgängerverkehrs zu beheben und die Fahrbahnmarkierungen des Radverkehrs stringent und logisch zu erneuern.

2. BergkamenRünthe
Rünther Straße: Die Kennzeichnung der Rünther Straße als Fahrradstraße erachtet die FDPFraktion als wenig zielführend. Aufgrund der intakten Straßenbeschaffenheit soll für diese Straße ein ganzheitliches Konzept für einen durchgängigen separaten Radweg geprüft und verwirklicht werden.

Schachtstraße: Dasselbe gilt für die Schachtstraße, auch hier erscheint eine Fahrradstraße wenig sinnvoll. Vielmehr ist die Verbesserung des Radverkehrs im Hinblick auf die Errichtung von Radschutzstreifen oder durch Ausbau eines separaten Radwegs auf dem Gehweg zu prüfen.

Overberger Straße: Entsprechend den vorstehenden Ausführungen soll im Bereich der Overberger Straße ebenfalls geprüft werden, ob die Möglichkeit besteht durch bauliche Maßnahmen einen separaten Radweg auf dem Gehweg oder eine Radschutzstreifen zu errichten.

In jedem Fall ist sicherzustellen, dass ausreichend Stellplätze vorzugsweise mit entsprechender ELadeInfrastruktur für den Stadtteil Rünthe zur Verfügung stehen.

3. BergkamenWeddinghofen
Schulstraße: Die derzeitige Spurführung des Radverkehrs und die Verkehrssicherheit ist aus Sicht der FDPFraktion nur unzureichend gewährleistet. Es bietet sich daher an zu 
prüfen, ob dem Fortkommen und der Verkehrssicherheit dadurch hinreichend Rechnung getragen werden kann, wenn die bestehenden Fahrbahnmarkierungen um
Piktogrammketten erneuert und durch Einrichtung einer umfassenden Tempo 30Zone abgesichert werden.

4. BergkamenOberaden
Jahnstraße: Die Jahnstraße ist ausweislich des Berichts der Planersocietät ein Hauptschwachpunkt im städtischen Radverkehrsnetz. Vor diesem Hintergrund bittet die FDPFraktion die Jahnstraße umfassend in das Radverkehrsnetz von Bergkamen zu integrieren. Hierbei soll geprüft werden, ob aufgrund der Straßenbreite die Möglichkeit besteht eine gemeinsame Nutzung des Gehwegs für den Rad und Fußgängerverkehr durch den gezielten Ausbau zu ermöglichen.

Insbesondere sollte der Gehweg so gestaltet werden, dass dem Radverkehr eine eigenständige und farblich zu unterscheidende Fahrspur gewidmet wird.“




Infoabend für Ehrenamtliche in der rechtlichen Betreuung: Gesundheitssorge im Fokus

Wenn Menschen wegen ihres Alters oder einer Erkrankung wichtige Entscheidungen nicht mehr allein treffen können, wird eine rechtliche Betreuung notwendig: eine verantwortungsvolle Aufgabe, vor allem dann, wenn es um die Gesundheit der zu betreuenden Menschen geht. Der Betreuungsverein der Diakonie Ruhr-Hellweg lädt am Mittwoch, 06. April, alle ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer*innen des Aufgabenkreises Gesundheitssorge zu einem Infoabend in die Evangelische Friedenskirche in Bergkamen ein.

Die Veranstaltung nimmt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Ehrenamtlichen in den Blick. Was muss ich tun und wo sind die Grenzen? Wie kann ich mich gut auf ein Arztgespräch vorbereiten? Diese und mehr Fragen werden diskutiert. Weitere Informationen sind erhältlich bei Claudia Lechleitner unter Tel. (0 23 07) 9 83 00 20 oder clechleitner@diakonie-ruhr-hellweg.de.

Internet: www.diakonie-ruhr-hellweg.de




Gedenkveranstaltung für die Todesopfer der Märzrevolution 1920 am Denkmal am „Platz der Stille“

Denkmal am Platz der Stille des Friedhofs in Bergkamen-Mitte.

Mehrere Organisationen, darunter Kumpel für AUF, DIE LINKE, BergAUF, MLPD, BürgerInnen gegen Rechts laden am Sonntag, 3. April, um 11 Uhr am Denkmal für sechs Bergkamener, die Ende März / Anfang April 1920 während des sogenannten März-Aufstands der „Roten Ruhrarmee“ ums Leben kamen, zu einer Gedenkveranstaltung ein.

Das Denkmal befindet sich jetzt am Rande des Friedhofs in Bergkamen-Mitte am „Platz der Stille“ am Übergang zum Zechenpark. Ursprünglich stand es auf dem Südteil des Friedhofs. In den 1920er Jahren hatte es der Gemeinderat der damals selbstständigen Gemeinde Bergkamen errichten lassen. Warum auf dem Sockel nur sechs Namen von Opfern aus der Gemeinde Bergkamen genannt werden, ist rätselhaft. Es gab viel mehr Todesopfer in Bergkamen.

„Die Frauenfigur auf dem Denkmal ist wohl eine Allegorie auf die Freiheit”, vermutet der ehemalige Bergkamener Stadtarchivar Martin Litzinger. Diese Freiheit war durch den Rechtsputsch unter der Führung des Generallandschaftsdirektors in Königsberg, Wolfgang Kapp, und des Generals Walther von Lüttwitz am 13. März 1920 in Berlin gegen die junge Weimarer Republik gefährlich ins Wanken geraten.

Vermeintlicher Linksputsch sollte niedergeschlagen werden

An diesem 17. März gaben die Putschisten in Berlin auf. Nur wenig später, nachdem die alte Reichsregierung unter Friedrich Ebert wieder im Sattel saß, gab sie den Befehl an die Reichswehr, ins Ruhrgebiet einzumarschieren, um dort einen vermeintlichen Linksputsch der Roten Ruhrarmee niederzuschlagen. Das Freikorps Epp machte sich am 20. März 1920 in München auf den Weg. Auf dem Bahnhof der bayrischen Hauptstadt baute sich das Freikorps noch zu einem Gruppenfoto auf. Zu erkennen ist auf dem Foto, dass auf einem Waggon ein Hakenkreuz gepinselt worden war. Einen Tag später traf die Epp-Truppe in Rheda ein. Nach einigen Tagen der Orientierung und Absprachen begann der Vormarsch in Richtung östliches Ruhrgebiet. Epps Aufklärungseinheiten hatten insbesondere die Zechen Westfalen in Ahlen sowie Radbod, „de Wendel“ (später „Heinrich Robert“), Maximilian und Sachsen als Zentren des Aufruhrs ausgemacht.

Teile der Roten Ruhrarmee erreichten am 27./ 28. März den Raum Bergkamen-Kamen- Pelkum. Deren Mitglieder quartierten vor allem bei Bauern ein und nahmen sich dort, was sie brauchten. Auf der Schachtanlage Grimberg I/II wurden 160 kg Sprengstoff und 250 Sprengkapseln, aber auch jede Menge Lebensmittel beschlagnahmt. Größere Requirierungen zur Sicherung der Nahrung für die Roten Truppen gab es auch in Kamen.

Aufständische wurden innerhalb von zwei Stunden geschlagen

Nach dem Scheitern des Kapp-Putsches wurde der Generalstreik beendet und auf den Zechen die Arbeit wieder aufgenommen. Die Bergleute waren aber am 29. März 1920 in Bergkamen, Kamen und Rünthe in den Ausstand getreten. Der Arbeiteraktionsausschuss von Grimberg 1/2 bereitete sich auf die Auseinandersetzung mit den Regierungstruppen vor. Am Gründonnerstag, 1. April, trafen gegen Mittag Teile des Freikorps Epp und der Roten Ruhrarmee in Pelkum aufeinander. „Die Aufständischen wurden innerhalb von zwei Stunden geschlagen und zogen sich rasch in Richtung Bönen, Kamen und Bergkamen zurück. Mit unvorstellbarer Rohheit und Brutalität gingen die Freikorpssoldaten gegen Gefangene und Verwundete vor”, so Litzinger.

Nach offizieller Liste der Polizei starben 79 Rotarmisten in Pelkum, darunter acht Bergmänner und ein Schlosser aus der damaligen Bergbaugemeinde Bergkamen. Die meisten Opfer stammten aus Herringen und Pelkum. Die Schätzungen über die tatsächliche Zahl der Todesopfer der Roten Ruhrarmee reichen von 150 bis 300. Unter den Opfern befanden sich auch zahlreiche Frauen, die sich als Arbeitersamariterinnen um die Verwundeten gekümmert hatten.

Die Überlebenden flüchteten in Richtung Dortmund. Es gab Plünderungen und Beschlagnahmungen. Martin Litzinger berichtet, dass der Weddinghofer Landwirt Schulte-Ostermann alle Lebensmittel verlor und die Gastwirte Brüggemann in Heil und Klute in Weddinghofen Getränke und Tabakwaren abliefern mussten.

Am Karfreitag, 2. April 1920, rückte das Freikorps in den Raum Bergkamen ein. In Rünthe erschossen sie Anna Kalin, eine Sanitäterin des Arbeiter-Samariterbunds, weil sie einen verwundeten Kämpfer der Roten Ruhrarmee versorgt hatte. Die Soldaten stellten sie vor die Scheune des Hofes Schulze-Elberg und richteten sie hin.

Es wurde das Standrecht verkündet. Von 18 Uhr bis zum Morgen durfte niemand mehr die Straßen betreten. Die Soldaten durchsuchten die Häuser nach Waffen. In Schönhausen nahmen sie einen Mann fest. Nach dem Standgerichtsverfahren im Kasino der Zeche Grimberg I/II wurde er erschossen, weil er Schienen am Bergkamener Bahnhof gesprengt haben soll. Das gleiche Schicksal ereilte seinen Schwiegersohn in Oberaden, weil er sich im Besitz eines beschlagnahmten Wagens befand und angeblich einen Offizier ausgeraubt hatte.

Die 19-jährige hochschwangere Tochter und Ehefrau dieser beiden Opfer bekam Wochenbettfieber, das vermutlich durch den Schock ausgelöst wurde. Zwei Wochen späte gebar sie ihr zweites Kind. Das Erste starb wenige Tage vorher. Sie und ihr Neugeborenes waren danach völlig mittellos, denn die Hinterbliebenen von Aufständischen bekamen keine finanzielle Unterstützung.

Das letzte Todesopfer gab es am 23. Mai. Ein Mitglied des Bergkamener Aktionsausschusses wurde von Soldaten verhaftet und in Höhe Haus Reck „auf der Flucht” erschossen. Im Mai rückte das Freikorps Epp ab. Anschließend fanden in Münster gegen einige Bergkamener Gerichtsverfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an Aktionen der Roten Ruhrarmee statt. Die meisten wurden freigesprochen.