Junge Menschen gestalten mit: LWL fördert 13 Projekte für mehr Beteiligung von Kindern und Jugendlichen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unterstützt 13 Projekte im Rahmen des LWL-Programms „Partizipation und Demokratie fördern“ mit rund 56.000 Euro. Das hat der LWL-Landesjugendhilfeausschuss am Montag (8.5.) in Münster beschlossen. Darunter ist auch das Projekt „Kohle für coole Aktionen“, bei dem in vier Kamener Stadtteilen Kindern und Jugendlichen ein eigener Haushalt zur freien Verfügung gestellt werden soll, um das Prinzip der Bürgerhaushalte zu erproben.

„Im Rahmen der geförderten Projekte gestalten junge Menschen ihr Lebensumfeld mit. Im Austausch mit Kommunalpolitik werden demokratische Prozesse für Jugendliche erleb- und erfahrbar. Das macht junge Menschen fit für Demokratie“, sagt LWL-Jugenddezernentin Birgit Westers. „Die Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung in NRW, die ihren Sitz beim LWL-Landesjugendamt hat, unterstützt alle Projektbeteiligten dabei, die Jugendbeteiligung nachhaltig zu verwirklichen“, so Westers weiter.

Alle geförderten Projekte wollen es Jugendlichen leichter machen, sich kommunal zu engagieren. Seit 2001 unterstützt der LWL mit seinem Programm in Westfalen-Lippe den Dialog zwischen Jugend und Kommunalpolitik und gibt Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich kommunalpolitisch zu beteiligen und mitzugestalten. Die Ideen reichen von einem Mentorenprogramm über die Bewirtschaftung eines eigenen Haushaltes, die selbstorganisierte Umsetzung von Mikroprojekten und Befragungen bis hin zur Etablierung von Jugendbeteiligungsgremien.

Die vom LWL geförderten Projekte im Überblick:
– Jugend trifft Kommunalpolitik – Demokratie live erleben!: Junge Menschen aus Sassenberg (Kreis Warendorf) haben unter Begleitung von Mentoren (Politiker:innen aus den im Rat vertretenen Fraktionen) die Gelegenheit, Beratungen und Entscheidungen des Rates in Angelegenheiten, die ihr unmittelbares Lebensumfeld betreffen, mitzuverfolgen und mitzugestalten.

– Kohle‘ für coole Aktionen: In vier Stadtteilen in Kamen (Kreis Unna) soll den Kindern und Jugendlichen ein eigener Haushalt zur freien Verfügung gestellt werden, um das Prinzip der Bürgerhaushalte zu erproben.

– Typisch Oerlinghausen: In Oerlinghausen (Kreis Lippe) hat eine Gruppe von acht- bis 18-jährigen jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Wünsche und Bedürfnisse in einem selbst erstellten Film zu artikulieren und der Kommunalpolitik vorzustellen.

– Generacion 21: In Herten (Kreis Recklinghausen) haben junge Menschen, die Ende 2022 bei den fünf Jugendkonferenzen mitgewirkt haben, die Gelegenheit an den dort gesetzten Impulsen weiterzuarbeiten.

– Vom Jugendforum zum KiJuPa: In Marl(Kreis Recklinghausen) soll in einem vom Jugendamt begleiteten Prozess eine Gruppe junger, engagierter Menschen das Konzept und die Satzung für das vom Rat beschlossene KiJuPa (Kinder- und Jugendlichen Parlament) entwickeln.

– Stadtteildedektive Pantringshof: Kinder in Herne untersuchen ihren Stadtteil nach „organisierten“ und „wilden“ Spielflächen, nehmen eine Bewertung vor und entwickeln Veränderungs- und Erweiterungsvorschläge, die sie den kommunalen Entscheidungsträgern vorstellen.

– Queer und Jung in Marl: Queere Jugendliche in Marl (Kreis Recklinghausen) können sich mit ihren Wünschen, Ideen und Erfahrungen kreativ auseinandersetzen. Die entstandenen Texte und Bilder in Form einer Broschüre dienen als Grundlage für den Diskurs mit den Vertretungen der Kommunalpolitik.

– Ist Kommunikation möglich?: In Rheine (Kreis Steinfurt) wird eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen sowie Vertretungen der Kommunalpolitik eingeladen um gemeinsam Beiträge zum Thema ‚Freizeitgestaltung am Wochenende für Kinder und Jugendliche‘ zu erstellen.

– MItMIschen in Minden: Jungen Menschen in Minden wird ein Förderbetrag für Mikroprojekte zur Verfügung gestellt. Eine Projektgruppe wird die Förderrichtlinien gemeinsam mit Vertretungen der Kommunalpolitik abstimmen, die Auswahl der Projekte vornehmen und die Durchführung erster Mikroprojekte begleiten.

– ASJ spricht Zukunft: Jugendliche der ASJ Bochum (Jugendorganisation des Arbeiter Samariter Bundes – ASB) haben die Möglichkeit, sich in ihrem Verband mit dem Thema Demokratie und Partizipation zu befassen, eigene Fragestellungen, Bedarfe und Forderungen zu formulieren und diese mit der Kommunalpolitik zu erörtern.

– Mit:sprache weiterkommen!: In Münster haben Jugendliche die Gelegenheit, die Medien (u.a. Radio) als Sprachrohr für ihre Interessen zu nutzen und über selbst durchgeführte Interviews und Gesprächskreise einen niedrigschwelligen Zugang zur Kommunalpolitik zu erhalten.

– Etablierung eines Jugendforums: In Ergänzung zu den bestehenden Beteiligungsgremien soll in Porta Westfalica (Kreis Minden-Lübbecke) ein Jugendforum als Möglichkeit einer niedrigschwelligen Form der Beteiligung etabliert werden.

– Wir gestalten unserer Stadt demokratisch mit: In Lügde (Kreis Lippe) bekommen Kinder und Jugendliche über selber durchgeführte Umfragen die Möglichkeit, Visionen für ein kinder- und jugendfreundliches Lügde zu entwickeln und über die Ergebnisse mit der Kommunalpolitik in den Austausch zu kommen.

Hintergrund
Das LWL-Landesjugendamt organisiert seit 2001 das Förderprogramm „Partizipation und Demokratie fördern“. Bisher hat der LWL bereits über 255 Projekte freier und öffentlicher Träger der Jugendhilfe in Westfalen-Lippe mit jeweils bis zu 5.000 Euro gefördert. Die Vielfalt an Ideen ist dabei Programm: Die Erfahrung aus bereits geförderten Projekten zeigt, dass es kein universelles Beteiligungsformat gibt, das in jeder Kommune gleich erfolgreich ist. Die Projekte erproben passende Ansätze in der jeweiligen Situation und entwickeln sie gemeinsam mit den Jugendlichen weiter, um die Interessen der jungen Menschen wirksam einzubringen.

Das LWL-Landesjugendamt begleitet und qualifiziert die geförderten Projekte über Fachberatung und gemeinsame Fachtage (Austausch über Konzeptionen, Projekterfahrungen, kollegiale Beratung). Den Abschluss der einjährigen Projektphase bildet in der Regel die Projektpräsentation mit den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen im LWL-Landeshaus in Münster.

Angegliedert ist das Förderprogramm „Partizipation und Demokratie fördern“ bei der Servicestelle für Kinder und Jugendbeteiligung in NRW. Seit 2014 existiert die Servicestelle und wird aus den Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans NRW gefördert. Die Servicestelle hat ihren Sitz beim LWL-Landesjugendamt in Münster und arbeitet eng mit dem Kompetenzteam eigenständige Jugendpolitik und Partizipation des LVR-Landesjugendamtes zusammen.




Angekommen: Neue Feuerwehr-Drehleiter der Einheit Weddinghofen ist da

Am Freitagabend hat die Einheit Weddinghofen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen die neue Drehleiter nach Abnahme und technischer Ersteinweisung im Magirus-Werk Ulm am Feuerwehrgerätehaus Weddinghofen in Empfang nehmen können.

Durch glücklichen Zufall eines sofort verfügbaren Fahrgestells konnte die Beschaffungszeit von aktuell rund 24 Monaten auf sieben Monate verkürzt werden. Das neue Fahrzeug ersetzt die bisher vorhandene Drehleiter aus dem Jahr 1997. Die offizielle Übergabe des Fahrzeugs samt Pressefototermin erfolgt im Sommer 2023.

Für die Einheit Weddinghofen beginnen nun interne Schulungen und Einweisungen mit dem neuen Drehleiter-Fahrzeug, welches danach in den Dienst gestellt werden kann.




5. Rünther Dorfmeisterschaften am 12. August diesmal auch mit „Walking Football“

Ab sofort sind Anmeldungen für die 5. Rünther Dorfmeisterschaften am 12. August. Diesmal können sich die Teams auch im „Walking Football“ antreten.

Walking Football wird NUR im Gehen gespielt. Laufen ist verboten. Der Ball darf nur hüfthoch gespielt werden. Es ist „ohne“ Körperkontakt. Gespielt wird 6 gegen 6 auf 3×1 Meter Tore ohne Torwart.

Das Spielfeld ca. 20×40 m

Es ist auch geeignet für ältere Personen, Personen mit körperlichen Einschränkungen oder Personen, die eine Verletzung hatten, z.B. Kreuzbandriss, und deswegen den „normalen“ Fußball nicht mehr spielen können/wollen.

Trainiert wird montags 19:30 Uhr am Schacht 3, einfach mal schnuppern oder zum anschauen vorbei kommen.  Dort trainiert die Walking Footballmannschaft des SuS Rünthe.

Erklärvideo Walking Football hier klicken

Weitere Fragen beantwortet gerne der Walking-Football-Trainer des SuS Rünther, Bernd Fischer, bernd.fischer@sus08.de oder 0177 / 7317616




Narrenzunft lädt zum Frühlingsfest in und am Yellowstone ein

Am Samstag, 13. Mai, lädt die Narrenzunft Rot-Gold von 11 bis 16 Uhr zum Frühligsfest im und am Jugendheim Yellowstone in Oberaden ein. Es gilt als Ersatz für den Kinerkarneval, der am 5. Februar krankheitsbedingt ausgefallen war.

Geboten werden an diesem Tag neben einer Hüpfburg und Spielestationen, eine große Tombola mit vielen tollen Preisen und natürlich auch tänzerische Darbietungen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt (Von Bratwurst, Waffeln, Gebäck, Zuckerwatte, Popcorn bis hin zu den alkoholfreien Getränken).

Das Fest ist hauptsächlich für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter gedacht, aber von jung bis alt ist jeder herzlich willkommen.

„Mit diesem Fest möchten wir auch, nach einer etwas schwierigen Zeit (Corona), uns und den Gardetanzsport inkl. Showtänzen, den Kids wieder näherbringen. Und zeigen, dass wir immer noch am Start sind und wie toll diese Sportart sein kann. Unsere Kinder trainieren schon fleißig für die kommende Session, die am 11.11.2023 wieder beginnt. Dieses Jahr ist es auch wieder eine ganz besondere Session, da wir das Kinder-Stadtprinzenpaar und das Stadtprinzenpaar wieder stellen dürfen.

Wer das wird, bleibt noch ein Geheimnis bis zur Proklamation am 17.11.2023 im Ratstrakt der Stadt Bergkamen“, erklärt die Narrenzuft.




„Hurensöhne“ bei McDonald’s: „Passiert jedes Wochenende“

von Andreas Milk
Zum zweiten Mal binnen einer Woche beschäftigte ein Vorfall bei McDonald’s im Kamen Karree das Amtsgericht – angeklagt diesmal: ein 27-jähriger Bergkamener. Am sehr frühen Morgen des Tags der Deutschen Einheit 2022 benahm Torben H. (Name geändert) sich daneben. Er beleidigte gegen halb drei in der Frühe zwei Mitarbeiter des Fast-food-Restaurants.

„Hurensöhne“ soll er sie genannt haben. So genau wusste der Mc-Donald’s-Mann, der als Zeuge vor Gericht erschienen war, das nicht mehr. Derartige Beleidigungen seien nichts Besonderes – „das passiert jedes Wochenende“. Erst als die Richterin ihm den Strafantrag zeigte, den er seinerzeit unterschrieben hatte, dämmerte es ein bisschen: Torben H. und ein anderer Mann, gegen den noch getrennt verhandelt werden soll, hätten Stunk gemacht, eigentlich gehen sollen – seien aber geblieben und hätten weiter genervt.

Torben H. sprach von einem „unkontrollierten Moment“. Er sei stark betrunken gewesen, könne sich nicht konkret erinnern – er sei aber bereit, sich für sein Tun zu entschuldigen. „Ich werde dafür geradestehen“, erklärte er.

Etwas problematisch bei ihm: Er hat 13 Eintragungen im Vorstrafenregister, darunter schon welche wegen Beleidigung. H. hat den Teil einer Jugendstrafe verbüßt, der Strafrest wurde zur Bewährung ausgesetzt, die Bewährungszeit läuft noch gut zwei Jahre.

Für die „Hurensöhne“ wurde er nun zu einer Geldstrafe von 40 Tagessätzen à 10 Euro verurteilt. Wie sich das Verfahren auf den Fortgang seiner Bewährung auswirkt, ist derzeit offen.

 




Energie- und Umweltberatung: Neues Beratungsangebot für Betriebe im Kreis Unna

Betriebe haben es nicht leicht – die heutige Zeit ist geprägt von erhöhten Energiekosten bei gleichzeitig abnehmender Ressourcenverfügbarkeit. Gleichzeitig gibt es mehr gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz und Betriebe kommen in die Situation, ihre bisherige Strategie zu überdenken. Für diese neuen Herausforderungen bietet der Kreis Unna eine neutrale, individuelle und kostenfreie Beratung rund um die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz an.

Das Angebot richtet sich an gewerbliche Unternehmen im Kreis Unna. Die Beratung wird vom Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt des Kreises durchgeführt.

Bei der Beratung werden verschiedene Fragen und Aspekte unter die Lupe genommen. Mögliche Themen sind unter anderem, welche Prozesse oder Betriebsabläufe sich optimieren und verbessern lassen, wie ein Energie- beziehungsweise Umweltmanagementsystem eingerichtet und erhalten wird, welche Möglichkeiten zur Nutzung von regenerativen Energien im Betrieb vorhanden sind und auf welchem Stand die Energietechnik ist. Innerhalb des Beratungsangebotes gibt es zwei Teilbereiche: Den Energiecheck und die Umweltberatung.

Energiecheck
Der Energiecheck umfasst erste Auswertungen der vorhandenen energetischen Verbrauchsdaten sowie Unterstützung bei der Abschätzung von Energieeinsparungen. Zusätzlich werden vorhandene Erzeugungseinrichtungen (Wärme und Kälte) bewertet. Falls detaillierte Daten vorliegen, kann hier auch eine Lastganganalyse durchgeführt werden. Anhand der vorhandenen Daten kommt es zur Ausarbeitung und Ermittlung von Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Umweltberatung
Innerhalb der Umweltberatung unterstützt der Kreis Unna bei der Abschätzung von CO₂-Emissionen und bei deren Einsparung. Zusätzlich werden Betriebe über alternative Energiesystemen, regenerative Energien, neue Technologien und Fördermittel beraten.

Ansprechpartner beim Kreis Unna für Termine und bei Fragen ist Steffen Tacke aus dem Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt, erreichbar unter Fon 0 23 03 27-16 71 oder unter der E-Mail Adresse steffen.tacke@kreis-unna.de.
Weitere Informationen rund um das Thema Klimaschutz finden sich unter www.kreis-unna.de/Umwelt/Klima/. Dort ist auch ein Infoblatt mit allen Infos zum Energiecheck zu finden (Suchwort „Energiecheck“). PK | PKU




Pflegeberatung in Bergkamen-Rünthe: Kostenfrei und neutral

Elke Möller. Foto: Max Rolke / Kreis Unna

Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen. Hilfe gibt es vor Ort in den Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna. In Bergkamen-Rünthe findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Donnerstag, 11. Mai in der Zeit von 10 bis 12 Uhr statt.

Beraterin Elke Möller ist dort im Gemeindebüro an der Christuskirche (bitte den Nebeneingang benutzen), Rünther Straße 42 und bietet kompetente Hilfe und Informationen an. Bei der Beratung geht es um alle Fragen zum Thema Pflege, wie zum Beispiel zu den Leistungen der Pflegeversicherung oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst. Hilfe bei der Antragstellung wird gegeben. Ebenfalls erhält man Informationen über Betreuungs- und Pflegeangebote und deren Finanzierung, spezielle Hilfen für Menschen mit Demenz sowie Entlastungsangebote für pflegende Angehörige.

Um eine vorherige Terminvereinbarung unter Fon 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei) wird gebeten. Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen, unter Fon 0 23 07 2 89 90 60 oder Fon 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de  (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung). PK | PKU




iPhone weg: Altgedienter Bergkamener Postler angeklagt – Freispruch

von Andreas Milk
Der Bergkamener Martin T. (Namen geändert) ist 63 Jahre alt, seit 25 Jahren Zusteller bei der Post, verbeamtet. Seine Frau Birgit, neun Jahre jünger, arbeitet bei einer gemeinnützigen Organisation. Die Vorstrafenregister: leer. Zusammen saßen sie als Angeklagte im Kamener Amtsgericht. Es ging um Unterschlagung. Am Ende gab es Freisprüche. Und es wurde deutlich: Die Ermittler in dem Fall hatten ihren Job nicht besonders gut erledigt.
Laut Anklage war es so: Im April 2021 sackte Verbundzusteller Martin T. im Laufe seiner täglichen Tour einen Karton mit einem iPhone 12 ein – der Empfänger hatte die Annahme verweigert, weil er das bestellte Gerät nun doch nicht mehr wollte. Das iPhone wurde später unter dem Namen von Birgit T. freigeschaltet. Aha: Mann klaut Handy für seine Frau!

„Ich bin mir keiner Schuld bewusst“, sagte nun Martin T. der Richterin. Verweigere ein Postkunde die Annahme, werde das Paket mit einem entsprechenden Etikett versehen und zurückgesandt. Bloß: Andere Postler sowie Mitarbeiter von Subunternehmen haben ebenfalls Zugriff auf Sendungen, die ein Zusteller zum Rücktransport in der Filiale ablegt. Selbst Außenstehende könnten zugreifen – so eine Postfiliale ist schließlich nicht gesichert wie Fort Knox.

Von der angeblichen Unterschlagung erfuhr der beschuldigte Martin T. nach rund einem halben Jahr: Ende 2021 kontaktierte ihn die Kripo. Im Januar 2022 filzten Beamte die Wohnung vom Sohn des Ehepaars T.: Der junge Mann fungiert quasi als Technischer Direktor der Familie; er richtet seinen Eltern die Handyanschlüsse ein. Resultat der Durchsuchung? Jedenfalls kein Fund eines iPhone 12. Wo das verschollene Ding abgeblieben ist, blieb bis heute offen. Die Dokumentation der Post endet mit dem Hinterlegen des verschmähten Pakets in der Bergkamener Filiale. Apple nahm keine Ortung vor – jedenfalls keine, die aktenkundig geworden wäre. Irgendwer kann Birgit U.s Namen benutzt haben. Sie selbst verfügte immerhin über ein iPhone 12 mini. Das Wörtchen „mini“ könnte die Ermittler zusätzlich verwirrt haben. Der zuständige Kripobeamte konnte vor Gericht nach so langer Zeit nicht sagen, ob es im Gespräch mit den T.s gefallen war oder nicht.

Strafrechtlich ist der Fall erledigt. Martin T. ist von der Post freigestellt – noch. Die Chance, wieder in den Dienst zurückzukehren, dürfte sich nach dem Freispruch erhöht haben.




Das „Bergkamen Beet“ soll die Schottergärten ersetzen

Im Rahmen der städtischen Förderung zur Entsiegelung von Schottergärten hat die Stadtverwaltung gemeinsam örtlichen Fachbetrieben ein eigenes Pflanzenpaket entwickelt.

Versiegelte und dicht bebaute Bereiche können kaum Regenwasser speichern. Daher heizen sie sich bei Sonnenstrahlung schnell auf und verfügen über ein ungünstiges Bioklima. Vor diesem Hintergrund ermutigt die Stadt Bergkamen die Bürgerinnen und Bürger zum Rückbau von Schottergärten und versiegelten Vorgartenflächen.

Mit einem Investitionszuschuss von bis zu 1.500 € unterstützt die Stadt jetzt bereits im zweiten Jahr die Umwandlung ökologisch wertloser Flächen in naturnahe, bepflanzte Vorgärten – zum Vorteil für das Klima, die Artenvielfalt und die Aufenthaltsqualität.

Für alle, die ihren Schottergarten in Eigenleistung entsiegeln wollen, gibt es jetzt zusätzliche Hilfestellung. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachanbietern wurde das Bergkamen Beet entwickelt. Dazu hat die Stabsstelle für Klimaschutz und Mobilität einen Flyer mit Pflanzplänen für ein Schattenbeet und ein Sonnenbeet erstellt.

„Damit bieten wir einen besonderen Service an, der in der Region bislang einzigartig ist,“ sagt der Technische Beigeordnete Jens Toschläger. „Alle, die jetzt selbst anpacken wollen, können den Pflanzplan direkt nutzen und ihren Vorgarten in ein blühendes Kleinod zu verwandeln. Fördermittel stehen noch in ausreichender Höhe zur Verfügung.“

Interessierte können einfach mit dem Flyer in die örtlichen Fachverkaufsbetriebe gehen und sich beraten lassen! Die Betriebe halten die Pflanzen des Bergkamen Beets vorrätig und können je nach Lage des Vorgartens Änderungen und Ergänzungen vornehmen. Die Anzahl der Stauden, Sträucher, Bodendecker und Blumen wird individuell auf die jeweilige Beetgröße festgelegt. Die Betriebe sind selbstverständlich auch eingestellt auf weitere Fragen zur Umwandlung eines versiegelten Vorgartens in ein grünes Paradies eingestellt.

Als örtliche Fachbetriebe sind dabei:

Garten-Center röttger GmbH, Erlentiefenstraße 31 in 59192 Bergkamen

Giesebrecht Garten & Pflanzen, Im Dorf 23 in 44532 Lünen

Menningmann GmbH, Baumschule + Gartencenter, Romberger Straße 27 in 59077 Hamm

Der Flyer und kleine Musterbeete werden zur Blumenbörse am 07.Mai 2023 auf dem Stadtmarkt durch den Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität, Norman Raupach, vorgestellt.




10. Bergkamener Bogenturnier und Tag der offenen Tür am 13.05.2023

Mit dem Jubiläumsturnier und dem Tag der offenen Tür startet der BSC-Bergkamen in ein interessantes Sportjahr. Am Samstag, 13. Mai, findet erstmals seit 2 Jahren wieder das Bergkamener – Bogenturnier statt. Das Turnier ist Teil des Münsterlandcups der Vereine BBC Bocholt, SVB Reken, TV Mesum und des BSC-Bergkamen.

Beginn ist um 09:00 Uhr mit der Begrüßung und der Bogenkontrolle auf dem Bogenplatz des BSC an der Hansastr. 82, 59192 Bergkamen.

Der BSC-Bergkamen nimmt das Turnier zum Anlass interessierten Personen den Bogensport im Allgemeinen und den BSC im Besonderen, im Rahmen eines Tages der offenen Tür, vorzustellen.

Als kleines Highlight findet in der Zeit von 10:00 – 14:00 Uhr eine Einführung ins Blasrohrschießen statt. Die noch junge Sportart erfreut sich immer größerer Beliebtheit und erlebt europaweit eine rasante Entwicklung. Viele schmunzeln zunächst, doch sobald man es erst einmal ausprobiert hat, entdeckt man eine Sportart, die viel Spaß mit sich bringt und zugleich die Konzentration und das Lungenvolumen fördert, sowie Präzision und innere Ruhe übt.

Für das leibliche Wohl ist, zu kleinen Preisen, gesorgt.




„Traummann“ wird zum „Dämon“: Gewalt gegen die Ex-Freundin

von Andreas Milk
Unter Tränen beschrieb die Bergkamenerin Nathalie T. (Namen geändert) dem Richter am Kamener Amtsgericht, wie sich ihr Lebensgefährte Nick F. in der Nacht zum 29. August 2022 aufführte. Sie hatte sich nach sieben Jahren Beziehung von ihm losgesagt – er kam damit nicht klar: Mit der flachen Hand habe er ihr ins Gesicht geschlagen, sie gestoßen und gebissen, mit einer abgebrochenen Bierflasche hantiert und eine Machete vor ihren Augen in die Tür gerammt.

All das geschah in der damals gemeinsamen Wohnung in Weddinghofen. Die Polizei nahm Nick F. mit. Sie brachte ihn fürs erste in die Psychiatrie. Denn er hatte auch damit gedroht, sich zu erhängen. „Er stand vor mir wie ein Dämon“, sagt Nathalie T. über den Mann, mit dem sie „eigentlich alt werden“ wollte und den sie als ihren „Traummann“ gesehen habe.

Dieser Mann sei eigentlich liebenswert. Alkohol und Drogen hätten ihn kaputt gemacht. Tatsächlich schien Nick F. – nüchtern – in der Verhandlung freundlich und umgänglich zu sein. In jener Nacht hatte er wohl im Suff einen Abschiedsbrief verfasst, den er Nathalie T. vorlesen wollte, als sie nach Hause kam. Dass sie davon wenig angetan war, brachte ihn in Rage. „Gestritten haben wir uns schon immer“, sagt Nick F. – zugeschlagen habe er aber nie. Gleichwohl belegt ein ärztliches Attest Prellungen und Hämatome. Nathalie T. war einige Tage krankgeschrieben.

Fast schon ungewöhnlich für einen Angeklagten von Mitte 40 bei einem Gewaltdelikt: Nick F. hat keinerlei Vorstrafen. Bloß ein Annäherungsverbot hat er sich bisher eingehandelt beim Familiengericht. Der Strafrichter entschied nun: Eine Verwarnung für den Ausraster im August reicht, quasi eine Geldstrafe auf Bewährung für Körperverletzung und Bedrohung. 60 Tagessätze à 15 Euro drohen dem Mann, sollte er nochmal straffällig werden.

Seiner „Ex“ wünschte er alles Gute. Das Gerichtsgebäude verließen die beiden mit Abstand.