Polizei bittet nach Raubüberfall auf Spielhalle weiterhin um Zeugenhinweise

Die Polizei bittet nach dem Raubüberfall auf eine Spielhalle an der Jägerstraße in Lünen am vergangenen Samstagmorgen nochmals um Zeugenhinweise. Gegen den 30-jährigen Mann aus Lünen, der kurz danach festgenommen wurde, besteht kein Tatverdacht mehr. Trotzdem bleibt er hinter „schwedischen Gardinen“: Gegen ihn  liegt ein Haftbefehl in anderer Sache vor.

Der 30-Jährige Mann bestritt vehement, etwas mit dem Überfall zu tun zu haben. Das erbeutete Bargeld blieb bis heute verschwunden. Die bisherigen Ermittlungen ergaben keinen hinreichenden Tatverdacht gegen den Lüner. Auch Hinweise einer Verbindung zu den zurückliegenden Raubüberfällen gibt es derzeit nicht.

Dass der 30-Jährige sich dennoch in Haft befindet liegt alleine in dem Umstand begründet, dass gegen ihn ein Haftbefehl zur Verbüßung einer mehrmonatigen Freiheitsstrafe vorlag.

Aus den genannten Gründen bittet die Polizei um Hinweise und fragt deshalb: Wer hat zur Tatzeit, Samstag, den 23.03.2014, gegen 06.00 Uhr, auf der Jägerstraße verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit dem Raub in Verbindung stehen könnten? Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst in Dortmund unter der Rufnummer (0231) 132-7441.

 




Frühlings-Disco im Yellowstone für Menschen mit und ohne Handicap

Oberaden tanzt – mit und ohne Handicap. Die Frühlingsdisco am 11. April im Oberadener Jugendzentrum Yellowstone ist eine echte Premiere. Zum ersten Mal lädt das Ambulant Betreute Wohnen für Menschen mit geistiger Behinderung der Diakonie Ruhr-Hellweg zu einem erlebnisreichen Abend auf der Tanzfläche ein. Um 19 Uhr geht es los und alle Tanzlustigen sind willkommen.

„Viele unserer Klienten tanzen gern und suchten lange vergeblich eine Gelegenheit, einmal außerhalb der gewohnten Wege mit anderen Menschen zusammen zu kommen“, schildert das Team des Ambulant Betreuten Wohnens. Denn: „Es ist trotz aller aktuellen Debatten über Inklusion häufig schwer, mit einem Handicap auch jenseits der eingespielten Bekanntenkreise und Alltagswelten neue Kontakte zu knüpfen“, weiß sie. Auch dazu soll die Disco der etwas anderen Art den Anreiz geben.

Im Vordergrund steht aber die pure Freude am Tanz – und die kennt bekanntlich keine Handicaps. Zudem strahlt schon das Motto pure Lebensfreude aus: „Der Frühling tanzt!“ Wer sich also anstecken lassen will, sollte die Tanzschuhe herausholen, auf Hochglanz bringen und am 11. April ab 19 Uhr im Jugendzentrum Yellowstone an der Preinstraße 14 in Oberaden den Frühling begrüßen. Wer noch Fragen hat: Unter Tel. 0163 9129059 gibt es weitere Informationen.




Nils Heinrich: Der Neue im WDR 2 Kabarett live zu Gast in Bergkamen

Der Neue im WDR 2 Kabarett Nils Heinrich präsentiert am Freitag. 4. April, um 20 Uhr, sein aktuelles Bühnenprogramm: „Nils Heinrich…weiß Bescheid“ im studio theater bergkamen. Es sind nur noch wenige Restkarten zu haben.

Nils Heinrich, der Nachfolger von Volker Pispers im WDR II Kabarett.
Nils Heinrich, der Nachfolger von Volker Pispers im WDR II Kabarett.

Nils Heinrich stammt aus Sachsen-Anhalt und kennt sich aus mit dem Hamsterradkapitalismus. Mit Nonchalance serviert er einen Kabarettabend der bizarren Geschichten zwischen Weltverstehen und Weltgeschehen, in denen er sich als scharfsichtiger Beobachter des alltäglichen Aberwitzes präsentiert. Mit klugem Kopf und schnellem Mundwerk entlarvt er die Abstrusitäten, die uns das Leben versauen.

Er wirkt wie der vertrauenswürdige Nachbar, der ideale Schwiegersohn, der Kumpel zum Pferdestehlen – doch hinter  seiner scheinbar harmlosen Fassade verbirgt sich ein erfreulich boshafter Unruhestifter. Spektakulär ist auch seine musikalische Bandbreite: Nils Heinrich singt vorzüglich, rappt und betätigt äußerst wendig seine Gitarre. Sein glockenheller Gossensopran bricht reihenweise Herzen. Spektakulär ist auch seine musikalische Bandbreite: Nils Heinrich singt vorzüglich, rappt straßenkompatibel und bestätigt äußerst wendig und tonal sehr zufriedenstellend eine markenzeichenverdächtige Gitarre. Seine Lieder sind Hits, seine Kalauer gallig bitter – und selbst die kleinste Blödelei hat einen hübschen Widerhaken!

Werdegang:

Nils Heinrich absolvierte zunächst eine Konditorlehre. Nach Auftritten auf Lesebühnen und bei Poetry Slams gründete der Kabarettist 203 mit anderen Autoren die Lesebühne „Die Brauseboys“ in Berlin-Wedding, der er bis 206 angehörte. Heinrich lebt in Berlin. Seit Dezember 2013 ist er im WDR 2-Radio mit einer wöchentlichen Glosse zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen zu hören. Er löst dabei nach dreizehn Jahren Volker Pispers auf diesem Sendeplatz ab.

Tickets gibt es im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse! Weitere Infos: www.bergkamen.de




Hope Theatre Nairobi spielt live im PZ des Gymnasiums

Am Freitag, 28. März, ist das „Hope Theatre“ aus Nairobi am Städtischen Gymnasium Bergkamen mit ihrem Stück „The Fair Trade Play“ zu Gast.

Darin setzt sich die deutsch-kenianische Gruppe in Videoclips, Kurzstücken und Tänzen mit dem Verhältnis von Europa und Afrika auseinander und thematisiert insbesondere Inhalte, Konzepte und Hintergründe zum fairen Handel und nachhaltigem Wirtschaften.

Das Stück beginnt gegen 12 Uhr und endet etwa gegen 13.30 Uhr.

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SPD-Ortsverein Heeren-Werve billigt Kommunalwahlprogramm

Nach intensiver Diskussion hat die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Heeren-Werve am Montagabend das Wahlprogramm für die kommenden sechs Jahre gebilligt.

Es ist geprägt von vielen kleinen Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung der örtlichen Infrastruktur – aber auch von dem groß angelegten „Integrierten Handlungskonzepts“, das nach Überzeugung der Sozialdemmokratenwichtige Weichenstellungen für den Stadtteil im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern hervorbringen soll. „Das bedeutet Impulse nicht nur für die Zukunft des Nebenzentrums an der Märkischen Straße oder für die Zukunft des ehemaligen Freibad-Geländes sondern für den ganzen Stadtteil“, so der Ortsverein.

Besonders wichtig fanden die Mitglieder in diesem Zusammenhang auch den Erhalt und die Pflege vorhandener Straßen und anderer Infrastruktur-Einrichtungen. Ein kleines aber bezeichnendes Beispiel hierfür ist der Verbindungsweg zwischen Bergstraße und Heerener Straße. Ein Weg, der dringend saniert werden müsste, um seiner Funktion für die Bürger(innen) in Zukunft überhaupt noch gerecht werden zu können. Die einzelnen Entwicklungsziele werden die Sozialdemokraten jetzt in einer 10-seitigen Broschüre zusammenfassen, die demnächst an den Infoständen des SPD-Ortsvereins zur Kommunalwahl bereit liegen und diskutiert werden können.




Grüne kritisieren: 80 Bäume sollen neuem Kasernen-Zaun weichen

Rund 80 Bäume in Heeren-Werve sollen für eine neue Zaunanlage der Bundeswehr um das Kasernengelände in Königsborn gefällt werden. Das stößt auf heftige Kritik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Kamener Stadtrat.

Hier gebe es umweltfreundlichere Alternativen, betonen die Grünen. Welche, erläutert Fraktionsvorsitzender Klaus-Bernhard Kühnapfel in einer Stellungnahme:

„Die geplante Maßnahme 80 alte Bäume am Rand des Kasernengeländes in Königsborn zu fällen, um einen neuen Zaun zu errichten, dokumentiert nicht gerade ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein der Bundeswehr. Durch eine Verschiebung der Zaunanlage könnten alle Bäume erhalten werden. Doch bei dieser umweltfreundlichen Alternative würde ein etwa 10 m breiter Streifen an Grundstücksflächen der Kaserne verloren gehen.

Nach Intervention der Stadtverwaltung hat man sich auf einen Erhalt von 40 Bäumen durch eine Zaunverlegung geeinigt. Doch es stehen immer noch 40 Bäume zur Disposition, und das, obwohl es umweltverträglichere Alternativen gibt.

Von einer Institution des Bundes sollte man eine gewisse Vorbildfunktion erwarten dürfen. Jeder Bürger, der einen Antrag auf Baumfällung stellt, muss ausführlich begründen, warum das notwendig ist. Auch bei jedem größeren Vorhaben mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung wird das verlangt. Nur die Bundeswehr scheint zu meinen, dass ihre Interessen oberhalb aller anderen Belange stehen.

Doch die nationale Sicherheit ist nicht von der maßvollen Verschiebung einer neuen Zaunanlage abhängig. Ihre volle Funktionalität und Sicherheit wird das Kasernengelände trotzdem behalten.

Wir möchte die Bundeswehr daher eindringlich dazu auffordern, eine umweltverträgliche Lösung zu finden, bei der alle Altbäume erhalten werden können.“




VKU fährt Umleitung wegen Sperrung der Potsdamer Straße

Wegen der Sperrung der Potsdamer Straße werden am Donnerstag, 27. März, die Haltestellen „Oberaden Bahnhof“, „Danziger Straße“ und „Potsdamer Straße“ von den Bussen der VKU nicht bedient.
Die VKU-Busse fahren in dieser Zeit stattdessen die Ersatzhaltestelle Potsdamer Straße/Alisostraße an, sofern dies der Warnstreik im öffentlichen Dienst am Donnertag zulässt.
Weitere Auskunft zum Thema Bus und Bahn gibt es bei der kreisweiten ServiceZentrale fahrtwind unter Tel. 0 180 3 / 50 40 30 (0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,42 €/Min.) oder im Internet www.vku-online.de.



Stadtrat will Wolfgang Kerak zum Ehrenbürgermeister ernennen

Der Bergkamener Stadtrat wird am 4. April zum letzten Mal vor den Kommunalwahlen am 25. Mai in dieser personellen Zusammensetzung tagen. Er wird sich mit einer Reihe von Ehrungen von verdienten Kommunalpolitikern verabschieden.

Wolfgang Kerak
Wolfgang Kerak

An erster Stelle ist mit Sicherheit Wolfgang Kerak zu nennen. Der heute 72-Jährige hat über Jahrzehnte die Bergkamener Kommunalpolitik mitgeprägt. Er war auch der letzte ehrenamtliche Bürgermeister der Stadt in den 90er Jahren. Auf Vorschlag der Verwaltung und mit Zustimmung der Fraktion will der Stadtrat ihn zum „Ehrenbürgermeister“ ernennen. Für Kerak ist es seine letzte Ratssitzung als Stadtverordneter. Zu den Kommunalwahlen tritt er nicht mehr an.

Wie bei Kerak kann auch beim 1. Beigeordneten Horst Mecklenbrauck von einer Ära gesprochen werden, die nun zu Ende geht. 53 Jahre ist er im öffentlichen Dienst tätig, davon über 20 Jahre als Kämmerer dieser Stadt. Der Stadtrat will ihn mit der Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen auszeichnen. Nicht weil er 53 Jahre seine Pflicht getan hat, sondern sich darüber hinaus ehrenamtlich auch überregional verdient gemacht hat.

Doch diese beiden sind nicht die Einzigen, die der „alte“ Stadtrat ehren möchte. Dazu gehören:

  • Martin Blom, Franz Herdring und Gerhard Kampmeyer erhalten die Ehrenbezeichnung „Ehrenratsmitglied“. Sie werden nicht mehr für den neuen Rat kandidieren.
  • Wolfgang Kerner und Ute Scheunemann erhalten die Ehrenmedaille der Stadt Bergkamen, weil sie dem Stadtrat mindestens 15 Jahre angehören.
  • Günter Jung, Uwe Radtke und Johannes Hermann Stienen werden mit der Silbermedaille der Stadt Bergkamen ausgezeichnet, weil sie dem Stadtrat sei 10 Jahren angehören.
  • Eine besondere Ehrung wird zusätzlich Franz Herdring zuteil, weil er seit 25 Jahren kommunalpolitisch tätig ist.



Anarchie-Kabarett mit Team & Struppi beim MittwochsMix in der Galerie „sohle 1“

„Mit Vollgass in den Zwiespalt!“, heißt es am Mittwoch, 26. März, wenn um 19.30 Uhr „Team & Struppi“ alias Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen beim MittwochsMix in der Städt. Galerie „sohle 1“ ihr erstes abendfüllendes Programm „Die Machtergreifung“ präsentieren.

Team & Struppi
Team & Struppi

Team und Struppi stehen für preisgekröntes Anarchie-Kabarett aus Norddeutschland. Ihr erstes abendfüllendes Programm „Die Machtergreifung“ ist ein Rundumschlag der politischen Korrektlosigkeit, der alles und jeden trifft, ob nun Minderheiten oder die Regierung, Jesus oder das Publikum. Schamlos werden live auf der Bühne radikale Gesetze verabschiedet, unhaltbare Wahlkampfparolen zerpflückt und die Finanzkrise nach gespielt.

Selbst gestrickte Schlager zum entspannen

Als Organisation, die die Macht an sich reißen konnte, zeigen die beiden jungen Kabarettisten den Zuschauern, wie einfach es sein kann, mitzumachen. Weil der Schriftsteller Moritz Neumeier und der Schauspieler Jasper Diedrichsen humoristisch immer bis an die Grenze des Erträglichen gehen, ertönen zwischendurch selbst verfasste Schlager, die sowohl inhaltlich als auch musikalisch wie aus dem Musikantenstadl gegriffen scheinen, wäre da nicht die ätzend grenzdebile Perfomance der beiden Irren an der Gitarre und am Akkordeon.

Aber auch Zeit für nachdenkliche, leisere Töne nimmt sich das Programm, das auch in der Form ein Ausbund an ironischer Bissigkeit ist: so legen Neumeier und Diedrichsen ihre Rollen irgendwann ab, um ganz direkt und ehrlich mit dem Publikum und miteinander über Themen wie Angst, Verblendung, Wohlstand, Armut, Unterdrückung und Hunger zu sprechen. Selbst Momente der vollkommenen Stille sind dann möglich. Immer wieder überraschen sich die Zuschauer selbst, wenn sie an Stellen lachen, an denen sie nie zuvor lachen konnten oder durften.

Die Künstler erhielten im Februar 2013 den Förderpreis der Stadt Mainz zum Deutschen Kleinkunstpreis 2013.

Tickets zum Preis von 12,- Euro, erm. : 9,- Euro, sind erhältlich im Kulturreferat Bergkamen (Tel.: 02307/965-464), im Bürgerbüro und an der Abendkasse.




VHS-Kochkurs „Frische Frühlingsküche“: Spargel, Bärlauch & Co.

Die VHS bietet am 8. April einen Kochkurs an. Dabei geht es um  „Frische Frühlingsküche“, also auch um Spargel, Bärlauch & Co.

Beim Anblick der erblühenden Natur draußen freut man sich auf frisches Gemüse, junge Kartoffeln, Spargel und frische Kräuter wie Bärlauch oder Kerbel. Dozentin Claudia Lindemann bietet am 8. April von 18:00 bis 21:45 Uhr in der Lehrküche der Willy-Brandt-Gesamtschule über die VHS Bergkamen einen Kochkurs mit dem Titel „Frische Frühlingsküche“ an.

„An diesem Abend bereiten wir aus den Zutaten, die für diese Jahreszeit typisch sind, köstliche Vorspeisen und Salate, Hauptgerichte, Suppen und Desserts zu, die auch zu Hause leicht nach zu kochen sind“, sagt Dozentin Claudia Lindemann.

„Die Aufgabe, Kochen zu lehren und hauswirtschaftliches Wissen anschaulich zu vermitteln, übernimmt zunehmend die Erwachsenenbildung“, sagt Patricia Höchst, die den Bereich „Ernährung“ bei der VHS Bergkamen verantwortet. „Im Mittelpunkt stehen dabei das Wissen um eine abwechslungsreiche, ausgewogene und gesundheitsbewusste Ernährung, Informationen zu Herkunft und Zusammensetzung von Nahrung sowie die angemessene Verarbeitung vorzugsweise regionaler, saisonaler und möglichst naturbelassener Lebensmittel. Dazu macht es einfach Spaß, in der Gruppe gemeinsam zu kochen und das Ergebnis anschließend genussvoll zu verspeisen.“

Die Kurskosten betragen für diesen Kurs mit Kursnummer 0708 15,00 € zuzüglich einer Lebensmittelumlage, die abhängig vom aktuellen Preisniveau für die frischen Zutaten zwischen 8,00 € und 15,00 € betragen wird. Für alle VHS-Kurse ist eine vorherige Anmeldung zwingend erforderlich. Anmeldungen nimmt das VHS-Team persönlich während der Öffnungszeiten montags bis freitags von 08.30 – 12.00 Uhr und montags, dienstags und donnerstags von 14.00 – 16:00 Uhr im Volkshochschulgebäude „Treffpunkt“, Lessingstr. 2, 59192 Bergkamen, entgegen. Eine Kursanmeldung per Telefon ist unter den Rufnummern 02307 / 284 952 und 284 954 möglich. Online können Interessierte sich jederzeit über www.bergkamen.de oder direkt über http://vhs.bergkamen.de anmelden.




VHS-Fotokurs im Selbstversuch: Das Stativ wird zur Gefahrenquelle für völlig Unbeteiligte

Der Weg ist das Ziel, lautet ein Sprichwort. Das denken sich wohl auch die milde lächelnden Nachbarn, als ich mich mit Stativ, Einbein, Kamerarucksack, Kaffeebecher und Umhängetasche auf dem Weg zum Auto fast selbst erschlage.

Katjas Fotokurs (5)
Dent Teilnehmern des VHS-Fotokurses entging natürlich nicht der Regenbogen, der in der Region zum Objekt zahlreicher Hobbyfotografen wurde. Auf Facebook gab es am Wochenende eine nicht enden wollende Sammlung. (Fotos und Fotogalerie: Katja Burgemeister)

Dabei will ich nur eins: Aus meiner nicht vorhandenen Nachtfotografie eine sichtbare machen. Der nagelneue Kurs „Architektur- und Nachtfotografie“ bei der Kamener Volkshochschule soll’s richten. Herr Wohlrab, ich komme!

Die blauen Flecken halten sich in Grenzen, als ich tatsächlich trotz 50 Kilo Übergepäck und atemlos vor dem Dozenten stehe. Vielleicht hätte ich das unendlich teure Stativ doch mehr als ein Mal ausprobieren sollen, statt es nur ängstlich seit Jahren anzustarren. Dann hätte ich auch auf dem kurzen Weg zum Gebäude am Geist nicht unzählige unschuldige Passanten damit gerammt. Die kurzzeitige Euphorie wird umgehend in Asche verwandelt. Mein einziges Nachtbild, stundenlang mit Blende und Belichtungszeit austariert, entlockt dem Fachmann nur ein leicht entgeistertes: „Ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht zu spät fotografieren und durchaus längere Belichtungszeiten wählen sollte.“

Schonungslose Aufdeckung individueller Fehler

Katjas Fotokurs (17)Na gut, dafür bin ich ja schließlich hier. In der Vorbesprechung sollen die individuellen Fehler aufgedeckt werden. Das ist schon mal gelungen. Ich verliere mich rettungslos in den Millionen Menü-Funktionen meiner noch relativ neuen Kamera, um parallel zu den jetzt folgenden Erläuterungen des Fotografen dem Geheimnis von ISO, ASA, Belichtungskorrektur und Belichtungsreihen auf den Grund zu gehen. Zwei Stunden hat es im Vorfeld bereits gedauert, bis die 300 Schrauben, Hebel und Schalter so eingestellt waren, dass die Fernauslösung tatsächlich funktionierte. Vielleicht wäre ein Grundkurs doch besser gewesen?

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Soll die Praxis ausgleichen, was in der Theorie fehlt. Auf dem Weg zum Marktplatz zeigt mir eine fürsorgliche Kursteilnehmerin, wie ich mich und meine Umwelt nicht mit dem Stativ unnötig lebensgefährlich bedrohe. Ich entdecke voller Verzückung ungeahnte Schrauben, Hebel und Griffe, die das vermeintlich sperrige Ding in ein gelenkiges Wunderwerk verwandeln. Schade nur, dass in dem Moment ein Platzregen mit Hagel mich und die Technik fast ertrinken lässt. Gerade wieder mittels diverser Tücher und Lappen getrocknet, reißt der schwarze Himmel auf und eine fulminante Sonne taucht die menschenleere Bummelzone in ein irrwitzige gelbes Licht. Dumm, dass ich die Belichtungszeit zu lang oder viel zu kurz einstelle und den richtigen Moment verpasse.

Es gelingen nur noch Momentaufnahmen

Katjas Fotokurs (19)Die neun übrigen Kursteilnehmer machen inzwischen fulminante Aufnahmen von einem gigantischen Regenbogen, der sich über den Marktplatz spannt. Bis ich alles aufgebaut habe, ist er längst weg. Dafür machen sich Halsschmerzen breit, da ich immer noch klitschnass bin und die Temperaturen binnen zwei Minuten um 10 Grad gesunken sind. Zum Glück habe ich Handschuhe mit, sonst wären die Wolkentürme über der Sparkasse, die düstere Stimmung am Hertiehaus oder die Lichtspiele am schiefen Turm anderen überlassen gewesen. Vor lauter Niesen gelingen mir ohnehin nur noch Momentaufnahmen.

Am Abend habe ich eine ausgewachsene Erkältung, als ich die Ergebnisse am Computer sichte. Dort tun sich Welten auf. Nicht nur den Regenbogen habe ich wie durch ein Wunder doch noch eingefangen. Ganz unfreiwillig tauchen in den Bildern Effekte auf, von denen ich keine Ahnung habe, wie sie dort hingekommen sind. Dem Referenten entlocken sie am zweiten und letzten Kurstag zur Abschlussbewertung immerhin ein freundliches: „Das sieht interessant aus.“ Immerhin: Auf meinen Fotos ist jetzt statt tiefster Schwärze tatsächlich etwas zu erkennen. Und ich habe ungeahnte Möglichkeiten entdeckt. Wie war das noch? Ach ja: Der Weg ist das Ziel… Dunkelheit, ich komme!

von Katja Burgemeister