„Komm auf Tour“ sucht weitere Kooperationspartner: Projekt zur Berufsorientierung für Siebtklässler
„Was will ich, was kann ich?“ Das fragen sich viele Jugendliche gegen Ende der Schulzeit. Antworten können Siebtklässler aus Schulen des Kreises Unna im Erlebnisparcours von „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ nach den Osterferien finden.
Der Rahmen ist festgezurrt, der Termin steht. Jetzt geht es an die Planung des Projekts. „Komm auf Tour“ soll zum dritten Mal kreisweit mehr als 2.600 Schüler nach Bergkamen-Rünthe locken. Dabei geht es um nicht weniger, als eine Orientierung für den künftigen Lebensweg zu finden. Das Projekt findet vom 9. bis zum 27. April statt.
Zahlreiche Kooperationspartner haben sich bereits gemeldet und ihre Unterstützung zugesagt. Doch es reicht noch nicht: Gesucht werden weitere Akteure aus den Bereichen der Lebensplanung und der Berufsorientierung aber auch aus Ausbildungsbetrieben, die die Jugendlichen durch die Parcoursstationen begleiten. Statt eines analytischen Testverfahrens geht es dabei darum, auf spielerische Art und Weise den Siebtklässlern die eigenen Stärken vor Augen zu führen und so neue Perspektiven zu eröffnen.
Wer Interesse hat, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, kann sich an das Dienstleistungszentrum Bildung wenden. Monika Lewek-Althoff ist als Ansprechpartnerin unter Tel. 0 23 03 / 27 – 41 40 erreichbar oder per E-Mail an monika.lewek-althoff@kreis-unna.de. Weitere Informationen gibt es auch unter www.komm-auf-tour.de. PK | PKU
Selbsthilfeangebot für Frauen: Gymnastik nach Brustkrebs
Es gibt sie schon viele Jahre: die Frauengymnastik nach Brustkrebs. Es ist ein Selbsthilfeangebot, das dem Austausch und auch der regelmäßigen Bewegung dient. Für erkrankte Frauen ist es eine große Hilfe bei der Krankheitsbewältigung. Interessierte sind herzlich willkommen.
Neue Teilnehmerinnen sind sehr erwünscht und herzlich eingeladen, bei den Gruppentreffen teilzunehmen: Die Gruppe trifft sich jeden Mittwoch um 16 Uhr im Gymnastikraum des Katharinen-Hospitals, Obere Husemannstraße 2 in 59423 Unna.
Anleitung durch Sporttherapeutin
Eine erfahrene Sporttherapeutin unterstützt die Gruppe. Die Teilnahme erfolgt über eine ärztliche Verordnung im Rahmen der Reha Sportverordnung. Weitere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle des Sportvereins für Behinderte und Nichtbehinderte Unna e.V. „Auf geht´s“, Anita Sinner unter Tel. 0 23 03 / 222-30 oder per E-Mail an info@aufgehtsunna.de.
Infos gibt es auch bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. PK | PKU
Gesprächsreihe „Mehr Licht“: Lebe dein bestes Leben
Erhellendes nach Feierabend. So lautet die Idee für die Veranstaltungsreihe „Mehr Licht! Im Gespräch mit…“ In lockerer Runde und mit kompetenten Gesprächspartnern geht es um Facetten und Thesen zur Bildung. Unter dem Titel „Lebe dein bestes Leben“ ist am Donnerstag, 1. März Autor und Motivationsredner Janis McDavid zu Gast.
„Mehr Licht!“ ist im Gespräch mit Janis McDavid zum Thema „Lebe Dein bestes Leben – Vom Mut, über sich hinauszuwachsen“. Foto: Copyright Katy Otto
Janis McDavid sitzt im Rollstuhl. Er wurde ohne Arme und Beine geboren. Aufgewachsen in einer bunten Familie im Ruhrgebiet, lebt er ein Leben, das für viele unvorstellbar ist. Denn trotz seiner körperlichen Behinderung ist er mobil, reist viel, studiert und ist als Redner weltweit unterwegs. Seine Botschaft: „Barrieren entstehen im Kopf. Genau dort sollten sie auch verschwinden, damit Unmögliches möglich werden kann.“
Eintritt, Termin und Anmeldung
„Mehr Licht“ ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Kompetenzteams für Lehrerfortbildung Kreis Unna, des Regionalen Bildungsnetzwerks Kreis Unna und der VHS Unna – Fröndenberg – Holzwickede. Der Gesprächsabend am Donnerstag, 1. März beginnt um 19.30 Uhr im Zentrum für Information und Bildung (zib), Lindenplatz 1 in Unna. Der Eintritt kostet 8 Euro, Einlass ist um 18.30 Uhr und bietet die Möglichkeit zum kostenfreien Besuch der Lichtkunst-Ausstellung.
Anmeldungen sind über www.vhs-zib.de möglich. Weitere Informationen zum Gesprächspartner gibt es unter www.janismcdavid.de. PK | PKU
Nähworkshop in der Ökologiestation – Thema Tasche
Wer kennt das nicht: Man sieht eine tolle Tasche – aber sie hat nicht die richtige Größe oder die Farbe passt nicht. Das muss nicht sein!
Unter der Anleitung von Barbara Döhring werden am Mittwoch, 7. und am Mittwoch, 14. März nach eigenen Vorstellungen individuelle Unikate genäht. Nähequipment (Schere, Kreide, Schnittmusterpapier, Garn, Bleistift, Steck- und Nähnadeln) ist mitzubringen, Stoffe, Verschlüsse, Bügelvlies und Gurtband können vor Ort erworben werden. Vorausgesetzt werden Grundkenntnisse sowie eine eigene Nähmaschine.
Der Kurs, der im Gästehaus der Ökologiestation in Bergkamen stattfindet und 25,00 Euro je Teilnehmer, zuzüglich Material ab ca. 10,00 Euro (nach Verbrauch) kostet, dauert von 19.00 bis 21.30 Uhr. Anmeldungen nimmt Barbara Döhring unter 0163 60 39 686 entgegen.
Zum 34. Internationalen Frauentag kommt Vera Deckers nach Bergkamen
Die Vorbereitungen zur Feier des 34. internationalen Frauentags in Bergkamen sind abgeschlossen. Am Sonntag, 11. März, wird unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht! Wir feiern….“ ab 11 Uhr die bekannte und beliebte Matinee im Treffpunkt in Bergkamen stattfinden.
Dabei steht – neben den Reden und einigen Einblicken in die vergangenen100 Jahre des Frauenwahlrechts – der Auftritt von Vera Deckers mit ihrem Programm „Probleme sind auch keine Lösung“ im Vordergrund der morgendlichen Feier.
Diese nimmt in ihrem Kabarettsolo ein Thema unter die Lupe, das uns alle angeht: Kommunikation!
So entlarvt sie unter anderem die Unterschiede im Sprachverhalten von Mann und Frau und stellt sich die Frage, ob uns bald ein „Facebuckel“ wachsen wird, liefert aber auch Klartext zu Geschlechterklischees, Schönheitswahn, Rollenbildern und ledert aus tiefster Seele ab über durchgeknallte Promimütter, bildungsferne Jugendliche, tranige Verkäuferinnen. Als gelernte Diplom-Psychologin berücksichtigt sie dabei natürlich auch aktuelle psychologische Erkenntnisse.
Die Entertainerin hat sich auf Forschungsreise durch den Alltagsdschungel begeben und präsentiert dem Publikum in ihrem zweigeteilten Programm herzerfrischende Einblicke in ihre komischsten Trophäen.
Ob Hugh Heffner auf dem Sterbebett, randalierende Therapiegruppen, bescheidende Models oder die „kölsche Oma“, die sie alle in die Tasche steckt: „Probleme sind auch keine Lösung“ ist ein Programm, das dem Publikum erfrischend frechen Witz rhetorisch perfekt und treffsicher serviert.
Vera Deckers ist eine Kölner Kabarettistin, Speakerin und Coach. Seit dem Jahr 2002 ist sie Stammkünstlerin in allen Theatern des Quatsch Comedy Clubs und war auch mehrmals in der zugehörigen TV Sendung zu Gast. Sie wurde als erste Frau überhaupt in das Tourenprogramm von Nightwash aufgenommen. Auch bei TV Total konnte sie begeistern. Seit 2004 ist Vera Deckers mit ihren Soloprogrammen erfolgreich auf deutschen Bühnen unterwegs und spielt ebenfalls in etablierten Theatern.
Der Eintritt für die Veranstaltung beträgt 3 Euro.
Für die Verpflegung mit Speisen und Getränken ist gesorgt
Der Erlös des diesjährigen Frauentags wird dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk zugute kommen.
Weltweit wird der internationale Frauentag am 8. März gefeiert. Er ist ein Tag für die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft. Dieser Tag wird dazu benutzt, um auf Themen aufmerksam zu machen, die für Frauen von besonderer Bedeutung sind.
Der Bergkamener Internationale Frauentag wird unter Federführung der Gleichstellungsstelle der Stadt Bergkamen in Kooperation mit vielen Frauenverbänden und –Gruppen begangen.
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bergkamen trauert: Brandmeister Johannes Dinter gestorben
Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bergkamen trauert um ihr Mitglied Johannes Dinter. Er verstarb am 18. Februar im Alter von 90 Jahren.
Johannes Dinter trat im August 1951 als Feuerwehrmannanwärter in die Freiwillige Feuerwehr ein und erwarb bis zu seinem Übertritt in die Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Bergkamen am 16.06.1987 den Dienstgrad eines Brandmeisters.
Er erhielt sowohl die Feuerwehrehrenzeichen in Silber (25 Jahre) und Gold (35 Jahre), wie auch die Sonderauszeichnungen des Landesfeuerwehrverbandes NRW für 50 bzw. für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr.
Die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden treffen sich am Freitag, 23. März, um 11:45 Uhr zur Beisetzung auf dem evangelischen Friedhof in Kamen-Methler, um ihrem Kameraden die letzte Ehre zu erweisen.
Elterntraining zur Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im Familienzentrum „Tausendfüßler“
Das Familienzentrum Tausendfüßler bietet erneut ein Elterntraining zur Förderung der kindlichen Sprachentwicklung an. Ziel des Trainings ist es, die Sprachentwicklung der Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren kompetent zu fördern.
Die ausgebildete Sprach- und Elterntrainerin Trainerin Nicole Kürpick wird diesen Kurs über 6 Nachmittage leiten. Neben einem umfassenden Überblick über kindliche Entwicklungsprozesse mit dem Fokus auf sensible Sprachentwicklungsperioden werden auch Förderstrategien zur Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten des Kindes vermittelt und diese trainiert. Zu dem fachlichen Wissen und Begleitmaterialien zum Thema sollen auch die neu gewonnenen Kenntnisse in alltagsnahen Übungen und Rollenspielen erprobt werden.
Das Training startet am Montag, 5. März, um 19 Uhr im Familienzentrum „Tausendfüßler“.
Die weiteren Kursnachmittage finden dann im wöchentlichen Rhythmus statt.
Anmeldungen hierzu werden während der Öffnungszeit des Familienzentrums bis zum 23. Februar oder
unter der Rufnummer 02306/80141 entgegen genommen.
32 Medaillen für Wasserfreunde in Kamen
Zwölf Schwimmerinnen und Schwimmer der Wasserfreunde TuRa Bergkamen starteten sehr erfolgreich beim 42. Kamener Hallenschwimmfest und 38. Kamener Minischwimmfest. Gemeinsam erschwammen sich die TuRaner 32 Medaillen und 35 persönliche Bestzeiten.
Auf dem Foto sind hinten Trainer Lucas Polley, Thalia Simon, Mareen Brech und vorne Elias-Noel Kaminski, Piet Weppler, Yannick von der Heide und Chiara Morawski zu sehen.
Yannick von der Heide (Jg.2009) erhielt Je eine Goldmedaille über 100 und 200m Freistil sowie 50m Rücken, eine Silbermedaille über 100m Rücken zudem eine Bronzemedaille über 50m Brust; Josephine Borowski (Jg.2009) je eine Goldmedaille über 50 und 100m Brust sowie 50m Freistil; Mareen Brech (Jg.2007) je eine Goldmedaille über 50m Rücken und 100m Freistil sowie eine Silbermedaille über 50m Schmetterling; Alexa Haase (Jg.2004) eine Goldmedaille über 200m Lagen zudem je eine Silbermedaille über 50 und 100m Brust sowie 50m Freistil; Piet Weppler (Jg.2008) eine Goldmedaille über 50m Freistil, je eine Silbermedaille über 200m Freistil und 50m Rücken sowie eine Bronzemedaille über 100m Brust; Viktor Kotulski (Jg.2006) eine Goldmedaille über 200m Brust und eine Silbermedaille über 50m Brust; Ian Jared Wefers (Jg.2009) eine Goldmedaille über 50m Freistil und eine Silbermedaille über 100m Brust; Kaan Aydin (Jg.2008) eine Goldmedaille über 100m Rücken und eine Bronzemedaille über 50m Freistil; Elias-Noel Kaminski (Jg.2009) je eine Silbermedaille über 200m Freistil und 50m Rücken; Chiara Morawski (Jg.2006) je eine Bronzemedaille über 100 und 200m Freistil, 50m Schmetterling sowie 100m Lagen und Thalia Simon (Jg.2006) eine Bronzemedaille über 50m Rücken.
Tessa Nüsken komplettierte die erfolgreiche Mannschaft und schwamm zweimal nur knapp am Treppchen vorbei.
Elternrat organisiert Kleider- und Spielzeugmarkt im Familienzentrum „Tausendfüßler“
Am Samstag, 3.März, findet von 9:30 Uhr bis 12 Uhr im städtischen Familienzentrum „Tausendfüßler“, Im Sundern 7, 59192 Bergkamen-Oberaden, ein Kleider- und Spielzeugmarkt statt.
Interessierte Trödler können ab sofort, bis das begrenzte Platzangebot erschöpft ist, eine Stellfläche reservieren lassen.
Nähere Informationen hierzu sind im Familienzentrum erhältlich. Eine Anmeldung ist auch unter der Rufnummer 02306/80141 möglich.
Städtisches Gymnasium Bergkamen jetzt offizielles „Cambridge English Exam Preparation Centre“
Am Gymnasium Bergkamen werden seit über zehn Jahren Schülerinnen und Schüler auf die unterschiedlichen externen Englisch-Prüfungen vorbereitet, die weltweit von der Universität Cambridge organisiert werden. Aufgrund der regen und erfolgreichen Prüfungstätigkeit der vergangenen Jahre darf sich das Gymnasium Bergkamen ab sofort Cambridge English Exam Preparation Centre nennen und das entsprechende Logo verwenden. Mittlerweile haben über 250 Prüflinge am SGB teilgenommen und sich den umfangreichen vier- bis fünfstündigen Prüfungen unterzogen, die ihnen je nach gewählter Schwierigkeit besondere Englischkenntnisse attestieren.
Sehr viele Prüflinge entscheiden sich für das Certificate in Advanced English (CAE), welches erfolgreiche Prüfungen auf dem Sprachniveau C1 erfordert. Aber auch das First Certificate in English (FCE), welches B2-Niveau voraussetzt und Business English Certificates (BEC-Vantage) sind beliebt. Einige Top-Prüflinge erhielten in den letzten Jahren sogar das Certificate of Proficiency in English (CPE), welches Kenntnisse fast auf Niveau eines Muttersprachlers (C2) bescheinigt.
Seit mehreren Jahren bietet das Städtische Gymnasium Bergkamen auch Projektkurse und AGs an, in deren Zentrum die Vorbereitung auf diese Prüfungen steht. „Die Nachfrage ist groß, so dass regelmäßig sogar mehrere Kurse dieser Art angeboten werden können. Aber auch Schülerinnen und Schüler, die Lust auf eine Extraportion Englisch haben, sind hier gut aufgehoben“, erklärt Englisch-Lehrer Marc Hilligsberg, der die Vorbereitungsangebote gemeinsam mit Kollegin Julia Emmerich leitet.
Die nächsten Prüfungen werden bereits im März 2018 abgenommen, wenn 15 CAE- und sieben FCE-Prüflinge antreten und ihre Englischkenntnisse unter Beweis stellen müssen.
Erinnerungen an das Grubenunglück auf Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 sind immer noch wach
Der 20. Februar 1946 ist der schwärzeste Tag in der Bergkamener Bergbaugeschichte. Kurz nach 12 Uhr erschütterte eine gewaltige Explosion im Bergwerk Grimberg 3/4 die Stadtteile Weddinghofen, Bergkamen-Mitte und Oberaden. Durch dieses schwerste Grubenunglück in der Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus verloren 405 Menschen ihr Leben.
Trauerfeier für die Opfer des Grubenunglück am 20. Februar 1946.
Die Wucht der Explosion war so gewaltig, dass über Tage die Schachthalle einstürzte. Eine 300 Meter hohe Stichflamme schlug aus dem Schacht. Die Bunkeranlagen und Seilfahrtaufgänge wurden zerfetzt, das Strebengerüst beschädigt und die Schachteinbauten mit den Fördereinrichtungen völlig zerstört. Der Seilfahrtkorb jagte in den Turm und wurde auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengestaucht. Tag und Nacht waren Grubenwehren aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Drei Tage dauerten die dramatischen Rettungsaktionen, die bis zur Unerträglichkeit durch ungeheuren Wetterzug und die in den Schacht herabstürzenden kalten Wassermassen erschwert wurden. Nach zwei Nachexplosionen am 21. und 22. Februar 1946 breiteten sich in der Grube die Brände weiter aus.
Drei Tage nach der Katastrophe wurden acht Überleben gerettet
Wartende Menschen vor der Unglückszeche Grimberg 3/4.
Als die Rettungstrupps am Abend des dritten Tages aufgeben wollten, fanden sie schließlich weitere acht Überlebende. In der Nacht zum 24. Februar wurden sie über den Schacht Grillo in Kamen zu Tage gebracht. Zu den Todesopfern zählten auch drei Offiziere der britischen North German Coal Control (NGCC). Die Söhne englischer Bergwerksbesitzer interessierten sich damals für einen modernen Kohlehobel, der auf Grimberg 3/4 eingesetzt wurde.
Regierungspräsident Fritz Fries setzte sich in seiner Rede während der Trauerfeier am 3. März für Verbesserungen der Sicherheit im Bergbau ein: „In den vergangenen zwölf Jahren ist leider auf diesem Gebiete nicht alles Notwendige geschehen. Der Raubbau des Nazisystems im Bergbau bedingte schwere Versäumnisse in den Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch in den vergangenen Monaten hätte man schneller an die Korrigierung der Unterlassungen in den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gehen können.“ Berghauptmann Nolte vom Oberbergamt Dortmund forderte die Klärung der Ursache des Unglücks. Er versprach, die Verantwortlichen streng zur Rechenschaft zu ziehen.
Mahnmal erinnert an 405 Tote
Einweihungsfeier für das Denkmal auf dem alten Weddinghofer Waldfriedhof.
Mahnmal für die Opfer des Grubenunglücks.
Genau sechs Jahre nach dem Unglück wurde am 20. Februar 1952 auf dem damaligen neuen Kommunalfriedhof in Weddinghofen (heute der Waldfriedhof am Südhang) das neun Meter hohe Mahn- und Ehrenmal eingeweiht. Der dreieckige Turm zeigt vorn links einen Bergmann, der sich auf einer Hacke stützt, und vorn rechts eine Bergmannsfrau, die tröstend ihr Kind hält. Auf der dem Wald zugewandten Rückseite sind die Namen aller Todesopfer eingemeißelt worden. Das Denkmal versinnbildlicht den Schachtturm, durch den die Bergleute eines Tages einfuhren und durch ein verheerendes Unglück überrascht wurden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Sarkophag mit den Symbolen des Bergmannberufs „Schlägel und Eisen” mit aufgelegtem Lorbeer.
Die Ursache der verheerenden Katastrophe ist bis heute nicht restlos geklärt. Immer noch kursieren Gerüchte über Sabotage. Der Betriebsrat von Kuckuck, wie die Schachtanlage Grimberg 3/4 im Volksmund genannt wird, setzte eine Belohnung von 1000 Reichsmark für die endgültige Klärung des Unglücks aus. Als sicher anzusehen ist jedenfalls, dass eine Schlagwetterexplosion eine Kohlenstaubexplosion nach sich zog.
Hinterbliebenen erlitten bittere Not
Die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebenen war auch sechs Jahre nach der Katastrophe, als das Denkmal eingeweiht wurde, denkbar schlecht. Zwar setzte direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe eine Spendenflut aus ganz Deutschland ein, doch sowohl die Verteilung der Gelder als auch der Umfang der Unterstützung wurden damals von den Hinterbliebenen kritisiert. Auch die Sonderzuwendung der Zechenverwaltung von 200 Reichsmark und der Verzicht der Zeche auf das Sterbegeld der Ruhrknappschaft in Höhe von 150 RM zugunsten der Angehörigen konnten die Not nicht wesentlich lindern.
Deutlich wird die Kritik an der Unterstützung der Hinterbliebenen in dem Rechenschaftsbericht von Valentin Schürhoff, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Grimberg-Spende, vom 30. August 1949. Valentin Schürhoff war bereits vor der NS-Zeit Betriebsrat auf Monopol sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kamener Stadtrat. Nach Kriegsende ernannte ihn die britische Militärregierung im Mai 1945 zum Beigeordneten (stellv. Bürgermeister) der Stadt Kamen.
Das Kuratorium der Grimberg-Spende wurde vom damaligen Landesarbeitsminister Halbfeld auf Anregung der Gewerkschaft eingesetzt und hatte alleinige Vollmacht über die Spendengelder. Insgesamt waren 2,8 Millionen Reichsmark zusammengekommen. Bis zur Währungsreform wurde an die Hinterbliebenen die Hälfte der Spendengelder ausgezahlt: Jede der etwa 300 Witwen erhielt 3000 und jedes Kind 600 Reichsmark. Doch durch die Währungsreform blieben von der zweiten Hälfte nur noch zehn Prozent, 140 000 Mark, übrig, die wiederum, so Valentin Schürhoff, zur Hälfte blockiert waren.
Da eine weitere allgemeine Unterstützung den Kuratoriumsmitgliedern mit den begrenzten Mitteln nicht mehr möglich schien, beschlossen sie im Oktober 1948, die Beträge, die für das Studium der Kinder vorgesehen waren, sicherzustellen. An alle Schulabgänger sollten 100 Mark zur Anschaffung von Berufskleidung und an alle Frauen mit vier oder mehr Kindern 15 Mark für Einkellerungskartoffeln gezahlt werden. Gerade der letzte Punkt stieß auf Kritik. Viele Witwen forderten die gleiche Unterstützung. Doch da die Rentenzahlung nur die ersten drei Kinder mitberücksichtigte, entschloss sich das Kuratorium die schlechter gestellten Familien mit vier und mehr Kindern besonders zu unterstützen.
Währungsreform ließ Spendensumme schrumpfen
Auch die Bemühungen Valentin Schürhoffs bei den amerikanischen und britischen Offizieren, die 1,4 Millionen Reichsmark im Sinne der Hinterbliebenen nur auf 30 Prozent abzuwerten, blieben erfolglos. Am 6. September 1949 legte das Kuratorium den Witwen im Bergkamener Kino „Schauburg“ an der Bambergstraße Rechenschaft ab. Gegen zwei Kuratoriumsmitglieder sollen sogar gegen Ende des Jahres 1946 gerichtliche Schritte wegen Schludereien bei der Verteilung eingeleitet worden sein. Eindeutige Quellen, die diese Vorwürfe belegen könnten, sind allerdings nicht bekannt.
Lediglich 64 Grimberg-Kumpel konnten trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Grubenwehren lebend geborgen werden. Eine effektivere Rettungsaktion, und das war eine bittere Lehre des Grubenunglücks, verhinderte die schlechte technische Ausrüstung der Grubenwehrmänner. So ließ es der begrenzte Aktionsradius der Beatmungsgeräte nicht zu, dass die Rettungskräfte bis zur 2. Sohle vordringen konnten. Dort lag der Ausgangspunkt des Unglücks. Als Konsequenz aus dem Bergkamener Grubenunglück und den deutlichen Versäumnissen im „Dritten Reich“ und der anschließenden Besatzungszeit wurde die Entwicklungen im Sicherheitsbereich sowohl für die Grubenwehr als auch für den einzelnen Bergmann energisch vorangetrieben.
Die Zeche Grimberg 3/4 Anfang der 1950er Jahre.